Kitabı oku: «Night Light», sayfa 2

Yazı tipi:

Wie um ihre Aussage zu bekräftigen, wählten Steven und Nick genau diesen Augenblick, um nach unten zu kommen und gemeinsam auf die Tür zuzusteuern. Nick warf Kat einen langen, bösen Blick zu, hoffte, dass sie die Nachricht verstand und tun würde, was Warren ihr aufgetragen hatte… hierbleiben, wo sie in Sicherheit war. Er fühlte sich etwas beruhigt, als sie ihm ein kleines Lächeln schenkte, als hätte sie ihm alles vergeben.

Mit einem Blick auf die Tür, die nach oben führte, nickte Kat: „Verstehst du, heute Nacht schwärmen wir in Zweier-Teams aus, abgesehen von der ungeraden Zahl… also mir.“ Sie warf Trevor ein breites Lächeln zu, als wäre es ihr egal. „Aber das ist schon in Ordnung, es macht mir nichts aus, alleine auf die Jagd zu gehen.“

Trevor grinste und verschränkte seine Arme auf der Theke. Er beugte sich ein Stück nach vorne und bedeutete Kat, dasselbe zu tun. Dann flüsterte er zwei Worte.

„Nicht alleine“, sagte er und schüttelte seinen Kopf.

Quinn und Warren blieben stehen, als sie in den Nachtclub hinunter kamen. Warren wusste, dass sie heute Nacht überbesetzt waren, und die Bar problemlos laufen würde, aber das hielt ihn nicht davon ab, ein paar letzte Anweisungen zu geben.

Während er das machte, starrte Quinn fast ein Loch in Trevor. Er hatte den Bildschirm nicht aus den Augen gelassen und gesehen, wie Trevor nach Kats Handgelenk gegriffen hatte… und den emotionalen Tanz, der daraufhin gefolgt war. Wie nahe stand Kat diesem Mann? So wie sie sich benahmen, schien es fast, als teilten sie ein Geheimnis, das die anderen nicht hören durften, und das nagte an seinen Nerven.

„Wer ist der Mann bei Kat?“, fragte Quinn als Warren mit seinen Funksprüchen fertig war.

Warren drehte sich um, und sah Envys Ex-Freund. Er ging davon aus, dass Kat Trevor erklärte, dass Envy nicht mehr zu haben war, und das war eine gute Idee, denn wenn Trevor nicht mehr wegen seiner verlorenen Liebe herkam, dann würde der paranormale Ermittler vielleicht woanders seine Nachforschungen anstellen.

„Das ist nur der ortsansässige Masochist, dem es Spaß macht, sich von hübschen Frauen Elektroschocks verpassen zu lassen.“ Warren grinste über seinen eigenen Scherz. Als Quinn nicht lächelte, bereute er plötzlich, dass er nicht Michael als Partner gewählt hatte. Er fragte sich, ob es zu spät war, um noch einmal zu wechseln, aber dann verwarf er den Gedanken wieder. Quinn und Kane als Partner wären ein Desaster, das nur darauf wartete, zu passieren.

Trevor fühlte, dass ihn jemand anstarrte und sah hinüber zur Tür. Er konnte die Überraschung in seinem Gesicht kaum verbergen, als er Quinn Wilder mit Warren Santos sah. Wenn er nicht den Verdacht hätte, den er nun hatte, dann würde Trevor glauben, dass die beiden in die Morde verwickelt waren, und ihre nächsten Aktionen planten. Aber diese Schlussfolgerungen überließ er den Idioten des lokalen Polizeikommandos.

„Was macht der Besitzer des Night Light hier?“, fragte Trevor als er sich wieder zu Kat umwandte.

„Wir alle versuchen, das Problem mit den Vampiren zu lösen“, sagte Kat, als sie herausfordernd Quinns Blick festhielt. Oh ja, er sah ein wenig bestürzt aus. Nur um ihre Theorie zu testen, beugte sie sich zu Trevor nach vor, als würde sie ihm süße Worte in die Ohren flüstern. „Hast du irgendwelche Waffen, die wir nutzen können, um unsere Chancen zu erhöhen?“ Sie zwinkerte, wissend, dass sie soeben einen Partner für diese Nacht gefunden hatte.

Trevor dachte einen Moment lang darüber nach, listete in Gedanken all die Dinge auf, die er in seinem Kofferraum hatte.

„Ja, ich habe ein paar Sachen in meinem Auto“, gab Trevor zu. „Wir müssten für noch ein paar Extras in meine Wohnung gehen.“

'Perfekt', dachte Kat innerlich.

Während Warren und Quinn an der Bar vorbeikamen, wurde Warren noch einmal durch einen Funkspruch abgelenkt. Quinn störte die Verzögerung nicht. Damit erhielt er einen Augenblick, um herauszufinden, was mit dem glücklichen Paar an der Theke los war.

Kat sah Quinn kommen und ging schnell ein paar Schritte die Bar entlang, sodass Trevor nicht lauschen konnte, und Quinn die Tarnung nicht auffliegen ließ. Während sie nach einer Flasche griff, drehte sie sich herum und sah Quinn, der zwischen ihr und der Bar stand.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Kat mit einer sarkastisch gehobenen Augenbraue. „Sie wissen schon, dass Kunden nicht hinter die Bar dürfen, ja?“

Quinn machte einen Schritt auf sie zu, obwohl er ihr ohnehin schon sehr nahe stand. Indem er eine Hand neben ihrem Arm auf das Regal stützte, schloss er sie ein, wo sie stand. Als er sah, wie ihr Blick wieder zu dem Mann, mit dem sie gesprochen hatte, wanderte… knurrte Quinn: „Lass dich heute Nacht nicht ablenken, Kat. Ich warne dich. Nur weil du nicht mit uns auf die Jagd gehst, bedeutet das nicht, dass nicht ein Vampir hier durch die Tür hereinspazieren kann.“

Kat seufzte, wusste, dass dies der älteste Trick der Welt war. Lass jemanden glauben, dass er wichtig war, indem man ihm einen gefahrlosen, kleinen, unwichtigen Auftrag gab. „Ich mache das schon“, erklärte sie ihm, während sie sich unter seinem Arm hindurch duckte und zurück zu Trevor ging. „Und wenn ich etwas brauchte, habe ich schon jemanden gefunden, der mir helfen will.“ Den letzten Satz sagte sie mit einer verführerischen Note in ihrer Stimme. Diese war eine Lüge, aber Quinn hatte sie zornig gemacht.

Sie grinste innerlich, wissend, dass Quinn dachte, dass sie auf sexueller Ebene gemeint hatte, während Trevor wusste, dass sie die Vampirjagd der heutigen Nacht meinte. Warren wählte diesen Moment, um sein Gespräch zu beenden und Quinn zu bedeuten, dass er fertig war, und gehen wollte.

Quinns Mund wurde schmal, als er hinter Kat trat und sich nach unten beugte, wobei seine Lippen beinahe ihr Ohr streiften. „Ich wünsche dir eine sichere Nacht.“ Er sah zufrieden zu, wie die Gänsehaut sich über ihren Hals und ihre Schulter ausbreitete.

Kat ergriff die Theke als ihre Knie schwach wurden. Sie hielt sich dort fest und zuckte dann zusammen, als sie Michaels Stimme von direkt hinter ihr hörte.

„Sei vorsichtig, wie fest du die Katze am Schwanz ziehen willst, Liebling“, wies sie Michael hin, dann nickte er Trevor zu, bevor er ging um Kane am Dach zu treffen.

Trevor runzelte die Stirn über den überraschten Ausdruck auf Kats Gesicht. „War das nicht ein Vampir?“

„Nein, das war ein Gentleman und er hilft uns, die wirklichen Monster auszuforschen“, sagte Kat überzeugt, als sie im Stillen hinzufügte: 'und er ist der einzige, der nicht vehement dagegen war, dass ich heute Nacht auch losziehe.' „Aber es scheint, dass wir in Rückstand geraten. Bist du bereit?“

*****

Kane schritt am Dach auf und ab, rauchte eine Zigarette und warf ab und zu seine Arme in die Luft. Er wurde langsam zappelig während er darauf wartete, dass Michael auftauchte.

„Jaguare und Pumas“, grummelte er. „Sie sind schlimmer als Hauskatzen. Jeder will die anderen dominieren. Ich würde mich noch lieber den Kojoten anschließen, als mich damit abgeben.“

Michael kam über die Dachkante direkt hinter Kane und erwischte ihn in seiner aufgeregten Hasstirade. Er runzelte die Stirn, als Kane augenblicklich verstummte und seinen Blick abwandte, als er seine Anwesenheit bemerkte.

„Verdammt, Kane, werden wir darüber reden, was dich stört, oder nicht?“, fragte Michael, während er den Abstand zwischen ihnen beiden überbrückte.

„Oder nicht“, antwortete Kane.

„Gut.“ Michael wartete, wissend, dass Kane die Stille zwischen ihnen mehr hasste, als einen Streit. Er liebte es, wenn er recht hatte.

Kane ging hinüber zum Rand des Dachs, um den Abstand zwischen ihnen wieder zu vergrößern. Er hatte vergessen, wie Michael sich an ihn heranschleichen konnte… es war so lange her. „Raven schien ein wenig enttäuscht, dass seine Armee in der Lagerhalle nicht vollzählig war… einige seiner Verrückten fehlten. Ich schätze, die Vampire, die unsere kleine Todesparty verpasst haben, brauchten eine Unterkunft für den Tag, also werde ich mir das ansehen.“

Michael sagte kein Wort, als Kane sich wieder vom Dach fallen ließ und am Gehsteig darunter landete. Gerade als er an die Dachkante trat, um sich ebenfalls fallen zu lassen, erregte etwas auf dem Dach auf der anderen Straßenseite seine Aufmerksamkeit.

Michael riss seinen Blick herum, um dorthin zu sehen und erhaschte einen kurzen Blick auf einen Schatten, der gerade verschwand. Etwas an dem Schatten war ihm bekannt erschienen, aber er konnte es nicht genau sagen.

Hatte Kane einen Verfolger, oder war er selbst das Ziel? Er versuchte, das Gefühl im Augenblick zu unterdrücken und schielte hinunter, lächelte, während er fiel. Obwohl er Kane nicht mehr sehen konnte, und er den Weg zur Lagerhalle kannte, folgte er nicht seinem eigenen Weg, sondern ließ sich von seinem Blut in Kanes Adern leiten. Als er die Lagerhalle erreichte, konnte er die Schreie der Vampire hören, die Kane überrascht hatte.

Er hielt in der Tür inne und mithilfe seiner ausgezeichneten Augen sah er in die Dunkelheit des riesigen Raums. Kane hatte schon zwei Vampire, die ihn angriffen, und noch weitere schienen zu denken, dass es eine großartige Idee war, dass sie sich aufgeteilt hatten. Er trat in die Lagerhalle, zog die Tür hinter sich zu und wollte auf Kane zugehen, als dessen Stimme ertönte.

„Lass mich das machen. Sieh nur zu, dass niemand an dir vorbeikommt“, sagte Kane ein wenig atemlos während er das Genick eines Vampirs umdrehte, der versuchte, seine Kehle herauszureißen. Er fuhr herum, als sich Fangzähne in seine Schulter bohrten, wodurch er seinen Griff um sein erstes Opfer verlor.

Beide von Michaels Augenbrauen verschwanden unter seinem struppigen Haar, aber er ging wieder zur Tür zurück. „Gut, wenn du sicher bist.“ Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Metall.

„Nun… mir ist langweilig“, sagte er nach kurzer Zeit und sah zu den seelenlosen Vampiren, die noch nicht kämpften. „Ich nehme an, keiner von euch will mir den Gefallen tun, davonzulaufen?“

Als Kane es schaffte, den ersten Vampir zu köpfen, drehte sich einer, der daneben gestanden hatte, um, um das zu tun, was Michael vorgeschlagen hatte, aber Kanes Arm streckte sich aus und packte ihn an der Lederjacke, die er trug. „Das glaube ich nicht“, knurrte er, während er den anderen in den Kampf verwickelte.

„Hat dir deine Mutter nicht beigebracht zu teilen?“ Michael lächelte, als er beobachtete, wie Kane ordentlich hergenommen wurde. Er hatte das Gefühl, dass Kane im Moment die Schmerzen brauchte, um sich lebendig zu fühlen. Er hatte keine Zweifel, dass Kane als letzter Vampir übrig bleiben würde, und das Ventil um seine Wut und seine Aggressionen freilassen zu können, könnte seinem Freund sogar helfen, sich wieder zu öffnen… die beste Therapie.

„Meine Mutter war eine Diebin“, antwortete Kane, während er hochsprang und beide seiner Füße in die Brust eines Vampirs rammte, der wie verrückt auf ihn zu rannte. Der Vampir flog davon und Kane landete auf seinem Rücken. Mit einer schnellen Bewegung war er sofort wieder auf den Beinen. „Sie teilte nicht.“

„Wir beide wissen, dass deine Mutter keine Diebin war“, warf Michael ein. „Sie war eine wohl erzogene Dame.“

Kane wurde ins Gesicht geboxt und fiel nach hinten. Michael verfolgte die Bewegung mit den Augen, als Kane an ihm vorbei segelte und in genau die gleiche Geröllhalde flog, in die Kriss ihn schon geschleudert hatte. Er seufzte, als er sich ganz darüber klar wurde, dass Kane langsam zu einem blutigen Schmutzfink wurde. Kane stürzte sich wieder vorwärts in den Kampf, zerriss die Mistkerle in Stücke, wie sie gerade kamen.

„Brauchst du schon Hilfe?“, fragte Michael, wobei er die Geräusche von brechenden Knochen und Füßen, die in immer größer werdende Blutlachen platschten, übertönen musste. Er lachte sogar, als Kane begann, einen von Syns Zaubersprüchen zu sprechen, aber in den Mund geboxt wurde, bevor er fertig war.

„Nein“, knurrte Kane während er Blut in das Gesicht desjenigen spuckte, der ihn so fest getroffen hatte, dass er Sterne sah. Er ergriff ein Stück Holz von einem Stuhl, der im Laufe des Kampfes zerbrochen war, und stieß es so fest in den Mund des Vampirs, dass es an der Rückseite seines Halses wieder herauskam.

Michael verzog das Gesicht, aber mischte sich nicht ein. Er beobachtete alles genau, zählte drei Vampire, die besiegt waren, und vier, die noch fehlten. Kane war ein furchtloser Kämpfer, jetzt noch mehr als bevor er lebendig begraben worden war. Was Michael an eine der Fragen erinnerte, die er noch nicht gefragt hatte: wie hatte Kane den Fesslungszauber ohne das Blut seiner Seelenfreundin brechen können?

Weniger als zwanzig Minuten später sank Kane auf seine Knie. Er schielte durch den roten Nebel seiner Sicht zu dem Platschen, das sich näherte. Er wischte das Blut von seinem Mund und versuchte, sich selbst vom Boden hoch zu stemmen. Er lachte, als es nicht funktionierte, weil der Boden so rutschig war vor lauter Blut.

„Und der Gewinner bekommt hundert Pflaster und eine entspannende Nacht in Michaels Haus.“ Er beugte sich nach unten und schlang seinen Arm um Kanes Taille, um ihm aufzuhelfen. Sie beide schwankten, bevor sie ihr Gleichgewicht fanden.

„Du hast ein Haus?“, fragte Kane, der hoffte, dass er nicht ohnmächtig werden würde, ehe er dort ankam, wenn er nur weiterredete. Er wusste, wo Michael wohnte, aber er wollte es nicht zugeben, denn das würde Michael nur daran erinnern, dass er sauer auf ihn sein sollte, weil er nicht auf Besuch gekommen war. Er war selbst auch nicht so besonders stolz darauf, aber er hatte das Bedürfnis gehabt, Abstand zu halten.

„Ja, ich bin richtig erwachsen, mittlerweile. Außerdem sind Särge so von gestern.“ Innerlich zog er den Kopf ein, als ihm klar wurde, dass Kane diesen Witz nicht so lustig finden könnte. „Die Bude ist riesig. Es war früher eine Art Viktorianisches Kunstmuseum, bis sie eine bessere Version davon in Beverly Hills gebaut haben. Vielleicht würde es sich mehr wie ein Zuhause anfühlen, wen du bei mir einziehen würdest.“

„Ich möchte einen Welpen“, erklärte Kane völlig zusammenhanglos während er sich auf die Routine konzentrierte, einen Fuß vor den anderen zu setzen, die einen normalerweise davon abhält, umzufallen.

„Du willst was?“, fragte Michael.

„Wenn wir zusammenziehen, dann darf ich einen Welpen aussuchen.“

Michael musste über seinen alten Freund grinsen. Es schien, dass Kanes Liebe für Hunde über die Jahrzehnte nicht verblasst war.

Kapitel 3

„Also was ist mit Micah?“, fragte Nick Steven, als sie auf dem Parkplatz neben der Kirche zwischen zwei Bussen parkten.

„Micah und Quinn hatten ihren üblichen Streit darüber, wer die Regeln aufstellt und Micah ging weg, um Dampf abzulassen“, antwortete Steven, während er aus dem Auto stieg. Er dachte immer noch, dass es lustig war, dass alle Autos der Jaguare… erraten… Jaguare waren. „Zum Teufel, sie haben voneinander kämpfen gelernt, also ein kleiner Streit ist keine große Sache.“

„Wieso ist er dann nicht zurückgekommen?“, wies Nick auf die ungemütliche Tatsache hin.

„Das ist die Frage, nicht wahr?“, seufzte Steven. „Quinn meint, dass Micah abgehauen ist, aber ich weiß es besser.“

„Wieso bist du so sicher?“, fragte Nick neugierig.

„Weil Alicia erst zwei Wochen zu Hause war, ehe er verschwand. Micah hatte schon die Tage gezählt, bis er sie endlich nach Hause holen konnte. Selbst als Nathaniel noch am Leben war, war es Micah gewesen, der mehr wie ein Vater für sie war. Er würde nie einfach weggehen, jetzt, wo sie zu Hause ist.“ Er zuckte die Schultern und fügte hinzu: „Oder wenn er sich schon entschließen würde, die Familie zu verlassen, dann würde er sie wenigstens mitnehmen.“

Nick nickte und fragte sich, ob die Vampire für Micahs Verschwinden verantwortlich waren. Irgendwie klang dies nicht wirklich gut, also hoffte Nick für Micah, dass dieser einfach seine Fassung verloren und sie noch nicht wiedergefunden hatte. Er würde Alicia morgen noch weitere Fragen stellen.

Steven sah hoch zu der riesigen Kirche mit all ihren Verzierungen und Statuen. Die Tatsache, dass sie aus Rom importiert worden war, sprach Bände über das Geld, das die sündhaften Menschen, die sie besuchten, haben mussten. Die besonders Reichen waren die, die am meisten Sünden begingen, darum war ihnen die Religion nach außen hin so wichtig.

Die Wahrheit war, dass dies der Ort war, wo der Bürgermeister der Stadt jeden Sonntag hinkam, um nach der Messe mit der Mafia Hände zu schütteln und Geld zu übergeben. Also war die Frage, die er sich selbst stellte… wieso war das Mädchen mitten in der Nacht alleine hier gewesen?

Die Kirche war fast ganz dunkel, bis auf ein paar Fenster im zweiten Stock, die erleuchtet waren. Soweit er sich erinnern konnte, waren das wohl die Büros. Er fragte sich, ob der Priester, den er in Sicherheit in dem Schrank zurückgelassen hatte, hier wohnte. Das war ihm bisher noch gar nicht in den Sinn gekommen. Die Christen waren ein hingebungsvolles Völkchen, das musste er ihnen lassen.

Er hatte Nick schon erzählt, was in jener Nacht geschehen war… naja, zumindest das meiste davon. Auf gar keinen Fall würde er den Vorfall mit dem Kleid des Chorjungen erwähnen. Steven schüttelte den Kopf, zog an der Eingangstür und erwartete, dass sie verschlossen war, aber leider ging sie einfach auf.

„Nicht besonders intelligent.“ Nick runzelte die Stirn, als er das Messer mit Knochengriff aus seinem Ärmel schüttelte und das Gebäude betrat. „Man möchte meinen, dass sie die Türen absperren würden, nach dem, was hier geschehen ist.“

„Vielleicht ist es wie in der Werbung… es ist immer offen.“ Steven zuckte die Schultern, aber sah sich vorsichtig um, als er eintrat. „Oder der alte Priester erwartet Besuch.“

„Ich kann nur wiederholen: nicht sehr schlau“, sagte Nick ärgerlich, wissend, dass sie nicht die einzigen paranormalen Kreaturen in dem Gebäude waren. „Ich rieche Menschen im Obergeschoss, aber da ist noch etwas Anderes, und ich bezweifle, dass es kam, um eine Beichte abzulegen.“

„Ich gehe rauf, um sicherzustellen, dass der Priester in Sicherheit ist. Wenn du Vampire findest, sei so klug und lass sie in Ruhe, bis wir Verstärkung rufen.“ Steven ging die Treppe hinauf und ließ Nick zurück, wo er selbst entscheiden musste.

Nick nickte und suchte nach dem Untergeschoss der Kirche. Meistens waren die schlimmeren Monster dort… je tiefer unten, umso besser gefiel es ihnen. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu verstecken, als er sich umsah, denn der Feind konnte in der Dunkelheit ebenso gut sehen, wie er.

Als er die Tür fand, auf der 'Keller' stand, öffnete Nick sie und lief schnell die Treppen hinunter. Er rümpfte seine Nase über den feuchten, abgestandenen Geruch und nieste. Er hatte Keller immer gehasst.

Steven machte dasselbe oben, öffnete Türen und schielte hinein, wenn er an einer vorbeikam. Als er Licht unter der Tür desselben Büros wie in der letzten Nacht durchscheinen sah, klopfte er diesmal an. Er konnte den Geruch hinter der Tür riechen und wusste, dass der alte Mann alleine war.

„Bist du das, Jewel?“, fragte die alte Stimme.

Steven machte schnell einen Schritt zurück, als die Tür sich schwungvoll öffnete… er und der Priester standen einander Angesicht zu Angesicht gegenüber. Das freundliche, alte Gesicht mit dem weichen Ausdruck veränderte sich langsam, seine Augen wurden groß und der Mund öffnete sich. Steven hob seine Hand, wusste, was als Nächstes kommen würde, und wurde nicht enttäuscht, als der Priester versuchte, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen.

Indem er gegen die Tür drückte, betrat Steven den Raum und ließ zu, dass das Gewicht des alten Mannes die Tür hinter ihm schloss. Er wirbelte herum und ergriff die Waffe, die daraufhin erschien und warf sie quer durch das Zimmer, wurde langsam wütend. „Ich habe es Ihnen schon letztes Mal gesagt, ich bin kein Vampir.“

„Ich wurde im Schrank wach“, erinnerte der Priester, während er rückwärtsging, bis er an seinen Schreibtisch stieß. Steven seufzte während er zusah, wie die Hände des alten Mannes den Tisch absuchten, offensichtlich um eine weitere Waffe zu finden. „Er hob eine Augenbraue, als er sah, wie sich die Finger um einen Tacker klammerten.

„Ich möchte Sie nicht verletzen“, erklärte Steven. „Aber wenn Sie den Tacker nicht loslassen, dann werden Sie wieder in dem Schrank aufwachen.“ Er nickte dankbar, als der Mann das Gerät langsam losließ und sich zu seiner vollen Größe aufrichtete, die nicht so beeindruckend war, verglichen mit Steven.

„Ich habe das Gefühl, dass Sie nicht gekommen sind, um eine Beichte abzulegen.“ Angst war noch immer hörbar in der Stimme des alten Mannes.

„Oh Vater, ich weiß, dass ich gesündigt habe“, grinste Steven, aber als er sah, dass der Witz nicht ankam, ergriff er einen Stuhl und drehte ihn herum, wobei er den Schrecken über die schnelle Bewegung erkannte. Er unterließ es, seine Augen zu verdrehen und setzte sich, die Stuhllehne zwischen den Beinen, die Arme auf der Lehne aufgestützt. „Zählt es nicht, dass ich mit ein Grund dafür bin, dass Sie noch am Leben sind? Wenn ich Sie nicht aus dem Weg befördert hätte, wären Sie vielleicht nicht mehr auf der Seite der Engel.“

„Wie haben Sie…“ Der Geistliche sah plötzlich viel älter aus, als er um den Tisch herum ging und sich schwer auf seinen Stuhl fallen ließ. „Als ich wieder zu mir kam, ging ich hinunter und fand Fremde, die aufräumten. Dieses Chaos… ich habe mich versteckt. Sie waren so schnell und still bei der Sache. Konnten Sie das alles tun?“

„Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass wir einen Engel auf unserer Seite hatten?“ Als der Mann sein Kinn hob und ihm einen ernsten Blick zuwarf, fuhr Steven fort: „Mein Freund und ich sind hier, um sicherzugehen, dass die Kirche noch sauber ist.“

„Sie meinen, da sind noch mehr?“ Der Priester rieb sich sein Gesicht.

„Ich weiß, dass da noch mehr sind. Die Frage ist, wo sie sind.“ Steven stand auf, wusste, dass er Nick schon zu lange allein gelassen hatte. Sein Freund war dafür bekannt, furchtlos zu sein, und das machte ihn nervös. „Wir wollen nicht, dass sich die Vorfälle von jener Nacht wiederholen.“

Der Geistliche beäugte ihn, als suchte er nach einer Lüge. Schließlich seufzte der ältere Mann und nickte. „Gut, aus irgendeinem Grund glaube ich Ihnen. Manchmal sind die Wege des Herrn unergründlich. Machen Sie, was Sie tun müssen.“

„Hoffentlich finden wir dieses Mal keine… Dämonen, und Sie können wach bleiben, wenn Sie versprechen, dass Sie hier drinnen bleiben.“ Er erinnerte sich daran, was der Priester gesagt hatte, als er die Tür geöffnet hatte. „Erwarten Sie jemanden?“

„Ja, sie hätte eigentlich in jener Nacht kommen sollen, aber…“ er zeigte mit dem Daumen auf den Schrank. „Sie rief mich vor einer Stunde an, um mir zu sagen, dass sie unterwegs ist.“

Steven fühlte, wie sein Puls schlagartig anstieg. „In der Nacht war hier ein Mädchen und ich muss mit ihr reden… blondes Haar, wunderschön. Kennen Sie sie?“

„Jewel?“, fragte der Priester. „Klar, ich soll sie verheiraten.“

„Was!“, sagte Steven etwas zu laut, dann knurrte er. „Seit wann heiraten alte Priester junge Mädchen?“

„Sie sind ein ganz Schlauer.“ Der Geistliche schüttelte den Kopf, dann wurde er stur. „Nicht mit mir… außerdem geht es Sie nichts an. Lassen Sie das Kind in Ruhe. Sie hat schon genug Probleme mit den Monstern, die sie schon kennt. Ziehen Sie sie bloß nicht in einen Dämonenkrieg hinein.“

Steven runzelte die Stirn, ihm gefiel nicht, wie das klang. Er würde Geld darauf setzen, dass der Priester eigentlich Gangster, nicht Monster, sagen hätte wollen. Er mochte beide Sorten nicht, da er sich mit seinen eigenen Gangstern schon herumschlagen musste. Sie besuchten gerne das Night Light, denn es war einer der luxuriöseren Clubs in der Stadt. Es hilft beim Entspannen, wenn das ärmere Klientel es sich nicht leisten kann, durch die Türen zu kommen.

Er hatte sie über die Jahre langsam verjagt, und wann immer es ein Problem gab, war immer irgendetwas und sie verschwanden alle zusammen. Irische Pöbel. Italienische Pöbel. Russische Pöbel. IRA-Mitglieder, Ex-KGB, Yakuza, und sogar gerüchteweise Mitglieder der fabelhaften Illuminati… Steven war es alles egal. Sie waren alle aus demselben Holz geschnitzt, wenn man ihn fragte. Aber manchmal konnte es nicht schaden, ein paar auf der eigenen Seite zu haben.

„Rufen Sie sie an und sagen Sie ihr, dass sie heute Nacht nicht herkommen soll.“ Er rückte das Telefon näher zu dem alten Mann und verschränkte seine Arme während er darauf wartete, dass der Priester tat, was ihm aufgetragen worden war.

Die Lippen des alten Mannes wurden schmal. Wenn er in ihrem Haus anrief und ihr Vater antwortete, würde Jewel große Probleme bekommen und vielleicht mit dem Gesicht nach unten in irgendeiner Seitenstraße erscheinen. Die Tatsache, dass er ein Priester war, würde ihr dann vermutlich auch nicht helfen. „Sie kommt nicht“, sagte er zögernd, dann wiederholte er mit festerer Stimme und einem Blick zur Uhr an der Wand: „Sie würde schon hier sein, wenn sie kommen würde.“

Steven fühlte die Enttäuschung darüber, dass er sie nicht sehen würde, und die Befriedigung darüber, dass sie in Sicherheit war, in seiner Brust aufeinander krachen. In dem Versuch, sich abzulenken, stand er auf und stellte den Stuhl wieder dorthin zurück, wo er ihn weggenommen hatte. „Ich komme nachher wieder, um Ihnen zu sagen, was wir gemacht haben.“

„Warten Sie!“, rief der Priester, als Steven die Tür öffnete. „Wenn Sie sie sehen sollten…“

„Schicke ich sie geradewegs zu Ihnen“, versprach Steven und verließ den Raum.

Steven schloss die Tür und schüttelte den Kopf während er den Flur hinunterlief. Dieses Stockwerk war sauber, und er musste Nick wiederfinden, ehe etwas in die Luft flog. Als er nach unten kam, sah er sich um, aber konnte Nick nirgendwo sehen.

„In Ordnung, wo, zur Hölle, steckst du?“, murmelte Steven und begann, Türen zu öffnen um dahinter nachzusehen.

Er fand die Tür in den Keller offen und hätte sich selbst eine Ohrfeige verpassen können, als er Nicks Gedanken erkannte. „Dunkle Orte, unter der Erde… klar doch!“

Steven bemühte sich, viel Lärm zu machen, als er die Treppen hinunterlief und seine Nase über die feuchte Hitze rümpfte. „Verdammt, das stinkt hier.“

Er näherte sich einer weiteren offenen Tür und trat durch. Nick stand vor dem Wasserboiler, dessen Tür weit offen stand, und stocherte mit einem Eisenstab im Feuer herum.

„Etwas gefunden?“, fragte Steven.

Zur Antwort zog Nick das Eisen aus dem Feuer, und die verbrannten Überreste eines Schädels baumelten daran von der Augenhöhle. „Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass einige der Menschen, die auf der Liste der verschwunden Personen stehen, in nächster Zukunft nicht wieder auftauchen werden.“

„Ich denke, diese Kirche ist der zentrale Ort für jemanden von der lokalen Mafia, um ihren Geschäften nachzugehen“, erklärte Steven.

„In einer katholischen Kirche?“, fragte Nick scharf. „Ist denn gar nichts mehr heilig?“

Steven zuckte die Schultern. „Es ist, wie man sagt: nichts ist sicher, außer der Tod und die Steuern.“

Nick ließ den Schädel zurück in den Boiler fallen und schloss die Tür. „Oder in unserem Fall: Fell und Kätzchen.“

Die beiden Männer schnaubten belustigt, ehe Steven wieder etwas ernster wurde. „Okay, wir müssen uns wirklich wieder auf unsere Arbeit konzentrieren.“

Sie trennten sich, beide suchten auf unterschiedlichen Seiten des großen Raums, bis Steven etwas hinter einer der riesigen Mülltonnen, die voller Holzpfosten waren, erkannte. „He, Nick, hilf mir mal hier.“

Nick kam herbei und half Steven, die Mülltonne soweit zur Seite zu rücken, bis sie eine bessere Sicht hatten, was nicht sehr weit war. Ein kleiner, enger Tunnel war in den Stein gegraben worden, und führte geradewegs in den Boden. Es war stockdunkel und die beiden Katzen hatten Mühe, etwas darin zu erkennen.

„Wir sollten uns das wohl ansehen“, meinte Nick und ging auf das Loch zu, um seinen schlanken Körper durch die Öffnung zu zwängen.

Steven streckte seine Hand aus, ergriff Nicks Arm und schüttelte seinen Kopf. „Nein, wir gehen zurück und erzählen Warren und Quinn, was wir gefunden haben. Ein Puma ist verschwunden, und meiner Meinung nach ist das ein Puma zu viel. Ich möchte nicht auch noch einen Jaguar zu der Liste hinzufügen.“

„Oh Mann.“ Nick lächelte und schlang seine Arme fest um einen erschrockenen Steven. „Du…“ er ließ ein übertriebenes Schniefen hören und fuhr mit zitternder Stimme fort: „Du magst uns wirklich.“

Steven schüttelte Nick panisch ab und schleuderte dabei den Jaguar gegen die Wand. „Idiot“, murmelte er, während Nick laut lachte. „Lass uns hier verschwinden.“

₺173,83
Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
17 nisan 2019
Hacim:
290 s.
ISBN:
9788873044062
Telif hakkı:
Tektime S.r.l.s.
İndirme biçimi:

Bu kitabı okuyanlar şunları da okudu