Kitabı oku: «Der Psychocoach 4: Liebe, Sex und Partnerschaft», sayfa 2

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Bakr, der sich beim Online-Dating Adnan nannte, lernte bald eine interessante Frau kennen. Ihr Name war Dschamila. Dschamila war eine kultivierte, unverheiratete Frau und strenggläubige Moslemin. Bakr ahnte nicht, dass Dschamila in Wirklichkeit seine Ehefrau war. Nach drei Monaten intensiver Flirts im Netz war es um die beiden geschehen. Man wollte für immer zusammenbleiben. Bakr und Dschamila hatte es voll erwischt. Bei einem ersten Treffen wollten sie die Sache klar machen und ihre Verlobung besiegeln.

Als Bakr bei diesem Rendezvous zu seinem Entsetzen in Dschamila seine Ehefrau erkannte, rief er in voller Lautstärke: ‚Ich verstoße dich, ich verstoße dich, ich verstoße dich‘ – die traditionelle Scheidungsformel des Islam. ‚Du bist ein Lügner‘, antwortete Sanaa noch. Dann fiel sie in Ohnmacht“ (zitiert aus: http://flirt.stuttgarter-zeitung.de/newsletter/61/).

Man sieht: Wenn Partner ihre gegenseitigen Vorurteile außen vor lassen, können sie sich durchaus erneut ineinander verlieben. Hätten sich Bakr und Sanaa besser ganz bewusst um den Abbau ihrer Vorurteile gekümmert, wären sie heute womöglich in den zweiten Flitterwochen.

Das Chatten im Netz ist übrigens nicht nur oftmals fahrlässiger Selbstbetrug, sondern auch gefährlich in Bezug auf Sexualdelikte. In Deutschland kam es Anfang 2001 zum ersten Mordfall, bei dem sich Opfer und Täter in einem Chatroom kennengelernt hatten. Der Kennname des Mörders war „Schmusebär“. Die Absichten der Chatter sind nicht immer sofort zu durchschauen. Wie sehr im Internet gelogen wird, untersuchte eine Studie zum Thema „Internetsucht – neue Suchtformen und Gefahren“, die sich auf die Befragung von 1.200 Chattern stützte. 80 Prozent der Angaben von Männern waren schlicht-weg gelogen, ebenso 35 Prozent der Informationen, die von Frauen stammten (Quelle u. a.: http://www.markenpost.de/). Die Schwindeleien reichen von falschen Fotos bis hin zur komplett erfundenen Biografie. Bei einem Kontakt, der in ein reales Treffen münden soll, kann das äußerst problematisch werden.

Also Finger weg vom Internet, wenn Sie jemanden fürs Leben suchen!

Die Erwartungshaltung spielt bei dem, was wir als Liebe definiert haben, hingegen überhaupt keine Rolle. Vertrauen, Respekt, Toleranz und Bewunderung sind hierbei bedingungslos. Selbst wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, bleiben diese einander entgegengebrachten Eigenschaften also bestehen. Philosophen sprechen hier gerne von einer wechselseitigen Anerkennung des Anderen um seiner selbst willen. Einfacher ausgedrückt: Liebe ist, den Partner oder die Partnerin so zu lieben, wie er oder sie eben nun mal ist. Doch stattdessen versuchen Menschen in einer Partnerschaft, sich mit Kritik, klugen Ratschlägen oder emotionaler Erpressung gegenseitig zu verändern. Ist das Liebe? Nein, das ist Unzufriedenheit.

Liebesfähigkeit kann man „reparieren“

Wenn Liebe also, wie Watson sagt, von Geburt an zum Reaktionsrepertoire des Menschen gehört, warum gibt es dann so viele Menschen, die ihren Partner, ihre Kinder, Eltern, Nachbarn hassen? Was verschüttet die Liebesfähigkeit? Ich glaube, in der Hauptsache liegt es an unseren Erziehungsinhalten und -methoden. Wir neigen in unseren Breitengraden leider sehr dazu, Kinder dazu zu erziehen, brav und angepasst zu sein – vermutlich in der Absicht, dass diese im Erwachsenenleben keine Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen bekommen. Erziehungsmittel sind allzu oft Negativsanktionen, also Ermahnungen, Bestrafungen und Kritik. Nun ist es aber so, dass Kinder sich selbst zunächst für absolut normale Menschen halten, die versuchen, in ihrem Handeln erfolgreich zu sein. Lehrer, Eltern, ja fast wir alle glauben, dass man einem Kind eine Richtung am besten dadurch vorgeben kann, indem wir ihm die Grenzen aufzeigen und es in seinem Handeln und seinen Absichten beschränken.

Natürlich ist es extrem wichtig für ein Kind, Grenzen und Regeln sowie die Freiheiten und Bedürfnisse seiner Mitmenschen kennenzulernen, schon alleine deshalb, damit das Zusammenleben geordnet wird und ein Mensch gesellschaftliche Orientierung erhält. Die Erfahrung von Grenzen an sich ist vor allem auch in psychischer Hinsicht unerlässlich. Nur durch das Erleben von Grenzen kann ein Mensch erlernen, diese Grenzen zu verschieben – Entwicklung nennt man das. Würden Kinder im „luftleeren Raum“, also ohne jegliche Beschränkungen aufwachsen, könnten sie sich niemals auf eine Zielsetzung fokussieren – es gäbe nichts zu überwinden, es würde keinerlei psychische Evolution stattfinden.

Nun ist Erziehung nicht allein das, was wir unseren Kindern beibringen, sondern zum Großteil das, was die Kinder sich von uns abschauen. Leider sind Kinder bis etwa zum achten Lebensjahr noch nicht in der Lage zu begreifen, dass Eltern auch selbst Probleme und Blockaden haben, und gehen daher davon aus, dass sie jedes elterliche Verhalten als „Erfolgskonzept zum Erwachsensein“ ungeprüft nachahmen können. Kinder glauben, dass Eltern tatsächlich Recht haben, wenn sie sagen: „Das macht man nicht“, „Das darf man nicht“, „Du dummes Kind, lass dies und lass das“. Was glauben Sie also, wie eine solche „Gehirnwäsche“, die wir Erziehung nennen, auf das Kind wirkt? Es beginnt, den Glauben an sich selbst in Frage zu stellen. Es beginnt zu glauben, es sei unvollkommen, müsse sich ändern, um Anerkennung zu bekommen, und hält sich mit seinen eigenen Eigenschaften und Bedürfnissen für liebensunwert. Deshalb verändern Kinder langsam ihre Persönlichkeit, in der bangen Hoffnung, damit wieder den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen und der Ablehnung (Kritik) zu entgehen. Auf diese Weise geben wir seit Jahrhunderten eine kollektive Selbstwertstörung an unsere Kinder weiter, nur weil wir niemals darüber nachgedacht haben, dass Kritik bei Kindern nicht notwendigerweise den Ehrgeiz weckt, sondern als grundsätzliche Ablehnung empfunden werden kann. Glaubenssätze wie etwa „Ich bin nicht gut genug“, „Ohne Fleiß kein Preis“, „Ich darf mich nicht laut beschweren“ wirken wie Sabotageprogramme, die verhindern, dass ein Mensch sich entwickelt und entfaltet. Sie sollten uns in der Kindheit vor weiterer Ablehnung schützen, bescheren uns als Erwachsenen aber nur Probleme – die wir dann wiederum an unsere Kinder weitergeben. Da ich hier nicht näher ins Detail gehen kann – wir haben noch viel vor uns –, verweise ich auf meinen Ratgeber „Der Psychocoach 8: Kinder stressfrei erziehen“ (geplant: 2009).

Bekommt ein Mensch in einer kontrollierten Rückschau diese „Sabotageprogramme“ vor Augen geführt, kann er prüfen, ob sie heute noch Gültigkeit haben, und sie damit gegebenenfalls wieder unschädlich machen. Das ist meiner Ansicht nach der erste und wichtigste Schritt, seine Liebesfähigkeit zu „reparieren“: zu erkennen, dass man liebenswert ist und schon immer war, lediglich geglaubt hat, man müsse seine Persönlichkeit verändern, weil man es als Kind immer so empfunden hat. Eine solche reparierende Rückschau ermöglicht Ihnen die beiliegende Audio-CD.

Keine Liebe ohne Selbstliebe

Eigentlich ist diese Erkenntnis so alt wie die Menschheit – sie steht sinngemäß in fast allen heiligen Schriften der Weltreligionen, so etwa im Matthäus-Evangelium oder auch im Buch Leviticus der jüdischen Tora: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Wenn Menschen sich seit Tausenden von Jahren so etwas weitererzählen, sollte doch wohl etwas dran sein. Ich halte diesen Satz für einen der elementarsten Grundsätze, um zwischenmenschliches Zusammenleben zu regeln. Unsere Vorfahren wussten offenbar, welche wertvolle Weisheit für die Psyche in diesen Worten steckt, oder haben dies zumindest geahnt.

Vor allem der Buddhismus, eine Religion, die als besonders friedfertig gilt, zeigt uns, wie man mit seinen Mitmenschen am besten auskommt: nämlich durch Selbstliebe. In diesem Sinne verstehe ich die Worte des Dalai Lama in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises 1989: „Frieden (...) nimmt seinen Anfang in jedem von uns. Wenn wir über inneren Frieden verfügen, können wir mit den Menschen in unserer Umgebung in Frieden leben.“

Es ist nicht unbeabsichtigt von mir, Liebe und Frieden in eine begriffliche und semantische Nähe zu rücken. Frieden und Liebe sind wahrscheinlich verschiedene Formen der gleichen Sache. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum Menschen, die sich selbst nicht lieben, oftmals von ihren Mitmenschen als unzufrieden empfunden werden.

Selbstliebe bedeutet somit weder Arroganz noch Egoismus, sondern die klare Überzeugung, dass man ein guter Mensch ist, der sich charakterlich nicht zu verbiegen braucht, um Respekt und Anerkennung zu bekommen – und diese auch erhält, weil man sie ausstrahlt. Selbstliebe geht meiner Ansicht nach einher mit Selbstvertrauen und Souveränität. Das ist die innere Größe, die einem Menschen die Gelassenheit gibt, andere Menschen mit ihren Meinungen und Urteilen so zu respektieren, wie sie sind – ohne sich davon negativ, sondern höchstens positiv beeinflussen zu lassen.

Meine Empfehlung für die Partnersuche lautet also: Finger weg von Menschen mit starken Selbstwertstörungen – es sei denn, Sie wissen, wie man diese therapiert. Verhinderte Selbstliebe rächt sich nämlich in Überkompensation. Die menschliche Psyche kann gar nicht anders, als sich selbst vor weiteren Verletzungen und Einschränkungen zu schützen. Dazu gehören „Strategien“ wie Eifersucht, Jähzorn, Depression, Ignoranz, Niedergeschlagenheit, Misstrauen, Neid, Erpressung, Promiskuität (auffällig häufige Partnerwechsel), Egoismus und Machtgier. Diese Strategien entstehen natürlich jenseits des Bewusstseins und erzeugen vordergründig einen enormen Leidensdruck bei den Betroffenen. Nicht selten entsteht aus dieser verhinderten Selbstliebe dann etwas, das wahrscheinlich zerstörerischer ist als jede Atombombe: Hass.

Hassen heißt lieben wollen!

Der Tiefenpsychologe Erich Fromm (1900 – 1980) unterscheidet zwei Arten des Hasses: reaktiven Hass und charakterbedingten Hass.

Der reaktive Hass, so Fromm, sei das Ergebnis einer tiefen Verletzung oder einer schmerzlichen Situation, der man ohnmächtig gegenübersteht, da man sie aus eigener Kraft nicht verändern kann. In seinem Buch „Die Antwort der Liebe“ (Herder, Freiburg 2003) beschreibt er reaktiven Hass als eine „Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin“, zustande kommt.

Der charakterbedingte Hass hingegen werde zwar auf die gleiche Art und Weise wie der reaktive Hass ausgelöst, setze aber eine grundlegend andere Persönlichkeitsstruktur des Hassenden voraus – Hass sei in diesem Fall ein Charaktermerkmal, eine Hassreaktion sei lediglich ein Ausdruck des innewohnenden Hasses. Der Hauptunterschied zum „reaktiven Hass“ sei die allgemeine Bereitschaft zu hassen, eine erkennbare Feindseligkeit, welche in Hassausbrüchen ihren Ausgang finde.

Meiner Ansicht nach liegt der Hauptunterschied zwischen den Fromm’schen Hasstypen darin, dass beim reaktiven Hass der „Gehasste“ primär in den Freiraum des Hassenden eindringt (provoziert), während beim charakterbedingten Hass der Gehasste ein sekundärer Hassauslöser, somit nur Stellvertreter für jemand ganz anderes ist, der denselben Kriterien des Gehassten entspricht. Beispiel: Ein Mann hasst seine Partnerin mit der Begründung, sie würde nur Geld ausgeben und im Haushalt zu wenig arbeiten.

Doch warum empfindet der Mann ausgerechnet diese Eigenschaften seiner Partnerin als Vordringen in den eigenen Freiraum und nicht andere? Er könnte ihr ja auch ebenso gut andere Charakterlosigkeiten vorwerfen, beispielsweise keine Ausländer zu mögen, die Umwelt zu verschmutzen oder seine Nachbarin zu belügen. Antwort: Genau mit diesen bestimmten Eigenschaften hat der Hassende als Kind schon schlechte Vorerfahrungen gemacht, etwa weil er als Erstgeborener immer erfahren musste, dass die kleinen Geschwister für weniger Leistung augenscheinlich mehr Anerkennung bekamen als er selbst (ohne den zeitlichen Kontext zu berücksichtigen). Dies erzeugt unter Umständen Neid, also eine Überempfindlichkeit für scheinbare Übervorteilung.

Überlegen Sie nun einmal, wen Sie kennen, von dem Sie wissen, dass er jemanden hasst – und finden Sie heraus, warum er hasst und wer wohl tatsächlich damit gemeint ist.

Zu einer Reaktion gehören immer zwei: Aktor und Re-Aktor. Beim Hass bezieht sich der Aktor zunächst auf jemanden, zu dem er eine besondere Hinwendung (emotionale Affinität) verspürt, von dem er aber keine positive Resonanz bekommt. Das Eindringen in den persönlichen Freiraum mit negativem Eindruck (Bedrohung) erzeugt eine solch starke Gegenbewegung, dass daraus Hass entstehen kann. Stellen Sie sich bitte einmal eine Geige vor. Der Geigenbogen streicht über die Saiten und der Resonanzkörper nimmt normalerweise die Schwingungen auf und verstärkt sie. Doch wenn der Resonanzkörper gar nicht auf die Schwingungen der Saiten reagiert oder gar ein völlig verfälschtes Signal wiedergibt, dann erfahren wir – im zwischenmenschlichen Bereich – statt einer positiven Verstärkung eine Enttäuschung. Und dies sind die Bausteine, aus denen Hass sich zusammensetzt. Hass ist weder eine Krankheit noch eine Dummheit, sondern nährt sich durch einen unbefriedigten Machtanspruch: Man kann nur hassen, was man lieben will, denn von etwas, das einem völlig gleichgültig ist, zieht man seine Aufmerksamkeit ab (Ataraxie). Wenn ein Mensch also sagt: „Mein Ex-Partner bedeutet mir gar nichts mehr, von mir aus soll er tot umfallen“, dann ist das eben keine Gleichgültigkeit. Eine solche Beziehung hätte noch genug Energie, um wieder harmonisiert zu werden. Der große Unterschied zur Liebe besteht beim Hass darin, dass Liebe nicht aktiv verändern will, sondern toleriert, derweil Hass Bedingungen stellt und damit weder tolerant noch respektvoll ist: „Sei so, wie ich das will, sonst vernichte ich dich.“ Hass kann folglich relativ leicht überwunden werden, wenn man das Eindringen in den Freiraum absichtlich duldet. Man muss sich nur sehr genau und voller Empathie in die Lage des Hassenden versetzen, um herauszufinden, warum er sich so verhält. Respekt und Verständnis sind der wichtigste Schritt, um Hass zu überwinden. Hass kann sogar (wieder) in Liebe verwandelt werden, wenn man einem hasserfüllten Menschen die Möglichkeit zur Toleranz eröffnet. Deshalb versuchen hasserfüllte Menschen ja auch, mit massivsten Mitteln Macht zu erlangen – in der Hoffnung, damit an Größe zu gewinnen und somit wiederum die Eigenschaften des anderen nicht länger als Bedrohung zu empfinden.

Das große Problem eines Hassers ist, dass er nur selten auf die Idee kommt, sich selbst zu verändern, denn genau dies wäre ja ein weiteres Eingeständnis von Schwäche, vor welcher er sich zu schützen trachtet.

Wir haben es bei Hass also mit einer Kettenreaktion zu tun: Ein Mensch kommt zur Welt, macht traumatisierende Frustrationserfahrungen durch subjektiv empfundenen Liebesentzug oder Lieblosigkeit und wird hierdurch immer misstrauischer und intoleranter gegenüber Frustrationen. Diese Misstrauens-Erwartungshaltung (Angst) verzerrt seine Wahrnehmung und er leistet übertriebenen Ausgleich (überkompensiert) in der Hoffnung, seine Mitmenschen mit Druck derart zu verändern, dass sie seinem Machtanspruch gerecht werden (und ihm die erhoffte Liebe entgegenbringen). Natürlich ist dieses Konzept zum Scheitern verurteilt, denn zur Liebe kann man niemanden zwingen. Liebe erhält man nur freiwillig – sonst ist sie keine. Außerdem gehören zur Liebe ohnehin zwei. Liebe sät Liebe, Hass sät Hass. Hier finden wir das Resonanzprinzip auf nichtkörperlicher / geistiger / seelischer Ebene wieder.

Angst ist das Gegenteil von Liebe

Jeder kennt Angst, doch was ist Angst denn eigentlich genau?

Meine Definition:

Angst ist ein unreflektierter Schutz gegen empfundene Bedrohung.

Damit ist Angst eine unterbewusste Vermeidenstaktik der Psyche mit dem Ziel, sich nicht in eine Situation zu begeben, die man selbst für existenzbedrohlich hält. Diese Bedrohung muss man allerdings zuvor selbst erfahren oder zumindest kennengelernt haben, um sie in Zukunft von sich fernhalten zu wollen.

Die Psyche des Menschen hat nur ein einziges Bestreben, nämlich:

maximale körperliche und psychische Entfaltung bei minimalem Leid.

Dieses Bestreben nenne ich den „Algorithmus der Psyche“. Der Begriff Algorithmus entstammt der Mathematik und bezeichnet eine Berechnungsvorschrift zur Lösung eines Problems. Er liefert unter denselben Voraussetzungen immer dasselbe Ergebnis. Ich behaupte, dass die menschliche Psyche durchaus nach berechenbaren Gesetzmäßigkeiten Problemlösungen anstrebt. Nur sind ebensolche komplexe Informationen sowohl über das Problem als auch über die zur Lösung notwendigen Strategien noch längst nicht bekannt, geschweige denn mit derzeit verfügbaren Mitteln darstellbar. Vergleichbar mit einem Wetterbericht, der auf die Sekunde und den Meter genaue Prognosen stellt. Möglich ist das bislang nur in der Theorie. Man muss sich die Psyche vorstellen wie ein Computerprogramm, welches dem Algorithmus folgt: optimale Entfaltung bei minimalem möglichem Widerstand und maximalem Verwirklichungsgrad.

Damit hat die Psyche, wie jedes Programm, ihren Niederschlag in der Realität. Wir alle wollen an unseren Absichten nicht gehindert werden. Eine subjektiv empfundene oder objektive „Machtlosigkeitserfahrung“ hindert die Psyche an der Entfaltung und ist somit das Letzte, was sie hinnimmt. Für das Gefühl der Selbstbestimmtheit nehmen Menschen auch körperliche Einbußen in Kauf.

Nun gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, auf Machtlosigkeit, also auf von außen gesetzte Grenzen zu reagieren:

1. Defensive (Rückzug)

2. Offensive (Jähzorn)

3. Akzeptanz (Verständnis)

Eine dieser Rückzugstaktiken ist Angst. Dazu gehören Depression, Introversion, Anpassung oder einfach Feigheit. Man bewegt sich nur noch im vorhandenen Freiraum und vermeidet damit, an die empfundene Grenze zu stoßen. Emotionale Erpressung, also das Zurschaustellen der eigenen Verletztheit, ist ein oft benutztes Mittel, um seine Mitmenschen dazu zu bringen, auf weitere Beschränkungen zu verzichten.

Angst verhindert Liebe, ich begreife Angst sogar als das Gegenteil von Liebe. Denn wer Angst hat, vertraut nicht. Angst sorgt für Argwohn, Eifersucht usw. und muss erst einmal aufgelöst werden, bevor der Mensch anderen bedingungslose Liebe geben kann. Wenn Ihnen meine Ausführung zu drastisch formuliert erscheint, bitte ich Sie, einmal nachzudenken, ob Sie jemanden kennen, der Angst (im Sinne einer Selbstwertstörung) hat und dennoch in einer glücklichen und stabilen Liebesbeziehung lebt. Bedingungsloses Vertrauen, Respekt und Bewunderung, welche die Partner emotional und rational gegenseitig vereinen, lassen keinen Platz für die Angst.

Wenn Sie nun sagen, Sie kennen ohnehin kaum jemanden, der eine solche Liebe erfährt, gebe ich Ihnen Recht. Das, wovon eigentlich alle Menschen träumen, ist genauso selten wie absolut intakte Gesundheit (ohne Grippe und Karies). Dennoch glaube ich sowohl an Gesundheit als auch an die Liebe und ein angstfreies Leben. Was selten ist, muss deswegen noch lange nicht schwer zu erreichen oder gar unmöglich sein. Ich glaube nicht nur fest an die Liebe (und erlebe sie), ich weiß, dass sie jedem Menschen möglich ist. In meiner Praxis begegne ich vielen Menschen, die den Weg zur Erfüllung gefunden haben. Doch hierzu muss man seine Angst zunächst weit hinter sich lassen. Die beigefügte Starthilfe-CD hilft Ihnen etwas dabei.

Wenn Sie Ihren Weg zur Erfüllung gehen, werden Sie – und nicht nur Sie, sondern vor allem Ihre Mitmenschen – ein Phänomen im Spiegel beobachten können, das es in sich hat:

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