Kitabı oku: «Die Regulus-Botschaften», sayfa 2

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Vom Fluch zum Segen

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, innerhalb der Erdenerfahrung seht Ihr immer nur Bruchstücke des Ganzen, Fragmente des All-Einen. So will es die Dualität und letztlich willst auch Du es so, denn sonst wärst Du nicht hier. Über das Konzept der Vollkommenheit sprachen wir in Band VI unserer Botschaften. An dieser Stelle kommen wir nicht umhin, uns erneut der Vollkommenheit zuzuwenden. Was ist Vollkommenheit? Was ist das? Auf die eine oder andere Weise strebt jeder Mensch danach, ob ihm dies nun bewusst ist oder auch nicht.

Dies ist so, weil Vollkommenheit nur ein anderes Wort ist für Ganzheit. Wir sagten in Band VI, dass Vollkommenheit ein göttliches Attribut ist und nicht etwa ein menschliches. Und ein irdisches schon gar nicht! Unter materiell-irdischen Bedingungen ist das Konzept der Vollkommenheit ein Absurdum, denn das Wesen der Dualität als solches vereitelt die Wahrnehmung von Vollkommenheit. Oder doch nicht? Nun, tatsächlich ist Vollkommenheit allgegenwärtig, wie im Himmel so auf Erden. Dies bedarf der näheren Ausführung und steht keinesfalls in Widerspruch zu dem vorher Gesagten.

Wie wir aus der ›Definition‹ von Liebe wissen, die wir an den Buchanfang all unserer Botschaften gestellt haben, ist Liebe die Wahrnehmung von Vollkommenheit. Wir wiederholen es sehr gerne und mit Nachdruck: Liebe IST die Wahrnehmung von Vollkommenheit. Was also gibt es für Dich zu tun, der Du die Sicht auf Dich selbst, auf Deinen Gott, auf Dein Leben und die gesamte Schöpfung heilen und Dich erlösen willst? Liebe ist allzeit die Antwort. Tatsächlich gibt es keine Frage, auf die es jemals eine andere Antwort geben könnte. Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns des Vorwurfes aussetzen, uns immerdar zu wiederholen – ein Einwand, den wir uns gerne gefallen lassen. (Anm. der Verfasserin: sehr scherzhaft gesagt!)

Liebe ist die Wahrnehmung von Vollkommenheit. Und Liebe ist allgegenwärtig, weil Gott es ist. Kannst Du denn wirklich glauben, wenn auch nur für einen Augenblick, Dein Schöpfer wäre in der Lage, sein geliebtes Kind in eine ›liebesfreie‹ Zone zu verbannen? Dies wäre ebenso absurd wie trostlos und letztlich vollkommen unmöglich. So etwas wie ›liebesfreie Zonen‹ gibt es nicht. Du willst Beweise? Nun, das ist Dein gutes Recht und letztlich der Motor und die Triebfeder jeglicher Erdeninkarnation. Der Beweis, den Du so schmerzlich vermisst und händeringend suchst, liegt in Dir selbst und nur hier ist er zu finden: Du bist der Liebe fähig, Du BIST Liebe. Herz, was willst Du mehr? Kann es jemals mehr des Beweises geben?

Wir sagten, dass die Suche nach Beweisen für Deine Identität wie auch die Identität Gottes Motor und Triebfeder jeglicher Erdeninkarnation ist. Dem ist so. Um es mit den klaren und wunderbaren Worten des Egon Friedell zu sagen: »Der Mensch ist ein ewiger Gottsucher. Was man auch sonst von ihm aussagen wollte, wäre sekundär. Denn aus dieser einen Quelle strömt alles, was er tut und unterlässt.«

Und was ist dann mit all dem Lieblosen und Boshaften in der Welt? Was ist mit all der Last, Pein und Not? Nun, Ihr Lieben, der Fluch führt zum Segen! Das tut er immer und ausnahmslos. Warum ist das so? Wie können wir es wagen, dies allem irdischen Anschein zum Trotz im tiefsten Brustton der Überzeugung zu postulieren? Wie können wir dessen so sicher sein? Weil die göttliche Wirklichkeit nicht ausgehebelt werden kann. Wir erinnern uns an die Worte des Kurs in Wundern: »Nichts Wirkliches kann bedroht werden.« Ihr wisst, was Ihr tut, wenn Ihr inkarniert. Ihr wisst es immer. Jedes Mal, wenn Ihr unser aller herrliche göttliche Heimat mit all ihrem Licht und ihrer wohligen Wärme verlasst, um Euch auf eine neuerliche Erdenreise zu begeben, tut Ihr es im vollen Bewusstsein.

Gott ist kein Dilettant. Im göttlichen Evolutionsplan gibt es keine peinlichen Fehler, denn Liebe ist unfehlbar. Gott ist kein Dilettant, aber der Mensch ist es auch nicht. Wenn Ihr das vergesst – und Ihr tut das nur allzu oft –, dann habt Ihr vergessen, wer und was Ihr seid. Was glaubst Du, wer Du bist? Was glaubst Du, wessen Kind Du bist? Ausgestattet mit allen Eigenschaften des himmlischen Vaters, sein heiliges Erbe tragend, bist Du bestens gerüstet für die Erdenreise. Der Himmel kann warten. Der Himmel kann warten, denn das ist es, was er tut. Der Himmel wartet immer, wohl wissend, dass Du ihn im Grunde und in Wahrheit niemals verlassen hast und das auch gar nicht kannst. Wo Du bist, da ist Liebe. Wo Liebe ist, da ist der Himmel. Wo bist Du also? Im Bewusstsein Deiner Liebe kannst Du alle Welten und alle Himmel bereisen, dennoch bleibst Du immer ganz bei Dir selbst und somit bei Gott. Dieses größte aller Wunder vermag nur die Liebe. Dass es für die Liebe weder Raum noch Zeit gibt, haben wir in unseren vorangehenden Botschaften ausführlich erörtert und verstanden.

Der Fluch führt zum Segen. Ihr wollt beides erleben, den Fluch wie auch den Segen. Erst im Gewahrsein des vermeintlichen Fluches werdet Ihr Euch des herrlichen Segens bewusst. Es ist Euer Wunsch, Wirklichkeit in dieser hochspezifischen Weise zu erfahren. Wenn dem nicht so wäre, dann gäbe es keine Seele, die inkarniert. Das Erdenleben ist heiliges Gnadengeschenk, ganz so wie jedes Leben in jeder denkbaren Dimension.

Warum der ganze Aufwand? Was, wenn nicht Liebe, könnte einen Aufwand dieses unfassbaren Ausmaßes rechtfertigen? Leben ist Selbstzweck, so wie die Liebe Selbstzweck ist. Wir sagten an anderer Stelle bereits, dass Leben, Liebe und Gott beliebig austauschbare Synonyme sind. Diese unterschiedlichen Begrifflichkeiten bezeichnen ein und dasselbe. Letztlich bezeichnen sie das grenzenlose Mysterium selbst. Dass Ihr mit diesen Begriffen Unterschiedliches assoziiert, ist dem Wesen der Dualität geschuldet. Tatsächlich sind es lediglich unterschiedliche Blickwinkel auf ein und dasselbe. Es sind nur Worte und Worte sind niemals allumfassend. Worte fragmentieren immer und auch dies ist dem Wesen der Dualität zuzuschreiben. Irdisch-menschliche Sprache entspricht nun einmal der ›grobkörnigen‹ Struktur der materiellen Dimension und ist ihren spezifischen Anforderungen perfekt angepasst.

Unser geliebtes Medium empfindet glühende Begeisterung für die Möglichkeiten der Sprache, sie mag die Kommunikation über das Wort und wertschätzt sie zutiefst. Sie liebt das zwanglose, faszinierende Spiel mit dem Wort und es reizt sie sehr, dem Wort Leben einzuhauchen, indem sie ihm Sinnhaftigkeit verleiht. Sie beherrscht diese Kunst in virtuoser Weise. Wäre dem nicht so, dann wäre sie kaum für diese Art der Zusammenarbeit in so vorzüglicher Weise geeignet. Wir verweisen an dieser Stelle gerne auf die entsprechenden Kapitel zum Thema aus Band V unserer Botschaften. Nun ist es so, dass ihr die nonverbale Kommunikation ebenso vertraut ist, denn unsere Botschaften werden in dieser Weise übermittelt. Ihr nennt es Telepathie. Telepathie ist keine Hexerei, sie ist die exakteste, natürlichste und einfachste aller Formen von Kommunikation und in geistigen Sphären ist sie eine Selbstverständlichkeit. Telepathie bedarf der Liebe. Sie ist die Trägerenergie. Telepathie bedarf einzig der Liebe. Mehr braucht es nicht, das tut es nie.

Aber wir schweifen ab und wir tun es gerne und aus gutem Grunde. Am Beispiel unserer Art der Zusammenarbeit mit unserem Medium zeigen wir auf, dass es im Grunde und in Wahrheit keine Trennung zwischen den Welten gibt und geben kann. Wenn Liebe im Spiel ist, dann sind Himmel und Erde ein und dasselbe. Hier verschwimmen alle vermeintlichen Grenzen. Unser Medium ist inkarniert. Dennoch kommuniziert sie telepathisch mit uns und sie tut dies mit wachsender Sicherheit und erfreulicher Selbstverständlichkeit. Wo ist also diese ominöse Grenze, die Ihr alle mit tiefem Bedauern anseht? Die Schranke ist nicht mehr, die Liebe steigt einfach über sie hinweg und fegt sie dahin. Und es ist, als sei sie nie gewesen.

Wenn wir Euch von diesen Dingen erzählen und berichten, dann geht es uns darum, Euch zutiefst auszusöhnen mit Eurem jeweiligen Leben in irdischen Gefilden. Wir dürfen nicht vergessen, dass der freie Wille unantastbar ist. Wie Du Dich für den Fluch entscheiden kannst, so kannst Du Dich jederzeit in gleicher Weise für den Segen entscheiden. Wähle erneut! Es gilt, Dich zu entscheiden und im Grunde und in Wahrheit ist es immer eine Wahl zwischen Liebe und Angst, denn es gibt nichts anderes. Wie auch immer Du wählst und Dich entscheidest, am ›Ende‹ bleibt doch nur die Wirklichkeit. Ist das nicht wundervoll!

2. Teil
Ewig währt am längsten

Die Wiege des Lebens

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, was ist die Wiege des Lebens? Was ist die Quelle allen Seins, des Deinen, des Eurigen wie auch des Unsrigen? Was ist die Wiege des Lebens und wo steht sie? Dieser Hort unermesslicher Liebe und wohliger Geborgenheit, wo ist er zu finden? Deine tiefe, brennende Sehnsucht danach ist Dir sicherer Garant dafür, dass es ihn geben muss. Irgendwo da draußen in den unendlichen Weiten der Schöpfung …

Du glaubst an Gott, wenn dem nicht so wäre, dann würdest Du diese Botschaften kaum lesen wollen, sie würden Deinen Lebensweg nicht kreuzen. Du glaubst also an Gott: so weit, so gut! Was ist Er für Dich, der Du so fieberhaft nach ihm suchst? Für viele unter Euch ist Gott eine Art theoretisches Gedankenkonstrukt. Und so rettet Ihr Euch, die Ihr allesamt unter quälendem Trennungsschmerz leidet, in die Gefilde der Hoffnung. Ihr hofft, dass es ihn geben möge, und dieser Antrieb lässt Euch kaum je zur Ruhe kommen. Ihr hastet und hetzt durch Euer Leben, rast- und ruhelos, fieberhaft suchend. Ihr seht Gott nicht, genau so wenig, wie der schillernde Schmetterling die strahlende Schönheit seiner eigenen Flügel sieht.

Und als ob das nicht schon schlimm und tragisch genug wäre, wähnt Ihr Gott in weiter Ferne. Zahllose Gedankenkonstrukte wurden im Verlauf der Menschheitsgeschichte um ihn herum gebaut, eines absurder und abwegiger als das andere. Doch die Wirklichkeit der Dinge ist so einfach und so schön, dass sie Euch kaum in den Sinn kommt. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er das Komplizierte und Umständliche dem Einfachen und Offensichtlichen vorzieht. (Anm. der Verfasserin: in besonderer Weise liebe- und verständnisvoll.)

Ihr wähnt Gott also in weiter Ferne. Doch was alles ist, das ist überall. Und so ist es, dass Gott sowohl fern ist als auch nah. Die göttliche Allgegenwart ist die Erlösungsbotschaft schlechthin: Was kann es mehr zu wollen geben, als Gottes Allgegenwart – in Dir, neben Dir, hinter Dir, um Dich herum? Tatsächlich kannst Du nicht einen einzigen Atemzug tun, in dem Gott nicht gegenwärtig wäre. Keinen noch so winzigen Schritt kannst Du gehen ohne ihn. Nun ist es in gewissem Sinne nicht ganz korrekt, wenn wir von göttlicher Allgegenwart sprechen. Wie wir wissen, sind Raum und Zeit an die duale Erfahrungswelt gebunden. Wo ist dann Gott, wenn es den Raum und die Zeit nicht gibt?

Nun, Ihr Lieben, wir sprechen zu Euch aus dem Lichte der Einheit heraus, wir sind jenseits von Raum und Zeit. Uns ist bewusst, dass wir in Worten reden müssen, die den irdischen Gegebenheiten gerecht werden, wenn das Gesagte denn überhaupt sinnvoll und verständlich sein soll. Bleibt also getrost bei der göttlichen Allgegenwart, sie kommt der Wirklichkeit Gottes am nächsten.

Innerhalb der Materie lebst Du in Raum und Zeit. Du erfährst sie als wirklich und real. Wenn dem nicht so wäre, dann würde Materie ihren Sinn und Zweck verfehlen. Das Ticken Deiner Uhr, es ist real und scheint mitunter unerbittlich, wie auch das penetrante Klingeln Deines Weckers am Morgen. (Anm. der Verfasserin: sehr scherzhaft gesagt). Es wäre vermessen und wenig hilfreich, Dir zu raten, dass Du solcherlei ignorieren solltest. Du lebst also in Raum und Zeit. Dennoch währt Dein Leben ewig. Und genau hier ist sie – die Wiege des Lebens!

Gott ist Liebe und Liebe ist Gott. Wenn Du Gott suchst, dann suchst Du Dich selbst. Es gibt nichts anderes zu suchen und es gibt nichts anderes zu finden. Du bist der Liebe fähig! Warum also suchst Du Deinen Gott in weiter Ferne und in anderen Dimensionen?

Wir erinnern uns an den wunderschönen Schmetterling. Die Wiege des Lebens ist das Leben selbst. Leben ist Liebe und nur Liebe ist Leben. Was ewig währt, kann niemals scheitern. Wie wir wissen, ist Liebe in ewiger Ausdehnung begriffen. Es gibt kein Ende, kein Aus, keinen Tod und kein Verderben. Wie gesagt, was ewig währt, kann niemals scheitern. Liebe ist heilige Energie und – im Grunde und in Wahrheit – die einzig wirklich existente. Aus Eurer dualen Sichtposition heraus, mag alles und jedes der Zeit anheimfallen, doch dem ist nicht wirklich so. Liebe steht über der Zeit. Liebe steht über Zeit und Raum. Liebe erschuf sie! Wer da glauben will, dass Liebe der Zeit zum Opfer fällt und fallen könne, der hat den Diener mit dem Herrn verwechselt.

In der Wiege des Lebens, Deines ewigen Lebens, darfst Du Dich allzeit vollkommen sicher und geborgen fühlen. Glück auf Zeit ist Illusion. Die Liebe Gottes hat kein Ablaufdatum, sie ist weder befristet noch ist sie messbar, denn dann wäre sie begrenzt. Sie kennt keine Bedingungen und nichts kann es jemals geben, das ihr Einhalt gebieten könnte. Wo auch immer Du straucheln und fallen magst, das Leben fängt Dich sicher auf. Immer und unfehlbar!

Ihr alle sucht nach Geborgenheit und Ihr hofft, sie in der Liebe zu finden. Liebe schenkt Euch Geborgenheit, so will es Euch scheinen. Doch es ist weitaus mehr als das: Liebe IST Geborgenheit. Liebe schenkt nichts, weil sie alles IST. Geschenktes kommt und geht, doch was ist, das bleibt ewig und zur Gänze, was es eben ist. Hier stoßen wir an die Grenzen dessen, was in Worte gefasst werden kann. (Anm. der Verfasserin: An dieser Stelle legt Regulus einen Augenblick tiefster Ergriffenheit und stummer Anbetung ein, wie immer, wenn vom Höchsten die Rede ist und alle Worte versagen.)

Ihr seid allzeit gut beraten, Eure Wahrheit in der Nähe der Liebe zu suchen. Wo, wenn nicht dort, könnte sie je zu finden sein? Wahrheit ist Wahrheit und muss noch nicht einmal gesucht werden. Liebe ist Wahrheit und nicht abhängig von ihrem Gewahrsein. Mit anderen Worten: Liebe ist nicht abhängig davon, ob Du Dir ihrer bewusst bist oder nicht. Aber Dein Glück ist es sehr wohl! Immer dann, wenn der Mensch ins Vergessen seiner selbst und seiner göttlichen Natur schlittert und ins scheinbar Bodenlose stürzt, bewahrt Gott die Wahrheit für ihn auf. Dies garantiert die Bedingungslosigkeit der Liebe, die keine Ausnahme kennt.

Was wäre das für eine ›Liebe‹, wäre sie partiell, zeitgebunden, an Bedingungen geknüpft oder von Umständen abhängig? Wir hier im Lichte der Einheit sind uns der unermesslichen, ewigen Liebe unseres himmlischen Vaters bewusst. Oh, könntest Du nur einen winzigen Lichtschimmer unserer Glückseligkeit erhaschen! Und doch bist Du keinen Deut weniger geliebt. In der Liebe kann es kein Mehr und kein Weniger geben. Liebe ist immer allumfassend, wenn sie ihrem Namen gerecht werden will. Was nicht allumfassend ist, das kann keine Liebe sein. Sei es, was es da wolle, aber ganz gewiss keine Liebe.

Wie fühlst Du Dich jetzt, in diesem Augenblick? Fühlst Du Dich geliebt? Fühlst Du Dich über alle Maßen geliebt? Nun, das ist die Wirklichkeit Deines Seins, die darauf wartet, dass Du sie freudig ergreifen und feiern mögest. Nie endende Glückseligkeit, nichts weniger als das findest Du bei Gott und nur hier kann sie gefunden werden. Wenn es darum geht, Dich geliebt zu fühlen, dann darfst und solltest Du absolut und unbedingt kompromisslos sein. Sei anspruchsvoll! Tatsächlich kannst Du Deinen Anspruch an die Liebe selbst, an die Liebe Deines himmlischen Vaters, niemals zu hoch ansiedeln. Wir haben immer wieder gesehen, dass Liebe lebt. Liebe lebt davon, sich auszudehnen, sich zu verausgaben und dadurch zu mehren und zu erweitern. Liebe erkennt sich selbst als das, was sie ist, indem sie sich versprüht und ergießt, einem warmen Sommerregen gleich. Ihr könnt sie Euch wie eine Art nie endender, wunderbarer Kettenreaktion vorstellen.

Doch zurück zur Wiege des Lebens. Wo steht sie denn nun? Sie steht überall, wo Du bist. In dieser Dimension ebenso wie in jeder anderen.

»Alles Ding währt seine Zeit –

Gottes Lieb‘ in Ewigkeit!«

Paul Gerhardt

Das Karussell der Ewigkeit

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, das Karussell des Lebens steht niemals still. Die Ewigkeit definiert sich dadurch, dass es so etwas wie ein Ende nicht gibt und niemals geben kann. Vom Blickwinkel der Dualität aus betrachtet ist die Ewigkeit ein nur schwer greifbares und diffuses Konzept. Für Euch, die Ihr innerhalb der Materie steht, hat alles einen Anfang und ein Ende. Dies ist deshalb so, weil Ihr die Dinge über ihre jeweiligen Begrenzungen definiert, so auch den Raum und die Zeit. Für Euch definieren sich die Dinge durch die Wahrnehmung eines Gegenteils. Diese hochspezifische Form der Wahrnehmung ist extrem herausfordernd und verlangt dem Menschen alles ab. Ihr erschöpft und verausgabt Euch, dennoch wollt Ihr es so, denn der Gewinn, den Ihr aus diesen Erfahrungen zieht, sucht wahrlich seinesgleichen.

Der Weg durch die Materie ist mehr als ehrenwert, es ist der heilige Weg der Erkenntnis. Ihr lebt also in Raum und Zeit. Euer Zeitempfinden lässt sie Euch wie eine Aufeinanderfolge von Augenblicken, eine Anreihung von Momenten, empfinden. Ihr empfindet Zeit wie eine Art unsichtbare Linie, die von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft führt. Doch die Wirklichkeit ist eine andere. Eure Vorstellung von Ewigkeit kommt einer endlosen Fortsetzung dieser Zeitlinie gleich. Doch Zeit ist nicht linear, sie ist überhaupt nicht. Es gibt keine Zeit! Gäbe es sie, wäre sie wirklich, dann könnte die Ewigkeit es nicht sein. In Band II unserer Botschaften sprachen wir bereits über das Wesen der Zeit. Wenn Ihr sie Euch punktförmig und nicht linear vorstellt, dann nähert Ihr Euch der Wirklichkeit am ehesten an.

Wenn wir Euch sagten, das Karussell des Lebens stehe niemals still, dann seid Ihr nun vollends verwirrt, denn Ihr könnt Euch Bewegung ohne Raum und Zeit nicht vorstellen. Bewegung setzt für Euch einen Raum wie auch einen Zeitrahmen voraus, innerhalb dessen sie stattfindet. Das Bild vom Karussell haben wir nicht willkürlich gewählt, denn Ihr assoziiert es mit einer nie endenden Kreisbewegung auf ein und demselben Punkt. Tatsächlich braucht Bewegung nichts von alledem. Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung. Leben ist pulsierendes, ewiges Sein. Lausche Deinem Herzschlag und lerne von ihm!

Uns dürfte hinlänglich bekannt sein, dass allein Liebe über der Dualität steht. Für die Liebe gibt es sie einfach nicht. Es ist also nicht ganz korrekt zu sagen, dass Liebe Raum und Zeit überwindet. Für die Liebe ist da nichts, das es zu überwinden gäbe. Liebe ist zeitlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Ewigkeit ist also die Abwesenheit von Zeit. Immer dann, wenn Ihr ›zeitverloren‹ seid, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, wenn Ihr die Zeit vergesst und ganz bei Euch selbst seid, könnt Ihr es erfahren. Solche Glücksmomente kennt ein jeder unter Euch und sie sind immer nur dann möglich, wenn Ihr zutiefst versunken seid in etwas, das Ihr liebt. Darf uns das noch wundern?

Kommen wir zurück zu unserem Karussell. Wie gesagt, wir wählen diese Metapher aus gutem Grunde und unsere Wahl hat noch einen weiteren, sehr gewichtigen Aspekt. An dieser Stelle wollen wir – und wir bestehen darauf – auf den Spaßfaktor zu sprechen kommen, den viele unter Euch so sträflich in ihrem Leben vernachlässigen. Erinnert Euch Eurer Kindertage auf dem Karussell! Wo ist der Spaß geblieben? Wann ist er Dir abhandengekommen? An welcher Wegkreuzung bist Du falsch abgebogen? An welchem Punkt auf Deiner Lebensreise hast Du Dich verirrt? Seht Ihr, das Leben will gefeiert werden, dazu ist es gegeben. Leben ist Selbstzweck, und zwar immer und überall. Ihr müsst nicht auf die viel beschworenen ›besseren Zeiten‹ warten und auch nicht auf den Himmel. Glück ist nur im Hier und Jetzt erfahrbar und kann nicht aufgeschoben werden, genauso wenig wie man Liebe aufschieben kann. Und genauso wie Liebe keinen Aufschub gestattet, so duldet auch das Glück keine Verschleppung. Warum ist das so? Weil – wir ahnen es – Liebe und Glück ein und derselben Quelle entspringen. Liebe ist die Keimzelle allen Glücks, nie gab es eine andere.

In Eurer Welt ist man nur allzu geneigt, das Glück in die Gefilde einer fiktiven Zukunft zu verbannen. Es ist trauriger Usus und praktisch alle religiösen Ausrichtungen tappen in diese fatale Falle. Lasse Dich lieben, auch von Dir selbst, und warte nicht damit, bis Du im viel beschworenen Jenseits angekommen bist! Wie im Himmel, so auf Erden. Du musst Dir Dein Glück nicht mit Leid erkaufen und die Liebe schon gar nicht. Nur Allgegenwärtiges hat Wirklichkeitsgehalt. Dreh Deine Runden auf dem Karussell des Lebens und habe Spaß dabei! Leid adelt nicht. Leid ist im göttlichen Schöpfungsplan nicht vorgesehen. Sein einziger Sinn und Zweck, wenn es denn einen gibt, liegt in seiner Überwindung.

Was wir Euch hier zu vermitteln versuchen, ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Wir wollen keinesfalls weltfremd erscheinen oder abstruse Schönfärberei betreiben. Wir sind uns der irdischen Lebensumstände und -bedingungen vollumfänglich bewusst. Leid hat viele Gründe, Ihr kennt sie alle und wir auch. Leid hat viele Gründe, jedoch keine Ursache im göttlichen Sinne. Was wir damit sagen wollen ist, dass Leid aus sich selbst heraus keinen Wert hat. Dies ist deshalb so, weil Leid kein Derivat der Liebe ist. Tatsächlich ist Leid immer nur da und dort möglich, wo Liebe ›übersehen‹ wird, ein Umstand, wie er nur innerhalb der Materie möglich ist. Ihr seid wahrlich hoch geehrt, Euch dieser Wahlmöglichkeit und damit dem Risiko von Leid auszusetzen. Und Ihr macht reichlich Gebrauch davon.

Wie wir gesehen haben, führt der Fluch immer zum Segen und von dieser Regel gibt es keine Ausnahme, denn die Gnade Gottes ist unendlich. Der Weg durch die Materie, der Weg durch die Irrungen und Wirrungen, ist ein heiliger Weg der Erkenntnis. Der Nutzen, den Ihr aus den Erdenerfahrungen zieht, ist unermesslich. Ihr wisst, was Ihr tut, wenn Ihr inkarniert und der Lohn ist Euch so gewiss wie ›der Tod und die Steuer‹! (Anm. der Verfasserin: sehr scherzhaft gesagt.) Damit wir uns recht verstehen: Gott kann weder belohnen noch bestrafen. Gott ist Liebe und Liebe kann nichts als lieben. Wenn wir von ›Lohn‹ sprechen, dann wollen wir vielmehr damit zum Ausdruck bringen, dass die Entlohnung in der Sache selbst liegt und sich ganz selbstverständlich daraus ergibt.

Doch kommen wir erneut auf unseren Spaßfaktor zu sprechen, der uns, wie Ihr seht, sehr am Herzen liegt. Wir sagen hier sicherlich nicht, dass Ihr ständig freudestrahlend durchs Leben laufen müsst, womöglich mit einem anhaltenden, ›dümmlichen‹ Grinsen im Gesicht, obwohl Ihr, bei Licht betrachtet, allen Grund dazu hättet. Vielmehr versuchen wir, Euch die Augen zu öffnen für das herrliche, grandiose, großartige Geschenk, dass das Leben als solches ist. Wahre Freude ist eine sehr ernste Angelegenheit. Echte Glückseligkeit reicht bis auf den Bodengrund der Seele und erschüttert sie bis in ihre Grundfesten. Humor ist ein Ausläufer der Freude und nur unter hochspezifischen Bedingungen möglich. Unser Medium hat völlig recht, wenn sie sagt, dass sie niemals einem Wesen vertrauen könnte, das keinen Humor hat. Wo kein Humor ist, kein Glück und keine Freude, da kann auch keine Liebe sein. Das ist allzeit völlig unmöglich. Freude entspringt der Liebe und weist doch gleichermaßen auf sie hin. Freude ist der Fingerzeig auf die Liebe selbst.

»Wenn ich an Gott denke,

ist mein Herz so voll Freude,

dass mir die Noten von der Spule laufen.«

Joseph Haydn

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