Kitabı oku: «Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane», sayfa 18

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Mister McKee machte ein sehr ernstes Gesicht, als wir etwas später in seinem Büro platzgenommen hatte. Orry Medina und Clive Caravaggio waren auch anwesend. Fred LaRocca verspätete sich etwas. Außerdem hatten auch noch Max Carter aus der Fahndungsabteilung sowie die EDV-Spezialistin Karen Galway in den schlichten Ledersesseln platzgenommen.

Karen Galway hatte erst vor kurzem die FBI-Akademie in Quantico absolviert. Aber obwohl ihre Berufserfahrung noch nicht sonderlich groß war, war sie auf ihrem Gebiet eine Spitzenkraft.

Ihre Anwesenheit hatte ihren Grund.

Ein Grund, der keinem von uns gefallen konnte...

"Ich muss Sie über eine sehr beunruhigende Tatsache informieren", begann Mister McKee. Er wandte sich an mich. "Sie hatten einen Sicherheitscheck angeregt, Jesse. Die entsprechenden Abteilungen haben auf Hochtouren gearbeitet. Das Ergebnis ist niederschmetternd..." Er deutete auf Karen.

"Special Agent Galway glaubt Anzeichen dafür entdeckt zu haben, dass Unbefugte Zugriff auf unsere internen Datenbanken und Computersysteme hatten..."

"Einsatzpläne und Personaldaten?", fragte ich.

"Das Ausmaß ist noch nicht ganz ermittelt", erklärte Karen Galway anstelle von Mister McKee. "Allerdings wird mit Hochdruck daran gearbeitet."

"Aber es wäre möglich, dass jemand die Einsatzpläne, Einsatzprotokolle und so weiter angezapft hat?"

"Es ist leider sehr wahrscheinlich", korrigierte mich Karen. "Hacker sind schon in die Zentralrechner des Pentagon eingedrungen - und die sind weitaus stärker abgeschirmt, als unsere Computer. Außerdem stehen wir laufend in Kontakt mit zahlreichen Datenbanken und Verbundsystemen."

Wenn sich der Verdacht bestätigte, dann handelte es sich beileibe nicht um den ersten Hacker-Angriff dieser Art auf den FBI. So umfangreich die Sicherheitsvorkehrungen auch waren, es gelang immer wieder Computer-Freaks, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

So war es erst ein paar Monate her, dass ein Hacker die Internet-Seiten des FBI-Districts Chicago verändert hatte.

Statt Fahndungsfotos von gesuchten Verbrechern konnte man daraufhin nur noch Micky-Maus-Gesichter sehen.

Um einen vergleichsweise harmlosen Spaßvogel dieser Art hatten wir es jedoch wohl nicht zu tun.

"Besteht die Chance, den Hacker zu ermitteln?", fragte Mister McKee an Karen Galway gewandt.

"Eventuell - und mit etwas Glück", erwiderte die EDV-Spezialistin. "Wenn der Täter noch einmal aktiv wird, stehen die Chancen gar nicht so schlecht, schließlich benutzt er vermutlich das normale Telefonnetz, um sich sich per Modem bei uns einzuklinken. Sollte derjenige jedoch seine Zelte hier abgebrochen haben, bekommen wir ihn vermutlich nie..."




19


Craig Lopez ließ die Billardkugel über den grünen Filz rollen. Schnurgerade zog sie ihre Bahn und beförderte zwei andere Kugeln rechts und links in die Löcher.

Lopez grinste zufrieden.

Er juckte sich an der rechten Hand, wo ihm der kleine Finger fehlte. Es war Jahre her, seit er den Finger in eine Kreissäge bekommen hatte. Aber die Wunde juckte noch immer, vor allem wenn sich das Wetter änderte.

Lopez bereitete den nächsten Stoß vor, während im Hintergrund Heavy Metal Musik lief.

Lopez liebte es, allein zu spielen.

Das beruhigte ihn.

Seiner Ansicht gab es ohnehin kaum jemanden, der mit ihm mithalten konnte.

Lopez setzte zum nächsten Stoß an. Die Kugeln setzten sich in Bewegung, wie von unsichtbaren Fäden gezogen.

Lopez verfolgte fasziniert ihre Bahn...

Eine blasse, sehr zierliche Männerhand griff nach einer der Kugeln, hob sie vom Filz auf, bevor sie ihren sicheren Weg ins Loch finden konnte.

"Mierde! Caramba!", schimpfte Lopez, blickte auf und erstarrte.

Er war so in sein Spiel vertieft gewesen, dass er den blassgesichtigen, hageren Mann im grauen Zweireiher gar nicht bemerkt hatte.

Das einzige was dem Gesicht dieses Mannes Konturen gab, war der dünne Oberlippenbart, der kaum mehr als ein dunkler Flaum war.

"Tag, Mister Lopez", sagte er so leise, dass es kaum durch die Hintergrundmusik drang.

"Sanders! Ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet..."

"Ach nein?"

"Wissen Sie..."

"Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass Sie mir aus dem Weg gehen, Lopez!"

Lopez kratzte sich erneut an der Hand.

Seine Lederjacke hatte er dummerweise über einen Stuhl gehängt, um besser spielen zu können. In der Innentasche der Jacke befand sich ein zierlicher 22er, wenn es hart auf hart ging. Lopez legte den Ceue auf dem grünen Filz ab und zum Stuhl. Er zog die Jacke an. Mit der Waffe darin fühlte er sich einfach wohler.

Sanders traute er alles zu.

Sogar, dass er ihn in aller Öffentlichkeit über den Haufen schoss und dem Barmixer anschließend klarmachte, dass er sich besser blind stellte, wenn er nicht genau so enden wollte.

Angeblich hatte Sanders so etwas in anderen Fällen sogar schon getan.

Lopez hatte allerdings nie mit letzter Sicherheit herauskriegen können, ob es sich dabei um Gerüchte oder Tatsachen handelte. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.

"Komm, setzen wir uns, Lopez!", sagte Sanders.

Er sprach wie jemand, dem man nicht zu widersprechen wagte.

Sie gingen zu einem der kleinen, runden Tische.

"Hören Sie, Mister Sanders, es ist 'ne Menge passiert und ehrlich gesagt, ich möchte mich erstmal für 'ne Weile aus dem Geschäft zurückziehen!"

"Ach! Verdienen Sie zuviel Geld, Lopez?" Sanders verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln. "Immer dasselbe Problem. Aber jetzt hören Sie mir mal gut zu..." Sein Zeigefinger fuhr hoch wie die Klinge eines Butterflys. "Das ist kein Job, aus dem man einfach so aussteigt, wann es einem passt, kapiert?"

"Mister Sanders, ich..."

"Meine Kunden warten auf die Ware. Es geht um verdammt viel Geld, das sollten Sie inzwischen begriffen haben!"

"Es gibt Probleme. Ich denke, wir sollten 'ne Weile auf Tauchstation gehen..."

In Sanders' Gesicht zuckte ein Muskel unterhalb des rechten Auges. "Soll ich das vielleicht den Leuten sagen, denen es ein paar hunderttausend Dollar wert ist, wenn sie nicht erst auf eine Warteliste gesetzt werden, um eine neue Niere oder ein Herz zu bekommen?"

"Das FBI ist uns auf den Fersen. Den Tunnel King haben sie hops genommen, einen unserer Leute hat es erwischt. Er liegt schwer verletzt in einem Gefängnishospital."

"Ich dachte, Sie waren vorsichtig..."

"Das waren wir auch."

"Und was weiß dieser Tunnel-King über Sie?"

"Nichts."

"Kann er Sie beschreiben."

"Nein, er hat keinen von uns gesehen. Aber er weiß, wie das Geschäft läuft. Wir haben versucht, ihn auszuschalten, bevor er dem FBI in die Hände fallen konnte..."

"Warum hat das nicht geklappt?"

"Weil diese Hunde im letzten Moment den Einsatzplan geändert haben. Eigentlich sollten nur zwei Special Agents ihre verdeckten Ermittlungen weiterführen, aber dann haben die 'ne Riesenaktion daraus gemacht."

Sanders atmete tief durch. Er lehnte sich zurück.

Unter der linken Achsel beulte sich sein eng sitzendes Jackett verdächtig aus.

Eine Waffe!, dachte Lopez.

"Was weiß das FBI über euch?"

"Ich würde sagen, noch sind wir sicher. Es gibt keine Spuren, die zu uns hinführen könnten..."

"Na, also! Was stellen Sie sich dann so an!"

"Einige Leute, die ich kenne, sind von den G-men befragt worden."

"Ach!"

"Ich glaube nunmal nicht an Zufälle, Sanders. Und ich habe wenig Lust, eines Tages auf einer Liege festgeschnallt zu werden und eine Giftspritze injiziert zu bekommen..."

"Ich kann Ihnen nur empfehlen, die Abmachungen einzuhalten", sagte Sanders. Er sprach leise. Trotzdem schwang eine unverhohlene Drohung in seinen Worten mit. "Wir hatten gedacht, mit Ihnen jemand gefunden zu haben, der gute Nerven hat. Das scheint nicht der Fall zu sein..."

"Hören Sie..."

"Sparen Sie sich Ihr Geschwätz, Lopez! Ich will, dass Sie liefern! Wenn das Material nicht fristgerecht eintrifft, werden Sie es bereuen..."

Er sagt Material, wenn er von menschlichen Körpern spricht, ging es Lopez durch den Kopf.

Lopez war ein hartgesottener Kerl, der keinerlei Skrupel hatte, jemanden umzubringen, wenn er ihm im Weg war.

Dennoch...

Die Art und Weise, wie Sanders darüber sprach, ließ ihn für einen Moment schaudern.

"Wir haben noch einiges im Depot", sagte Lopez. "Aber nicht immer das Richtige!"




20


"Das ist er", stellte Agent Max Carter aus der Fahndungsabteilung fest.

Wir saßen in dem Dienstzimmer, das Clive Caravaggio und Orry Medina sich teilten und starrten auf den Computerschirm.

Im Schnellverfahren waren wir noch einmal die Liste derjenigen durchgegangen, die im Zusammenhang mit der BIG DEAL-Schießerei vor zwei Jahren erkennungsdienstlich behandelt worden waren.

Wir suchten nach jemandem, mit dessen kleinen Finger an der rechten Hand etwas nicht stimmte.

Und jetzt hatten wir ihn.

Er hieß Craig Lopez und wohnte East Harlem, 123.Straße, Hausnummer 456.

"Was die Schießerei vor dem BIG DEAL angeht, hatte er damals ein Alibi", meinte Carter. "Mehrere Personen haben bezeugt, dass er zur selben Zeit in einer Bar in Newark war. Aber an der Richtigkeit dieser Aussagen gab es immer Zweifel."

"Sehen wir zu, dass wir ihn uns schnappen!", kommentierte Clive.

Wenige Minuten später brausten wir mit mehreren unauffälligen Fords und Chevys aus unserer Fahrbereitschaft Richtung Norden.

Der Wohnblock, in dem Craig Lopez wohnte, befand sich mitten in East Harlem, einem Stadtteil, in dem man groß werden konnte, ohne ein Wort Englisch zu sprechen. Hier lebten fast ausschließlich Puertoricaner und Einwanderer aus Lateinamerika. Als ANGLO WHITE AMERICAN war man hier der Exot.

Wir stellten den Wagen am Straßenrand ab.

Agent Fred LaRocca war mit und Milo und mir gefahren. Orry und Clive stellten ihren Ford fünfzig Meter weiter ab.

Fred nahm sein Funkgerät heraus, um mit den Agenten zu sprechen, die sich auf der anderen Seite des Wohnblocks postieren wollten.

Insgesamt waren etwa ein Dutzend G-men im Einsatz.

Wenn Lopez der Mann war, den wir suchten, dann war er äußerst gefährlich.

"Lopez wohnt im Penthouse", meinte Milo, während ein weiterer Wagen mit unseren Agenten nach einem Parkplatz suchte. Drei G-men stiegen wenig später aus einem gelben Mazda. Sie blickten kurz zu uns hinüber.

"Okay, dann los!", meinte LaRocca und überprüfte den Sitz seiner Dienstwaffe.

Der Wohnblock, in dem Lopez das Penthouse gemietet hatte, war ein Apartmenthaus der gehobenen Klasse. Ein luxusmodernisierter Altbau mit klassischer Brownstone-Fassade. Die Zeiten, in denen es in East Harlem nur Arme und Gescheiterte gab, waren längst vorbei.

Wir erreichten den Eingang, traten in das Foyer, das von Kameras überwacht wurde. Bewaffnete Security-Männer patrouillierten hin und her.

In einem Kasten aus Panzerglas befand sich eine Telefonzentrale, bei der sich Gäste anmelden konnten.

Wenn der betreffende Bewohner des Apartment-Hauses den Besuch nicht empfangen wollte, wurde dieser von den Security-Männern freundlich aber bestimmt hinausbugsiert.

Wir hatten allerdings keineswegs vor, uns anzumelden.

"Que desea, Senores?", fragte ein finster dreinblickender Security-Mann.

Ich hielt ihm den Ausweis unter die Nase, während sich Fred LaRocca um die dunkelhaarige Schönheit kümmerte, die in dem Panzerglas-Büro saß.

Auf keinen Fall durfte Lopez gewarnt werden...

"Zu wem wollen Sie?", fragte der Security-Mann dann, während er sich noch meinen FBI-Dienstausweis eingehend ansah. Ich nahm ihn wieder an mich.

"Zu Mister Lopez."

"Soweit ich weiß, ist der nicht zuhause..."

"Davon möchten wir uns gerne selbst überzeugen!"

"Aber..."

"Wir haben einen Durchsuchungs- und einen Haftbefehl, Sir. Und jetzt machen Sie uns bitte Platz!"

Einige unserer Leute postierten sich an strategisch günstigen Stellen im Foyer.

Die Eingänge und die Aufzüge mussten bewacht werden.

Zusammen mit Orry und Clive fuhren Milo und ich hinauf zum Penthouse. Während der Aufzug uns hinauftrug, zogen wir die Dienstwaffen und überprüften die Ladung.

Dann traten wir in den Flur hinaus.

Einige Augenblicke später standen wir vor Lopez' Wohnungstür.

Ein automatisches Kamera-Auge war auf uns gerichtet.

"Mister Lopez scheint ein ängstlicher Mann zu sein, wenn er so wohnt", kommentierte Clive Caravaggio.

Und Orry setzte hinzu: "Kein Wunder, bei seiner Vergangenheit. Ich schätze, da gibt es noch einige, die mit ihm eine Rechnung offen haben."

Ich betätigte die Klingel.

Nichts rührte sich.

Kein Laut drang aus der Gegensprechanlage.

Nur die Kamera bewegte sich surrend.

Milo holte seinen Ausweis hervor und hielt ihn vor die Linse.

"Machen Sie die Tür auf, Mister Lopez! Hier ist das FBI!"

Keine Reaktion.

"Vielleicht ist er ja wirklich nicht zu Hause", meinte Orry.

Ich zuckte mit den Schultern. "An Lopez' Stelle würde ich dem Wachmann hundert Dollar geben, damit er diese Antwort jedem gibt, der nach ihm fragt."

Wir machten einen letzten Versuch.

Keine Reaktion.

Orry zog sein edles Schurwolljackett aus und warf es hinauf zur Kamera. Der feine Stoff hing jetzt über der Linse.

Milo nahm zwei Schritte Anlauf.

Sein gewaltiger Tritt ließ die Tür aufspringen und zur Seite fliegen.

Mit der P226 in der Faust stürmte er in das Penthouse.

Ich folgte ihm.

Unsere Blicke suchten den Empfangsraum ab.

Nichts deutete darauf hin, dass Lopez in der Wohnung war.

Die Tür ins Wohnzimmer stand halb offen.

Milo und ich pirschten uns heran.

Orry nahm sich indessen die Küche vor.

Ich trat ins Wohnzimmer, die Pistole in beiden Händen.

Auch hier war niemand.

Das Fenster stand auf. Ein kühler Luftzug wehte herein. Die Gardinen wehten als lange, weiße Fahne in den Raum hinein.

Von dem Penthouse aus hatte man Zugang zu einem Dachgarten.

Milo deutete auf die Tür zu einem weiteren Raum.

Ich schlich mich heran, Milo sicherte von hinten. Meine Schritte verursachten auf dem weichen Teppichboden so gut wie keinen Laut.

Die Tür zu dem Nachbarraum war angelehnt. Ich öffnete sie mit einem kräftigen Schub. Meine Waffe schnellte hoch.

Ich blickte auf ein breites Wasserbett.

Eine rothaarige Schönheit stand daneben.

Ihre Haare waren nass. Und sie war vollkommen nackt. Ihr Körper bildete eine schwindelerregende Silhouette.

Mit ihren grazilen Händen umfasste sie den gewaltigen Griff eines Magnum Colts, Kaliber 45, dessen Mündung direkt auf mich zeigte.




21


Einen Augenblick lang geschah nichts. Die Schöne wirkte sehr nervös. Der Druck ihres Zeigefingers auf den Abzug verstärkte sich, die Fingerknöchel traten weiß hervor.

"Die Waffe runter! FBI!", rief ich.

"Das kann jeder sagen!", rief sie.

Ihre Stimme vibrierte.

Mein Instinkt sagte mir, dass sie nicht schießen würde.

"Hier ist mein Ausweis", sagte ich und griff danach.

"Schön langsam!", zischte sie.

Ich zog den Dienstausweis aus der Jackentasche und hob ihn hoch.

Sie atmete tief durch.

Ihre Brüste hoben und senkten sich dabei.

Sie ließ den Magnum sinken.

"Ich hatte gedacht..."

Milo trat auf sie zu und nahm ihr die Waffe ab. Sie ließ es widerstandslos geschehen.

"Was hatten Sie gedacht?", fragte ich.

"Nichts", murmelte sie.

"Wo ist Lopez?"

"Ich weiß es nicht. Was wollen Sie von ihm?"

"Ziehen Sie sich etwas an", forderte ich.

Milo griff indessen zum Funkgerät, um unsere Kollegen davon zu unterrichten, dass Lopez nicht in der Wohnung war.

Wir machten uns daran, die Wohnung gründlich zu durchsuchen. Orry blätterte in Lopez' Telefonregister herum. Ein paar bekannte Namen standen darin. Namen, die uns im Zusammenhang mit der Schießerei vor dem BIG DEAL ein Begriff waren.

Die Rothaarige warf sich einen Kimono über und setzte sich in einen der Wohnzimmersessel.

"Wer sind Sie?", fragte ich sie, während ich die Schubladen eines kleinen Schränkchens durchsuchte.

Sie antwortete nicht.

"Sie gewinnen nichts, wenn Sie uns Steine in den Weg legen", erklärte ich. "Sie haben FBI-Agenten mit einer Waffe bedroht. Das kann man als Verbrechen ansehen..."

"Ich wusste nicht, dass Sie FBI-Agenten sind!"

"Sie heißt Elizabeth Clansy", meldete sich Clive Caravaggio zu Wort. Er hatte die Handtasche der Schönen gefunden, in der sich ihre Papiere befanden. "Ich werde mal im Hauptquartier anrufen. Die sollen diesen Namen durch den Computer jagen."

Elizabeth Clansy errötete. Sie strich sich das Haar zurück.

"Sie können sich die Mühe sparen", sagte sie. "Sie werden es ja doch herausfinden..."

"Was?", hakte ich nach.

"Dass ich vorbestraft bin."

"Welches Delikt?"

"Prostitution. Die ist in New York State ja immer noch strafbar."

"Seit wann kennen Sie Lopez?"

"Seit einem Jahr."

"Wie gut?"

"Wie man eben jemanden kennt, mit dem man ab und zu schläft."

"Lopez lässt Sie hier allein in seiner Wohnung?"

"Warum nicht? Er vertraut mir."

"Wann kommt er zurück?"

"Ich habe keine Ahnung. Was wollt ihr überhaupt von ihm?"

"Wir suchen ihn wegen seiner Beteiligung an mehreren Morden."

"Nein!"

Sie zuckte förmlich zusammen.

"Unseren Ermittlungen nach geht er in den Tunneln und U-Bahnschächten unter der Stadt auf Menschenjagd... Er tötet Obdachlose oder nimmt sie gefangen, um ihre Körper an Organ-Händler zu verkaufen."

Miss Clansy warf den Kopf in den Nacken. "Ich wusste gar nicht, dass sich das FBI mit diesem Abschaum beschäftigt", sagte sie dann spitz.

Ich warf ihr einen eisigen Blick zu.

"Ich nehme zu Ihren Gunsten an, dass Sie mit Abschaum die Täter gemeint haben - und nicht die bedauernswerten Opfer."

Miss Clansy schluckte.

"Ich sehe einige dieser Mole People manchmal an der Station am Times Square herumlungern... Man sollte sie aus ihren Löchern jagen! Die bringen doch nur Kriminalität und Drogen mit!"

"Jedenfalls verfolgen wir den Mord an jedem von ihnen mit derselben Intensität, mit der wir den an jemanden wie Ihnen verfolgen würden. Wussten Sie von Lopez' Killerjob?"

"Was reden Sie da! Das ist doch Unsinn. Ich habe damit nichts zu tun."

"Aber Sie wissen, wo er jetzt ist, Miss Clansy. Und Sie sollten es uns sagen, wenn Sie nicht in die Sache mit hineingezogen werden wollen..."

Sie atmete tief durch.

"Haben Sie 'ne Zigarette?"

"Ich habe mir das Rauchen abgewöhnt", erwiderte ich.

Sie zuckte die Achseln. "Zu dumm."

"Reden Sie!"

Orry kam in diesem Moment aus einem der Nachbarräume heraus. "Hier Jesse, das war in einem Wandschrank..." Der Special Agent indianischer Abstammung hielt in der einen Hand eine Maschinenpistole der Marke Heckler & Koch, in der anderen eines jener Nachtsichtgeräte, wie ich sie bei den maskierten Killern gesehen hatte.

Orry hatte sich Latexhandschuhe übergestreift, um keine Spuren zu zerstören.

Er legte die Gegenstände auf den Tisch.

"Scheint, als wären wir hier an der richtigen Adresse", kommentierte Milo.

"Wenn ich aussage, kann ich dann gehen?", fragte Miss Clansy plötzlich.

"Sie sind nicht verhaftet", stellte ich klar. "Aber es könnte sein, dass wir Sie noch zu einem späteren Zeitpunkt erneut befragen müssten..."

"Verstehe..."

Sie sah mich an.

Ich las die unausgesprochene Frage in ihren Augen und beantwortete sie kurzerhand, um die Prozedur abzukürzen.

"Wir sind nicht von der Vice-Abteilung des hiesigen NYPD-Reviers", stellte ich klar. "Womit Sie Ihr Geld verdienen, interessiert uns nicht. Wir wollen Lopez!"

"Ich weiß wirklich nicht, wo er jetzt ist. Wir waren gerade...", sie zögerte, bevor sie weitersprach,

"...beschäftigt, da klingelte es an der Tür. Craig hat geöffnet. Ich hörte, wie er mit einem Mann redete."

"Worum ging es?"

"Keine Ahnung. Craig hat die Tür geschlossen. Wenig später kam er wieder rein und sagte, er müsste nochmal weg. In einer halben Stunde sei er wieder hier... Die Zeit ist längst um."

In diesem Moment meldete sich einer unserer Kollegen über Funk.

"Lopez kommt gerade ins Foyer..."

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
964 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9783956179556
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