Auflösungsfaktor der bilanzpolitischen Maßnahme im Jahr t
BMG
Bemessungsgrundlage
c
Annuität
C0
Kapitalwert vor Steuern
C0,S
Kapitalwert nach Steuern
CN,S
Endwert nach Steuern
Dt
Ertragswertabschreibung in Periode t
EBITDA
Earnings before interest, taxes, depreciation and appreciation
erhöht
Abschreibungssatz der erhöhten Absetzung (dezimal)
ES,t
Ertragswert nach Steuern zum Zeitpunkt t
ESt
Einkommensteuer
Et
Ertragswert vor Steuern zum Zeitpunkt t
EZÜt
Einzahlungsüberschuss in Periode t
G
Gewinn
GewSt
Gewerbesteuer
GewSteffektiv
„effektive“ Gewerbesteuer (nach Berücksichtigung der Steuerermäßigung für gewerbliche Einkünfte nach § 35 EStG)
GMZ
Grundmietzeit
GrSt
Grundsteuer
GrStW
Grundsteuerwert (bei Grundstücken)
i
Zinssatz, Kalkulationszinssatz vor Steuern, Kalkulationszinssatz (dezimal)
I0
Investitionssumme (Anfangsausgaben)
iHaben
Habenzinssatz (dezimal)
InvestAbzug
Investitionsabzugsbetrag (dezimal)
is
Kalkulationszinssatz nach Steuern (dezimal)
iSoll
Sollzinssatz (dezimal)
KiSt
Kirchensteuer
KSt
Körperschaftsteuer
KZF
Kalkulationszinssatz
M
bilanzpolitische Manövriermasse
max
maximiere
min
minimiere
N
Nutzungsdauer, Berechnungszeitraum in Jahren
rs
interne Rendite nach Steuern
RW
Restwert
s
(Differenz-)Steuersatz
s§ 35 EStG
Steuerermäßigung für gewerbliche Einkünfte nach § 35 EStG
sAbgSt
Steuersatz der Abgeltungsteuer (gesonderter Steuersatz nach § 32d EStG)
sAG
Ertragsteuerbelastung des Arbeitgebers
sAN
Steuersatz des Arbeitnehmers
sAnspar
Steuersatz in der Ansparphase (Altersvorsorge)
se,0
kombinierter Ertragsteuersatz zum Beginn des Berechnungszeitraums (Periode 0)
se,N
kombinierter Ertragsteuersatz zum Ende des Berechnungszeitraums (Periode N)
se,t
kombinierter Ertragsteuersatz im Jahr t
sErtragsteuern
Ertragsteuersatz
sESt
Einkommensteuersatz
sESt,KiSt
kombinierter Steuersatz aus Einkommensteuer und Kirchensteuer
sESt,SolZ,KiSt
kombinierter Steuersatz aus Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer
sEStNach
Steuersatz bei Nachversteuerung von Entnahmen der Gewinnanteile, für die die Thesaurierungsbegünstigung in Anspruch genommen wurde (gesonderter Steuersatz nach § 34a Abs. 4 EStG)
sEStThes
Steuersatz der Thesaurierungsbegünstigung (gesonderter Steuersatz nach § 34a Abs. 1 EStG)
sEU/PersGes(Thes)
Steuersatz bei Einzelunternehmen bzw Personengesellschaften bei Inanspruchnahme der Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
sFK
Steuerentlastung durch Abzug der Fremdkapitalzinsen
sGewSt
Gewerbesteuersatz
sGewStFK-Hinzu
Steuerbelastung aufgrund der Hinzurechnung von Fremdkapitalzinsen bei der Gewerbesteuer nach § 8 Nr 1 Buchst. a GewStG
sGrSt
Grundsteuersatz
sKapGes
Steuerbelastung auf Ebene der Kapitalgesellschaft
sKiSt
Kirchensteuersatz
sKSt
Körperschaftsteuersatz
svAG
Sozialversicherungssatz des Arbeitgebers
svAN
Sozialversicherungssatz des Arbeitnehmers
sVersorgung
Steuersatz in der Versorgungsphase (Altersvorsorge)
SolZ
Solidaritätszuschlag
Sonder
Abschreibungssatz der Sonderabschreibung (dezimal)
sSolZ
Solidaritätszuschlagsatz
sSubstanzsteuern
Substanzsteuersatz
St
Steuerzahlungen in Periode t, soweit sie auf die zu beurteilende Investition entfallen
t
Periodenindex
t0
Beginn des Berechnungszeitraums
t1
Teilsteuersatz 1 (für Gewinne)
t2
Teilsteuersatz 2 (Substanzsteuerbelastung für Betriebsgrundstücke)
Tmax
maximale Thesaurierungsquote (Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG)
tN
Ende des Berechnungszeitraums (Periode N)
WGF
Annuitätenfaktor (Wiedergewinnungsfaktor)
ZBt
Zinsbereinigung in Periode t (zinsbereinigte Einkommensteuer)
zvE
zu versteuerndes Einkommen
Vorbemerkung zu den Berechnungen
Die meisten Berechnungen wurden mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms durchgeführt. Beim Ausweis der einzelnen Werte wurde jeweils gerundet. Innerhalb des Berechnungsschemas wurde mit den ungerundeten Werten weitergerechnet. Diese Vorgehensweise kann zu Rundungsabweichungen führen.
Schrifttum
Blohm/Lüder/Schaefer Investition, 10. Aufl., München 2012
Breithecker Einführung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, 17. Aufl., Berlin 2016
Grob Einführung in die Investitionsrechnung, 5. Aufl., München 2006
Heinhold Unternehmensbesteuerung, Band 3: Investition und Finanzierung, Stuttgart 1996
Jacobs/Scheffler/Spengel Unternehmensbesteuerung und Rechtsform, 5. Aufl., München 2015
König/Wosnitza Betriebswirtschaftliche Steuerplanungs- und Steuerwirkungslehre, Heidelberg 2004
Kruschwitz Investitionsrechnung, 14. Aufl., München 2014
Kußmaul Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, 7. Aufl., München 2014
Mellwig Investition und Besteuerung, Wiesbaden 1985
Rose Die Steuerbelastung der Unternehmung, Wiesbaden 1973
Rose Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, 3. Aufl., Wiesbaden 1992
Scheffler Besteuerung von Unternehmen, Band I: Ertrag-, Substanz- und Verkehrsteuern, 14. Aufl., Heidelberg 2020
Scheffler Besteuerung von Unternehmen, Band II: Steuerbilanz, 9. Aufl., Heidelberg 2018
Scheffler Internationale betriebswirtschaftliche Steuerlehre, 3. Aufl., München 2009
Schneeloch Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Band 2: Betriebliche Steuerpolitik, 3. Aufl., München 2009
Schneider Investition, Finanzierung und Besteuerung, 7. Aufl., Wiesbaden 1992
Schneider Steuerlast und Steuerwirkung, München/Wien 2002
Schreiber Besteuerung der Unternehmen, 4. Aufl., Wiesbaden 2017
Wagner/Dirrigl Die Steuerplanung der Unternehmung, Stuttgart/New York 1980
Wöhe/Bieg Grundzüge der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, 4. Aufl., München 1995
Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems
Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems › Erster Abschnitt Zielgröße: Maximierung der Einzahlungsüberschüsse nach Steuern
Erster Abschnitt Zielgröße: Maximierung der Einzahlungsüberschüsse nach Steuern
1
Aufgabe der praktisch-normativen Entscheidungstheorie ist es, dem Entscheidungsträger die Ableitung einer rationalen Entscheidung zu erleichtern. Rationalität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Entscheidungsträger die Handlungsalternative auswählt, die seinen Zielvorstellungen am besten entspricht.
Abb. 1.1:
Grundmodell der Entscheidungstheorie
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2
Kern eines Entscheidungsmodells bilden der Zielplan des Entscheidungsträgers und das Entscheidungsfeld.[1] Der Zielplan enthält Informationen darüber, welche Sachverhalte der Entscheidungsträger anstrebt (Ziele, Ergebnisdefinitionen) und wie er die Konsequenzen der Handlungsalternativen beurteilt (Präferenzen). Das Entscheidungsfeld unterteilt sich in die Handlungsalternativen, die vom Entscheidungsträger nicht kontrollierbaren Einflussfaktoren (Umwelt) und die bewertungsrelevanten Eigenschaften der Alternativen (Ergebnisfunktion). In der Ergebnismatrix werden die Auswirkungen auf die vom Entscheidungsträger verfolgten Ziele zusammengestellt. Nach Beurteilung der Ergebnisse durch den Entscheidungsträger steht die aus seiner Sicht vorteilhafte Handlungsalternative fest.
3
Die steuerrechtlichen Regelungen sind als ein Teil der Umwelt in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.[2] Die Bedeutung der Steuern ist insoweit zu relativieren, als die Entscheidungsträger regelmäßig mehrere (quantitative und qualitative) Ziele verfolgen. Dabei sind die steuerlichen Effekte Teil der finanziell messbaren Zielgröße, dh des Gewinnziels. Das Gewinnziel ist so zu interpretieren, dass die nach Steuern verbleibenden Einzahlungsüberschüsse zu maximieren sind:
(Einzahlungsüberschüsse – Steuern) → max.
4
Die Begründung für eine solche Formulierung des Zielkriteriums liegt darin, dass die zu beurteilenden Handlungsalternativen (zB die Entscheidung zwischen der Investition A und der Investition B oder die Entscheidung zwischen einer Investition im Inland und einer Investition im Ausland) sich häufig bereits ohne Berücksichtigung der steuerlichen Effekte unterscheiden.
Beispiel:
Die Investition A weist einen Einzahlungsüberschuss von 100 aus. Nach Abzug von Ertragsteuern von 40% (= 40) verbleibt ein Einzahlungsüberschuss von 60. Bei der Investition B unterliegt der Einzahlungsüberschuss von 70 nur einer 20%igen Besteuerung. Damit ergibt sich ein Netto-Einzahlungsüberschuss von 56 (= 70 – 20%×70 = 70 – 14). Bei der Investition B sind zwar nur Ertragsteuern von 14 (anstatt von 40 bei der Investition A) zu bezahlen. Aufgrund des deutlich höheren Einzahlungsüberschusses vor Steuern (100 gegenüber 70) verfügt der Investor bei Investition A nach Steuern dennoch über mehr finanzielle Mittel. Der ohne Einbezug der Steuern für die Investition A bestehende Vorteil von 30 (= 100 – 70) wird durch diese um 26 (= 40 – 14) lediglich auf 4 (= 60 – 56) abgeschwächt. Es kommt allerdings nicht zu einer Umkehrung der Vorteilhaftigkeitsaussage.
Investition A
Investition B
Einzahlungsüberschuss vor Steuern (Bruttoüberschuss)
100
70
–
Steuern (40% bzw 20%)
40
14
=
Einzahlungsüberschuss nach Steuern (Nettoüberschuss)
60
56
Reihung bei Maximierung der Netto-Einzahlungsüberschüsse
1
2
Reihung bei Minimierung der zu zahlenden Steuern
2
1
Das Zielkriterium „Steuern → min“ führt nur dann zu keiner Fehlentscheidung, wenn bei allen Handlungsalternativen die Einzahlungsüberschüsse vor Steuern gleich sind. In diesem Fall spricht man von relativer Steuerminimierung.
5
Das Ziel einer absoluten Steuerminimierung „Steuern → min“ ohne Geltung der Nebenbedingung, dass bei allen Alternativen vor Steuern die Einzahlungsüberschüsse gleich sind, ist offensichtlich nicht sachgerecht. Konsequent umgesetzt würde diese Zielvorgabe dazu führen, dass der Entscheidungsträger jegliche unternehmerische Aktivität einstellt: Wer kein Einkommen erzielt, kein Vermögen besitzt und nichts konsumiert, zahlt auch keine Steuern.
Erster Teil Steuern als Bestandteil des Zielsystems › Zweiter Abschnitt Begründung für den Einbezug der Steuern