Kitabı oku: «Handbuch Bio-Gemüse», sayfa 7
Wie viel Dünger brauchen Pflanzen?
Kulturpflanzen benötigen unterschiedlich viele Nährstoffe. Die verbreitete Einteilung in Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer sagt aus, wie viel Stickstoff eine Kulturpflanze bis zur Reife benötigt. Diese Menge ist in erster Linie abhängig von der Kulturdauer, von der Pflanzenmasse, die die Kulturpflanze bis zur Reife ausbildet und davon, ob die Pflanze Stickstoff selber aus der Luft ernten kann – alle Leguminosen benötigen kaum eine Stickstoffversorgung und zählen zu den Schwachzehrern. Die Wüchsigkeit der Kulturpflanzen hängt von einer guten Bodenstruktur und im Wesentlichen von der Stickstoffversorgung in den entscheidenden vegetativen Phasen ab. Stickstoffmangel-Symptome sind: Zwergwuchs, kleine Blätter, schlechte Bewurzelung, geringes Triebwachstum, die Früchte bleiben klein und die Pflanzen sind hellgrün. In Folge ist auch die Fähigkeit der Pflanze, sich Phosphor, Kali und andere Spurenelemente anzueignen, stark eingeschränkt. Wesentlich häufiger als ein Stickstoffmangel ist allerdings das Gegenteil: eine Stickstoff-Überversorgung. Stickstoff-Überschuss ist erkennbar an sehr dunkelgrünen Pflanzen, bewirkt ein schwammiges Pflanzengewebe, eine hohe Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit und eine schlechte Lagerfähigkeit.
Kulturart | kg/m2 | l/m2 |
Schwachzehrer | 1–2 | 3–5 |
Mittelzehrer | 2–3 | 5–7 |
Starkzehrer | 3–5 | 8–12 |
Obstbäume | 2–3 | 5–7 |
Blumenbeete | 1–2 | 3–5 |
Rasen | 1–2 | 3–5 |
Jährliche Kompostgaben bei verschiedenen Kulturarten. Quelle: Arthur Schnitzer
Stickstoff-Ansprüche
• Schwachzehrer: Petersilie, Bohnen, Erbsen, Feldsalat, Radieschen, Kresse, Kräuter
• Mittelzehrer: Schwarzwurzel, Spinat, Karotte, Erdäpfel, Kopfsalat, Rettich, Kohlrabi, Schnittlauch, Rote Rüben, Mangold, Fenchel, Knoblauch, Erdbeeren, Zwiebel
• Starkzehrer: Endivien, Kohlarten, Sellerie, Paradeiser, Gurken, Zuckermais, Lauch, Rhabarber, Zucchini, Kürbis
Von Februar bis April sind die Temperaturen im Boden noch zu gering, um eine genügend hohe Mineralisierung aus den Bodenvorräten zu ermöglichen. Frühgemüse mit einem höheren Nährstoffbedarf muss daher mit leicht zersetzbarer, organischer Substanz versorgt werden, um die Mineralisierung anzuregen. Im Hausgarten baut man allerdings um diese Zeit meist noch keine Starkzehrer an. Ab Mai, wo man dann Starkzehrer wie Paradeiser oder Kürbisse pflanzen kann, sind dann die Böden bereits ausreichend erwärmt, um über die Mineralisierung der Ernterückstände der früheren Gemüse, einer Gründüngung und aus der Mineralisierung des Humus den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Den Boden hacken
Gärtnerinnen und Gärtner können die natürlichen Nährstoffquellen im Boden auch durch regelmäßiges Hacken aktivieren: In humusreichen Böden werden dabei vor allem in den Monaten Juni bis Oktober große Mengen an sofort pflanzenverfügbarem Stickstoff freigesetzt. Zusätzlich wird durch das Hacken auch Wasser besser im Boden gehalten. Hacken ist also Gießen und Düngen in einem Arbeitsgang.
Kompost als Dünger
Kompost ist für die meisten Gemüsegärtnerinnen und -gärtner ein leicht verfügbarer Dünger – weil man ihn einfach im Garten selbst gewinnen kann: Ernterückstände, Gemüseabfälle, Laub, Grasschnitt, (gehäckselter) Strauchschnitt … Diese organische Substanz wird durch die Rotteprozesse im Komposthaufen umgesetzt. Kompost dient sowohl zum Humusaufbau wie auch zur direkten Nährstoffversorgung der Pflanzen. Je nach dem Bedarf an Stickstoff werden die Pflanzen mit Kom post versorgt, siehe Tabelle S. 59. Eine sehr einfache Form der Kompostierung ist der Flächenkompost. Dieser dient zur Bodenpflege: Im Herbst Grünschnitt, Laub, unfertigen Kompost, auch Küchenabfälle über die Beete streuen (nur wenig, so wie der erste leichte Schnee) und eine halbe Spatentiefe einarbeiten. Gemüsebeete mit mehr als 4 % Humusgehalt benötigen im Frühjahr lediglich eine Startdüngung, Starkzehrer werden dann im Sommer nochmals mit Pflanzen-jauchen gedüngt. Die in der Tabelle auf S. 59 angegebenen Mengen beziehen sich jeweils auf die Kompostgaben im Frühjahr. Auf Böden, die regelmäßig mit Kompost oder Mist versorgt werden, treten kaum Probleme mit einem Mangel an Spurenelementen auf.
Mist als Dünger
Gut verrotteter Stallmist ist der beste Dünger für den Garten – er lockert den Boden und trägt zur Humusbildung bei. Diese Wirkung des Stallmistes hält für 3–5 Jahre an, wobei die Wirkung von Jahr zu Jahr nachlässt. Für viele Gärtnerinnen und Gärtner ist es nicht so leicht, an Mist zu kommen. Wer jedoch selbst Tiere hält oder Nachbarn hat, die vielleicht sogar froh sind, wenn sie etwas Mist abgeben können, für den sind folgende Hinweise aus Hampels „Gartenbuch für Jedermann“ aus dem Jahr 1902 zusammengestellt:
„Von allen Dungarten ist der Stallmist für den Gemüsebau der wichtigste; er besteht aus einer Menge flüssiger und fester Ausscheidungen der Haustiere und ist nach der Tiergattung und der Art ihrer Ernährung in seinem Wert verschieden.
Wenn man nun unter den verschiedenen Dungarten die Wahl hat, so wähle man Rindermist; derselbe ist fett und kühlend, er eignet sich für jeden Boden, vorzugsweise aber für leichten Sandboden. Am vorzüglichsten wirkt er, wenn man ihn im halbzersetzten Zustande anwendet. Ist man aber genötigt, denselben frisch zu verbrauchen, so ist es vorteilhaft, ihn schon im Herbst unterzugraben, damit er sich bis zum nächsten Frühjahr, ehe das Land bestellt wird, durch die Einflüsse der Witterung zersetzt.
Der Pferdemist ist sehr hitzig und nicht für jede Kultur geeignet; sein Wert für den Gartenbau beruht hauptsächlich darin, dass er zur Erwärmung der Mistbeete dient und für dieselben unentbehrlich ist. Derselbe ist aber auch für den kalten, schweren Boden von großem Nutzen, indem er den Boden lockert und erwärmt. Am vorteilhaftesten ist seine Verwendung im zeitigen Frühjahr, für die Kultur der frühen Gemüse und zur Anzucht der Gemüsepflanzen, weil unter seiner Einwirkung selbst an kühlen Tagen die Vegetation nicht ins Stocken gerät und die Pflanzen in kalten Nächten weniger leiden.
Der Schafmist ist ebenfalls warm und trocken; er lässt sich für den Gemüsebau nur im verrotteten Zustande verwenden und eignet sich am besten für Thon- und humusreiche Böden, weil er sich auf trockenem, sandigem Boden nur schwer auflöst und als trockene Masse im Erdreich bleibt, wo er den Wurzeln mehr schadet als nützt. – der Schafmist besitzt einen doppelt so hohen Stickstoffgehalt als der Rindermist und ist, wenn er richtig angewandt wird, von großer Wirkung. Von ähnlicher Beschaffenheit ist auch der Ziegenmist.
Am wenigsten ist Schweinemist für den Gemüsebau geeignet, derselbe ist ein sehr wasserreicher und stickstoffarmer Dünger, dessen Wert von der verschiedenartigen Ernährung der Schweine abhängt. Er eignet sich am besten für warmen Sandboden, in welchem er von rascher, jedoch nur kurzer Wirkung ist.
Der Geflügelmist ist für alle Kulturen sehr wertvoll und verdient aufs sorgfältigste gesammelt zu werden. Am besten ist der Taubenmist, welcher wenig Wasser enthält, dafür aber umso mehr Stickstoff und Phosphorsäure. Derselbe ist jedoch sehr scharf und darf weder frisch noch in großer Menge Verwendung finden. Er eignet sich sehr gut als Kopfdünger oder, wenn in Wasser aufgelöst, als Beigabe des Gießwassers. Seine Wirkung ist rasch und nachhaltig.“
Die abgeernteten Gemüsepflanzen kommen auf den Komposthaufen. Und ein Jahr später kommt der Kompost wieder auf die Beete.
Pflanzen können Nährstoffe aktiv aus dem Boden lösen
Pflanzen können über Wurzelausscheidungen oder durch Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen aktiv Nährstoffe aus den unlöslichen Bodenvorräten mobilisieren. Pflanzen bilden aus bis zu 19 % der Assimilate, die bei der Photosynthese entstehen, Wurzelausscheidungen (zum Vergleich: 53–79 % gehen in den Spross). An vielen Standorten können so Pflanzen ihren Bedarf an Nährstoffen selbst decken. Diese Erkenntnisse verdanken wir vor allem einem großartigen Wissenschafter, Edwin Scheller, der die Theorien der Pflanzenernährung auf den Kopf gestellt hat und nachgewiesen hat, dass unser vorherrschendes Verständnis der Pflanzendüngung auf vielen Missverständnissen beruht – nämlich, dass Pflanzen mit Düngemittel „gefüttert“ werden müssen. Der Pflanzenernährungsforscher Edwin Scheller verstarb vor wenigen Jahren, hoch anerkannt in der Praxis und Forschung des ökologischen Landbaus, darüber hinaus jedoch relativ unbekannt. Edwin Scheller wies nach, dass der gegenwärtige Düngungsbegriff der Pflanzenernährungslehre auf einem großen Missverständnis beruht: der Mineralstofftheorie Liebigs, einer Theorie, die mittlerweile über 150 Jahre alt ist, aber nach wie vor das gängige Verständnis von Düngung prägt: Sie geht davon aus, dass Pflanzen zum Wachstum und zur Entwicklung essentielle Nährelemente wie Stickstoff, Phosphor und Kalium über die Wurzeln aufnimmt und damit der Boden an löslichen Fraktionen dieser Elemente verarmt. Düngen heißt in diesem Verständnis, dass der Boden ein Nährstoffspeicher ist, der jeweils bis zur für die Pflanze nötigen „Füllhöhe“ mit den entsprechenden Nährstoffen aufgefüllt werden muss.
Gründüngung Hafer, Wicke
Edwin Scheller wies nach, dass Pflanzen im Gegensatz dazu die Fähigkeit haben, Nährstoffe aktiv aus dem Boden zu mobilisieren. Das heißt, sie können sich selber aus dem Boden holen, was sie brauchen und fest eingebundene Nährstoffe für sich verfügbar machen. Wichtig ist das vor allem für die Hauptnährstoffe Kalium und Phosphor. Diese sind direkt in den Ton-Humus-Komplexen gebunden. Die unmittelbar verfügbaren Vorräte an Phosphor und Kalium direkt in den Böden sind um ein Vielfaches größer als jene in den Lagerstätten, die für die Erzeugung von leichtlöslichen Mineraldüngern abgebaut und zu leichtlöslichen Mineraldüngern verarbeitet werden. Erst die erwachsene Pflanze kann Nährstoffe aktiv aus dem Boden mobilisieren, Keimlinge und Jungpflanzen noch nicht. Die wissenschaftlichen Versuche, wie viele Nährstoffe eine Pflanze braucht, wurden aber immer mit Sämlingen durchgeführt. Das ist also, wie wenn man davon ausginge, dass Menschen sich nicht selbst ernähren könnten und gefüttert werden müssten, weil man bei der Bildung dieser Theorie von der Beobachtung von Säuglingen ausgegangen war!
Der mögliche Anteil einer aktiven Nährstoffmobilisierung zur Deckung des Gesamtbedarfs an Grundnährstoffen und Spurenelementen variiert sehr stark und hängt von der Wechselwirkung der Pflanze mit dem Boden und den Mikroorganismen ab.
Was brauchen Pflanzen, um Nährstoffe aktivieren zu können?
Nicht alle Pflanzen können Nährstoffe gleich gut mobilisieren. So können z.B. Buchweizen, Luzerne, Erbsen, Lupinen, Mais oder Senf Phosphate sehr gut mobilisieren und aufnehmen. Mit ihrem ausgedehnten Wurzelwerk können Gründüngungspflanzen Nährstoffe – vor allem Kalium, Magnesium und Phosphor – aus tieferen Bodenschichten lösen und in die Wurzelregion der Kulturpflanzen befördern. Auch wenn diese Gründüngungspflanzen in den Boden eingearbeitet werden, werden die von ihnen mobilisierten und aufgenommenen Nährstoffe wieder in den Kreislauf zurückgeführt.
Für eine ausreichende Nährstoffversorgung ist im Bio-Garten eine hohe aktive Nährstoffmobilisierung der Pflanzen notwendig. Dafür ist es einerseits entscheidend, dass die Sorten dem Standort – also Klima, Bodenart, Höhenlage etc. – angepasst sind. Andererseits brauchen Pflanzen ein aktives Bodenleben, einen hohen Humusgehalt und eine hohe Humusqualität der Böden und einen gut durchwurzelbaren Boden. Und schließlich ist die Fähigkeit der Pflanzen, die Hauptnährstoffe Kalium und Phosphor zu aktivieren, von ihrer Vitalität und damit von einer ausreichenden Stickstoffversorgung abhängig.
Ein aktives Bodenleben
Das Bodenleben braucht vor allem:
• einen gut strukturierten Boden, für diesen ist ein hoher Humusanteil, eine intensive Durchwurzelung und eine sorgsame Bodenbearbeitung wichtig
• einen nicht verdichteten Boden
• Boden, der auch ausreichend Wasser speichern kann (auch hier ist der hohe Humusanteil wichtig)
• möglichst ganzjährige Bodenbedeckung
• starke Durchwurzelung über vielfältige → Fruchtfolgen, gut entwickelte Kulturen und → Gründüngungen
Humusgehalt und Humusqualität
• Die Humusgehalte in Hausgärten liegen meist um die 4 %, ideal sind 6–10 %.
• Nicht ein bestimmter (absoluter) Prozentsatz ist der Maßstab für eine erfolgreiche Humuswirtschaft, sondern die Zunahme des Humusgehaltes.
• Humus erhöht das Wasser- und Nährstoffhaltevermögen und vermindert den Befall durch Krankheitserreger
Gründüngung Lupine
Ein gut durchwurzelbarer Boden
Ein Boden, den die Pflanzenwurzeln gut durchwurzeln können, ist die wichtigste Voraussetzung für dauerhaft gute Erträge. Bodenverdichtungen können im Bio-Garten nicht durch leichtlösliche Mineraldünger ausgeglichen werden, daher ist das Vermeiden von Bodenverdichtungen ganz zentral. Das bedeutet für uns Bio-GärtnerInnen, dass es besonders wichtig ist, wann und wie wir den Boden bearbeiten: Keinesfalls nasse Böden bearbeiten, sondern immer warten, bis die Böden gut abgetrocknet sind, ebenso keine Maschinen verwenden, die zwar die obersten Schichten lockern, aber den Boden darunter verdichten (Fräse, Pflug).
Düngen im Balkongarten
In geschlossen Gefäßen sind die beschriebenen Lebensprozesse, die im Mutterboden stattfinden, nicht möglich, Pflanzen sind auf die Beschaffenheit des Substrats und einer guten Nährstoff- und Wasserversorgung durch uns GärtnerInnen angewiesen. Viele Erden, die im Handel erhältlich sind, sind bereits aufgedüngt (die Anteile der einzelnen Nährstoffe sind auf den Säcken genau angegeben). BalkongärtnerInnen, die Mutterboden und Kompost zur Verfügung haben, können auch selbst Mischungen herstellen:
Gründüngung Buchweizen
• Mischung 1: 50 % gut ausgereifte, stabile Komposterde mit 30 % „ankompostierter“ Kokosfaser und/oder Rindenkompost und ca. 20 % Bims. Man kann auch etwas Muttererde beigeben.
• Mischung 2: 5 Teile Gartenerde, 2 Teile Kompost, 1 Teil Sand.
Die einzelnen Kulturarten benötigen unterschiedlich viel organischen Stickstoff-Dünger (Wie viel Dünger brauchen Pflanzen?). Wie lange die Düngewirkung anhält, hängt von der Struktur des Düngemittels ab: Hornspäne haben eine grobe Struktur, wirken langsam, aber über einen langen Zeitraum (16–24 Wochen). Sie sind günstig für Paradeiser oder Gurken. Hornflocken oder Horngriess haben eine mittlere Struktur und wirken über 10–16 Wochen. Hornmehl und Rhizinusschrot haben eine feine Struktur, wirken rasch und nur über 5–12 Wochen und können z.B. für Salate oder Fenchel verwendet werden. Weiters zur Düngung geeignet sind Regenwurmkompost und Biofert.
Wie Düngen ohne Mist und Kompost?
Gärtnerinnen und Gärtner, die einen Gemüsegarten neu anlegen, haben meist das Problem, dass sie weder Mist noch Kompost zur Verfügung haben. Zwei Dünger können wir hier empfehlen: Den Regenwurmkompost von Vermigrand (www.regenwurmfarm.at) und den Biologischen Dünger Biofert. Regenwurmkompost wird aus Luzernekompost, Pferdemist, Grüngut- und Strauchschnittkompost hergestellt und ist auch in kleinen Gebinden (15 Liter) erhältlich. Regenwurmkompost enthält nicht nur sofort wirksame Nährstoffe (bis zu 5 % Gesamtstickstoff und viele andere Haupt- und Spurenelemente), sondern auch lebendverbaute Krümelstruktur (Ton-Humus-Komplexe, wie sie für bereits belebte Böden typisch sind), eine große Menge und Vielfalt an Bodenleben, Huminsäuren und Enzyme. Darüber hinaus wirkt Regenwurmkompost auch pflanzenstärkend und beugt boden- und samenbürtigen Krankheiten vor. Regenwurmkompost hat eine 5-bis 7-fache Düngewirkung gegenüber Kompost.
Biofert ist ein biologischer Dünger, der sich ebenso sehr gut eignet. Biofert besteht zu 100 % aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen.
Bodenuntersuchungen
Eine Bodenuntersuchung in einem Labor muss im Hausgarten nicht regelmäßig gemacht werden. Allerdings ist sie sehr hilfreich, um den eigenen Gartenboden besser einschätzen zu können. Viele HausgärtnerInnen, die jahrelang mit Mist gedüngt haben, erkennen erst an einer Bodenuntersuchung aus dem Labor, wie überdüngt ihr Gartenboden ist! Einfache Bodenuntersuchungen kann man in verschiedenen landwirtschaftlichen Versuchszentren durchführen lassen. Gerade für den Bio-Hausgarten empfehlenswert ist die ausführliche Bodenuntersuchung nach Balzer. Sie beurteilt den Boden nach 4 Gesichtspunkten: Bodenphysikalische Eigenschaften (Bodenstruktur, Bodenverdichtungen, Austauschkapazität, Luft- und Wasserhaushalt, Salzgehalt, Bodenbearbeitung), Bodenchemische Eigenschaften (Nährstoff- und Spurenelement-Niveau und Verhältnisse, Phosphat-Reserve, pH-Wert, Humusgehalt), Bodenbiologische Eigenschaften: Humus-Qualität (Dynamik durch Aufbau und Abbau), Bodensäure (pH-Wert), Phosphor-Verfügbarkeit, Bodenstruktur, Bewirtschaftung und Umwelt-Aspekte: erste Hinweise auf Belastung mit Schwermetallen (Zink, Kupfer, Mangan).
Weiterführende Literatur:
• Mäder, Paul et al. 2002: Bodenfruchtbarkeit und biologische Vielfalt im ökologischen Landbau, in: ÖKOLOGIE & LANDBAU 124, 4/2002
• Koechlin, Floriane 2008: Pflanzenpalaver. Belauschte Geheimnisse der botanischen Welt, Basel
• Scheller, Edwin 1993: Die Stickstoffversorgung der Pflanzen aus dem Stickstoff-Stoffwechsel des Bodens, Weikersheim
• Niggli, Urs 2007: Emissionen senken, Kohlenstoff binden: Bio-Landbau ist gefragt, in: ÖKOLOGIE & LANDBAU 143, 3/2007
Über die Samen
Die meisten Gemüse werden aus Samen gezogen. Egal ob diese selber geerntet oder gekauft werden: Wichtig ist, dass die Samen eine möglichst hohe Keimfähigkeit haben. Je besser die Samen an der Mutterpflanze ausreifen und je besser sie nach der Ernte nachreifen konnten, umso kräftiger können sie nach der Keimung „durchstarten“, umso höher ist ihre Triebkraft und umso länger behalten sie ihre Keimfähigkeit. Mit der Zeit verlieren Samen ihre Keimfähigkeit. Bei den einzelnen Kulturarten ist jeweils im Steckbrief angegeben, wie lange die Samen ausreichend keimfähig sind. Bei günstigen Lagerbedingungen bleibt die Keimfähigkeit lange erhalten, zudem müssen die Samen vor Mäusen und anderen Schädlingen geschützt gelagert werden. Wenn nicht sicher ist, ob Saatgut noch ausreichend keimfähig ist, lohnt sich eine Keimprobe.