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Kitabı oku: «Der Frauenkrieg», sayfa 12

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X

Wir haben gesagt, unsere sechs Edelleute von neuer Fabrik seien gut beritten gewesen; ihre Pferde hatten überdies vor denen der am Morgen angekommenen Reiter das Verdienst, daß sie frisch waren. Sie erreichten daher bald das Jagdgefolge und mischten sich unter die Jäger, ohne irgend einen Widerspruch zu finden. Die meisten Eingeladenen kamen aus verschiedenen Provinzen und kannten sich nicht unter einander. Waren die Eindringlinge einmal im Park so konnten sie auch für Eingeladene gelten. Allen wäre daher vortrefflich gegangen, wenn sie sich in ihrer Reihe gehalten hätten oder sogar, wenn sie sich damit begnügt haben würden, die andern zu überschreiten und sich unter die Piqueurs und das Jagdpersonal zu mischen. Aber dem war nicht so. Nach einem Augenblick schien Cauvignac überzeugt, die Jagd werde ihm zu Ehren gegeben. Er riß ein Horn aus den Händen eines Hundeführers, der es ihm nicht zu verweigern wagte, sprengte, an die Spitze der Hetzmeister, jagte dem Jagdkapitän an der Nase hin,durchschnitt Busch und Holz, stieß wie ein Verzweifelter in sein Horn, verwechselte die Signale, schmetterte die Hunde nieder, warf die Bedienten um, grüßte auf eine coquettische Weise die Damen, wenn er an ihnen vorüber kam, fluchte, schrie und feuerte sich selbst an, wenn er sie aus dem Gesichte verloren hatte, und gelangte auf den Hirsch in dem Augenblick, wo das Thier, nachdem es den Teich durchzogen hatte, vor Mattigkeit niedersank.

»Halali, Halali!« rief Cauvignac, »der Hirsch gehört uns! Corbleu! wir haben ihn.«

»Cauvignac,« sprach Ferguzon, der ihm auf eine Pferdslänge folgte, »Ihr macht, daß man uns Alle vor die Thüre wirft. Im Namen Gottes, mäßigt Euch!«

Aber Cauvignac hörte nicht, sondern sprang, als er sah, daß das Thier den Hunden Stand hielt, vom Pferde, zog seinen Degen und schrie mit der ganzen Gewalt seiner Lungen:

»Halali! Halali!«

Und seine Gefährten, den klugen Ferguzon ausgenommen, schickten sich durch sein Beispiel ermuthigt an, auf ihre Beute loszustürzen, als der Jagdkapitän, Cauvignac mit seinem Messer auf die Seite drängend, diesem zurief:

»Sachte, mein Herr, die Frau Prinzessin befehligt die Jagd. Es ist also ihre Sache, dem Hirsche den Fang zu geben oder diese Ehre wem es ihr beliebt einzuräumen.«

Cauvignac wurde durch diese strenge Ermahnung zu sich selbst zurückgerufen, und als er ziemlich unwillig zurückwich, sah er sich plötzlich von der Menge der Jäger umgeben, für welche die fünf Minuten Halt von Cauvignac genügt hatten, um ihn einzuholen, und die nun einen großen Kreis um das Thier bildeten, das umzingelt von den erbitterten Hunden sich mit dem Rücken an eine Eiche anlehnte.

In demselben Augenblick sah man durch eine lange Allee die Frau Prinzessin herbeisprengen, gefolgt von dem Herrn Herzog von Enghien, den Edelleuten und Damen, die es sich zur Ehre geschätzt hatten, sie nicht zu verlassen. Sie war sehr aufgeregt, und es ließ sich wahrnehmen, daß sie durch diesen Scheinkrieg zu einem wahren Kriege präludirte.

Als sie mitten im Kreise angelangt war, hielt sie an, warf einen fürstlichen Blick umher und erschaute Cauvignac und seine Gefährten, welche von den unruhigen, argwöhnischen Blicken der Piqueurs und Jagdbedienten gleichsam verschlungen wurden.

Der Kapitän näherte sich ihr, sein Messer in der Hand; er war ein Messer, das gewöhnlich dem Herrn Prinzen diente, mit einer Klinge von feinsten Stahl und einem Griffe von Vermail.

»Kennt Ihre Hoheit diesen Herrn?« sagte er leise, Cauvignac mit dem Auge bezeichnend.

»Nein,« erwiederte sie, »aber wenn er hereingekommen ist, so ist er auch wohl irgend Jemand bekannt.«

»Niemand kennt ihn, Hoheit, und alle diejenigen, welche ich befragt habe, sehen ihn zum ersten Male.«

»Aber er konnte doch nicht ohne die Parole durch die Gitter gelangen?«

»Allerdings nicht,« versetzte der Kapitän; »ich wage es jedoch Eurer Hoheit zu rathen, diesem Menschen zu mißtrauen.«

»Man muß vor Allem wissen, wer er ist,« sprach die Prinzessin.

»Man wird es sogleich erfahren,« antwortete mit seinem gewöhnlichen Lächeln Lenet, der die Prinzessin begleitet hatte. »Ich habe einen Normannen, einen Picarden und einen Bretagner abgeschickt, und er wird gehörig ausgeforscht werden; für den Augenblick aber wolle sich Eure Hoheit die Miene geben, als merke sie nicht auf ihn, sonst entkommt er uns.«

»Ihr habt Recht, Lenet; kehren wir zu unserer Jagd zurück!«

»Cauvignac,« sagte Ferguzon, »ich glaube, es ist hohen Ortes von uns die Rede. Mir scheint, es wäre nicht übel, wenn wir uns unsichtbar machen würden.«

»Du glaubst!« erwiederte Cauvignac, »ah! meiner Treue, desto schlimmer. Ich will das Halali sehen, mag kommen, was da will.«

»Ich weiß wohl, es ist ein schönes Schauspiel,« versetzte Ferguzon, »aber wir dürften unsere Plätze etwas teurer bezahlen, als im Hotel de Bourgogne.«

»Madame,« sprach der Jagdkapitän, der Prinzessin das Messer reichend, »wem will Eure Hoheit die Ehre gönnen, dem Thiere den Fang zu geben?«

»Ich behalte sie mir selbst vor, mein Herr,« antwortete die Prinzessin; »eine Frau von meinem Rang muß sich daran gewöhnen, Eisen zu berühren und Blut fließen zu sehen.«

»Namur,« sagte der Jagdkapitän zum Büchsenmeister, »haltet Euch bereit.«

Der Buchsenmeister trat aus den Reihen und stellte sich, die Büchse in der Faust, zwanzig Schritte von dem Thiere auf. Dieses Manoeuvre hatte zum Zweck, den Hirsch mit einer Kugel zu tödten, wenn er, zur Verzweiflung getrieben, wie dies zuweilen geschieht, statt die Frau Prinzessin zu erwarten, auf sie losbrechen würde.

Die Frau Prinzessin stieg vom Pferde, nahm das Messer und ging, die Augen starr, die Wangen glühend, die Lippen halb zurückgeworfen, auf das Thier zu, das, beinahe gänzlich unter den Hunden begraben, von einem buntscheckigen, tausendfarbigen Teppich bedeckt zu sein schien. Ohne Zweifel glaubte das Thier nicht, der Tod käme zu ihm unter den Zügen dieser schönen Fürstin, aus deren Hand es vielleicht mehr als zehnmal geäst hatte; es war aus die Kniee gefallen, suchte eine Bewegung zu machen, und man konnte die schwere Thräne wahrnehmen, welche den Todeskampf des Hirsches, des Darmbocks und des Rehs begleitet. Aber es hatte keine Zeit mehr, sich zu erheben; die Klinge des Messers, worauf ein Sonnenstrahl spielte, verschwand völlig in seinem Halse; der Schweiß spritzte bis in das Gesicht der Frau Prinzessin, der Hirsch erhob den Kopf, schrie schmerzlich, warf einen letzten Blick des Vorwurfs auf seine schöne Gebieterin, fiel und starb.

In demselben Augenblick verkündigten alle Hörner sein Verenden, und es erscholl der tausendfältige Ruf: »Es lebe die Frau Prinzessin!« während der junge Prinz auf seinem Sattel jauchzte und freudig in die Hände klatschte.

Die Frau Prinzessin zog das Messer aus dem Halse des Thieres, ließ einen Amazonenblick um sich hergehen, gab die mit Schweiß überzogene Waffe dem Jagdkapitän zurück und stieg wieder zu Pferde.

Da trat Lenet zu ihr.

»Darf ich der Frau Prinzessin sagen,« sprach er mit seinem gewöhnlichen Lächeln, »an wen sie, den Hals des armen Thieres durchbohrend, dachte?«

»Ja, Lenet, sprecht, Ihr macht mir ein Vergnügen.«

»Sie dachte an Herrn von Mazarin, und hätte es gern gesehen, wenn er an der Stelle den Hirsches gewesen wäre.«

»Ja, das ist es,« rief die Frau Prinzessin, »und ich schwöre Euch, ich hätte ihn ohne Mitleid erstochen, aber in der Thai, Lenet, Ihr seid ein Zauberer.«

Dann sich gegen die übrige Gesellschaft umwendend, sprach sie:

»Nun, da die Jagd vorüber ist, Meine Herren, habt die Güte, mir zu folgen. Es ist jetzt zu spät, um einen andern Hirsch zu lanciren, und überdies erwartet uns das Abendbrod.«

Cauvignac erwiederte diese Einladung mit der anmuthigsten Geberde.

»Was macht Ihr denn, Kapitän?« fragte Ferguzon.

»Ich willige bei Gott ein. Siehst Du nicht, daß uns die Frau Prinzessin zum Abendbrod einladet, wie ich dies Euch versprochen habe?«

»Cauvignac, Ihr möget mir glauben oder nicht, aber an Eurer Stelle würde ich die Bresche wieder zu erreichen suchen.«

Ferguzon, mein Freund, Eure gewöhnliche Scharfsichtigkeit läßt Euch im Stiche. Habt Ihr nicht bemerkt, wie jener schwarz gekleidete Herr Befehle ertheilte? Er hat ein falsches Fuchsgesicht, wenn er lacht, und sieht aus wie ein Dachs, wenn er nicht lacht. Ferguzon, die Bresche wird bewacht, und ritten wir auf die Bresche zu, so würden wir damit andeuten, wir wollen da hinaus, wo wir herein gekommen sind.«

»Aber was soll denn aus uns werden?«

»Seid unbesorgt, ich stehe für Alles.«

Auf diese Versicherung ritten die sechs Abenteurer mitten unter die Edelleute und wandten sich mit ihnen dem Schlosse zu.

Cauvignac hatte sich nicht getäuscht; man verlor sie nicht aus dem Blicke, Lenet ritt auf der Seite; er hatte zu seiner Rechten den Kapitän der Jagden, zu seiner Linken den Intendanten des Hauses Condé.

»Wißt Ihr gewiß,« sprach er, »daß Niemand diese Reiter kennt?«

»Niemand; wir haben mehr als fünfzig Edelleute befragt und immer dieselbe Antwort erhaltene sie sind Jedermann vollkommen fremd.«

Der Normanne, der Picarde und der Bretagner kehrten zu Lenet zurück, ohne mehr angeben zu können; nur hatte der Normanne eine Presche im Parke erblickt und diese als ein gescheiter Mensch bewachen lassen.

»Dann müssen wir zum wirksamsten Mittel unsere Zuflucht nehmen,« sprach Lenet; »wir wollen nicht durch keine Handvoll Spione hundert brave Edelleute der größten Gefahr preisgeben. Sorgt dafür, Herr Intendant, daß Niemand aus dem Hofe und und der Gallerie heraus kann, wo die Cavalcade einreiten wird; Ihr, Herr Kapitän, stellt, wenn die Thüre der Gallerie wieder geschlossen ist, ein Planet von zwölf Mann mit geladenen Gewehren auf. Nun geht, ich verliere sie nicht aus dein Blicke.«

Lenet hatte übrigens keine große Mühe, die Aufgabe, die er sich selbst gestellt, zu erfüllen. Cauvignac und seine Genossen zeigten durchaus keine Lust, zu fliehen. Cauvignac ritt, zierlich seinen Schnurrbart kräuselnd, in der ersten Reihe; Ferguzon folgte ihm, beruhigt durch sein Versprechen, denn er kannte seinen Führer zu genau, um nicht überzeugt zu sein, er würde sich nicht in diesen Bau gewagt haben, wenn der Bau nicht einen zweiten Ausgang hätte; Barrabas aber und seine drei Gefährten folgten dem Lieutenant und dem Kapitän, ohne an etwas Anderes zu denken, als an das vortreffliche Abendbrod, das ihrer harrte: es waren im Ganzen materielle Menschen, welche mit völliger Sorglosigkeit den geistigen Theil der gesellschaftlichen Beziehungen ihren Führern überließen, zu denen sie ein vollkommenes Zutrauen hatten.

Alles ging nach der Voraussicht des Rathes und wurde nach seinem Befehle vollzogen. Die Frau Prinzessin setzte sich in den großen Empfangsaal unter einen Himmel, der ihr als Thron diente; sie hatte an ihrer Seite ihren Sohn, welcher, wie wir dies beschrieben haben, gekleidet war.

Die Prinzessin erhob sich wirklich und nahm das Wort. Ihre Rede2 war hinreißend. Diesmal überschritt Clemence von Maillé Brézé jedes Maß und trat ganz offen gegen Mazarin in die Schranken; elektrisiert durch die Erinnerung an die dem Adel Frankreichs in der Person des Prinzen widerfahrene Schmach und mehr noch vielleicht durch die Hoffnung auf die guten Bedingungen, die man dem Hofe im Falle des Gelingens machen könnte, unterbrachen die Anwesenden wiederholt die Rede der Frau Prinzessin und schworen mit lauter Stimme, treu der Sache des erhabenen Hauses Condé zu dienen und ihm beizustehen, damit es aus der Erniedrigung hervorgehen könnte, in welche Mazarin dasselbe habe versenken wollen.

»Meine Herren,« rief die Prinzessin ihre Rede schließend, »die Mitwirkung Eurer Tapferkeit, das Anerbieten Eurer Ergebenheit ist es, was von Euren edlen Herzen diese Waise hier fordert. Ihr seid unsere Freunde, Ihr habt Euch wenigstens als solche hier eingefunden; was könnt Ihr für uns thun?«

Dann begann nach einem kurzen, feierlichen Stillschweigen eine zugleich im höchsten Maße großartige und rührende Scene.

Einer von den Edelleuten verbeugte sich, ehrfurchtsvoll die Prinzessin begrüßend, und sprach:

»Ich heiße Gérard von Montalent und bringe vier Edelleute, meine Freunde, mit mir. Wir haben unter uns fünf gute Schwerter und zweitausend Pistolen, die wir dem Herrn Prinzen zur Verfügung stellen. Hier ist unser Beglaubigungsschreiben, unterzeichnet von dem Herrn Herzog von Larochefoucault.«

Die Prinzessin grüßte ebenfalls, nahm das Beglaubigungsschreiben aus den Händen des Gebers, reichte es Lenet und machte den Edelleuten ein Zeichen, auf ihre Rechte zu gehen.

Kaum hatten sie ihren Platz eingenommen, als ein anderer Edelmann sich erhob und sprach:

»Ich heiße Claude Raoul von Leffac Graf von Clermont. Ich komme mit sechs mir befreundeten Edelleuten. Wir haben jeder tausend Pistolen und bitten um die Gunst, sie in den Schatz Eurer Hoheit legen zu dürfen. Wir sind bewaffnet und equipirt, und ein einfacher Sold wird uns genügen. Hier ist unser Beglaubigungsschreiben, unterzeichnet von dem Herrn Herzog von Bouillon.«

»Geht zu meiner Rechten, meine Herren,« sagte die Prinzessin, nahm den Brief von Herrn von Bouillon, durchsah denselben wie den ersten und übergab ihn Lenet. »Glaubt an meine volle Dankbarkeit.«

Die Edelleute gehorchten.

Ich heiße Louis Ferdinand von Lorges, Graf von Duras,« sprach nun ein dritter Edelmann. »Ich komme ohne Freunde und ohne Geld, reich und stark durch mein Schwert allein, mit welchem ich mir einen Weg durch die Feinde gebahnt habe, denn ich war in Bellegarde belagert. Hier ist mein Beglaubigungsschreiben, unterzeichnet von dem Herrn Vicomte von Turenne.«

»Kommt, kommt, mein Herr,« rief die Frau Prinzessin, indem sie mit einer Hand das Beglaubigungsschreiben nahm und ihm die andere zum Kusse reichte. Kommt, und haltet Euch an meiner Seite, ich mache Euch zu einem meiner Brigadiers.«

Das Beispiel wurde von allen Edelleuten nachgeahmt: jeder kam mit einem Beglaubigungsschreiben entweder von Herrn von Larochefoucault, oder von Herrn von Bouillon, oder den Herrn von Turenne, übergab den Brief und ging zur Rechten der Prinzessin. Als die rechte Seite voll war, ließ die Prinzessin zur Linken gehen.

So entleerte sich der Hintergrund des Saales allmählich. Bald blieben nur noch Cauvignac und seine Sbirren, eine einsame Gruppe bildend, nach welcher Jeder mißtrauisch murmelnd einen Blick des Zornes und der Drohung richtete.

Lenet schaute nach der Thüre. Die Thüre war wohl verschlossen. Er wußte, daß sich hinter derselben der Kapitän mit zwölf bewaffneten Leuten hielt. Dann sein Auge wieder auf die Unbekannten lenkend, fragte er:

»Und wer seid Ihr, meine Herren? Werdet Ihr uns die Ehre erweisen, Euch zu nennen und uns Eure Beglaubigungsschreiben zu zeigen?«

Der Anfang der Scene, deren Ausgang ihn bei seinem bekannten Verstande bedeutend beunruhigt, hatte einen Schritten der Bangigkeit auf den Gesicht von Ferguzon geworfen, und diese Bangigkeit theilte sich sachte seinen Gefährten mit, welche wie Lenet nach der Thüre schauten. Aber majestätisch in seinen Mantel drapiert, war ihr Führer völlig unempfindlich geblieben. Auf die Aufforderung von Lenet machte er zwei Schritte vorwärts, verbeugte sich mit unendlich anmaßlicher Grazie und sprach:

Madame, ich heiße Roland von Cauvignac und bringe für den Dienst Eurer Hoheit diese fünf Edelleute, welche den ersten Familien der Guienne angehören, aber das Incognito zu bewahren wünschen.«

»Ihr seid wohl nicht nach Chantilly gekommen, ohne von irgend Jemand empfohlen worden zu sein, meine Herren,« sagte die Prinzessin, bewegt durch den furchtbaren Lärmen, welcher durch die Festnahme dieser sechs verdächtigen Menschen entstehen sollte. »Wo ist Euer Beglaubigungsschreiben?«

Cauvignac verbeugte sich wie ein Mensch, der die Richtigkeit einer Forderung anerkennt, durchwühlte sein Wamms und zog ein viereckig zusammengefaltetes Papier daraus hervor, das er Lenet mit der tiefsten Verbeugung übergab.

Lenet öffnete, las, und der freudigste Ausdruck entrunzelte sein von einer ganz natürlichen Furcht zusammengezogenes Gesicht.

Während Lenet las, ließ Cauvignac einen triumphierenden Blick auf den Anwesenden umherlaufen.

»Madame,« sagte Lenet, sich an das Ohr der Prinzessin neigend, »schaut, welch ein Glück, ein Blanquett von Herrn von Epernon!«

»Mein Herr,« rief die Prinzessin mit dem anmuthigsten Lächeln, »Dank, dreifachen Dank für meinen Gemahl, Dank für mich, Dank für meinen Sohn!«

Das Erstaunen machte alle Zuschauer stumm.

»Mein Herrn,« sprach Lenet, »diese Schrift ist zu kostbar, als daß es Eure Absicht sein kann, sie uns ohne Bedingung abzutreten. Diesen Abend nach dem Essen bereden wir uns darüber, wenn es Euch gefällig ist, und Ihr werdet uns sagen, wie wir Euch angenehm sein können.«

Hiernach steckte Lenet das Blanquett ein, welches Cauvignac nicht von ihm zurückzuverlangen die Zartheit hatte.

»Nun,« sprach Cauvignac zu seinen Gefährten, »habe ich Euch nicht gesagt, ich würde Euch zum Abendbrod bei dem Herrn Herzog von Enghien einladen?«

»Zu Tische, meine Herren!« rief die Prinzessin.

»Die Flügel der Seitenthüre öffneten sich bei diesen Worten, und man sah ein herrlichen Abendbrod in der großen Gallerie des Schlosses aufgetragen.

Das Mahl wer äußerst lärmend: zehnmal beantragt, wurde die Gesundheit des Herrn Prinzen stets von den Gästen auf den Knieen, das Schwert in der Hand und mit Verwünschungen gegen Mazarin, das die Wände hätten bersten sollen, ausgebracht. Ferguzon, ein Gascogner, war bis jetzt nur in der Lage gewesen, die Weine seines Landes kennen zu lernen, die er vortrefflich fand, welche aber, wenn man bewährten Männern glauben darf, damals noch nicht in hohem Rufe standen. Bei Cauvignac war es nicht so: Cauvignac schlug das Gewächs von Monlin-à-Vent, von Nuits und Chambertin zu seinem wahren Werthe an und machte nur einen mäßigen Gebrauch davon. Er hatte das schiefe Lächeln von Lenet nicht vergessen und dachte, er würde seine ganze Vernunft nöthig haben, um mit dem listigen Rath einen Handel abzuschließen, den er nicht zu bereuen hätte. Er erregte auch die Bewunderung von Ferguzon, Barrabas und seinen drei andern Gefährten, welche, mit den Ursachen dieser Mäßigkeit nicht vertraut, so einfältig waren, zu glauben, ihr Führer gehe in sich.

Gegen das Ende des Mahles und als die Gesundheiten häufiger zu werden begannen, entfernte sich die Prinzessin mit dem Herrn Herzog von Enghien und ließ so den Gästen die Freiheit, den Schmauß, so lange es ihnen belieben würde, in die Nacht auszudehnen. Es war indessen Alles nach ihren Wünschen gegangen und sie machte eine umständliche Erzählung von der Scene im Saale und dem Bankett in der Gallerie, wobei sie nur Eines wegließ, das Wort, welches ihr Lenet in dem Augenblick, als sie sich von der Tafel erhob, zugeflüstert hatte:

»Eure Hoheit wolle nicht vergessen, daß wir um zehn Uhr aufbrechen.«

Es war bald neun Uhr. Die Frau Prinzessin begann ihre Vorkehrungen.

Während dieser Zeit wechselten Lenet und Cauvignac einen Blick. Lenet stand auf, Cauvignac that dasselbe, Lenet entfernte sich durch eine kleine Thüre in der Ecke der Gallerie, Cauvignac begriff das Manoeuvre und folgte ihm.

Lenet führte Cauvignac in sein Cabinet: der Abenteurer marschierte mit sorgloser Miene hinter ihm. Aber während er ging, spielte seine Hand nachlässig mit dem Griffe einen langen Dolches, der in seinem Gürtel stack, und sein rasches, glühenden Auge durchforschte die halbgeöffneten Thüren und die flatternden Vorhänge.

Er befürchtete nicht gerade, man würde ihn verrathen, aber es war sein Grundsatz, stets gegen den Verrath auf der Hut zu sein.«

Sobald Lenet in dem durch eine Lampe hell beleuchteten Cabinet war, bezeichnete er Cauvignac mit der Hand einen Stuhl. Cauvignac setzte sich an eine Seite des Tisches, worauf die Lampe brannte, und Lenet an die andere.

»Mein Herr,« sagte Lenet, um mit einem Schlage das Vertrauen von Cauvignac zu gewinne, »ich gebe Euch hier vor Allem Euer Blanquett zurück. Es gehört wohl Euch, nicht wahr?«

»Mein Herr,« antwortete Cauvignac, »es gehört demjenigen, welcher es besitzt, da, wie Ihr sehen könnt, kein anderer Name darauf steht, als der des Herzogs von Epernon.«

»Wenn ich Euch frage, ob es Euch gehöre, so frage ich, ob Ihr es mit der Bewilligung des Herrn Herzogs von Epernon besitzt?«

»Ich habe es von seiner eigenen Hand, mein Herr.«

»Es ist also weder entwenden nach durch Gewalt ausgepreßt: ich sage nicht durch Euch, sondern durch irgend einen Andern, von dem Ihr es empfangen hättet. Ihr habt es vielleicht nur von zweiter Hand.«

»Es ist mir, sage ich Euch, von dem Herzog gegeben worden, freiwillig und als Austausch gegen ein Papier, das ich ihm zugestellt habe.«

»Habt Ihr gegen den Herrn Herzog von Epernon die Verbindlichkeit übernommen, mit diesem Blanquett eher Eines, als etwas Anderes zu thun?«

»Ich habe gegen den Herrn Herzog den Epernon keine Verbindlichkeit übernommen.«

»Derjenige, welcher es besitzt, kann also in voller Sicherheit davon Gebrauch machen?«

»Er kann es.«

»Warum benützt Ihr es denn nicht selbst?«

»Weil ich, dasselbe behaltend, nur ein Ding dadurch zu gewinnen vermag, während ich, wenn ich es abtrete, zwei dadurch gewinnen kann.«

»Worin bestehen diese zwei Dinge?«

»Einmal in Geld.«

»Wir haben wenig.«

»Ich werde billig sein.«

»Und dann?«

»In einem Grade in der Armee der Herren Prinzen.«

»Die Herren Prinzen haben keine Armee.«

»Sie werden eine haben.«

»Würdet, Ihr nicht ein Patent, um eine Compagnie auszuheben, vorziehen?«

»Ich wollte Euch diesen Vergleich vorschlagen.«

»Es bleibt also noch das Geld?«

»Ja, es bleibt noch das Geld.«

»Welche Summe verlangt Ihr?«

»Zehntausend Livres. Ich habe Euch bereits gesagt, ich würde billig sein.«

»Zehntausend Livres!«

»Ja. Ich bedarf wohl einiger Vorschüsse, um meine Leute zu bewaffnete und zu equipiren.«

»In der That, das ist nicht zu viel.«

»Ihr willigt also ein?«

»Der Handel ist abgeschlossen.«

Lenet zog ein unterzeichnetes Patent hervor, füllte es mit den Namen aus, die ihm der junge Mann nannte, fügte das Siegel der Frau Prinzessin bei und übergab es Cauvignac. Dann öffnete er, an eine geheime Feder drückend, eine Art von Kasse, worin der Schatz des Rebellenheeres verschlossen war, und nahm zehntausend Livres in Gold daraus, die er in Häufchen von je zwanzig Louisd’or an einander reihte. Cauvignac zählte sie sehr genau und machte bei dem letzten Lenet ein Zeichen, daß das Blanquett ihm gehöre. Lenet nahm dasselbe und verschloß es in der Kasse, denn er dachte ohne Zweifel, ein so kostbaren Papier könnte nicht sorgfältig genug aufbewahrt werden.

In dem Augenblick, wo Lenet in die Tasche seinen Wammses den Schlüssel der Kasse steckte, trat ein athemloser Diener ein und meldete, man verlange nach ihm in einer höchst wichtigen Angelegenheit.

Lenet und Cauvignac verließen das Cabinet, Lenet um dem Diener zu folgen, Cauvignac, um in den Bankettsaal zurückzukehren.

Mittlerweile traf die Frau Prinzessin ihre Vorbereitungen zur Abreise, welche darin bestanden, daß sie ihr Staatsgewand gegen ein Amazonenkleid vertauschte, das zugleich für den Wagen und für das Pferd gut war, daß sie ihre Papiere auslas, um die unnöthigen zu verbrennen und die kostbaren mitzunehmen, daß sie ihre Diamanten, welche sie aus der Fassung hatte brechen lassen, damit sie weniger Platz einnehmen, zusammen legte, um bei dringender Gelegenheit Gebrauch davon zu machen.

Was den Herzog von Enghien betrifft, so sollte er in dem Gewande reisen, in welchem er auf der Jagd gewesen war, in Betracht, daß man noch nicht Zeit gehabt hatte, ihm noch ein anderes machen zu lassen. Sein Stallmeister Vialas sollte sich beständig am Kutschenschlage halten und den Schimmel reiten, der ein Vollblutrenner war, um ihn aus seinen kleinen Sattel zu nehmen und im Galopp fortzuführen, wenn es nöthig wäre. Anfangs befürchtete man, er würde einschlafen, und ließ Pierrot kommen, um mit ihm zu spielen, aber diese Vorsichtsmaßregel war unnöthig; der Stolz, sich in Männerkleidern zu sehen, hielt ihn wach.

Die Wagen, welche man insgeheim angespannt hatte, als sollten die die Frau Vicomtesse von Cambes nach Paris bringen, wurden unter eine dunkle Allee von Kastanienbäumen geführt, wo man sie unmöglich wahrnehmen konnte, und wo sie mit geöffneten Schlägen und die Kutscher auf den Sitzen nur zwanzig Schritte von dem Hauptgitter stille standen. Man wartete nur noch auf das Signal, das eine Fanfare von Hörnern geben sollte. Die Augen auf die Pendeluhr gerichtet, welche zehn Uhr weniger fünf Minuten bezeichnete, stand die Frau Prinzessin bereits auf und ging auf den Herrn Herzog von Enghien zu, um ihn bei der Hand zu nehmen, als sich plötzlich die Thüre öffnete und Lenet mehr in das Zimmer stürzte, als eintrat.

Sobald die Frau Prinzessin sein bleiches Gesicht und seinen verstörten Blick wahrnahm, erbleichte sie ebenfalls.

»Oh! mein Gott,« sagte sie ihm entgegengehend, »was habt Ihr, was gibt es?«

»Ich habe,« stammelte Lenet mit einer von der Aufregung zusammengepreßten Stimme, »daß ein Edelmann angekommen ist . . . und Euch im Auftrag des Königs zu sprechen verlangt.«

»Großer Gott!« rief die Frau Prinzessin, »wir sind verloren! Mein lieber Lenet, was ist zu thun?«

»Nur Eines.«

»Was?«

»Wir müssen den Herrn Herzog von Enghien sogleich auskleiden und Pierrot seine Kleider anziehen lassen.«

»Aber ich will nicht, daß man mir meine Kleider auszieht, um sie Pierrot zu geben!« rief der junge Prinz, bereit, schon bei diesem Gedanken allein in Thränen zu zerfließen, während Pierrot im Uebermaße seiner Freude unrichtig gehört zu haben befürchtete.

»Es muß sein, Monseigneur,« sprach Lenet mit dem mächtigen Tone, den man bei ernsten Gelegenheiten findet, und der selbst auf ein Kind Eindruck zu machen im Stande ist, oder man wird im Augenblick Euch und Eure Mama in dasselbe Gefängnis führen, in welchem der Prinz, Euer Vater, eingesperrt ist.« Der Herzog von Enghien schwieg, während Pierrot im Gegentheil, unfähig, seine Gefühle zu bemeistern, sich einem unsäglichen Ausbruche der Freude und des Stolzes überließ. Man führte Beide in einen Saal in der Nähe der Kapelle, wo die Metamorphose vor sich gehen sollte.

»Zum Glück,« sprach Lenet, »zum Glück ist die Frau Wittwe hier, sonst wären wir von Mazarin geschlagen.«

»Warum dies?«

»Weil der Bote mit einem Besuche bei der Frau Wittwe anfangen mußte, in deren Vorzimmer er sich in diesem Augenblicke befindet.«

»Aber dieser Bote des Königs ist ohne Zweifel nur ein Aufseher, ein Spion, den uns der Hof schickt?«

»Eure Hoheit hat es gesagt.«

»Dann hat er den Befehl, uns streng zu bewachen.«

»Ja, aber was ist Euch daran gelegen, wenn er nicht Euch bewacht!«

»Ich begreife Euch nicht, Lenet.«

Lenet lächelte.

»Ich begreife Euch nicht, Madame, und stehe für Alles. Laßt Pierrot als Prinzen kleiden und den Prinzen als Gärtner. Ich übernehme es, Pierrot seine Lection zu lehren.«

»Oh, mein Gott, meinen Sohn allein reisen lassen!«

»Eure Sohn, Madame, wird mit seiner Mutter reisen.«

»Unmöglich.«

»Warum? Wenn man einen falschen Herzog von Enghien gefunden hat, so wird man auch eine falsche Prinzessin von Condé finden.«

»Oh, vortrefflich! ich begreife, mein guter Lenet, mein lieber Lenet; aber wer wird mich vorstellen?« fügte die Prinzessin mit einer gewissen Unruhe bei.

»Seid unbesorgt, Madame,« antwortete der unstörbare Rath, »die Prinzessin von Condé, der ich mich bedienen will, und die ich zur Bewachung für den Spion von Herrn von Mazarin bestimme, hat sich so eben in aller Eile ausgekleidet und begibt sich in diesem Augenblick in Euer Bett.«

Man vernehme, wie sich die Scene ereignet hatte, von der Lenet der Prinzessin Meldung machte.

Während die Edelleute in dem Festsaale zu trinken, die Gesundheiten der Herren Prinzen auszubringen und Mazarin zu verfluchen fortfahren, während Lenet in seinem Cabinet mit Cauvignac um den Tausch des Blanquetts handelte, während endlich die Frau Prinzessin ihre letzten Vorkehrungen zur Abreise traf, hatte sich ein Reiter, gefolgt von einem Lackeien, an dem Hauptthore des Schlosses gezeigt und geläutet.

Der Portier öffnete, aber hinter dem Portier fand der Ankömmling den uns bekannten Hellebardier.

»Woher kommt Ihr?« fragte dieser.

»Von Nantes,« antwortete der Reiter.

Bis dahin ging Alles gut.

»Wohin geht Ihr?« fuhr der Hellebardier fort.

»Zu der Frau Prinzessin Wittwe von Condé, sodann zu der Frau Prinzessin und endlich zu dem Herrn Herzog von Enghien.«

»Man darf nicht herein,« sprach der Hellebardier und streckte seine Hellebarde quer vor.

»Befehl des Königs,« erwiederte der Reiter und zog ein Papier aus seiner Tasche.

Bei diesen furchtbaren Worten senkte sich die Hellebarde, die Schildwache rief, ein Offizier des Hauses lief herbei, der Bote übergab sein Beglaubigungsschreiben und wurde ungesäumt in die fürstlichen Gemächer eingefügt.

Zum Glücke war Chantilly groß und die Gemächer der Frau Herzogin Wittwe lagen fern von der Gallerie, wo die letzten Scenen des lärmenden Banketts vorfielen, dessen ersten Theil wir skizziert haben.

Hätte der Bote zuerst die Frau Prinzessin und ihren Sohn zu sehen verlangt, so wäre wirklich Alles verloren gewesen. Aber der Etiquette gemäß mußte er vorher die Frau Prinzessin Mutter begrüßen. Der erste Kammerdiener ließ ihn also in ein großes, an das Schlafgemach Ihrer Hoheit anstoßenden, Cabinet eintreten.

»Wollt entschuldigen, mein Herr,« sagte er zu ihm, »aber Ihre Hoheit fühlte sich vorgestern plötzlich unwohl, und man hat ihr vor nicht ganz zwei Stunden zum dritten Male zur Ader gelassen. Ich will ihr Eure Ankunft melden und werde in einer Minute die Ehre haben, Euch einzuführen.«

Der Bote machte ein einwilligendes Zeichen mit dem Kopfe und blieb allein; ohne wahrzunehmen, daß durch das Schlüsselloch drei Köpfe hinter einander neugierig sein Benehmen belauerten und ihn zu erkennen suchten.

Es war zuerst Lenet; dann Vialas, der Stallmeister des Prinzen, und endlich La Roussière, der Kapitän der Jagden. Falls der Eine oder der Andere den Boten erkannt hätte, wäre er unter dem Vorwande, ihm Gesellschaft zu leisten, eingetreten und hätte ihn angeredet, um ihn zu unterhalten und um Zeit zu gewinnen.

Aber Keiner kannte denjenigen, welchen gut aufzunehmen man ein so großes Interesse hatte. Es war ein hübscher junger Mann in Infanterie-Uniform; er betrachtete mit einer Gleichgültigkeit, welche man leicht für einen Widerwillen gegen seine Sendung hätte halten können, die Familienporträts und die Ausstattung des Cabinets, wobei er besonders vor dem im glänzendsten Augenblick ihrer Schönheit und Jugend gemalten Porträt der Wittwe stehen blieb, bei der er eingeführt werden sollte.

2.Die Liebhaber von Reden können diese vollständig in den Memoiren von Pierre Lenet wiederfinden. Wir unseres Theils sind der Ansicht von Heinrich IV., welcher behauptete, den langen Reden, welche er anzuhören genöthigt gewesen sei, habe er seine grauen Haare zu verdanken. A. D.

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