Kitabı oku: «Die Memoiren der Fanny Hill», sayfa 2

Yazı tipi:

Meine Brüste – wenn das keine zu kühne Bezeichnung für zwei feste, straffe, anschwellende Hügelehen ist, die sich gerade erst zu zeigen begannen und noch kaum zu fühlen waren – beschäftigten und unterhielten eine Zeit lang ihre Hände, die sie dann auf zartem Weg tief er gleiten ließ, bis sie den weichen, seidigen Flaum fühlen konnte; nur wenige Monate zuvor aufgesprossen, zierte er jenen lustvollen Bereich und versprach willkommenen Schutz über den Sitz der köstlichsten Empfindungen zu breiten, wo bis zu diesem Augenblick nur gefühllose Unschuld geherrscht hatte. Ihre Finger spielten und suchten sich in die zarten Keime dieses Mooses zu flechten, das die Natur zu Nutzen und Zierde geschaffen hat.

Aber nicht zufrieden mit diesen äußeren Bereichen, versuchte sie zum Zentrum zu gelangen und fing an zu zerren, sich sanft hineinzudrängen und schließlich einen Finger mitten hineinzuzwängen. Dabei ging sie so unmerklich und schrittweise vor, dass ich, zutiefst erregt, keine Kraft mehr aufbrachte, ihrem Tun Widerstand entgegenzusetzen. Andernfalls wäre ich bei derart seltsamen Annäherungen aus dem Bett gesprungen und hätte um Hilfe gerufen.

Stattdessen hatten ihre wollüstigen Berührungen ein neues Feuer in mir entfacht, das durch meine Adern pulste, ganz heftig aber in dem Zentrum andauerte, das ihm die Natur zugewiesen hat. Dort betasteten nun zum ersten Mal fremde Hände geschäftig die Schamlippen, streichelten, schlossen und öffneten sie, alles mit einem Finger dazwischen, bis ein »Oh!« anzeigte, dass sie mir dort wehtat, wo die Enge der ungeöffneten Passage dem Finger ein tieferes Eindringen verwehrte.

An der Art und Weise, in der ich meine Glieder bewegte, mich träge ausstreckte, seufzte und heftig atmete, sah inzwischen die erfahrene Lustjägerin bestätigt, dass ich mich über ihre Geschäftigkeit viel mehr freute, als dass ich beleidigt war; sie würzte ihr Tun mit wiederholten Küssen und Ausrufen wie: »Oh, was bist du doch für ein entzückendes Geschöpf! Wie glücklich wird der Mann sein, der dich als Erster zur Frau machen kann! Oh, wenn ich nur ein Mann wäre, bloß wegen dir!« und vielerlei ähnlichen hervorgestoßenen Ausdrücken, die immer wieder von Küssen unterbrochen wurden, die derart heftig und feurig waren, wie ich sie nur je vom anderen Geschlecht bekommen habe.

Was mich betrifft, so war ich hingerissen, verlegen und außer mir; solche neuartigen Empfindungen waren zu viel für mich. Meine erhitzten und aufgeschreckten Sinne waren in ein Durcheinander geraten, das mich jeder Freiheit des Denkens beraubte. Tränen liefen aus meinen Augen und besänftigten auf irgendeine Weise das Feuer, das mich überflutet hatte.

Phoebe selbst, die vollblütige und abgebrühte Phoebe, der alle Sorten und Kniffe des Vergnügens bekannt und vertraut waren, fand, allem Anschein nach, in dieser Ausübung ihrer Kunst, junge Mädchen zu verführen, die Befriedigung eines Gelüstes aus jener abwegigen Rubrik, die nirgendwo hineinpasst. Das heißt nun nicht, dass sie die Männer hasste oder dass sie diese nicht ihrem eigenen Geschlecht vorgezogen hätte; als sich ihr aber eine solche Gelegenheit wie diese bot, suchte sie, aus einer Übersättigung an den alltäglichen Vergnügungen, vielleicht auch aus einer verborgenen Neigung heraus, so viel wie möglich an Lust zu profitieren, ohne sich um das Geschlecht zu kümmern. Da sie sich jetzt also vergewissert hatte, dass ich durch ihre Berührungen genügend angefeuert war, warf sie gemächlich die Bettdecken hinunter, und ich sah mich selbst nackt ausgestreckt daliegen, mein Hemd bis zum Hals heraufgerollt, ohne Kraft oder Willen, es zu verhindern. Sogar mein glühendes Erröten drückte mehr Lust als Schamhaftigkeit aus, als die Kerze, die – sicherlich nicht ohne Absicht – noch brannte, ihr volles Licht auf meinen Körper warf.

»Nein!«, sagte Phoebe. »Du darfst nicht etwa denken, mein süßes Mädchen, dass du alle diese Schätze vor mir verbergen kannst! Meine Augen sollen sich ebenso daran erfreuen wie meine Fingerspitzen! Ich muss diese sprossenden Brüste mit meinen Blicken verschlingen! Lass sie mich küssen! Ich kann mich nicht satt daran sehen! Lass sie mich noch einmal küssen! Was ist das doch für ein festes, glattes, weißes Fleisch! Wie herrlich sie gewachsen sind! Und erst diese Köstlichkeit da unten! Oh, lass mich doch die kleine, zarte, liebe Ritze ansehen! Das ist zu viel, das halte ich nicht aus! Ich muss … ich muss!« Damit ergriff sie meine Hand und drückte sie geschwind an eine Stelle, die Sie unschwer erraten werden.

Welcher Unterschied bestand jedoch in der Beschaffenheit zweier Exemplare derselben Gattung! Ein ausgedehntes Dickicht buschiger Locken kennzeichnete die reife, üppig ausgestattete Frau. Die Höhlung gar, in die sie meine Hand führte, nahm diese leicht in sich auf. Sobald sie sie darin spürte, bewegte sie sich hin und her, und zwar mit einer so heftigen Reibung, dass ich meine Hand, die nun feucht und klebrig war, schnell herauszog, während Phoebe gleich darauf ruhiger wurde, nachdem sie noch ein paar Seufzer und herzenstiefe »Oh’s!« ausgestoßen hatte. Sie versetzte mir einen Kuss, der beinahe ihre Seele durch ihre Lippen auszuhauchen schien; dann legte sie die Bettdecken wieder über uns. Was für ein Vergnügen sie empfunden hatte, vermag ich nicht zu sagen; aber das eine weiß ich, dass die ersten Funken der anschmiegsamen Natur, die ersten Ahnungen der Wollust in dieser Nacht in mich gesät wurden. Mir scheint es klar zu sein, dass die Bekanntschaft und die Beziehung mit den Verderbten unseres eigenen Geschlechtes oft genauso verhängnisvoll für die Unschuld ausfällt wie alle Verführungen vonseiten des anderen Geschlechtes. Aber nun weiter mit der Erzählung! Als Phoebe sich endlich beruhigt hatte, während ich immer noch meilenweit davon entfernt war, befragte sie mich geschickt nach Dingen, die für die Absichten, die meine tugendsame Herrin bezüglich meiner Person hegte, interessant waren; meine Antworten, die ganz ungeheuchelt und ohne Verstellung gegeben wurden, konnten sie nur in der Hoffnung auf den bestmöglichen Erfolg bestärken, soweit er von meiner Naivität, Ungezwungenheit und Gefühlswärme abhing.


Nach einer beträchtlich lange dauernden Unterhaltung ließ mir meine Bettgefährtin endlich Ruhe, und ich schlief ein, denn ich war ehrlich müde dank der heftigen Erschütterungen, die ich ausgestanden hatte; die Natur (die allzu stürmisch angeregt und aufgerührt worden war, um ohne das eine oder andere beschwichtigende Mittel abzuflauen) besänftigte mich durch einen jener lüsternen Träume, deren Rauschhaftigkeit kaum geringer ist als die wirklichen Handlungen im Wachzustand.

Am Morgen erwachte ich gegen zehn Uhr, völlig heiter und frisch. Phoebe war bereits vor mir aufgestanden und fragte mich in denkbar freundlichem Ton, wie es mir gehe, wie ich geruht habe und ob ich bereit sei, jetzt zu frühstücken; sie bemühte sich dabei vorsichtig, die Verlegenheit, die sie bei mir spürte, nicht zu vermehren, denn ich wagte sie nicht anzuschauen, sobald die leiseste Erinnerung an die nächtliche Szene im Bett auftauchte. Ich fragte sie, ob sie wolle, dass ich aufstehe und irgendeine Arbeit verrichte, je nachdem was sie mir für eine zuteile. Sie lächelte … In diesem Moment brachte das Mädchen das Teegeschirr herein, und ich vermochte kaum noch meine Kleider hastig anzuziehen, als auch schon meine Herrin hereintrat. Ich wartete darauf, wenigstens getadelt, wenn nicht gar gescholten zu werden, da ich so spät aufgestanden war, aber ich wurde angenehm enttäuscht. Sie pries nämlich mein klares und frisches Aussehen über den grünen Klee. Ich war »eine Knospe der Schönheit«, so beliebte sie sich auszudrücken, »und wie sehr würden mich doch die feinen Herren bewundern!« Auf das alles – ich kann es Ihnen schwören – gab ich Antworten, die meiner Erziehung getreu entsprachen; sie waren so einfach und albern, wie man es nur wünschen kann. Es besteht kaum Zweifel, dass sie den beiden unendlich mehr gefielen, als wenn sie mich als aufgeklärt und mit allerlei Erfahrung und Wissen vom Lauf der Welt gesegnet ausgewiesen hätten.

Wir frühstückten also, und kaum waren die Teesachen weggeschafft worden, da wurden zwei Bündel mit Wäsche und bereits getragenen Kleidungsstücken hereingebracht. Es war alles Notwendige dabei, um mich vollständig aufzutakeln, wie sie es nannten.

Versuchen Sie sich vorzustellen, Gnädigste, wie mein kleines, aber kokettes Herz vor Freude klopfte beim Anblick eines weißen Glanztaffets, geschmückt mit Silberblumen, der in Wirklichkeit natürlich schon ein wenig zerschlissen war, jedoch für mich noch funkelnagelneu aussah! Dann ein Umhang mit Brüsseler Spitzen, geflochtene Schuhe und dazu passend der Rest! alles Eleganz aus zweiter Hand und geschwind in einem einzigen Augenblick für eben diese Gelegenheit ausgesucht vom Eifer und der Betriebsamkeit der wackeren Mrs. Brown. Schon weilte nämlich ein Käufer für mich im Haus, dem meine Reize zur Schau gestellt werden sollten. Er hatte nicht nur darauf bestanden, dass die Erstlingsfrüchte einer eingehenden Betrachtung unterzogen werden sollten, sondern auch darauf, dass sie ihm sofort ausgeliefert würden, falls ich ihm gefiele. Dabei zog er höchst scharfsinnig den Schluss, dass es an einem Ort von der Art meines gegenwärtigen Aufenthalts unvergleichlich schwierig sein würde, einen so leicht verderblichen Wertgegenstand, wie es die Jungfernschaft schließlich war, länger zu bewahren.

Die Besorgnis des Anprobierens und des marktgerechten Herausputzens wurde Phoebe überlassen; sie erledigte das, so gut es irgendwie ging, jedenfalls zu meiner völligen Zufriedenheit, bis auf den einen Punkt, nämlich meine Ungeduld, mich möglichst schnell angezogen zu sehen. Als ich endlich fertig war und mich selbst im Spiegel sah, war ich zweifelsohne viel zu natürlich, viel zu unverstellt, um meine kindliche Freude über die Veränderung verbergen zu können – eine Veränderung, die in Wirklichkeit nur vom Übel war, denn die gefällige Einfachheit meiner bäuerlichen Kleidung passte mir bestimmt viel besser als die linkische, missratene, billige Vorstadteleganz, in der ich mich wohl recht seltsam und fremdartig ausgenommen habe. Die Schmeicheleien Phoebes allerdings – wobei sie ihren Anteil an meiner Ausstaffierung keineswegs vergaß – trugen nicht wenig dazu bei, die bisherigen Vorstellungen, die ich betreffs meiner Person gehegt hatte, kräftig zu festigen. Ich darf es ohne Eitelkeit sagen, dass sie immerhin ungefähr dem tatsächlichen Eindruck, den andere von mir hatten, entsprachen. Vielleicht ist es nicht fehl am Platz, wenn ich hier eine nicht allzu selbstgefällige Schilderung meiner selbst zu geben versuche.

Ich war hoch gewachsen, jedoch nicht allzu groß für mein Alter, denn wie ich bereits vorhin erwähnte, hatte ich kaum fünfzehn Jahre erreicht. Meine Figur war völlig gerade, besaß eine schmale Taille, wirkte natürlich, ja graziös und bedurfte keinerlei Stützen. Mein Haar glänzte kastanienbraun, fühlte sich weich wie Seide an und fiel über meine Schultern in natürlichen Locken; davon hob sich in sehr günstigem Kontrast das Weiß meiner weichen Haut ab. Mein Gesicht war wohl ein bisschen zu rosig, doch die Züge waren zart und zeigten die Form eines runden Ovals, abgesehen von einem Grübchen in meinem Kinn, von dem man nicht behaupten konnte, dass es unschön gewirkt hätte. Meine Augen waren so schwarz, wie man es sich nur irgendwie vorstellen kann, und schienen eher matt als funkelnd zu sein – mit Ausnahme einiger Gelegenheiten, bei denen, wie man mir sagte, sie wahrhaft genügend Feuer sprühten. Meine Zähne, die ich stets sorgfältig gepflegt hatte, waren klein, ebenmäßig und weiß. Mein Busen hob sich gerade leicht, sodass man eher das Versprechen als die tatsächliche Größe der runden, festen Brüste zu ahnen vermochte; das Versprechen würde allerdings bald erfüllt sein. Um mich kurz zu fassen: Ich verfügte über beinahe alle Attribute der Schönheit, wie sie im allgemeinen verlangt werden; zumindest verbot mir meine Eitelkeit, ebendieselbe Meinung bei unseren höchsten Richtern, den Männern, zu bezweifeln. Soweit ich sie überhaupt kennengelernt hatte, äußerten sich alle auch ganz zu meinen Gunsten; ich stieß sogar auf manche aus meinem eigenen Geschlecht, die großzügig genug waren, um mir in diesem Punkt Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, während andere Geschlechtsgenossinnen mich noch uneigennütziger priesen, wenn sie versuchten, gerade jene Details meiner Person und Gestalt herabzusetzen, die ganz offensichtlich ausgezeichnet geraten waren. Ich gebe ohne weiteres zu, dass dieses Selbstlob etwas kräftig ausgefallen ist; aber würde ich mich gegenüber der Natur und einem Aussehen, dem ich eine derart außerordentliche Segensfülle an Vergnügungen und Glück schulde, nicht undankbar zeigen, wenn ich aus einem übertriebenen Gefühl der Bescheidenheit die Erwähnung solcher wertvollen Geschenke unterdrücken würde?

Lassen wir es nun gut sein! Ich war also angezogen, und mein Verstand vermochte kaum zu fassen, dass all dieser glänzende Tand nichts anderes darstellte als eine Umhüllung der Opfergabe für das fällige Opfer. Ich dachte in meiner Harmlosigkeit, dass alles aus reiner Freundschaft und Großzügigkeit seitens der guten, süßen Mrs. Brown geschehe. Übrigens vergaß ich zu erwähnen, dass sie mir unter dem Vorwand, mein Geld in Sicherheit bringen zu wollen, ohne das geringste Zögern den Rest davon, der mir nach den Ausgaben für meine Reise übrig geblieben war, abgenommen hatte.

Nach einer kurzen Spanne Zeit, die ich vor dem Spiegel in schierer Selbstbewunderung höchst angenehm verbracht hatte, wobei mein neues Kleid bei weitem den größten Anteil erheischte, wurde ich ins Wohnzimmer hinuntergeschickt. Dort begrüßte mich die alte Dame und forderte mich auf, mich doch an meinen neuen Kleidern zu erfreuen, die – sie schämte sich nicht, das zu sagen – mir so passen würden, als ob ich bereits mein ganzes Leben nur das Feinste getragen hätte. Was gab es denn schon, wessen sie mich nicht für dumm genug hielt, es zu schlucken? Bei dieser Gelegenheit stellte sie mich auch einem Vetter von ihren eigenen Gnaden vor, einem älteren Herrn, der sich erhob, als ich hereinkam.

Als ich einen Knicks vor ihm machte, begrüßte er mich und blickte ein bisschen beleidigt drein, weil ich ihm nur meine Wange zum Kuss angeboten hatte. Diesen Fehler – falls es einer war – glich er sofort wieder aus, indem er seine Lippen auf meinen Mund klebte, und das mit einer Glut, wofür ich ihm beim Anblick seiner Figur wahrlich keinen Dank wusste. Sein Aussehen war nämlich dermaßen, dass nichts abscheulicher oder abschreckender sein konnte; hässlich oder unangenehm wären viel zu harmlose Wörter gewesen, um sich eine richtige Vorstellung von ihm zu machen.

Versuchen Sie sich einen Mann in den Sechzigern vorzustellen, der klein und wacklig ist, dazu mit einer gelblichen Farbe wie ein Leichnam; ferner stier glotzenden Augen, die mich ansahen, als ob er eben gehängt würde; aus seinem Mund standen zwei Zähne hervor, die man besser als zwei Hauer bezeichnen könnte, nicht zu vergessen die bleiern-fahlen Lippen und ein Atem wie von einer Schindmähre. Überhaupt hatte er ein gewissermaßen gespenstisches Aussehen; vor allem wenn er grinste, was jeden entsetzen musste – wenn es nicht sogar für viele gefährlich wurde, etwa für die Frauen, die ein Kind erwarteten. War er aber auch beschaffen wie ein Hohnbild eines Mannes, so war er doch so blind für die ihm eigene auffallende Missgestalt, dass er meinte, er sei der geborene Lebemann und keine Frau könne ihn ungeschoren treffen. Infolge dieser Überzeugung hatte er von jeher große Summen an solche armen Luder verschwendet, die sich so weit beherrschen konnten, dass sie Liebe für seine Person heuchelten; jenen gegenüber, die keine Vorstellungskraft oder Geduld hatten, um das Grauen, das er einflößte, überwinden zu können, führte er sich ziemlich brutal auf. Unfähigkeit noch mehr als tatsächliche Reizbarkeit ließen ihn in der Mannigfaltigkeit die Aufputschung suchen, die erforderlich war, um den Höhepunkt seines Verlangens zu erreichen; selbstverständlich wurde er nur allzu oft enttäuscht, da seine Kräfte versagten. Dieser Umstand löste jedes Mal einen Wutanfall bei ihm aus, den er, soweit er es wagte, an den daran schuldlosen Zielen seiner vorübergehenden Gier ausließ.

So sah also das Ungeheuer aus, dem meine gewissenhafte Gönnerin, die den alten Knacker schon lange auf diesem Gebiet versorgte, mich ausliefern wollte. Sie hatte mich mit voller Absicht herunterholen lassen, damit ich von ihm geprüft werden konnte. Dementsprechend ließ sie mich vor ihm aufstehen, drehte mich herum, löste mein Brusttüchlein und wies ihn auf das Heben und Senken, die Gestalt und Weiße einer Brust hin, die gerade zu schwellen begann. Dann ließ sie mich umhergehen, zog dabei noch Vorteile aus der Unbeholfenheit meiner Haltung, um das Inventar meiner Reize zu beleben – kurzum, sie ließ sich keinen Trick einer vielbewanderten Marktschreierin entgehen. Auf das alles antwortete er nur mit gnädigem Kopfnicken zur Bekundung seines Einverständnisses, während er mich wie eine ganze Horde von Affen anstierte. Ich warf manchmal einen verstohlenen Blick zu ihm hin; sobald sich seine wilden, gierigen Blicke mit meinen kreuzten, schaute ich schnell woandershin vor lauter Ekel und Entsetzen. Dies deutete er gewiss als nichts anderes als gewöhnliche mädchenhafte Schamhaftigkeit oder wenigstens deren Nachahmung.

Immerhin ließ man mich ziemlich bald gehen, und Phoebe brachte mich in mein Zimmer zurück. Sie blieb bei mir und gönnte mir keinen Augenblick der Muße, der Gedanken in mir hätte aufsteigen lassen, wie es bei jedem der Fall gewesen wäre, der nicht ein Idiot war und eine solche Szene erlebt hatte. Zu meiner Schande muss ich jedoch bekennen, dass meine unbesiegbare Dummheit oder vielmehr ungeheure Naivität mich immer noch hinderte, die Augen im Hinblick auf die Absichten von Mrs. Brown zu öffnen. Noch immer sah ich in diesem so genannten Vetter von ihr nichts anderes als eine grässliche, abschreckende Person, die nichts mit mir zu tun hatte; einzig meine Dankbarkeit gegenüber meiner Wohltäterin veranlasste mich dazu, meinen Respekt auf ihre ganze Vetternschaft auszudehnen.

Phoebe allerdings schickte sich an, den Zustand und besonders das Klopfen meines Herzens in Anbetracht dieses Ungeheuers zu prüfen. Sie fragte mich, was ich eigentlich davon halten würde, mir einen so feinen Herrn als Ehemann vorzustellen (ich vermute, sie nannte ihn einen feinen Herrn, weil er mit Borten und Tressen überladen war). Ich antwortete ihr ganz natürlich, dass ich keine bestimmten Vorstellungen von einem Ehemann hätte, dass ich aber, wenn ich einen zu wählen hätte, ihn gewiss unter den Männern meines Standes suchen würde. Mein Ekel vor dieser scheußlichen, einem Höllenspuk entstiegenen Gestalt hatte mich derart misstrauisch gegenüber allen »feinen Herren« gestimmt, dass meine Gedanken in ein Durcheinander gerieten, als ob alle Männer aus seiner Schicht notwendigerweise in dieselbe Gussform wie er hineingehörten. Aber Phoebe ließ sich nicht so schnell schlagen, sondern verfolgte weiterhin ihre Bestrebungen, mich für die Zwecke meines Aufenthalts in diesem gastfreundlichen Haus herumzukriegen. Während sie allgemein über die Geschlechter redete, fand sie wohl genügend Grund, um sich des Einverständnisses zu vergewissern, das zu guter Letzt doch leidet von mir zu erreichen war; sie besaß allerdings viel zu viel Erfahrung, um nicht den ganz besonderen Ekel vor dem abstoßenden Vetter zu bemerken. Das stellte schließlich ein Hindernis dar, welches nicht so leicht zu entfernen war, wie es für die Abwicklung ihres geplanten Geschäfts, nämlich meines Verkaufs, wünschenswert schien.

Mutter Brown hatte in der Zwischenzeit die Vertragsbedingungen mit dem besoffenen alten Ziegenbock ausgehandelt; die Rechnung belief sich, wie ich später feststellte, auf fünfzig Guineen für die Erlaubnis, um mich zu werben, und hundert Guineen Draufgeld bei der völligen Befriedigung seiner Wünsche, nämlich dem Sieg über meine Jungfräulichkeit. Was mich betrifft, so war ich völlig seinem Belieben und seiner Großzügigkeit ausgeliefert. Nachdem dieser ungerechte Vertrag abgeschlossen worden war, zeigte er sich so scharf darauf, gleich Besitz zu ergreifen, dass er darauf bestand, zum Teetrinken mit mir am selben Nachmittag eingeladen zu werden, wobei man uns allein lassen sollte.

Er wollte den Warnungen der Vermittlerin kein Gehör schenken, dass ich nicht genug vorbereitet wäre für einen solchen Überfall; dass ich zu grün und zu ungebändigt sei, da ich kaum vierundzwanzig Stunden im Hause weile. Es ist jedoch das Kennzeichen der Begierde, ungeduldig zu sein; seine Eitelkeit schützte ihn außerdem vor jeder Vermutung, dass es ein anderes Hindernis als das übliche Widerstreben eines Mädchens bei solchen Gelegenheiten geben könne. Daher lehnte er alle Vorschläge einer Verschiebung des Termins ab, und meine furchtbare Prüfung wurde also ohne eine Ahnung meinerseits auf denselben Abend festgesetzt.

Beim Mittagessen beschäftigten sich Mrs. Brown und Phoebe einzig und allein damit, sich in überschwänglichen Preisungen des wundervollen Vetters auszutoben; wie glücklich sei doch die Frau, die er mit seinen Freundschaftsangeboten beehren würde – kurzum: Meine zwei Klatschbasen haspelten ihre ganze Kunst der Rhetorik ab, um mich glauben zu machen, »dass der Herr bei meinem ersten Anblick sofort stärkstens angetan gewesen sei …, dass er mein Glück herbeiführen würde, wenn ich ein braves Mädchen wäre und mir nicht selber im Wege stehe … dass ich mich auf seine Ehrenhaftigkeit verlassen solle …, dass ich es dann geschafft hätte und einen Wagen bekommen würde, um herumzukutschieren …« Dieses ganze Zeug führten sie in einer Weise an, die durchaus geeignet war, einem dummen unwissenden Mädchen den Kopf zu verdrehen.

Glücklicherweise hatte aber mein Widerwillen schon so tief Wurzeln gefasst, und mein Herz wurde durch meine Sinne dermaßen stark gegen ihn verteidigt, dass ich ihnen, da mir die Fähigkeit, meine Gefühle zu verbergen, abging, keine Hoffnungen auf einen Erfolg ihrer Bemühungen gab. Die Flasche ging sehr schnell rundum, wohl mit der Absicht, wie ich annehme, die in meinem Körper schlummernde Wärme in den Minuten vor dem drohenden Angriff herauszulocken.

Auf diese Weise hielten sie mich lange bei Tisch fest; gegen sechs Uhr abends, nachdem ich mich in mein eigenes Zimmer zurückgezogen hatte und alles zum Teetrinken vorbereitet war, trat meine ehrwürdige Herrin herein. Ihr folgte der Satyr auf dem Fuße, wobei er in der ihm eigenen Weise grinste. Seine verhasste Anwesenheit bestätigte noch einmal alle meine Gefühle des Widerwillens, die in mir das erste Mal, da ich ihn sah, geweckt worden waren.

Er setzte sich mir gegenüber. Während der ganzen Zeit, als wir Tee tranken, liebäugelte er mit mir so läppisch, dass es mir höchst peinlich wurde und mich in Verlegenheit versetzte – lauter Anzeichen, die er offensichtlich auf Schüchternheit und mangelnde Gelegenheit, fremde Leute zu sehen, zurückführte.

Als das Teetrinken beendet war, schützte die gemütliche alte Dame eine dringende Beschäftigung vor (was tatsächlich stimmte); sie musste also fortgehen und bat mich ernsthaft, ihren Vetter freundlich bis zu ihrer Rückkehr zu unterhalten; es sei geradesogut um meinet- wie um ihretwillen. Mit einem »Bitte, mein Herr, seien Sie sehr gut und sehr zart zu dem süßen Kind«, verließ sie das Zimmer. Ich blieb verblüfft, mit offenem Mund, sitzen, denn durch die Geschwindigkeit ihres Abschiednehmens war ich so überrumpelt, dass ich mich nicht dagegen wehrte.

Nun waren wir allein; bei diesem Gedanken überlief mich ein plötzlicher Schauder, ein Anfall von Zittern. Ich war so erschreckt, ohne eine klare Vorstellung, warum und wovor ich Angst haben sollte, dass ich regungslos auf dem kleinen Sofa am Kamin saß, zu Stein geworden, ohne Leben oder Geistesgegenwart, ohne zu wissen, wohin ich schauen oder wie ich mich rühren sollte.

Aber es war mir nicht lange verstattet, in diesem Zustand der Verblüffung zu verharren. Das Ungeheuer hockte sich zu mir auf das Sofa, und ohne weitere einleitende Zeremonien legte er seinen Arm um meinen Hals und zog mich mit Gewalt zu sich hin. Auf diese Weise zwang er mich, trotz meiner Anstrengungen, ihn abzuwehren, seine verpestenden Küsse zu empfangen, von denen es mir geradezu übel wurde. Als er schließlich meine Empfindungskälte und meine Passivität konstatieren musste, nahm er mein Busentüchlein fort und legte das bisher Bedeckte für seine Augen und Hände bloß; ich litt es immer noch, ohne zu zucken, worauf er, frech geworden durch meine Geduld und mein Schweigen – ich besaß keine Kraft, um zu sprechen oder zu schreien –, versuchte, mich auf das Sofa zu legen. Ich spürte plötzlich seine Hand an meinen nackten Schenkeln, die gekreuzt waren, und die er nun zu öffnen sich abmühte; aber da verließ mich meine passive Duldsamkeit, und ich sprang mit einem Satz, auf den er nicht vorbereitet war, von ihm weg. Ich warf mich zu seinen Füßen und bat ihn im rührendsten Ton darum, nicht hart zu sein und mir nicht weh zu tun.

»Dir wehtun, meine Liebe?«, sagte das Scheusal. »Ich will dir nichts Böses antun. Hat dir die alte Dame denn nicht erzählt, dass ich dich liebe? Dass du zu mir freundlich und lieb sein sollst?«

»Ja, das hat sie, mein Herr«, sagte ich, »aber ich kann Sie nicht lieben, ich kann es einfach nicht! Bitte lassen Sie mich allein … Ich werde Sie lieben, aus tiefstem Herzen lieben, wenn Sie mich allein lassen und weggehen …«

Aber ich sprach zu einer Wand. Ob es nun meine Tränen waren oder meine Haltung oder die Unordnung meiner Kleidung – irgendetwas erwies sich als geeignet zu seiner Ermutigung. Vielleicht vermochte er jetzt auch einfach seine Begierde nicht mehr zu bändigen. Jedenfalls fing er schnaufend und schäumend vor Gier und Wut seinen Angriff wieder an. Er fasste nach mir und wiederholte unablässig seinen Versuch, mich auf das Sofa zu legen und festzuhalten. Insofern hatte er Erfolg, als es ihm gelang, mich auszustrecken, den Unterrock über den Kopf zu stülpen und meine Schenkel zu entblößen, die ich aber hartnäckig zusammenpresste, sodass es seinem Knie nicht möglich war, sie zu öffnen und Herr der Hauptstraße zu werden. Seine Kleider waren gelockert, Weste sowohl wie Hosen, und ich konnte schon das Gewicht seines Körpers auf mir fühlen. Ich kochte vor Empörung und starb gleichzeitig beinahe vor Angst. Doch er hörte plötzlich mit seinen Bemühungen auf und fing an, keuchend, schnaufend, fluchend immer von neuem hervorzustoßen: »Alt und hässlich, alt und hässlich!«, wie ich ihn sehr treffend in der Hitze meiner Verteidigung genannt hatte.

Wie mir später klarwurde, hatte das Scheusal anscheinend in seinem heftigen Verlangen und bei unserem Ringen die letzte Phase seines leidenschaftlichen, wollüstigen Anfalls ausgelöst. Er hatte sich zu wenig in der Gewalt, um bis zum Ende durchzustehen, sodass meine Schenkel und meine Wäsche den Erguss abbekamen.

Danach befahl er mir in höchst ärgerlichem Ton aufzustehen und sagte, dass er mir nicht die Ehre antun würde, sich jemals wieder an mich zu erinnern; die alte Hure werde dafür sorgen müssen, dass er ein anderes Luder bekomme. Er sei doch nicht närrischerweise versessen auf eine solch bauernmäßige, scheinheilige Schamhaftigkeit; er sei überzeugt, ich hätte meine Jungfernschaft durch irgendeinen Kuhlackel auf dem Lande eingebüßt und sei bloß in die Stadt gekommen, um meine abgerahmte Milch anzubieten. Es ging noch lange weiter mit diesem Schwall von unflätigen Beschimpfungen, die ich aber mit größerer Freude hörte, als je eine Frau den Liebesbeteuerungen ihres vielgeliebten Günstlings lauschte. Da es mir völlig unmöglich war, meinen heftigen Ekel und Widerwillen noch zu vermehren, sah ich in diesen Beleidigungen die beste Sicherheit dafür, dass er von nun ab seine verhassten Tätscheleien unterließ.

Obwohl die Absichten von Mrs. Brown jetzt deutlich ans Licht gekommen waren, hatte ich weder den Mut noch die Geistesgegenwart, die Augen völlig zu öffnen. Ich konnte meiner Abhängigkeit von dieser alten Hexe kein Ende setzen, so sehr glaubte ich, dass ich ihr mit Leib und Seele gehöre; besser gesagt, ich suchte mich selbst zu täuschen und weiterhin meine gute Meinung von ihr aufrechtzuerhalten. Daher entschied ich mich eher dafür, das Schlimmste unter ihren Händen zu leiden, als auf die Straße gejagt zu werden ohne einen Groschen Geld oder eine Freundin, die mir helfen konnte. Diese Befürchtungen bezeugten meine Torheit.

Während also dieser Wirrwarr von Gedanken durch meinen Kopf ging, saß ich trübsinnig beim Feuer, die Augen voller Tränen, mein Hals noch bloß und ohne meine Haube infolge des Kampfes, sodass mein Haar, wie Sie sich ja vorstellen können, in ungeordneten Locken um mein Gesicht und auf meine Schultern hing.

Dieser Anblick einer blühenden Jugend, der sich seinen Augen bot, einer Blüte, die er noch nicht gepflückt hatte und die ihm schließlich doch nicht gleichgültig war, entflammte des fürchterlichen Wüstlings Gier von neuem.

Nach einer gewissen Zeit der Ruhe fragte er mich mit einer merklich milderen Stimme, ob ich mich mit ihm versöhnen wolle, bevor die alte Dame zurückkäme; dann würde alles in Ordnung sein. Er wolle mir seine Neigung wieder schenken; zugleich bat er sich aus, mich küssen und meine Brüste fühlen zu dürfen. Mein übergroßer Widerwille, meine Ängste, meine Entrüstung, alles wirkte auf mich ein und verlieh mir eine Entschlusskraft, die mir an sich nicht gegeben ist. Jäh machte ich mich frei von ihm, rannte zur Glocke und läutete, bevor er zu sich kam, mit solcher Gewalt, dass der Lärm das Mädchen herauflockte, das wissen wollte, was los sei oder ob der Herr etwas wünsche. Ehe er noch viel unternehmen konnte, eilte sie ins Zimmer und sah mich auf dem Boden liegen, mein Haar ganz gelöst, während Blut aus meiner Nase floss, was die Szene ziemlich tragisch erscheinen ließ; mein verhasster Verfolger suchte immer noch seine viehischen Absichten auszuführen, ungeachtet aller meiner Schreie und Nöte. Sie war selbst verwirrt und wusste nicht, was sie tun sollte.

₺349,02

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
365 s. 10 illüstrasyon
ISBN:
9783958417809
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre