Kitabı oku: «Traumprotokolle», sayfa 4

Yazı tipi:

– ich drehe, sitze im Restaurant des Schiffes und Nata macht Vorwürfe übelster Art, wir verkrachen uns so, dass ich, obwohl gerade Maren kommt und sich an den Tisch setzt, aufstehe und aufs Zimmer gehe und mir die Zähne putze, plötzlich legt Nata ihre Hände um meine Hüften und fährt runter, lacht, aber ich gehe trotzdem, weiter zähneputzenderweise, raus, sie sagt »Schatz«, findet es aber selber blöd, und auf dem weiten Hotelgang sehe ich den Regisseur mit seiner Frau, die auch die Hauptdarstellerin ist, was ich problematisch finde; er muss gleich ins Bett, weil er schon alt − fünfzig − ist und am Ende des Ganges kommt ein Whirl-Swimmingpool, ist aber ein Zimmer, Doppelzimmer hintereinander, dessen Tür offen war, und ein Mann im Bademantel liegt in der Badewanne und protestiert gegen mein Reinkommen; ich, immer noch zähneputzend, entschuldige mich, was er akzeptiert, wir wiederholen das • Nata, sturzbetrunken, prügelt sich mit einem, alle anderen sind auch betrunken, ich steige vom Hochbett und reiße sie auseinander und schimpfe • in einer Art Schauspielhaus auf der Probebühne oder einem Dreh, will ein Journalist was von mir, aber wir gehen lange hin und her, ich weiche aus, andere Schauspieler sagen aber, der sei ganz wichtig und toll, und ich verabrede mich mit ihm in einem anderen Raum, weil ich vorher Nata holen will, komme aber nicht dahin, weil alle Durchgangsräume und Hallen von Proben eines Regisseurs, der Massenszenen arrangiert und selber ein Faschist und Reaktionär ist, besetzt sind, Anzenhofer und Wittman gehen vorbei, mit Knarren, als Wachbeamte, die aber echt sind, danach sehe ich dann endlich den Journalisten nochmal, wie er mit seiner Assi auf und ab geht, und tut plötzlich ganz desinteressiert und abweisend, was aber eine Taktik zu sein scheint, aber dann kommt er, fragt, sich vertraulich zu mir wendend: »in welchem Orden sind Sie denn«, muss aber noch seine Schreibmaschine holen; ich bespreche schon mit Nata die Antwort: »nein, kein Orden mehr …, aber Kampf gegen Ungerechtigkeit«, was mir blöd vorkommt wegen des Komitees gegen Ungerechtigkeit, »Schweinereien«, wie primitv, Nata verzieht das Gesicht, »Korruption der Politiker etc.« – inzwischen hat er seinen Schreibcomputer ausgepackt, der nicht ganz in Ordnung ist, weswegen er einen Teil innen rausnimmt, der eine normale Reiseschreibmaschine ist, und er stellt die Frage neu: »besteht der Orden fort?«, was ich blöd finde, sowohl wegen der Tendenz, als auch, weil dann die Antwort nicht mehr ganz stimmt, zumal ich inzwischen Wut habe: »gegen alles, was Skandal ist«, was ich dann noch genauer definieren will –

– nach der Umgestaltung der Speisewagen muss man aufpassen, sonst kommt man neben Rechten zu sitzen • neben mir geschälte Steine, teilweise geschält und die geschälten Stellen leuchten • ich lerne eine sehr sympatische Frau kennen, wir tändeln, reden, zum Teil tanzen, und es kommt zu Annäherungen, und es stellt sich heraus, dass sie zu einer Amsterdamer elitären Szene gehört, in deren Haus sie mich führt, wo wir nur noch tanzen, wobei sie sich auszieht, ich ihren Körper küsse während des Tanzens und noch mehr, aber dann kommt ein anderer Typ und will auch was von ihr, wird aber von ihr abgewiesen, ich finde ihn auch blöd, schmierig und knirpsig, aber die Drumrum-Stehenden mischen sich ein, haben zum Teil Gasmasken-artige Brillen an und diskutieren den Fall, der schwierig, unlösbar ist, weil der Schiedsgerichtstyp nicht da ist, und meine Sicht, nach der explizit und freundlich gefragt wird, auch akzeptiert wird: dass ich den anderen Typ blöd finde und nichts von ihr will, wenn sie ihn nimmt, vor allem nicht zu dritt, aber jetzt gehen wir alle eh in einen anderen Saal, weil der WDR Aufnahmen über diese Szene machen will, und während ich mit ihr die Treppe hochgehe, wundere ich mich, dass der WDR so etwas exotisch findet, dass ich zum Beispiel einen Kaftan trage, sei doch völlig normal, und ihr fast durchsichtiges Kleid an sich auch; das ist ihr aber egal, man macht es eben, Hauptsache, wir können uns weiter küssen und streicheln und anfassen, wobei sie erzählt, dass ihr Freund und dessen Freund Fußball so sehr lieben, sie aber gar nicht, weshalb es Probleme gibt, und es insofern doppelt schlimm wäre, wenn sie z. B, plötzlich eines morgens in der Sonnenleite aufwachte, was ich verstärke dadurch, dass es dann mit Renate auch eine Katastrophe gäbe, will halt jetzt so lange noch schmusen, wie es geht, aber dann will eine in dem Raum, der wie ein Hörsaal aussieht, eine abschüssige Fläche, aber glatt, und da will einer sein Auto rückwärts rauffahren, was schon allein deshalb nicht geht, weil die Hinterreifen ja Antrieb sind und, sobald die über die Kante zur Ebene hinaus sind, in der Luft hängen und durchdrehen, der Wagen rollt wieder runter und reibt die Reifen ab, es stinkt vom Abgas und Gummi, ich fliehe aus dem Raum, auch die anderen schimpfen, das Afghanistankomitee nebendran könne doch nichts dafür, das ertragen zu müssen, das sei unzumutbar, aber der Typ versucht es verbissen weiter mit dem Wagen und der Qualm wird immer schlimmer, ich schreie, dass das alles Gift sei, und lande in einem Nebenraum, wo ich aus dem Fenster schaue • wir haben uns einen riesigen alten roten Cadillac gekauft, mit tollen, ausschwingenden Kotflügeln und verschiedenen Ebenen von glänzenden Stoßstangen, drei Sitzreihen und ein flach abfallendes Hinterteil, wir fahren fast zu zehnt darin, und gehen in München erstmal essen, das Lokal ist gar nicht so toll, aber schon fein, das Essen eher normal, aber die Rechnung etwas unerwartet hoch: 1024,80; ich frage mich, ob ich das vielleicht alles zahlen soll, beziehungsweise das von mir erwartet wird, aber die anderen, die auch ziemlich geschockt sind, fangen schon an, in ihren Taschen zu kramen, um zusammenzulegen; das Tolle ist, dass das Essen so gut gar nicht war, und dann kommt auch noch der Wirt und fragt, ob alles klar sei und dass wir uns ruhig Zeit lassen können mit dem Bezahlen − dass er sich nicht geniert, ist ungeheuerlich −, und einigen muss ich was leihen, und weil Bernie Zimmermann behauptet, woanders könne er was auftreiben, fahren wir mehrmals von einer Stelle zur anderen − jedesmal schwer zu parken! −, und wann wir je zurück nach Bochum fahren, wird immer unklarer – wieder mit dem roten Cadillac unterwegs, will ich hinten in das letzte weite flache Teil, aber der Deckel geht hoch und wir müssen halten, es ist ein Industriegelände in Halle /Saale, und während die anderen mit dem Wagen eine Runde fahren, warte ich in einer Halle neben umgeschulten DDR-Managern, die sich über ihre Arbeitsbedingungen unterhalten, und ich denke, dass die bloß nicht unseren Wagen sehen dürfen, weil sie ihn sonst haben wollen, und wir sie abwimmeln müssen, da kommt der Wagen und Renate beklagt sich, dass alle fahren wollen, obwohl nicht jeder mit dem großen Fahrzeug umgehen kann, weshalb ich sage, dass ich ans Steuer will, wovon Micha frustriert weggeht, und ich sitze in der dritten Reihe auf einem harten und zu kleinen Kissen –

– ich spüle mit Nata ab, da sehe ich einen Brief von einem Knacki, der ¾ des Blattes kreisrund anordnet, auch Zeichen malt und sich beim Bochumer Museum bewirbt, aber die Zeichen sind ganz anders als meine, und vor dem Abend will ich noch schnell den »Großen Bellheim« besteigen, diesmal aber von der anderen Seite, ich gehe ein Stück in Richtung der Hütte, die auf halbem Weg liegt, bis ich den Gipfel sehe und denke, dass ich dann die Wanderkarten noch rausholen muss, und es ja eh schon schneller geht, als man denkt, auch wenn der Gipfel imponierend weit weg ist • Mirjam macht noch zwei Videokopien und kommt damit zum Auto, lose in Papptüten, auch die Aufkleber hängen lose davon, aber der Song spinnt, egal, was ich drücke, er läuft schnell vor oder zurück und ich denke: »jetzt ist er endgültig kaputt«, aber dann geht er doch wieder, und ich lausche am Kopfhörerausgang vorne, ob auch Musik kommt, die tatsächlich zu hören ist, große Erleichterung –

– ein öffentliches Gebäude mit vielen Treppen, auf denen wir teilweise sitzen und reden, oben im Hotel stehen wir im Gang vor dem Zimmer mit zwei Frauen, denen das Zimmermädchen Handtücher aus einem Schrank gibt, da geht gegenüber die Tür auf und ein nackter Mann kommt heraus, geht an mir vorbei und macht eine der Frauen, mit »na, kleine Frau« an, worüber sich alle empören, ich auch, was mich dazu anregt, die Geschichte zu erzählen, wie Angela mir eine runterhaute, gleich zwei mal, wobei ich betone, dass sie Angela hieß, nicht wie die eine Frau, Angéla, aber wie der Dreh laufen soll, ist unklar {der Ami-Schlitten, den ich vom fünften Stock aus unten einfahren sah}, es sind Massenszenen, die Leute stehen im Hof rum, man muss noch warten, es wird ein Nacht-Dreh werden, das heißt, ich bekomme die letzte Maschine von Berlin nach Düsseldorf kaum mehr, die Bullen stehen herum, haben Tiere dabei, auch Pferde, die zum Teil von Irren beziehungsweise Debilen betreut werden, die selbst geführt werden müssen, aber wie wir dann in zwei Autos hintereinander am Straßenrand stehen, frage ich mich, ob uns die Aufnahmeleiter vergessen haben, aber es sind drei Schauspieler, und die können nicht vergessen sein, außerdem sitzt einer auf der Straße, mit dem wir was dealen, und der das Geld in Plastiksäcken, die wie Birnen aussehen, über das Trottoir schiebt –

– Krach in der Gruppe, die ich gerade besuche, einige gehen frostig, und ich gehe runter in die Werkstatt, wo ein Typ, leicht Ebby und Bert ähnlich, seinen Shit-Kuchen anpreist, verschiedene Größen und Stärken; bei den mittleren Teilen ist, sagt er: »so’n Piece« drin und deutet mit den Fingern ein fünf Zentimeter großes Stück an, aber ich kaufe von einem anderen ein Piece für zwanzig Mark, was ich morgen kriegen soll, er schaut aber so gierig auf meinen Zwanziger, dass ich ihn ihm schon jetzt gebe, wobei er erzählt, dass, wenn er fünfhundert hätte, er »Schnee kaufen könnte, reinstes Kokain«, und verdreht die Augen, auch »Bert« stimmt zu, offensichtlich denken sie, ich hätte das Geld, muss aber passen und gehe ins Wohnzimmer, weil Gäste gekommen sind, mit Kindern sogar, rufe Nata und ich trete ein und begrüße Julia und Angela mit Kuss auf den Mund und setze mich dazu, wie viele andere noch, und Julia lästert über die Wohnungseinrichtung, was mir aber nicht viel ausmacht, und wie ich auf die lange Bücherwand sehe, sage ich: »ist halt wie in der Lützenkirchenstraße und da fühlst du dich ja nicht so wohl«, wozu sie nickt –

– Proben zu einer Dreh-Szene mit Zelt im Studio, wo wir alle drumrumstehen, die Regisseurin und der Produzent tun so, als wäre alles ganz schwierig, ich finde es aber leicht, und in der Pause latsche ich im Studiogebäude rum und treffe in einem Raum Fips, der auf einem hohen Podest Schlagzeug spielt, einer begleitet ihn auf einer Orgel, ich will mitspielen, muss dazu aber erst einen Stecker wo reinstecken, finde aber den Anschluss nicht und komme in einen anderen Raum, einen länglichen neben dem Klo, wo ein Mann steht und sich die Hände wäscht und eine Frau herauskommt, eine Aktenmappe unterm Arm, und sagt: »ich bin jetzt Sozialfachfrau« und sich freut, und bei der Rückfahrt müssen Nata und ich uns bei der Bushaltestelle trennen, weil wir in verschiedene Richtungen fahren; mein Bus nach beziehungsweise in Richtung Nürnberg ist auch schon da, wartet aber noch, weswegen ich schon mal mein ganzes Zeug, Taschen etc. über den Sitz hinter der Fahrerin stelle, die gerade aussteigt und erstmal Pause macht, sehr freundlich ist, weswegen ich ihr anbiete, mich nachher neben sie zu setzen und ihr Geschichten zu erzählen, damit sie nicht einschläft, weil ich es sowieso einen Skandal finde, dass die Busfahrer die ganze Nacht allein durchfahren müssen, aber sie soll dann immer Kommentare geben, damit sie nicht von meinen Erzählungen einschläft • eine Frau ruft über den Zaun: »München 33 09 84« • ich besuche die Alten im Krankenhaus, sie liegen zusammen in einem großen Zimmer ums Eck, und als die beiden Putzmänner kommen, gibt es eine lange Diskussion, ob sie auch richtig putzen, und sie leugnen alles, weisen alles zurück, sitzen auf ihren Stühlen und sind stur in ihren Blaumännern und bevor sie dann endlich zu putzen anfangen, legen sie sich mit aufs Bett, bei je einem und die beiden Alten lassen sich das gefallen, scheinen es gewohnt zu sein; ich bin empört, schimpfe und tobe, aber die beiden Typen machen es sich bequem und scheinen erstmal zu schlafen, während sich Erika und Heiner zur Seite drücken – ich laufe durchs Krankenhaus, gehe auch ins andere Zimmer, wo Knackis auf Matratzen am Boden rumlungern und als ich über einen weiten Gang wetze, sehe ich im gegenüberliegenden Haus in einem großen Zimmer viele Leute, darunter Fips und, auch zu mir hinüberschauend und mich gleichzeitig erkennend, Olga, weswegen ich sofort in dieses andere Haus rüberrenne, wo sie auch alle schon auf mich warten, ich bin aufgeregt, und die Begrüßung mit Olga ist steif, aber ohne Vorwürfe oder alte Animositäten, wir küssen uns förmlich auf die Backe, lachen verlegen und sagen dass das ja »filmreif« war, wie wir uns durch die Fenster der Häuser gesehen haben, und ich denke auch, dass man das mal verwenden müsste, »wie geht’s?«, »was machst du?«, alles eher rituell-ratlos, sie beginnt zu erzählen, dass es ihr ganz gut geht, da ist es mir unangenehm, wenn alle zuhören, was sie auch neugierig wohlwollend tun, und ich will erstmal einen Tee, woraufhin sie verschwindet, Fips spielt ein Brettspiel und raucht dazu einen riesigen Joint, an dem ich mitrauchen will, andere auch, er ist gleich runter und Fips schimpft lachend, es solle jeder was abbekommen, während ich verwirrt meine verstreuten Sachen suche, und eine Frau aus der Gruppe etwas von mir will in Sachen RAF, neugierig ist, bis Fips lachend sagt: »die lässt keine Ruhe, bis sie erzählen kann, dass sie dich getroffen hat und jetzt weiß, wann der nächste Anschlag ist«, aber dann kommt Olga zurück und beginnt, etwas steif lächelnd, aber mich anrührend, davon zu erzählen, dass sie in Tunesien war, sechs Jahre lang, »in dieser Diktatur«, aber wieder finde ich es unangenehm, wenn alle zuhören können, und schlage vor, dass wir in ihr Zimmer gehen, ein mit nur zwei Betten eingerichteter, eher dumpfer Raum, »hier wohne ich mit Dominik oder Benedikt soundso«, sagt sie; es sind altmodische Betten, auf denen bunte, aber tendenziell spießige Decken liegen, sonst ist der Raum leer, aber sie macht die Balkontür auf und zeigt mir die riesige Parkettbodenterrasse im ersten Stock, die sich über die ganze Breite des Hauses oder auch der weiteren daneben erstreckt und bis fast zu den gegenüberliegenden, die ebenfalls teilweise solche Terassen haben oder riesige grüne Balkone, »leider fehlt noch die Treppe« sagt sie entschuldigend {meint wohl die nach unten, denn nach oben führen einige Gittertreppen}, und ich frage, warum sie denn nun so lebt, »ich bringe Leute auf Dope«, sagt sie, und ich denke, dass es wohl nur Haschisch sein wird und nichts Schlimmeres, und beschließe, etwas bei ihr zu kaufen, ein Gedanke, der, wie überhaupt das Zusammentreffen, mich etwas deprimiert • ich bin bei einem Seminar in einem etwas dunklen Raum und der Vortragende berichtet von Leuten, die zehn mal so viel wie andere verdienen, was unglaublich ist, unvorstellbar, und weil er mein Entsetzen in meinem Blick sieht, schaut er mich an und wiederholt es auch den anderen gegenüber, und wir alle dürfen aus durchsichtigen Schächtelchen, in denen Miniaturen aus durchsichtigem Plastik liegen, etwas aussuchen, Püppchen, winzige Laternen, Pfeifen, auch ein Büchlein ist dabei, in rosa, was ich aber langweilig finde, weil so was gibt’s ja schon, eher ein Flötchen oder ähnliches, aber ich muss mich beeilen, zum Zug zu kommen, alle sitzen so gemütlich auf der Wiese, mitten in München und sagen, ich soll doch bleiben, bis mir ein Inder hilft, den Pilotenkoffer zu packen, so dass ich plötzlich, als ich losrenne, merke, dass ich zwei habe, wieder zurück zu der Gruppe auf der Wiese, wieder hilft der Inder, das Zeug aus der zweiten noch in die erste zu packen, und ein anderer erklärt mir umständlich, wie ich zu der Wohnung in der Maximilianstraße komme und von dort zum Bahnhof, wobei ich erwähne, dass ich erst neulich im Palast-Hotel gewohnt habe und mich sehr wohl in München auskenne; der Zug fährt aber schon in zehn Minuten und in dem Haus renne ich bis unter den Dachboden, weil ich bei den vielen Türen, Gängen und Etagen nicht Bescheid weiß, und als ich zurück will, ist die Tür zugefallen, hat weder Türklinke noch Schloss, ich muss sie aufbrechen, runter vors Haus, wo Fips mit einigen aus der Gruppe hockt, mir seinen Schlüssel, einen riesigen Bund mit Beschwerer, leiht und wieder hoch unters Dach, wo ich den Rest packe und Brote schmiere, und dabei aus meiner Uhr laut unsere alte Musik höre, bis eine Frau von noch weiter oben runterkommt und wütend schimpft, ich solle nicht solchen Krach machen, wogegen ich mich rechtfertige, dass ich ja nicht wusste, dass da noch jemand ist, wovon sie besänftigt wird, und sie hilft mir, das Zeug alles runterzutragen; zwei Brote, eines davon mit viel Salami belegt, habe ich zu viel und gebe sie unten Fips, muss aber nochmal hoch, wo ich Gert treffe, der auch in dieser Kommune wohnt, was mich freut, wir kommen ins Gespräch, weil wir uns ja lange nicht gesehen haben, es ist auch viel zu spät für den Zug und ich überlege, dann doch morgen zu fahren, möchte aber nicht mit Gert in einem Bett schlafen, denke, es wird sich in dieser großen Wohnung, wo so viele wohnen, doch was finden, und erzähle von dem Seminar, wie der Mann von den Leuten erzählte, die zehn Mal so viel wie andere verdienten –

Ab 2. März 1994

ich lobe Dominik Graf, neben dem ich auf einer Bank sitze, ganz besonders, indem ich sage: »das hätte ich nicht gekonnt, obwohl ich das vor allen anderen Produkten meine«, und er nickt unkonzentriert dazu, aber dann muss ich weg, mich noch verabschieden, durch all diese Gärten auf dem Hügel vor dem properen Häuschen mit den vielen Blümchen, und die sitzen in Liegestühlen vor dem letzten Haus und sehen mir entgegen –

– eine Ärztin schiebt mir mindestens 20 cm lange Spritzen in die Adern meines Arms, die zweite sogar so tief, dass die ganze ziemlich dicke Nadel verschwindet und noch ihr Knubbelgriff mit – danach muss ich scheißen, damit auf meinem Stuhl das eingespritzte Kontrastmittel gemessen werden kann; es kommt ewig nichts, und dann nur ganz wenig, was aber nur gerade reicht, um die Fläche zu bestreichen, die das Labor bekommt; kein richtiges Waschbecken in dem Badezimmer, ich muss mich weit vorbeugen, um mir die Hände waschen zu können • nach einer langen Tour lande ich in einem Zimmer, in dem das Radio läuft, das Berichte von den Festspielen sendet und gerade einen Ausschnitt aus »brennende Finsternis« bringt, wozu banale spanische Folklore läuft – ich freue mich für die Schauspielschüler, bin aber entäuscht von der Musik –

– wir rasen mit hundertdreißig Sachen durch Bochum, mit dem alten Citroën Break des Schauspielhauses, die Bullen dicht drauf, der Chauffeur fährt, Britta und Hardi sind auch hinten drin und Hardi betont mehrmals, dass er nur aus Versicherungsgründen nicht nach Hause gefahren sei, und als wir in der Königsallee Sabine am Rand stehen sehen, die winkt und mitgenommen werden will, geht es nicht weil die Bullen noch dichter drauf sind, wir geben uns Zeichen und sie versteht; drinnen, beim Umziehen, rechtfertigen wir uns, aber dann geht der Dreh schon los, die Sitcoms; ich denke, dass ich die Rolle, mit neuem Namen, nun doch habe, die Texte auf teuren A3-Aquarellkarten, aber dann ist es doch nur noch einmal ein Casting –

– der Bahnhof kostet nachts dreimal soviel wie tagsüber und es gibt auch nur zwei Gleise, auf deren Bahnsteig sich die Leute durch den Hintereingang kommend drängen; Kinder wälzen sich im Schlamm um die Gleise und wollen heutzutage nicht mehr Lokomotivführer werden; dahinter wartet der Bus zum anderen Bahnhof –

– ein Wächter holt den Bär zurück in seinen Käfig und ich darf mit und freunde mich gleich mit dem Bären an; er beschnüffelt mich, ich weiß, dass, wenn ich keine Angst habe, sich das auf ihn überträgt und er dann Zutrauen gewinnt und so ist es auch, und wir fangen an zu schmusen, kommen in den Vorraum seiner Zelle, in der auch Ebby ist und zwei Frauen; ich tolle mit dem Bär rum, liege auf ihm und er auf mir und dann zeigt er mir seine Zelle, hell, freundlich, mit allem eingerichtet, was man braucht, Poster an den Wänden, Platten und Plattenspieler, Fotos liegen rum, Matratze auf dem Boden, also richtig gemütlich; Ebby kommt auch rein und sieht sich alles interessiert an, aber ich sage, mich abwendend: »ich kann mich mit so was wie dem Knast nicht mehr beschäftigen«, und sobald wir draußen sind, trottet der Bär in seine Hütte zurück • ich gehe mit Nata im Wald spazieren und stelle mich an einen Baum zum Pinkeln, da kommt ein Mann und pinkelt auch, allerdings nur kurz, dann beugt er sich runter, um was vom Boden zu nehmen, wobei ihn der Strahl meines Pinkelns an der Hand trifft – ich muss mir das Lachen verkneifen, Nata erst recht, der Mann läuft weg und wir lachen noch lange, während wir am Waldrand spazieren gehen, sie sagt: »das war wie fotografiert«, und dann kommen wir an die Stelle vom Abstieg aus Ägypten, wo es fast neunzig Grad steil runtergeht, ziemlich weit, was mit Hilfe einer Konstruktion aus drei Holzbalken im Dreieck funktioniert, zwischen denen ein einfacher Holzsitz geklemmt ist, der von alleine langsam runterrutscht, wenn man sich draufsetzt; Nata setzt sich drauf, aber ich folge ihr, indem ich mich selbst zwischen die drei Balken klemme, die vorderen umschlinge und den Arsch gegen den hinteren Balken presse und so auch gut runterkomme, unten möchte ein Mann mit dem Ding hoch, setzt sich aber so ungeschickt rein, dass wir gerade noch verhindern können, dass er sich den Kopf abklemmt; beim weiteren Spaziergang stellen wir fest, dass wir öfters wieder wie früher auf den Gipfel sollten, ich frage mich, wie ich das vergessen konnte und mich über den Tiroler Gipfel so freuen {der Bergspaziergang, an dessen Tal die einsame Tankstelle war}, aber dann sehe ich ziemlich viele Scherben und muss im Matsch aufpassen; Nata hat meine Latschen dabei, aber die sind so zerfetzt, dass sie nichts nützen und wir feststellen, dass ich neue brauche – wir kommen schon den zweiten Abend nachts in das Haus, in dem wir zu Gast sind, zurück, ein gastfreundliches Haus {wie sie aus der riesigen Schrankwand Handtücher rausholte} und stehen noch ein wenig in der Küche rum, wo noch die Teller mit dem Essen vom Mittag stehen; ich sage: »müsste man an sich abspülen«, aber dann sitzen wir in einem großen Haufen auf Matratzen rum und blödeln vor uns hin, Nata sitzt etwas weiter und die Frau neben mir bandelt mir mir an, reagiert auf das geringste Bisschen sofort, so dass wir uns schnell küssen, aber ich finde ihre Heftigkeit beim Zungenkuss zu viel, spüre nichts bis wenig davon, habe auch Angst, dass Nata das falsch versteht, würde aber schon gerne noch weiter, da kommt Nata mit Sekt und Mayonnaise, noch schnell, bevor um 24.00Uhr der Film anfängt, wir stoßen an und lassen es uns gutgehen, aber Mayonnaise pur finde ich dann nicht so gut, während Nata sie sich genüsslich von den Fingern leckt und die Frau, mit der ich eben was hatte, sich etwas abseits setzt, aber immer zu mir hinsieht, ich will noch was kiffen, und der Tänzer, der ebenso wie Uwe Tobies schon pennt, mit weiß geschminktem Gesicht, holt aus einem hohen Regal eine Dose mit Plastikrohrkonstruktionen, von denen einige was zu kiffen darin haben, eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, die allerdings, wie er betont, nach einem Vorbild von mir gebaut worden sein soll, Wasserpfeifenartig, aber ich kann nicht sehen, wie man damit rauchen soll, ohne dass das Plastik schmilzt – Ausstellungseröffnung, daneben steht noch eine andere Ausstellung mit normalen Bildern, alles recht lieblos, und im ersten Stock wird nur noch Sekt serviert, von muffigen Kellnern, ich ziehe Mantel etc. aus, will aber noch Sabine und Heiner dazuholen, die unten warten, um zu gehen, aber dann finde ich den Raum mit dem Sekt nicht mehr; wir irren durch die Geschosse, oben ist ein Krankenhaus und unter dem Dach finde ich eine Privatwohnung, in der jemand ist, aber der Professor isst gerade und will mich – Reste im Mund kauend und schluckend – wegschicken, da erkläre ich mein Problem und er sagt sofort, ich soll warten, telefoniert, um das für mich zu regeln, währenddessen setze ich mich auf den Treppenansatz, der leicht geschwungen nach unten führt, und stelle fest, dass die Treppe ziemlich kaputt ist, was ich auch sage, als er zurückkommt und bedauernd mitteilt, dass er mir nicht helfen kann; er sagt, dass er das schon lange reparieren lassen wollte, nur gleichzeitig noch die schmalen Dachfenster über der Treppe auch noch vergrößern bis zum Dachrand unten, was ich eine gute Idee finde, und im Vorraum unten an der Treppe, wo Heiner und Sabine warten, sage ich, wie nett der Professor war und dass er ähnlich wie Hauer war, was völlig verrückt ist, denn Sabine hat inzwischen im Telefonbuch nachgeschaut und sagt, dass er Holzhauer heißt –

– »Der endliche Sieg« wird auf einer Waldlichtung gegeben, in der Nähe von München, aber es sind überhaupt keine Zuschauer da, was an den Veranstaltern liegt; wir spielen trotzdem, aber Nägele kapiert nicht, dass ein eingeschobener Monolog noch zu seinem Text gehört, weshalb ich dafür einspringe und im Zelt den Text lese, wobei ich mal sehen kann, was für eine Arbeit das ist, sich so schnell umzuziehen, aber als ich rauskomme, ist alles abgebaut, leer, weg, dafür Zuschauer da, die sich wundern, Nägele zieht sich um, ich flippe aus, tobe rum, Sigrid ist verlegen, Julia tröstet mich und ich gehe scheißen, aber kaum sitze ich und drücke, ohne dass was kommt, kommen plötzlich lauter Leute in die Halle, der erste mit einem Paket, andere, die auch mit dem Stück zu tun hatten, eine Frau unterhält sich mit einem Mann über ihre Blagen, die um sie herumtollen – ein beleidigter Abschied von Nata und mir, aber ich bekomme noch vom Kneipier einen Druckbleistift geschenkt, was mich versöhnt, auch wenn es leicht peinlich ist, wie die Fotografen uns knipsen, und der Kneipier und noch ein anderer stellen sich daneben, um noch aufs Foto zu kommen, je einmal bei Nata, je einmal bei mir, und bei einem Blick zum Fenster raus sehe ich, dass auf der anderen Seite des grünen Hofs ein Mann an einem Tisch sitzt und die Hände hochwirft und mit dem Oberkörper auf den Tisch sich senkt, und wiederholt runter etc., offenbar ein Muslim, der betet, und ich frage Türcke, der in einem großen, altmodischen Bett liegt, ob er ein Stück von meinem dunklen Seidenkaftan schlucken will, um etwas schreiben zu können, was er gerne probieren will, allerdings tollpatschig ein Stück des unteren Teils, das allerdings lose hing, abreißt, ich denke noch, dass das wohl Ärger mit Nata geben wird, und gehe, während Türcke beginnt, sich das Tuch in den Hals zu stopfen, ins Bad, da höre ich schon sein Würgen und Keuchen, und wie ich in den Raum zurückkomme, sehe ich, wie er noch krampfhaft versucht, das Kotzen zu verhindern, und sich vorbeugt bis ans Fußende des Bettes, im letzten Schwung schon anfängt, zu kotzen, allerdings nur Tropfen; ich denke noch: oh Gott, das gibt eine Sauerei, aber es kommt nur ein braunes Klößchen, das neben das Bett fällt, ansonsten dunkelbraune Galle, bis er sich beruhigt hat; zum Glück wollte er das Experiment machen, sonst hätte ich ein schlechtes Gewissen und er steht auf und sagt auf dem Weg zum Bad: »das kommt alles von meiner Gier beim Schlucken«, was ich, das Lachen unterdrückend, natürlich versuche zu dementieren –

– nach langem Hin und Her auf einem Bauernhof kommen die Bullen zu einer Durchsuchung, ich verschwinde vorher, indem ich lange spazieren gehe, ganz knapp an einem Steilhang entlang in einen bewaldeten Abhang hinab, an dessen Ende ein Haus an einer Straße steht, in dem ich eine Frau nach der Uhrzeit und dem Weg frage; die Frau kommt gerade in ihr Haus zurück in dessen Eingang ich stehe, ist aber nicht verärgert, sondern sehr freundlich –, aber über der Straße ist ein Kindergarten, in den ich erstmal gerate, aus dem ich wieder raus will, aber wieder reingerate, und dann sehe ich am Ausgang am Boden am Rand eine längliche Kiste mit der Aufschrift: »Frisches Sperma«, und frage mich, was das hier im Kindergarten zu suchen hat, und auch, an dem Hang neben dem Haus ist alles unzugänglich und voller Zäune • ich ziehe in ein Reihenhaus am Ende einer Straße, die an eine Uni oder Ähnliches; grenzt; ein großes, vielschichtiges Gebäude, ein Nachbar regt sich auf, ist sofort da und diskutiert lange mit mir; auch der andere Nachbar kommt sofort, aber dann muss ich wieder weg und die schmale Stiege runter, am Aufenthaltsraum vorbei, in dem die Nachbarn gebannt sitzen und zum Fenster hinaus in eine dunkelblaue Szenerie blicken; es wird so etwas ähnliches wie Fußball gespielt, da fällt mir ein, dass ich den Schlüssel vergessen habe, und eile nochmal hoch zu mir; ein strenges Proben beziehungsweise schon Aufführungsritual, aber dann will Hauer mit mir reden, aber wir müssen einen Raum suchen, während eine Frau mich wegen »Ins Blaue« lobt, wobei mir einfällt, dass ich Dimitroff ja an Willi Seidler vom ZDF und Mengershausen schicken könnte • ich renne mit Lutz, Renate und noch einer Frau durch die Straßen und suche das Auto, es ist schon Dämmerung und wir geraten in einen verrückten Bau, der etwa so aussieht, wobei er in diesen Kurven gekachelt abwärts geht, wo auch Gänge mit Geländer sind, über deren eines Lutz flott springt, was Nata und ich uns nicht trauen; außerdem will ich, innen an ein Geländer gelehnt, den Namen des Architekten von der Frau wissen, aber als sie ihn mir diktiert, sehe ich, dass er schon mit Adresse und Telefon bei uns im braunen Büchlein steht, weswegen ich sie einfach überschreibe und versuche, das Buch so zu halten, dass die Frau es nicht merkt, aber dann will ich über die Straße und sehe ein weißes Auto ranrasen, überlege kurz, ob ich es vorher noch schaffe, riskiere es aber dann doch nicht, und schon rast es auf der regennassen Kopfsteinpflasterstraße an mir vorbei, mitten in der Stadt, mit mindesten hundertachtzig Sachen, aber vor dem nächsten Auto komme ich rüber und in eine echte Drehszene neben einem Hochhaus auf einem brückenartigen Vorsprung, über den einer geworfen wird, der fällt und fällt und fällt und in einen wilden Fluss platscht, von dem er in den Tunnel unter dem Haus gerissen wird, oben geht es turbulent weiter, aber ich denke, dass ich träume und mir deshalb nichts passieren kann; selbst wenn ich auch runtergeworfen würde, und in dem Tunnel im Wasser verschwände, passierte mir nichts, was ein regelrechtes Glücksgefühl erzeugt, und neben mir bricht das Haus mit einem tiefen Erdriss weg, überhaupt ist der ganz unterirdische, mehrstöckige Beton, auf dem ich gehe, brüchig und morsch und bricht unter Getöse weg; ich aber bin immer dicht neben den entstehenden Erdspalten, die aufbrechen und neben denen immer größere Teile wegbrechen und auch davonfliegen, die Menschen fallen hinein und werden mit weggerissen, bis rechts von mir alles abgebrochen ist, und ganze Teile der Erde wegbrechen und ins All treiben, die Erde bebt und fließt, zerfließt in steinernen Hängen, die wie Lawinen oder flüssig-kalte Lava kaltflüssige Lavagesteinsmassengeröll sich verschieben, grauschattierend sich verändernde Flüsse ergeben, zwischen denen ich auf dem Rest der Erde höhersteige auf den Berg, und ich weiß jetzt, dass das das Ende der Erde ist, die einfach auseinanderbricht, zerfällt, und ich frage mich, wie ich noch atmen kann; ich müsste doch längst erfroren sein und erstickt, da sehe ich im Gebirgerest, der noch nicht zerflüssigt ist, die weiße Spitze einer Rakete, malerisch, zwischen Hügeln auf der Bergkuppe und ich denke: vielleicht kann ich damit noch weg ins All, wenn ich noch reinkomme, und renne über die dunkelgrünen Bergwiesen darauf zu, aber beim zweiten Hinsehen ist es ein indisch-nepalesisches Mayadenkmal, ein steinerener Bau, groß; ein hoher, schlanker, verzierter, mit Kanten, Treppen, Zeichen, eine drohende Erinnerung an die Menschheit, seit Jahrtausenden verlassen; vielleicht bin ich der erste Mensch, der es seitdem sieht, vielleicht bin ich der letzte, und der Wind peift mir ins Gesicht, ich sehe Vögel aufsteigen, die Berggipfellandschaft ist wunderschön, und es wird so schlimm nicht sein, wenn die Vögel auch noch leben; nur der Wind ist so stark, so deutlich im Gesicht spürbar, dass ich mit Schrecken vermute, dass ich doch nicht träume, alles real ist, ich hier alleine in dieser wilden Schöheit – da sehe ich weiter unten auf der Bergkuppe eine Gruppe Menschen um ein Holzhaus und renne zu ihnen hin, taumle in ihre Mitte, sie sehen mir freundlich, aber ohne zu reagieren, entgegen, stehen nur so rum, und wie ich erleichtert zusammenbreche, beziehungsweise mich fallen lasse, höre ich einen sagen: »ja, ja, so ist es, wenn man gerettet wird«, und Kinder kommen zur mir und streicheln mich und küssen mich; ich habe die Augen geschlossen, es ist, als ob ich nur kurz weg gewesen wäre, und die Kinder flüstern mir Geheimnisse zu, rügen mich für meinen Ausflug – wir sind bei Freunden, die sich gemacht haben, feudal wohnen, modern und geschmackvoll, mit einem Wohnzimmer auf zwei Ebenen; wir reden über Komponisten mit Schulden, einer macht jetzt Beratung, und der Schlimmste ist Hinze: »ja ja, Hinze natürlich«, sage ich, der ich im unteren Teil des Wohnzimmers in Schaum liege, und sehe ein Comic von einem Exhibitionisten mit einem Plakat vor dem nackten Bauch, zwischen dem offenen Mantel, auf dem steht: FRAGEN SIE NICHT – TRIPPER und unter dem Plakat ragt ein nach vorne stehender unappetitlich kranker Schwanz empor; wir gehen raus, die Freunde zeigen uns die Fußgängerzone auf Stelzen, alles mit Gehrouten, hochmodern, aber langweilig und als es nicht mehr weitergeht, in dunkler Unklarheit, Halle endet, frage ich nach einer Kneipe, werde aber ausgelacht, ob ich »Hüngerchen« habe, dann könne ich doch ein »Bütterchen« essen, weswegen wir nach Hause zurückkehren, schnell, wobei ich davon schwärme, wie ich gleich Bananen braten und mit Honig essen werde, was Nata nicht zu kennen scheint, wobei die Frau sie meine »Freundin« nennt, Nata aber betont, meine Frau zu sein, woraufhin sie sie meine Schwester nennt, und ich sage: »siehste, uns glaubt eben keiner, dass wir verheiratet sind« –

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