Kitabı oku: «Lieblingsplätze Frankfurt am Main», sayfa 2

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4 Der Dom, der eigentlich keiner ist
Altstadt: Dom St. Bartholomäus

Den Frankfurter Dom sollten Sie nicht verpassen. Hier wurden Kaiser und Könige gewählt und auch gekrönt. Dabei war der Dom niemals Bischofskirche. Den Titel Kaiserdom trägt die gotische Pfarrkirche St. Bartholomäus ehrenhalber, wegen ihrer bedeutenden Geschichte. Wenn Sie den Dom betreten, imponiert die Architektur. Die Größe und Deckenhöhe lässt den Besucher winzig erscheinen, man ist beeindruckt. Gleiches gilt für die Ausstattung. Die roten Sandstein-blöcke der Säulen und Wände verwandeln sich jedoch beim Nähertreten in rote Farbe mit weiß aufgemalten Fugen. Diesen Trick nutzte man schon im Mittelalter, um optisch perfekte Sandsteinquader zu imitieren. Schauen Sie aber nicht nur nach oben. Im Boden finden Sie die Umrisse einer ehemaligen Kapelle aus dem 7. Jahrhundert mit dem Grabmal eines adeligen Mädchens.

Sie werden erkennen, dass der Dom in etwa so breit wie lang ist. Dies ist den Zeremonien der Königswahlen geschuldet: Durch das Querhaus verließ der Regent den Dom. Einst war dies auch in der Wandbemalung erkennbar. Vor der Orgel sehen Sie davon noch Reste. Entlang dieser Wand liegt die Christi-Grab-Kapelle. Schreiten Sie durch die kleine Tür an der Rückwand und atmen Sie Geschichte. In diesem unscheinbaren Raum, der früher die Bibliothek des Doms beherbergte, wurden Kaiser und Könige gewählt. Links vom Hochaltar können Sie auf Ihrem Weg nach draußen den Maria-Schlaf-Altar bestaunen. Die umgebenden Wände und Fenster der Kapelle überlebten als einzige das 20. Jahrhundert schadlos. Der Altar, aus Sandstein gefertigt, konnte wegen seines Gewichts in Kriegszeiten nicht in Sicherheit gebracht werden. Man mauerte die Kapelle kurzerhand ein, und rettete so die Ausstattung vor Bombentreffern.

Verlassen Sie den Dom wie ein König, durch das Nordportal. Diesen Weg nahmen die frisch gewählten und gekrönten Deutschen Könige.

Wenn Sie den 96 Meter hohen Turm bestiegen haben, raubt Ihnen nicht nur der Ausblick den Atem. Auch die über 300 Stufen nach oben tragen dazu bei.


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Dom St. Bartholomäus

Domplatz 1

60311 Frankfurt am Main

069 2970320

www.dom-frankfurt.de

Die Zeremonie war die Krönung
Historie: Kaiser und Könige in Frankfurt

Frankfurts erster Auftritt war königlich. 794 unterzeichnete Karl der Große hier eine Urkunde. Dies ist das älteste Dokument, das auf Frankfurt als Ort hinweist. Karl hielt sich oft und gerne hier auf. In der Zeit der fränkischen Herrscher und lange danach hatten Könige keine feste Residenz. Sie zogen durch das Land und besuchten ihre königlichen Pfalzen. Frankfurt war eine davon – und eine viel besuchte unter den Karolingern. Als Karls Enkel das Reich 843 im Vertrag von Verdun aufteilten, erhielt Ludwig der Deutsche den Ostteil, Ursprung des späteren Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er machte Frankfurt zu seinem Hauptsitz. Damit erhielt die Stadt den Charakter einer ersten Hauptstadt im neuen Reich. Seinem Bruder Karl dem Kahlen wurde der Westteil, das spätere Frankreich, zugesprochen. Karl der Kahle, sozusagen der erste französische König, war ein waschechter Frankfurter Bub. Er erblickte am 13. Juni 823 in Frankfurt das Licht der Welt. Ein wirklicher Exportschlager, lange vor Goethe. Unter den folgenden Herrschern wurde es ab 911 etwas stiller um Frankfurt. Einige Reichstage wurden abgehalten und Kaiser schauten gelegentlich vorbei.

Dies änderte sich schlagartig im Jahre 1138. Mit Konrad III. bestieg der erste Staufer den Thron. Die Staufer ließen sich in Frankfurt eine neue Pfalz bauen und verhalfen der Stadt zu einer neuen Blüte. Die ältesten erhaltenen Bauwerke Frankfurts stammen aus dieser Zeit. 1152 wurde Barbarossa in der Nikolaikirche zum König gewählt. Es ist die erste amtlich dokumentierte Königswahl in Frankfurt. Unsichere Quellen datieren das Jahr der ersten Königswahl in Frankfurt sogar auf 855. Mit Barbarossa wurde Frankfurt traditioneller Ort der Königswahl. Da dies zunächst nur auf Gewohnheitsrecht basierte, führte das Fehlen einer klaren Regelung oft zu einer Herrschaft von zwei Königen – von 1200 bis etwa 1350 in mehr als der Hälfte der Zeit. Einer von ihnen war Ludwig der Bayer, der 1314 in Frankfurt gewählt wurde. Auf der anderen Mainseite wurde gleichzeitig Friedrich der Schöne von einer Gegenpartei ebenfalls zum König ernannt. Acht Jahre dauerte die Fehde zwischen den beiden, bis Ludwig 1322 Friedrich in einer Schlacht besiegte. Doch Ludwigs Herrschaft wurde vom Papst nicht anerkannt, die kaiserliche Würde ihm so versagt. Kurzerhand marschierte Ludwig nach Italien und ließ sich vom Volk von Rom zum Kaiser wählen. Dies brach die Vorherrschaft des Papstes, der Ludwig mit einem Kirchenbann belegte. Frankfurt hielt in all den Jahren stets zu Ludwig und wurde dafür reich beschenkt. Das Recht eine zweite Handelsmesse abzuhalten, die Erweiterung der Stadtgrenze und auch das Eigentum über den Stadtwald stammen aus der Zeit und führten zu großem Reichtum.

Nach Ludwigs Tod 1347 wurde Günther von Schwarzburg für kurze Zeit dessen Nachfolger, ehe Karl IV. alleiniger Regent wurde. Unter seiner Herrschaft entstand 1356 die Goldene Bulle, das erste »Grundgesetz« des Reiches. In ihm wurden das Gewohnheitsrecht der Königswahl zum Gesetz, die Bartholomäuskirche zwingend als Wahlort festgelegt. Kein Herrscher konnte sich von da an König nennen, der sich nicht in Frankfurt hatte wählen lassen. Dies bescherte der Stadt erneut den Charakter einer Hauptstadt. Ab 1562 wurden zudem die meisten Kaiser in Frankfurt auch gekrönt. Goethe berichtet beeindruckt in Dichtung und Wahrheit von der Krönung Josephs II. im Jahre 1764, deren Augenzeuge er war. Der letzte Kaiser, der sich im Frankfurter Dom die Krone aufsetzen ließ, war 1792 Franz II., der unter Napoleons Druck 1806 die Krone niederlegte.

Auch heute noch treffen Sie an vielen Stellen der Stadt auf Zeichen der kaiserlichen Vergangenheit. Kommen Sie mit dem Zug an, finden Sie im Bahnhofsviertel die Karls-, Otto-, Ludwig- und Rudolfstraße, allesamt nach früheren Kaisern benannt. Aber auch in der modernen Architektur der Skyline wird diese Vergangenheit für den Kenner sichtbar. Das 208 Meter hohe Bürogebäude Westend 1 wird wegen seines auskragenden Abschlusses auch als »Kronenhochhaus« bezeichnet. Die elf Zacken auf dem Dach, die in Form einer Krone an die New Yorker Freiheitsstatue erinnern, zeigen auf die Frankfurter Altstadt und somit auf den Ort der früheren Kaiserwahlen und -krönungen.

5 Rund um den Hühnermarkt
Altstadt: Neue Altstadt

Der Begriff »Neue Altstadt« mag zunächst ungewöhnlich klingen, fast wie das Paradoxon »schwarzer Schimmel«, ist aber in Frankfurt sinnvoll und wird von den Einheimischen in der Alltagssprache auch so genutzt. Das Technische Rathaus in der Braubachstraße, eine Bausünde aus den 1970er-Jahren, wurde 2010 abgerissen, um an dessen Stelle die einstige Altstadt aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wieder zu errichten.

Das Viertel zwischen Dom und Römer wurde 2018 eingeweiht und besteht aus 20 Neubauten und 15 Rekonstruktionen. Letztere sollten möglichst originalgetreu gestaltet werden, was angesichts der heutigen Baurichtlinien und Brandschutzauflagen nur eingeschränkt möglich war. Puristen der historischen Architektur bezeichnen diese Bauweise als »zu weit entfernt vom Original« und werfen das Wort »Filmkulisse« in den Raum. Andere Menschen – und diese sind angesichts der Besucherzahlen eindeutig in der Mehrheit – erfreuen sich an den prachtvoll rekonstruierten Gebäuden, allen voran an der sehenswerten Fassade des Hauses zur goldenen Waage. Es wurden alte Handwerkstechniken eingesetzt, die nur noch von wenigen Betrieben ausgeführt werden können. Dabei konnten einige sogenannte Spolien integriert werden – Originalteile aus der ehemaligen Altstadt, die das Bombardement im März 1944 überstanden hatten und an verschiedenen Orten eingelagert waren.

Das Foto zeigt einen Blick aus dem zweiten Stockwerk des Struwwelpetermuseums auf den zentralen Hühnermarkt. Genau diese Aussicht genoss in den 1750er-Jahren Goethes Tante Melber, der das Originalhaus an gleicher Stelle gehörte. Die Familie Goethe lebte hier fast zwei Jahre, während ihr eigenes Haus im Großen Hirschgraben umgebaut wurde. Im Zentrum des Hühnermarkts sieht man den berühmten Stoltze-Brunnen, oben im Bild quer den Krönungsweg.

Mehr als 30 Läden, Cafés und Restaurants rund um den Hühnermarkt bieten mannigfaltige Möglichkeiten zum Genießen, Stöbern und Ausruhen.


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Neue Altstadt

Rund um den Hühnermarkt

60311 Frankfurt am Main

www.domroemer.de

Haus zur goldenen Waage

Markt 5

60311 Frankfurt am Main

6 Unbekanntes Kleinod in der Altstadt
Altstadt: Karmeliterkloster

Sie suchen nach einem hektischen Tag ein ruhiges, aber besonderes Plätzchen in der Altstadt? Oder wollen Sie einfach der Witterung entfliehen und nebenbei einen der größten Frankfurter Kunstschätze entdecken? Dann finden Sie im Karmeliterkloster, ganz in der Nähe des Römerbergs, genau das, was Sie suchen.

Mit dem Bau der heute leider wenig beachteten Klosteranlage wurde um 1250 begonnen. Das spätgotische Klostergebäude folgte in den Jahren 1460 – 1520. Schon beim Betreten des Kreuzgangs spüren Sie die Stille und Ruhe. Balsam für Ihre Ohren. Dabei gibt es viel zu erzählen. Die Wandbilder von Jörg Rathgeb, hier und im Refektorium im Nordtrakt, sind die größten nördlich der Alpen und zählen zu den großen Kunstschätzen der Stadt. Die spätmittelalterlichen Malereien entstanden im frühen 16. Jahrhundert und zeigen Zyklen der Ordens- und Heilsgeschichte. Die ruhige Stätte, als die sich das Kloster seinen Besuchern meistens präsentiert, war und ist es nicht immer. Einst diente es der Stadt als Warenlager, im 19. Jahrhundert zeitweise als Kaserne.

Im obersten Stock befindet sich das Archiv der Stadt mit Beständen, die ins 9. Jahrhundert zurückreichen. Wenn Sie Fragen zu Frankfurt haben, die nicht in diesem Buch beantwortet werden, können Sie hier recherchieren. Besuchen Sie aber zuerst das durch eine Tür im südlichen Kreuzgang erreichbare Archäologische Museum. Auf so manche Frage findet sich hier vielleicht eine Antwort. Für lautere Unterhaltung sorgen Klosterkonzerte im Kreuzgang und das satirische Theater Die Schmiere im Keller. Als das Kloster 1803 im Zuge der Säkularisierung in den Besitz der Stadt kam, hatte es noch einen weiteren Schatz dabei. Die Weinberge des Klosters in Hochheim am Main bildeten den Grundstock des heutigen Weinguts der Stadt. Mit fast 25 Hektar Rebfläche ist es eines der größten des Rheingaus.

Ein weiteres unbekanntes Kleinod der Altstadt ist St. Leonhard. Die Kirche aus dem Jahre 1219 liegt nur ein paar Meter weiter südlich Am Leonhardstor 25.


6

Karmeliterkloster

Institut für Stadtgeschichte

Münzgasse 9

60311 Frankfurt am Main

069 212384 25

www.stadtgeschichte-ffm.de

Archäologisches Museum Frankfurt

Karmelitergasse 1

60311 Frankfurt am Main

069 21235896

www.archaeologisches-museum.frankfurt.de

7 Ein würdiges Wahrzeichen der Stadt
Innenstadt: Eschenheimer Turm

Wir Frankfurter lieben diesen Turm. Er steht einfach da und bezaubert. Betrachtet man ihn von Norden, mit dem neobarocken Wohnhaus von 1890 dahinter, fragt man sich, wie er wohl um das Jahr 1900 wirkte. Ein Jahrhundert des Um- und Abbruchs hatte die Stadt gerade hinter sich gebracht. Aus dem Schutzwall um die Stadt waren Gärten und Promenaden entstanden. Knapp 60 Türme der Befestigungsanlage, zu der auch der Wachturm gehörte, hatten weichen müssen, um auch Platz für neue Wohnviertel zu schaffen. Alles war großzügiger geworden. Wer es sich leisten konnte, war aus der beengten Altstadt ausgezogen. Drei Mal hatte der Eschenheimer Turm im 19. Jahrhundert abgerissen werden sollen. Einmal war es der französische Botschafter Hédouville, der im letzten Moment interveniert hatte.

Da stand er nun. Seiner Funktion beraubt. Irgendwie dem Neuen im Wege. So wuchs die Stadt um ihn herum und er in sie hinein. Der Turm, damals schon ein Monument, überragte mit seinen 47 Metern und rund 470 Jahren alle umgebenden Gebäude deutlich. Aber auch außerhalb seiner bis zu 2,50 Meter mächtigen Mauern war hier die Zeitenwende zu sehen. Östlich des Turms warteten, wie zu alten Zeiten, die Pferdedroschken mit ihren Kutschern in roten Westen und schwarzen Hüten unter den Platanen. Zwei der Bäume stehen heute noch dort. Hochmodern ging es nördlich des Turms zu. Von hier fuhren ab 1888 Dampfwagen der Frankfurter Lokalbahn ins nahe Eschersheim. Wegen der holprigen Strecke, die einen kräftig durchschüttelte, liebevoll »Knochemiehl« genannt.

Aber nicht nur in Frankfurt fand der Turm seine Freunde. Auch in Potsdam kann man ihn bewundern. Im Park Babelsberg wurde er um 1850 unter dem Namen Flawoturm nachgebaut. Die Frankfurter Biermarke Henninger trägt ihn als Wahrzeichen. Auf dem Etikett der Flaschen reist er um die Welt. Heute befindet sich eine Bar in der untersten Etage.

Einen sagenhaften Blick auf den Eschenheimer Turm haben Sie von der Terrasse des Fleming’s Hotel. Das Foto entstand aus dem Treppenhaus.


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Eschenheimer Turm

Eschenheimer Café Bar

Eschenheimer Tor 1

60318 Frankfurt am Main

069 292244

www.eschenheimer.de

Fleming's Selection Hotel

Frankfurt-City

Eschenheimer Tor 2

60318 Frankfurt am Main

069 4272320

www.flemings-hotels.com

8 Düstere Geschichte mit Happy End
Westend: Altes I.G.-Farben-Haus auf dem Campus Westend

Kein Gebäude in Frankfurt erlebte die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts so nah wie das I.G.-Farben-Haus. Und diese Geschichte beginnt in den 20er-Jahren. Durch den Zusammenschluss deutscher Unternehmen entstand 1925 der größte Chemiekonzern der Welt, die I.G. Farben. Entsprechend repräsentativ musste der neue Firmensitz werden, den der Architekt Hans Poelzig von 1928 bis 1931 errichtete. In der NS-Zeit vertrieb die I.G. Farben Zyklon B, das in Auschwitz zur Ermordung eingesetzt wurde.

Nach der Zerschlagung des Unternehmens durch die Alliierten wurde der Firmensitz das Hauptquartier der US-Streitkräfte unter General Eisenhower. Die Hessische Verfassung wurde hier unterzeichnet und die Einführung der DM verkündet. Als bald nach der Wiedervereinigung Gerüchte über einen Rückzug der US-Streitkräfte aufkamen, entbrannte eine lebhafte Diskussion über die weitere Nutzung. Die neue Europäische Zentralbank sollte einziehen, lehnte dies aufgrund der Vergangenheit der I.G. Farben jedoch ab. Am Ende fiel die Entscheidung auf die Frankfurter Uni, die 2001 offiziell einzog. So wurde das I.G.-Farben-Haus Mittelpunkt eines Campus mit großzügigem Park voller Kunstwerke und Wasserspiele. Für viele der schönste Campus Deutschlands. Das Gebäude selbst beeindruckt durch seine monumentale Größe, die durch die leichte Anhöhe und Freifläche davor noch imposanter erscheint. Die helle Travertinfassade gibt einen Hauch an Leichtigkeit zurück. Im Inneren gefallen Marmorverkleidungen, edle Holzvertäfelungen, der kupferverkleidete Eingang und kunstvolle architektonische Details. Machen Sie eine Pause im Café in der Rotunde. Genießen Sie den Blick auf das Wasserbecken hinter dem Gebäude. Die Nymphe am Beckenrand wurde einst entfernt – auf Wunsch von Eisenhowers Frau. Von diesem obszönen Anblick sollte ihr Gatte »verschont« bleiben.

Fahren Sie mit einem der Paternoster (!) in die oberen Etagen und besuchen Sie die Dauerausstellung zur Geschichte des Gebäudes und des Areals.


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I.G.-Farben-Haus

Campus Westend

Norbert-Wollheim-Platz 1

60323 Frankfurt am Main

069 7980

www.uni-frankfurt.de

9 Schon einem Elefanten begegnet?
Bockenheim: Senckenberg-Naturmuseum

Biodiversität und Evolution sind die beiden großen Themen des Senckenberg Naturmuseums. Am interessantesten, besonders für Kinder, sind zweifellos die Dinosaurier. Gleich im ersten großen Saal begegnen uns zwei der größten ihrer Gattung: Diplodocus Longus, der bis zu 40 Meter lange Pflanzenfresser mit dem massigen Körper und dem kleinen Kopf, und der aus Filmen bekannte Tyrannosaurus Rex, der fleischfressende König seiner Gattung. Innen im Saal der Dinosaurier begegnen uns die beiden wieder. Die Nachbildungen ihrer Skelette wirken beeindruckend, besonders wenn man direkt darunter steht. Auch einige Originale bietet das Museum: Der Schnabel-Dino (Edmontosaurus), sehr schön präsentiert in einer Glasvitrine zwischen zwei Stockwerken, die Rippe eines Brachiosaurus, die man sogar anfassen darf, und Teile eines Flachechsen-Skeletts (Plateosaurus), die ältesten Knochen im Museum. Auch im Saal der Wale und Elefanten werden die Riesen des Tierreichs präsentiert. Wer hat schon einmal einem afrikanischen Elefanten gegenübergestanden? Wir kamen uns dabei ziemlich klein vor. Ebenfalls imposant: die Anakonda, die ihren Kiefer aushängt, um ein für ihre Verhältnisse riesiges Warzenschwein zu verschlingen.

In den beiden oberen Stockwerken finden wir zahlreiche Nachbildungen bekannter und unbekannter Tierarten: Gorilla, Löwe, Bison, Känguru, Elch und Pinguin, viele exotische Vogelarten bis hin zu Strauß und Emu – alles sehr detailgetreu und in Originalgröße. Das Resümee: Wir haben gelernt, Größenverhältnisse einzuschätzen. Die Löwen erschienen uns kleiner als erwartet, der Alaska-Elch größer. Zum wiederholten Mal haben wir gestaunt über die Dimension eines Straußeneis im Vergleich zum Hühnerei. Es ist gut, sich selbst und die Natur immer wieder ins richtige Verhältnis zu rücken.

Die Museumspädagogik bietet Führungen für Kinder und Jugendliche in vier Altersgruppen an. Lehrkräfte können sich über die Website des Museums zu einem Newsletter Lernort Museum anmelden.


9

Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum

Senckenberganlage 25

60325 Frankfurt am Main

069 75420

www.museumfrankfurt.senckenberg.de

10 Außen und innen Kunstwerk
Sachsenhausen: Liebieghaus Skulpturensammlung

Man kann sicher nicht behaupten, dass wir beide Experten und Liebhaber alter Skulpturen sind. Dennoch ist das Liebieghaus mit seiner Skulpturensammlung einer unserer Lieblingsorte. Und dies hat drei Gründe: Erstens fasziniert uns das dreidimensionale Vorstellungsvermögen eines Bildhauers, zweitens ist die schlossähnliche Villa, in der ein Teil der Skulpturen untergebracht ist, ein exklusives Exponat für sich, und drittens befindet sich im Innenhof eines der schönsten Cafés Frankfurts.

Für normale Menschen wie uns ist es nahezu unverständlich, dass ein Künstler dreidimensionale Gebilde originalgetreu und maßstabsgerecht aus einem Steinquader hauen oder aus einem Stück Holz schnitzen kann. Beeindruckend auch die Materialien: Von Granit über Marmor, Alabaster und Elfenbein bis hin zu Edelmetallen und verschiedenen Holzarten. Die bekannteste Marmor-Skulptur im Liebieghaus ist Ariadne auf dem Panther. Sie soll die Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit darstellen. Johann Heinrich von Dannecker schuf sie 1803–1814. Eine Kopie aus Stein steht im Garten des Liebieghauses.

Einige Werke haben raue Oberflächen, andere ein glattes, poliertes Äußeres, das man am liebsten anfassen möchte. Doch jegliche Art von Liebesbezeugung den Exponaten gegenüber ist verboten – außer fotografieren. Beachten Sie die teilweise sehr fein herausgearbeiteten Gesichtszüge, zum Beispiel beim heiligen Augustinus, der sinnierend, fast ein wenig gelangweilt gen Himmel schaut.

Und dann das Café: ein sonniger Herbsttag, auf der Zunge zergehender Kuchen, Schlossherrlichkeit und vom Himmel fallende bunte Blätter – das ideale Ambiente um darüber nachzudenken, was der Unterschied zwischen einer Skulptur und einer Plastik ist.

Das Kursangebot ist vielfältig: Basiswissen Kunst, Zeichenkurse, Kunst und Religion oder Art After Work. Was interessiert Sie am meisten?


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Liebieghaus Skulpturensammlung

Schaumainkai 71

60596 Frankfurt am Main

069 605098200

www.liebieghaus.de

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Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
25 mayıs 2021
Hacim:
234 s. 174 illüstrasyon
ISBN:
9783839263884
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