Kitabı oku: «Dantes Inferno I», sayfa 12
«Dann warst du in großer Gefahr», erwiderte er ernst, «denn dieses Geschöpf wurde von der unerlösten Lust deiner selbstzerstörerischen inneren Frau besetzt. Während du sie einerseits ablehntest, zog sie dein Unbewußtes an, denn es sind deine eigenen destruktiven Neigungen, die dich anziehen, und dieser Widerspruch bewirkte, daß du sie in deinem Vordringen gleichzeitig abgewehrt hast. Eine schleichende Vereinnahmung hätte eintreten können, wenn sie dich in sich hätte festhalten können. Deshalb habe ich auch sofort mit dem Auge geblinzelt, damit du dich nicht in deiner abgespaltenen, frustrierten Sexualität verfängst.»
«Aber was wäre geschehen, wenn du nicht geblinzelt hättest?» Sein glühendes Auge drehte sich im Kreis.
«Dann hätte dein verdrängter weiblicher Aggressionsteil deine Libido wahrscheinlich in den Kerker der Verdrängung geworfen.»
«Und was wäre dann passiert?»
«Was fragst du mich?» lächelte er vergnügt. «Hier befindest du dich in der Hölle der Animalität, in der die entfesselten Tigerinnen ihrer Beute zuerst die Knochen brechen, bevor sie ihnen die Eier lecken, und möglicherweise wärst du in der Auslieferung an deine verhinderten Instinkte zu einem kastrierten Zombie mutiert, der seiner verdrängten Männlichkeit in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht ständig hätte hinterherrennen müssen. – Schau! Da vorne braut sich ein schweres Gewitter zusammen. Laß uns gehen, bevor uns das Unwetter erreicht.» Doch da hatte uns das Unheil schon eingeholt.
Mars in Widder
Hölle
Die Hölle der aggressiven Triebdurchsetzung
Sünder
Raufbolde, Heißsporne, Streithammel und aggressive Egoisten, die sich in allem nach sich selbst ausrichten und beim Wegfall geeigneter Ziele manchmal die Selbstausrichtung selbst zum Ziel erklären
Disposition
Der Schattenbereich von Mars im Widder und Mars im 1. Haus
Schuld
Ungeduld, Wut, Jähzorn, Willkür, Rechthaberei, Egoismus, Unabhängigkeit, Kraftvergeudung, Zerstörungswut, überstürztes Handeln, willkürliches Instinktverlangen, übersteigerte Triebenergie, Gewalt und Rücksichtslosigkeit im Umgang mit anderen (mit dem Kopf durch die Wand!)
Strafe
Vom Wunsch nach Selbstdurchsetzung durchströmt, bist du bestrebt, alles zu vernichten, was deine Kreise stört, denn dein Dämon versinnbildlicht die rücksichtslose Kraft, die alles in der Außenwelt zu manifestieren sucht, was sie an heroischer Willenskraft durchglüht. Wirst du im Leben an der Entäußerung deiner Aggression gehindert, führt dies zu unterdrückter Wut und großem Zorn. Doch der Weg zur Ichfindung setzt Reife und Selbsterkenntnis voraus, denn Selbstherrlichkeit und Selbstüberschätzung führen letztlich nur zum Scheitern und zum Erleiden sinnloser Gewalt. Diese Hölle vermag deshalb auch eine Warnung sein: Du wirst zur Strafe mit deinen eigenen aggressiven Dämonen konfrontiert, die dir nach dem Leben trachten, das du sinnvollerweise aber niemals verlieren kannst, so daß dir daraus eine weitere, nämlich die entscheidende Strafe erwächst, nämlich dir die Sinnlosigkeit deines eigenen Tuns ständig vor Augen halten zu müssen. Du wirst pausenlos von deinen inneren Gespenstern attackiert, ohne dich aus dem Alptraum befreien zu können.
Lösung
Mars im Widder ist ein Symbol des Vorwärtsdranges und der blinden Durchsetzung, denn er ist der Herr des Krieges, der Zerstörung, des Streites und der ewigen Zwietracht. Deshalb verkörpert er auch die Rebellion gegen patriarchale Gewalt, den aktiven Animus, der den alten König stürzt, die pubertäre Phase der Suche und der Selbstfindung oder die Vater-Sohn-Beziehung als Wiege nährender Konflikte der männlich-aggressiven Triebnatur. Jede Auseinandersetzung bietet ihm die Chance, Dinge durcheinanderzubringen und Gewohnheitsmuster zu zerstören, was immer neue Perspektiven von Entwicklung und Erkenntnis nach sich zieht. Damit wird er aber gerade zu einem Teil jener Zerstörungskraft, die den Ursache-Wirkungs-Kreislauf entfacht und damit den Weg für Neuentwicklung und Erkenntnis freimacht. Ja, man kann es so betrachten, daß du als sein Eigner und seine verlängerte Hand die karmische Aufgabe hast, voranzutreiben, was dich hindert und blockiert, damit sich dein Schicksal nicht nur im Erreichen der ersehnten Ziele, sondern auch im Scheitern erfüllen kann. In jedem Scheitern findet sich immer auch ein Samenkorn zu reiferer Entfaltung, und damit dient der Dämon in seinem zwanghaften Tatendrang gleichzeitig jener höheren Führung, die in der Zusammenfügung allen Wesens Sein und Werden überhaupt erst sinnvoll macht. Denn wie sagte schon Heraklit: «Krieg ist der Vater aller Dinge!»
Das gespaltene Ego
Der Feuersturm traf uns mit voller Wucht, als wir in die nächste Hölle traten. Rote Flammenzungen schoßen aus den brennenden Wolken, und ein heulender Feuerwind peitschte mir die schmerzenden Glutfunken auf die nackte Haut.
«Wo sind wir hier?» wollte ich von Akron wissen. Irgendwie hatte ich Furcht vor der Aggression der Elemente dieses Raumes, denn vor unseren Augen tobte ein Wirbelsturm, und in der Atmosphäre der wütend zuckenden Feuerschlangen glühte der Untergrund in einem unnatürlichen Glanz, der ihm eine wabernde gasartige Ausstrahlung verlieh, die wogend wie ein Feuertuch auf ihm lagerte. Dann sah ich in der Ferne ein kurzes, aber glühend helles Blinken.
Akron lächelte verheißungsvoll: «Wir befinden uns in der Hölle pubertärer Gewalt. Die Seelen sind ständig in äußere Gefechte verstrickt, die sich aus der Unerlöstheit ihrer inneren Blockaden nähren.» Er kam mir seltsam vor. In seinen Augen glitzerte ein listiges Funkeln. Es schien mir wie das Glitzern einer Messerklinge.
Vorsichtig schaute ich mich um. Ganze Perlenschnüre aneinandergereihter Bilder glitten vorbei, die in meinem Hirn den Eindruck dolchartiger Lichtstrahlen hervorriefen, und innere Programmierer schienen alte Gedanken neu zu formatieren, denn ich sah uralte Bilder aus meiner Kindheit, die sich vor dem Bildschirm der Erinnerung drehten und wendeten.
«Komm!» sagte er und nahm meine Hand. «Da liegt sie vor dir – diese Hölle ist wie ein meuchelnder Dolchstoß. Du weißt nie, was dir im Rücken auflauert. Schau!»
«Was ist denn das?» Vor unseren Augen war ein junger Mann gerade damit beschäftigt, eine Gestalt zu beatmen, die auf dem Boden lag. «Was ist mit ihm … was tut er da?» Als ich genauer hinschaute, traf mich fast der Schlag, denn es war Akron, der vor mir in einer Blutlache lag. Ich sah meinen Begleiter an. Eine seelische Leere lag in den glatten Zügen seines Gesichts, stellte ich fest, die ihn von der imponierenden Ausstrahlung Akrons unterschied, während er mir antwortete: «Er versucht, dein mentales Bild vom Seelenführer wieder zu beleben, das von einem seiner abgespaltenen Teile in deiner zukünftigen Erinnerung eben zerstört worden war.»
«Aber warum sieht er so aus wie Akron?»
«Er sieht nicht nur so aus», sagte er, und ich spürte, daß er mich verwirren wollte, «er ist es. Zumindest das, was von ihm übriggeblieben ist.»
«Aber wer bist dann du?» Meine Hände zitterten unkontrolliert.
«Ich bin nur ein Gedanke, ein elektromagnetisches Kraftfeld, in deine Erinnerungsmuster eingerollt», erwiderte er kühl
«Du Ungeheuer …!» brüllte ich entsetzt und wollte ihn am Ärmel packen. Doch ich verfehlte ihn, und wie von Geisterhand hielt ich plötzlich einen mächtigen Dolch in die Hand, der sich seinen Weg durch meine stolpernde Bewegung mitten in sein Herz bahnte. Das Blut spritzte in die Höhe wie die Gischt aus einer Wasserfontäne, und durch die Wucht des Stoßes fiel ich über ihn. Die Tränen liefen in Bächen über mein Gesicht. Ich küßte seine Lippen, denn ich hatte meinen Weg verloren. Ich konnte nur noch stöhnend sagen: «Du Ungeheuer … du …»
«Warum willst du mich beleben», hörte ich ihn murrend sagen, «wenn du mich auf der anderen Seite mit dem Messer erstichst? Immerhin bin ich das dir vertraute Bild von Akron, das du in deiner Vorstellung festhältst.»
«Ich weiß es nicht», antwortete ich ihm, «ich weiß nicht einmal, wer ich bin: Bin ich jetzt der, der ich zu sein glaube, oder bin ich der, der in sich ein falsches Bild von dir festhält?»
«Hier bist du der Schatten, der aus Wut zerstört, denn es ist die Angst, die dich immer dann umhüllt, wenn du negative Gefühlsfrequenzen aufnimmst, gegen deren Auswirkungen du dich nicht wehren kannst, weil diese Energien unter der Verstandesdecke liegen», sagte er und half mir auf die Beine. «Los, schauen wir’s uns an!» Er gab mir seine Hand.
Die roten Feuersäulen über uns schrumpften zu einem fernen roten Punkt zusammen, als wir unter die Bewußtseinsschwelle traten und mir ein giftiger Verwesungsgeruch in die Nase kroch. «Der Weg in den Abgrund ist mit allen Kopfleichen gepflastert», kommentierte mein Begleiter, «die du während deines Lebens in Gedanken vernichtet hast.» Mit jedem Schritt, mit jedem Stolpern wurde der Abstieg schwieriger, denn die Leichen, die die Strecke säumten, wurden immer zahlreicher. Schließlich endete er in einer dunklen Nische vor einer Pissoirwand, die mit den flotten Sprüchen postpubertärer Männerphantasien vollgekritzelt war. «Es sind die ersten Zeugnisse deiner frühreifen Phase, die sich schützend um deine Gehirnwindungen lagern», sagte er und schmetterte einen schweren Felsbrocken gegen die Wand. Donnernd fiel die Mauer zusammen und gab den Blick auf die dahinterliegenden Gedanken frei. «Und das ist die Vorstellungsebene in deinem Hirn», erklärte er mir, «aus der wir deine verhinderten Aggressionen wieder hervorbuddeln müssen, die von den Vernunftwächtern im Lauf der Jahre hier eingestampft worden sind.»
Durch die freigelegte Sicht sah ich ein Dutzend Wärter, die einen Trupp von Sündern brüllend anwiesen, den Boden mit ihren schweren eisernen Geräten aufzupflügen. In ihren Augen glühte förmlich die aggressive Lust, die Gefangenen zu quälen, denn ich spürte, daß der ganze Untergrund eine einzige Verhärtung meiner ungelebten Gefühle war, versteinerte Schlacke, die nur sehr schwer aufzubrechen war. Doch unter den mahlenden Schaufeln schraubten sich aus der Tiefe die Energiekräfte hervor, die aus den aufgebrochenen Gesteinsschichten sprangen, aggressive Wesen, die ihrem Gefängnis wie pfeifende Fürze entwichen …
«… habe ich dir nicht die schwarze Glut meiner Lust geschenkt, die verzückte, verzehrende Ekstase an der orgiastischen Schwelle zur Liebe. Jetzt befreie mich aus meiner Schmach! Wenn du mit mir schläfst, bin ich erlöst», ertönte aus der Ferne plötzlich eine Stimme.
«Sieh nur …», aus einem aufquellenden Gesteinsschlitz stürzte ein häßliches altes Weib auf uns zu, «da versucht sich sogar deine verwunschene Venus aus der letzten Hölle wieder an dich heranzumachen, aber sie hat keine Chance», das Lächeln um Akrons falschen Mund wurde kalt, und mit einem grauenhaften Schrei fiel sie in einen vor uns aufbrechenden Spalt.
«Warum hast du ihr nicht geholfen», wollte ich von ihm wissen, doch er winkte ab: «Ich kann ihr nicht helfen; wir sind in einer anderen Hölle. Laß sie los und konzentrier dich lieber auf das feindliche Ego», er deutete auf einen numinosen Punkt in der Luft, «dieses Ich deines verdrängten Selbst ist schon unterwegs, um dir deine Seele zu stehlen!»
Ich folgte seiner Fingerspitze mit meinem Blick, und plötzlich sah ich, wie mich aus dem Hintergrund eine dunkle Masse ansprang. Wir stürzten zu Boden, einer wälzte sich über den anderen, und mit einem Male wurde mir klar, daß sich offenbar zwei verschiedene Persönlichkeitsfragmente in meinem Hirn bekämpften. Ein Dolch blitzte heraus, traf aber nicht mein Herz, sondern stieß rechts an mir vorbei ins Leere. Dann hörte ich ein schrilles Lachen und sah, wie ich aus der Tiefe meiner Erinnerung ein jüngeres Bild auf mein anderes Selbst projizierte und mir durch die Augen meines Doppelgängers plötzlich ein Knabe entgegenblickte. Innerhalb weniger Sekunden war ein anderes Klümpchen Gene in das gesichtslose Wesen geschlüpft, und vor mir schwebte ein zahnloses Lausbubengesicht. Im gleichen Atemzug überkam mich eine höllische Lust, in dieses hämische Affengesicht hineinzuschlagen, und ich spürte schon, wie ich dieses spöttische Grinsen zu einem winselnden Zellhaufen zerstampfen und anschliessend wie eine Hühnerpastete aufessen wollte. «Laß dich nicht von deinen Aggressionen in die Tiefe ziehen», schrie mich mein Wegbegleiter an, «denn es ist dein rebellierendes inneres Kind, das dich besiegen und für immer in den pubertierenden Aggressionen festhalten will.»
«Dieses Biest …!» brüllte ich entsetzt und wollte Akron am Ärmel packen. Doch ich verfehlte ihn, und wie von Geisterhand hielt ich unerwartet einen mächtigen Dolch in der Hand, der sich seinen Weg durch meine stolpernde Bewegung mitten in sein Herz bahnte. Das Blut spritzte in die Höhe, wie die Gischt aus einer Wasserfontäne, und durch die Wucht des Stoßes wurde ich herumgewirbelt und lag urplötzlich über ihm. Aus seiner Brust kam ein wütender Orkan und schleuderte mich durch die Luft. Von einer Anhöhe herab, von der ich die Schatten meiner Bilder zu durchdringen suchte, sah ich ein wütendes Schlachtgetümmel unter mir: verworrene, drohende und zornige Gespenster. Die Bilder drängten sich zusammen und verschwanden in einem großen Loch, das mich wie ein weicher, dunkler Gang anzog, der ins Freie führte. Ich wurde angesaugt. Dann purzelte der lachende Kopf vom Hals, der Schatten bekam einen Riß, und dort, wo der Bauch war, stieß eine Messerklinge wie eine Schlange von innen hervor und säbelte sich eine große Öffnung heraus, ähnlich einer Grotte, die sich nach auswärts drehte. Zwei kleine Fäustchen schauten lustig hervor, und ein zahnloses Lausbubengesicht lächelte mich schelmisch an: «Hallo, Paps! Erkennst du jetzt, wer ich bin? Ich bin dein pubertierendes Selbst, das du stets bekämpft und aus dir selbst entfernt hast, um es gewissermassen außerhalb von dir zerstören zu können. Doch bin ich nur der Spiegel, der dich selbst reflektiert. Nun dreh mich um, und sieh dir an, wie du dich durch meinen eigenen Tod gemordet hast!»
Da erhob ich mich, packte ihn am Hals und drehte ihn herum, und da sah ich, daß ihn sein eigener Hermesstab durchbohrt hatte.
Akron packte mich am Arm und schleuderte mich zu Boden: «Zurück!» schrie er mich an, «hier wirst du pausenlos von deinen inneren Gespenstern attackiert, denn in dieser Hölle ist ein jeder dazu verdammt, sich der Sinnlosigkeit seiner eigenen Aggressionen opfern zu müssen, ohne sich je daraus befreien zu können.»
«Wer war das?» fragte ich röchelnd.
Doch Akron schien meine Frage nicht zu akzeptieren: «Du weißt verdammt gut, wer das war», entgegnete er heftig. «Nicht ‹Wer war das?› ist die Frage, sondern ‹Wer verbirgt sich hinter dem, was war?› ist das Problem: ‹Wer ist der Regisseur meines Bühnenstücks?› Darauf kommt es jetzt an!»
Ich hatte mir eine Erklärung zurechtgelegt, die mir befriedigend erschien: Der Schatten war mein kollektives Selbst und ich der mutige Held, der seinen Schatten besiegte.
Akron schüttelte den Kopf: «Du warst nicht nur der Held, du warst auch der Schatten selbst – und du weißt es genau! Vom Drang nach rücksichtsloser Selbstdurchsetzung beherrscht, warst du bestrebt, alles zu vernichten, was sich gegen deine Ziele stellte.»
«Was ist daran falsch?» wagte ich einzuwerfen.
«Nichts ist falsch», fauchte er mich an, «denn es ist ja gerade auch der Sinn des Schattens, die eigenen Ziele zu verhindern, um die Spielregeln der menschlichen Entwicklung kennenzulernen. Doch in dieser Hölle ist dieses Verhalten eminent gefährlich, weil du ja für all die verhinderten, unerlösten Sünder ebenfalls zum Spiegel werden mußt, in dem sie ihren eigenen Schatten unerkannt in dir bekämpfen können.»
Dann wurde Akrons Miene noch ernster, und er sagte, daß das Leben ein einziges Chaos sei, solange man sich über seine verschiedenen Seelenanteile kein inneres Bild gemacht habe. Und das spüre man in dieser Hölle ganz besonders, denn hier überschneide sich das persönliche Ego mit den Energien des kollektiven aggressiven Selbst. Das Ichbewußtsein sei so stark auf die materielle Realität und das Überleben eingestellt, daß man die Gefahren dieser Hölle kaum erkennen könne, weil die Energien sich sofort in das individuelle Aggressionspotential einbringen und man das nur insoweit spüren könne, als daß man seine Umgebung plötzlich angreifen und verletzen möchte. «Wolltest du mich eben nicht auch umbringen?» Er lachte böse.
Ich war ziemlich verwirrt: «Was sollen wir tun?» wollte ich wissen.
«So schnell wie möglich hier verschwinden! Der Weg zur Ichfindung setzt eine große Portion von Selbsterkenntnis voraus, denn Selbstherrlichkeit und Selbstüberschätzung führen letztlich nur das Scheitern an unüberwindlichen Hindernissen herbei. Denn wenn du dich gegen äußere Widersacher nicht durchzusetzen vermagst, wendest du dich gegen dich selbst und vernichtest dabei deinen eigenen Rahmen. Komm!»
Jupiter in Widder
Hölle
Die Hölle der Hybris und der Selbsterhöhung
Sünder
Selbstgefällige und von fanatischen Überzeugungen getriebene, zur Selbstkritik oder gar zum Eingeständnis eigener Unzulänglichkeiten unfähige Führer, Glaubensstreiter, Gralssucher, Gurus, Lehrer und Besserwisser
Disposition
Der Schattenbereich von Jupiter im Widder und Jupiter im 1. Haus sowie disharmonische Jupiter/Mars-Aspekte
Schuld
Anmaßung, Auflehnung, (geistiger) Fanatismus, Intoleranz, Unmaß, Verschwendung, Voreiligkeit, Titanentrotz (Selbstüberhebung und frevelhafter Übermut zwingen zur pausenlosen Selbstdarstellung der inflationären Bilder)
Strafe
Die Übertreibungen im Bereich der Bewußtseinszunahme lassen die Grenzen der Vorstellung überschreiten und führen zu einer inflationären seelisch-geistigen Entwicklung. Du fixierst dich auf deine inneren Wünsche und suchst diese zu finden, indem du sie in deinen eigenen Phantasiegebilden suchst. So kommt es, daß du im Streben nach Erkenntnis nur die inneren Luftschlösser findest. Die Folge ist nicht das depressive Scheitern an den Lebensumständen, sondern ein vages Unbefriedigtsein mit den gesellschaftlichen Bedingungen. Unter dem Einfluß dieser Prägung bist du immer auf der Suche, die Antwort nach dem Sinn in immer neuen Selbstdarstellungen zu inszenieren, denn du wähnst dich an der Quelle des Erkennens angekommen und siehst nicht, daß diese dir nur deine eigene Maske reflektiert. Weil du nicht erkennst, daß in deinen Bildern statt Lebensreife und -erfahrung nur deine egoaufgeblähte Selbstbespiegelung schlummert, nämlich im Gesehenen die Realität nach deinem eigenen inneren Bild zu interpretieren, bist du gezwungen, die Überwindung und die Wiedergeburt des inneren Vater-, Guru- oder Gottesbildes auf der Vorstellungsebene bodenlosen Hirntheaters als endlose Selbstverzerrung immer wieder darzustellen, bis du eines Tages merkst, daß sich in dieser Haltung ja gerade dein Negativ-Wunsch erfüllt: Der Wunsch, vom Vater für deine Aggression bestraft zu werden … oder vom Schicksal für das Fehlen, nicht wie der Vater(-Gott) zu sein.
Lösung
Andererseits bist du in dieser Hölle in der Lage, dich als gespiegeltes Bild im Spiegel deiner Vorstellung zu erkennen, denn dein Bestreben, die Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen, krönt sich in der Auseinandersetzung mit einer Ein- und Rückbindung ins Zeitlos-Ewige. Der Spiegel verwirrt dich nicht, ganz im Gegenteil, du rennst auf den Spiegel zu, indem du durch das Ausleben der inneren Strukturen die Ereignisse in dein Leben ziehst, die als Projektionsträger deiner unerlösten Wünsche in der Außenwelt fungieren. Erst wenn du im äußeren Schicksal jene Teile deiner Personalität erkennst, die du im Tageslicht nicht siehst, kannst du auf den Spiegel verzichten, denn dann kannst du die Verantwortung für deine äußeren Such- und Sinnbilder wieder übernehmen, und zwar auf einer Tiefen-Ebene, die unendlich mehr ist, als du in deinem Bewußtsein unterbringen kannst: Es ist das Wissen des Vaters, der sein eigener Sohn geworden ist!
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