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Kitabı oku: «Die neue Gesellschaft», sayfa 9

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Zehntes Kapitel
Vorbilder

Günther saß auf der Veranda der Röhrenschen Villa und spielte mit Suses Bruder, der älter als er und Kandidat der Medizin war, Schach. Das Spiel stand nach zweistündigem Kampfe für beide Teile gleich und versprach remis zu werden. Beide Gegner aber verbissen sich auf den Sieg. Für nichts, was um sie herum vorging, hatten sie einen Blick. Alle Gedanken gehörten dem Spiel.

»Störʼ ich?« fragte plötzlich eine Stimme, die nicht heiter klang.

Mechanisch und ohne Mittlung des Verstandes sagten beide wie aus einem Munde: »Ja!«

»Dann gehʼ ich,« klang es schwer und traurig.

Günther fuhr auf und sah Suse mit gesenktem Kopf aus dem Zimmer gehen.

»Suse!« rief er und sprang auf.

»Ach, laßt nur!« gab sie resigniert zur Antwort.

»Was kümmert euch das Unglück eines Menschen, wenn ihr nur eure Zerstreuung habt.«

»Suse!« wiederholte Günther jetzt laut, trat vom Schachtisch weg, ging auf sie zu und sagte bitter: »Wie können Sie so gegen Ihre Überzeugung reden? Wo Sie genau wissen . . .«

»Was ist?« fragte der Bruder, der sich jetzt auch vom Schachbrett losgerissen hatte und aufgestanden war.

»Wollt ihr mir helfen?« fragte Suse.

»Froh wärʼ ich, wenn ich Ihnen helfen könnte.«

»Auch wenn es für einen andern ist?«

»Wenn ich Ihnen damit . . .«

»Nein! nein!« widersprach Suse, »Sie sollen es nicht meinetwegen tun. Sie sollen es aus Mitleid für das arme Ding . . .– Sie stockte plötzlich und sah ihren Bruder an. »Ich weiß ja nicht,« sagte sie zögernd, »am Ende verdient sieʼs nicht. Aber sie ist doch so unglücklich und verzweifelt. Und schlecht kann sie nicht sein, sie ringt immerfort die Hände und schluchzt laut: Mutter!«

»Die Ärmste!« sprach Günther mit warmem Gefühl, ohne daß er noch wußte, um wen es ging.

Erst auf eine Frage des Bruders erwiderte Suse, daß es ihre Zofe Selma sei, die völlig gebrochen im Erkerzimmer sitze und sich bestimmt etwas antun würde, wenn man ihr nicht zu Hilfe käme. Über die Art ihres Leidens wußte sie nichts zu sagen.

»Es wird nicht so schlimm sein,« meinte der Bruder und nahm sich Suses an, während Günther in das kleine Erkerzimmer ging – das heißt, er blieb im Vorraum stehen. Denn er sah Frau Röhren, die vor Selma stand. Selma lehnte an der Wand, verbarg das Gesicht mit der Hand und schluchzte laut.

Frau Röhren redete mit gütigen Worten auf sie ein; mitten durch klang schluchzend Selmas Stimme:

»Gnädige Frau sind so gut. – Ich verdienʼ es nicht. – Meine arme Mutter!«

»Ich werde ihn kommen lassen und mit ihm sprechen,« sagte Frau Röhren. – »Und Sie werden sehen, wie alles noch gut wird. Denn wenn er ein ordentlicher Mensch ist, wird er Sie heiraten. Tut er das nicht, dann taugt er nichts und Sie haben nichts an ihm verloren. Wir alle müssen Lehrgeld zahlen, bis wir so weit sind, daß wir uns auskennen und uns im Irrgarten des Lebens zurechtfinden.«

Vieles von dem, was Frau Röhren sagte, ging ihm verloren. Aber er hörte noch, wie Selma sich selbst beschuldigte und wie Frau Röhren sie freisprach und alles mit ihrer Jugend und Unerfahrenheit entschuldigte.

Bei Selmas Klagen klang immer wieder die Scham vor der Mutter hindurch.

Aber auch da wußte Frau Röhren Rat.

»Die übernehmʼ ich,« sagte sie. »Das sind Dinge, die am besten eine Mutter mit der andern bespricht.«

Und am Ende stand in Selmas Augen, aus denen immer noch die Tränen flossen, Vertrauen und Zuversicht. Sie wollte vor Frau Röhren auf die Knie sinken und ihr die Hände küssen. Aber die wehrte beides ab.

»Ihren Dank müssen Sie mir auf andere Art beweisen.«

Selma verstand. Und wer sie sah, wußte, daß diese Läuterung echt war.

Jetzt erst kam es Günther zum Bewußtsein, daß er, sehr gegen den Willen der Beteiligten, ein Gespräch mit angehört hatte, das nicht für fremde Ohren bestimmt war. Es war ein leichtes für ihn, sich unbemerkt zu entfernen. Zwei Schritte seitwärts, und er war an der Tür, die zum Korridor führte. Er überlegte . . . Selma, die Zofe, ging eben vom Erkerzimmer aus in den Garten. Frau Röhren stand noch, überlegte und sah ihr nach. Da trat Günther in die offene Tür. Er klopfte an die Brüstung. Frau Röhren wandte sich um.

»Sie, Günther?« fragte sie erstaunt.

»Ja, gnädige Frau,« erwiderte er und trat ein.

»Ich kam Selmas wegen.«

»Waas?«

»Suse war in Sorge um sie und bat mich . . .«

»Suse? Suse weiß . . .«

»Nein! Das heißt, sie sah, daß die Zofe weinte; den Grund kennt sie nicht.«

Frau Röhren atmete auf.

»Und da kam sie zu Ihnen?«

»Ja, zu mir und Ihrem Sohne. Wir spielten Schach. Das Mädchen tat ihr leid und sie bat uns, ihr zu helfen.«

Frau Röhren lächelte zufrieden.

»Nun, dann sagen Sie meinem Kinde, es sei nichts von Belang. Ich hätte das erledigt. Und niemand soll mehr davon sprechen. Auch nicht mit ihr. Sie gehen doch nach vorn?«

»Ja – aber ich habe . . .« sagte er zögernd.

»Haben Sie noch mehr auf dem Herzen?« fragte Frau Röhren.

»Ja! – Ich kam nämlich – ich wußte nicht, daß Sie bei Selma waren – erst als ich da ins Zimmer trat – die Tür stand offen . . .«

Frau Röhren verstand ihn.

»Sie hätten umkehren sollen – oder sich bemerkbar machen,« sagte sie nicht eben freundlich. Günther errötete.

»Ja! Das hätte ich tun sollen – aber ich blieb stehen und hörte alles. – Ich wollte, daß Sie das wissen. Auch auf die Gefahr hin, daß Sie mich schelten und mir das Haus verbieten. Ich weiß, es war unrecht. Aber mir kam erst nachher der Gedanke, und da war es zu spät.«

»Sie sind ein anständiger Kerl, daß Sieʼs mir sagen,« erwiderte Frau Röhren. »Und damit, daß Sie fühlen, es war nicht recht, ist es erledigt. Aber nicht wahr, es erfährt niemand! Auch nicht mein Sohn. Und dem Mädchen gegenüber, wenn Sie ihm begegnen, lassen Sieʼs nicht merken. Ihr Wort darauf.«

Sie streckte ihm die Hand hin. Günther schlug ein.

»Wenn ich Ihnen doch danken könnte,« sagte er warm.

Sie sah ihn an und fragte:

»Wofür, Günther?«

»Für alles! – Und daß Sie so sind.«

»Seien Sie viel bei uns!« sagte Frau Röhren. »Sie brauchen Liebe.«

* * *

Frau Cäcilie hatte ihren goldenen Fingerhut verlegt. Zofe, erstes Hausmädchen und Diener suchten im Boudoir der Gnädigen auf dem Fußboden, unter Schränken und in allen Ecken.

Cäcilie saß in ihrem Frisierstuhl und beobachtete mißtrauisch jede ihrer Bewegungen. Alles wurde von oben nach unten gekehrt; – der goldene Fingerhut blieb verschwunden.

»Franz!« rief Cäcilie dem Diener zu und gab den beiden Mädchen ein Zeichen, sich zu entfernen. Und als sie draußen waren, fragte sie: »Wem von den beiden trauen Sieʼs am ehesten zu?«

Franz bekam vor Zorn einen roten Kopf, erwiderte: »Keiner« – und verließ das Zimmer.

»Fanny!« brüllte Cäcilie.

Fanny, die Zofe, trat in das Boudoir.

»Tür zu!« befahl Cäcilie. Dann gab sie ihr ein Zeichen und Fanny trat dicht zu ihr heran.

»Was glauben Sie, wer den Fingerhut hat?«

»Aber gnädige Frau!« erwiderte die Zofe. »Das soll doch nicht heißen . . .«

»Pscht!« winkte Cäcilie ab. »Nicht so laut! Sonst hört die Emilie —« Sie kniff die Augen zusammen und sagte: »Nun, was meinen Sie? Braucht Emilie Geld? Hat der Franz eine Liebschaft?«

»Pfui!« rief Fanny, kehrte der Gnädigen den Rücken und ging aus dem Zimmer.

Als dritte vernahm sie Emilie, das Zimmermädchen.

»Glauben Sie, daß, wenn ich Ihnen zwanzig Mark verspreche, Sie herausbekommen, wer meinen Fingerhut hat?«

»Wie meinen gnädige Frau das?« fragte Emilie.

»Nu, ich meinʼ nur, man kann doch nicht wissen. Sie haben doch untereinander keine Geheimnisse. Wenn Sie es geschickt anstellen. Ich hängʼ nicht an Fanny. Was die kann, können Sie lange. Und vom ersten Hausmädchen zur Zofe, das ist ʼne Karriere. In der Stellung und im Salair. Was meinen Sie, so ʼwas wird einem nicht alle Tage geboten.«

»Schämen Sie sich!« rief Emilie. »Wenn ichʼs nicht wegwischen müßte, ich spuckte vor Ihnen ins Zimmer.« Dann lief sie hinaus.

Cäcilie zog ihr Spitzentuch hervor, führte es an den Mund, schloß die Augen und sagte:

»Ordinäre Person!«

Dann telephonierte sie an Leo.

»Bei uns ist eingebrochen!« rief sie erregt in den Apparat. »Alarmiere die Polizei und komme nach Hause.«

Emilie, Fanny und Franz liefen zu Linke und beschwerten sich.

Linke stand mit Ida, dem zweiten Hausmädchen, im Schrankzimmer und verteilte das Silber in die Schränke.

Erst brüllten alle drei in ihrer Entrüstung so laut durcheinander, daß Linke keine Silbe verstand. Nur die Worte »goldener Fingerhut«, die bei allen wiederkehrten, hörte man heraus.

»Allmächtiger!« rief Ida entsetzt und bekam einen puterroten Kopf.

»Was haben Sie getan?« fragte Linke.

»Ich hatte ja keine Ahnung, daß er aus Gold ist!«

»Sie haben ihn sich doch nicht etwa angeeignet?«,

»Doch!« sagte sie gradʼ heraus. »Ich habʼ ihn gestern abend, als ich im Boudoir auf die Gnädige wartete, liegen sehen, und da ich meinen verloren hatte, so dachtʼ ich, was kommt es der Gnädigen auf einen Fingerhut an. Sie hat gewiß ein Dutzend.«

»Eine nette Moral!« sagte Linke.

»Ich habʼ mir nichts Schlechtes dabei gedacht!« rief Ida und stürzte aus dem Zimmer, lief in ihre Kammer, griff nach dem Rock, der breit auf dem Tische lag, nahm aus der Tasche den goldenen Fingerhut heraus und lief damit die Treppe hinunter, den Korridor entlang, geraden Weges in Cäciliens Boudoir.

Die hängte gerade den Hörer an, wandte sich um und fragte:

»Nanu?«

Außer Atem, ohne zu beschönigen, erzählte Ida den Vorgang und legte den Fingerhut vor Cäcilie auf den Tisch.

Cäcilie sah sie scharf an, maß sie von oben bis unten und sagte:

»Die Reue kommt zu spät! Jetzt hat die Polizei das Wort.«

»Was bedeutet das?« fragte ahnungslos Ida.

»Daß man nicht ungestraft goldene Fingerhüte stiehlt.«

Ida, die das erste Mal von Hause fort, eben erst achtzehn und in ihrer ersten Stellung war, wurde kreidebleich, riß Mund und Augen auf, sah Cäcilie entsetzt an und wiederholte mit einer Stimme, die kaum noch wie Leben klang:

»Stie—e—h—l—t?«

»Hinaus!« rief Cäcilie. »Und falls die Polizei Sie etwa auf freiem Fuße läßt, in zwei Stunden sind Sie aus meinem Hause. Auf ein Zeugnis verzichten Sie wohl?«

Ida war zumute, als wenn ihr jemand einen Schlag versetzte. Sie hatte ein dumpfes Gefühl im Kopf, vor ihren Augen verschwamm alles und drehte sich im Kreise, ihre Knie zitterten, sie suchte sich zur Tür zu tasten, wankte, hielt sich irgendwo fest, glitt dann wie leblos zu Boden und lag unbeweglich.

»Ich werde ein übriges tun,« dachte Cäcilie »und an die Eltern schreiben, damit sie wissen, was sie einem da ins Haus geschickt haben. Oder besser, ich halte Distanz und beauftrage Linke damit.« Und wie fast jeden Gedankengang, so schloß sie auch diesen damit, daß sie sich sagte: Noblesse oblige.

Daß Linke die Auffassung der gnädigen Frau nicht teilte, ist klar. Daß er aber ob dieses Vorfalls, der der armen Ida zwar keine Strafe, wohl aber eine Nervenkrankheit eintrug, mit seiner Familie und der Mehrzahl des Personals nach einer Dienstzeit von beinahe achtzehn Jahren demissionierte, zeugte von einer Tüchtigkeit der Gesinnung, die nicht alltäglich war. Nur die bedingungslose Rehabilitation aller Beteiligten, deren Form und Höhe er festsetzte, bestimmte ihn schließlich, seinen Entschluß zu ändern. Moralisch sah er keine Bedenken. Im Gegenteil. Denn er sagte sich: wer soll im Falle, daß Ähnliches sich wiederholte, nach meinem Fortgang für Genugtuung sorgen? Ich habe einfach die Pflicht zu bleiben, denn die Autorität, die ich mir in den achtzehn Jahren Berndts gegenüber errungen habe, hat mein Nachfolger nie. Und diese Erwägungen waren nicht etwa ein Notbehelf für eine Handlung, die er an sich nicht rechtfertigen konnte. Es war ihm bitter ernst damit.   Er fühlte eine Verantwortung und blieb.

* * *

Auf Günther wirkte Cäciliens Vorstoß geradezu niederschmetternd. Ihm stand noch Frau Röhrens liebevolle Art gegenüber der Zofe vor Augen, als er eines Nachmittags ahnungslos mitten in den häuslichen Kladderadatsch hineinplatzte. Während sich Leo auf der mittleren Linie hielt und lavierte, schließlich aber eine Geschäftsreise vortäuschte, stellte sich Günther bedingungslos auf die Seite des Personals.

»Moral insanity« rief Cäcilie entsetzt. »Er hält es mit den Domestiken! Gegen die eigene Mutter!«

Dann entsann sie sich, irgendwo einmal gehört zu haben, daß der Künstler oftmals Abweichungen vom normalen Menschen aufweise, sah in Günthers Parteinahme somit den Beweis, daß sie im Rechte war, und gab sich keine Mühe weiter, ihn zu überzeugen.

Günther war verzweifelt. Er gab sich alle Mühe, seinen Vater zu bestimmen, das Unrecht der Mutter gutzumachen. Leo hörte nur mit einem Ohre hin. Mit dem anderen folgte er schmunzelnd den Angaben seines Prokuristen, der im Nebenraum saß und dem Buchhalter die letzten Eingänge für Lieferungen von Leder, Fellen, Decken und Konserven en gros diktierte.

»Ausgezeichnet!« rief er, als Günther mit Tränen in der Stimme gerade von dem Zusammenbruch des armen Mädchens sprach. Der Prokurist hatte im selben Augenblick einen hohen Betrag für gelieferte Konserven angegeben.

»Siebenunddreißigtausend Mark!« rief Leo.

Und der Prokurist nebenan wiederholte:

»Sehr wohl, Herr Berndt! Siebenunddreißigtausend Mark von I. V. Vogel & Tie. in Glatz.«

Günther stutzte einen Augenblick, dann übersah er die Situation, heulte laut auf und stürzte aus dem Kontor.

Als er durch den Garten lief, traf er – nicht zufällig – mit Frida zusammen. Sie hatte ihn überall gesucht. Sie wußte, wie sein Gemüt auf die Vorgänge im Hause reagieren würde. Seine Verfassung entsprach ganz ihren Erwartungen.

»Nimmʼs dir nicht so zu Herzen,« sagte sie teilnahmsvoll.

»Ich schämʼ mich!« erwiderte er und sah zur Erde.

»Das hast du nicht nötig. Für das, was deine Mutter tut, bist du nicht verantwortlich.«

»Ich fühlʼ mich aber verantwortlich. – Wo ist Ida? Ich will zu ihr. Sie muß wissen, daß ich die Handlungsweise meiner Mutter mißbillige.«

»Davon hat sie nichts. Wir mißbilligen sie alle. Im übrigen: es ist nicht halb so schlimm! Laß das man Sorge meines Vaters sein. Der bringt die Sache schon in Ordnung.«

»Du meinst, er nimmt sich ihrer an?«

»Ich weiß es!«

»O, das ist schön!« sagte Günther, und der Ausdruck seines Gesichts, das eben noch ganz verstört und ohne Hoffnung schien, hellte sich auf.

»Wenn du nur nicht alles gleich immer so schwer nehmen wolltest! Damit besserst du nichts, nützt niemandem und schadest dir.«

»Mir? Wieso mir?« fragte Günther.

»Weil du schwermütig wirst und dir das ganze Leben verleidest. Mein Bruder Paul sagt: wenn man es nicht heiter und leicht nimmt, dann ist man aufgeschmissen. Ich glaube, er hat recht. Und du solltest das auch können.«

»Wenn ich es könnte!«

»Du mußt nur wollen. Siehst du, ich hätte viel mehr Grund, ernst und nachdenklich zu sein. Was soll aus mir werden?« – Sie zog die Schultern in die Höhe. – »Oder meinst du, es ist verlockend, zeitlebens hinter einer Schreibmaschine zu sitzen?«

»Du tust mir leid!«

»Nicht nötig! Ich habʼ mein Temperament. Das hilft mir. Und vor allem: den guten Willen! Den solltest du auch haben! Ich nehmʼs leicht. Und dann: ich sorgʼ schon, daß ich immer was habʼ, worauf ich mich freue. Daran denkʼ ich und sagʼ mir, wenn ich meinem Chef gegenüber sitze: Diktierʼ du nur! In ein paar Stunden, da bin ich draußen und gehʼ hierhin oder dahin; wieʼs mir paßt. Und denkʼ auch nicht ein einziges Mal an dein dummes Geschäft. Du aber bist an deine Millionen gekettet und kannst nicht aus dir heraus, weil du voll Zahlen und Geschäften und tausend Dingen bist. Ich aber bin frei! Siehst du, das ist es! Frei sein neben seinen Pflichten! Ich binʼs!«

Sie nickte ihm zu und lief davon.

»Frida!« rief er ihr nach.

Sie hatte es gewußt, wandte sich nach ihm um und fragte:

»Kommst du mit?«

»Wohin?«

»Tanzen!«

Günther erschrak:

»Heute?« fragte er ganz erstaunt.

»Warum nicht?«

»Nach alledem?«

»Eben darum! Um nicht daran zu denken – Kommʼ mit!«

»Und die arme Ida?«

»Der geht es dadurch nicht besser, daß du trübsinnig zu Hause sitzt.«

»Das ist wahr.«

»Dadurch machst duʼs nur schlimmer. Denke an dich! Wenn du heiter bist, kannst du auch andere heiter machen.«

»Das leuchtet mir ein!«

»Nun also!«

Er zögerte noch einen Augenblick.

»Nun?« fragte Frida.

»Ich kommʼ!« rief Günther Sie gaben sich die Hände und liefen durch den Garten auf die Straße

Bald waren sie verschwunden.

Elftes Kapitel
Wie aus Günther ein Dichter wurde

Mit den Worten »Ich habʼs!« stürzte Cäcilie, einen Bogen in der Hand, ohne sich anzumelden oder auch nur anzuklopfen, in die Redaktionsstube des Maestro.

Der sprang auf, riß den Arm hoch und rief:

»Ich schwöre! Bei der Liebe zur Kunst, es ist Verleumdung! Alles, was man gegen mich sagt, ist Lüge!«

»Wie? Was?« fragte Cäcilie erstaunt und sah verdutzt zu der zum Schwur erhobenen Hand des Maestro empor.

»Was es auch ist!« rief jetzt Cäcilie . . . »Kommen Sie zu sich! Woran leiden Sie? Sie machen mich ängstlich.«

Langsam glitt die Schwurhand des Meisters herab.

Cäcilie trat nahe an ihn heran.

»Maestro!« wiederholte sie sanft, nahm seine Hand und redete ihm zu: »Sie sind im Fieber.«

»Möglich!« sagte er. »Sogar wahrscheinlich.« Und mit einem scheuen Blick auf das Papier in ihrer Hand fragte er: »Anonym?«

»I Gott bewahre! Von meinem Sohn.«

»An wen?«

»An Sie, an mich, an die Welt!«

»Was schreibt er?«

»Verse!«

»Verse?« wiederholte der Maestro und schöpfte Atem. »Und ich dachte . . .«

»Was dachten Sie?«

»O, was denkt man nicht alles! Die Phantasie geht mit einem durch. Dafür ist man Künstler.«

»Ich bin so glücklich!«

»Ich auch!«

»Er hat keine Ahnung davon, daß ich es habe. Es steckte in seinem Hausrock. Ganz zerknittert. Beinahe hätte ich es fortgeworfen. Denken Sie, Maestro!«

»Oh!!«

»Wollen Sie hören?«

»Ich muß wohl . . .«

»Wie?« fragte sie kurz.

»Ich meine, besser wäre wohl, ich lese die Verse selbst, ich lese sie Ihnen, der Welt! – Vorausgesetzt, daß sie es verdienen.«

»Das will ich meinen!« sagte Cäcilie und reichte ihm das Papier.

Der Maestro strich sich das Haar aus der Stirn, trat ein paar Schritte zurück, schloß erst die Augen, öffnete sie wieder und las:

 
»Weich liegst du in seidenen Kissen,
Es fließt das lockige Haar
Dir über Stirn und Wange
Und über dein Augenpaar.
 
 
Unter dem Spitzenhemdchen,
Mit dem Duft deines Körpers getränkt,
Schimmern die weißen Brüste,
An die ich mich jubelnd gehängt.
 
 
Und meine Hände tasten
Zärtlich an dir empor.
Stille, heilige Stunde,
In der ich an dich mich verlor.«
 

»Alter?«

»Wessen?«

»Günthers!«

»Achtzehn!«

»Alle Achtung!«

»Sie meinen also . . .?«

»Unbedingt!«

»Wo rangieren Sie ihn ein?«

»Was heißt das?«

»Goethe? Schiller? Heine? Rideamus? – Ich meine, welche Schule?«

»Höhere Töchter . . . ä . . . ä,« verbesserte er schnell. »In die Schule der Frühreifen.«

»Ist das die Renaissance?« fragte Cäcilie zaghaft.

»Ungefähr! – Das heißt, etwas später oder früher. Wie man es nimmt.«

»Am Ende ist es gar eigene Schule?«

»Wie, bitte?«

»Nu, ich meinʼ nur, daß man ihn vielleicht als eine neue Epoche, als Gründer einer neuen Schule anspricht; ginge das nicht?«

»Gewiß! Warum nicht? Das ginge schon.«

»Maestro!« rief Cäcilie begeistert.

Das Schreibmaschinenfräulein nebenan horchte auf.

»Am Ende, daß man das ganze Zeitalter nach ihm . . .«

»Das käme drauf an.«

»Worauf?«

»Wie er sich weiter entwickelt.«

»Was glauben Sie?«

Der Maestro überflog nochmals das Gedicht.

»Schule Casanova,« entschied er.

»Also keine eigene?« fragte Cäcilie enttäuscht.

»Möglich, daß er über ihn hinauswächst. Fast sieht es so aus.«

»O wenn doch!« sagte sie aus vollem Herzen.

»Zunächst ʼmal ist zu erwägen, in welcher Form man das Poem am zweckmäßigsten ausnutzt. Am besten erscheint mir, man schreibt eine Operette um es herum. Ob man das Gedicht in seiner Totalität dazu verwenden kann, erscheint mir allerdings fraglich. Immerhin: die eine oder andere Idee daraus ließe sich verwerten. Ein mir nahe stehender Verlag hat eine ganze Reihe von Textdichtungen liegen, die er mit sämtlichen Rechten erworben hat. Aus ihrer Gesamtheit ließe sich, falls Sie die Herstellungskosten tragen, schon etwas machen.«

»Selbstverständlich zahle ich!« sagte Cäcilie. »Für Günthers Ruhm scheue ich keine Kosten.«

»Freilich, zum Couplet eignet sich das Poem nicht. Aber es läßt sich ändern. Hauptsache ist eine wirkungsvolle Musik. Ich werde mich noch heute mit Holl in Verbindung setzen. Der hat immer ein reich assortiertes Lager. In vierzehn Tagen ist die Operette fix und fertig. In sechs Wochen kann die Premiere sein. Was meinen Sie, wie das zieht: ein Textdichter von achtzehn Jahren.«

»Wunderbar!« rief Cäcilie . . . »Und Günther? Soll ich ihn Ihnen schicken?«

Der Maestro dachte nach.

»Besser, wir stellen ihn vor eine fertige Sache. Vielleicht, daß Sie seine Anzüge noch weiter auf derartiges Material hin untersuchen. Notwendig an sich ist es natürlich nicht. Aber Sie kennen ihn; er ist übertrieben penibel. Je umfangreicher seine Zutaten sind, umso weniger Bedenken wird er haben, das Werk mit seinem Namen zu decken. Sie verstehn: er gehört zu den sonderbaren Käuzen, die als Voraussetzung für Erfolg und Berühmtheit Leistungen fordern. Eine ganz veraltete Methode, an die heute eigentlich nur noch die kleinen Leute glauben.«

»Ja!« stimmte Cäcilie bei. »Ich wundere mich oft darüber, wie es möglich ist, daß ein Junge aus unserem Milieu derartig rückständige Ansichten hat. Wie gut, daß Sie ihn verstehen! Sie werden schon einen Menschen, der in die Zeit paßt, aus ihm machen. Ich sage ihm also nichts und Sie bereiten alles vor.«

Der Maestro versprachʼs.

Cäcilie verabschiedete sich und ging.

* * *

Eines Nachmittags ließ Cäcilie ihren Sohn, der Oberprimaner war und mitten in der Examensarbeit steckte, nach vorn rufen.

Im Salon saßen der Maestro und ein fremder Herr; dem Äußern nach ein Verkäufer in der Abteilung Decken engros der Firma Berndt & Tie. Der Maestro begrüßte Günther und stellte vor:

»Herr Viktor Grün, einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Textdichter und Dramaturg des Verlages ›Symphonie‹ – Herr Berndt junior, ein zwar noch unbeschriebenes, aber verheißungsvolles Blatt.«

»Nach der mir vorgelegten Probe: kostbares Bütten,« erwiderte Grün.

Günther, vor dem angesichts des Maestro immer die Erinnerung an die qualvolle Zeit der Violine aufstieg, erwiderte den Gruß nicht ohne Mißtrauen, das sich noch steigerte, als Cäcilie sagte:

»Setzʼ dich, Günther, die Herren kommen deinetwegen.«

»Ja, mein lieber, junger Freund,« begann der Maestro. »Und zwar ist der Grund ein für alle Teile gleich angenehmer.«

Günther sah ihn ängstlich an.

»Ich bin gänzlich unmusikalisch!« wehrte er, Schlimmes ahnend, ab.

»Doch wohl nicht,« widersprach Viktor Grün und machte dabei die Bewegung eines Konfektionärs, der mit vollendeter Grazie einen Stoff entfaltet.

»Doch! doch!« versicherte Günther.

Viktor Grün wiederholte seine unverständliche Geste.

»Wenn so aus dem Vollen heraus die Verse strömen,« sagte er.

Günther sperrte vor Staunen Mund und Augen auf.

»Was für Verse?« fragte er hastig.

Viktor Grün deklamierte:

 
Weich liegst du in seidenen Kissen,
Es fließt das lockige Haar
Dir über Stirn und Wange
Und über dein Augenpaar.«
 

Günther kannte die Verse nicht. Er schüttelte den Kopf und sagte:

»Von mir sind sie nicht.«

Der Maestro und Cäcilie sahen sich an. Viktor Grün griente verschmitzt.

»Ich gebe Ihnen mein Wort.« versicherte Cäcilie, »daß ich die Verse . . .«

Viktor Grün winkte ab.

»Ich bittʼ Sie, gnädige Frau, völlig belanglos. Hauptsache bleibt der Succés.«

»Nun,« vermittelte der Maestro, »Sie geben doch zu, Herr Günther, daß Sie in Ihren schwachen, oder besser: in Ihren starken Stunden hin und wieder ein Poem machen?«

»In meinem Alter macht man Gedichte, ohne sich ʼwas Besonderes dabei zu denken.«

»Bravo!« rief der Maestro. »So schafft der Dichter! Lediglich aus dem Gefühl und ohne Mittlung des Verstandes. Und so schließen wenige Verse eines echten Poeten oft eine ganze Welt in sich. Sie geben dem, der sich in sie versenkt, Stoff und Anregung für eine ganze Dichtung.«

»Sie haben sie mir gegeben,« versicherte Viktor Grün mit falschem Pathos. »Ich habe in zehn Jahren siebenunddreißig Operettentexte gemeinsam mit anderen Dichtern von Rang verfaßt. Keiner meiner Mitarbeiter hat mich angeregt, wie Sie, Herr Berndt. Ich bin stolz, bei dieser Operette, die alles Schöne und Große und Edle, was sie enthält, Ihnen verdankt, meinen Namen bescheiden neben den Ihrigen setzen zu dürfen. Wenn es mir gelang, die Stimmung, die ich aus Ihrem Poem schöpfte, in dies Werk zu übertragen, dann sind wir des Erfolges sicher.«

»Das Gleiche wird der Komponist Ihnen sagen,« erwiderte der Maestro. »Er hat um Ihre Verse herum die Musik geschrieben, die ganz im Geiste Ihrer Dichtung ist. Dann hat Herr Viktor Grün, der ein erfahrener Routinier in der Operettenbranche ist, dem ganzen das Gewand des Theaters gegeben, und so entstand diese Operette« – dabei entfaltete er ein umfangreiches Manuskript – »die, wenn auch nicht dem Wortlaut, so doch dem Geiste nach, Ihr Werk ist.«

Günther glaubte zu träumen.

Er nahm mechanisch das Manuskript, das der Maestro ihm reichte, und las auf der ersten Seite: »Die fesche Samoanerin, Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Günther Berndt und Viktor Grün, Musik von Oscar Holl.«

Günther faßte sich an den Kopf.

»Träumʼ ich?« fragte er sich und blätterte in dem Manuskript. Es waren hundertdreiundzwanzig mit Maschinenschrift beschriebene Seiten, in die viel hinein verbessert war.

»Ich kann Ihnen auch die erfreuliche Mitteilung machen,« sagte der Maestro, »daß der Direktor der Residenzbühne die Operette bereits erworben hat und sie als nächste Novität in erster Besetzung herausbringen wird.«

Günther sah jetzt abwechselnd Viktor Grün und den Maestro an. »

»Und Gedichte von mir, sagen Sie, sind die Anregung zu dieser Operette?«

Wie aus einem Munde sagten beide: »Ja!«

Und Cäcilie nickte ihm zu und rief:

»Nun, Günther, was sagst du? Bist du nicht stolz?«

»Ich begreife noch immer nicht,« erwiderte er zögernd, »meine Gedichte, die sind doch . . .«

Und der Maestro beendete den Satz und sagte: »Meisterstücke sind sie!«

»Da hörst duʼs!« rief begeistert Cäcilie. »Ich wußte es ja, daß du ein Künstler bist.«

»Ich wollte sagen, meine Gedichte, die sind doch verschlossen. An die kann doch niemand heran.«

Eine peinliche Pause entstand.

Dann sagte Cäcilie: »I Gott bewahre!«

»Doch! doch!« versicherte Günther mit aller Bestimmtheit. »Ich kann es euch zeigen. In meinem Schreibtisch liegen sie, unter dem Prometheus.«

»Prometheus?« fragte der Maestro.

»Ja! Unter einem Stück, das ich in den großen Ferien geschrieben habe.«

Cäcilie sperrte den Mund weit auf.

»Maestro!« rief sie. »Haben Sie gehört, er hat ein Stück geschrieben!«

Der Maestro nickte mit dem Kopf.

»Ich wußte es ja längst,« rief Cäcilie, »daß du ein Dichter bist!«

»Ich bin natürlich bereit, auch daraus eine Operette zu machen,« erbot sich Viktor Grün.

»Es ist eine fünfaktige Tragödie.« erklärte Günther.

Viktor Grün schüttelte überlegen den Kopf und sagte:

»Wenn schon, das macht mir gar nichts.«

»Ich bin auch der Ansicht,« erklärte der Maestro, »daß die Tragödie durch die Umarbeit in eine Operette nur gewinnen würde.«

»Kennen Sie sie denn?« fragte Günther.

»Unter uns, Herr Berndt, ob die fünfaktige Tragödie eines Primaners nun »Prometheus« oder »Hero und Leander« heißt, was macht das aus? Es kommt im Grunde ja doch auf dasselbe heraus. Gewinnen tun solche Dinge stets, wenn ein bühnenkundiger Mann sie umarbeitet. – Sie sehen es ja an den Gedichten: Hätten Sie je geglaubt« – und er hielt jetzt das Manuskript, das Günther ihm zurückgegeben hatte, in der Hand – »daß das daraus werden könnte?«

Günther sagte aus voller Überzeugung:

»Nein!« Aber wie Sie an meine Gedichte herangekommen sind, die Frage, bitte ich Sie mir zu beantworten.«

Der Maestro und Viktor Grün wiesen auf Cäcilie.

»Durch Ihre Frau Mutter,« erwiderten beide.

»Durch dich?« fragte Günther.

»Ja!«

»Und wie bist du . . .?« fuhr er beinahe drohend fort.

Cäcilie war sich bewußt, daß der Ruhm ihres Sohnes auf dem Spiele stand. Denn wenn Günther erfuhr, daß lediglich das eine Gedicht, das sie in seinem Rock gefunden hatte, die Unterlage für die dreiaktige Operette war, dann protestierte er gegen die Autorschaft. Also war es ihre Pflicht als Mutter, zu einer Notlüge zu greifen.

»Ja, Günther,« sagte sie beinahe bittend, »Ich habe sie, während du in der Schule warst – du hattest wohl vergessen, den Schreibtisch zu schließen – abgeschrieben.«

»Wie konntest du wissen . . .?«

»Gott, eine Mutter, die ahnt. – Und dann, du weißt ja, ich hatte schon immer das Gefühl.«

»Wenn es so ist,« erwiderte Günther, »dann habe ich ja allen Grund, mich zu freuen.«

Cäcilie atmete auf.

»Gott sei Dank!« sagte sie.

Der Maestro trat an Günther heran:

»Ich will dem Urteil des Publikums und der Kritik nicht vorgreifen,« sagte er. »Aber als Ihr ehemaliger Lehrer glaube ich doch, Ihnen sagen zu dürfen, daß ich stolz auf Sie bin.«

»Und wirklich aufgeführt wird es?« fragte Günther.

»In vier Wochen ist die Premiere.«

»Dann hast du dein Examen schon hinter dir,« warf Cäcilie ein.

»Und Sie geben mir Ihr Wort, daß Sie auf Grund meiner Gedichte . .?« wandte sich Günther an Viktor Grün.

»Mein Ehrenwort, daß ich von selbst nie auf die Idee gekommen wäre!«

»Dann kann ich also mit gutem Gewissen meinen Namen darauf setzen?« – Und er wies auf das Manuskript, das vor ihm auf dem Tisch lag.

»Das kannst du,« sagte Cäcilie.

»Aber lesen muß ich es, um mich davon zu überzeugen.«

»Ich bittʼ Sie, Günther, jetzt, wo Sie mitten im Examen stecken,« wehrte der Maestro ab.

»Ich meinʼ auch, dazu hast du noch immer Zeit,« stimmte Cäcilie ihm bei. »Jetzt, wo du den Kopf so schon voll hast, verwirrt es dich bloß.«

»Ja, ja!« sagte Günther. »Gewiß, das ist wahr. Nur, das kommt mir so unerwartet. Und dann: ich kann es mir gar nicht vorstellen, wie man aus meinen Gedichten . . .« – Er schüttelte den Kopf. —

»Es muß Ihnen genügen, zu wissen,« sagte Viktor Grün, »daß Ihre Gedichte mich angeregt und meine Phantasie beflügelt haben.«

»Das macht mich froh,« erwiderte Günther.

»Wie das im einzelnen geschehen ist, kann ich Ihnen selbst nicht sagen.«

»Vielleicht, daß du das selbst herausfühlst,« meinte Cäcilie.

»Sehr wahrscheinlich,« bestätigte der Maestro.

»Ich bin so begierig!« rief Günther. »Ich kann die Zeit kaum erwarten.« —

»Es ging besser, als ich dachte,« flüsterte Cäcilie dem Maestro zu, als er sich von ihr verabschiedete.

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Litres'teki yayın tarihi:
30 kasım 2019
Hacim:
260 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
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