Kitabı oku: «Gemmotherapie in der Kinderheilkunde - eBook», sayfa 5

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Die Edelkastanie wurde bereits in der Antike auch medizinisch genutzt. Die Früchte setzte man zur allgemeinen Stärkung ein, sah man doch durch diesen Baum die Kraft des mächtigen Göttervaters Jupiter wirken. Insbesondere sollte dieser ertragsreiche Baum die Fruchtbarkeit mehren. Die Blätter werden noch heute als Tee gegen Lungen- und Magenkatarrh verwendet. Äußerlich angewendet, wirken sie blutstillend und wundheilungsfördernd.

Der Name »Castanea«, der bereits im Altertum üblich war, bezieht sich einerseits auf Kastana, eine Stadt am Schwarzen Meer, wo die Edelkastanie im großen Stil kultiviert wurde, andererseits auf »Casta Nea«, was »keusche Nea« bedeutet. Nea war eine schöne Nymphe, die sich das Leben nahm, um Jupiters Aufdringlichkeit zu entgehen, woraufhin sie dieser in die Edelkastanie verwandelte.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Das Edelkastanien-Gemmomazerat zeigt eine deutliche Wirkung im Bereich des Lymphsystems. Es tonisiert die Lymphgefäße und bewirkt eine Steigerung des Lymphabflusses. Es reguliert die Darmflora, die Darmdurchlässigkeit für Nährstoffe und die Darmlymphe. Insgesamt wirkt es entzündungshemmend auf Haut und Schleimhaut. Als bewährtes Lymphmittel wird es zur Entgiftung eingesetzt.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Stärkt das Lymphsystem.

• Stärkt die Darmschleimhaut.

• Ist Schleimlösend.

• Wirkt allgemein entgiftend.

• Klärt die Haut.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Blattknospen.

Sammelzeit: März, April.

Indikationen

Psyche: Aggressives Verhalten. Hilft, unkontrollierte Wutausbrüche zu besänftigen.

Gefäßsystem: Hämorrhoiden, Kapillarerweiterungen, Schwäche der Venen- und Lymphgefäßwände.

Lymphsystem: Trägheit des Lymphgefäßsystems, Lymphödeme, Lymphatismus. In der konstitutionellen Behandlung von Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen. Ausleitung von Medikamenten (zum Beispiel nach Operationen, Zahnarztbesuch).

Haut: Chronische darmassoziierte Hauterkrankungen, Akne, Hämatome. Verbessert das Hautbild.

Atemtrakt: Bronchitis mit trockenem oder feuchtem Husten, verstopfte Nase. Unterstützend bei Asthma und Keuchhusten.

Verdauungssystem: Magenschleimhautentzündung, akute und chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Durchfall, Magen-Darm-Krämpfe. Unterstützend bei Übergewicht und Leaky-Gut-Syndrom (übermäßig durchlässiger Darmschleimhaut).

Bewegungsapparat: Entzündliche Gelenkschwellungen. Abschwellende Wirkung (innerlich und äußerlich angewandt) nach stumpfen Verletzungen.

Gewöhnliche Esche, Fraxinus excelsior Oleaceae

Die stoffwechselvitalisierende Knospe

Das Wesen der Pflanze

Von den einheimischen Bäumen treibt im Frühling die Gewöhnliche Esche als einer der Letzten aus. Sie hält ihre frostempfindlichen Laubtriebe hinter dicken, schwarzen Knospenschuppen geschützt zurück, bis die Temperaturen ein gefahrloses Austreiben ermöglichen. Wenn praktisch alle Bäume bereits grün sind, steht sie als einziger unbelaubter Baum da. In ihrer nackten Krone hängen oft noch gräulich ausgebleichte Samenbüschel. Ihre silbergrau berindeten Äste, die in dicken, schwarzen Endknospen auslaufen, betonen dieses kontrastreiche Bild innerhalb der grünenden Frühlingslandschaft. Das Aufbrechen der Knospen und die Streckung des Laubsprosses geschehen dann aber relativ plötzlich. Ihre charakteristischen, etwa 20 Zentimeter langen gefiederten Blätter lassen viel Licht zum Boden durchscheinen. Unter einer freistehenden Eschenkrone ist ein lebendiges, sich ständig veränderndes Schattenspiel zu beobachten. In ihrer Kindheit ist die Esche sehr schattentolerant, man findet sie deshalb auch in lichtarmen Buchenwäldern. Mit zunehmendem Alter wird sie aber immer lichthungriger, öffnet sich mehr und mehr der Lichtwirkung. Zielstrebig und relativ schnell wächst die Gewöhnliche Esche in ihrer Jugend bis zu einer Höhe von 40 Metern und gehört damit zu den höchsten Laubbäumen unserer Gegend. Ihr Stamm ist bei guten Bodenbedingungen normalerweise gerade und gabelt sich nicht. Die Esche betont damit die Vertikale und die Geradheit. Mit ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel ist sie sehr sturmresistent. Dies verdankt sie aber auch ihrer ungewöhnlichen Elastizität. Wird eine Gewöhnliche Esche gefällt, muss besonders behutsam vorgegangen werden, da sie beim Bodenaufschlag elastisch aufspringt.

Die Esche liefert ein hartes, relativ leichtes und gefragtes Holz, das früher zur Waffen- (vor allem für Speere und Pfeile) und Werkzeugherstellung genutzt wurde. Heute wird Eschenholz hauptsächlich in der Möbelindustrie, zur Herstellung von Werkzeugstielen und Sportgeräten verwendet.


Im alten Griechenland erzählte man von den Meliai (oder Meliaden), Nymphen, die in den Eschen wohnten und Himmel (Uranos) und Erde (Gaia) als Eltern hatten. Die Gewöhnliche Esche galt in der Antike als Ahnherrin eines vergangenen menschlichen Geschlechts, nämlich des ehernen. Diesem wiederum ist das goldene und silberne Menschengeschlecht vorangegangen, und ihm folgte das heroische und eiserne, zu dem wir heute gehören. Das eherne, aus Eschen geformte Menschengeschlecht wird als wildes, besonders kriegerisches Volk dargestellt. Auch bei den alten Germanen diente die Gewöhnliche Esche als Ahnin der Menschen. Der erste Mann soll von den Göttern aus einem Eschenklotz und die erste Frau aus Erlen- oder Ulmenholz geschaffen worden sein.

Die Gewöhnliche Esche wurde immer schon mit den Kräften des Wassers und des Lichts in Verbindung gebracht. Bei den alten Griechen war sie Poseidon geweiht, dem Herrscher des Meeres, ebenso wie Hyperion, der Sonne. Damit vereint sie die Urpolarität Wasser und Feuer und wird in der nordischen Mythologie zur Weltenesche Yggdrasil. An diesem allumfassenden Baum hing Allvater Odin, sich selbst opfernd, neun Tage lang, um der magischen Runenkunst teilhaftig zu werden. Diese Kunst gab er seinen ihn verehrenden Priesterinnen und Priestern weiter.

Hildegard von Bingen sah in der Gewöhnlichen Esche einen Baum, der reinigend auf die »Säfte« von Mensch und Tier wirkt. Sie empfahl vor allem innere und äußere Eschenanwendungen gegen die Gicht. Die Gewöhnliche Esche stand im Mittelalter allgemein im Ruf, eine antitoxische Wirkung zu haben. So sollen beispielsweise Gifttiere diesen Baum ganz besonders meiden.

Die Gewöhnliche Esche zeichnet sich einerseits durch Spannkraft und Zielgerichtetheit, andererseits aber auch durch Duldsamkeit, Bescheidenheit, Ausdauer und Durchhaltewillen aus.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Das Gemmomazerat der Gewöhnlichen Esche ist vor allem ein sehr gut verträgliches Stärkungsmittel mit ausgleichenden Eigenschaften. Es schenkt aufrichtende Licht- und nährende Wasserkräfte in ausgewogener Mischung vereint. Schwache wie auch überschießende Funktionen können damit harmonisiert werden. Die Wirkung der Gewöhnlichen Esche auf das Kind lässt sich als zwischen der Sommerlinde und der Weißtanne stehend charakterisieren. Sie schenkt die stoffwechselanregende und beruhigende Wirkung der Sommerlinde und die Aufrichtekräfte der Weißtanne. Dabei bleibt immer eine ausgleichende Geste in ihrer Wirkung spürbar. Sie kann beispielsweise beim antriebsstarken, cholerischen Kind wie auch beim gemütlichen, phlegmatischen Kind angewendet werden.

Etliche alte Kulturen sahen eine starke Wesensverwandtschaft zwischen Mensch, Gewöhnlicher Esche und Kosmos. Die (makrokosmische) Weltenesche Yggdrasil verbindet die drei Welten Himmel, Mittelwelt und Unterwelt. Genauso verbindet der (mikrokosmische) »innere Lebensbaum« die drei großen Leibeshöhlen (Schädel-, Brust- und Bauchhöhle) mit ihren jeweiligen Funktionen. Dabei ist die Schädelhöhle Ausgangsort des Nerven-, die Brusthöhle des Kreislauf- und die Bauchhöhle des Verdauungssystems. Die den gesamten Organismus durchziehenden Kräfte, die von diesen drei Körperhöhlen ausgehen, sind beim Kind in »Ent-wicklung« begriffen und streben ein im späteren Erwachsenenalter ausgeglichenes Spiel der drei Kräfte an. Durch Stärkung des inneren Lebensbaums können Disharmonien der drei elementaren Kräfte harmonisiert werden. Auf diese Weise wirkt das Gemmomazerat der Gewöhnlichen Esche ausgleichend und stärkend auf die Entwicklung des Kindes.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Wirkt allgemein vitalisierend.

• Reguliert den Gewebstonus.

• Stärkt Bänder und Sehnen.

• Ist fiebersenkend und entzündungshemmend.

• Hilft bei der Gewichtsregulierung.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Knospen.

Sammelzeit: Mai, Juni.

Indikationen

Psyche: Schneller Stimmungswechsel, überschießende Emotionen, Mutlosigkeit, Wankelmütigkeit, Unentschlossenheit, Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, mangelndes Interesse, Neigung zu psychosomatischen Erkrankungen, vegetative Entgleisungen. Ausgleichend, stärkt das Selbst, vitalisiert, beruhigt, hilft, den richtigen Tonus wiederzufinden, und erhöht die Stresstoleranz.

Bewegungsapparat: Zu hoher oder zu schwacher Gewebstonus, Entzündungen der Bänder und Sehnen, rheumatische Erkrankungen. Hilft nach Überdehnung von Sehnen und Bändern.

Stoffwechselsystem: Gicht, erhöhter Cholesterinspiegel, metabolisches Syndrom, Übergewicht, erhöhter Harnsäurespiegel. Regt das Stoffwechselsystem an.

Harntrakt: Stärkt die Nieren bei einer Schwäche ihrer Entgiftungsleistung.

Nervensystem: Neurasthenie, vegetative Dystonie, nervöse Tics. Stärkt das Nervensystem.

Immunsystem: Fieberhafte Zustände, grippale Infekte, Rekonvaleszenz.

Echter Feigenbaum, Ficus carica Moraceae

Die Knospe für Entspanntheit

Das Wesen der Pflanze

Der Echte Feigenbaum gilt als eine der ältesten domestizierten Pflanzen überhaupt. Seine Früchte waren vor dem Aufkommen des Getreides das Hauptnahrungsmittel des vorderasiatischen und des gesamten Mittelmeerraums. Ungewiss ist, welchem Volk die Kultivierung als erstem gelang, wahrscheinlich einem Volk aus dem Zweistromland, der Wiege der europäischen Zivilisation. Genauso gut kann es aber auch sein, dass der Feigenbaum den Menschen gewählt hat, um für seine Verbreitung zu sorgen. Auf jeden Fall hat sich die Freundschaft mit ihm für ihn sehr gelohnt. Dank seiner wird er heute in fast allen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde angebaut und gilt an vielen Orten als eingebürgert. Das Überleben seiner Art dürfte also auf unbestimmte Zeit gesichert sein!

Natürlich revanchiert er sich dafür auch ausgiebig. Er lässt sich willig formen, es sind über 700 Kultursorten bekannt. Der Echte Feigenbaum ist sehr anpassungsfähig und stellt minimale Ansprüche an den Boden. Nässe verträgt er allerdings nicht. Auf trockenem, kargem Boden stehend, symbolisiert er mit seinem ausladenden Wachstum, seinen breiten fingerförmigen Blättern und seiner reichen Fruchtbildung (bis zu dreimal pro Jahr) ein üppiges Leben. Er wird in vielen Kulturen seit Tausenden von Jahren mit Fruchtbarkeit und freizügiger Sexualität in Verbindung gebracht.

Der ganze Baum wird von einem milchähnlichen Saft durchströmt, der eiweißspaltende Enzyme enthält, die in ihrer Wirkung den menschlichen Verdauungsenzymen ähneln: ein Grund, warum die Blätter des Echten Feigenbaums, meist als Aufguss zubereitet, in der mediterranen Volksheilkunde zur Verdauungsförderung eingesetzt werden.

Den Feigenbaum finden wir auch oft in religiösen Texten. Er taucht beispielsweise in der biblischen Szene der Vertreibung aus dem Paradies auf, wo Adam und Eva ihre Scham mit seinen Blättern bedecken. In der indischen Kultur findet Buddha die Erleuchtung am Stamme einer Pappelfeige (Ficus religiosa). Und der Hindugott Vishnu erblickt das Licht der Welt unter dieser Feigenbaumart.


Nach Homers Odyssee rettet sich Odysseus, indem er sich an einen Ast des Feigenbaums klammert, davor, in den tosenden Strudel der Charybdis gezogen zu werden. Die Römer pflanzten den Feigenbaum in Hausnähe, weil er vor Blitzeinschlag schützen sollte. In Dantes Inferno dient der Feigenbaum als Metapher der menschlichen Entwicklung zum Guten hin und wird darin selbst zum Guten stilisiert. Der Echte Feigenbaum ist vielfach Symbol der Vereinigung weiblicher und männlicher Kräfte, von Yin und Yang. Er bringt weltliche und spirituelle Bedürfnisse des Menschen in Einklang.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Das Feigenbaum-Gemmomazerat wirkt hauptsächlich auf die Verdauungstätigkeit des Menschen. Die Verdauungstätigkeit, in der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde (TEN) »Kochung (Coctio)« genannt, umfasst (über den Verstoffwechslungsprozess hinausgehend) alle verändernden, umwandelnden Kräfte, die im Menschen wirksam sind.

Diese Kraft ist, da sind sich alle traditionellen Medizinsysteme im Großen und Ganzen einig, im Magen und Duodenum (Zwölffingerdarm) verwurzelt. Das Feigenbaum-Gemmomazerat spricht genau diese Funktion des Menschen an. Einerseits reguliert es auf der körperlichen Ebene den Verdauungstrakt, andererseits hilft es auch, seelische Inhalte zu kochen und zu verdauen. Alles, was ein Kind konkret wie auch im übertragenen Sinn in sich aufnimmt (von der Nahrung bis zu seelischen Eindrücken), muss »gekocht« und »verdaut« werden. Das Feigenbaum-Gemmomazerat unterstützt die ganze Breite dieses Prozesses. Dadurch wird es beispielsweise zu einem Beruhigungsmittel, weil es die Dinge, die beunruhigen, zu verdauen hilft. Darum ist es auch das Traumamittel der Gemmotherapie.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Erhöht die Stresstoleranz, wirkt beruhigend.

• Reguliert die Magen- und Darmschleimhaut.

• Ist verdauungsfördernd.

• Hilft bei psychischen Traumata.

• Befeuchtet Haut und Schleimhäute.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Knospen.

Sammelzeit: April.

Indikationen

Psyche: Körperliche Symptome aufgrund innerer oder äußerer Konflikte, Ängste, Panikattacken, Zwangshandlungen, innere Anspannung, Aggressionen, Gereiztheit, Krampfneigung, depressive Verstimmungen, psychosomatische Beschwerden, Schlaflosigkeit durch Befürchtungen, Ängste, traumatische Erlebnisse, Überforderung, Reizüberflutung, Stress, emotionaler Druck, Hyperaktivität. Hilft der Konfliktverarbeitung.

Verdauungssystem: Verdauungsbeschwerden, Magen-Darm-Krämpfe, zu viel oder zu wenig Magensäure, Magenschleimhautentzündung, Reflux, chronische Entzündungen der Darmschleimhaut, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Völlegefühl, bulimische Neigungen, übermäßige Süßgelüste. Reguliert den Appetit.

Nervensystem: Neurasthenie.

Bewegungsapparat: Juvenile idiopathische Arthritis.

Herz-Kreislauf-System: Herzunruhe, Eisenmangelanämie.

Hautsystem: Trockene Haut, Warzen, Sonnenallergie.

Reproduktionssystem: Ablehnung der eigenen Sexualität, übersteigerte Schamgefühle, schamloses, obszönes Verhalten.

Feldahorn, Acer campestre

Sapindaceae, früher Aceraceae

Die Knospe, die Ideal und Realität verbindet

Das Wesen der Pflanze

Der Feldahorn ist der kleine, oft übersehene Bruder des stattlichen Berg- und des Spitzahorns. Mit diesen gehört er zu den drei häufigsten Ahornarten Mitteleuropas. Man findet ihn als sparrigen Busch oder mittelgroßen, bis zu 22 Meter hoch werdenden Laubbaum vor allem am Rand von Laubmischwäldern oder in Hecken. Die Wuchsform des Feldahorns variiert stark je nach Bodenbeschaffenheit und Standort. Seit einigen Jahren wird er vermehrt in Städten angepflanzt, weil er relativ salz-, emissions- sowie ozontolerant ist und sich auch für enge Straßen eignet. Der Feldahorn ist sehr anpassungsfähig.

Der Feldahorn wird mancherorts auch »Milchbaum« genannt, weil die Blattrippen und -stiele einen milchähnlichen Saft führen. Seine Blätter sind drei- bis fünflappig, variieren aber in der Form sehr stark. Zu Notzeiten wurden die jungen, eiweißreichen (5 Prozent) Blätter nach einer Art Sauerkrautgärung gegessen. Sie können auch als Salat verzehrt werden. Der Feldahornsalat schmeckt zu Beginn etwas sauer, im Verlauf des Kauens aber immer süßer. Daher stammt auch ein anderer Name für diesen Baum: »Maßholder« (»Maß« stammt vom altgermanischen matlu für »Speise«). Ebenso wurden seine nahrhaften Blätter häufig dem Weidevieh verfüttert. Nahrung bietet er auch für viele Insekten bereits ab Mitte April, wenn er blüht.

Bei warmem, sonnigem Wetter kann man seinen angenehmen, süßen Blütenduft riechen. Der Feldahorn ist eine sehr geschätzte Bienenweide. Auch seine ahorntypischen Doppelflügelfrüchte sind für viele Nagetiere willkommene Nahrung im Herbst und Winter. Kinder haben ebenfalls ihre Freude an diesen »Propellerfrüchten«. Im frühen Sommer lässt sich die einzelne Teilfrucht leicht spalten und durch den innen befindlichen, klebrigen Saft auf die Nase kleben. So verwandeln sich die Kinder in kleine »Nashörner«. Im Herbst wirft man diese kleinen »Propeller« in die Luft, um dem lustigen, trudelnden Tanz nachzuschauen – welcher fliegt wohl am weitesten?


Das Holz ist ausgesprochen zäh und fest und darum beliebt für Drechsler- und Schnitzarbeiten sowie für Werkzeugteile. Extrakte aus den Feldahornknospen spielen in der Kosmetik aufgrund ihrer befeuchtenden Wirkung für die Haut eine wichtige Rolle.

Um dem Wesen des Feldahorns näherzukommen, lohnt es sich, ihn mit seinen zwei großen Geschwistern zu vergleichen, dem Berg- (Acer pseudoplatanus) und dem Spitzahorn (Acer platanoides). Der Bergahorn ist der Imposanteste der drei. Wie sein Name verrät, steigt er hoch in die alpine Region hinauf, trotzt den zusammenziehenden Kältekräften und bewahrt als solitär stehender Baum seine großzügig ausladende Wuchsform. Er ist eine majestätische Erscheinung!

Der Spitzahorn bevorzugt eindeutig die milderen Klimazonen und wird niemals so hoch in die Bergwelt hinaufsteigen wie der Bergahorn. Er ist insgesamt graziler, und seine schlankeren Blattstiele lassen die Blätter stärker im Wind bewegen. Ebenfalls sind diese im Herbst weitaus farbenprächtiger als die Blätter des Bergahorns. Der Bergahorn wirkt schwerer, dunkler, der Spitzahorn graziler und lichtdurchlässiger.

Dem Feldahorn ist eine größere Anpassungsfähigkeit eigen als seinen großen Geschwistern. Er kann strauch- oder baumförmig wachsen. Seine zwar wesentlich kleineren Blätter sind milchsaftführend wie die des Spitzahorns, ähneln der Form nach aber mehr dem Bergahorn. Im Herbst erreichen sie ein wärmeres Gelb als beim Bergahorn, aber nicht die Farbigkeit des Spitzahorns. Seine Blätter wirken ledriger als die seiner beiden Geschwister, und seine Äste sind deutlich sparriger und knacken laut, wenn man sie bricht (daher auch der Name »Knackbaum«). Er ist verspielter als die beiden anderen Ahornarten und hat etwas Jugendliches an sich.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Das Feldahorn-Gemmomazerat wirkt vor allem auf das Leber-Gallen- und das vegetative Nervensystem des Kindes. Diese beiden Systeme sind eng miteinander verbunden und dadurch oft Manifestationsfelder seelischer Verstimmungen, die in traditionellen Medizinsystemen »Leberstagnation« oder »verstopfte Leber« genannt werden. Stockt die Leberkraft, so wird das Kind missmutig bis aggressiv, und nicht selten treten auch Bauchschmerzen auf. Zustände, die oft in der Einschulungsphase zu beobachten sind. Die naturgemäß bewegungsfreudigen Kinder müssen plötzlich stillsitzen, sich ruhig verhalten und sich neuen Regeln beugen – was für viele Kinder nicht einfach ist! Das Feldahorn-Gemmomazerat wirkt da entstauend auf die Leber und fördert den »harmonischen Fluss« des emotionalen Lebens. Es hilft, die von außen kommenden Anforderungen mit den inneren Bedürfnissen des Kindes zu versöhnen.

Durch ungesunden Lebensstil wie Bewegungsmangel, sehr zucker- und fetthaltige Ernährung sowie Übergewicht sind der ehemals Erwachsenen vorbehaltene Diabetes Typ II (abzugrenzen vom juvenilen Diabetes Typ I) und Fettstoffwechselstörungen auch bei Kindern und Jugendlichen ein zunehmendes Problem geworden. Das Feldahorn-Gemmomazerat wirkt in diesen Fällen zusammen mit einer ordnenden Lebensumstellung stoffwechselverbessernd, senkt den erhöhten Blutzuckerspiegel und reguliert den Fettstoffwechsel. Ebenfalls wird es bei virus- und pilzbedingten Haut- und Schleimhauterkrankungen eingesetzt, da ihm eine immunstärkende Wirkung eigen ist.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Regt Gallenbildung und Gallenfluss an.

• Reguliert den Fettstoffwechsel.

• Befeuchtet und klärt die Haut.

• Wirkt entzündungshemmend.

• Ist immunstärkend mit nachweislicher Wirkung gegen Pilze und Viren.

• Beruhigt und entspannt.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Blattknospen.

Sammelzeit: März, April.

Indikationen

Psyche: Spannungsgefühle, Frustration, Groll, Kloßgefühl in der Kehle. Ärgerlich, missmutig, launisch. Schneller Stimmungswechsel. Morgenmuffel. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, depressive Verstimmungen, Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten, unruhiger, traumreicher Schlaf, panikartige Zustände.

Verdauungstrakt: Spannungsgefühle im Bauchbereich, Bauchkrämpfe, Verstopfung durch innere Anspannung, Verkrampfung der Gallenwege, Gallengrieß.

Stoffwechselsystem: Metabolisches Syndrom, juveniler Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen.

Immunsystem: Stärkt das Immunsystem, wirkt gegen Pilze und Viren.

Hautsystem: Trockene Haut, Ekzeme, Hautausschläge, Warzen, speziell Dellwarzen.

Nervensystem: Unruhezustände, Kopfschmerzen mit Erbrechen.

Harntrakt: Nierengrieß.

Feldulme, Ulmus mino

Ulmaceae

Die sensible und kommunikative Knospe

Das Wesen der Pflanze

In Mitteleuropa sind drei Ulmenarten verbreitet, die Feld-, die Berg- und die Flatterulme, von denen die ersten zwei von wesentlich stärkerer kulturhistorischer Bedeutung sind. Wie es der Name andeutet, kommt die Bergulme mit kälteren Temperaturen klar, die Feldulme schätzt mildere Lagen. Beide können auch hybridisieren (sich vermischen) und sind auch weiterhin fortpflanzungsfähig. So ist es manchmal schwer, Ulmen korrekt zu unterscheiden.

Ulmen standen bei unseren Ahnen in hohem Ansehen. So erzählt die Edda der nordisch-germanischen Mythologie, wie die Götter aus zwei vom Meer angespülten Baumstämmen den Menschen schufen (Ask, die Esche für den Mann, und Embla, die Ulme für die Frau, wurden die Stammeltern der Menschen):

… Bis drei Asen

Aus dieser Schar,

Stark und gnädig

Zum Strande kamen:

Sie fanden am Land,

Ledig der Kraft,

Ask und Embla.

Nicht hatten sie Sinn,

Nicht hatten sie Seele,

Nicht Lebenswärme,

Noch lichte Farbe,

Sinn gab Odin,

Seele Hoenir,

Leben Lodur.

(Aus: »Voluspa 19«, Edda)

Nicht wenige Ortsnamen gehen auf die Ulme zurück, beispielsweise die Stadt Ulm in Baden-Württemberg und die Gemeinden Ulmet und Olzheim in Rheinland-Pfalz. Auch die Ortschaftsnamen »Iffeldorf«, »Iffingheim« oder »Iffens« weisen auf den alten Namen »Iffen« für die Ulme. Die Lemoviken, ein keltisch-gallischer Stamm, haben sich nach der Ulme benannt (lemos ist der gallische Name für »Ulme«), nach denen wiederum die französische Stadt Limoges in der Region Nouvelle-Aquitaine benannt ist. Wahrscheinlich sahen auch sie sich als Abkömmlinge des Ulmenbaums.


Ursprünglich ein typischer Baum der Auenlandschaften, wurde die Feldulmen wegen ihrer mannigfachen Nutzbarkeit häufig angebaut. Den Römern dienten sie als Rebstützen, indem sie die Weinreben sich um den Stamm und die unteren Äste schlingen ließen; später wurden dann Ulmenpfähle verwendet. Das Holz der Ulme, sogenanntes Rüsterholz, wurde für Winden und Flaschenzüge, Schäfte von Büchsen und für Glockenstühle verwendet.

Im Süden Europas nahm die Feldulme eine ähnliche Stellung wie die Linde ein und stand im Dorfzentrum, wo sie besonders wegen ihres angenehmen Schattenwurfs im Sommer geschätzt wurde. Sie oder die in ihr wohnende Dryade (Baumgeist, Elfe), so wusste man früher noch, galt als besonders sensibel. Sie nahm regen Anteil am Dorfgeschehen und trauerte, wenn ein Unrecht geschah oder ein Stammesmitglied verstarb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann ein Ulmensterben, das den meisten mehrhundertjährigen Feldulmen den Tod brachte. Ein Pilz (Ophiostoma ulmi), der durch den Ulmenspintkäfer (Scolytus sp.) übertragen wird, lässt die befallenen Ulmen oberirdisch absterben. Diese treiben zwar wieder aus, werden allerdings meist ab einem Stammdurchmesser von circa 15 Zentimetern erneut befallen, sodass man fast nur noch jüngere Feldulmen zu Gesicht bekommt.

Eine ausgewachsene Feldulme kann bis zu 40 Meter hoch werden und ist mit ihrem kräftig in die Höhe emporstrebenden Stamm, der seine vertikale Ausrichtung bis in die Hauptäste der Krone hinein erstreckt, eine imposante Erscheinung. Gleichzeitig drückt die vielfache Verästelung der Zweige hohe Sensibilität aus. Das auffälligste Merkmal der Ulme allerdings sind ihre asymmetrischen Blätter, deren eine Hälfte immer größer und ungleich am Grunde des Blattstiels angesetzt ist.

Die Heilkraft der Feldulme wird seit alters geschätzt. Dabei werden dem Bast, der inneren Rinde des Baums, besondere Kräfte zugesprochen. Der griechische Arzt Dioskurides empfahl bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. Abkochungen des Bastes bei Husten, Wunden und Knochenbrüchen. Eine Besonderheit war der Ulmensaft, der durch das Auspressen von Blattläusen befallener Blätter im Frühling gewonnen wurde. Durch den Läusebefall entstehen auf den Blättern unzählige kleine Bläschen, die viel Flüssigkeit enthalten. Diese Frühlingsflüssigkeit galt als besonders heilkräftig.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Ähnlich der Linde ist die Feldulme ein Baum mit mütterlichen Eigenschaften, die eine besonders ausgleichende Wirkung auf die Seele des Kindes ausübt. Das Mazerat hilft vor allem sensiblen Kindern, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden und mit ihrer Sensibilität besser umgehen zu können. Die Feldulme wird aber auch Kindern Unterstützung bieten, die wenig Sensibilität für sich und die Umwelt aufbringen.

Eine ausgesprochen regulierende Wirkung übt das Feldulmen-Gemmomazerat auf die Haut und die Schleimhäute aus, unsere »sensiblen Austauschorgane« und Kontaktflächen mit der Außenwelt. Es stützt alle Kommunikationsfunktionen des Kindes. Darüber hinaus verbessert es die Lymphqualität und wirkt allgemein stoffwechselanregend und entgiftend.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Reguliert und schützt die Haut und die Schleimhäute.

• Beruhigt und fördert den Schlaf.

• Stärkt die Kommunikationsfähigkeit.

• Regt den Stoffwechsel an, entgiftet.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Knospen.

Sammelzeit: April, Mai.

Indikationen

Psyche: Kind nimmt seine eigenen Bedürfnisse ungenügend wahr und/oder traut sich nicht, diese anzubringen, fühlt sich unsicher, unwohl in der Gemeinschaft. Angst in der Gruppe, Schüchternheit, Menschenscheu, Einzelgängertum, Sprachschwierigkeiten. Kind kann seine eigene Meinung nicht äußern und Außenreize nicht ausreichend filtern. Hohe Sensibilität, Reizüberflutung. Kind fühlt sich schnell verletzt, überfordert. Andererseits wenig Sensibilität. Kind spürt das Gegenüber nicht, rennt andere Kinder um. Nervosität, Einschlafschwierigkeiten. Stärkt die Kommunikations- und die Empathiefähigkeit. Gute Unterstützung vor einem Auftritt oder Referat.

Hautsystem: Entzündliche Hauterkrankungen, Akne, Furunkulose, Fieberblasen, säuerliche Hautausdünstung, nässende Hautentzündungen, Nesselsucht, fettige Haut, trockene Haut, chronische Ekzeme, Neurodermitis, Juckreiz, Verbrennungen, Folgen von Sonnenbrand. Reguliert die Talgdrüsentätigkeit der Haut. Wundheilungsfördernd.

Bewegungsapparat: Rheumatische Beschwerden.

Atemtrakt: Heiserkeit, trockener Husten, Bronchitis. Stärkt und schützt die Stimmbänder bei starker Beanspruchung.

Verdauungstrakt: Durchfall, Obstipation, Magen-Darm-Schleimhautentzündungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, nervöse Darmbeschwerden.

Ginkgo (Tempelbaum), Ginkgo biloba

Ginkgophytae

Die harmonisierende Knospe

Das Wesen der Pflanze

Charles Darwin nannte den Ginkgobaum ein »lebendes Fossil«. Versteinerungen seiner Blätter datiert man auf über 250 Millionen Jahre zurück, kurz vor den Beginn des Mesozoikums (Erdmittelalter), des Erdzeitalters der Dinosaurier. In der Ära der großen Echsen bildete die Pflanzenordnung der Ginkgopsida, zu der er gehört, viele Vertreter aus insgesamt zwanzig bekannten Gattungen. Diese sind uns aber nur aus Versteinerungen bekannt, denn als einziger Vertreter seiner Ordnung hat es der Ginkgobaum durch viele klimatische Katastrophen hindurch bis in unsere Zeit geschafft. Darum gaben ihm Wissenschaftler auch den Namen »Wanderer zwischen den Zeiten«. Eine der größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts, der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki 1945, hat er auch überstanden und ist seitdem Sinnbild der Hoffnung und des Überlebenswillens.

War er damals praktisch weltweit verbreitet, zog er sich über die Jahrmillionen stufenweise auf ein kleines Areal im heutigen China zurück, wo er vielleicht ohne das Dazutun der Menschen tatsächlich ausgestorben wäre, da Wildvorkommen, wenn überhaupt, nur sehr spärlich sind. Dieses angenommene »natürliche« Vorkommen im Südwesten Chinas könnte im Ursprung durchaus ebenfalls humaner Pflege verdankt sein. Die Menschen fanden nämlich schon sehr früh eine Nutzung des Baums. Seine in den Pseudofrüchten enthaltenen Kerne sind essbar und gelten in der Volksheilkunde als stärkend und fruchtbarkeitssteigernd. Blätter, Kerne und Wurzeln werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Darüber hinaus muss der Baum noch über ganz andere Attribute verfügen, da er vor allem in buddhistischen Tempelanlagen kultiviert und von buddhistischen Mönchen nach Japan und Korea mitgenommen wurde, wo es jahrtausendealte heilige Bäume gibt, zu denen man noch heute pilgert.

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