Kitabı oku: «himmlisch heiße Lustbarkeiten», sayfa 2

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Bonbons

1. Grundrezept

(1 Portion): 300g Zucker, 100ml Wasser

Alles in einem Topf zum Kochen bringen. Dabei nicht umrühren. Wenn die Masse langsam braun wird, auf eine Silikonmatte oder ein eingefettetes Backpapier schütten. Nun einmal zusammenfalten und erkalten lassen.

Tipp:

Wahlweise kann man Caramel, Schokolade, Honig oder Minze o.ä. hinzugeben.

2. Karamellutscher

(4 Portionen): 125g Zucker, 1/8l Sahne, 30g Margarine,

1Pck. Vanillezucker, 1TL Honig, etwas Butter

Alle Zutaten in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze etwa 25 Minuten unter Rühren kochen lassen. Die Karamellmasse in eine flache, mit Butter eingefettete Form gießen und etwas abkühlen lassen. Nach dem Abkühlen in kleine Bonbon-Stücke schneiden.

3. Mandel – Karamell – Bonbons

(1 Portion): 3EL Butter, 4 EL Zucker, 2 1/2EL Sahne,

2 EL Mandelsplitter (angeröstet)

Die Butter in einem Topf bei kleiner Hitze schmelzen, den Zucker einrühren und kurz darin erwärmen. Die Sahne dazu geben und schnell (!) verrühren. Die Mandeln unterrühren.

Auf ein Backpapier oder Alufolie streichen und trocknen lassen. Nach dem Erstarren in Stückchen schneiden.

Zartbittere Schokoladenbrüstchen

Kelly Stevens


Melina tauchte den langstieligen Löffel ein letztes Mal in die flüssige Schokolade, bevor sie ihn langsam und genüsslich ableckte. Dabei schloss sie die Augen, um sich ganz auf das sinnliche Erlebnis konzentrieren zu können, dass sich ihren Lippen, ihrer Zunge, ihrem Gaumen und natürlich ihren Geschmacksknospen bot. Ein Hauch von Vanille, von Brombeer und natürlich von gutem, dunklen Kakao.

»Man könnte meinen, du bekommst Zuhause nicht genug Sex.«

Der Spruch riss sie unsanft aus ihrer Versunkenheit. »Mann, Benno, schleich dich hier nicht so an!«, fuhr sie ihren Mitarbeiter an.

Doch Benno grinste nur. Hauptberuflich war er Lebenskünstler, deshalb behauptete er immer, den Job in ihrer Patisserie nicht wirklich nötig zu haben. Auch Sex bekam er genug, wenn man seinen Erzählungen Glauben schenken durfte. Melinas Typ war er nicht; mit siebenundzwanzig war Benno nicht nur einige Jahre jünger als sie, sondern er war auch der Mode erlegen, Vollbart zu tragen. In der Schokoladenproduktion war es aus Hygienegründen Pflicht, eine Plastikhaube über den Kopf zu ziehen, damit keine Haare in die Lebensmittel fielen. Nur für Vollbärte schien es noch keine Regelung zu geben.

Auch jetzt wischte sich Benno ein paar Krümel aus dem Bart. Hatte er also wieder genascht. Melina seufzte. Ihr Geschäft lief gut, was vor allem an den herrlichen Schokoladenpralinen, zartschmelzenden Trüffeln und verführerischen kleinen Törtchen lag, die sie anboten.

Man sollte meinen, wer so viel Liebe und Aufmerksamkeit seinen Schokoladenkreationen widmete, bekäme zuhause ebenfalls mehr als genug davon. Leider war das Gegenteil der Fall, wie Benno ihr gerade wieder, wenn auch unbeabsichtigt, schmerzhaft klar gemacht hatte. Ihr Mann war im öffentlichen Dienst tätig, ein typischer Büromensch, der ihren Laden, in den sie so viel Herzblut steckte, als ‘dein kleines Hobby’ abtat und es nicht mochte, wenn sie zuhause nach Schokolade roch. Genauso wenig, wie er ihre süßen Kreationen mochte. Ein gutes Steak mit Pommes Frites, und möglichst wenig Grünzeug, damit konnte sie ihn glücklich machen. Nicht jedoch mit einem Schoko-Nuss-Törtchen oder einem Erdbeer-Rhabarber-Trüffel, und die Fernbedienung zuhause bekam deutlich mehr Streicheleinheiten ab als seine Frau.

»Da kam gerade ‘ne Anfrage rein, wegen deiner Workshops«, unterbrach Benno ihre Gedanken. »Der wollte wissen, ob du auch vegane Sachen machst.«

»Vegan?« Melina runzelte die Stirn. Als gelernte Konditorin hatte sie sich in verschiedenen Chocolaterie-Workshops weitergebildet, aber das Thema ‘vegane Ernährung’ war dabei nie zur Sprache gekommen. Ihre Ausbilder waren immer der Meinung gewesen, Butter und Sahne seien unverzichtbare Geschmacksträger. Auch sie selbst liebte ihre süßen, fetten Kalorienbomben.

»War ja nur ‘ne Frage. Ist wohl ein ziemlich bekannter Foodblogger. Aber dann sag ich besser mal ab.«

»Warte!« So eine Chance wollte Melina sich nicht entgehen lassen. Sie bot seit einigen Monaten einmal in der Woche Schokoladen-Workshops zu verschiedenen Themen an, um sich einen zusätzlichen Kundenkreis zu erschließen – sehr zum Unwillen ihres Mannes, weil diese Kurse meistens abends oder am Wochenende stattfanden. »Hat er irgendetwas Genaueres gesagt, was er möchte?«

»Er erwähnte deine Schokoladentörtchen und fragte, ob es die auch in einer veganen Variante gibt.«

Für ihre Schokoladentörtchen war Melina sogar bis über die Grenzen ihrer Kleinstadt hinaus bekannt. So schwer konnte es ja wohl nicht sein, diese köstlichen Leckereien ohne tierische Produkte zuzubereiten. »Das muss dann aber ein Extratermin werden.«

»Geht klar.« Pfeifend schob Benno ab.


Drei Wochen später, an einem Sonntagnachmittag, war es soweit. Melina hatte sich vorher ausführlich informiert, welche Zutaten sie ersetzen musste, und ihr Rezept mehrfach ausprobiert, bis sie es perfektioniert hatte.

Außer seinem Vornamen, einer Handynummer und Bennos Aussage, dass er Foodblogger war, wusste sie nichts über ihren Kunden. Das war aber nichts Ungewöhnliches. Das einzig Ungewöhnliche war, dass dies ein Einzeltermin war; normalerweise hatte sie immer Gruppenkurse mit bis zu sechs Personen. Viel Platz war in ihrer dem Verkaufsraum angeschlossenen Produktionsküche, in der die Kurse und Workshops stattfanden, nämlich nicht.

Sie warf einen letzten Blick auf ihre blitzblanke Arbeitsplatte, auf der sie schon die Zutaten bereitgestellt hatte, bevor sie leicht nervös nach vorne ging. Die einzige Möglichkeit, ihr Geschäft zu betreten, führte durch den Verkaufsraum.

Tatsächlich, vor dem Schaufenster wartete ein Mann. Noch recht jung, wie sie überrascht feststellte, vielleicht Ende zwanzig. Aber Blogger waren wahrscheinlich eher jung und technikaffin.

»François«, stellte er sich mit dem Namen vor, der auch in ihrem Terminplaner eingetragen war.

»Oh, sind Sie Franzose oder Schweizer?«, fragte Melina überrascht.

»Nicht ganz.« Er lächelte. »Belgier.«

»Die belgische Schokolade ist ja auch sehr bekannt«, redete sie drauflos, um ihre Nervosität zu überspielen. Er sah aber auch wirklich verdammt gut aus. Dunkles, leicht welliges Haar, sehr sinnliche Lippen, warme braune Augen, die sie sofort an geschmolzene Schokolade erinnerten. Sein Körper war schlank, nichts deutete auf exzessive Schlemmereien hin, wie sie es bei seinem Beruf fast erwartet hätte. Der ganze Mann war eine einzige Versuchung!

»Melina von ‘Melinas Chocoparadies’«, stellte sie sich verspätet vor. »Kommen Sie doch bitte herein.«

Er folgte ihr nach hinten. Plötzlich kam Melina ihre ohnehin kleine Produktionsküche noch kleiner vor, so eine Präsenz hatte er.

Er ist nur ein Kunde, versuchte sie sich selbst einzureden. Zwar jemand, der sehr wichtig für dein Geschäft sein könnte, aber erst einmal nur ein Kunde!

Sie versuchte, ihre hungrigen Blicke auf seinen Körper im Zaum zu halten, während sie ihm mit bemüht neutraler Stimme etwas über den Anbau von Kakaobohnen, den Fermentierungsprozess und zuletzt die Herstellung von Schokolade erzählte. »Wir verwenden nur die besten Bioprodukte und stellen alle Pralinen und Trüffel selbst her. Sie sind etwas teurer, aber sie sind wirklich eine Sünde wert.«

François nickte zu allem, was sie sagte. Dabei lag ein feines Lächeln auf seinem Gesicht.

Melina wurde zunehmend unsicherer. Dennoch beendete sie den theoretischen Teil so souverän sie konnte, bevor sie zum Praktischen überging.

»Sie sind also wegen meinen Schokotörtchen hier?«

François lächelte. »Sie wurden mir sehr empfohlen.«

Obwohl sie nicht vegan waren? Melina runzelte die Stirn. »Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, scheuen Sie sich bitte nicht. Ich liebe Schokolade, und wenn ich in meinem Element bin, geht meine Begeisterung manchmal mit mir durch …«

»Ich darf doch fotografieren?«, fragte François höflich und zeigte ihr eine kleine Digitalkamera.

Stimmt, er war ja Blogger. Sie hätte eher eine Profikamera erwartet. »Natürlich.«

Er lächelte schon wieder. Fast ein wenig hintergründig, dachte Melina.

»Da wir mit Lebensmitteln arbeiten, muss ich Sie leider bitten, diese Plastikhaube überzuziehen.«

Er warf einen Blick darauf. »Es sind ja nur Sie und ich hier. Das wäre jammerschade, eine so schöne Frau wie Sie damit zu verunstalten. Ich verrat’s auch nicht weiter, dass wir uns nicht an die Hygieneregeln gehalten haben.«

Kurz zögerte Melina, ob sie ihm wirklich so einfach nachgeben sollte. Dann beschloss sie, Hygienevorschriften Hygienevorschriften sein zu lassen.

»Mein Mitarbeiter hat gesagt, dass Sie Veganer sind«, plapperte sie drauflos, »deshalb habe ich mir erlaubt, das Rezept auf Ihre Bedürfnisse anzupassen. Dies hier ist das Original.«

Sie zeigte ihm eins ihrer berühmten Schokotörtchen. Es bestand aus mehreren Schichten, die kunstvoll aufeinander aufbauten. »Den Boden bildet ein dunkler Biskuitteig mit Nüssen, darauf befindet sich eine Schokoladenmousse, und die Dekoration besteht aus dunkler Schokolade. Ich würde aber gerne einen anderen Boden machen, der ohne Eier auskommt.«

François lächelte weiterhin und sah sie auffordernd an. »Das klingt gut.«

Melina atmete erleichtert aus. »Ich dachte an einen dünnen Nussboden, der nicht gebacken werden muss. Wir benötigen lediglich eine Basis, auf der das Törtchen stehen kann, damit die Creme Halt hat«, erklärte sie.

François nickte. »Verstehe.«

Sie zog ihren Mixer nach vorne. »Für kleinere Portionen ist ein haushaltsüblicher Mixer völlig ausreichend. Ich dachte, wir machen zwei Stück? Sie können Sie nachher selbstverständlich mitnehmen.«

»Wir werden sehen.« Er lächelte schon wieder so merkwürdig.

Melina schob ihm die Behälter mit Mandeln, Walnüssen und Haselnüssen sowie eine Küchenwaage zu. »Für den Boden benötigen wir insgesamt fünfzig Gramm Nüsse. Ich persönlich nehme immer etwas mehr Mandeln, weil sie neutraler schmecken als beispielsweise Haselnüsse, aber das ist Ihrem Geschmack überlassen.«

Geschickt wog François die Nüsse ab. »Lassen Sie mich raten, wir werden sie mahlen?«

»Bevor wir das machen, werden wir sie leicht rösten, bis sie duften. Das macht sie aromatischer.« Melina zeigte auf eine beschichtete Pfanne. »Ohne Zugabe von Öl, bei mittlerer Hitze. Es dauert nur ein paar Minuten.«

Während Francois die Nüsse röstete, stellte Melina die anderen Zutaten für den Boden bereit: dicke, saftige Medjool-Datteln, dunkles, leicht entöltes Kakaopulver, Agavendicksaft, Vanilleschoten und feine Meersalzkristalle.

Sie ließen die Nüsse einige Minuten abkühlen, während sie François zeigte, wie man das Mark aus der Vanilleschote kratzte. »Echte Madagaskar-Vanille in Bioqualität. Wussten Sie, dass Vanilleschoten die Früchte von Orchideen sind?«

»Ja, die Gewürzvanille stammt ursprünglich aus Mexiko«, überraschte François sie mit seinem Wissen. Er nahm eine Schote in die Hand, roch daran und betrachtete sie sehr genau, bevor er sie der Länge nach aufschlitzte und erneut daran roch, bevor er vorsichtig mit einem scharfen Messer das Mark herauskratzte. »Diese hat eine sehr gute Qualität.«

Melina, die sah, wie er die Schote aufbog, bekam plötzlich ganz andere Assoziationen und errötete. Wie es wohl wäre, wenn seine schlanken Finger nicht die dunkle Frucht der Orchidee so sinnlich öffnen würden, sondern die verbotene Frucht, die ihr Körper bot? Plötzlich sah die aufgeschlitzte Schote fast aus wie ihre rosige Spalte, die aufgeklappten Seiten wie ihre inneren Lustlippen, die sich um seine Finger schmiegten.

»Danke«, stammelte sie. Reiß dich zusammen!, befahl sie sich selbst. In ihren Workshops waren normalerweise überwiegend Frauen. Aber selbst, wenn ein Mann dabei gewesen war, hatte sie noch nie so reagiert wie heute.

»Ich denke, die Nüsse sind nun genug abgekühlt, um weiterverarbeitet werden zu können«, sagte sie. »Sie können sie jetzt im Mixer zerkleinern. Ein paar Sekunden dürften reichen, es können gerne noch ein paar Stückchen drin sein.«

François folgte ihren Anweisungen und arbeitete nach und nach zwei entkernte Datteln, einen gehäuften Teelöffel Kakaopulver, das Mark von einer Viertel Vanilleschote und eine kleine Prise feines Meersalz unter die Nussmischung.

»Durch die Datteln wird der Teig saftig, aber noch ist er eher krümelig als klebrig. Wenn wir nun etwas Agavendicksaft hinzufügen, wird er weicher und lässt sich viel besser verarbeiten.«

François gab einen Strahl des fast goldfarbenen, flüssigen Sirups in den Mixer. »Wie viel etwa?«

»Insgesamt vielleicht ein oder zwei Teelöffel voll, das kommt darauf an. Lieber anfangs ein bisschen weniger und testen, wie der Teig sich anfühlt.«

»Fühlt sich gut an«, sagte François, während er die Masse sinnlich zwischen den Fingern rollte. »Schön weich und warm.« Er kostete ein bisschen. »Himmlisch.«

Melina zwang sich, an ihren Kühlschrank zu denken. Kalt und hart. Jawohl. Das fehlte noch, dass sie hier Schnappatmung bekam!

Sie holte zwei Servierringe aus einer Schublade. »Teilen Sie den Teig in zwei Hälften«, wies sie ihn leicht atemlos an, während sie einen ovalen Teller auf die Arbeitsplatte stellte. »Sie können die Törtchen direkt auf Tellern anrichten, oder eine Platte mit Frischhaltefolie überziehen, damit man sie später besser abnehmen kann.«

Sie zeigte ihm anhand des ersten Bodens, wie man den Teig in den Servierring streichen musste, um einen dünnen, runden Boden zu erhalten, der in Form blieb. »Etwa drei Millimeter Höhe reichen schon aus. Die Schokotörtchen sind so gehaltvoll, dass der Boden nicht zu dick sein sollte.«

François stellte sich beim zweiten Boden so geschickt an, dass sie vermutete, dass er dies nicht zum ersten Mal tat. »Kochen Sie zuhause oft?«

»Oh ja, ich liebe es, zu kochen und auch zu essen«, antwortete er und warf ihr dabei ein spitzbübisches Lächeln zu. Er hatte schöne Zähne, ebenmäßig und hell. Der ganze Mann war zu schön, um wahr zu sein! Und dann konnte er auch noch Kochen! Wenn Melina dagegen an ihren eigenen Mann dachte …

Sie seufzte unwillkürlich und zwang ihre Gedanken wieder in andere Bahnen. Schließlich war sie eine verheiratete Frau!

Nachdem die beiden Böden in den Kühlschrank gestellt worden waren, um fest zu werden, holte Melina einen Block dunkler Schokolade aus ihrem Vorratsschrank und eine Packung aufschlagbare Sojasahne aus einem ihrer Kühlschränke.

»Dunkle Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil ist oftmals vegan, selbst wenn es nicht explizit darauf steht«, erklärte sie. »Der Hauptbestandteil ist Kakaomasse und Kakaobutter, beides Bestandteile der Kakaobohne. Dazu kommt Zucker und manchmal noch Sojalecitin. Diese Masse wird fein gewalzt, dann erwärmt und dabei gerührt, das nennt man conchieren. Dadurch wird die Schokolade cremig. Kühlt sie ab, wird sie wieder fest. Wir müssen sie zur weiteren Verarbeitung erneut erwärmen, damit sie flüssig wird.« Sie reichte ihm ein großes Messer und ein Schneidebrett. »Wir benötigen fünfundsiebzig Gramm, fein gehackt.«

Während er Stücke der Schokolade abschnitt und hackte, stellte Melina das Temperiergerät ein. »Zuhause können Sie Schokolade auch in einer Metallschüssel über dem Wasserbad schmelzen. Wichtig ist, das die Temperatur sehr niedrig ist, sonst verbrennt sie und wird krisselig anstatt flüssig. Man sollte unbedingt danebenstehen und beispielsweise mit einem Schneebesen rühren, damit die Stücke gleichmäßig schmelzen. Es dauert nur ein paar Minuten, aber die Mühe sollte man sich machen.«

François gab die abgewogene, gehackte Schokolade in das Temperiergerät, wo sie automatisch gerührt wurde, bis sie geschmolzen war. »Sieht sehr appetitlich aus.«

Melina nickte. »Die ideale Temperatur zur Weiterverarbeitung ist gut dreißig Grad Celsius. Wir lassen sie jetzt ein paar Minuten abkühlen und schlagen derweil die Sojasahne.«

Da sie nicht mit Gelatine arbeiten konnte, hatte sie sich für aufschlagbare Sojasahne entschieden. Sie hatte einige Produkte testen müssen, bevor sie eins gefunden hatte, das sich tatsächlich gut aufschlagen ließ.

Sogar so gut, dass sich einige Sahnespritzer über ihre Küche verteilten, dachte Melina reumütig und wischte die erreichbaren Stellen mit einem Küchenhandtuch ab.

»Tut mir leid«, entschuldigte sich François. Auch auf seiner Nase waren noch ein paar Sahnespritzer.

»Sie haben da noch was …«, sagte sie verlegen und deutete sich auf ihre eigene Nase.

Doch anstatt sich übers Gesicht zu reiben, kam er näher. »Was, Sahne? Willst du sie für mich wegwischen?«

Melina musste sich sehr beherrschen, nicht ihre Finger zu nehmen und sie danach abzuschlecken, sondern mit einem sauberen Küchentuch zu arbeiten.

»Jetzt heben wir die geschlagene Sojasahne vorsichtig unter die geschmolzene Schokolade.«

Melina sah zu, wie er beides vorsichtig mit dem Schneebesen verrührte, bis die Farbe einheitlich hellbraun war. »Wir hätten auch helle Schokolade nehmen können, aber ich persönlich bevorzuge den leicht herben Schokoladengeschmack von dunklem Kakao. Deshalb ist in der Mousse auch kein Zucker.«

»Ich ebenfalls. Irgendwie intensiver, findest du nicht auch?«

Sie hatten auch noch den gleichen Geschmack!, dachte Melina verzückt und griff das vertrauliche Du auf.

»Meine Schokotörtchen baue ich normalerweise auf, indem ich die Schokoladenmousse direkt in die Servierringe streiche. Wir können aber auch halbrunde Formen benutzen, die den gleichen Durchmesser haben wie der Boden. Was meinst du? Davon habe ich aber nur zwei Stück …«

Ihr war bewusst, dass sie schon wieder nervös plapperte, aber François nickte zustimmend. »Dann wissen wir auf jeden Fall, dass es unsere sind.«

Sie empfahl ihm, die Formen kurz mit kaltem Wasser auszuspülen, bevor er die Schokoladen-Sojasahne-Mischung hinein strich. »Du musst sie bis zum Rand füllen und gut drücken, damit keine Luftblasen entstehen.«

Die fertig gefüllten Formen stellten sie in den Kühlschrank.

Während sie warteten, konnten sie sich um die Dekoration kümmern, vielleicht ein paar Schokoladenblätter aus Schokolade herstellen oder ein paar Schokospäne hobeln. Ihnen würde schon etwas einfallen.

»Das dauert jetzt mindestens eine halbe Stunde, bis die Creme fest ist. Ich habe gedacht, in der Zwischenzeit könnte ich dir zeigen, wie man vegane Trüffel zubereitet?«

»Was, und das hier verschwenden?« François griff nach der Schüssel, in der sich noch Reste der Schokocreme befanden. Er fuhr mit seinem Zeigefinger hindurch und führte ihn, schokoladenüberzogen, an seine Lippen. Spitzbübisch grinste er sie an, bevor er die Creme von seinem Finger ableckte.

Wie hypnotisiert sah Melina zu. In ihrer Magengegend zuckte etwas, obwohl sie sicher war, keinen Hunger zu haben. Jedenfalls keinen Hunger auf Essbares.

»Willst du auch?«, fragte François und hielt ihr die Schüssel hin.

Als sie nicht reagierte, fuhr er mit seinem Zeigefinger erneut durch die Creme und hielt ihn ihr vor die Lippen.

Wie hypnotisiert öffnete Melina den Mund und leckte die Creme von seinem Finger ab.

»Oh là là«, kommentierte François mit hochgezogener Augenbraue.

Sie hatte doch tatsächlich an seinem Finger genuckelt! Tiefrot im Gesicht wandte Melina sich ab und begann, die Küche aufzuräumen. Das machte sie normalerweise zwar erst, wenn ihre Kunden gegangen waren, aber sie brauchte gerade dringend etwas, um sich abzulenken.

François leckte derweil ungerührt die Schüssel aus, indem er abwechselnd mit dem Zeigefinger durch die restliche süße Masse fuhr und ihn danach ableckte.

Bisher hatte er noch kein einziges Foto gemacht. Für einen Foodblogger, der extra einen Workshop gebucht hatte, fand Melina das schon etwas seltsam. Oder wollte er nur das Endergebnis fotografieren, nicht den Weg dorthin?

Sie zeigte ihm noch die Herstellung von Schokoladenspänen, die sie später als Dekoration für die Törtchen verwenden konnten, und von veganen Orangentrüffeln. Dann wurde es Zeit, ihre Schokotörtchen fertigzustellen.

Ein kurzes Abspülen der Form unter heißem Wasser genügte, damit die Mousse sich löste. Geschickt ließ Melina sie direkt auf die Böden gleiten, so dass sie zwei perfekte Halbkugeln auf dem Teller hatten. »Voilà! Jetzt kann man sie noch dekorieren, beispielsweise mit Schokoladenspänen und frischer Minze. Frisches Obst schmeckt auch sehr gut dazu, beispielsweise Beeren.«

»Hättest du denn welche da?«, fragte François.

»Natürlich.« An einem Sonntag zwar keine große Auswahl mehr, aber das, was sie fand, stellte sie auf den Arbeitstisch: Physalis, Blaubeeren, Erdbeeren, Kiwis und ein halbvolles Schälchen mit Himbeeren.

François musterte das Obst eine Weile, bevor er die beiden Törtchen mit einem dekorativen Rand aus Blaubeeren und Physalis umgab. Zum Schluss griff er nach dem Schälchen mit Himbeeren. Mit seinen langen, schlanken Fingern suchte er zwei gleichgroße, feste Beeren aus und setzte sie jeweils genau in die Mitte der Törtchen.

»Sieh sie dir an«, murmelte er. »Was meinst du?«

Melina sah die Törtchen an. Doch anstatt zwei Schokotörtchen zu sehen, sah sie zwei perfekte braune Halbkugeln, garniert mit zwei rosigen Spitzen. Die Himbeeren erinnerten sie von Farbe und Aussehen her an zwei erigierte Brustwarzen, die Krönung auf den Schokobrüsten.

François schien ähnliche Assoziationen zu haben. Erst jetzt griff er zur Kamera und machte beinahe andächtig ein paar Fotos. »Perfekt. Du bist ein Naturtalent.«

Melina war verwirrt. »Ich bin Konditorin.«

Er lachte. »Sag ich doch, du bist ein Naturtalent. Der sinnliche Umgang mit Lebensmitteln liegt dir im Blut.« Er trat einen Schritt zurück und begutachtete sein Werk. »Rund, prall und sahnig. Und dann die Spitzen oben drauf … würdest du nicht auch am liebsten reinbeißen?«

»Reinbeißen?«, wiederholte Melina, die immer noch nicht ganz sicher war, worauf er hinauswollte.

Doch da hatte François sich bereits vorgebeugt. Fasziniert beobachtete Melina, wie er mit der Zunge über die Schokolade der linken Brust fuhr, die Umgebung der Himbeeren sinnlich erkundete, um dann – ihr stockte der Atem – den Mund zu öffnen und hineinzubeißen, während er aus dem Handgelenk Fotos machte.

Als er sich wieder erhob, war sein halbes Gesicht schokoladenverschmiert. Er lächelte sie an.

Melina hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Sie schwankte zwischen Fassungslosigkeit, einer Predigt über Hygienevorschriften beim Umgang mit Lebensmitteln und Bewunderung.

»Jetzt du«, forderte François sie auf und deutete auf das zweite Brüstchen, das noch unversehrt war und in seiner ganzen Pracht glänzte.

Hätten sie doch lieber die anderen Formen genommen!, schoss es Melina durch den Kopf. Dann wäre sie jetzt nicht in dieser verfänglichen Situation!

»Was? Ich?«, stammelte sie.

»Ja, du! Komm schon, trau dich.«

Doch Melina schüttelte den Kopf. »Das sind doch deine.«

»Hmmm, was machen wir denn da?«, fragte er mit dunkler, sinnlicher Stimme, die sie an geschmolzene Schokolade erinnerte.

Wie gerne würde sie ihn jetzt küssen, schoss es ihr durch den Kopf. Die Schokoladencreme von seinen Lippen ablecken …

Gesagt, getan. Dass François ihr Kunde war, blendete sie in diesem Moment völlig aus. Und auch er schien nichts dagegen zu haben. Seine Zunge spielte mit ihrer, während er den Kuss vertiefte. Süß und schokoladig. Melina seufzte unwillkürlich auf.

Sie bekam kaum mit, wie François ihr das Kleid aufknöpfte. Als sie die Arbeitsplatte in ihrem Rücken spürte, kam sie kurz zur Besinnung, aber François’ »Halt still!« ließ sie verharren. Der Kunde war schließlich König in ‘Melinas Chocoparadies’.

Geschickt setzte François ihr das verbleibende Schokoladenbrüstchen zwischen ihre eigenen Brüste, die er zwischenzeitlich von ihrem BH befreit hatte. Eine dritte Brust, wenn auch farblich nicht ganz passend. Zwei helle Brüste, eine dunkle. Melina kicherte.

Ihr Kichern wurde jedoch schnell zum Stöhnen, als François begann, abwechselnd ihre und die Schokoladenbrust zu lecken. Dabei verteilte er immer mehr Schokocreme auf ihrer Haut, anstatt sie abzulecken.

»Willst du auch kosten?«, fragte er, fuhr mit seinen Fingern über ihre Haut und hielt ihr erneut einen schokoladecremeüberzogenen Finger vor die Lippen.

Ohne Nachzudenken nahm Melina seine Finger in den Mund und leckte sie ab. François’ Schokoladenaugen wurden noch eine Spur dunkler.

»Heiß«, kommentierte er, während er begann, mit Hilfe seiner Hände die Schokocreme in ihre Brüste zu massieren.

Melina stöhnte genussvoll. Sie hatte schon von Schokoladenmassagen in exklusiven Wellness-Spas gehört, aber eine Schokoladenbrüstchen-Brustmassage war auch für sie etwas völlig Neues. Die Masse war im ersten Moment kühl, so dass sich ihre eigenen Brustwarzen ebenfalls aufrichteten, aber durch ihre Körperwärme wurde sie schnell weicher und wärmer.

François’ sinnliche Berührungen und der Geruch der Schokolade beruhigte und erregte sie gleichermaßen.

»Wusstest du, dass Kakao eine aphrodisierende Wirkung hat?«, raunte François und bedeckte ihre Haut mit kleinen Bissen.

Melina bog den Rücken durch, je näher sein Mund ihrer Brustwarze kam. Da schlossen sich seine Lippen bereits um die harte Spitze, saugten und lutschten, um sie von der Schokolade zu befreien, die er kurz zuvor darauf gestrichen hatte.

»Kleine Genießerin«, raunte François und griff nach seiner Kamera.

Doch alles, was Melina in diesem Moment interessierte, war, dass er viel zu viel anhatte.

»Zieh dich aus, du machst dich ja ganz schmutzig«, keuchte sie, und François ließ sich nicht zweimal bitten. Auch ihr zog er das Höschen aus.

Sein Penis sah zum Anbeißen aus. Doch bevor sie ihn weiter bewundern oder gar anfassen konnte, glitt François auch schon in sie hinein.

Melina schlang die Beine um seine Hüften, um ihn näher zu ziehen. François hielt mit seinen Schokoladenaugen Blickkontakt, während er weiterhin die Schokoladenmousse in ihre Brüste massierte und sie auf ihrem Arbeitstisch mitten in ihrer Produktionsküche fickte.

Viel zu schnell baute sich die Spannung in Melinas Unterleib auf, und viel zu schnell entlud sie sich wieder. Sie bäumte sich auf der harten Arbeitsplatte auf, bevor sie zitternd darauf liegen blieb. So hatte sie Schokolade noch nie genossen. Sie fühlte sich entspannt, ausgeglichen – und glücklich.

François zog seinen Penis aus ihr, rieb ihn kurz und spritzte ihr dann seine Sahne auf die schokoverschmierten Brüste.

»Du bist der Wahnsinn«, sagte er, als er wieder zu Atem bekommen war, und machte noch ein paar Fotos von ihren schokoladen- und spermabeschmierten Brüsten.

Nur unwillig kehrte Melina wieder in die Wirklichkeit zurück und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem verschwitzten Gesicht.

Galant half François ihr vom Tisch. Melinas Beine zitterten immer noch. Eine Dusche gab es in ihrer kleinen Patisserie natürlich nicht, deshalb säuberte sie sich notdürftig am Spülbecken und trocknete sich mit ein paar Küchentüchern ab.

François hat es ihr gleich. Mit Bedauern sah sie, wie er seinen Luxuskörper wieder in Kleidung verpackte, die zu ihrem großen Erstaunen immer noch präsentabel aussah. Als ob hier nicht soeben eine Schokoorgie stattgefunden hatte!

Wie gut, dass er die Fotos gemacht hatte, bevor er die Törtchen wieder … zerstört hatte. »Was ist das eigentlich für ein Blog, für den du schreibst?«, fragte sie.

Ungläubig sah François sie an. »Hat dein Mitarbeiter dir echt nicht gesagt, worüber ich blogge?«, fragte er.

»Er meinte nur, du wärst Foodblogger.«

François begann zu lachen. Erst verhalten, dann immer lauter. »Ich fasse es nicht«, japste er. »Du wusstest gar nicht, worüber ich blogge?«

»Nein, wieso, stimmt was nicht?«, fragte Melina verunsichert.

»Doch, schon, aber …« Er schüttelte den Kopf und kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus. »Es geht vor allem um Erotik. Sinnliche Erlebnisse beim Kochen und Backen, verführerische Rezepte, aphrodisierende Lebensmittel, der kreative Einsatz von Lebensmitteln zur Befriedigung spezieller Gelüste … Dein Mitarbeiter kannte meinen Blog, er sprach mich nämlich auf meinen Selbstbefriedigung-mit-Salatgurken-Beitrag an.«

Benno würde sie den Hals umdrehen, wenn sie ihn das nächste Mal sah, dachte Melina. Er hatte sie doch komplett ins offene Messer laufen lassen! Ob er das absichtlich getan hatte? Bestimmt. Wie sie Benno kannte, hatte er wahrscheinlich gedacht, ihr damit auch noch einen Gefallen zu tun, weil sie in seinen Augen nicht genug Sex bekam.

Melina schluckte. »Und was ist daran jetzt vegan?«

»Na, Fleischesgelüste ohne Fleisch.« Er grinste sie offen an und verstaute seine Kamera. »Dafür, dass du keine Ahnung hattest, was auf dich zukommen würde, warst du echt ein Naturtalent.«

Sie würde Benno den Hals samt Bart umdrehen! Aber erst, nachdem sie sich bei ihm bedankt hatte, dachte Melina und verabschiedete François mit einem glücklichen Lächeln an der Ladentür.


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