Kitabı oku: «Was ihr wollt», sayfa 5
Vierte Scene
(Verwandelt sich in ein Zimmer in Olivias Haus.)
(Sir Tobias, Sir Andreas und Fabian.)
(Sir Tobias und Fabian bemühen sich den Sir Andreas zur Eifersucht gegen den Cäsario oder die verkleidete Viola zu reizen, und bereden ihn, Olivia habe dem Cäsario nur darum so gut begegnet, um zu sehen, ob er, Andreas, so geduldig dazu seyn werde; Sir Tobias sezt hinzu, sie habe ohnfehlbar erwartet, daß er irgend einen tapfern Ausfall gegen seinen Nebenbuhler wagen würde, und da dieses nicht geschehen, so sey er nun ganz gewiß sehr tief in ihrer guten Meynung gefallen. Du bist nun, sagt er, in den Norden, von meiner Nichte guter Meynung hineingesegelt, wo du hangen wirst wie ein Eiszapfe an eines Holländers Bart, wofern du dich nicht durch irgend eine kühne That wieder losmachst – Kurz, sie bereden ihn endlich, daß er sich schlechterdings mit Cäsario schlagen müsse, und Sir Tobias erbietet sich, diesem die Ausforderung zu überbringen; welche zu schreiben dann Sir Andreas abgeht.)
Fünfte Scene
(Fabian und Sir Tobias machen sich zum voraus über die Kurzweile lustig, die sie von diesem Zweykampf erwarten. Sir Tobias gesteht von seinem Freund daß er eine Memme sey; wenn man ihn öfnete, sagt er, und ihr findet nur soviel Blut in seiner Leber, daß eine Floh die Füsse darinn naß machen könnte, so will ich den Rest der Anatomie aufessen. Indem kommt Maria zu ihnen, und bittet sie mit ihr zu gehen und zu sehen, wie seltsam sich Malvolio in seinen gelben, unter den Knien gebundnen Strümpfen gebehrde, und wie pünctlich er der Vorschrift des von ihr unterschobnen Briefs nachlebe. Er lächelt (sagt sie) sein breites Gesicht in mehr Linien als auf der neuen Land-Carte sind, die mit den beyden Indien vermehrt ist; ihr habt euere Tage nichts so gesehen; ich bin gewiß, mein Fräulein wird ihm eine Ohrfeige geben; wenn sie's thut, so wird er lächeln und es für eine grosse Gunstbezeugung aufnemen.)
Sechste Scene
(Verwandelt sich in die Strasse.)
(Sebastian und Antonio treten auf.)
(Sie freuen sich einander wieder zufinden; Sebastian bittet seinen Freund mit ihm zu gehen, um die Merkwürdigkeiten der Stadt zu sehen; Antonio antwortet, er getraue sich, weil er ehedem gegen den Herzog gedient und ihm einen namhaften Schaden gethan habe, nicht, sich so öffentlich sehen zu lassen, er bestellt also den Sebastian auf den Abend ins Wirthshaus zum Elephanten, giebt ihm, auf den Fall, wenn er etwann Lust hätte etwas einzukauffen, seinen Beutel, und verläßt ihn, um ihm das Nacht-Quartier zu bestellen.)
* Von hier an bis zu Ende dieser Scene, ist im Original alles in Reimen.
Siebende Scene
(Verwandelt sich in Olivias Haus.)
(Olivia und Maria.)
Olivia. Ich habe nach Cäsario geschikt; er sagt, er will kommen; was soll ich ihm für Ehre anthun? Was soll ich ihm geben? Denn Jugend wird öfters erkauft als erbettelt oder entlehnt – Ich rede zu laut – Wo ist Malvolio? Er ist ernsthaft und höflich, er schikt sich gut zu einem Bedienten für eine Person von meinen Umständen; wo ist Malvolio?
Maria.
Er kommt sogleich, Gnädiges Fräulein, aber in einem seltsamen Aufzug. Er ist ganz unfehlbar besessen, Gnädiges Fräulein.
Olivia.
Wie, wo fehlt es ihm? Raßt er denn?
Maria. Nein, Gnädiges Fräulein, er thut nichts als lächeln; Euer Gnaden wird wohlthun, jemand zur Sicherheit bey sich zu haben: denn, ganz gewiß, der Mann ist nicht recht richtig unterm Hut.
Olivia.
Geh, ruf ihm. – (Malvolio tritt auf.) – Ich bin so närrisch als er immer, wenn traurige und lustige Narrheit auf eins hinauslauffen —
Nun, wie gehts, Malvolio?
Malvolio.
Liebstes Fräulein, ha, ha.
(Er lächelt auf eine abgeschmakte Art.)
Olivia.
Lächelst du? Ich schikte nach dir, um dich zu einem ernsthaften Geschäfte zu gebrauchen.
Malvolio. Ernsthaft? Ich könnte wol ernsthaft aussehen, dieses starke Binden unter den Knien macht einige Obstruction im Geblüt; aber was thut das? Wenn es nur Einer gefällt, so geht mir's vollkommen wie es in dem Sonnet heißt: Gefall ich Einer, so gefall ich Allen.
Olivia.
Wie, was bedeutet das, Mann? Was fehlt dir?
Malvolio.
Es ist in meinem Kopf nicht so schwarz als meine Beine gelb sind:
Es ist mir richtig zu Handen gekommen, und Befehle sollen vollzogen werden. Ich denke, wir kennen diese schöne Römische Hand.
Olivia.
Willt du nicht zu Bette gehen, Malvolio?
Malvolio (leise.)
Zu Bette? Ja, Liebchen, und mit dir.
Olivia. Gott behüte dich! Warum lächelst du so, und küssest deine Hand so oft?
Maria.
Was fehlt euch, Malvolio?
Malvolio.
Habt ihr zu fragen? Wahrhaftig! Nachtigallen antworten gleich Krähen!
Maria. Wie untersteht ihr euch mit einer so lächerlichen Kühnheit vor meiner Gnäd. Fräulein zu erscheinen?
Malvolio.
Fürchte dich nicht vor Grösse; – Das war wol gegeben.
Olivia.
Was meynst du damit, Malvolio.
Malvolio.
Einige werden groß gebohren —
Olivia.
Ha?
Malvolio.
Andre arbeiten sich zur Grösse empor —
Olivia.
Was sagst du?
Malvolio.
Und andern wird sie zugeworfen.
Olivia.
Der Himmel helfe dir wieder zurechte!
Malvolio.
Erinnre dich, wer dir befahl gelbe Strümpfe zu tragen —
Olivia.
Deine gelbe Strümpfe?
Malvolio.
Und wünschte, daß du sie unterm Knie binden möchtest?
Olivia.
Unterm Knie binden?
Malvolio.
Geh, geh, du bist ein gemachter Mann, wenn du nur willst.
Olivia.
Was sagst du?
Malvolio.
Wo nicht, so bleibe dein Lebenlang ein Bedienter.
Olivia.
Wie, das ist ja eine wahre Hundstags-Tollheit.
(Ein Bedienter meldet den Cäsario an, Olivia geht ab, nachdem sie Befehl ertheilt hat, daß man zu Malvolio Sorge trage.)
Achte Scene
(Malvolio, der seine Sachen vortrefflich gemacht zu haben glaubt, bestärkt sich selbst, in einem kleinen Monologen, in seinem angenehmen Wahnwiz, und hält sich seines Glüks so gewiß, daß ihm nichts übrig bleibe, als den Göttern davor zu danken.)
Neunte Scene
(Sir Tobias, Fabian und Maria zu Malvolio.)
Sir Tobias. Wo ist er, wo ist er, im Namen alles dessen was gut ist? Und wenn alle Teufel in der Hölle sich ins Kleine zusammengezogen hätten und in ihn gefahren wären, so will ich mit ihm reden.
Fabian. Hier ist er, hier ist er. Wie steht's um euch, Herr? Wie steht's um euch?
Malvolio. Geht eurer Wege; ich entlaß euch; laßt mich bey mir selbst; geht eurer Wege.
Maria. Seht, wie der böse Feind aus ihm heraus redt! Sagt ich's euch nicht? Sir Tobias, die Gnädige Fräulein bittet euch, Sorge zu ihm zu tragen.
Malvolio.
Ah, ha! Thut sie das?
Sir Tobias. Geh, geh; still, still, wir müssen säuberlich mit ihm verfahren; laßt mich allein machen. Wie! Mann! Laß den Teufel nicht Meister seyn; bedenke, daß er ein Feind der Menschen ist.
Malvolio (ernsthaft und stolz.)
Wißt ihr auch was ihr sagt?
Maria.
Da seht ihr; wenn ihr was böses vom Teufel sagt, wie er's gleich zu Herzen nimmt – Gott gebe, daß er nicht besessen seyn möge!
Fabian.
Man muß sein Wasser zu der weisen Frauen tragen.
Maria. Meiner Treue, das soll auch gleich morgen gethan werden, wenn ich das Leben habe. Mein Gnädiges Fräulein würd' ihn um mehr als ich sagen mag nicht verliehren wollen.
Malvolio.
Nun wie, Jungfer?
Maria.
O Himmel!
Sir Tobias. Ich bitte dich, schweige; das ist nicht das rechte Mittel: Siehst du nicht, daß du ihn nur böse machst? Laßt mich allein mit ihm.
Fabian. Nur keinen andern Weg als Freundlichkeit; nur sanft, nur sanft; der böse Feind ist gar kurz angebunden, er läßt nicht grob mit sich umgehen.
Sir Tobias.
Nun, wie, wie steht's, mein Truthähnchen? Wie geht's dir, mein Herzchen?
Malvolio.
Sir? —
Sir Tobias.
Ja, ich bitte dich, komm du mit mir. Wie, Mann, es schikt sich nicht für einen so weisen Mann wie du bist mit dem Teufel den Narren zu treiben. An den Galgen mit dem garstigen Kohlenbrenner!
Maria.
Laßt ihn sein Gebet hersagen, lieber Sir Tobias; laßt ihn beten.
Malvolio.
Beten, du Affen-Gesicht?
Maria.
Da, hört ihr's, er will von nichts gutem reden hören.
Malvolio.
Scheret euch alle an den Galgen: Ihr seyd ein einfältiges dummes Pak; ich bin nicht euers Gelichters; ihr werdet mich seiner Zeit schon kennen lernen.
(Er geht ab.)
Sir Tobias.
Ist's möglich?
Fabian. Wenn man das in einer Comödie spielen würde, wer würd' es nicht als eine unwahrscheinliche Erdichtung verurtheilen?
(In dem Rest dieser Scene freuen sich Sir Tobias und seine Consorten, daß ihnen ihre Absicht so wol gelungen sey, und entschliessen sich nicht abzulassen, bis sie den armen Malvolio, zur Züchtigung seines Übermuths in ein finstres Gemach und an Bande gebracht haben würden.)
Zehnte Scene
(Sir Andreas kommt mit der Ausforderung, die er indessen aufgesezt hat, zu den Vorigen, und ließt ihnen das abgeschmakteste Zeug vor, das man sich träumen lassen kan. Alle geben ihm ihren Beyfall, und muntern ihn auf, sich wohl zu halten. Sir Tobias nimmt auf sich, die Ausforderung dem Cäsario einzuhändigen und schikt den Sir Andreas in den Garten, wo er seinem Gegner, der sich würklich bey Fräulein Olivia befindet, aufpassen soll. Allein sobald er weggegangen ist, entdekt Tobias dem Fabian daß er weit entfernt sey, einem so feinen jungen Edelmann als Cäsario zu seyn scheine, ein so vollgültiges Document der verächtlichen Schwäche seines Gegners zu geben; denn so würde der Spaß gleich ein Ende haben: er finde also besser, seine Comission mündlich abzulegen, und dem jungen Cäsario einen ganz entsezlichen Begriff von Sir Andreassen Tapferkeit, und unbezwingbarer Wuth beyzubringen; auf diese Art, sezt er hinzu, werden beyde in eine solche Furcht gesezt werden, daß sie einander nur durch Blike tödten werden, wie die Basilisken.)
Eilfte Scene
(Olivia und Viola treten auf.)
Olivia. Zu einem Herzen von Stein hab' ich zuviel gesagt, und meine Ehre zu wohlfeil ausgelegt. Es ist etwas in mir, das mir meinen Fehler vorrükt; aber es ist ein so eigensinniger hartnäkiger Fehler, daß ihm Vorwürfe nichts abgewinnen können.
Viola.
Der Herzog, mein Herr befindet sich in dem nemlichen Falle.
Olivia. Hier, tragt dieses Kleinod zu meinem Andenken; es enthält mein Bild; schlagt es nicht aus, es hat keine Zunge euch zu plagen; und ich bitte euch, kommt morgen wieder. Was könntet ihr von mir begehren, das mit Ehren gegeben werden kan, und ich euch abschlagen würde?
Viola.
Ich bitte um nichts als eure Liebe für meinen Herrn.
Olivia.
Wie kan ich ihm mit Ehren geben, was ich euch schon gegeben habe?
Viola.
Ich will euch dessen quitt halten.
Olivia.
Gut, komm morgen wieder; lebe wohl —
(Sie geht ab – )
Ein Teufel der deine Gestalt hätte, könnte meine Seele bis in die Hölle loken —