Kitabı oku: «Besser hören - leichter leben - eBook», sayfa 3
Um unser Bewusstsein als Steuerungsinstanz wieder zu verbessern – und damit die Basis für die Verarbeitung des Hörvorgangs –, müssen wir 3 zentrale Säulen einbeziehen:
• Körpergeometrie: Sie definiert die Balance und Symmetrie unseres Körpers in der vertikalen und horizontalen Struktur. In ihr sind unsere Erfahrungen und Belastungen gespeichert und abgebildet.
• Räumliche Ortung: Wie finden wir uns in der Welt zurecht, wo ist überhaupt alles? Können wir uns orientieren, oder sind wir verwirrt, weil die Dinge nicht dort sind, wo wir sie erwarten? Nehmen wir die Geräusche da wahr, wo sie entstehen, oder sind wir immer wieder überrascht: »Oh, daher kommt es, ich habe es von ganz woanders her gehört!«
• Verarbeitung der Wahrnehmung: Was macht unser Gehirn mit den Informationen, die es bekommt? Warum scheint die Verarbeitung manchmal nicht mehr so gut zu funktionieren?
Diese 3 Säulen sind unmittelbar an allen Prozessen des Hörens beteiligt. Sie beeinflussen und unterstützen sich gegenseitig. Sie schwächen unseren Hörvorgang, wenn eine von ihnen nicht optimal funktioniert.
Das sind die 3 Säulen, mit denen wir arbeiten. Sie hängen auf sehr präzise und feine Weise miteinander zusammen und erzeugen auf der Basis unserer körperlichen Realität gemeinsam unser individuelles Hören. Sie wirken in viele weitere Vorgänge unserer Wahrnehmung und der Funktionen unseres Körpers hinein.
Wird die Steuerung (das Bewusstsein) auf der Basis dieser 3 Säulen wieder auf natürliche Weise ausgerichtet, erreichen wir beachtliche Selbstregulationen, wie der folgende Erfahrungsbericht deutlich macht (die genaue Funktionsweise ist beschrieben in Kapitel II.1 [Die 3 zentralen Säulen]).
ERFAHRUNGSBERICHT GLEICHGEWICHT
Wie bereits im Vorwort erwähnt, sagte ein 86-jähriger Herr »der alten Schule« nach 3 vorausgehenden Trainings beim letzten am Ende zu mir: »Also, Herr Stucki, ich muss Ihnen mal was sagen! Seit ich das Training mache, vergesse ich immer öfter meinen Stock, weil ich mich viel sicherer auf den Beinen fühle!« Er lächelte mich dabei an.
Sein Sohn, der Therapeuten in der Auflösung von Traumata ausbildet, ergänzte: »Mein Vater kann sich viel besser bewegen und hat nicht mehr so starke Gleichgewichtsprobleme.« Außerdem könne er sich mit ihm wieder viel besser unterhalten. Wenn er das nicht selbst so miterlebt hätte, könnte er es kaum glauben.
Das von mir entwickelte therapeutische Basisverfahren, das ich Ihnen in Kapitel I.5 vorstellen werde, bezieht diese 3 Säulen mit ein. Damit können Verbesserungen bei Hörschwächen aller Art erreicht werden, da dieses Verfahren auf physikalischen Grundlagen basiert, die für alle Menschen gelten. Doch zuerst widmen wir uns im nächsten Kapitel einmal den faszinierenden physikalischen Grundlagen des Schalls.
Physik und Akustik – Der Laie wundert sich, der Fachmann staunt
»Wir können nicht fehlgehen,
wenn wir der Natur folgen.«
Michel de Montaigne
Der Lehrmeister für die Naturakustik ist die Natur selbst. Die Naturakustik definiert den physikalischen Vorgang bei der Entstehung und Ausbreitung von Klängen, wie sie ohne jedwede Manipulation durch den Menschen geschehen. Die Akustik der Natur basiert auf elementaren Gesetzmäßigkeiten, die im nächsten Abschnitt erklärt werden.
Das Wort »Akustik« stammt ursprünglich von dem griechischen Wort akoustikós (das Gehör betreffend) ab.13 Die Akustik ist, ganz allgemein, die Lehre vom Schall. Sie ist eine Wissenschaft, die sich ursprünglich mit allen Erscheinungen befasst, die über das Ohr wahrnehmbar sind. Akustik setzt sich mit den Zusammenhängen der Entstehung und Erzeugung sowie der Ausbreitung, der Beeinflussung und Analyse von Schall auseinander. Weitere Bestandteile der akustischen Lehre sind die Wechselwirkungen von Schall mit Materialien sowie die Wahrnehmung durch das Gehör und seine Auswirkungen auf Menschen und Tiere. Die Akustik ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das eng mit anderen Fachgebieten verknüpft ist, unter anderem mit Physik, Psychologie, Physiologie und der Materialwissenschaft.
Materialwissenschaft: Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (auch Werkstoffwissenschaft) ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit dem strukturellen Aufbau von Materialien und Werkstoffen und ihren mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften befasst.
Kommen wir nun zu den grundlegenden physikalisch akustischen Gesetzen. Natürlich erzeugte Klänge und Geräusche – dazu gehören auch die Klänge von Musikinstrumenten und die menschliche Stimme – breiten sich physikalisch gesehen in kugelförmigen Schallfeldern aus. Von einem Punkt ausgehend, bewegen sich alle Frequenzen des Klangbilds gleichzeitig in alle Richtungen des Raums. Ein Geräusch in der Natur – das sanfte Plätschern eines Bachlaufs, der Gesang eines Vogels im Wald oder das Spiel einer Geige – hören wir klar und präzise in der gesamten Umgebung.
Sich gegenseitig durchdringende Wasserkreise.
Singt uns der Vogel sein Lied, erfreut sich unser Herz, und es passiert noch viel mehr: Die Spaltöffnungen an Pflanzen öffnen sich, und der Gasaustausch wird verstärkt, was sich auf das Wachstum und die Gesundheit aus wirkt.14
Wenn ich einen Stein ins Wasser werfe, bilden sich von dem Stein ausgehend Wellen, die sich in der Fläche kreisförmig ausbreiten. Da der Schall sich immer räumlich ausbreitet, ist diese Welle stets dreidimensional – eine sogenannte »Kugelschallwelle«.
Wenn wir uns jetzt den kleinen Vogel im Wald vorstellen, der uns ein Lied singt, dann hören wir ihn nahezu aus allen Richtungen gleich gut. Der sogenannte Direktschallanteil, das heißt der Schall, der über den Mund beziehungsweise über den Schnabel fast nur in eine Richtung abgestrahlt wird, macht lediglich einen kleinen Prozentsatz des Gesamtschallanteils aus, man spricht von 10 bis 15 Prozent. Die Form des schallerzeugenden Körpers erhöht (wie zum Beispiel bei einer Trompete) oder vermindert (wie zum Beispiel bei einer Klangschale oder Geige) den Direktschallanteil.
Das Lied des kleinen Vogels wird, wenn ich mich von ihm entferne, zwar leiser, bleibt jedoch auch dann vollständig erhalten. Technisch gesprochen, gehen kaum Frequenzen verloren. Eine klassische Lautsprecherbox (also Kiste) arbeitet nicht nach diesem natürlichen Ausbreitungsprinzip. Dort gehen nämlich, je weiter ich mich von ihr entferne, umso mehr Frequenzen verloren, auch wenn ich mich nur in der Ausrichtung dieser Box fortbewege.
Wir merken das zum Beispiel daran, dass wir aus größerer Entfernung von einem Open-Air-Konzert keine klaren Klanginformationen, sondern nur noch ein mehr oder minder diffuses Wummern vernehmen, vor allem der Bässe, also der tiefen Frequenzen. Wenn wir uns jetzt in Erinnerung rufen, dass der kleine Vogel physikalisch gesehen nur mit wenigen Watt singt, dann stehen wir eigentlich vor einem Rätsel, weil die Lautsprecherbox, die mit viel mehr Energie arbeitet, diese weitreichende Wirkung offensichtlich nicht erzeugt. Dieses Phänomen hat nichts mit der Qualität der Box zu tun. Die Natur folgt bei ihrer Art, Klang in die Welt zu bringen, und bei den Kräften, die sie dafür aufwendet, ihren eigenen Prinzipien.
Das Prinzip der Ausbreitung in alle Richtungen ist grundlegend. Wir sehen eine »Allgerichtetheit« in der Ausbreitung – keine Richtung wird bevorzugt. Gravitation wirkt in dieser Weise, Licht strahlt in alle Richtungen, und jedes Atom hat eine Art von Zentrum, das die Elektronen in einer definierten Ordnung um sich versammelt.
Beispiele aus der Natur für die Ausbreitung von Energie und Ordnung von einem Punkt (= 1 Zentrum) aus: Planetensystem, Kerze (Licht), Atom (Modell).
Schall ist eine Naturkraft und verhält sich in vielen Aspekten ähnlich wie die 4 Grundkräfte unseres Universums:
• schwache Wechselwirkung,
• starke Wechselwirkung,
• elektromagnetische Wechselwirkung und
• Gravitation,
die zwar beschrieben, jedoch bis heute nicht ursächlich erklärt werden können und verstanden sind:
»Wenn wir einen Ton auf einer Violinensaite anstreichen, beginnt die Saite zu schwingen, und der Ton wird von der Luft zu unserem Ohr übertragen. Dabei passiert etwas Eigenartiges. Die Gasmoleküle stoßen sich gegenseitig an, ähnlich wie Billardkugeln. Die Anzahl der Moleküle in einem Liter Gas ist unvorstellbar groß (ungefähr 1022). Wenn ein ganzes Orchester in einem Saal spielt, ist das ›Gewusel‹, das dann in den Luftmolekülen herrscht, so ungeheuerlich, dass bisher jegliches Erklärungsmodell für Tonübertragung versagen musste. Die Musik, die dort von der Bühne her schallt und tausendfach an Wänden, Decken, Stuhlreihen usw. reflektiert wird, dürfte unser Ohr eigentlich nur als entsetzliches ›Gejaule‹ treffen.«15
Und nun stellen Sie sich vor, dass, egal, an welchem Punkt man sich im Raum mit einem singenden Vogel befindet (über, unter, seitlich von ihm), sein Lied, seine Ausgangsinformation, in alle Richtungen gesendet wird. Aus Sicht der aufgewendeten Energie betrachtet heißt das, diese Energie, diese Kraft verteilt sich im Raum. Ähnlich wie die Energie der Sonne, die ihr Licht in alle Richtungen verströmt, bleibt für jeden Punkt im Raum, je weiter dieser Punkt von der Quelle entfernt ist, eine immer geringere Menge an Energie übrig. Trotzdem hören wir den Vogel über sehr weite Strecken klar und deutlich.
Wenn wir nun unser Beispiel des Steins, der ins Wasser fällt, weiterführen und gleichzeitig zwei Steine nebeneinander ins Wasser werfen, dann sehen wir, wie sich jede Welle frei entfaltet, obwohl sie die andere gleichzeitig durchdringt. Anstatt sich zu verdrängen, bewegen sich die Wellen gegenseitig in die Kreise der jeweils anderen Welle hinein. Dies gilt auch, wenn die Steine nacheinander oder mit unterschiedlicher Kraft ins Wasser geworfen werden, wodurch verschieden hohe Wellenberge entstehen.
Damit kommen wir zum nächsten Prinzip: Natürliche Wellen durchdringen sich gegenseitig, ohne sich zu löschen oder zu deformieren. Dies ist auch dadurch begründet, dass in der Natur ein Ereignis mit dem anderen niemals vollständig identisch ist. Sie können sich sehr ähnlich sein, sind jedoch niemals gleich. Jede natürliche Welle, die zur selben Zeit mit anderen Wellen denselben Raum durchwandert, ist etwas unterschiedlich in Bezug auf Stärke (Wellenhöhe = Amplitude), Frequenz (Abstand von Wellenberg zu Wellenberg) und ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit im Raum. Eine einzelne Frequenz kann gelöscht werden, jedoch nicht die Welle, die aus unterschiedlichen Einzelfrequenzen besteht. Hier erkennen wir das Prinzip der »Drucklosigkeit«.
Amplitude: größter Ausschlag eines Schwingungsvorgangs (lat. amplitudo [Größe, Weite, Umfang]).
Frequenz: Häufigkeit, Besucherzahl; Verkehrsdichte; (Physik) Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit (lat. frequentia [zahlreiches Vorhandensein, Häufigkeit]).
Diese Tatsachen haben für alle Arten von natürlichen Wellen Gültigkeit und treffen auch auf Schallwellen zu. Schallwellen können unterschiedlichste Frequenzen haben, von sehr tiefen (Infraschall) über den vom menschlichen Gehör wahrnehmbaren Bereich (circa 15 bis 20 000 Hertz) bis hin zu extrem hohen Frequenzen (Ultraschall).
Dabei wird Schall wie gesagt nicht nur vom Ohr wahrgenommen, sondern auch über die Knochen und sogar über die Haut. Der Mensch nimmt mit seinem gesamten Organismus Frequenzen wahr, die auch außerhalb des vom Ohr hörbaren Bereichs liegen.
Eine weitere wichtige und grundlegende Qualität von natürlichem Schall ist also die Eigenschaft, in Materie einzudringen, sie zu durchströmen und dort eine Wirkung zu hinterlassen. Sätze wie »Diese Stimme geht mir durch Mark und Bein …« oder »Das Musikstück berührt mich im Innersten« beschreiben Empfindungen, die wohl jeder bereits einmal erlebt hat und nicht nur metaphorisch zu verstehen sind, sondern eine physikalische Tatsache wiedergeben.
Metaphorisch: bildlich, im übertragenen Sinne (gleichbedeutend gr. metaphorikós).
Zusammengefasst haben wir bisher 3 Prinzipien der natürlichen Schallausbreitung festgestellt:
• Allgerichtetheit von einem Punkt ausgehend,
• nahezu drucklose Ausbreitung,
• Durchdringung von Materie.
Ein weiterer Aspekt der natürlichen Schallentstehung ist die Trennung von Erregerpunkt und Abstrahlkörper. Am Beispiel einer Geige lässt sich das gut verdeutlichen.
Klangerzeugung: Der Abstrahlkörper ist getrennt vom Erregerpunkt.
Es gibt hier stets einen Punkt, an dem die Klangerzeugung verursacht wird (Erregerpunkt), und eine Fläche oder einen Körper, der den erzeugten Klang in die Umgebung abstrahlt (Abstrahlfläche). Der Erregerpunkt ist dabei vom Abstrahlkörper räumlich getrennt wie bei der Geige oder nur ein Punkt direkt auf dem Abstrahlkörper, von wo aus die Energie direkt auf den gesamten Körper übertragen wird, wie bei einem Gong oder einer Klangschale.
Die Saiten der Geige werden mit dem Bogenstrich in Schwingung versetzt und erzeugen eine Schallwelle. Diese nur durch die Saiten erzeugte Schallwelle ist relativ leise, wie an jeder Harfe ohne Resonanzkörper wahrgenommen werden kann.
Resonanzkörper: bei Musikinstrumenten die Schwingungen verstärkender Körper (spätlat. resonantia [Widerhall]). Resonanz: Mitschwingen, Mittönen eines Körpers durch auf ihn einwirkende Schwingungen gleicher Wellenlänge (das kann beim ungebremsten Anwachsen zur Resonanzkatastrophe führen); das Hin-und-her-Schwingen von Elektronen innerhalb von ungesättigten Molekülen; Widerhall, Anklang. – Die Fähigkeit des Lebens und der Materie, mit ähnlichen Qualitäten in Übereinstimmung zu gehen, ist Grundvoraussetzung für die Selbstorganisation und Entwicklung. Phänomene der Resonanz betreffen alle Bereiche unserer Welt. In der Physik zum Beispiel ist Resonanz der Vorgang, bei dem ein schwingungsfähiges System mit seiner Eigenfrequenz durch Energiezufuhr angeregt wird. In der Akustik ist eine Resonanz eine Reaktion von zwei gleichen oder in einem Verhältnis zueinander stehenden Frequenzen, woraus sich dann eine Resonanzfrequenz ergibt. Sie beginnen sich gemeinsam zu unterstützen.
An der Stelle, wo der Bogenstrich die Saiten berührt, befindet sich der Erregerpunkt des Klangs. Sobald die Saite zum Schwingen gebracht wird, durchströmen die Schallwellen den Korpus der Geige. Innerhalb dieses Vorgangs löschen oder verstärken sich bestimmte Frequenzen im Resonanzkörper des Instruments, da sie – bestimmt durch die Form des Körpers (Abstrahlkörper) – miteinander resonieren oder dissonieren. Passen der Geigenkörper und das Anstreichen der Geige gut zusammen, entsteht ein relativ lauter und reiner Klang, der deutlich intensiver ist als die reine Ausgangsenergie (Lautstärke) der Saiten. Dieser Vorgang kann bis heute nicht restlos erklärt werden.
Zum Thema Klangentstehung gehört auch die Tatsache, dass es in der Natur keine einzelnen Töne gibt. Sobald ein Ton beim Klavier zum Beispiel angeschlagen wird, angestrichen bei der Geige oder angeblasen wird bei der Trompete, entstehen mit diesem einzelnen Ton sofort auch seine sämtlichen Obertöne. Was wir von natürlichen Schallquellen hören, ist immer ein Klang, der aus vielen verschiedenen einzelnen Tönen gebildet wird, die wieder ihre Obertöne entstehen lassen und sich gemeinsam in die Welt ausbreiten.
Im Geigenkörper können wie in allen anderen Resonanzräumen auch einzelne Frequenzen gelöscht werden, bevor sich diese Töne – nun wissen wir, dass es ein Klang ist – in den Raum abstrahlen. Die hohe Kunst des Instrumentenbauers war schon seit urdenklichen Zeiten, das Instrument mit seinem Resonanzraum mit aller Präzision so zu bauen, dass dieser gezielt bestimmte Frequenzen löscht und die gewünschte harmonische und charakteristische Welle abstrahlt. Dabei besteht die Herausforderung, dass der Klang als lebendig empfunden wird und nicht nur präzise erzeugt wird. Rein technisch generierte Klänge lassen oft diese Lebendigkeit und Vielschichtigkeit von natürlichen Tönen vermissen.
Genauso verhält es sich mit dem Brust- und Rachenraum einer Sängerin, der als Resonanzraum für die Schwingungserregung der Stimmbänder wirkt. Hat die Sängerin eine geübte Stimme, kann ihr Klang so gewaltig werden, dass sie einen ganzen Konzertraum zu füllen vermag – oder sie erzeugt einen Klang, der ein Glas zum Zerspringen bringen kann.
Auch ein Wasserplätschern folgt diesem Prinzip. Der Tropfen trifft auf die Oberfläche (den Erregerpunkt), und die Wasseroberfläche wirkt als Abstrahlfläche. Ein Wasserfall oder Meeresrauschen ist davon ein Vielfaches.
Auf diese natürliche Weise erzeugte Klänge und Geräusche werden vom menschlichen Nervensystem und Gehirn vollständig verarbeitet. Das ist bedeutsam für die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen! Ein konventioneller Lautsprecher funktioniert – unabhängig von seiner Qualität – bauartbedingt auch deshalb auf andere Weise, weil in ihm Erregerpunkt und Abstrahlfläche (Membran) identisch sind. Deshalb erzeugt ein Lautsprecher einen flächigen und gerichteten Direktschall, der auch wesentlich stärker reflektiert wird und dem eine natürliche und vollständige Räumlichkeit fehlt.
Von einem Punkt ausgehend – Technische Umsetzung in ein Lautsprechersystem: Der Naturschallwandler
Ebenso wie der Schall in der Natur von einem Punkt abgestrahlt wird, braucht auch die Verarbeitung unserer Wahrnehmung einen Anfangspunkt, von dem aus unser gesamtes System den Hörraum aufbauen und berechnen kann. Ohne klaren Bezugspunkt kann ich mich nicht orientieren. Es ist, als ob ich auf eine Landkarte schaue: Wenn ich nicht weiß, wo ich bin, nutzt mir die beste Karte nichts. Die Natur und unser Wahrnehmungssystem folgen dem gleichen Prinzip: Ausgehend von einem Punkt, wird der Hörraum aufgebaut. Wo dieser wichtige Referenzpunkt beim Menschen ist und wieso er gerade »dort« ist, verrate ich Ihnen allerdings erst im nächsten Kapitel. Zuerst geht es nämlich um das Konzept einer naturgemäßen Technik für Lautsprecher, denn in unserer modernen Zeit ist die Schallabstrahlung mittels Lautsprechern allgegenwärtig geworden.
Ist mein Standort klar, kann ich mich orientieren.
Schema:
a) Antriebssystem
b) Membran
c) Schallabstrahler
d) Eingesetzter Trichter
Außenansicht: Pilzlautsprecher der Firma Telefunken aus den 1930er-Jahren.16
Im Jahr 2003 bin ich im Zusammenhang mit meiner Arbeit im Bereich der Gewässersanierung auf dieses Konzept der Schallererzeugung mittels Lautsprechern gestoßen. Vorausgegangen waren erfolgreiche Pilotprojekte mit dem Senat der Stadt Berlin zur Erforschung von alternativen Formen der Verbesserung der Wasserqualität von Seen und Teichen auf dem Stadtgebiet. Unser Sanierungsansatz basierte auf Informations- und Energieübertragung zur biophysikalischen Restrukturierung der Gewässerbiotope. Wichtige Grundlage für die Wirkung und den Erfolg waren präzise und mit den aktuellen Gegebenheiten resonanzfähige Informationen, die auf das Wasser übertragen wurden, um die Eigenregulationsfähigkeit der Gewässer-Biotope zu stärken und vorhandene Belastungen, inklusive Schwermetallen, zu vermindern.
Im Zuge der weiteren Beschäftigung mit Möglichkeiten der Informationsübertragung habe ich im Jahr 2005 begonnen, mich intensiv mit dem Konzept der natürlichen Schallabstrahlung zu beschäftigen – ursprünglich mit der Absicht, die Möglichkeit einer die Materie durchdringenden Schallausbreitung für die Regeneration von belasteten Böden und Gewässern zu nutzen. Schnell wurde jedoch klar, welch enorme Wirkung der kugelförmig abgestrahlte Schall auf jede Art von biologischem Organismus ausübt, beim Menschen insbesondere im Bereich der Verbesserung von Hörproblemen.
Naturschallwandler (System Sunray: 2 Satelliten auf Ständern und Tieftonmodul).
Mit der Zeit konnte ich die Zusammenhänge immer besser verstehen, auch dank vieler Jahre Ausbildung und Zusammenarbeit mit Forschern und Entwicklern aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen. Insbesondere die Bereiche Physik, Mathematik, Medizin, alternative Energieerzeugungskonzepte und Informationstechnologie haben zu den bis heute entwickelten therapeutischen Anwendungen beigetragen.
Die eigene technische Entwicklung der Naturschallwandler (NSW) folgt dem Grundsatz, die Natur in ihrer Vollkommenheit möglichst realitätsnah zu reproduzieren und eine authentische Klangqualität, ein akustisches Hologramm zu schaffen. Die bereits genannten Hauptprinzipien der natürlichen Wellenausbreitung müssen dabei Beachtung finden, damit dies gegeben ist:
Hologramm, Holografie (akustische[s]): 3-dimensional wiedergegebener Klang, der die Unzulänglichkeiten der Mono- und Stereofonie beseitigt, die 1-beziehungsweise 2-dimensional geblieben sind. Selbst im kleinsten Teil eines Hologramms ist die Information des Ganzen enthalten (gr. hólos [ganz, vollständig] und grámma [Gewicht, Buchstabe, Geschriebenes]).
• Prinzip der Allgerichtetheit: Von einem Punkt ausgehend, erfolgt eine gleichzeitige und gleichmäßige, kugelförmige Wellenausbreitung.
• Prinzip der Drucklosigkeit: Die Schallwellen breiten sich wie in der Natur nahezu drucklos und gleichmäßig im dreidimensionalen Raum aus, überlagern sich harmonisch und fließen ineinander, ohne sich gegenseitig zu verdrängen – wie bei einem Chor, der zusammen singt und bei dem jede einzelne Stimme trotzdem für sich allein bestehen bleibt.
• Prinzip des Resonanzraums: Ohne Resonanzraum und Resonanzkörper kann Schall nicht so erzeugt werden, dass er auf natürliche Weise Materie zu durchdringen vermag. Jeder Lautsprecher erzeugt unabhängig von seiner technischen Qualität einen Schalldruck, da er zweidimensional als Fläche abstrahlt. Der in üblichen Lautsprechern entstehende Schalldruck wird beim NSW über die Schaffung eines präzise aufgebauten dreidimensionalen geometrischen Raums neutralisiert. Dies erfolgt durch die gegenüberliegende und horizontale Anordnung eines Hoch- und eines Mittenton-Lautsprechers auf der vertikalen Achse und die korrekte Platzierung des Campanoiden, des Herzstücks des NSW, im geometrischen Zentrum dazwischen. Der aus Holz geformte Campanoid-Doppelkegel ist ein spezieller geometrischer Resonanzkörper für die Erzeugung des Kugelschalls. Durch ihn wird die entscheidende punktförmige Abstrahlung geschaffen.
Campanoid: speziell konstruierter hyperbolischer Doppelkegel, der zwischen Hoch- und Mittentöner platziert wird (spätlat. campana [Glocke], der Kurvenverlauf des Campanoiden entspricht der sogenannten Gauß’schen Glockenkurve).
Vom Zentrum des Campanoiden aus bewegen sich alle Frequenzen des Klangbilds gleichzeitig in alle Richtungen des Raums.
Resonanzfähige räumliche Anordnung der beiden Lautsprecherinformationen (Hochton-Mittenton) im NSW-Satelliten.
Anders ausgedrückt: Die natürliche Wellenabstrahlung ist immer die Verbindung von Punkt (Ursache- oder Ausgangspunkt) und Raum. Dabei sind Bauteile (zum Beispiel Kondensatoren, Spulen), Informationsebenen (Abstände der verschiedenen Lautsprecher zueinander mit ihren Charakteristika) und Räume (unter anderem die geometrische Anordnung, die Volumina der einzelnen Körper und Abstände) zu synchronisieren (die Aufgaben der einzelnen Bauteile zeitlich aufeinander abzustimmen) und zu harmonisieren (zum Beispiel die mit der Lautstärke verbundene Intensität und Wirkung der Lautsprecher in den Raum hinein), um die natürliche Schallabstrahlung technisch zu realisieren für eine Gesamtschwingung, die wir als rein und klar empfinden.
Wie höre ich eigentlich? Ein einfacher Test auf 3 Ebenen
Wir haben bis hierher zentrale Grundlagen für die Funktion behandelt und erörtert, weshalb eine Stärkung unseres Hörsinns überhaupt möglich ist. Nun wollen wir testen, wie unsere aktuelle Hörsituation ist und zu dem bereits angekündigten Referenzpunkt kommen. Dazu verwenden wir eine natürliche Schallquelle. Mit ihr können wir diesen Test und das Training durchführen, direkt danach folgt die Beschreibung des Tests mit den Naturschallwandlern. Wie bereits im Vorwort angesprochen, können wir auch das soeben beschriebene holografische Lautsprechersystem einsetzen, falls die natürliche Schallquelle bei schwerwiegenden Hörthematiken nicht ausreicht.
Hören hat mit Lautstärke, Balance und Orientierung zu tun. Diese 3 Ebenen, die aufeinander aufbauen, testen wir nun. Wir können uns selbst und jede andere Person testen.
Hörtest mit einer natürlichen Schallquelle
Für den Test arbeiten wir am besten mit einem fließenden Wasserhahn. Damit können wir über die Stärke des Wasserstrahls auch die Lautstärke etwas variieren. Ein Zimmerspringbrunnen ist ebenfalls geeignet, weil er eine natürliche, ortsfeste Quelle ist. Doch können wir hier die Lautstärke nicht variieren. Das ist ein Nachteil, vor allem dann, wenn wir eine höhere Lautstärke brauchen.
Beim Test mit einem Wasserhahn wird Wasser verbraucht. Dies ist mir bewusst, doch das Ergebnis rechtfertigt aus meiner Sicht die Nutzung dieser Ressource. Auch die Kosten dafür sind zumindest in den Industrieländern in der Regel überschaubar.
Vorbereitung: Installation eines Hörplatzes (Trainingsplatzes)
Therapeutischer Sitzplatz. Hörplatz vor dem Wasserhahn: Die Person sitzt im Hörplatz mit dem Rücken zum Wasserhahn.
Um einen Hörplatz mit natürlicher Schallquelle einzurichten, gehen Sie wie folgt vor:
• Stellen Sie einen Stuhl oder Hocker vor dem Wasserhahn auf (Trainingsplatz). Die Person sitzt so, dass sich der Wasserhahn genau hinter ihrem Rücken befindet.
• Stellen Sie einen zweiten Stuhl gegenüber dem Trainingsplatz der Testperson im Abstand von 2 bis 3 Metern auf.
Wenn Sie sich selbst testen wollen, benötigen Sie eine zweite Person, die Ihnen einige Fragen zu Ihrer Hörwahrnehmung stellt und die Antworten und die Beobachtungen notiert. Der Mensch, dessen Hörfeld wir prüfen, heißt im Text »Person«, der begleitende Mensch »Begleiter«. Lassen Sie sich gemeinsam Zeit für den gesamten Test. – Nun kann der Test beginnen.
Anmerkung für Hörgeräteträger
Grundsätzlich ist die Feststellung der Hörfähigkeit immer ohne Hörgeräte durchzuführen. Je nach Grad der Schwerhörigkeit muss die Übung der Person vor dem Abnehmen der Hörgeräte jedoch genau erklärt und eventuell müssen Zeichen für die Regulierung der Lautstärke vereinbart werden.
Sollte der Hörgeräteträger ohne die Apparate auch bei sehr lautem Sprechen nichts verstehen, wird der gesamte Test mit den Hörgeräten durchgeführt. Das Training hat dann gemäß den Anleitungen in diesem Buch über einen längeren Zeitraum zu erfolgen, bevor wir ohne Hörhilfe weiterarbeiten können.
1. Ebene: Feststellung der allgemeinen Hörfähigkeit
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Die Person setzt sich entspannt und bequem auf den Trainingsplatz. Der Begleiter setzt sich auf den Stuhl gegenüber. Er hat Zettel und Stift bereitgelegt, um wichtige Beobachtungen und Antworten zu notieren. Der Wasserhahn ist noch zu.
• Der Begleiter bittet die Person, die Augen zu schließen. Dann geht er leise zum Wasserhahn und dreht ihn langsam auf.
• Der Begleiter geht wieder zurück zum Stuhl gegenüber der Person, die getestet wird, und fragt von vorne: »Können Sie das Wasserrauschen deutlich hören?«
• Solange die Person das Wasserrauschen noch nicht deutlich hört, wird der Wasserhahn in Schritten weiter aufgedreht. Dazu geht der Begleiter zum Wasserhahn, um ihn weiter aufzudrehen, und dann wieder zum Stuhl gegenüber der Person zurück. Erst dann wird erneut die Frage gestellt. Dieser Ablauf wird so lange wiederholt, bis die Person das Wasserrauschen klar hört.
• Die Lautstärke kann erhöht werden, indem wir zum Beispiel einen Topf richtig oder verkehrt herum unter den Wasserhahn stellen oder etwas anderes »Blechernes«, was das Geräusch verstärkt. Stellen Sie bitte geeignete Utensilien bereit, bei denen Sie bereits geprüft haben, dass das Geräusch dadurch verstärkt wird.
• Haben Sie in diesem Prozess eine Lautstärke erreicht, die von der Person gut gehört wird, vergleichen Sie diese Lautstärke mit der eines normal geführten Gesprächs. Ist das Wasserrauschen lauter, deutet dies auf eine Schwäche unseres Hörsinns hin.
Die Person auf dem Hörplatz mit laufendem Wasserhahn im Hintergrund.
2. Ebene: Prüfung der Balance des Hörfelds rechts/links
Das ist der Test, ob wir mit beiden Ohren gleich gut hören.
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Der Wasserhahn läuft weiter, die Person bleibt entspannt mit geschlossenen Augen sitzen. Der Begleiter schaut die Person an und prüft:
– Wie ist die Kopfhaltung?
– Ist der Kopf gerade?
– Wird der Kopf gedreht und/oder schräg gehalten?
– Sind die Schultern etwa auf gleicher Höhe?
Person balanciert und symmetrisch.
Person aus der Mitte (Hinweis auf Dysbalance im Hörfeld).
Diese Skizzen können Sie kopieren und dann verwenden, um die aktuelle Lage der Achsen einzuzeichnen.
Die Person mit leichter Verschiebung: Die linke Schulter ist etwas tiefer als die rechte, der Kopf leicht nach rechts gekippt.
Übertragung der wahrgenommenen Achsen in die Skizze.
Bemerkungen und Hinweise
Eine unterschiedliche Stärke der Hörwahrnehmung links und rechts beziehungsweise eine einseitige Hörschwäche spiegelt sich praktisch immer in einer mehr oder weniger dysbalancierten Körperhaltung und Körpergeometrie wider. Vor allem wird dann normalerweise ein Ohr nach vorne gedreht, meist ist dies das »stärkere«. Ist insbesondere der Kopf nicht gerade nach vorne gerichtet, gilt dies als ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass ein Hörfeld – eine Seite – stärker als das andere ist. Dieser Zusammenhang von Dysbalance und Hören wird im Test auf der 3. Ebene weiter untersucht.
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