Kitabı oku: «Lieber Liebe», sayfa 2

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Als sie Jo wegen des Essens Bescheid sagte, stand er sogleich auf, hatte also nur auf ihren Ruf gewartet, ging ihr nach. Was du inzwischen gegessen hast, möcht ich wissen, sagte sie wütend vor sich hin. Auf seinem Platz am Küchentisch sah er ihr zu, wie sie deckte, das Essen auftat. Dankbarkeit in seinem Gesicht. Das nicht so stumm, wie es schien, kannte man ihn genau genug. Schien ihr Jo wie ein großer Junge trotz des Altersunterschieds zwischen ihnen. So hatte sich in den Jahren des Zusammenlebens ihr Verhältnis zueinander gewandelt! Wollten vielleicht alle Männer im Grunde irgendwann wieder ihre Mutter und sonst nichts. Sie wich seinen Blicken aus, tat, als sei sie sehr in Gedanken, behielt ihn - die Lider halb gesenkt und scheinbar abwesend - immer im Auge. Da sie nicht redete wie sonst meist, sagte er schließlich was: Schlecht siehst du aus. Mickrig. Ja, richtig mickrig. Ich denke, du wolltest dich erholen. In seinem Blick nicht der geringste Argwohn. Sie erklärte, sie habe die Nacht aus unerfindlichen Gründen schlecht, ja fast überhaupt nicht geschlafen. Zufrieden, dass sie wieder bei ihm war, fragte er nicht weiter. Wusste sie ja, er litt unter ihrer Abwesenheit, obwohl er zuredete wegzufahren, war ihr danach zumute. Er wollte sie nicht einsperren. Dann hab ich wenigstens mal Ruhe vor dir, sagte er, deutete bisweilen an, dass er sein Strohwitwer-Dasein gehörig ausnutzen wolle. Dass sie nie auf diese Andeutungen einging, enttäuschte ihn. Ob sie denn gar nicht eifersüchtig sei, fragte er manchmal. War vielleicht ein Mangel, dass sie keine Angst hatte, ihn zu verlieren. Wünschte sich sogar manchmal, er fände eine andere. Die Beziehung war so ausrechenbar geworden und sie in einem Alter, in dem sie dies - anders als Jo wahrscheinlich - noch nicht schätzte.

Sie schlief in den Nachmittag hinein, holte versäumten Schlaf nach, blieb noch lange liegen, unfähig, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass nun alles wie immer ablaufen solle. Hatte große Unlust, einen Überdruss am Leben überhaupt. Leere war in ihr und ein schaler Geschmack im Mund wie von einem schlechten Abenteuer, was es doch nicht gewesen war. Wusste nicht mehr, was sie wollte, wünschte. War das vielleicht das Schlimmste. Als sei sie sich selbst abhanden gekommen. Nichts mehr, woran sie sich halten konnte.

Hatte wenigstens kleinen Pflichten nachzukommen: das Abendbrot zu bereiten. Um unverkennbare Missstimmung zu bemänteln, redete sie sich damit heraus, sie habe sich wohl erkältet, sagte sogar etwas von Kopfschmerzen, obwohl sie Lügen sonst nie in den Mund nahm, und war auch keine ganze Lüge. Jo mitleidig. Der Gedanke, sie könnte ihn mit einem anderen Mann hintergangen haben, lag noch immer außerhalb seines Vorstellungsvermögens.

Am Morgen des anderen Tages hatte sie wieder Gewalt über sich, konnte mit Jo sein, als sei nichts gewesen. Dachte an Harald mit immer größer werdender Sehnsucht. Klingelte das Telefon, rannte sie von ihrer jeweiligen Beschäftigung zum Apparat, obwohl die Anrufe alle für Jo waren. Wer rief sie schon an. Hatte nie so eifrig Telefondienst versehen. Was ist?, fragte Jo schließlich. Der Verlag müsste sich melden, murmelte sie, sagte Schwindelei nur ganz leise. Dann ruf doch du an!, riet Jo. Sie knurrte Widerspruch.

Der Tag verging, der nächste. Sie erledigte nur dringlichste Einkäufe. Am dritten Tag war dann doch gerade Jo am Apparat. Für dich!, rief Jo den Gang hinein. Sie stürzte an den Apparat. Hörte seine Stimme und war mit einem Male in einem Raum ganz abgeschlossen für sich allein mit ihm. Seine Stimme diesmal sehr jung, hell. Du kannst heute Nachmittag vorbeikommen. Wenn du willst, natürlich nur, sagte er sehr höflich. Ja, sagte sie und wiederholte, nicht imstande zu mehr Worten, nach kurzer Pause noch einmal: Ja. Jo sagte sie, sie müsse am Nachmittag weg. In den Verlag?, fragte er. Nach ihrem Kopfschütteln bekam sein Blick ein wenig Härte, wie wenn er nachdächte.

Abgewetzt das Haus, in dem Harald wohnt wie alle Häuser um den Hackeschen Markt. Eine schwere Tür, die Treppe breit, sehr hoch. Das Geländer aufwendig gedrechselt. Wenn man schon dem Treppenhaus so viel Bedeutung einräumte, wie mussten dann die Wohnungen sein! Im zweiten Stock traf sie auf ein Schild, in Messing geprägt sein Vor- und Nachname und zuvor der einer Frau. Fuhr ihr dieser Frauenname vor seinem Vor- und Nachnamen ins Herz wie etwas sehr Böses, Scharfes. Kündete messingene Platte von unverbrüchlicher Zusammengehörigkeit, womöglich über den Tod hinaus. Wegen großer Täuschung hätte sie laut wehklagend umkehren können, aber nichts da, musste ihren Leidensweg weitergehen. Ihr Kopf übervoll vom merkwürdigen Frauennamen Thea, drückte sie gegen Klingelknopf. Hörte bald Schritte, aber es blieb dunkel hinter den gläsernen Scheiben. Thea-Thea. Wurde in eine Dämmerung eingelassen. Harald in hellen Jeans und khakifarbenem Hemd gerade noch zu erkennen. Am Ende ihrer Kraft, lehnte sie sich an ihn. Hatte bis zu dem Augenblick an Wiedersehen nicht glauben können. Betäubender westlicher Aftershave-Duft umhüllte ihn. War fast zu viel für sie: ein Mann, der so aussah wie er und auch noch auf sich hielt. Sie doch bloß ein großgewachsenes, dunkelhaariges älteres Mädchen, grad noch nicht mager und eher spitznasig, mit Mausaugen, wie Jo sagte, weil sie etwas eng standen. Na ja, na ja, sagte Harald endlich und löste sich aus ihrer Umarmung. Wenn du nicht angerufen hättest! Sie sagte den Satz so, als hätte sie dann wahrscheinlich sterben müssen. Ich habe aber angerufen. Ich hab doch gesagt, ich rufe an, erwiderte Herr Harald. - Was man sagt, ist eines, was man tut, ist das andere. Sie beharrte auf dem Recht, ein paar Tage unglücklich gewesen zu sein. So ungläubig? - Ja. Immer. In allem. Wäre ich ein Mann, müsste ich Thomas heißen. - Thomasia?, schlug er vor. - Klingt nicht, sagte sie. Mochte ihn nicht loslassen, was ihn offenbar belustigte. Sie betraten sein Zimmer. Groß war es, wie sie sich gedacht hatte, noch größer als ihre Räume zu Hause. Die Stuckdecke geweißt, das Innere des Stuckovals blau getüncht wie ein Himmel. Regale bis an die Decke hinauf, antike Möbelstücke. Teppiche auf dem Parkettfußboden. Wo die Wände frei waren, kleine Bilder, Originale. Eine breite, niedrige Liege, ein Teppich darüber. Etwa der Luxus, den sie sich und Jo gestattete. (Sie hatte Jos Wohnung nach und nach neu hergerichtet.) Ihre Sorge unberechtigt, Haralds Zuhause sei zu behäbig oder sonst von minderem Geschmack. Mochte Frau Thea ihre Hand im Spiel gehabt haben. Der Raum durch eine Glastür mit einem zweiten verbunden, dem von Frau Thea wohl. Sie leben so dicht beieinander, dachte sie beklommen. Lassen vielleicht sogar die Tür offenstehen. Thea-Thea, wiederholte sie, um sich zu gewöhnen. Tee davor oder danach?, fragte er. Es gibt auch Kuchen. Ich weiß doch, du magst Kuchen. Ihre Hände mussten sich ständig von seiner Anwesenheit überzeugen. Tee danach, konstatierte er. Sie nickte. Er war bereit, war sie es auch. Gab kein Vorspiel, als erstes ihre Hand bei ihm, wurde schon Gewohnheit. Von seinem fortdauernden leisen Reden vergaß sie alles im selben Augenblick, war in einem Zustand, der ihr nicht erlaubte, sich Worte zu merken. Erzählte er auch mehr für sich hin. Doch nach erstem Akt und Vorhang herunter durfte gemeinschaftlich geplaudert werden. Er hatte ihr den Rücken zugewandt. Fiel ihr wieder Aufgabe zu, mit lieben Händen über ihn hinwegzufahren, während sie redeten. Er voller Staunen über sie, sie über ihn. Behauptete er wieder, sie sei siebzehn, siebenundsiebzig und siebenhundert. Und du hast die Kraft von zehn Frauen. - Und du von zwölf Männern. - Sechs! Ich kenne mich selbst nicht! - So etwas gibt es doch nicht. Nur bei Frauen. - Du bist so eine. - Bei Frauen ist das nicht ungewöhnlich. Von Männern hab ich nie so was gehört. - Bei mir war es auch nie so. Ich hab viele Frauen gehabt. Ich war nicht immer ein Held. Er weidete sich am Erzählen von Missgeschicken, log, frühere Geliebte würden sicher nichts Gutes über ihn sagen, ihn gar Schlappschwanz nennen. - Und deine Frau? - Erklärte er sich nun länger. Das sei seit Jahren vorbei, sie sei auch älter. Traf für Ehemann traurigste Feststellung: Wahrscheinlich habe sie sich nie dafür interessiert. Ich hab gedacht, so ist das eben, sagte er. Was man sich als Halbwüchsiger vorstellt, bekommt man nicht. Ich hab auch Träume gehabt, wie es mit einer Frau sein könnte. Aber dann habe ich die Hoffnung aufgegeben. Immer dasselbe, habe ich gedacht. Es hat mich inzwischen gelangweilt. - Du hast dir die falschen Frauen ausgesucht. - Es gibt zärtliche Frauen. Da ist nicht viel mit Sex. Und es gibt heiße Frauen. Du zündest sie an, eine Explosion. Und alles ist vorbei. Aber du bist zärtlich und heiß. Die Mischung ist es, die findest du nicht oft. - Glaube ich nicht. Es ist doch ganz natürlich. - Glaube es doch. Ich habe ein bisschen Erfahrung. - Ich würde so gern für immer bei dir sein! - Ich habe eine Frau. - Ja. - Vor zehn Jahren wäre das vielleicht möglich gewesen. Langsam sagte er das. Aber heute hat sie keine Chance mehr! Sie wollte ihn. Aber das Leben seiner Frau zu zerstören, lag ihren Gedanken fern. Hielt sich sowieso nicht für eine Frau, derentwegen ein Mann eine andere verließ. Jo war allein gewesen, als sie ihn kennenlernte. Sie überlegte, was vor zehn Jahren zwischen Harald und seiner Frau gewesen war, dass er zu dem Zeitpunkt sie hätte verlassen können. Hatte er vorher leise von ihr geredet, redete nun sie von dem, was ihre Hände erfuhren, wie schön diese und wie schön jene Stelle und welche ganz besonders. Wollte er nun Bauchseite gestreichelt bekommen. Spürte sie auch da ihren gemeinsamen Wünschen nach. Nicht lange, da stieß er Stalltür auf und ließ feurigen beiden Rossen wieder freien Lauf, die rasten über sie hinweg, dass ihre Sinne schwanden. War ihr nach Sterben zumute. Schien ein kleiner, wünschenswerter Schritt von diesem Aufsteigen in Unendlichkeit bis zu gänzlichem Auslöschen. Du musst sagen, wenn du genug hast. - Das muss der Mann. Ich kann es nicht. Ich kann nicht aufhören, bis du aufhörst. - Ein letztes Mal!, versprach er. - Ja! - Wieder wandte er ihr den Rücken zu. Hätte sie sich nun gern ausgeruht. Deine Hand, deine Hand, murmelte unnachgiebiger Herrscher Harald. Durfte ihn nie loslassen, den im Kampf nicht Besiegten und jetzt Zufrieden-Kleinen. Stand der Gastgeber doch noch auf, damit sie Tee und Kuchen bekäme als Zehrung für den Weg. Sie freute sich an seinem Umhergehen in Nacktheit, dem athletischen Körper, an wunderbaren Männerorganen. Aber wäre gewiss mit weniger Prächtigem auch sehr zufrieden gewesen, denn Liebe verzauberte ihr den Mann. Wie du daliegst, sagte er, sie aus Ferne betrachtend. Wie denn? Lag sie doch noch immer so, wie er sie verlassen hatte. Schamlos, sagte er. Hast du nicht genug? - Doch. Eingeladen zu Tee und Kuchen, setzte sie sich auf. Da hockten sie nun, das Tablett zwischen sich. Teppichblumen ringelten sich an ihren Leibern hoch. Dachte sie sich Harald als indischen Derwisch, vollkommen beweglich sein Körper, die Hautfarbe stimmte in etwa. Sie sog den Duft von Tausendundeiner Nacht ein, aber war Sündrüchlein dabei und nicht bloß erzählt worden. Er lachte ausnehmend. Wie man sieht, es schmeckt dir wieder mal, sagte er. Du isst, wie du liebst. -Aber ich trinke nicht, und ich rauche nicht. Und man denkt, alles andere tue ich auch nicht. Aber das macht mir nichts. Ich lache bloß, wenn andere sagen, du trinkst nicht, du rauchst nicht, und in der Liebe ... Sie denken, da tauge ich auch nicht. - Man sieht es dir nicht an, sagte er. - Das ist gut. Sie überlegte, dass sie keine Männer haben wollte, die bei ihr nur das eine sehr ausgiebig in bisher nicht gekannter Weise erhofften. Den Blick auf die Uhr brauchte sie nicht, um zu merken, ihr Herr wurde unruhig. Ich zieh mich an, sagte sie. - Eine Viertelstunde noch. - Wenn ich deiner Frau begegne? - Du kannst aus jeder Wohnung im Haus kommen. - Was machst du, wenn sie was mitkriegt? - Ich leugne. Und dann ist es aus mit uns. - Aha, dachte sie. War nun wohl unterrichtet, völlig aufgeklärt und mit Tatsachen bekannt gemacht. Kleidung lag auf dem Boden, ein Stück im anderen wie kurzzeitig gehochzeitet habend. Zog sie nun das eine aus dem anderen heraus und sich über den Leib, der hatte als Speis genug gedient. Gastgeber brachte Besuch zur Tür, hielt ihr zum Kuss die Wange hin. (Hatte sie heute nicht geküsst, war wohl unnötiges, pubertäres Spiel.) Ich melde mich!

Am selben Tag ging es ihr gut, am nächsten weniger gut, war doch das Versprechen, sich zu melden, eher vage gewesen. Wartete tags darauf noch eindringlicher, bis sie sich mal eben aus dem Haus begab, denn musste ja nun Nahrung herangeschafft werden für zwei Menschen. Hatte Harald wohl bloß drauf gewartet, dass sie mal wegging, denn bei Heimkehr kündete Jo die Nachricht aus seinem Sessel, spuckte sie aus wie was ganz Widerwärtiges mit Augen wie Stein und gänzlich erstarrtem Gesicht: Dein Herr Dorisch hat wieder angerufen. War Jo vielleicht ein Troll, ein Unhold, bärenstark und bösartig. Wartete auf eine Gelegenheit, auf einen Tag, an dem er ihr es heimzahlen würde. Dorau, sagte sie. Und? - Nichts. Er ruft wieder an. Wasser schoss ihr in die Augen, dass sie sich schleunigst abwandte vom Mitbewohner und in ihre Kammern abtauchte.

Tage vergingen. Er macht sich keine große Mühe mit mir, dachte sie. Er hat sich gemeldet. Das genügt ihm. Wagte nicht, bei Harald anzurufen, obwohl die Frau tagsüber in der Redaktion arbeitete. Doch mal war sie krank oder nahm den monatlichen Hausarbeitstag, der berufstätiger Frau ab bestimmtem Alter zustand. Wählte endlich doch seine Nummer, zagend zunächst. Da nichts Schlimmes davon kam, in nächsten Stunden mutiger. Ja bitte? Mit einem Mal nüchterne Harald-Stimme. Jaja, entschuldige, brachte sie stotternd heraus. Hier bin ich. Lena. - Ich hätte dich auch angerufen, sagte er ruhig, gerade noch freundlich. Ich war unterwegs. Einmal habe ich dich übrigens angerufen. - Aber das ist schon Tage her! Hielt ein in ihrer Rede. Wollte ihm keinen Termin aufzwingen. Donnerstagabend, sagte er. Voraussichtlich. - Gut. - Wenn nichts dazwischen kommt. Aber dann melde ich mich. - Sag es auch Jo, wenn ich grad nicht da bin, bat sie. (Das musste Jo aushalten.)

Fuhr ihr eine Angst in Herz und Glieder auf den Metern von Straßenbahn in Haralds Haus, dass die Beine sie kaum trugen. Wurde ihr zur Gewissheit, dass Harald heute sagte: Es ist aus. Was hast du gedacht? Hatte sich in erwachsenem Alter kaum je so minder, so klein gefühlt. Niemals eines Mannes wegen. Erinnerte sich nur an ein Gefühl aus Kindheitszeiten. Da hatte sie vor der Mutter - wie oft - dagestanden mit blutrotem Gesicht, angeschuldigt wegen nichts. Hievte sich mit fast lahmen Beinen, schlappen Armen am Treppengeländer hinauf. Starrte auf das Türschild. Niemals würde sie sich an Thea-Thea gewöhnen. Und dann Haralds Duft um ihn und sie herum. Er hatte geduscht, sich grad mal den Bademantel übergezogen, Gürtel um Taille geschlungen. Da sah man, sie war schmal. Ich dachte, es lohnt sich nicht, mich anzuziehen!, sagte Harald, öffnete seinen Mund zu anzüglichem Grinsen. Als müsse sie trotz der ganzen Luft ertrinken, hielt sie sich an ihm fest. Bis die Angst großer Vorfreude wich. Sie fuhr den Spalt des Bademantels hinunter, der Gürtel leicht zu lösen. Der Kämpe stand gefechtsbereit. Ließ den also gar nicht mehr los, führte Mann und Maus und Katz in sein Zimmer, auf die Lagerstatt zu. Dachte sie, er hätte sich nun endlich verausgabt, würde über ihren streichelnden Händen einschlafen, wachte er wieder auf. Sie konnte beileibe nicht widerstehen, so todmüde sie eben noch gewesen war und lieber gern in seinem Arm ruhig gelegen hätte, als mit ihren Händen herum zu spazieren. Wie der kleine Häwelmann, sagte er nach soundsovielter Wiederholung freudvollen Ineinanderfahrens. Sie verstand nicht. Mehr, mehr, mehr. Kennst du nicht das Stormsche Märchen, wie der kleine Junge verlangt, in seinem Bett immer schneller die Wände entlangzurollen. - Kenne ich, ja, sagte sie, wunderte sich, dass ein Mann über Märchen redete, sagte sich aber, das sei sehr gut, da sie davon lebte, Kinderbücher, Märchen zu illustrieren. Es ist ein sexuelles Märchen, behauptete er. Mehr, mehr, mehr. So bist du. - Aber wenn du nicht mehr willst, will ich auch nicht mehr!, setzte sie entgegen. Je länger das uralte Rein-und-raus-Spiel dauerte, umso verrückter wurde es. Er benutzte derbe, aber gute Ausdrücke. Du fickst mich tot, sagte er. - Und du mich, sagte sie. Er fand wieder viele schöne Worte und Bilder, die sie leider im Hören schon vergaß. Mal setzten sie sich auf kleines Sofa, er brachte zu essen auf kleinen Tisch und ein Getränk, aus Wermut, Gin, weiterem, auf die Mixtur hielt er sich was zugute. Wie Mondlicht das von der Straßenlampe. Im blauen Oval der Stuckdecke Fensterkreuz-Schatten. Ihr schien, sie sei noch nie so glücklich gewesen. Er so voller Hingabe und männlich zugleich, unbesiegbar, ein Stier, ein Kentaur, ein Gott oder Halbgott ganz sicher. Du könntest über Nacht bleiben, sagte er, klärte über familiäre Abläufe auf: Der Sohn war vor einigen Jahren - der Schule wegen - ganz auf das Dorf gezogen, lebte die Woche über bei einer Nachbarin. Hatte Harald freitags einen Termin, fuhr seine Frau allein zum Sohn. Die Frau arbeitete nur vier Tage in der Woche. Geht nicht, sagte sie - blutenden Herzens - zu seinem Angebot, hatte noch eine Verantwortung gegenüber altem Freund. Warum nicht? - Ich habe es Jo nicht gesagt. - Ruf ihn an. - Ich muss es ihm einmal im Voraus sagen! - Weiß er nichts? - Vielleicht, vielleicht nicht. - Soll ich dir ein Taxi bestellen, ich bezahle es dir! - Die Straßenbahn fährt noch! Sie war sparsame Wirtschafterin, auch mit fremdem Geld. Während sie sich anzog, schlugen ihre Zähne aufeinander. Einen Höllenlärm machte das in ihrem Kopf. Hatte dabei nicht mal das Gefühl von Kälte. In ihrer Kindheit hatte sie Jungen, Mädchen gesehen, die aus dem Wasser kamen, bibbernd, bleich, die Lippen blau, ihre Zähne klapperten. Sie lachte. Hörst du es?, fragte sie. Ich klappere mit den Zähnen. - Ich höre es. Er lachte. Warum frierst du? - Weiß nicht. Auf einmal ist das gekommen. Sie lachte weiter. Ihr Unterkiefer gab keine Ruhe. Auch ihr Körper zitterte. Wenn ich müde bin, fange ich an zu frieren, sagte sie. Vielleicht bin ich müde. - Mein armer Schatz. Du hast dich erschöpft, sagte liebe- und mitleidvoller Liebhaber, brachte sie an die Wohnungstür, hielt ihr die Wange zum Abschied hin, wartete, bis sie unten an der Haustür war. Zu Hause Jo noch vor dem Fernseher, sah sich einen Film an, wahrscheinlich in ARD oder ZDF, selten die eigenen Sender eingeschaltet. (Brauchte man die anderen Kanäle wie Luft zum Atmen.) Du bist spät dran, sagte er. Wo warst du denn? Sie hatte nun gar keine Lust, sich was auszudenken, ging wortlos in ihre Schlafkammer.

In dieser Nacht kam Jo, legte sich neben sie ins schmale Bett. Ein neues Parfüm?, fragte er. - Es hat doch keinen Sinn. Nüchtern ihre Worte. Er umarmte sie. So wird's sowieso nichts, sagte sie. Jo dreimal so stark wie sie und sie ja keine Jungfrau. Sie gab auf. Es wird nur noch dieses eine Mal passieren, dachte sie. Passierte denn doch nichts. Mit Willen war dem Unvermögen nicht beizukommen. Froh war sie, triumphierte aber nicht. Jo am Bettende mit Vorwürfen gegen sie. Du willst nicht mehr mit mir. Daran liegt es. Du bist schuld, weil du nicht mehr mit mir willst. - Ich hab schon noch mit dir gewollt, sagte sie sanft. Aber jetzt nicht mehr. - Nie mehr? - Nein. - Du hast einen anderen! - Und wenn ich keinen anderen hätte. Ich will nicht mehr. - Ist es dieser ... Herr Dorau? Der Geruch an dir, ich wusste es! Sie schwieg. - Liebst du ihn? - Wie kann man so was sagen? - Du liebst ihn. Ich bringe ihn um! Liebt er dich? - Sicher nicht, antwortete sie. Er hat Familie. Wenn seine Frau von mir erfährt, ist alles aus. - Da kannst du mir nur leidtun. Er hat recht, dachte sie. Es kann auch mal sein, dass ich über Nacht wegbleibe, sagte sie und brachte diese Nachricht nun auch hinter sich. Wie ich dich hasse! Sein Gesicht zum Fürchten. Alle Gefühle daraus entlassen. So eine hat man nun großgezogen, hat alle Kraft in sie investiert. Und dann das. Vielen Dank! Sie sagte nichts dazu, dass sie schon vor ihm etwas erwachsen gewesen war, sagte nur: Tut mir leid. - Mir tut es leid. Und wie. Der Mann, der ihr halbes Leben lang ihr Freund gewesen war, erhob sich von ihrem Bett, warf die Kammertür hinter sich zu.

Immer später am Vormittag wurde es. Jo noch nicht aufgestanden, so dass sie endlich nach ihm sah. Lag er da mit offenen Augen. Im Raum ein saurer Geruch. Sie ging zu ihm, kniete sich vor die Liege, begann zu weinen. Seine Hand legte sich auf ihre Haare. Lena-Lenka, sagte er sein Kosewort. Weinte sie noch mehr. Ich wollte dir nie was Böses tun, Jo. Nie. - Aber du tust es. Du betrügst mich. Du weißt genau, wie's mir geht. Aber du lässt mich im Stich und betrügst mich. Du bist nur auf das eine aus. Ich hätte es wissen müssen. Mit dem Erstbesten fliegst du mir davon. Und er will dich nicht mal. Der Scheißkerl fickt dich bloß. Fickt er wenigstens gut? - Jo! Sie legte alles Flehen in seinen Namen, damit er aufhörte, gemeine Worte zu sagen. Duckte sich ganz in sich zusammen beim Danach-Fragen, ob sie ihm vielleicht einen Kaffee kochen dürfe und ein Ei. Nein! Jo tat die Verweigerung eines Dienstes an ihm gut. Einen Kaffee, Jo, bitte! Sagte sie so, als hinge wer weiß was von ab. Tränen liefen immer weiter ihre Wangen hinunter. (War lange keine Heulsuse mehr gewesen.) Na schön, einen Kaffee!, ließ sich Jo zu gnädiger Antwort herbei. Glücklich, etwas für ihn tun zu können, lief sie in die Küche, bereitete ein Frühstück wie sonntags, brachte es in sein Zimmer. Stand eine Weile, sah auf den vom Alkohol Betäubten, leise Schnarchenden. Hatte sie nun das Unglück angerichtet oder wer? Sie stellte das Tablett auf einen Hocker neben der Liege. Jo! Sie berührte seine Hand. Dein Kaffee, Jo! Er öffnete die Augen, orientierte sich. Sie schenkte ein, wartete, dass er sich aufrichtete. Wischte er plötzlich mit der Hand über die Tasse. Lief der heiß über ihre Haut ins Bett. Erst später, dafür nachhaltig spürte sie den Schmerz. Dann will er es eben so, dachte sie, schloss die Tür hinter sich. Wollte mit dem da drin vorläufig nichts mehr zu tun haben. Jede Arbeit war auch Handwerk, sie arbeitete weiter, wo sie aufgehört hatte, um nach Jo zu sehen. Sagte sich nach einer Stunde, ein unglücklicher Mann dürfe schon mal Kaffee ins Bett kippen.

Wäre ganz schön gewesen, Harald hätte danach noch mal angerufen. Aber was wusste er davon, dass sie grad dann von ihm hören wollte, nachdem er sich als Mann bestätigt hatte, wegen ihres Urmisstrauens, sie könne nach Gebrauch vielleicht doch weggeworfen werden. Krochen die Stunden in klebrigem Schneckengang, bis es genug Wochenende sein würde. Hörte Schritte, ging Jo ins Bad, in die Küche. Dort auf dem Tisch ihr Zettel mit der Angabe, was er sich jeweils aufwärmen könnte. Wollte ihm nicht mehr unter die Augen geraten. Aus den Augen noch nicht gleich aus dem Sinn, aber wenigstens wollte sie ihn nicht durch Anblicke noch mehr gegen sich aufbringen.

War dann das Wochenende um. Jo fand sich um gewohnte Zeit zum Frühstück ein. Hatte sich irgendwas zurechtgedacht, mit dem er erst mal überleben konnte. Zum Beispiel, dass sie ja bloß Geliebte war von jemandem, und das musste noch nicht so viel bedeuten oder so. Wenigstens konnten sie nun wieder aneinander vorbeigehen, was notwendig war, wenn man in einer Wohnung wie dieser lebte mit nur einem Ausgang durch den Hauptraum. Fast freudig für sie der Wochenbeginn durch Hoffnung auf Haralds Anruf von heute an. Doch der ließ sich nicht hören. Die Tage wogen immer schwerer, letzter noch mehr als vorletzter, legten sich auf ihre Seele. Am Ende nicht die geringste Zuversicht, aber ohne die ließ sich nicht leben. So wählte sie wieder seine Nummer, ließ es immer öfter in Stille hinein klingeln, bis ihr Antwort entgegenschallte von weiblicher brüchig-alter Stimme. Hallo, hallo!, rief die Frau in herrischem Tonfall, obwohl sie doch gar nicht wissen konnte, wer nicht antwortete. Klang ihr das Hallo ewig nach.

Eine Filmproduktion war angelaufen. Man verlangte immer nur Jo, so dass sie nicht mehr ans Telefon ging. Wenigstens hatte Jo zu tun. Mal erkundigte sich Jo nach ihrem Liebhaber, nicht mal höhnisch. Du wirst verarscht, meine Kleene, sagte er.

Hätten einige Wochen vergehen können, schließlich hätte sie Jo geglaubt. Dazu ließ es der Andere dann doch nicht kommen. Rief an, entschuldigte sich mit Terminen, wäre dauernd unterwegs gewesen. Hättest du doch was gesagt! Ich hab so gewartet! Mit einem Mal schluchzte sie auf, wo doch Zeit des Dahinvegetierens in dem Augenblick vorüber war. Wurde Heulsuse nun wohl Mode bei ihr. Du sollst nicht warten, ich habe es dir schon mal gesagt! Sagte der Mann das so, als ob man sich so was einfach befehlen könne. Es macht mir ein schlechtes Gewissen! - Du brauchst mir bloß mal Bescheid zu geben! Trug ihre Bitte mit zartester Stimme vor. - Ich bin immer frei gewesen!, entgegnete er. Zurechtweisung stand älterem Mann offenbar zu. Ich brauche das. Ich bin so. Meine Frau akzeptiert das. Sonst hätte sie sich schon längst von mir getrennt. - Sehen wir uns? Kaum noch zu hören, was sie fragte. Morgen, war seine Antwort. Ich denke, morgen Abend.

Und wieder auf den Metern von Straßenbahnhaltestelle zu seinem Haus die Gewissheit, er wolle sie nur sehen, um ihr Lebewohl zu sagen. Die Beine trugen sie kaum zur Hinrichtungsstätte. Was hatte er ihr angetan oder wer hatte ihr das angetan, dass sie sich bei wirklicher Liebe statt erhoben so minder fühlte? Hatte dann doch keinen Anlass für Befürchtung gehabt, denn er war bereit für die Liebe. Sie löste wieder dem Frischgeduschten den Gürtel des Bademantels und führte gar nicht so kleinen Herrn Harald und großen Herrn Harald zu Wirkungsstätte, entledigte sich mit wenigen Griffen dessen, was so ganz unnötig ihren Leib bedeckte. Vergewisserte sich seines Körpers durch ständiges Begreifen, dass er schließlich loslachte, weil sie ihn so an Weiterem, Tiefergehendem hinderte. Legte sie sich, musste aber noch weiter schauen. Sollte er noch vor ihr auf den Knien verharren - aufrecht - damit sie alles sah, vor allem das, was da aufgereckt stand, von sich aus, keinem Befehl zugänglich im Gegensatz zu etwa einem Arm oder einem Finger. Jeder Gedanke an etwaige Minderheit war abhanden gekommen. War's ihr auch nicht bewusst: Seit Eintritt in Haralds Behausung hatte sie Regentschaft übernommen. Frau Thea für kurze Zeit hinweggefegt. Sie richtete sich auf, und wollte nun wieder die Zeugenschaft der Hand und so weiter. War alles wie beim letzten Mal und alles anders. Die Verlässlichkeit, die Freuden wie nie vorher erlebt. Redete er leise-begeistert dahin, antwortete sie vielleicht auch mal drauf. Konnte sich nicht genug tun, ihn anzusehen, solange noch ein Licht auf ihn fiel, und es fiel immer eines, später aus der Straßenlampe. Erkundete in Pausen seinen Körper mit leichten Fingern, küsste mit vorsichtigen Lippen, so dass ein Regen und Wachsen begann. Reichte ihr Mund, ihre Kehle bald nicht aus, ihn zu fassen. Warnend gab er Zeichen. Nie zuvor hatte sie geschmeckt. Hatte auch etwas Angst, dass es zu viel für sie sein würde. Stärker aber die Lust, alles von ihrem Allerliebsten zu kriegen, so dass sie nicht losließ. Sprach er nach leichter Erholung: So zu kommen, ist schlimm für mich. Ich kann nichts steuern, nichts für mich behalten für ein nächstes Mal. Wenn du es am Anfang machst, wirst du nichts mehr von mir haben. - Ich werde mich hüten, sagte sie lachend, nahm mit ihren Lippen die zu schnell trocknenden Spuren von seiner Haut, schmeckte nach und überlegte. Wie Ackersalat, sagte sie schließlich. (Ackersalat und Bucheckern, im Geschmack verwandt, die frühesten Erinnerungen ihrer Zunge, ihres Gaumens, waren mit Bildern verbunden. Die Bucheckern natürlich mit einem Buchenwald, die Bäume sehr hoch, das Astwerk lichtdurchlässig. Die kleinen, dunkelgrün-glänzenden Salatblättchen wuchsen auf einem Feld hoch oben am Berg wild zwischen anderem, das eigentlich angebaut war. Die Tante hatte sie mitgenommen. Die Mutter und sie waren für Monate bei der Schwester in Süddeutschland gewesen. Warum diese lange Reise geschehen war, wusste sie bis heute nicht. Aus jener Zeit einige Bilder haftengeblieben und der Geschmack von zerkauten, nussartig schmeckenden Blättchen. So viele Jahre ungebraucht, hatte das Gedächtnis die Erinnerung doch hergegeben.) Wie spät ist es?, fragte er in die Dunkelheit. - Woher soll ich das wissen? - Sag trotzdem, wie spät es ist! Sie hörte in sich hinein. Dreiundzwanzig Uhr siebzehn, sagte sie. Er schaltete kurz das Licht ein. Ich wundere mich über nichts mehr, sagte er. Du bist eine Hexe. Von da an hatte er einen außerordentlichen Glauben an ihre Fähigkeiten, Dinge zu sehen, die nicht gleich offenbar waren. Sie wurde sehr müde. Am liebsten würde ich bei dir einschlafen! - Das geht nicht. - Nein, das geht nicht, wiederholte sie gehorsam. Ich soll wohl jetzt gehen. - Ja. Es wäre besser. Sie stand auf, tastete nach ihrer Kleidung, nach ihrem Schmuck. (Zog sich für einen einzigen Blick von ihm so schön an, wie sie nur konnte.) Wenn die Haustür zu ist, klingele ich, sagte sie, küsste ihn. Er murmelte im Halbschlaf. Sie verschwendete keinen Gedanken darauf, warum sie ihn mitten in der Nacht verlassen musste. Wie sie auch nicht gefragt hatte, warum sie hatte kommen können. Bekam am nächsten Morgen nun doch ihren Anruf danach. Ich wollte mich nur kurz melden, sagte er, seine Stimme sehr tief, rau. - Es war so schön, sagte sie. - Ja. Ich meld' mich wieder. Das war nun der Anruf gewesen. Sie musste sich stundenlang sagen, dass er doch wenigstens angerufen hatte, und zudem, ohne dass sie hatte bitten müssen. Sollte sie sich einfach an die Tatsache des Anrufs halten.

Jo kam, ging. Bescheid sagte er nicht. Eines Morgens machte er sich ein großes Frühstück in der Küche, kochte viel mehr Kaffee als sonst, stellte alles auf ein Tablett und dazu Geschirr zweimal. Was soll das, Jo?, fragte sie, ahnungslos lachend. - Was du kannst, kann ich schon lange!, antwortete Jo. Es ist schließlich meine Wohnung. Da bekam sie mit, dass er eine Frau bei sich hatte. Erst am Nachmittag wagte sie sich durch das große Wohnzimmer nach draußen. Der Nachteil der Wohnung wurde erst recht deutlich. Dass Jo nun öfter eine Frau bei sich hatte, nahm sie hin als gerechte Erwiderung auf ihr Verhalten. Doch für seine wiederholten Mitteilungen, welch guter Liebhaber er sei, hätte sie ihn schlagen mögen. Zu sehr hatte sie unter seinem abnehmenden Verlangen, seiner Unfähigkeit gelitten und wusste inzwischen, was sie in besten Zeiten nicht an ihm gehabt hatte.

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