Kitabı oku: «Fußball-IQ - Dinge, die clevere Spieler tun», sayfa 2

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3. KAPITEL

Der unmögliche Pass

Mit der Verständigung, die meine Spieler untereinander auf dem Platz pflegen, bin ich grundsätzlich unzufrieden. Könnte ich sie jemals alle dazu bringen, im laufenden Spiel großzügig nützliche Informationen auszutauschen, würde das das Spielniveau deutlich heben, doch dazu später mehr. In diesem Kapitel geht es nicht nur darum, was man sagen soll, hier geht es darum, was man nicht und wann man es nicht sagen soll.

Kluge Spieler, die gut kommunizieren, sprechen über das, was für den Ball am besten ist. Sie lassen ihren Mitspielern präzise Informationen zukommen, die den Angesprochenen helfen, eine Lösung für die Spielsituation zu finden. Sie gleichen Schach-Großmeistern, die ihre Figuren zu einem gut aufgebauten Angriff anordnen, und leiten den Ball von einem Mitspieler zum nächsten weiter. So verhalten sich clevere Spieler.

Die meisten anderen sehen, wer den Ball hat, und beschränken sich darauf, seinen Namen zu brüllen: »Alex! Alex! Alex!«

Der arme Alex im Mittelfeld hat alle Mühe, sich gegen zwei entschlossene Gegner zu behaupten, und die einzige Hilfe, die ihm zuteilwird, kommt von zehn Mitspielern, die aus zehn verschiedenen Richtungen seinen Namen rufen. Was soll das? Euer Mitspieler weiß selbst, wie er heißt. Er braucht allerdings nützliche Informationen, die ihm aus seiner aktuellen unangenehmen Lage heraushelfen. Er braucht einen Mitspieler, der so etwas sagt wie: »Spiel zu Steve.« Das wäre ein brauchbarer Hinweis. Stattdessen hört er: »Alex! Alex! Alex!«

Die Verständigung, wie sie die meisten Spieler pflegen, ist im wahrsten Sinne des Wortes armselig – entweder sie reden nicht genug oder sie reden dummes Zeug. Spieler, deren einzige Kommunikation darin besteht, den Namen des Spielers zu rufen, der gerade am Ball ist, fallen in die zweite Kategorie.

Das Dümmste daran inspirierte mich zu dem Begriff vom »Unmöglichen Pass«.

Alex ist wieder am Ball. Diesmal hat ihn ein Gegenspieler, der absolut nicht lockerlässt, an die Seitenlinie abgedrängt. Der Ball befindet sich zwischen Alex und der Seitenlinie. Alex schirmt den Ball vor dem Gegenspieler ab. Und 20 Meter hinter dem Gegenspieler stehst du und rufst »Alex! Alex! Alex!«

Da stehst du also und verlangst von einem Mitspieler, der vom Gegner unter Druck gesetzt wird und dich nicht einmal sehen kann, den Ball durch den Gegner hindurch und über eine Entfernung von 20 Metern hinweg an deinen wartenden Fuß zu zaubern.

Meine Frage lautet: Wie um alles in der Welt soll er das anstellen?

Wie frei du dort stehst, ist mir egal. Mir ist auch egal, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass du ein Tor schießt, wenn du diesen Ball bekommst. Beides hat keinerlei Bedeutung, weil Alex DIR DEN BALL NICHT ZUSPIELEN KANN! Verstehst du das? Du verlangst einen UNMÖGLICHEN PASS von ihm! Das Einzige, was du mit deinem Rufen erreichst, ist, dass vielleicht ein nützlicher Hinweis, den ein anderer Mitspieler anzubringen versucht, übertönt wird.

Ich verstehe ja, dass du den Ball haben willst. Aber lass doch ein bisschen gesunden Menschenverstand walten, wenn das Problem gelöst werden soll. Es nützt deinem Team viel mehr, wenn du Alex eine Information zukommen lässt, mit der das Problem zu lösen ist. Durch deine Mitteilung gelangt der Ball vielleicht zu einem Mitspieler, der ihn dann an dich weiterleiten kann, sodass du zu einem Torerfolg kommst. Klingt einleuchtend, oder?

Verwende für die Verständigung mit deinen Mitspielern klare und präzise Worte, Formulierungen und Sätze. Sprich mit dem Spieler am Ball so, als wären ihm die Augen verbunden und er vollständig auf dich angewiesen. Er weiß nicht, was du denkst, wenn du seinen Namen rufst, aber er weiß genau, was du meinst, wenn du »Hintermann!« oder »Zeit« oder »Dreh dich!« sagst. Wenn er zu einer Flanke ansetzt und du »kurz« rufst, weiß er, dass du den Ball an den kurzen Pfosten haben willst. Lauter Optionen, die Alex die Informationen liefern, die er braucht, um sein Problem zu lösen. Einfach nur seinen Namen zu rufen, nützt ihm überhaupt nichts.

Kurz und knapp: Rede kein dummes Zeug. Und bitte nicht um den »Unmöglichen Pass«. Er kommt nicht.

Hinweis für Trainer: Verlangen Sie bei jeder geeigneten Übung von Ihren Spielern, dass sie sinnvoll kommunizieren. Es ist erstaunlich, wie viel einfacher das Fußballspielen wird, wenn die Spieler nützliche Informationen geben und empfangen.

4. KAPITEL

Zuspielwinkel und Einfühlungsvermögen

Kommen wir zu der Sache mit dem Zuspielwinkel … Man ist noch lange kein großer Spieler, wenn man gute Zuspielwinkel schnell und sicher erkennt, aber ohne diese Fähigkeit wird man nie ein großer Spieler.

Ein Zuspielwinkel ist ein Raum, der sich zwischen Spielern (meist: Gegenspielern) oder zwischen Spielern und Spielfeldbegrenzung auftut, in den man den Ball spielen kann, ohne dass er abgefangen oder abgefälscht wird. Sofern der Spieler, der den Ball erhält, nicht vollständig umzingelt ist, gibt es so eine Lücke immer. Ein Mitspieler, der den Ball haben will, muss etwas tun, um ihn in einer dieser Lücken annehmen zu können. Fußball ist ein dynamisches Spiel, deshalb bewegen sich diese Räume ständig – sie entstehen, verschwinden, sind wieder da. Ein cleverer Spieler erkennt den Bewegungsablauf der Spieler, die sich zwischen ihm selbst und dem Ball befinden, macht so die Lücken aus, die dem Ballführenden die beste Chance für ein Zuspiel bieten, und (das ist das Wichtigste) bewegt sich so, dass er in den Zuspielwinkel gelangt.

Auf dem Spielfeld geht nichts über ein hohes Spieltempo. Die Fähigkeit, den Ball schneller zu spielen, als der Gegner laufen und sich organisieren kann, ist die sicherste Methode, ihn auszuspielen. Wenn der Ball schnell durch die eigenen Reihen laufen soll, muss der Spieler, der den Ball hat, rasche Entscheidungen treffen. Die Fähigkeit, sich schnell zu entscheiden, hängt jedoch von den Möglichkeiten ab, die man hat, wenn man den Ball bekommt. Und diese Möglichkeiten beruhen ganz und gar auf der Fähigkeit der Mitspieler, Lücken für Zuspiele zu erkennen und sich in diesen Bereichen anzubieten.

Wir verlangen oft, dass unsere Spieler mit nur einem Ballkontakt auskommen. Das kann ein Spieler aber nur leisten, wenn ihm die Mitspieler entsprechende Möglichkeiten bieten, vor allem in Blickrichtung. Bewegt sich mindestens ein Mitspieler in eine bespielbare Lücke in dieser Richtung, kann der Spieler den Ball mit einer einzigen Berührung annehmen und weiterleiten. Das Spiel mit nur einer Ballberührung ist die schnellste Variante überhaupt.

Klingt einfach, nicht wahr? In der Theorie ist es das auch. Aber bei jeder praktischen Ballbesitz-Übung sieht man sofort zahlreiche Spieler, die im toten Winkel verharren, anstatt sich in die Lücken hineinzubewegen. Und deshalb wirst du auch in jedem Spiel zahllose Beispiele dafür finden, dass eine Mannschaft den Ball verliert, obwohl das in der Situation absolut unnötig ist.


Abb. 4.1: Der Angreifer am Ball (Nr. 1) hat drei Abspielmöglichkeiten. Die Angreifer Nr. 2 und Nr. 3 haben sich in zwei dieser Räume bewegt, aber Nr. 4 befindet sich im toten Winkel hinter zwei Verteidigern.

Eine Lücke zu erkennen, ist gar nicht so schwer. Man braucht dafür nur eine einzige Eigenschaft – Einfühlungsvermögen. Versetz dich an die Stelle des Mitspielers, der demnächst den Ball bekommt. Frag dich dabei: »Wenn ich an seiner Stelle wäre und den Ball direkt weiterleiten wollte: Wohin wünschte ich mir meinen Mitspieler?« Du würdest dir mit Sicherheit nicht wünschen, dass er sich hinter Gegenspielern versteckt. Du möchtest ihn in einer Lücke sehen, die sich zwischen den Gegenspielern auftut. Diese Lücke zu erkennen ist der erste Schritt.

Der zweite Schritt ist dann, sich in diese Lücke hineinzubewegen. Die einzige Frage, die du dir dabei stellen musst, ist, ob du den Ball haben willst oder nicht, denn du wirst ihn nicht bekommen, wenn du dich hinter einem Gegner versteckst. Der Ball kann den Gegner nicht durchdringen, aber durch die Lücke kann er sehr gut fliegen. Wenn du den Ball willst, mach deinem Mitspieler das Leben leichter, und biete dich in diesem Winkel an.

Hinweis für Trainer: Scheuen Sie sich nicht, Ballbesitz-Übungen jedes Mal zu unterbrechen, wenn ein Spieler nicht für eine ideale Anspielmöglichkeit sorgt. Sie müssen bei jedem Training auf dieses Thema zu sprechen kommen. Dass ein Spieler versteht, wohin er sich bewegen muss, bedeutet noch nicht, dass er es auch tut. Die Spieler müssen diese Aufgabe verinnerlichen.

5. KAPITEL

Ballannahme mit dem richtigen Fuß

Hat man die Lücke für das Anspiel erkannt und sich dorthin begeben, folgt die nächste Herausforderung: den Ball mit dem richtigen Fuß annehmen. Im Normalfall ist das der Fuß, der weiter von dem Abwehrspieler entfernt ist, der verhindern will, dass das Zuspiel ankommt. Aber auf einem höheren Spielniveau sollte man dazu eine Reihe von Entscheidungen getroffen haben, noch bevor der Ball auf einen zukommt. Von diesen Entscheidungen hängt ab, mit welchem Fuß der Ball angenommen werden sollte.

Bei der Entscheidung für die Ballannahme musst du dir die folgenden Fragen stellen:

•Welcher Fuß hilft mir, dem Gegner zu entwischen?

•Welcher Fuß hilft mir, den Ball nach vorne zu bringen?

•Mit welchem Fuß will ich meinen nächsten Pass spielen?

Achte unbedingt darauf, dass die erste Ballberührung nicht unter Druck erfolgt. Stell dich darauf ein, bei der Ballannahme sofort den eigenen Körper zwischen den Ball und den angreifenden Verteidiger zu bringen.

Vergiss bei der Ballannahme nicht – ganz gleich, mit welchem Fuß sie erfolgt –, dass dir nicht immer zwei Kontakte vergönnt sind. Es gibt keine Regel, die besagt, dass es dir zusteht, jeden Ball zu stoppen, der den Weg zu dir findet. Stell dich darauf ein, mit einem Ballkontakt auszukommen, denn sehr oft wirst du nicht mehr bekommen. Reichen Zeit und Platz nicht aus, um den Ball zu stoppen, mach gar nicht erst den Versuch. Stell dich darauf ein, und beschränke dich auf einen Kontakt.

Die Fähigkeit zur Abwägung der passenden Ballannahme entscheidet mitunter über Sieg oder Niederlage.

Hinweis für Trainer: Spieler, die den Ball mit dem falschen Fuß annehmen, wissen entweder nicht, was sie falsch machen, oder sie sind träge. Die einzige Möglichkeit, das richtige Verhalten zur Gewohnheit zu machen, besteht darin, im Training eine perfekte Ausführung zu verlangen. Details sind wichtig.

6. KAPITEL

Zuspiel auf den richtigen Fuß

Im 5. Kapitel warst du der Spieler, der auf ein Zuspiel hoffte. Jetzt bist du der Spieler am Ball, und dein nächster Spielzug ist ein Pass zu einem Mitspieler.

Erinnere dich an die Bedeutung des Spieltempos. Du musst deinen Mitspieler so anspielen, dass auch er schnell spielen kann oder zumindest eine reelle Chance hat, den Ball zu behaupten. Und dazu gehört, ihm den Ball auf den richtigen Fuß zu spielen.

Beim Fußballspielen gibt es viele wichtige Kleinigkeiten, und diese Sache gehört dazu. Es ist erstaunlich, wie viele aussichtsreiche Angriffe nicht vom Gegner, sondern von einem der eigenen Mitspieler vereitelt werden, indem der den Ball auf den falschen Fuß spielt. Hierzu ein Beispiel.

Unser zentraler Mittelfeldspieler führt den Ball in Richtung des rechten Flügels und schafft dort eine 2:1-Überzahlsituation zum Nachteil des gegnerischen linken Außenverteidigers (vgl. Abb. 6.1). Hier soll er den Verteidiger auf sich ziehen und dann den Ball an ihm vorbei zum rechten Flügelspieler passen, der an der Seitenlinie lauert. Der Mittelfeldspieler macht das genau so, wie er es im Training gelernt hat: Der linke Außenverteidiger greift an, und unser Mittelfeldmann schiebt den Ball außen an ihm vorbei. Landet der Pass am rechten Fuß unseres Außenstürmers, kann der sich mit einem explosiven ersten Ballkontakt an der Seitenlinie vom Verteidiger lösen. Leider landet der Pass aber am linken Fuß des Mitspielers. Der muss jetzt einen halben Schritt zurück machen, um den Ball mitzunehmen, und noch vor der zweiten Ballberührung hat der Verteidiger die Lücke geschlossen, und unser Flügelspieler sieht sich gezwungen, zurückzupassen, damit die Mannschaft im Ballbesitz bleibt. Unser zunächst so vielversprechender Angriff gerät ins Stocken, und wir müssen neu aufbauen.

Ein halber Meter – über mehr reden wir hier nicht. Der Pass landet nur einen halben Meter neben dem idealen Anspielpunkt, und das genügt, um eine hervorragende Chance für das Herausspielen einer Torgelegenheit zunichtezumachen. Eine Kleinigkeit?

Wenn du am Ball bist, musst du dich in die Situation des Mitspielers versetzen, für den der Pass bestimmt ist, und ihm die bestmögliche Aussicht auf Erfolg geben. Manchmal zeigt sich das so deutlich, dass es buchstäblich wehtut: Spielst du den Ball an den Fuß deines Mitspielers, der weiter vom angreifenden Gegner entfernt ist, kann er ihn abschirmen. Landet der Ball an dem anderen Fuß, ist es nur noch eine 50:50-Chance und dein Mitspieler einem heftigen Tackling ausgesetzt.

Abb. 6.1: Wenn der Angreifer den Außenverteidiger auf sich zieht und den Ball auf den starken rechten Fuß des Flügelspielers passt, kann der gleich mit dem ersten Ballkontakt in den Rücken des Verteidigers gelangen und ihn überlaufen. Landet der Pass am Nachziehbein, schafft es der Flügelspieler nicht mehr mit dem ersten Ballkontakt in den Rücken der Verteidigung.

Ich schildere im Folgenden ein Beispiel aus meiner Trainingspraxis mit einer Spielerin, die ich Jackie nennen will. Wir spielten Fünf gegen Fünf mit zwei Torwarten, und Jackie bekam den Ball mit dem Rücken zum Tor am Elfmeterpunkt zugespielt. Sie wurde eng gedeckt und entschied sich deshalb dafür, den Ball zur völlig frei stehenden Mitspielerin Meghan zurückzuspielen. Meghan zog aus 20 Metern direkt ab, doch der Schuss verfehlte das Ziel. In dieser Situation unterbrach ich die Übung und fragte:

Jackie, wie lange kennst du Meghan jetzt?

Jackie: Drei Jahre.

Kannst du mir sagen, welcher Fuß ihr starker Fuß ist?

Jackie: Der linke.

Warum hast du sie dann rechts angespielt?

Jackie: Weil ich ein Idiot bin.

Jackie ist keineswegs ein Idiot, aber dieser Pass war in der Tat idiotisch. Meghan ist eine der besten Schützinnen, die kenne … mit dem linken Fuß. Jackie wusste das, hatte aber bei diesem Pass nicht genug daran gedacht, wie sie der Mannschaft nützt. Auf unserem Spielniveau ist das ein inakzeptabler Denkfehler.

Wer auf einem höheren Niveau spielen will, muss einen entsprechenden Standard einhalten. Den Ball irgendwie zum Mitspieler zu bringen, reicht dann nicht mehr. Man muss den Mitspieler in die bestmögliche Ausgangsposition bringen, und das bedeutet: Der richtige Ball muss am richtigen Fuß landen. Dafür gibt es eine wirklich einfache Gedächtnisstütze: Spiel einen Pass, den du selbst gerne bekommen würdest. Sorg dafür, dass der Ball nicht springt, wenn du ihn genauso gut auch flach halten kannst. Knall ihn dem Mitspieler nicht vor den Bauch, wenn du ihn an den Fuß spielen kannst. Und spiel ihn nicht auf den rechten Fuß, wenn er ihn auf dem linken braucht.

Noch einen Rat zu deinen Pässen: Für den Ball, der deinen Fuß verlässt, bist du verantwortlich, und zwar so lange, bis er beim Mitspieler ankommt. Gelangt er nicht dorthin, wird niemand dem vorgesehenen Empfänger die Schuld dafür geben. Hat dir dein Mitspieler keinen hinreichenden Zuspielwinkel angeboten, solltest du also nicht so tun, als sei das Gegenteil der Fall. Wie oft sehe ich Spieler, die sich abmühen, einem Mitspieler, der sich in einem inakzeptablen Winkel anbietet, den Ball doch noch zuzuspielen. Immer und immer wieder gehört der Ball nach einem solchen Pass dem Gegner.

Ist der Winkel, den dir der Mitspieler anbietet, nicht gut genug, dann spiel ihn nicht an. Und wenn du ihn anspielen musst, spiel den Ball nicht dorthin, wo er steht. Spiel ihn dorthin, wo er stehen sollte. Spiel den Pass in die akzeptable Gasse und lass ihn darum kämpfen. Auf diese Art ist es für deine Mannschaft sehr viel einfacher, im Ballbesitz zu bleiben, das kannst du mir glauben.

Ich trainierte einmal eine Innenverteidigerin, die sich ständig über die rechte Außenverteidigerin aufregte, weil die sich grundsätzlich in einem ungünstigen Winkel anbot. Wir konnten das im Training so oft üben, wie wir wollten, im Spiel bekam sie es einfach nicht hin. Sie forderte immer den hoch riskanten Pass, bei dem die Möglichkeit bestand, dass die gegnerische Angreiferin ihn abfing. Unsere Innenverteidigerin hatte dann in einem Spiel endgültig genug von ihrer faulen Mitspielerin. Nach dem Seitenwechsel spielte sie absichtlich einen Pass 20 Meter weit in den Rücken der Außenverteidigerin und zwang sie so, zurückzulaufen, wenn sie den Ball aufnehmen wollte. Nach ein paar Spielzügen dieser Art wollte die Außenverteidigerin wissen, warum die Kollegin sie aus der Abwehrmitte heraus so schlecht anspielte. Die Angesprochene zischte zurück: »Sobald du mir einen guten Winkel anbietest, bekommst du von mir auch gute Pässe.« Amen.

Hinweis für Trainer: An der University of Georgia drillen wir unsere Spielerinnen förmlich darauf, den richtigen Fuß anzuspielen, weil es ein so wichtiges Detail ist. Wenn eine Spielerin bei einem Ballbesitz-Spiel den falschen Fuß bedient, lassen wir sie das wissen. Bei manchen Übungen führt ein Pass auf den falschen Fuß automatisch zum Ballbesitz für den Gegner.

7. KAPITEL

Lupfer bei schmalem Zuspielwinkel

Manchmal musst du einen Pass durch eine sehr schmale Gasse spielen. Spielst du den Ball flach, wird ihn der Verteidiger mit einer schnellen Fußbewegung abfangen oder abfälschen. In solchen Situationen hebst du den Pass am besten auf eine Höhe von etwa 30 Zentimetern an. Der Ball wird über den ausgestreckten rechten Fuß des Verteidigers hinweg zum Adressaten finden. Bei sehr guten Spielern kann man diese Art des Zuspiels regelmäßig beobachten.

Hinweis für Trainer: Drei-gegen-Einen-Ballbesitz-Spiele sind eine hervorragende Gelegenheit, diese Pass-Variante zu erörtern, weil die Spieler dabei oft durch eine schmale Gasse spielen müssen.

8. KAPITEL

Die Drei-Schritte-Regel

Wenn deine Mannschaft im Ballbesitz ist, bist du entweder der Spieler, der gerade den Ball hat, oder einer der zehn Spieler, die dem Passgeber möglicherweise helfen können. Zwischen diesen beiden Rollen musst (und solltest) du oft in Sekundenschnelle hin- und herwechseln.

In dem Augenblick, in dem du den Ball spielst, musst du die Rolle wechseln. Du musst augenblich vom Zuspieler zur Anspielstation werden, und deshalb orientieren sich clevere Spieler an der Drei-Schritte-Regel.

Wenn du einen Pass spielst, geht der Verteidiger normalerweise dem Ball nach, als würde er von ihm an einer Schnur gezogen. Die Bewegung, die sich am Weg des Balles orientiert, hat zur Folge, dass er sich zwischen dir und dem Empfänger des Passes befindet, was dich in einen toten Winkel bringt. Zum Glück ist das leicht zu beheben: im Durchschnitt genügen drei Schritten nach links oder rechts aus dem toten Winkel heraus. Durch diese drei schnellen Schritte wirst du abermals zu einer günstigen Anspielstation für deine Mitspieler.

Wir absolvieren Ballbesitz-Übungen mit der Drei-Schritte-Regel. Nach jedem Zuspiel muss der Passgeber sofort mindestens drei schnelle Schritte machen, um wieder einen besseren Zuspielwinkel anbieten zu können. Unterlässt er das, wird das Spiel unterbrochen, und der Ballbesitz wechselt zur anderen Mannschaft.

Kluge Spieler, Spieler, die den Ball fordern, sollten sich die drei Schritte (mindestens) zur festen Gewohnheit machen.

Hinweis für Trainer: Probieren Sie folgende Ballbesitz-Übung aus. Wir nennen sie »31«, und sie gehört zu meinen Lieblingsübungen, weil sie so viele verschiedene Aspekte des Ballbesitz-Fußballs mit einschließt, unter anderem auch die Fragen, wann man mit nur einem Ballkontakt auskommt und wann man mit zwei oder noch mehr Kontakten spielen sollte. Die Übung ist auch für die Beobachter anstrengend, wenn Ihnen also Helfer, zum Beispiel verletzte Spieler, zur Verfügung stehen (vorzugsweise drei Personen), dann binden Sie sie ein und teilen Sie ihnen jeweils ein Team zur Beobachtung zu.

Teilen Sie die Gruppe in drei Vierer-Mannschaften ein und lassen Sie auf einem Feld von 30 mal 20 Metern spielen. Variieren Sie die Spielfeldgröße nach Bedarf. Eine Mannschaft trägt gelbe, die zweite Mannschaft blaue und die dritte rote Hemdchen. Zunächst versuchen Rot und Blau gegen Gelb den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Verliert jetzt zum Beispiel Blau den Ball oder spielt ihn über die Spielfeldbegrenzung, spielen ab sofort Rot und Gelb gegen Blau auf Ballhalten. Die Zahl der Ballkontakte ist nicht begrenzt, aber für jedes direkte Zuspiel, das ein Spieler der beiden angreifenden Mannschaften mit nur einem Ballkontakt zu einem Mitspieler bringt, bekommen beide Angreiferteams einen Punkt gutgeschrieben. Noch einmal: Jeder erzielte Punkt wird bei zwei Teams gezählt. Das Spielziel besteht darin, als erste Mannschaft auf 31 Punkte zu kommen.

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