Kitabı oku: «Kryptonit», sayfa 4
Kapitel 6
Wir saßen am Frühstückstisch mit unserem bunten Campinggeschirr. Ich hatte blau. Die WG unterhielt sich und ich grübelte immer noch. Was hatte ich vergessen? Woran konnte ich mich nicht mehr erinnern? Warum war das wichtig und wer bin ich überhaupt? ich drückte auf meinem Baguette herum und sah rüber zu Sarah.
„Sarah, hattest du gestern Geburtstag?“ fragte ich schließlich.
Sie kaute angestrengt fertig und schluckte schließlich, während sie mich irritiert ansah. Sie kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn.
„Äh, nein. Wieso fragst du das?“
Ich sah resigniert wieder auf mein Baguette und sagte nur:
„Ach, nur so. Ich dachte, der wäre jetzt irgendwann.“
„Ich hab im September Geburtstag.“ sagte sie trocken.
Ich lächelte sie künstlich an und wendete wieder meinen Blick ab.
Mist. Das war mein einziger Ansatzpunkt. Ich kam nicht weiter mit meinem Rätsel. Und fragen konnte ich sie auch schlecht. Offiziell wusste ich ja gar nichts. Ich wollte unbedingt heraus finden, was es mit dieser Geheimniskrämerei auf sich hatte. Und ich wollte verdammt nochmal wissen, was ich vergessen hatte. Alex war wahrscheinlich meine einzige Chance, etwas heraus zu finden.
„Obie, hast du das Spülmittel schon mit hoch gebracht?“
Ich pulte noch immer mit dem Finger in meinem Baguette herum und fühlte das kalte Fleisch des Schinkens, wie es fettig zwischen meinen Fingern hin und her glibberte.
„OBIE!“
„Was?“ ich schrak auf und sah in fragende Pia-Augen.
„Das Spülmittel. Wo?“
„Äh, im Zelt.“
„Ist alles okay bei dir? Du stehst irgendwie neben dir.“
„Ich denk schon. Ich bin nur müde.“ flunkerte ich und biss in mein Baguette.
„Dann bis später.“
„Wo gehst du hin?“
Pia setzte sich neben mich und streichelte meine Haare, bei bei einem Kind.
„Pia fragt nach Spülmittel. Pia möchte Geschirr abwaschen. Pia geht zum Waschbecken.“
Es war witzig gemeint, aber ich sah nur betreten auf meinen Teller.
„Obielein, ist wirklich alles okay?“
„Ja, klar. Mach dir keinen Kopf. Ich habe nur schlecht geschlafen.“
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand zum Spülen.
Am Nachmittag beschlossen Pia und ich eine Wanderung zu machen. Ja! Eine Wanderung! Besonders lang und anspruchsvoll war unsere Wanderung selbstverständlich nicht. Wir hatten uns einfach den „Hausberg“ vorgenommen, der mehr oder weniger ein „Haushügel“ hinter dem Camp war. Aber wir mussten uns trotzdem durch unweges Gelände kämpfen und waren auch eine ganze Zeit unterwegs. Von oben konnte man das komplette Camp überblicken und den See sehen. Es sah plötzlich alles so klein und friedlich aus. Wir saßen auf dem Hügel und schwiegen und lächelten. Es war wieder einer dieser vollkommenen Momente, in denen es keine Worte brauchte. Wir saßen nur da und sahen auf den See. Ich hielt Pias Hand. Unser Glück war vollkommen. Nach dreißig Minuten sahen wir uns an und fielen einfach übereinander her. Pia knöpfte meine Hose auf und legte meine Errektion frei. Sie befreite sich von ihren Unterteilen und ritt mich. Sie nahm es sich so fest und intensiv, wie sie es gerne mochte. Kurz bevor wir soweit waren, stoppte sie und ließ nur noch meine Eichel leicht zwischen ihren feuchten Schamlippen hin und her gleiten. Als die Leidenschaft kaum mehr auszuhalten war und wir beide uns nur noch danach sehnten uns so intensiv und tief zu spüren, wie möglich, drückte ich sie von mir runter. Sie rollte unsanft auf den harten Boden, aber genoss sichtlich meine Grobheit. Sie sah mich mit flehenden Augen an, dass ich sie weiter vögele. Also drang ich wieder in sie ein und war so tief in ihr, dass kein Zentimeter mehr zwischen uns war. Gemeinsam wiegten wir uns mit harten Stößen zum Höhepunkt und ich war mir sicher, dass man Pias Schreien bis ins Camp hören konnte.
Wir blieben noch lange dort oben auf unserem Hügel. Pia’s Kopf lag auf meinem Schoß und wir beobachteten, wie die Sonne langsam am Horizont verschwand. Auch ich lag auf dem felsigen Untergrund und sah einfach in den Himmel. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einfach da gelegen hatte um die Wolken zu beobachten. Ich sah Formen, die sich nach einigen Minuten komplett verändert hatten und schließlich war es schon zu dunkel, um die Formen der Wolken zu erkennen.
„Wir müssen mal wieder nach unten, oder?“ schlug ich vor. „Nicht, dass wir noch im Dunkeln den Weg runter finden müssen.“
„Oh, du hast Recht! Es ist so schön, mit dir hier zu liegen. Ich will gar nicht gehen.“ sagte Pia und schmiegte sich noch fester an mich.
„Ich hab dich lieb.“ sagte sie schließlich und mein Herz bekam einen kleinen Stich.
War DAS nicht der perfekte Moment, um es endlich zu sagen. Wenn es ihr in DIESER Kulisse, nach DIESEM Tag nicht gelang, ‚Ich liebe dich‘ zu sagen, fühlte sie es wahrscheinlich noch nicht. Ich war heraus gerissen aus meiner romantischen Stimmung. Ich murmelte „Ich dich auch. Bis zum Mond.“ und schob sie nach oben, damit wir aufbrechen konnten. In Wirklichkeit liebte ich sie. Bis zum Mond. Und zurück.
Auf dem Rückweg wurde es immer dunkler und wir bekamen etwas Respekt davor, dass wir uns wirklich verlaufen könnten. Aber dann:
„Hörst du das?“
„Was?“
„Die Musik.“
„Höre ich. Kommt aus dem Camp.“
„Na, dann leg mal einen Gang zu. Die Party fängt noch ohne uns an.“
Pia nahm meine Hand und zog mich weiter. Sie folgte ihrem Gehör und die Musik kam immer näher. Im Camp sollte heute Abend eine Oldie-Party steigen und Pia war besessen von Oldies. Überhaupt konnte sie keine Party freiwillig verpassen. Sie liebte es zu tanzen und zu feiern. Ich war eher der stille Beobachter und becherte lieber Drinks an der Bar. Als wir im Camp ankamen, saßen unsere Freunde schon vereint an einer Sitzgruppe und schauten uns überrascht an.
„Habt ihr euch verlaufen?“ fragte Sascha gehässig.
„Nein!“ grinste Pia ihn an. „Alles läuft nach Plan. Wir kommen doch genau richtig, oder?!“ Sie führte mich mit ihrer Hand bis zum Sitzplatz, weil sie wusste, dass ich sie nicht auf die Tanzfläche begleiten würde. Dann löste sie ihre Hand, immer noch grinsend und schaute fragend in die Runde. Sascha stimmte nickend, aber schulterzuckend zu. Pia schaute Chris auffordernd an. Ich wusste bereits, dass er keine Chance hatte, aber er war unentschlossen. Pia legte den Kopf schief und streckte ihre Hand aus. Chris nickte widerwillig. Er konnte sich nicht wehren. Pia nahm seine Hand und entführte ihn auf die Tanzfläche.
Ihr lieben Leser werdet euch jetzt fragen, ob der Typ eigentlich nicht mitkriegt, dass dieser Chris voll auf Pia steht und sich an sie ran schmeißt… Leute! Hab ich mitgekriegt. Es ist nur so… Dass jemand auf Pia steht, war für mich nichts Neues. Sie genoss die Aufmerksamkeit. Und ich akzeptierte und liebte ihre Art. Ich hatte keine Angst vor Konkurrenz. Ich war mir meiner Beziehung bewusst und lebte sie so, wie sie sich gestalten wollte. Pia war frei und brauchte das auch. Wenn sie in die Enge getrieben wurde, von was auch immer, wurde sie wie ein kleiner Terrier, der knurrt und fixiert und wenn man sich ihm nähert, schnappte er zu. Ich hatte das unzählige Male erlebt, wenn Sarah oder Raffi sie provoziert hatten. Selbst, wenn ich das Verlangen danach gehabt hätte, eifersüchtig zu reagieren, hätte das nur dazu geführt, dass sie sich bedrängt fühlte und aus Trotz handelt oder mich weg stößt. Also, ja! Ich habe mitgekriegt, dass Chris mit ihr flirtete und, dass er offensichtlich etwas für sie übrig hatte. Und ich habe auch mitbekommen, dass Pia darauf einging und zurück flirtete und Kontakt zu ihm suchte. Ich hatte davor keine Angst. Ich war mir ihrer sicher. Ich war so, wie ich war und sie war so, wie sie war und so funktionierten wir.
Pia tanzte mit Chris und Sascha. Sie waren ausgelassen und Sascha und Chris alberten miteinander herum. Langsam füllte sich die Tanzfläche. Pia machte zwar ein paar klägliche Versuche, mich zum Tanzen zu bewegen, indem sie mich sexy antanzte, mich nickend herüber winkte oder einfach an meinem Arm zog. Nichts half. Ich tanzte nicht und das war auch gut so. Ich quatschte mit Raffi und Alex. Ich trank Cocktails und französisches Bier. Ich rauchte. Ich wippte im Takt mit. Ich hatte Spaß. Meine Art von Spaß. Und Pia hatte ihre Art von Spaß. Sie tanze, flirtete und trank Schnaps.
„Ihr wart wandern, oder?“ fragte Raffi mich.
Ich musste etwas lachen, weil ich wusste, dass unsere „Wanderung“ recht kurz und unser Sonnenuntergang Plus umso länger war.
„Ja, wir haben hier den ‚Haushügel‘ bestiegen. Man kann so gut den See sehen und alles, was im Camp vor sich geht. Wir haben total die Zeit vergessen. Plötzlich wurde es schon dunkel und wir haben uns fast verlaufen.“
Mir fiel auf, dass Sarah den ganzen Abend noch nicht aufgetaucht war. Ich spürte nach all dem Bier langsam den Harndrang und beschloss, auf dem Rückweg vom Klo mal nach ihr zu sehen. Vor dem Toilettenhäuschen unterhielten sich ein paar junge Franzosen. Es ging um etwas, was sie „fille“ nannten. Ich konnte kein Wort französisch. Leider. Dieses „fille“ schien ein spannendes Gesprächsthema zu ergeben. Als ich auf dem Rückweg an Sarahs Zelt vorbei ging, rief ich nach ihr. Dreimal. Keine Antwort. Panisch riss ich den Reißverschluss ihres Zeltes auf und war beruhigt, sie nicht darin zu finden. Ich fragte mich, warum ich mir überhaupt solche Sorgen um sie machte. Ich kümmerte mich ja sonst auch nicht um ihre Angelegenheiten. Irgendwie ließ mir diese Sache keine Ruhe. Ich spielte in ihrem Leben anscheinend eine Rolle. Vielleicht dachte ich deshalb, sie sollte in meinem Leben auch eine Rolle spielen. Jedenfalls machte ich mich auf zum Sanitärhäuschen und konnte sie auch auf den Toiletten nicht finden. Dafür war es ziemlich peinlich, wie ich in den Damenbereich stürmte und alle Kabinentüren aufschlug. Eine junge Französin stand gerade vor dem Spiegel und frischte ihr Make-up auf.
„Sorry. Äh, pardon. Je… looking for someone. Tu… äähh… speak english? Or german?“
Sie sah mich nur irritiert an und hielt die Hände beschwichtigend nach oben.
„Non, non, keine Angst! Ich suche nur jemanden. Hast du vielleicht eine Frau gesehen? So groß, blonde hair? Compris anything?“
Sie schüttelte verwirrt den Kopf und rief dann vorsichtig
„Au secours!“
Ich wusste zumindest, dass das „Hilfe“ heißt und entschloss mich, schnell wieder zu verschwinden. Ich hatte mich gerade leicht panisch auf den Weg zum See gemacht, drehte dann aber dann doch lieber um, damit ich Hilfe holen konnte. Alleine würde ich sie nie finden, wenn sie da unten war. Ich rannte nach oben zum Camp und direkt auf unsere Gruppe zu. Ich war völlig atemlos und konnte kaum sprechen.
„Pia! Raffi! Wisst ihr wo Sarah ist?“ Ich schnaufte ein paar Mal. „Im Zelt ist sie nicht, auf dem Klo auch nicht.“
Raffi unterbrach mich.
„Du warst auf dem Damenklo?“
„Ja, erzähle ich später. Jetzt müssen wir erstmal Sarah finden. Alleine werde ich sie am Strand niemals finden, also dachte ich, wir teilen uns auf.“
Pia und Raffi hatten meine Ausführungen teilweise irritiert verfolgt. Jetzt zogen sie eine Schnute, sahen sich an und versuchten, sich das Lachen zu verkneifen. Die hatten vielleicht Nerven. Ich schaute sie fragend an.
„Was geht hier vor, Leute?“
Raffi setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Er versuchte immer noch nicht zu lachen, aber es gelang ihm eher schlecht.
„Du musst jetzt ganz stark sein, Toby. Weißt du, Sarah hatte Kopfschmerzen und hat sich nach dem Abendbrot ein bisschen ins Zelt gelegt. Jetzt steht sie an der Bar und lässt sich einen Tequila Sunrise mixen.“
„Was?“
„Einen Tequila Sunrise.“
Ich schaute auf und sah Sarah kerngesund und elegant wie immer an der Bar stehen. Ich sah Pia an, die sich bereits den Bauch hielt vor Lachen, dann Raffi, der neben mir saß und es immer noch versuchte, zu unterdrücken, aber ich spürte, wie sein Körper die ganze Zeit zuckte. Ich war beruhigt, aber kam mir unendlich doof vor.
„Wie peinlich…“ sagt ich leise vor mich hin.
Sarah hatte mich mittlerweile gesehen und winkte mir lächelnd von der Bar aus zu. Ich grüßte knapp zurück, indem ich die Hand hob und schlürfte dann weiter meinen Cocktail. Ich spielte mit dem Gedanken, Sarah einfach anzusprechen auf das, was ich gehört hatte. Es fickte meinen Kopf so krass, dass ich nicht wusste wo das hinführen würde. Aber ich wusste nicht, wie ich das anfangen sollte. Einfach die Wahrheit sagen? Dass ich am Zelt vorbei lief und zufällig das Gespräch aufgeschnappt hatte?
Ich beschloss erstmal eine Nacht drüber zu schlafen.
Kapitel 7
„Obielein! Zeit zum Aufstehen!“
Pia kroch im Zelt auf mir herum und säuselte direkt in mein Ohr. Ich war verkatert und todmüde. Der Cocktail-Bier-Mix hatte mir den Rest gegeben. Das Wort ‚Aufstehen’ fühlte sich in meinem Kopf an wie ‚Schlachtung‘. Ich grummelte vor mich hin und drehte mich weg.
„Komm schon, wir fahren gleich zum Supermarkt. Ich habe eine Mitfahrgelegenheit organisiert.“
„Was willst du denn im Supermarkt? Wir haben Vollpension gebucht.“ murmelte ich in mein Kissen.
Jetzt wurde sie grob. Sie riss den Reißverschluss meines Schlafsackes auf und schüttelte mich an der Schulter.
„Pia…“
„Steh jetzt auf!“
„Pia, bitte…“
Sie schüttelte mich immer noch und quengelte ungeduldig.
„Pia, verdammt! Was soll der Scheiß?!“ sagte ich und schubste sie von mit weg.
Sie saß auf ihrer Isomatte und sah mich verschüchtert mit großen Augen an.
„Sorry, Obie. Ich dachte nur, wir könnten da ein paar Snacks besorgen und Getränke. Und ich hab doch auch schon zugesagt…“
Ich war wach und erschrocken über mich selbst. Ich hätte sie nicht so anbrüllen sollen.
„Es tut mir leid. Mir dröhnt der Kopf. Deshalb bin ich etwas ausgerastet. Es ist ne gute Idee. Ich muss nur erstmal kurz klar kommen mit dem wach sein.“ sagte ich, während ich beruhigend ihre Schulter streichelte. Pia legte sich in meinen Arm.
„Die Ibuprofen sind in meinem Rucksack.“
„Du weiß doch, dass ich nichts nehme. Ich brauche nur Wasser und Kaffee.“
„Dann besorge ich dir schon mal einen Kaffee, während du dich fertig machst.“
„Danke!“
Ich küsste ihre Stirn und verschwand schnell im Sanitärhäuschen.
„Obie?“ schrie Pia in den Herrenbereich. „Ich hab hier deinen Kaffee.“
Ich stand unter der Dusche und sonst war keiner im Waschraum.
„Bring ihn hier rein.“ rief ich zurück.
„Dein Ernst?“
Ich öffnete leicht die Tür und grinste Pia verwegen an. Ich winkte sie zu mir rein. Sie lugte vorsichtig um die Ecke, ob sie auch niemand beobachtete und kam zu mir an die Duschkabinen-Tür. Ich nahm ihr den Kaffee ab und stellte ihn auf das Waschbecken. Dann zog ich sie zu mir in die Kabine und drückte sie gegen die Wand. Sie war überrascht, aber sichtlich angetan von der Idee und dem Gedanken, dass uns jemand erwischen könnte. Ich war nackt und ich denke, sie konnte auf den ersten Blick erkennen, was ich im Sinn hatte. Ich drückte meinen Körper gegen ihren und hielt ihre Hände mit einer Hand über ihrem Kopf an der Wand fest. Sie war sofort willenlos und stöhnte leise in mein Ohr.
„Psch…“ flüsterte ich, während ich ihre Brüste unter dem T-Shirt drückte und massierte und ihre harten Nippel zwischen meinen Fingern drehte.
Sie atmete schwer aus und ein, während ich sie leidenschaftlich küsste und meine Zähne sanft mit ihren Lippen spielten. Meine andere Hand wanderte runter zu ihrem Jeansrock und ich arbeitete mich zu ihrer Unterwäsche vor. Ich konnte spüren, dass auch Ihr Körper Blut in den Schritt gepumpt hatte. Ihre Vagina fühlte sich warm und angeschwollen an. Ich strich langsam über die Säume ihres Slips und konnte beiläufig ihre Schamlippen spüren. Auch ihre Hand hatte bereits ihren Weg an meinen Penis gefunden und sie massierte und streichelte ihn sanft. Meine Errektion wurde immer härter und mein Wille, das hier bis zum Äußersten zu treiben immer größer. Schließlich flüsterte sie mir ins Ohr
„Ich will dich in mir!“
Pia rieb sich bereits durch ihre Unterwäsche an meiner Latte. Ich schob ihren Slip zur Seite und hob sie an der Wand in die perfekte Position. Dann drang ich kraftvoll in sie ein. Pia stöhnte laut auf und auch ich konnte mir ein lautes „Mmmhhh“ nicht verkneifen. Wir sahen uns erschreckt an und kicherten dann etwas, weil wir kurz vergessen hatten, dass man jeden Ton in dem hellhörigen Sanitärhäuschen hören konnte. Wir hörten um uns herum das Wasser rauschen und dazu nur das gleichmäßige Geräusch unserer vereinten Körper und das schwere Atmen des Anderen. Pia fiel es immer schwerer keine Geräusche von sich zu geben und ich sah, dass sie sich auf die Lippe biss, um nicht zu stöhnen. Schließlich flüsterte sie
„Ich… komme… gleich… Ich kann nicht mehr… leise sein… Obie… Ah! Mh! Mh!“
Ich wurde von ihrem gleichmäßigen Zucken umschlossen. Ich stieß weiter rhythmisch in sie hinein und kam schließlich lautlos und atemlos. Wir versuchten wieder zu Luft zu kommen und sie ließ sich langsam an der Wand wieder auf den Boden sinken. Ich stand immer noch vor ihr und stütze mich gegen die Wand, bis ich wieder atmen konnte.
„Das war unglaublich.“ sagte sie leise und strahlte mich immer noch schwer atmend an. Ich küsste sie lange. Dann schlich sie sich wieder aus dem Herrenbereich und ich duschte ein zweites Mal, bevor ich endlich meinen kalten Kaffee trank.
Zusammen mit Chris standen wir pünktlich zur Mitfahrgelegenheit am Auto eines unserer Mitcamper bereit.
„Warum bist du so nass?“ fragte Chris Pia, deren Kleidung noch nicht ganz getrocknet war und hier und da noch einige Wasserflecken erkennen ließ.
„Ach, lange Geschichte.“ antwortete sie und wir grinsten uns heimlich an.
Chris nahm das mit einem Schulterzucken hin, ergänzte aber:
„Na, wenn du mal nichts damit zu tun hast, Toby du Schlingel!“
Ich hob nur unschuldig die Hände und legte einen Arm um Pias Taille.
Die Fahrt zum Dorf war kurz, aber es war trotzdem toll, etwas von der Umgebung zu sehen. Zu Fuß waren wir bisher ja nicht sehr weit gekommen. Der Supermarkt selbst, an dem wir zuerst hielten, war allerdings mehr als unspektakulär. Ein großer Parkplatz mit ein paar Bäumen und drinnen sah eigentlich alles aus, wie in Deutschland. Franzosen erwarteten Ost und Gemüse genauso im Eingangsbereich, wie Schokolade kurz vor der Kasse. Wir fanden uns gut zurecht und kauften allerhand Luxusgüter, an die wir im Camp nicht einfach so dran kamen. Obwohl ich ihr davon abgeraten hatte, wollte Pia sich unbedingt einen Schokoladenvorrat anlegen, der natürlich noch bevor wir wieder im Camp waren im Auto geschmolzen war. Raffi hatte angemerkt, dass er sich über Chips freuen würde. Außerdem holten wir noch ein paar Flaschen Wein und einige unverderbliche Snacks für den Tag.
Danach gingen wir noch durch das Dorf und bestaunten mit offenen Mündern die Häuser und Straßen. Das Dorf war komplett von Felsen und hohen Bergen umgeben und man hatte hier oben sogar einen fantastischen Blick auf den See und die Schlucht.
„Wow, guck dir die Häuser an! Ein Wunder, dass die alle noch stehen.“ flüsterte ich fast ehrfürchtig, als ob ich Angst hätte sie würden einstürzen, wenn ich zu laut sprach. Keines, der schmalen, aneinander gereihten Häuser stand mehr gerade. Aber alle waren bewohnt und in den unteren Etagen waren kleine Läden, in denen Stoffe oder Lampen verkauft wurden. Ein kleiner Bach führte durch den ganzen Ort und kleine, krumme Brücken gingen darüber.
„Ich liebe es hier! Lass uns nach einer freien Wohnung suchen und einfach hier bleiben. Wir stehen morgens am Fenster und schauen auf den See. Trinken einen Café au Lait und sitzen bei einem Croissant und Marmelade aus dem Laden nebenan auf dem Balkon. Ich trage nie mehr als Unterwäsche und nach dem Frühstück haben wir Sex bei offener Balkontür. Kannst du dir unser Leben bitte mal vorstellen?!“
Ich strahlte vor mich hin und träumte mich in diesen Gedanken hinein. Ich küsste Pia. Ich liebte ihre verrückten Ideen. Unser Leben wäre traumhaft. Aber es war eben nur eine verrückte Idee.
„Und womit bezahlen wir unsere Miete?“ flüsterte ich an ihre Lippen.
„Du könntest malen und ich könnte Postkartenmotive fotografieren. Wir wären das berühmte junge Künstlerpaar aus Moustiers, das man in den Morgenstunden immer hört. Die Nachbarn verdrehen die Augen, wenn sie bei ihrem Café sitzen. ‚Aber die Bilder sind wirklich schön.‘ würden sie untereinander munkeln. ‚Und die beiden sind auch wirklich so nett – dafür, dass sie Deutsche sind – Stets freundlich und immer ein Lächeln im Gesicht.‘ Und die alte Frau, die neben uns wohnt, würde hinter vorgehaltener Hand noch ergänzen: ‚Und eins muss man der talentierten, jungen Fotografin ja lassen: Diesen hübschen Maler würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen.‘ Und dann würden sie kichern und beim nächsten Mal, wenn sie uns morgens hören wieder kopfschüttelnd lächeln, während sie einen Schluck von ihrem Café nehmen.“
Ich liebte sie so dafür, dass sie sich solche Geschichten ausdachte. Und, dass sie sie einfach so erzählen konnte. Weil sie es fühlte. Weil sie, wenn ich gesagt hätte „Lass uns das machen!“ versucht hätte, das zu machen. Sie lebte einfach und dachte nicht zu viel über die Zukunft nach. Alles was zählte, war das Hier und Jetzt. Die Zukunft würde schon von ganz alleine kommen. Das fand ich unglaublich attraktiv an ihr. Ich sah sie nur fasziniert an und strahlte. Dieses Leben mit ihr zu führen, wäre ein Traum. Und es würde genauso sein, wie sie es beschreibt.
„Ich liebe dich.“ sprudelte es einfach so aus mir heraus.
Oh, shit. Hatte ich das echt gerade einfach so gesagt? Während ich mir auf die Lippe biss, wartete ich auf eine Reaktion von ihr. Sie lächelte mich an und öffnete den Mund, um zu antworten.
„Ich…“
„Hey, ihr beiden! Da seid ihr ja.“
Verdammt! Chris kam um die Ecke und kam strammen Schrittes auf uns zu. Ich war beruhigt, dass meine Aussage jetzt nicht mehr im Fokus stand. Aber jetzt, wo ich es ausgesprochen hatte, schuldete sie mir irgendwie schon eine Antwort. Pia trennte ihren Blick von meinem und sah zu Chris.
„Hört mal, der Steffen will gleich wieder ins Camp fahren. Wir sollten schon mal zum Auto zurück gehen.“
Pia nickte und sah mich dann wieder an.
„Wir reden später, okay?“ sagte sie noch leise zu mir.
Ich nickte und wir gingen Hand in Hand zum Auto zurück. Die Rückfahrt war still und wir schauten nachdenklich aus den Seitenfenstern. Es kam mir vor, als ob es ihr gelegen kam, dass Chris uns unterbrochen hatte. Sie hatte die Gelegenheit sofort genutzt um die Spannung zwischen uns zu unterbrechen. Wahrscheinlicher war allerdings, dass ich nur etwas Schiss hatte, dass sie anders für mich empfinden könnte als ich für sie. Sie hatte gelächelt und meine Hand gehalten. Das waren erstmal gute Zeichen. Der Rest blieb abzuwarten.
Zurück im Camp saßen wir mit Chris bei den Bierbänken und unterhielten uns über das Dorf. Chris hatte allerhand über die Historie und Architektur von Moustiers gelesen und gab uns jetzt sein geballtes Wissen weiter. Ich sah währenddessen abwesend über das Camp zum See herunter und dachte an Pia in Unterwäsche auf unserem Balkon mit einem Café au Lait in der Hand, wie sie ins Schlafzimmer schaute und mich anlächelte. Ich lag noch im Bett und hatte einen Zeichenblock auf dem Schoß. Ich arbeitete an einer Bilderreihe über die Schlucht, in der ich die Gefahr der Natur betonen wollte und zeichnete Skizzen.
„Habt ihr euch die Kapelle oben angeschaut. Sie ist aus dem zwölften Jahrhundert. Könnt ihr euch das vorstellen? Das ist einfach mal scheiß achttausend Jahre her.“
„Wir sind einfach in den Gassen versackt.“ antwortete Pia, lächelte Chris aber anerkennend für sein Wissen an.
„Sagt mal, habt ihr heute noch was vor?“ fragte Chris uns beide und schaute gespannt zwischen uns hin uns her. Wir sahen uns an und zuckten mit den Schultern.
„Ne.“ antworteten wir beide im Chor.
„Wieso?“ wollte Pia wissen.
„Naja, ich dachte wir könnten ja eine sehr anspruchsvolle Wanderung den Hügel hinunter machen und diese atemberaubende Sehenswürdigkeit, namens Lac de St. Croix, vom Ufer aus betrachten. Oder sogar hinein steigen. Völlig ohne Schutzausrüstung. Wir sind ja schließlich im Aktivurlaub.“
„Strandtag?“ fragte ich sicherheitshalber.
Chris lachte und nickte inbrünstig. Pia stimmte auch nickend ein und schon fanden wir uns im Zelt wieder, wie wir eine Strandtasche packten. Also eigentlich packte Pia eine Strandtasche und ich versuchte mir im Liegen meine Badehose über meinen verschwitzten Körper zu ziehen. Als ich mich aufsetzte, beschloss ich, dass ich jetzt lange genug auf meine Antwort gewartet hatte.
„Pia?“ fragte ich zurückhaltend.
Sie sah mich nicht an und sagte nur „Hm?“, während sie weiter Sachen in die große Tasche stopfte. Ich legte meine Hand auf ihren Arm und drückte ihn leicht. Sie sah mich nun an.
„Ich habe dir vorhin gesagt, dass ich dich liebe. Das ist mir nicht so raus gerutscht. Ich fühle das so. Schon länger. Also sage ich es jetzt nochmal und hoffe, dass wir mehr als zwei Sekunden haben, bevor jemand deine Antwort unterbricht. Ich liebe dich, Pia.“
Es war raus und ich fühlte mich so selbstbewusst und ehrlich. Ich schaute sie erwartungsvoll an und sie lächelte wieder. Ich konnte ein Funkeln in ihren Augen erkennen. Trotzdem platzte ich fast vor Spannung.
„Obie, das ist so schön, dass du das empfindest und ich bin unendlich dankbar, dass du das mit mit teilst. Ich fühle mich geehrt, dass ich die Frau bin, die bei dir solche starken Gefühle auslöst.“
Sie machte eine Pause und ich war jetzt schon völlig desillusioniert. Das hörte sich nicht an, als ob darauf ein ‚Ich liebe dich auch‘ folgen würde. Mein Blick wandte sich traurig von ihr ab und ich zog die Augenbrauen zusammen. Pia legte eine Hand auf meine Wange und schob meinen Kopf wieder nach oben, damit ich sie ansah. Sie sah glücklich aus und sah mich aufmunternd an.
„Es tut mir leid, dass ich dir nicht das antworten kann, was du hören willst. Ich liebe nicht so einfach. Ich habe auch sehr starke Gefühle für dich. Ob es Liebe ist? Das kann ich noch nicht sagen. Aber ich bin mir sicher, dass es das Stärkste ist, was ich jemals für jemanden empfunden habe, Obie.“
Mein Baum kribbelte. Ich wusste, dass das alles war, was sie mir geben konnte. Und ich beschloss es dankbar anzunehmen.
„Du wirst mich schon noch lieben lernen.“ sagte ich neckisch zu ihr und nahm sie fest in meinen Arm. Sie schmiegte sich perfekt in meine Arme und wir lächelten beide. Ich konnte das akzeptieren.
Wir gingen zum Strand und richteten uns unsere Liegeplätze ein. Ich wühlte in unserer Tasche und fand einen Wasserball. Ich pustete ihn auf und sah Pia und Chris herausfordernd an.
„Leute, wie gut seid ihr so in Wasserball? Weil… Ich bin ziemlich gut. Mein Schlag ist hart und ich kann mit einer Hand fangen.“
Chris Blick verdunkelte sich und er sah mich mit gesenktem Kopf an, wie ein Stier, der zum Angriff überging.
„Challenge accepted, Loser.“ sagte er trocken und stapfte Richtung Wasser.
Pia und ich sahen uns überrascht an. In Windeseile zogen wir unsere Klamotten über der Badekleidung aus und folgten ihm ehrfürchtig und schulterzuckend. Chris war ohne eine Mine zu verziehen einfach in den See gelaufen, als wäre es nichts. Ich versuchte das gleiche, aber ich musste mir eingestehen: Es war scheiß kalt. Pia schrie mehrmals kurz laut auf, aber ging rein. Auch ich war schließlich bis zu den Beiden vorgedrungen. Wir begonnen unser knallhartes Match jeder gegen jeden. Diverse Wasserbälle flogen gegen Köpfe und jeder von uns ging unzählige Male unter und kam laut lachend wieder hoch. Wir hatten unglaublichen Spaß. Wir lachten unfassbar viel und mein Bauch tat schon weh, bis wir endlich entschieden hatten, dass es keinen Gewinner gab, sondern jeder von uns sich damit abfinden musste, von zwei absoluten Pros im Wasserball geschlagen worden zu sein. Ich wusste, dass eigentlich ich gewonnen hatte. Ich meine… Ich konnte mit einer Hand fangen! Also ließ ich den anderen beiden den Triumph. Wir gingen zurück zum Strand und lagen in der Sonne. Nach einer viertel Stunde kamen Sarah und Alex auch am Strand an und schlugen ihre Lager ein paar Meter von uns entfernt auf. Ich war geschafft vom Wasserball spielen und legte mich, diesmal eingecremt, auf mein Handtuch. Der Wind wehte mir um die Ohren. Es war so angenehm, nass auf dem Handtuch zu liegen und den kühlen Wind auf der Haut zu spüren. Es dauerte keine zwei Minuten, bis ich eingeschlafen war.
Als ich aufwachte, schnappte ich Wortfetzen eines Streits auf und meine Welt begann, sich langsam zu verändern.
„Was mein Problem ist? Dass du auf meinen Freund…“
Ich hörte Pias Stimme, wie sie jemanden anschrie. Ich wachte auf und versuchte etwas wahrzunehmen.
„Na, und? Was weißt du schon über uns…“
Immer wieder brachen die Stimmen ab und der Wind wehte stattdessen in meinem Ohr. Ich hörte jetzt auch Sarahs Stimme. Stritten Pia und Sarah sich?
„Verbindet?… Er würde dich niemals…“ Wind.
„Ach ja? Das sah vor ein paar Jahren aber noch anders aus! Was er dir nie erzählt hat…“ Wind.
Ich setzte mich auf und versuchte die Richtung auszumachen, aus der der Streit kam. Ich sah mich um und erblickte Sarah und Pia, die sich ein paar Meter entfernt am Strand wie Rivalen gegenüber standen.
„Das ist ja lächerlich… Wann soll das denn gewesen…“ Wind.
Ich musste näher heran, um etwas zu verstehen. Ich stand auf.
„Ich kenne ihn länger… Er war mal… Du würdest dich wundern…“
Ging es bei dieser Unterhaltung um mich? Ich näherte mich den beiden langsam und konnte immer mehr ihrer Wortre verstehen.
„Das ist doch Wunschdenken! Als ob er was mit dir anfangen würde.“
„Nicht würde! Wir haben…“ Wind.