Kitabı oku: «Achtsames Selbstmitgefühl unterrichten», sayfa 13

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Die Grundstruktur von MSC

Das MSC-Programm besteht aus acht wöchentlichen Sitzungen von je 2¾ Stunden (einschließlich einer fünfzehnminütigen Pause während jeder Sitzung) und einem zusätzlichen vierstündigen Retreat, was insgesamt 24 Unterrichtsstunden entspricht. Personen, die an einem Kurs teilnehmen möchten, kann vor Beginn des Acht-Wochen-Kurses eine separate Orientierungssitzung angeboten werden. Die empfohlene Gruppengröße ist 8 bis 25 Teilnehmende und zwei Co-Lehrende.

Co-Teaching

Idealerweise wird MSC von zwei ausgebildeten Lehrern oder Lehrerinnen unterrichtet. Die Hauptaufgabe von MSC-Lehrenden besteht darin, das Curriculum zu vermitteln und sich um die emotionalen Bedürfnisse der Gruppe zu kümmern. Co-Teaching wird empfohlen, weil es schwierig sein kann, diese beiden Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen. ­Während ein Lehrender beispielsweise eine herausfordernde Gruppenübung anleitet, kann der andere zu einem weinenden Teilnehmer gehen und fürsorglich ein Taschentuch anbieten.

Co-Lehrende geben sich auch gegenseitig emotionale Unterstützung. Mitgefühlstraining aktiviert Emotionen, und Lehrende werden die inneren Kämpfe ihrer Schüler unweigerlich als ihre eigenen erleben. Manche Teilnehmende kommunizieren ihre inneren Konflikte auf eine Weise, die den Gruppenprozess stört. Wenn das geschieht, ist es sehr angenehm, einen Co-Teacher zu haben, der vielleicht auf eine andere Weise mit dem Teilnehmenden in Kontakt treten und so dazu beitragen kann, eine positive Atmosphäre im Raum aufrechtzuerhalten.

Allerdings ist es nicht immer möglich, zu zweit zu arbeiten. So kann es sein, dass es in einem bestimmten Einzugsgebiet keine zwei ausgebildeten MSC-Lehrer gibt oder der Kurs zu klein ist, um zwei Lehrende finanziell zu tragen. In diesem Fall kann sich ein Lehrender entscheiden, mit einem Assistenten zu arbeiten. Ein Assistent ist eine Person, die über Fertigkeiten verfügt, die Bezüge zum Lehren von MSC haben (beispielsweise das Lehren von Achtsamkeit), aber noch keine formelle Ausbildung zum MSC-Lehrenden erhalten hat. Oft hat der oder die Assistent(in) einen MSC-Kurs bereits als Teilnehmender absolviert. Assistenten können gelegentlich eine Meditation anleiten, Gespräche in Kleingruppen in Gang bringen oder bei organisatorischen Angelegenheiten helfen. Die ausgebildete Lehrerin bleibt allerdings verantwortlich für den Inhalt und die Qualität des Kurses.

Wir empfehlen außerdem, dass einer der beiden MSC-Lehrenden eine professionelle psychologische oder psychotherapeutische Ausbildung hat. Assistenten, die über eine solche Ausbildung verfügen, werden »psychologische/psychotherapeutische Assistenten/Assistentinnen« genannt. Diese haben den MSC-Kurs bereits absolviert oder nicht. Manchmal nehmen sie als Gruppenmitglieder am Kurs teil und sind von den Kursgebühren befreit, aber sie haben auch ein Auge auf die anderen Gruppenmitglieder und greifen in sehr selten auftretenden Notfällen ein. Hat beispielsweise ein Gruppenmitglied, bei dem bestimmte Gefühle getriggert wurden, Schwierigkeiten, sich wieder zu beruhigen, kann die Assistentin das Gruppenmitglied aus dem Gruppenraum hinausbegleiten und ein persönliches Gespräch mit ihm führen, während die MSC-Lehrerin mit der Gruppenarbeit fortfährt.

Die Auswahl der Teilnehmenden

Die beste Methode, Gruppenmitglieder für einen MSC-Kurs auszuwählen, besteht darin, dass man ihnen dabei hilft, sich selbst auszuwählen. Die Programmbeschreibung sollte detaillierte Informationen enthalten, sodass potenzielle Gruppenmitglieder ihre Erwartungen mit dem Kurs in Einklang bringen können. So sollte die Beschreibung beispielsweise darauf hinweisen, dass MSC ein erfahrungsbasierter Workshop und kein Retreat ist (obwohl der Kurs ein halbtägiges Retreat enthält). Man geht im Allgemeinen davon aus, dass ein Retreat ruhiger, entspannender und emotional weniger aktivierend ist als ein Workshop. Außerdem sollte in der Beschreibung darauf hingewiesen werden, dass MSC vor allem ein Selbstmitgefühls- und kein Achtsamkeitstraining ist. Und schließlich sollte aus der Kursbeschreibung eindeutig hervorgehen, dass MSC, auch wenn es therapeutisch wirkt, keine Gruppentherapie ist. MSC ist ein strukturiertes Programm, das entwickelt wurde, um die inneren Ressourcen der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls zu kultivieren, und nicht, um alte Verletzungen zu heilen.

Manche Teilnehmende haben den Kurs tatsächlich nicht selbst »ausgewählt«, sondern wurden von Ärzten überwiesen oder von Familienmitgliedern zur Teilnahme überredet. Da MSC immer bekannter und populärer wird, nehmen die Überweisungen durch Ärzte und Gesundheitsfachkräfte zu. Die Trainerinnen müssen sicherstellen, dass diese Gruppenmitglieder verstanden haben, worum es bei diesem Programm im Wesentlichen geht, und sich zur vollen Teilnahme entschlossen haben. Anderenfalls wird die Ambivalenz eines solchen Gruppenmitglieds die anderen Teilnehmer beeinflussen. Für MSC-Lehrer ist es am besten, mit einer Gruppe entschlossener Personen zu starten, die bereit sind, sich im Laufe des Kurses emotionalen Herausforderungen zu stellen.

Wenn sich Teilnehmer für einen MSC-Kurs anmelden, füllen sie einen Fragebogen aus, der Hintergrundinformationen liefert. Dieser Fragebogen schließt üblicherweise folgende Punkte ein:

 Kontaktinformationen,

 warum die Person am Kurs teilnehmen möchte,

 frühere und gegenwärtige Meditationspraxis,

 physische Gesundheit und Einschränkungen,

 psychische Vorgeschichte:

 gegenwärtige Stressoren und wie die Person damit zurechtkommt,

 gegenwärtige Behandlungen (einschließlich Medikamenten) und

 Kontaktinformationen für Behandler.

Die potenziellen Teilnehmenden sollen das Informationsblatt unterschreiben und damit erklären, dass sie vorhaben, an allen Sitzungen des Kurses teilzunehmen, dass sie bereit sind, täglich dreißig Minuten Achtsamkeit und Selbstmitgefühl zu praktizieren (eine Kombination aus formellen und informellen Übungen), und dass sie während des gesamten Kurses für ihre eigene Sicherheit und ihr Wohlbefinden verantwortlich sind. Einige Lehrerinnen bitten die zukünftigen Gruppenmitglieder, eine detailliertere Einverständniserklärung zu unterschreiben, in der die mit dem Programm verbundenen emotionalen Risiken und Vorteile aufgeführt werden (siehe auch Santorelli et al., 2017).

Die Lehrenden benutzen die Hintergrundinformationen, um einzuschätzen, ob jedes potenzielle Gruppenmitglied vom Programm profitieren wird. MSC ist als Training für die allgemeine Bevölkerung konzipiert und nicht für die Behandlung klinischer Krankheitsbilder. Das bedeutet, dass potenzielle Teilnehmer fähig zur Selbstreflexion und zur Erforschung ihrer inneren »Landschaften« sein müssen, ohne schnell davon überwältigt zu werden. Wenn ein Lehrender gewisse Bedenken bezüglich eines Bewerbers hat, kann er die betreffende Person kontaktieren und mit ihr besprechen, ob das der richtige Zeitpunkt für die Teilnahme an diesem Programm ist. Lehrende sollten keine Bewerber in die Gruppe aufnehmen, bei denen sie ein ungutes Gefühl haben; und sie sollten sich mit den Kollegen besprechen, wenn sich bezüglich der Aufnahme eines Bewerbers oder einer Bewerberin unsicher sind.

Ausschlusskriterien

Der Hauptgrund für den Ausschluss eines Bewerbers oder einer Bewerberin ist emotionale Dysregulation. Ein Gruppenmitglied mit einer emotionalen Regulationsstörung wird wahrscheinlich zu viel Aufmerksamkeit von den Lehrenden benötigen und Schwierigkeiten haben, den Kurs mit dem Rest der Gruppe zu absolvieren. Personen, die anfällig dafür sind, erneut traumatische Erinnerungen zu durchleben, welche ihr Funktionieren im Alltag beeinträchtigen, sollten ihre Teilnahme verschieben, bis sie emotional wieder stabiler sind. Ein weiterer Grund für den Ausschluss einer Person ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Lernerfahrung der Gruppe stören wird. Ein Gruppenmitglied, das möglicherweise dazu neigt, die Gruppe zu spalten oder mit den Lehrenden zu konkurrieren und um die Kontrolle zu kämpfen, sollte nicht zur Teilnahme ermutigt werden.

Eine psychiatrische Diagnose sollte an sich einer Teilnahme am MSC-Kurs nicht im Wege stehen, weil Menschen mit der Vorgeschichte einer psychischen Erkrankung, die gelernt haben, mit ihren Symptomen umzugehen, sehr davon profitieren können, Selbstmitgefühl zu erlernen. MSC ist jedoch eher nicht für Menschen geeignet, die sich in einer akuten Phase einer psychischen Erkrankung befinden (zum Beispiel Depressionen, Angstzustände, Suizidalität, Psychosen), aktiv drogen- oder alkoholabhängig sind oder erst seit Kurzem clean oder trocken sind. Menschen, die vor kurzer Zeit ein Trauma erlebt haben (zum Beispiel Scheidung, Gewalt, Tod eines geliebten Menschen), sollten zuerst emotional stabil werden – vielleicht durch eine Einzeltherapie –, bevor sie an einem MSC-Kurs ­teilnehmen. Auch für Personen, die eine akute Gesundheitskrise durchmachen (zum Beispiel Chemotherapie, Erholung von einer schweren körperlichen Verletzung), ist es ratsam zu warten, bis sie in der Lage sind, voll am Kurs teilzunehmen. Für weitere Informationen über das Screening von potenziellen Teilnehmern und die Gewährleistung von Sicherheit empfehlen wir die Brown University Meditation Safety Toolbox (https://www.brown.edu/research/labs/britton/meditation-safety-toolbox) (englischsprachig).

Alle Kandidaten sollten auf der Basis ihrer individuellen Stärken und Schwächen berücksichtigt werden. Die oben genannten Empfehlungen beziehen sich auf das Standard-MSC-Curriculum und »typische« MSC-Lehrer und -Lehrerinnen. Manche Lehrende haben Erfahrung mit besonderen Populationen (zum Beispiel Borderline-Persönlichkeitsstörung, Trauma, Substanzmissbrauch). Gegenwärtig werden Adaptionen des MSC-Programms entwickelt, um die Bedürfnisse spezieller Gruppen zu berücksichtigen.

Eine Gruppe bilden

Lehrende sollten in ihren Kursen sorgfältig auf die Gruppenzusammensetzung achten. MSC-Trainerinnen, die gleichzeitig Psychotherapeuten sind, möchten vielleicht Klienten in ihre MSC-Gruppe aufnehmen, auch wenn andere Gruppenmitglieder keine Klienten sind – oder eben nicht. Lehrer, die Anmeldungen von Personen aus derselben Firma bekommen, müssen sich überlegen, ob es sinnvoll ist, Leute von unterschiedlichen Autoritätsebenen in dieselbe Gruppe aufzunehmen (zum Beispiel Chefs und Angestellte). Es ist wichtig, dass sich alle Gruppenmitglieder sicher fühlen und bereit sind, sich mit den anderen auszutauschen. Im Allgemeinen ist es einfacher, homogene Gruppen zu leiten (zum Beispiel mit Teilnehmenden, die in etwa der gleichen Altersgruppe, ethnischen Gruppe, Geschlechtsidentitätsgruppe angehören oder einen ähnlichen sozioökonomischen Status und/oder ein ähnliches intellektuelles Niveau haben) als heterogene Gruppen, wobei Letztere allerdings ­wahrscheinlich eine tiefere Erfahrung des gemeinsamen Menschseins ermöglichen.

Auch der Ort, an dem die Gruppe stattfindet, spielt eine wichtige Rolle. Das ideale Setting ist vertraulich, neutral, sicher und angenehm. Die Lehrenden versuchen, in ihren MSC-Kursen eine besondere Atmosphäre zu schaffen: eine Kultur der Freundlichkeit. Gruppen, die beispielsweise in Firmen zusammenkommen, werden wahrscheinlich von der Firmenkultur beeinflusst und rufen möglicherweise gewohnte Arbeitsplatzinteraktionen hervor.

Auch die Gruppengröße sollte berücksichtigt werden. Das MSC-Curriculum wurde für eine Gruppengröße von 8 bis 25 Teilnehmenden konzipiert, aber es ist variierbar, weil es auch viele Möglichkeiten zur Kleingruppenarbeit bietet. Große Gruppen (über zwanzig Teilnehmende) sind möglicherweise eine Herausforderung für introvertierte oder schüchterne Mitglieder. Eine Gruppe von sechs oder weniger Teilnehmern ist wahrscheinlich zu klein, weil Abwesenheiten für die übrigen Gruppenmitglieder dann sehr deutlich spürbar sind. Kleine Gruppen können sogar mehr Arbeit für die Lehrenden bedeuten, weil die Mitglieder wahrscheinlich mehr individuelle Aufmerksamkeit fordern. Bei Überlegungen zur Gruppengröße und -zusammensetzung sollten die Lehrenden in sich gehen und dann entscheiden, ob sie sich mit dem Arrangement wohlfühlen.

Setting und Materialien

MSC findet typischerweise in einem Unterrichtsraum statt, in dem Stühle im Kreis angeordnet sind. Diese Sitzordnung ermöglicht es den Gruppenmitgliedern, einander anzuschauen, und fördert den Zusammenhalt. Falls es über 25 Teilnehmende sind, kann innerhalb des äußeren Kreises noch ein Halbkreis gebildet werden. Manche erfahrenen Meditierende ziehen es vor, auf Kissen auf dem Boden zu sitzen oder ab und zu zwischen Stuhl und Kissen zu wechseln.

Normalerweise steht im Raum ein Tisch mit Materialien, die einen Bezug zur Sitzung haben. Typischerweise sind das:

 Namensschilder: Namensschilder werden üblicherweise bei jeder Sitzung getragen, um die Kommunikation zwischen den Mitgliedern zu erleichtern, besonders in großen Gruppen.

 Anwesenheitsliste: Diese Liste hilft den Lehrenden, zu verschiedenen Zwecken einen Überblick über die Anwesenheit der Teilnehmenden zu behalten, beispielsweise um zu wissen, welches Gruppenmitglied hin und wieder bei Sitzungen fehlt und vielleicht mehr Aufmerksamkeit braucht, um Fachleuten die fortlaufende Teilnahme bestätigen zu können oder um Gruppenmitgliedern, die sich für eine MSC-Lehrerausbildung bewerben möchten, bestätigen zu können, dass sie an 80 Prozent der Sitzungen teilgenommen haben.

 Übungsbuch: Es ist absolut empfehlenswert, den Schülern und Schülerinnen ein Exemplar von Selbstmitgefühl – Das Übungsbuch (Neff und Germer, 2019) auszuhändigen, das als Begleitbuch zum Kurs dient.

 Wöchentliches Feedback: Schüler und Schülerinnen werden gebeten, den Lehrenden einmal wöchentlich ein schriftliches Feedback über ihre Erfahrungen mit dem Kurs zukommen zu lassen, insbesondere über Schlüsselerfahrungen oder besondere Herausforderungen, über Praktiken, die sie als besonders hilfreich (oder das Gegenteil) empfanden, und außerdem vertrauliche Informationen, die sie den Lehrenden übermitteln möchten.

 Glocke: Lehrende können eine Glocke verwenden, um Teilnehmende während der Übungen oder nach Pausen auf die Zeit aufmerksam zu machen, das Ende einer Übung zu signalisieren oder die Sitzung zu beenden.

 Erfrischungen: In der Pause werden Snacks angeboten, sodass die Gruppenmitglieder sich genährt fühlen können – sowohl körperlich als auch emotional.

 Flipchart oder Whiteboard: Posterpapier oder ein Whiteboard werden von den Lehrenden als visuelle Präsentationshilfe genutzt, wenn sie kurze Vorträge halten. Diese Methode ermöglicht es den Teilnehmenden, konzeptuelle Fragen und Kommentare für spätere Gruppengespräche aufzuschreiben.

 Papier und Stifte: Die Gruppenmitglieder werden ermutigt, während der Vorträge oder Gespräche Notizen zu machen und aufzuschreiben, was sie während der Übungen und Meditationen erlebt haben.

 Blumen: Manche Lehrer verschönern den Raum gern mit einem Blumenstrauß auf einem Beistelltisch oder auf dem Boden.

Überblick über die Inhalte der Sitzung

Das MSC-Curriculum wurde sorgfältig gestaffelt, sodass der Inhalt jeder Sitzung auf der vorhergehenden aufbaut.

 Sitzung 1 ist eine Begrüßungssitzung, in der die Teilnehmenden Informationen über den Kurs bekommen und sich einander vorstellen. In Sitzung 1 wird auch erläutert, worum es beim Selbstmitgefühl geht; und es werden informelle Übungen vorgestellt, die unter der Woche zu Hause praktiziert werden können.

 In Sitzung 2 geht es um Achtsamkeit. Es werden formelle und informelle Achtsamkeitsübungen sowie die Grundprinzipien der Achtsamkeit in MSC vermittelt. Die Teilnehmenden erfahren auch etwas über den Backdraft (wenn durch Selbstmitgefühl schwierige Gefühle ausgelöst werden) und wie sie diesen mit der Achtsamkeitspraxis in den Griff bekommen können. Die Sitzungen 1 und 2 bieten mehr didaktisches Material als die nachfolgenden Sitzungen, um eine konzeptuelle Grundlage für den gesamten Kurs zu schaffen.

 In Sitzung 3 werden das Prinzip der liebenden Güte sowie die Praxis des Gewahrseins vorgestellt. Liebevolle Güte wird vor dem Mitgefühl kultiviert, weil sie nicht direkt auf das Leiden ausgerichtet und daher weniger herausfordernd ist. Die Teilnehmenden bekommen Gelegenheit, ihre eigenen Liebevollen-Güte-Sätze für die Meditation zu entdecken. Eine Partnerübung trägt dazu bei, dass sich innerhalb der Gruppe Nähe, Vertrauen und ein Gefühl der Sicherheit einstellen.

 Sitzung 4 erweitert die Liebevolle-Güte-Meditation zu einem mitfühlenden Gespräch mit uns selbst und konzentriert sich darauf, sich selbst mit Freundlichkeit anstatt mit Selbstkritik zu motivieren. In Sitzung 4 entdecken viele Gruppenmitglieder, dass Selbstmitgefühl eine größere Herausforderung ist als gedacht, und die Lehrenden untersuchen, was Fortschritt bedeutet, und ermutigen die Teilnehmenden, mitfühlend mit sich selbst umzugehen, wenn sie »straucheln« oder das Gefühl haben, sie seien der Aufgabe, Selbstmitgefühl zu entwickeln, nicht gewachsen.

 Sitzung 5 konzentriert sich auf Grundwerte und die Fähigkeit zu mitfühlendem Zuhören. Diese Themen und Übungen sind emotional weniger herausfordernd und werden in der Mitte des Programms eingeführt, um den Gruppenmitgliedern eine Pause von den emotionalen Themen zu gönnen, während die Praxis des Selbstmitgefühls weiter vertieft wird.

 Die Retreat-Sitzung (Sitzung R) folgt auf Sitzung 5. Sie gibt den Schülern Gelegenheit, tiefer in die bereits erlernten Praktiken einzutauchen und Achtsamkeit und Selbstmitgefühl auf alles anzuwenden, was ihnen während der vierstündigen Stille in den Sinn kommt.

 Sitzung 6 gibt den Schülern und Schülerinnen Gelegenheit, ihre Achtsamkeits- und Selbstmitgefühls-Skills auf schwierige Gefühle anzuwenden. Die Gruppenmitglieder erlernen auch eine neue informelle Praxis für die Arbeit mit schwierigen Gefühlen. Das Gefühl der Scham wird in dieser Sitzung beschrieben und entmystifiziert, weil Scham so oft mit Selbstkritik einhergeht und mit »klebrigen« Gefühlen wie Schuld und Wut verbunden ist.

 Sitzung 7 befasst sich mit schwierigen Beziehungen. Beziehungen sind die häufigste Ursache für tiefen emotionalen Schmerz. Dies ist eine Sitzung, bei der Gefühle aktiviert werden. Aber die meisten Gruppenmitglieder sind inzwischen bereit dafür, nachdem sie sechs Wochen lang Achtsamkeit und Selbstmitgefühl praktiziert haben. Die Themen in Sitzung 7 sind »Wut in Beziehungen«, »Erschöpfung bei Helfenden und Pflegenden« und »Vergebung«.

 Sitzung 8 beschließt den Kurs mit positiver Psychologie und der Praxis des Genießens, der Dankbarkeit und Selbstwertschätzung – drei miteinander verbundenen Wegen, das Gute in unserem Leben anzunehmen. Die Schüler und Schülerinnen werden auch eingeladen, das Gelernte noch einmal Revue passieren zu lassen, sich zu überlegen, was sie aus dem Kurs mitnehmen wollen und was sie zu Hause weiterhin praktizieren möchten.

Tabelle 5.1 gibt einen Überblick über das gesamte MSC-Programm mit den spezifischen Themen, Meditationen, informellen Praktiken und Übungen, die in jeder Sitzung behandelt werden.

Die Elemente jeder Sitzung

Jede MSC-Sitzung folgt einem bestimmten Ablauf hinsichtlich der Reihenfolge der Aktivitäten. (Es werden bestimmte Symbole benutzt, um die Kategorien der Aktivitäten kenntlich zu machen. Diese Symbole werden auch wieder in Teil III verwendet, wo jede Sitzung im Detail vorgestellt wird.)


Eröffnungsmeditation

Die Sitzungen beginnen pünktlich, Zuspätkommende dürfen sich still auf ihre Plätze begeben und an der Eröffnungsmeditation teilnehmen. Die Eröffnungsmeditation dauert circa zwanzig bis dreißig Minuten einschließlich der darauffolgenden Phase des Ankommens, der Reflexion und der Inquiry (siehe unten). Jede Sitzung beginnt mit einer Meditation, um die Bedeutung der persönlichen Praxis hervorzuheben und um in einen achtsamen, mitfühlenden Bewusstseinszustand zu gelangen, der aufs Lernen vorbereitet. Alle während der Sitzungen stattfindenden Meditationen werden von einer Lehrerin oder einem Lehrer angeleitet (mehr Informationen über die Meditationen finden Sie auf den folgenden Seiten).

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