Kitabı oku: «Aus bescheidenen Anfängen»
Zac Poonen
Aus bescheidenen Anfängen
Wie Gott mich darauf vorbereitet hat, ihm zu dienen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Teil I: DIE VORBEREITUNG FÜR EINEN DIENST
Dieses Buch und du
1. Auf Gottes Stimme hören
2. Heilsgewissheit
3. Eine Hilfe in der Zeit der Not
4. Schrittweiser Gehorsam
5. Meine Schulden begleichen
6. Kaufen oder nicht kaufen?
7. Die Taufe im Heiligen Geist
8. Eine weite, offene Tür
9. Erhörtes Gebet
10. Mut, Zeugnis zu geben
11. Der Ruf, die Marine zu verlassen
12. Von Gott geleitet
13. Die Bedeutung von kleinen Entscheidungen
14. Heiraten oder nicht heiraten?
15. Gottes Wahl eines Ehepartners
16. Vom Tode errettet
17. Eine Zeit der Gebrochenheit und eine neue Bürde
18. Gott stößt mich in einen schriftstellerischen Dienst
19. Ein neuer Wohnort und ein Haus
20. Alle Besitztümer aufgeben
21. Am absoluten Tiefpunkt
22. Eine frische Zurüstung mit Kraft
23. Mit dem Geist erfüllt und danach
24. Das Ende einer Phase und der Beginn einer anderen
Teil II: DEN LEIB CHRISTI BAUEN
25. Geld und Gottes Werk
26. Wenn Leute schlecht über dich reden
27. Vorbereitung für den Bau der Gemeinde
28. Einige unverwechselbare Kennzeichen der neuen Gemeinde
29. Autorität über Satan
30. Die Regierung beeinflussen
31. Dämonen austreiben
32. Erste Gemeindeversammlungen und Außenmission
33. Ein Versammlungsort
34. Die Gemeinde wächst nach außen
35. Menschen befreien, die vom Satan unterdrückt sind
36. Gottes gütige Fürsorge auf meinen Dienstreisen
37. Gemeindegründungen in anderen Ländern
38. Keine Abhängigkeit vom Westen
39. Familienleben
40. Mein Predigtstil
41. Gottes Zeit ist die beste Zeit
42. Gott fügt zur Gemeinde hinzu
43. Gott entfernt aus der Gemeinde
44. Das neutestamentliche Muster des Dienstes
45. Die Botschaft des neuen Bundes
46. Fehler, die wir gemacht haben
47. In allen Völkern Jünger machen
48. Ausblick in die Zukunft …
Impressum neobooks
Teil I: DIE VORBEREITUNG FÜR EINEN DIENST
Dieses Buch und du
„Alle Dinge, die ich einst für so wichtig erachtete, sind aus meinem Leben verschwunden. Ich habe sie alle auf die Müllhalde gekippt, um Christus zu erkennen und von ihm erkannt zu werden“ (Phil 3,8-9; The Message).
Der erste Teil dieses Buches beschreibt eine Reihe von Ereignissen im Leben von Zac Poonen – von der Zeit, als er als Offizier in der indischen Marine bekehrt wurde bis zu der Zeit, als er die Marine verließ, um dem Herrn hauptberuflich zu dienen. Er beschreibt einige der Wege, auf denen der Herr ihn ausbildete und vorbereitete, um sein Diener zu sein.
Der zweite Teil dieses Buches beschreibt etwas vom Dienst, den Gott ihm gab und die Lektionen, die er und seine Mitarbeiter gelernt haben, während sie danach trachteten, dem Herrn zu dienen und die Gemeinde – den Leib Christi – zu bauen.
Dies ist keine Autobiografie oder Aufzeichnung über Zacs Dienst, sondern vielmehr eine Beschreibung der Lektionen, die er lernte und der Prinzipien, denen er folgte, während er das Werk des Herrn tat.
Zac hat dieses Buch in erster Linie geschrieben, um junge Menschen herauszufordern, treu zum Herrn zu sein, damit sie vom Herrn für seinen Dienst ausgebildet und vorbereitet werden können und um die Gemeinde nach neutestamentlichen Prinzipien zu bauen.
Zac und Annie Poonen haben dem Herrn mehr als 50 Jahre lang gemeinsam gedient, indem sie für den Herrn Jesus in Indien und im Ausland Jünger gemacht und örtliche Gemeinden gegründet haben.
Zac war früher ein Offizier bei der indischen Marine. Annie ist eine Ärztin.
Sie haben vier verheiratete Söhne, die ebenfalls Jünger des Herrn Jesus sind.
1. Auf Gottes Stimme hören
Große Türen drehen sich in kleinen Angeln. Gott prüft uns häufig in vielen Bereichen, bevor er uns einen wichtigen Dienst anvertraut. Er prüft uns, um zu sehen, ob wir im Geringen treu sind, bevor er uns Größeres anvertrauen kann. Wie bei Adam und Eva verlangt Gott zuallererst Gehorsam gegenüber seiner Stimme.
Einer meiner frühesten Erinnerungen in Bezug auf den Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn geht zurück auf die Zeit, als ich 15 Jahre alt war, gleich nachdem ich in die National Defence Academy in Khadakvasla (Pune) eingetreten war, um als Marineoffizier ausgebildet zu werden. Es war im Jahre 1955, als ich im Urlaub (von der Akademie) bei meinen Eltern war, die in Neu Delhi lebten. Eines Sonntagabends fuhren mein jüngerer Bruder und ich weg, um einen Gottesdienst zu besuchen. Nach dem Gottesdienst, etwa um 18 Uhr abends, standen wir beide an der Bushaltestelle, um den Bus nach Hause zu erwischen. Plötzlich kam in mir der Gedanke auf, dass ich jemandem Christus bezeugen sollte. Ich hatte die gute Nachricht des Evangeliums an diesem Abend erneut gehört und hatte das Gefühl, dass ich sie mit jemandem teilen sollte, bevor ich an diesem Abend zu Bett ging. Aber ich war mir nicht sicher, ob das eine Eingebung von Gott oder bloß mein eigener Gedanke war. Auf jeden Fall wurde es spät – und ich musste bald nach Hause zurückkehren.
Aus der Entfernung sah ich die Lichter eines Buses, der auf uns zukam. Ich sprach im Stillen zum Herrn: „Wenn das NICHT der Bus nach Hause ist, dann werde ich es als Zeichen von dir nehmen, dass ich jemanden von dir Zeugnis geben sollte, bevor ich nach Hause fahre. Wenn es der Bus nach Hause IST, dann werde ich den Bus nehmen und nach Hause fahren.“ Der Bus kam näher und ich sah, dass es NICHT der Bus war, den ich nehmen musste. Das Zeichen, das ich erbeten hatte, war erfüllt worden. So sagte ich zu meinem jüngeren Bruder, dass ich irgendwo anders hingehen müsste, bevor ich nach Hause käme und bat ihn, allein nach Hause zu fahren. Ich ging sodann in einem nahegelegenen Park, in der Hoffnung, dass ich dort jemanden treffen würde, dem ich leicht Christus bezeugen könnte – weil dies das erste Mal war, dass ich mich alleine hinauswagte, um an einem öffentlichen Ort den Herrn zu bezeugen.
Ich sah einen alten Mann im Park auf einer Bank sitzen, ging hin und setzte mich neben ihn. Ich führte mit ihm einige Minuten lang ein zwangloses Gespräch in Hindi und wurde bald mutig genug, um mit ihm über ewige Dinge zu sprechen. Ich erzählte ihm von der Liebe Gottes für die Menschen und wie Christus für unsere Sünden starb und teilte mit ihm die einfache Botschaft des Evangeliums, die ich kannte. Er hörte mir geduldig zu. Da es Gott war, der mir das starke Verlangen gegeben hatte, an diesem Abend Zeugnis zu geben, nehme ich an, dass er diesen Mann im Sinn gehabt haben muss, um ihn mit dem Evangelium zu erreichen. Ich hoffe, ich werde diesen Mann eines Tages im Himmel treffen. Das war mein erstes Unterfangen, öffentlich Zeugnis zu geben, und das ganz auf mich allein gestellt an einem öffentlichen Ort. Gott prüfte mich, um zu sehen, ob ich der inneren Eingebung des Heiligen Geistes folgen würde.
Das war der „Tag der geringen [bescheidenen] Anfänge“ (Sach 4,10). Seitdem hat Gott mir die Gelegenheit gegeben, sein Wort Tausenden von Menschen in vielen Teilen der Welt zu verkündigen. Aber es begann alles mit einem kleinen Akt des Gehorsams an einem Sonntagabend in Neu Delhi.
Sei gegenüber der Stimme des Heiligen Geistes sensibel. Bis du vor dem Herrn stehst, wirst du nie wissen, wie viel du jedes Mal, wenn du dieser Stimme NICHT gehorchtest, verpasst hast.
2. Heilsgewissheit
Einige Christen können sich genau an das exakte Datum und an die Zeit, wann sie wiedergeboren wurden, erinnern. Aber ich kann es nicht. In der Tat, ich weiß nicht einmal, in welchem Jahr ich wiedergeboren wurde. Das heißt nicht, dass die Wiedergeburt ein schrittweiser Prozess ist. Nein. Der Übergang vom Tod in das Leben in Christus geschieht in einem Augenblick. Aber viele Menschen wie ich, die in gottesfürchtige christliche Familien hineingeboren wurden und in solchen aufgewachsen sind, können den exakten Augenblick, wann dieses Wunder stattfand, nicht genau bestimmen. Der Grund dafür ist, dass viele Menschen, die so sind wie ich, den Herrn viele Male bitten, in ihr Herz zu kommen, und wir können nicht sagen, bei welchem Mal die wirkliche Bekehrung stattgefunden hat.
Wenn ich mich recht erinnere, bat ich den Herrn das erste Mal in mein Herz zu kommen, als ich 13 Jahre alt war. Aber ich wusste nicht, ob er in mein Herz gekommen war oder nicht, weil ich nichts fühlte oder erfuhr, als ich betete. So bat ich den Herrn immer wieder, in mein Herz zu kommen – vielleicht mehr als 100 Mal während der nächsten paar Jahre –, aber ich empfand jedes Mal nichts! Daher wusste ich nicht, ob ich gerettet war oder nicht.
Solange ich zuhause war, hielten mich die Einschränkungen, die mir meine Eltern auferlegten, von vielen weltlichen Formen der Unterhaltung wie z.B. Kinobesuchen, usw. ab. Aber nachdem ich in die Militärakademie und in die indische Marine eingetreten war, war ich auf mich selbst gestellt und diese Einschränkungen waren weg. Nach und nach wurde ich ein weltlicher Christ, der nur aus Gewohnheit – und nicht aus irgendeiner Überzeugung – in die Kirche ging.
Aber aus meinem Ausprobieren der Unterhaltung dieser Welt resultierte etwas Gutes. Ich stellte fest, dass alles, was die Welt anzubieten hatte, leer und wertlos war und mich nicht dauerhaft zufriedenzustellen konnte. Eines Tages, als ich in meinem Zimmer am Flottenstützpunkt in Cochin saß und über all das nachdachte und in der Bibel las, stieß ich auf die Bibelstelle in Johannes 6,37, wo Jesus sagte: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“. Ich hatte diesen Vers schon oft gelesen. Aber an diesem Tag traf er mich mit voller Wucht – und ich glaubte es. Ich wusste, dass ich viele Male zum Herrn gekommen war. Ich erkannte plötzlich, dass, wenn ich meinen Teil getan hatte, Jesus seinen Teil getan haben muss – er muss mich angenommen haben. Damals erkannte ich, dass Unglaube die größte Sünde ist (siehe Joh 16,9). Denn wenn ich Gottes Wort nicht glaubte, würde ich ihn zum Lügner machen – und das war die größte Beleidigung, die jemand Gott zufügen konnte. Nachdem ich also sechs Jahre hin und hergeworfen worden war, glaubte ich – und ich war mir sicher, dass ich gerettet war. Was habe ich aus meiner Erfahrung gelernt? Zwei Dinge:
Erstens, dass es sehr leicht ist, entmutigt und rückfällig zu werden, wenn man sich seiner Errettung nicht sicher ist.
Zweitens, dass der Glaube eine Gabe Gottes ist. Ich war 19 Jahre alt, als ich zuerst Heilsgewissheit erlangte. Mehr als 46 Jahre sind seither vergangen, aber ich habe an meiner Errettung kein einziges Mal gezweifelt. Ich habe in diesen Jahren viele andere Dinge angezweifelt, aber ich habe nie an meiner Errettung gezweifelt. Ich habe an diesem Tag auf dem Grund von Gottes unfehlbarem Wort einen Anker geworfen und mein Schiff ist seither nie mehr abgedriftet. Ich wurde in diesen Jahren von vielen wilden Stürmen heftig gepeitscht und mein Schiff hat zeitweise wild geschwankt, aber mein Anker hat gehalten. Wie kann ich das erklären? Ich kann nur sagen, dass Gott mir die Gnade geschenkt hat, an jenem Tag seinem Wort zu „glauben“. Sogar der Glaube ist eine Gabe Gottes. Daher können wir uns sogar unseres Glaubens nicht rühmen. Alles was wir tun können, besteht darin, Gott demütig zu verherrlichen.
3. Eine Hilfe in der Zeit der Not
Im Juli 1959 lebte ich am Flottenstützpunkt in Cochin. Ich war gerade zum Marineoffizier befördert worden. Ich hatte im selben Monat auch Gewissheit über mein Heil erhalten und hatte mich entschieden, völlig für den Herrn zu leben.
Eines Tages kamen zwei meiner Offizierskollegen zu mir und sagten mir, dass an diesem Abend im Kinosaal des Flottenstützpunktes ein guter Film gezeigt würde, und sie schlugen vor, dass wir alle hingehen, um den Film anzuschauen. Ich war früher des Öfteren mit ihnen ins Kino gegangen. Aber nun, da ich wiedergeboren war, hatte ich die Entscheidung getroffen, dass ich keine solchen Kinobesuche mehr machen würde. Der Herr hatte das Verlangen ins Kino zu gehen, aus meinem Herzen weggenommen. Aber ich hatte nicht den Mut, meinen Freunden zu sagen, dass ich jetzt ein wiedergeborener Christ war. So ging ich mit ihnen. Aber auf dem ganzen Weg zum Kinosaal stieg ein ständiger Schrei aus meinem Herzen auf zu Gott, mich auf irgendeine Weise aus dieser Situation zu erretten.
Als ich das Theater erreichte, sahen wir eine Mitteilung an der Frontseite, dass die für diesen Abend geplante Filmvorführung abgesagt wurde, weil die Filmrolle nicht angekommen war. Meine Freunde waren äußerst enttäuscht, aber ich war begeistert. Ich war voller Freude, dass Gott für mich ein Wunder getan hatte. Diese Begebenheit stärkte meinen Glauben sehr und ich erkannte, dass ich in der Tat einen Vater im Himmel hatte, der „in der Zeit meiner Not eine gegenwärtige Hilfe ist“ (Ps 46,2). Er erhörte einen Schrei, der nur in meinem Herzen war und den ich nicht einmal mit meinen Lippen ausgedrückt hatte.
Das war meine erste Erfahrung einer wunderbaren Gebetserhörung. Gott ist ein Vater, der für seine Kinder Wunder tut. Die Bibel sagt: „Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz begehrt.“ Ich freute mich an diesem Tag am Herrn allein und wollte nichts haben außer ihm. Das Begehren meines Herzens war, dass ich davon abgehalten werden möge, diesen Film zu sehen. Und Gott gewährte es mir.
Aber als ich in mein Zimmer zurückkam, sagte mir der Herr, dass er das für mich kein zweites Mal tun würde. Er wollte, dass ich das nächste Mal zu meinen Freunden selbst „Nein“ sagen sollte – denn nur auf diese Weise konnte ich in seiner Gnade wachsen. Wenn Gott für mich jedes Mal ein solches Wunder täte, würde ich niemals mutig oder geistlich stark werden. Das nächste Mal, als mich meine Freunde zum Kinobesuch einluden, sagte ich ihnen mutig, dass ich jetzt ein Christ sei und mit ihnen nicht mehr ins Kino gehen könne.
Ich verstand dann, warum Gott uns viele unserer Gebetsbitten nicht gewährt – weil wir in Wirklichkeit Gott bitten, Wunder zu tun, die für uns das Leben leicht machen. Aber wenn uns Gott all diese Bitten gewährte, würden wir fette und faule Christen werden und nicht stark, kräftig und mutig, wie er das möchte. Gott wird uns ermutigen, indem er uns gelegentlich wunderbare Gebetserhörungen schenkt. Aber oft gewährt er uns unsere Bitte nicht, damit wir nicht schwach und feige bleiben. Das Verständnis dieser Wahrheit hat für mich viele Geheimnisse über das Gebet gelüftet.
In diesen 46 Jahren hat Gott ALLE meine Gebete erhört – ja, 100 Prozent von ihnen. Bist du überrascht, das zu hören? Lass mich das erklären. Wie die drei Signalfarben einer Verkehrsampel war Gottes Antwort für mich manchmal „Ja“ (grün), manchmal „Warten“ (gelb) und manchmal „Nein“ (rot). Aber er hat jedes Gebet erhört.
Es liegt große Sicherheit darin, den Verkehrsampeln zu gehorchen. Ich habe ebenso große Sicherheit erhalten, indem ich Gottes Antworten akzeptiere – egal wie sie sind.
4. Schrittweiser Gehorsam
Im Laufe der Jahre habe ich entdeckt, dass Gott uns Schritt für Schritt führt. Seine Verheißung lautet: „Während du Schritt für Schritt gehst, werde ich den Weg vor dir auftun“ (Spr 4,12; wörtlich übersetzt). Die Wolkensäule leitete die Israeliten Tag für Tag. Genauso leitet uns heute der Heilige Geist.
Gleich nachdem ich Heilsgewissheit erlangte, wurde mir gesagt, dass der nächste Schritt für mich darin bestand, im Wasser getauft zu werden. Ich war in der Syrisch-Orthodoxen Kirche als Baby getauft worden – eine Zeremonie, die man „Taufe“ nannte. Ich wusste, dass es auf beiden Seiten dieses theologischen Zauns wiedergeborene Christen gab – jene, die so wie ich nur als Babys „getauft“ wurden und jene, die sich als Gläubige der Taufe unterzogen. Ich entschied mich daher, das Wort Gottes zu diesem Thema zu studieren und herauszufinden, was es sagte.
Als ich das Wort Gottes studierte, entdeckte ich eine Reihe von Wahrheiten: Erstens, dass es im Neuen Testament keine einzige Erwähnung einer Kindestaufe gab. Es gab ein paar Fälle, wo ganze Familien getauft wurden, aber es gab keine Erwähnung, ob es in diesen Familien Babys gab – und wir können keine Doktrin durch das Schweigen der Heiligen Schrift beweisen. Johannes der Täufer taufte nur Erwachsene. Jesus selbst wurde erst getauft, als er erwachsen war. Jesus taufte Erwachsene und legte Kindern nur die Hände auf (segnete sie). Viele Kirchen praktizieren jedoch das genaue Gegenteil: Sie taufen Kinder und legen Erwachsenen die Hände auf (Konfirmation)! Als Gott meine Vergangenheit vollständig auslöschte, schloss das auch meine unbiblische Kindestaufe mit ein! Der erste Gehorsamsschritt, den jeder Gläubige in der Apostelgeschichte tat, war die Wassertaufe.
All das überzeugte mich, dass ich getauft werden musste. Aber einige Gläubige, die als Kinder getauft wurden, sagten zu mir, dass es ein weit größeres Bedürfnis gab, das Evangelium in den Orthodoxen Kirchen als in den Versammlungen von Gläubigen zu predigen; und wenn ich mich taufen ließe, würde ich aus der Orthodoxen Kirche ausgeschlossen werden und dann die Möglichkeit verlieren, den dortigen Ungläubigen das Evangelium zu verkündigen. Das schien ein sehr überzeugendes Argument zu sein – und daher entschied ich mich gegen die Taufe.
Ich verharrte 18 Monate lang in diesem Zustand. Aber jedes Mal, als ich mich zum Gebet hinkniete, hatte ich das Gefühl, als ob Gott zu mir sagen würde: „Warum sollte ich dir zuhören, wenn du nicht auf mich hörst?“ Und in all diesen 18 Monaten habe ich überhaupt KEINEN geistlichen Fortschritt gemacht. Das begann mich zu beunruhigen. Schließlich sagte ich dem Herrn, dass ich ihm gehorchen würde, auch wenn ich aus jeder Kirche auf der Welt hinausgeworfen würde. So wurde ich im Januar 1961 getauft.
Danach begann ich in meinem christlichen Leben sprunghaft zu wachsen. Ich erkannte dann, dass ich für andere kein Segen sein konnte, wenn ich selber Gottes Geboten nicht gehorchte. Ich traf daraufhin die Entscheidung, dem Wort Gottes in jeder Angelegenheit – ob klein oder groß – sofort zu gehorchen, egal was Menschen oder Kirchen sagen mögen. Wie viel geistlichen Schaden erleiden wir, wenn wir den Argumenten der menschlichen Vernunft folgen und Gottes Wort nicht gehorchen.
Seit diesem ersten Schritt des Gehorsams vor 43 Jahren hat Gott mir viele weitere Schritte des Gehorsams gezeigt. Aber jedes Mal zeigte er mir den nächsten Schritt erst, als ich den Schritt, den er mir bereits gezeigt hatte, getan hatte. Gottes Wort ist „unseres Fußes Leuchte“ (Ps 119,105), d.h. es zeigt uns nur den nächsten Schritt für unsere Füße und nicht den ganzen Weg, der vor uns liegt. Das ist damit vergleichbar, eine Fackel in Händen zu halten und auf einem dunklen Weg zu gehen. Wir können zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein kleines Stück vom Weg sehen – gerade genug für den nächsten Schritt. Um mehr von dem vor uns liegenden Weg zu sehen, müssen wir weitergehen.
Ohne diesen ersten Gehorsamsschritt hätte ich vielleicht nie einen weiteren Schritt im Willen Gottes für mein Leben gesehen – und ich hätte mein Leben auf Erden vergeudet, auch wenn ich in den Himmel kommen würde. Wenn Gott dir jetzt irgendeinen Gehorsamsschritt deutlich gezeigt hat, dann gehorche ihm sofort, sonst wirst du den Willen Gottes für dein Leben verfehlen.
Gehorsam ist eine schrittweise Angelegenheit.