Kitabı oku: «Gunter Sachs und die Akte Astrologie»
E-Book-ISBN 978-3-95811-005-2
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© astronova Tübingen, 2015
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Umschlag: Judith Hamann, Tübingen
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Inhalt
Die Fragestellung
Der Anlass für diese Analyse
Die Durchführung der Analyse
Statistik und Astrologie
Psychologie und Astrologie
Zur Methodik von Gunter Sachs
Berufe und berufliche Stellungen
Das „Landwirteproblem“
Die Angestellten
Die Unternehmer
Berufe: die Anzahl signifikanter Abweichungen
Berufswahl unter astrologischem Einfluss?
Studienfächer
Interesse an Astrologie
Der Familienstand
Eheschließungen
Heirat und Scheidung
Die Ehepartner der Widder-Frauen
Die Ledigen
Die Nachbarzeichen der Sonnenstellung
Todesursachen
Suizide
Verkehrsunfälle
Kriminalität
Fußballspieler
Astrologie und Demoskopie
Ein methodischer Fehler
Qualität und Element
Zu den Umfrageergebnissen
Die sich selbst erfüllende Prophezeiung (SEP)
Zusammenfassung Akte Astrologie
Schlussbemerkung
Anhang: Mein astrologisches Vermächtnis
Heirat und Scheidung
Beruf und Berufung
Gesundheit und Tod
Heliozentrische Ansätze
Zu den erwähnten astrologischen Details
Fortschritt mit Selbsthemmung?
Über den Autor:
Die Fragestellung
In seinem 1997 veröffentlichten Buch Die Akte Astrologie1 prüfte Gunter Sachs, ob mit den Mitteln der Statistik die Existenz astrologischer Effekte nachweisbar ist. Seine Auswertungen eines sehr umfangreichen Datenmaterials ergaben zahlreiche hochgradige Auffälligkeiten in der Verteilung der Geburtstagsstellungen der Sonne auf die astrologischen Tierkreiszeichen. Die Anzahl und Stärke dieser statistisch signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Ergebnissen ist nicht mit Zufall zu erklären. Sie müssen eine Ursache haben.
In etlichen Fällen stellte Sachs Korrelationen zwischen den Ergebnissen und Verhaltensmerkmalen her, die von der Astrologie dem jeweils betroffenen Zeichen zugewiesen werden. Insgesamt kam er zu dem Schluss, dass das menschliche Verhalten durch das Zeichen beeinflusst wird, in dem die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt steht. Die Auffälligkeiten in der Zeichenverteilung sind demnach durch astrologische Effekte bedingt.
Von mathematisch kompetenten Kritikern wurde seine statistische Methodik als fehlerhaft und dem Untersuchungsgegenstand nicht angemessen kritisiert. Seine Ergebnisse wurden von ihnen zumindest als großenteils fragwürdig beurteilt2, zum Teil auch pauschal zu Makulatur erklärt. Ein Nachweis der Existenz astrologischer Einflüsse sei damit jedenfalls nicht erbracht worden.
Andere Kommentatoren dagegen bestätigten ihm eine einwandfreie Vorgehensweise3, zuletzt im Jahr 20114 Diese massive Widersprüchlichkeit von Expertenmeinungen zu einem statistischen Sachverhalt, zu einem mathematischen, Zahlen und ihre Logik betreffenden – und damit eigentlich klar definierten, überschaubaren – Thema ist merkwürdig. Im Folgenden wird auf eine Erörterung dieser unverständlichen Diskrepanz verzichtet, da eine Kompromissfindung zwischen den gegensätzlichen Auffassungen unmöglich erscheint.
Kritik erntete das Buch aber auch von astrologischer Seite. So erklärte der bekannte Astrologe Peter Niehenke 1997 die Sachs'schen Ergebnisse für völlig bedeutungslos5. Sein Argument: Wird das Jahr, abweichend von den Tierkreiszeichen, in zwölf beliebige andere gleich große Abschnitte unterteilt, können ebenfalls signifikante Häufigkeitsabweichungen auftreten. Sachs habe also nur die Selbstverständlichkeit „nachgewiesen“, dass die Geburtsdatenverteilungen ungleichmäßig sind, und dies vereinzelt zufällig auch signifikant6.
Dies veranlasste Sachs zu einer entsprechenden Überprüfung, deren Ergebnis in der Wiederauflage seines Buches im Jahr 1999 veröffentlicht wurde. Dazu wurden aus den Geburtsdaten zwölf gleich große, nach dem Zufallsprinzip zusammengestellte Gruppen gebildet. Die Abschnitte der Tierkreiszeichen wurden also, ganz in Niehenkes Sinne, aufgehoben und durch Gruppen bunt gemischter Daten ersetzt. So waren beispielsweise 5. April, 18. Juli, 2. November etc. nicht mehr den Zeichen Widder, Krebs und Skorpion zugeordnet, sondern konnten zufällig in der gleichen Gruppe Nr. 4 oder Nr. 7 etc. erscheinen.
Die Auswertung ergab, dass bei dieser zufälligen Verteilung der Daten keine Signifikanzen auftreten Damit wurde der Einwand Niehenkes vollkommen entkräftet: Nur bei einer Jahreseinteilung in Tierzeichenkreisabschnitte sind die signifikanten Abweichungen von den Erwartungswerten nachweisbar. Der Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen Ergebnissen und astrologischen Einflüssen wurde damit bestätigt.
Unabhängig davon ist es sogar gleichgültig, ob andere Einteilungen ebenfalls signifikante Abweichungen ergeben. Entscheidend ist, ob die Abweichungen, die bei der Kreiseinteilung in Tierzeichen gefunden werden, mit astrologischen Erwartungen übereinstimmen. Denn die astrologischen Hypothesen beziehen sich ausschließlich und ganz explizit auf diese Einteilung.
Zwischen der Behauptung, Sachs habe die Existenz der Astrologie bewiesen, und der, dass die statistischen Auffälligkeiten allesamt nicht Folge astrologischer, sondern konkreter materiell-realer Einflüsse oder methodischer Fehler seien7, gibt es natürlich noch die dritte Möglichkeit: Wenn einige Resultate nachweislich irrelevant sind, schließt das nicht aus, dass andere sehr wohl eine Aussagekraft besitzen können.
In den 17 Jahren seit Erscheinen des Buches wurde kein wirklich ernst zu nehmender Versuch unternommen, Sachs' Ergebnisse zu astrologischen Behauptungen in Beziehung zu setzen und zu prüfen, ob sie mit diesen Behauptungen korrelieren. Da Sachs selbst das nur in wenigen Fällen getan hat, hole ich es im Folgenden nach und ermögliche damit endlich eine seinen Ergebnissen gerecht werdende Beurteilung. Die Frage, mit der sich dieser Text auseinandersetzt, lautet also:
Korrelieren die Ergebnisse von Gunter Sachs mit astrologischen Erwartungen und Annahmen?
Bei ihrer Beantwortung berücksichtige ich nur solche Annahmen, über die in allen bedeutsamen Varianten der abendländischen Astrologie Einigkeit zu bestehen scheint. Ich stelle Bezüge nur zu einigen ihrer grundlegenden Behauptungen her, prüfe die Ergebnisse nur an astrologisch unumstrittenen, den verschiedenen Tierkreiszeichen zugeordneten typischen Verhaltensmerkmalen.
Von einer „Skeptiker“-Vereinigung (GWUP) wurde die Akte Astrologie 2009 für „geschlossen“ erklärt.8 Mit dieser Veröffentlichung öffne ich sie wieder.
Der Anlass für diese Analyse
Ein Teil der Kritik ist leicht nachvollziehbar und durchaus plausibel, während andere Kritikpunkte offensichtlich unsinnig sind. So monierte ein Mathematiker, dass Sachs eine Bevölkerungs- und eine Heiratsstatistik der gesamten Schweiz verwendete, obwohl …diese Werte jedoch innerhalb der Schweiz stark variieren… Gerade deswegen aber wertete Sachs, selbst Mathematiker, die Statistiken der Kantone Obwalden, Appenzell oder Schwyz nicht isoliert aus. Denn folgt man diesem Argument, können keinerlei statistische Untersuchungen über große Bevölkerungsgruppen oder gar Gesamtbevölkerungen von Staaten durchgeführt werden.
Ein anderer Einwand aus der Kategorie „inkompetent“ lautete sinngemäß: Zwillinge beispielsweise gibt es überdurchschnittlich viele. Also ist es selbstverständlich, dass zwischen ihnen auch mehr Ehen zustande kommen. Dass Sachs im diesbezüglichen Kapitel Wer heiratet wen? den erhöhten Anteil der Zwillinge, Widder, Stiere etc. sorgfältig berücksichtigte und die Erwartungswerte für die Anzahl der Ehen aus diesen erhöhten Anteilen errechnete, ist diesem „Kritiker“ offensichtlich völlig entgangen.
Dies sind nur zwei Beispiele für Äußerungen, die das Fehlen eines ausreichenden Verständnisses beweisen und daher zu ignorieren sind. Andere Beanstandungen verfehlen das Thema, so beispielsweise, dass die statistischen Auffälligkeiten für ernst zu nehmende Aussagen über einzelne Personen viel zu schwach sind. Sachs ging es nur um den Nachweis der Existenz astrologischer Effekte, noch nicht aber um Möglichkeiten ihrer praktischen Anwendung.
Als repräsentativ für die leider häufig anzutreffende Qualität astrologiekritischer Äußerungen sei hier noch eine Behauptung erwähnt, die sich nicht auf Sachs' Buch bezieht. Der laut einer Statistik einer österreichischen Unfallversicherung erhöhte Anteil von Personen mit der Geburtssonne in Fische an 169 000 Unfällen9 wurde damit begründet, dass es besonders viele Menschen mit diesem „Sternzeichen“ gibt. Das ist aber definitiv unzutreffend.
Neben einigen Irrtümern und unzweifelhaft voreiligen Interpretationen hat Sachs, wie ich zeigen werde, einige sehr aufschlussreiche Ergebnisse produziert, die in der großenteils unsachlichen Kritik bisher weitestgehend untergegangen sind. Der insgesamt entstehende Eindruck einer oberflächlichen, inhaltlich nicht begründeten oder von Vorurteilen gelenkten Ablehnung der Sachs'schen Feststellungen war der Hauptanlass für diesen Text.
Vielfach wird der Astrologie eine Beliebigkeit der Interpretation astrologischer Faktoren im Sinne eines „Irgendetwas passt immer“ vorgeworfen. Das ist aber überwiegend unzutreffend. Zum Beispiel kann ich, als „gelernter Mediziner“ überaus skeptisch gegenüber naturwissenschaftlich nicht begründbaren Hypothesen, praktisch keine Schnittmengen zwischen den von der Astrologie behaupteten Auswirkungen der Tierkreiszeichen Widder, Waage und Steinbock erkennen, gleich, wie sehr ich mich auch bemühe. Es ist hier fast unmöglich, zeichentypische Verhaltenstendenzen dem falschen Zeichen zuzuordnen. Gleiches gilt für die postulierten Effekte der Planeten: Wirkungen von Venus, Mars und Saturn können schwerlich miteinander verwechselt werden. Daher ist eine Prüfung astrologischer Erwartungen und Behauptungen an den Sachs’schen Ergebnissen grundsätzlich möglich, wenn auch, wie deutlich werden wird, nur in beschränktem Ausmaß.
Die Durchführung der Analyse
Nach einigen Anmerkungen zur Problematik statistischer Untersuchungen der Astrologie, zu Methodik und methodischen Schwächen der Sachs’schen Arbeit und zu Gemeinsamkeiten zwischen Astrologie und Psychologie werden die Ergebnisse der einzelnen Buchkapitel zu astrologisch begründeten Ergebniserwartungen in Beziehung gesetzt.
Dabei werden einige Ergebnisse, die große Kollektive betreffen, direkt astrologisch plausibel. In der Mehrzahl der Fälle sind sie aber aus verschiedenen Gründen infrage zu stellen, zumindest aber zu relativieren. Teils können Effekte einer sogenannten sich selbst erfüllenden Prophezeiung (SEP) vorliegen, teils erscheinen die untersuchten Kollektive in Anbetracht der offensichtlich nur schwachen astrologischen Effekte als zu klein. Vereinzelt machen auch Ungenauigkeiten eine abschließende Beurteilung unmöglich. So ist beispielsweise nicht klar, ob es sich im Kapitel „Wer fährt wie“ nur um Unfallverursacher oder um alle an Unfällen beteiligten Fahrer handelt. Auch setzt Sachs „ledig“ mit „allein lebend“ gleich.
Weiterhin werden Ergebnisse verschiedener Buchkapitel zueinander in Beziehung gesetzt, was neue Erkenntnisse ermöglicht. Auch werden neue Auswertungen vorgenommen, wodurch einige von Sachs nicht dargestellte oder bemerkte Bedeutungen seiner Ergebnisse offenbar werden. Unter anderem wird der in Sachs’ Resultaten enthaltene scheinbare Widerspruch „männliche Steinböcke heiraten am seltensten“ und „männliche Steinböcke über 30 sind am seltensten ledig“ aufgelöst, da er sehr einfach zu erklären ist.
Zuletzt erfolgt eine Auflistung der im Text im Zusammenhang mit den einzelnen Tierkreiszeichen genannten Begriffe, um die astrologische Differenzierung zwischen den 12 Zeichen zu verdeutlichen. Schließlich wird noch auf mögliche sinnvolle Ergänzungen der Sachs’schen Untersuchungen hingewiesen.
Noch drei „technische“ Anmerkungen:
• Worte, die in Zusammenhang mit den Themenkreisen der Zeichen stehen, sind kursiv gesetzt.
• Wie Sachs ersetze ich exakte Formulierungen wie „Personen mit Sonnenstellung bei ihrer Geburt im Tierkreiszeichen Widder“ vereinfachend und unkorrekt, aber die Lesbarkeit fördernd durch „die Widder“, „die Stiere“ etc.
• Das im Zusammenhang mit den Auswertungsergebnissen wohl am häufigsten im Text vorkommende Wort ist „signifikant“. Eine statistische Signifikanz eines Ergebnisses, eine deutliche Auffälligkeit, liegt dann vor, wenn es nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit auf Zufall beruhen kann.
Auf die mathematischen Grundlagen und Hintergründe statistischer Berechnungen gehe ich nicht ein, da dieses Buch nicht die Frage beantworten soll, ob Sachs nun in jedem Fall die richtigen mathematischen Mittel eingesetzt hat oder nicht. Selbst Experten sind hier ja sehr unterschiedlicher Meinung. Aber auch Leserinnen und Lesern, die über keine diesbezüglichen Kenntnisse verfügen, werden meine Ausführungen verständlich, wenn ihnen die Bedeutung der sogenannten Signifikanz-Niveaus klar ist. Hier die von mir verwendeten Bezeichnungen:
• 0,1 %, hoch signifikant, bedeutet, dass das betreffende Ergebnis in höchstens einer von 1000 gleichartigen Auswertungen zufällig zu erwarten ist,
• 1 %, mäßig signifikant, bedeutet, dass es in höchstens einem von 100 Fällen,
• 5 %, schwach signifikant, dass es in höchstens einem von 20 Fällen zufällig zu erwarten ist.
Ergebnisse auf der letztgenannten Signifikanzstufe sind stets mit Vorbehalt zu bewerten. Denn bei mehreren Tausend Einzelergebnissen, wie sie Sachs produziert hat, treten derartige Abweichungen zwangsläufig rein zufällig mit eben dieser Häufigkeit auf. Bei 1000 Ergebnissen zum Beispiel ist 50-mal mit zufälligen schwachen Signifikanzen zu rechnen, und immerhin noch 10-mal mit zufälligen Signifikanzen auf 1%-Niveau.
Daher sei an dieser Stelle noch einmal das Ziel dieses Buches genannt. Es besteht in der Herstellung von Korrelationen signifikanter Sachs'scher Ergebnisse zu astrologischen Annahmen. Wenn also bei 120 Einzelergebnissen ein oder zwei Signifikanzen auf 1%-Niveau auftreten, ist es irrelevant, dass das Zufall sein kann. Entscheidend ist, ob diese Signifikanzen astrologisch herleitbar und plausibel sind oder nicht.
Dass es sich bei den von mir jeweils erwähnten astrologischen Inhalten um hypothetische Annahmen handelt, ist mir bewusst. Wenn ich großenteils aus astrologischer Perspektive schreibe, bedeutet das also weder, dass ich mich für einen Astrologen halte, noch dass ich diese Annahmen als bereits erwiesene Tatsachen verstehe.
Statistik und Astrologie
Es wurden bereits zahlreiche zum Teil recht umfangreiche Versuche unternommen, einen rein statistischen Nachweis der Astrologie zu führen. Das ist weit überwiegend nicht gelungen, was von ihren Gegnern als Beweis für ihre Nicht-Existenz verstanden wird. Denn nur, was den auf einer binären Logik basierenden wissenschaftstheoretischen Paradigmen genügt und daher statistisch leicht zugänglich ist, kann auch „wissenschaftlich anerkannt“ werden.
Was aber wurde bisher untersucht? Fast ausschließlich die Sonnenstellung in den Tierkreiszeichen. Auch die von Michel Gauquelin durchgeführten umstrittenen, umfangreichen Untersuchungen10 berücksichtigten nur einen sehr kleinen Teil der astrologischen Einflüsse. Die Astrologie postuliert aber einen Einfluss von mehreren Dutzend Faktoren. Auch wird ja die Bedeutung von Erbgut und Umwelteinflüssen keinesfalls negiert: Persönliche Eigenschaften und Neigungen entstehen durch das Zusammenwirken dieser beiden Einflussgrößen mit zahlreichen astrologischen Faktoren. Davon ist die Sonnenstellung nur ein einziger. Es ist daher nicht zu erwarten, dass allein durch sie ein Persönlichkeitsmerkmal signifikant gefördert werden kann. Es ist im Gegenteil fast unmöglich: Die Wirkung eines jeden Faktors wird durch andere Faktoren beeinflusst. Dies ist eine Selbstverständlichkeit und eine Grundlage aller astrologischen Interpretationen. Jeder Mensch verfügt über ein vollständiges „Set“ von Persönlichkeitsanteilen11, und zwischen ihnen allen bestehen Wechselwirkungen. Diese sollen den Wechselwirkungen zwischen verschiedenen astrologischen Faktoren analog sein.
Aus dem gleichen Grund blieben auch sogenannte Zuordnungstests, bei denen Astrologiekundige den Testpersonen aufgrund von deren Eigenschaften das ihnen zugehörige Horoskop zuordnen sollten, ohne Ergebnis im Sinne eines Nachweises astrologischer Einflüsse. Denn eine solche Zuordnung kann nur dann sicher möglich sein, wenn ein Teil der Persönlichkeit extrem stark in den Vordergrund tritt, wenn also eine persönlichkeitsstrukturelle (= astrologische) Einseitigkeit zur deutlichen Ausprägung ihr entsprechender Verhaltensmerkmale führt. Das ist aber nur selten der Fall.
Es liegt also ein großes Missverständnis vor. Die Seltenheit statistisch signifikanter Korrelationen zwischen einzelnen Komponenten der astrologischen Geburtskonstellationen und Persönlichkeitsmerkmalen ist kein Hinweis auf die Nichtexistenz der Astrologie, sondern allenfalls im Gegenteil sogar eine Bestätigung ihrer Annahmen. Denn ihre hochgradige Komplexität schließt derartige Korrelationen weitgehend aus. Das wurde von keinem der Initiatoren dieser Untersuchungen bedacht.
Sachs nun hat ganz gezielt und bewusst versucht, trotz dieses Zusammenhangs die isolierte Wirkung eines einzelnen astrologischen Faktors durch Verwendung besonders großer Probandenkollektive aus den komplexen Gesamtwirkungen herauszufiltern. Wenn dieser Faktor, die Sonne, auch der stärkste und wichtigste sein soll, bleibt dieser Ansatz aus astrologischer Sicht dennoch fragwürdig. Die Ergebnisse müssen teilweise in die Irre führen, da die Wirkung der Zeichen auch über Mond und Planeten vermittelt wird. Wenn zum Beispiel eine Häufung der Sonnenstellung im Zeichen Jungfrau vorliegt, kann das leicht auch dadurch zustande kommen, dass in den Nachbarzeichen Löwe oder Waage oft zwei oder gar drei Planeten stehen. Die Entwicklung des betreffenden Merkmals wird dann möglicherweise nicht durch den Einfluss des Zeichens Jungfrau auf die Sonne, sondern durch die Einflüsse von Löwe oder Waage auf die Planeten gefördert. Das Merkmal ist dann nicht typisch für die Sonne in Jungfrau, sondern für die Planeten im Nachbarzeichen. Es resultiert daraus eine Zuordnung des Merkmals zum falschen Zeichen. Auf diese Problematik gehe ich auf Seite 53 noch einmal ein.
So ist kaum anzunehmen, dass die statistischen Auffälligkeiten bei den isolierten Auswertungen der Sonnenstellungen allesamt astrologische Ursachen haben. Denn das widerspricht den angenommenen multiplen Wechselwirkungen zwischen den astrologischen Komponenten. Korrelationen zwischen Sonnenstellung und Verhaltensmerkmalen sind daher ohne Berücksichtigung anderer Faktoren eigentlich kaum zu erwarten. Daher sind Sachs' Ergebnisse insgesamt sehr erstaunlich.