Kitabı oku: «Geheimnisvolle Unterwelten», sayfa 2
Auch am österreichischen Untersberg hielt er sich auf, wo nach den Romanen von Stan Wolf (die mehrbändige Reihe „Steine der Macht“) der ehemalige Obergruppenführer Hans Kammler noch immer im Untersberg stationiert sein soll. Dort hatten Versuche zu Zeitverschiebungen und „Portalen“ stattgefunden.
Auch im tschechischen Houska besetzten die Nazis die Burg Houska, obwohl ihr Standort keinerlei strategische Vorteile bot. Dafür besagte die Legende jedoch, dass die Burg direkt über dem „Tor zur Hölle“ erbaut wurde, um zu verhindern, dass irgendetwas von dort herauskommen könnte … Befand sich hier möglicherweise ebenfalls ein vermuteter Zugang in die Unterwelt?
Einige dieser Ideen werden wir später im Buch nochmals aufgreifen. Der Abriss hier soll lediglich der generellen Übersicht dienen.
Und warum glauben heute noch Menschen daran, dass die Welt hohl sein könnte?
Erklärt wird dies hauptsächlich mit der Zentrifugalkraft. Da die Erde ständig rotiert, würden Mineralien, Gesteine und flüssiges Material durch diese Kraft nach außen gedrückt werden, wodurch sich ein Hohlraum im Inneren bildet. Vergleichbar mit der Wäschetrommel einer laufenden Waschmaschine oder auch einem Kettenkarussell.
Dazu kommen viele Berichte über seltsame Erlebnisse von Menschen, die in Höhlen auf unterschiedlichen Kontinenten mysteriöse Dinge gesehen haben oder tatsächlich fremdartigen Personen begegnet sind.
Die Erde ist eine Scheibe
Dass die Erde eine Scheibe ist, ist eine uralte Vorstellung, die sich in verschiedenen Mythologien und sogar in der Bibel findet. Die nordische Mythologie beschrieb die Welt als eine vom Meer umgebende Scheibe, in der die Midgardschlange lebt. Homer beschrieb sie ebenfalls als eine Scheibe, die von einem Ozean umgeben und von der himmlischen Halbkugel überspannt wird.
Doch bereits im Altertum vertrat Pythagoras (im 6. Jahrhundert vor Christus) die Ansicht, dass die Erde eine Kugel sei. Auch Platon und Aristoteles nannten in ihren Schriften Gründe dafür, dass die Erde eine Kugel sein musste. Spätantike Autoren beharrten auf der Scheibenform, vor allem die christlichen.
Erst im Mittelalter, als auch die ersten Globen entstanden, ging die Wissenschaft zunehmend von der Kugelform aus. Sogar der Theologe Thomas von Aquin (1225-1274) unterstützte die Idee der Kugelform der Erde. Und als Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan und Francis Drake Ende des 15. Jahrhunderts die Erde umsegelten, bestätigten sie die Kugelform.

Abb. 4: Illustration aus: Camille Flammarion, L'Atmosphère:
Météorologie Populaire, (Paris, 1888)
Vor allem durch die heutigen technischen Möglichkeiten gilt es als unumstritten, dass die Erde rund ist und eben KEINE Scheibe. Dennoch hat sich in Amerika im Jahr 1956 eine Bewegung etabliert, die sich „Flat Earth Society“ nennt und die den Glauben an die flache Erde vehement vertritt. Diese „Flacherdler“ erklären die runde Form der Erde zur „Desinformation“ und beharren auf der Scheibenform.
Samuel Rowbotham – der erste „Flat-Earthler“
Initiator der ersten „Scheiben“-Bewegung war Samuel Rowbotham (1816-1884), der als Beleg für die Scheibenform die Bibel heranzog. Seiner Meinung nach war die Erde eine Scheibe, deren Mittelpunkt der Nordpol ist. Umgeben ist die Erde von einem Wall aus Eis. Außerdem behauptete er, dass die Sonne nur weniger als 4.000 Meilen von London entfernt sei. Er und seine Anhänger lieferten sich heftige Diskussionen mit den damaligen Wissenschaftlern. Die Idee wurde dann von weiteren Organisationen übernommen und fortgeführt.
Erstaunlicherweise findet diese Theorie immer mehr Anhänger, obwohl eine flache Erde Probleme mit der Schwerkraft erzeugen würde, in deren Folge sich an den „Rändern“ nur noch Wüsten befänden, während sich im Zentrum Salz- und Süßwasser mischen würden. Auch der Bau von Gebäuden wäre viel schwieriger, da die Fundamente entsprechend anders ausgerichtet werden müssten.
Beliebte Argumente sind auch:
Drei bekannte Argumente führt eine Kabel Eins Doku*1 auf, die gleichzeitig versucht, diese zu widerlegen (Zitat):
1 Der Horizont ist gerade (man sieht keine Wölbung). Die kann man aber auch nicht sehen, da die Erde so groß ist. Erst ab 11.000 km Höhe kann man das vom All aus sehen.
2 Niemand hat die Wand in der Arktis bisher durchbrochen. Wenn die Erde flach ist, muss es eine Grenze geben, damit wir nicht am Ende der Welt in die Tiefe stürzen. Bei mehreren Expeditionen wurde die Arktis erforscht.
3 Wir sehen Venus und Mars. Theoretisch sollte man sie nicht sehen, da sie sich zwischen Sonne und Erde befinden. Jeder Planet hat aber eine eigene Umlaufbahn und bewegt sich mit einer eigenen Geschwindigkeit. Daher sind sie nicht genau zwischen Erde und Sonne und sind eben doch immer wieder zu sehen.

Abb. 5: Die Planeten
Tödlicher Selbstversuch
Ein selbsternannter Astronaut (Michael „Mad Mike“ Hughes, Jahrgang 1956) hatte sich vorgenommen, mit einer selbstgebauten Rakete ins All zu fliegen, um sich von dort aus ein Bild davon zu machen, ob die Erde rund ist oder nicht. Er schoss sich an einem warmen Februartag in den Himmel über der Mojave-Wüste, während er von unten gefilmt wurde. An Bord der Rakete hatte er ebenfalls ein Mikrofon und eine Kamera.
Wenige Sekunden nach dem Start am 22.02.2020 löste sich der Fallschirm von der Rakete und segelte zur Erde zurück, während die Rakete höher stieg und später rund 800 m vom Startplatz entfernt auf dem Wüstenboden zerschellte. Leider war Michael immer noch an Bord der Rakete und kam bei dem Absturz ums Leben.
TEIL 2
Leben in der Erde –
Wie tief ist „in“ der Erde und wer oder was lebt dort?
Wenn man über das Leben in der Erde spricht, winken die meisten gleich ab mit der Begründung, dass es „dort unten“ doch zu heiß sei und nicht genügend Luft gäbe und dass „ganz weit unten“ doch nur Lava/Magma ist und die Umgebung lebensfeindlich wäre. Doch muss jeder, der „in“ der Erde wohnt, so tief unten hausen? Nein! …
Leben in der Erde
Wenn man das Leben innerhalb der Erde betrachtet, dann muss man zunächst Missverständnisse ausschließen. „In“ der Erde bedeutet nicht zwangsläufig „im Mittelpunkt“ oder „im Erdkern“ oder „im Hohlraum“ (falls man an die hohle Erde glaubt).
„In“ der Erde ist ein völlig legitimer Begriff, der nichts mit einer enormen Tiefe zu tun hat. Immerhin befinden sich Luftschutzbunker, Regierungsbunker, militärische Einrichtungen und Höhlendörfer unter der Erde oder innerhalb von Bergen. Und das sind gar nicht so wenige, wie man denken möchte.
Dazu kommen die unterirdischen Bunker für Kunstschätze oder Getreide sowie etliche Fluchttunnel und unterirdische Anlagen wie separate Verkehrsadern neben den vorhandenen offiziellen U-Bahn-Gleisen, beispielsweise in Berlin. Faktisch spielt sich also tatsächlich einiges unter unseren Füßen ab!
Bunker und militärische Einrichtungen
Bunker dienen gleich mehreren Zwecken. Zum einen sollen sie sicherstellen, dass die Regierung im Falle eines Angriffs in Sicherheit gebracht werden kann und zum anderen können auch Privatpersonen oder Geräte in unterirdischen Bunkern vor Luftangriffen sicher verborgen werden. Selbst einfachere Luftschutzräume oder Keller sind bekannt, die teilweise sogar von Privatpersonen auf den eigenen Grundstücken installiert und ausgestattet wurden.
Deutsche Luftschutzbunker wurden in großer Zahl in allen größeren deutschen Städten ungefähr ab den 1930er Jahren gebaut und konnten tatsächlich viele Menschenleben retten. Damit diese Bunker auch sicher und zuverlässig vor den Bomben und Detonationen schützen konnten, waren sie mit meterdicken Stahlbetonwänden (bis zu 3,50 m) ausgestattet. Da eine Entfernung viel zu aufwendig und auch kostspielig gewesen wäre, sind sie heute noch erhalten und werden zum Teil für andere Zwecke genutzt. Einige stehen unter Denkmalschutz und dürfen auch besichtigt werden.
Es gibt sowohl Bunker, die in die Tiefe gebaut sind (Tiefbunker), als auch oberirdische Anlagen (Hochbunker), die selbstverständlich getarnt sind, damit sie den Eindruck eines normalen Wohngebäudes erwecken. Früher gab es darin richtige Toilettenanlagen mit Wasserspülung, während in den modernen Varianten mit Trockenklosetts gearbeitet wird. Daneben sind alle wichtigen Bereiche darin untergebracht wie Vorräte, Küchen, Arzträume und selbstverständlich auch Vorräte sowie Luftfilteranlagen.
Bunker sind also beinahe mit kleinen unterirdischen Städten zu vergleichen, in denen das Leben im Kriegsfall fortgeführt werden kann. Militärische Bunker sind gleichzeitig Verteidigungsanlagen, in denen notwendige Kriegsfahrzeuge oder Waffen untergebracht sind und die gleichzeitig als Kommandozentrale fungieren. Hier wird deshalb im Kriegsfall die Regierung in Sicherheit gebracht, während in den zivilen Bunkern nur die „normale“ Bevölkerung geschützt ist. Diese Zivilbunker haben häufig mehrere Zwecke, sodass im Ernstfall aus einer Tiefgarage oder einer U-Bahn-Station ein Schutzraum werden kann.
Bekannte Bunker sind der historische Führerbunker in Berlin sowie im Obersalzberg und der ehemalige Bunker der Bundesrepublik Deutschland in Bad Neuenahr-Ahrweiler. In den USA sind es die Einrichtungen des NORAD (Nordamerikanische Luftverteidigung und Führwarnung). Es gibt mehrere Zentralen und Kontrollzentren für unterschiedliche Zwecke, die sich auf der Peterson Air Force Base, im Cheyenne Mountain (beide in Colorado), sowie der Elmendorf Air Force Base (Alaska), Tyndall Air Force Base (Florida) und der Canadian Forces Base North Bay (Kanada) befinden.
Zu den militärischen Anlagen gehört auch die berüchtigte Area 51 in Nevada, wo neue Experimentalflugzeuge getestet werden. In den unterirdischen Anlagen dieser Air Force Base am Groom Lake sollen angeblich auch Aliens leben und UFOs getestet werden.

Abb. 6: Bunker für Atomwaffen in der Area One, Fischbach bei Dahn, (Foto: Roland Roth)
Ähnlich wie Luftschutzbunker, Flugzeugbunker oder U-Boot-Bunker sind auch Atomschutzbunker angelegt, die teilweise recht luxuriös aussehen können, wenn man der Zeitschrift Business Insider glaubt. Denn diese berichtet vom Luxusbunker des nordkoreanischen Oberhaupts Kim Jong-un, der sich rund 500 Meter unter der Erde befindet und auch mit Produktionsstraßen und Büros ausgestattet ist.
In dieser Tiefe ist er selbst vor einer Wasserstoffbombe gut geschützt. Viele Bunker, nicht nur in Nordkorea, sind auch durch unterirdische Verkehrsnetze miteinander verbunden. Es sieht also so aus, als würde es unter der Erde mehrere kleinere Städte geben, die denen an der Oberfläche durchaus ähneln.
Versteckt werden in Bunkern übrigens auch Kunstschätze (Historischer Kunstbunker in der Nürnberger Kaiserburg) sowie wertvolles Saatgut, aus denen sich im Ernstfall wieder Nachzuchten von Getreide, Obst oder Gemüse reproduzieren ließen. Spannend ist die Besichtigung der Berliner Unterwelten, in denen die Besucher einen Einblick in das Leben im Atomschutzbunker erhalten können. Hier sind viele Ausstellungsstücke erhalten, die bei einem geführten Rundgang besichtigt werden können.
Dieser Samenbunker (Global Seed Vault) befindet sich seit 2008 in einer Höhle im norwegischen Spitzbergen, rund 80 m tief im Berg und mit Spritzzement ausgekleidet. Hier lagern rund 4,5 Millionen Arten der unterschiedlichsten Kulturpflanzen, allerdings keine gentechnisch veränderten Pflanzen! Hier haben fast alle Staaten der ganzen Welt Samen von Früchten, Getreide und Gemüse hinterlegt wie in einem Bankdepot.
Katakomben
Außer den militärischen Einrichtungen, die dauerhaft unter der Erde versteckt sind, sind die anderen Bunker nur im Katastrophenfall wichtig oder als reine Lagerstätte wenig stark frequentiert. Ebenso ist es auch in den Katakomben, in denen sich nur Touristen oder vielleicht Obdachlose aufhalten – von den Toten, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben, einmal abgesehen.
Die Katakomben sind riesige unterirdische Gewölbekomplexe, die sich über eine Fläche von mehreren Kilometern ausdehnen können. Sie sind allerdings nicht als Städte für die Lebenden oder Schutzräume angelegt worden, sondern als Grabstätte für Verstorbene.
Darin gibt es dennoch mehrere Stockwerke und verschiedene Grabkammern oder Nischen. Im Gegensatz zu der Bestattung auf einem Friedhof oder in einem Mausoleum befinden sich in den Katakomben aber nur die Gebeine (Knochen und Schädel) der verstorbenen, die aus den Friedhöfen exhumiert und dann in die Katakomben gebracht werden.

Abb. 7: Katakomben in Paris (© Pixabay, chiefhardy)
Bekannte Katakomben befinden sich in
Lyon
Malta (drei unterirdische antike Anlagen, die meist jedoch für familiäre Bestattungen genutzt wurden)
Neapel
Odessa (60 m tief, 3 Stockwerke, 2.500 km langes Tunnelsystem. Nur ein Teil kann überhaupt besichtigt werden, da das Betreten gefährlich und die Anlage nicht einmal vollständig kartografiert ist).
Palermo (Kapuzinergruft, eine weitläufige Gruftanlage in der in 5 Bereichen Mumien aufbewahrt werden. Männer und Frauen lagern getrennt, außerdem Kinder, Jungfrauen, Priester und hochrangige Bürger. Hier liegt die gut erhaltene zweijährige Rosalia Lombardo, die so lebensecht mumifiziert wurde, dass Menschen manchmal behaupten, sie hätte ihre Augen geöffnet)
Paris (Die Katakomben von Paris sind das Städtische Beinhaus, in dem aufgrund der Schließung der Pfarrfriedhöfe rund 6 Millionen Pariser bzw. deren Gebeine zur letzten Ruhe gebettet sind)
Rom (von den über 60 Katakomben sind nur wenige für Besucher zugänglich)
Syrakus (diese Katakomben sind die nächstgrößten nach den römischen. Insgesamt gibt es drei Anlagen (Santa Lucia, Vignia Cassia, San Giovanni). Die Katakomben sind für Besucher zugänglich, allerdings können nur die der Heiligen Lucia und des Heiligen Johannes regelmäßig besichtigt werden, für die anderen ist eine Sondergenehmigung notwendig.
Leben in der Kanalisation in Las Vegas
Weniger komfortabel und nicht ganz freiwillig leben in den USA Menschen in der Kanalisation unter der Metropole Las Vegas. Gescheiterte Existenzen, obdachlose Glücksritter, die ihr Hab und Gut beim Spielen verzockt haben, haben sich dort, unten dem Sunset Strip und anderen Straßen eine Existenz aufgebaut.
Leben kann man nicht sagen, denn sie vegetieren in den dunklen, miefigen und gefährlichen Kanälen zwischen Ratten und Ungeziefer dahin, sind zum Teil drogen- oder alkoholabhängig und wissen kaum, wie sie sich ernähren sollen.
Die Behörden haben seit 2006 verboten, dass Lebensmittel an diese Bedürftigen gespendet werden dürfen, denn die Stadt will diese Obdachlosen möglichst von den Touristen fernhalten. Das Leben in den Tunneln ist sehr gefährlich, denn wenn es regnet, was zum Glück selten der Fall ist, steigt das Wasser in der Kanalisation so hoch, dass die Leute darin ertrinken. Das Risiko gehen sie trotzdem ein, denn sie haben oft keine andere Wahl.
Höhlendörfer
Im Gegensatz zu den Toten, den Obdachlosen, der Regierung oder der Zivilbevölkerung im Katastrophenfall gibt es auch Menschen, die völlig freiwillig und ganzjährig in unterirdischen Dörfern oder Höhlendörfern leben. Einige berühmte, wie beispielsweise Göbekli Tepe, sind bereits verlassen, andere jedoch noch bewohnt und häufig ganz besondere Touristenattraktionen.
Höhlendörfer sind nicht unbedingt eine Notlösung, denn das Leben in Höhlen bietet einen hervorragenden Schutz vor schlechter Witterung und isoliert die Bewohner vor allem vor zu heißen oder zu kalten Temperaturen. So herrscht ganzjährig ein trockenes und angenehmes Wohnklima im gesamten Dorf.
Beispiele für bekannte historische und moderne Anlagen
(in alphabetischer Reihenfolge):
Alte Straßen, Neapel, Italien. Hier liegen ca. 40 m unter der Stadt die Reste alter römischer und griechischer Städte, samt gepflasterten Straßen, Marktständen, eines römischen Theaters und eines Aquädukts.
Barranco de Guayadeque, Schlucht von Guayadeque bei Agüimes, Gran Canaria. Manche Menschen leben hier dauerhaft, einige kommen nur am Wochenende in die Höhlenwohnungen. Hier herrscht eine angenehme gleichbleibende Temperatur von rund 20°C. Es gibt hier außerdem eine Kirche, in der regelmäßig Gottesdienste stattfinden, sowie ein Höhlenmuseum, in dem antike Gegenstände der früheren Bewohner aus der Zeit um 830 n. Chr. ausgestellt sind. Das Höhlendorf Cuevas Bermejas besitzt sogar zwei gut besuchte Restaurants, in denen sich nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische häufig und gerne aufhalten.
Coober Pedy, Australien, ist seit ca. 1916 von Bergarbeitern bewohnt, die sich wegen des Abbaus von Opalen dort ansiedelten. Das Schürfen von Opal und der Verkauf ist auch der Hauptwirtschaftszweig neben dem Tourismus. Die Einwohner haben sich wegen der hohen Temperaturen von über 40°C in den unterirdischen Wohnhöhlen niedergelassen, wo sie eine angenehme und gleichbleibende Temperatur haben.
Die Eingänge der Wohnungen liegen oberirdisch an der Straße, dahinter oder darunter sind typischerweise Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad und Küche in den Felsen geschlagen. Die Erde besteht dort hauptsächlich aus Ton und kann gut von Hand bearbeitet werden, er wird aber teilweise auch herausgesprengt und ganz modern mit „tunneling machines“ neu aus der Erde gefräst.
Auf diese Weise kann auch der bestehende Wohnraum leicht erweitert werden. Hier wurden sogar bekannte Filme wie Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel oder Pitch Black – Planet der Finsternis gedreht.
Derinkuyu, Türkei (Kappadokien). Ganz Kappadokien ist von unterirdischen Städten durchzogen, die bereits seit 800 v. Chr. existieren. In Derinkuyu war Platz für 20.000 Einwohner in 18 Stockwerken. Sie ist neben Kaymakli die berühmteste der mehr als 50 unterirdischen Städte in dieser Gegend. Der Zugang zu der gut ausgerüsteten Stadt erfolgte über Rollsteintüren, die die Bewohner von innen vor den Eingang rollen konnten. Es ist unklar, ob die Stadt aufgrund der stark schwankenden und extremen Temperaturen unterirdisch angelegt wurde oder zum Schutz vor Verfolgern.
Derinkuyu, Kappadokien: Menschen unter Tage
Derinkuyu bedeutet in der türkischen Sprache „tiefer Brunnen“
oder „Schacht“. Diese spannende Unterwelt ist eine der berühmtesten der unterirdischen Städte in Kappadokien und befindet sich im gleichnamigen Ort, der in der türkischen Provinz Nevşehir 29 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt liegt.
Derinkuyu ist dabei nur die bekannteste der Höhlenstädte: in Kappadokien vermutet man über 50 unterirdische Städte. 36 wurden bislang erst entdeckt, aber der Öffentlichkeit zugänglich sind sie meist nicht. Derinkuyu ist die größte, touristisch zugängliche Anlage.
Die Entstehungszeit dieser Städte und auch von Derinkuyu ist nicht ganz eindeutig. Archäologen sind der Auffassung, in den Hethitern vor über 4.000 Jahren die Erbauer identifizieren zu können. Es folgten um 800 v.Chr. die Phryger, die Perser und später die Christen. Sie sollen den Anlagen zwischen dem 6. und dem 10. Jahrhundert ihre heutige Form gegeben haben, richteten unterirdische Gotteshäuser ein. Die eigentlichen Erbauer waren sie aber nicht.
Die früheste Erwähnung findet sich in dem Geschichtswerk Anabasis von Xenophon (um 430-354 v.Chr.). Der antike griechische Schriftsteller spricht von Menschen in Anatolien, die ihre Häuser unter der Erde gebaut haben:
„Die Häuser waren unter der Erde, am Eingang (eng) wie ein Brunnenloch, unten aber weit. Die Eingänge für das Zugvieh waren gegraben, die Menschen aber stiegen auf Leitern hinab. In den Wohnungen fand man Ziegen, Schafe, Rinder und Federvieh nebst den Jungen derselben.“ (Xenophon, IV/5.25)
Der Autor Walter-Jörg Langbein ist Experte für die uralten Städte tief unter der Erde. Mehrmals nahm er Derinkuyu in Augenschein, von unerträglicher Hitze an der Oberfläche stieg er hinab in angenehm kühles Klima. Ideal, um Nahrungsmittel zu lagern. Langbein folgte den Gängen tief hinab in die Unterwelt, schaute in 30 oder 40 Meter tiefe Schächte. Neben niedrigen Gängen, die kaum einen Meter hoch sind, gelangte er auch in riesige Räume. Monströse Steinkolosse dienten einst als unüberwindbare Türen. Bis in tiefsten Etagen herrscht gute Luft. Langbein konstatiert: „Wer auch immer die unterirdische Stadt angelegt hat, muss ein Meister seines Fachs gewesen sein.“
Welchem Zweck dienten diese Anlagen? Langbein vermutet, dass die Menschen damals panische Angst vor Angriffen von oben gehabt haben. Tausende Räume wurden angelegt. Städte wie Derinkuyu und Kaymakli sind unterirdisch miteinander verbunden. Vor welchem Feind hatten die Bewohner solche Angst? Zumal solche Bauprojekte viele Jahre in Anspruch genommen haben, vor einem plötzlich auftauchenden Feind können die Erbauer wohl nicht geflohen sein.

Abb. 8: Eindrücke von Derinkuyu (Fotos: Walter-Jörg Langbein,
mit freundlicher Genehmigung)
Gegen eine Belagerung einer herkömmlichen Armee wäre die Unterwelt ebenfalls hoffnungslos verloren, denn Nahrungsmittelknappheit und Wasserversorgung machten die Anlagen eher zu einer Mausefalle und damit ungeeignet für gewöhnliche Schutzsuchende. Versteckten sie sich eher vor ganz anderen, übermächtigen Feinden, die jene unterirdischen Stätten nicht kannten?
Letztendlich sind die Hintergründe der unterirdischen Städte in Kappadokien bis heute nicht zweifelsfrei geklärt, ein großer Teil der Anlagen wurde bis heute nicht erkundet. Es gibt sie also noch: Unterirdische Rätsel, die ihrer Lösung harren.
Dixia Cheng, Peking, China. Diese Stadt wurde bereits in den 1970er Jahren gebaut und ist über 77 km² groß. Zunächst war diese Stadt als Luftschutzbunker konzipiert und umfasst alles, was eine Stadt benötigt, bis hin zu Schulräumen und Friseurgeschäften. Heute ist die Stadt allerdings lediglich eine Touristenattraktion.
Edinburgh Vaults, Edinburgh, Schottland. Hier gab es Ende des 18. Jahrhunderts knapp 20 Kammern, in denen sich Lager und Werkstätten der oberirdischen Geschäfte befanden. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit mussten sie jedoch aufgegeben werden. Daraufhin quartierten sich Obdachlose und Arme ein. Doch als die Kammern zunehmend unbewohnbar wurden, wurde der komplette Bereich verschlossen.
Guadix, Spanien, seit rund 2.000 Jahren bewohnt. Die Bewohner werden auch „Troglodyten“ genannt.
Göreme, Türkei (Kappadokien), seit rund 1800 v. Chr. bewohnt
Grotta Mangiapane, Sizilien, wurde erst in den 1800er Jahren als Dorf angelegt und bereits in den 1950er Jahren wieder verlassen. Es ist heute ein Museum.
Kandowan, Iran, vor rund 700 Jahren gegründet
Matmata, Tunesien. Diese Stadt ist seit rund 3.000 Jahren bewohnt und wurde von Berbern besiedelt, die sich dort vor den östlichen Stämmen in den Felsspalten und Höhlenwohnungen versteckten. Noch immer leben hier Menschen, die von der perfekten Klimatisierung der Höhlenwohnungen profitieren. Denn Tagsüber wird es hier sehr heiß und nachts extrem kalt. Das Dorf zieht besonders viele Touristen an, seit es als Filmkulisse für Teile von Star Wars diente.
Maymand, Kerman, Iran. Dieses Höhlendorf wird schon seit rund 3.000 Jahren bewohnt. Heute leben dort ungefähr 140 Einwohner. Dabei handelt es sich um Halbnomaden, die auch Ackerbau betreiben. Ein Teil des Dorfes ist als Museum für Touristen zugänglich. Seit 2005 gehört die Kulturlandschaft Maymand zum UNESCO Weltkulturerbe.
Rochemenier, Doué-la-Fontaine, Frankreich. Das Bauerndorf besteht aus einer Vielzahl Wohnungen, die in den Muschelsandstein hineingebaut wurden. Das Dorf entstand um das 17. Jahrhundert herum, beinhaltet aber eine sehr viel ältere unterirdische Kapelle aus dem 13. Jahrhundert. Im Dorf gibt es mehr Wohnungen unter als über der Erde. Es wurde im 20. Jahrhundert komplett aufgegeben und ist heute bei Touristen sehr beliebt.
Zhongdong, Ziyun, Chinas letztes Höhlendorf. Hier leben 18 Familien in einer Grotte in den Bergen. Anscheinend war die Grotte bis zur Gründung der Volksrepublik China ein Unterschlupf für Banden, danach sind auch andere Familien hergezogen.
Die Häuser dort sind kunterbunt zusammengesetzt, doch die Menschen besitzen sogar ein Basketballfeld und Waschmaschinen, da sie ans chinesische Stromnetz angeschlossen sind. Sogar eine Schule hat es dort gegeben.
Bislang war diese Höhle nur über einen langen und schmalen Fußweg erreichbar, doch seit 2017 führt auch eine Seilbahn dort hinauf. So können sich die Bewohner viel leichter mit Nahrung versorgen. Außerdem bringt die Seilbahn auch Touristen in das Dorf. Der Regierung wäre es allerdings recht, die Familien umzusiedeln. Sie hat extra am Fuß des Berges Häuser gebaut, doch die Dorfbewohner weigern sich, die Höhle zu verlassen.
In China gibt es sehr viele weitere solcher Höhlen.
Die Existenz im Untergrund
Höhlen sind der Eingang in ein faszinierendes Reich. Sie versprechen einen Blick in finstere Unterwelten. Noch immer sind sie weitgehend unerforscht, doch hofft man ausgerechnet hier besondere Schätze zu finden. Mikroorganismen aus der unbekannten Tiefe geben möglicherweise sogar Aufschluss über die Existenz von Lebensformen auf anderen Planeten und Monden.
Spätestens seit der Entdeckung von Arsen-absorbierenden Bakterien aus dem Mono Lake in Zentralkalifornien hat sich unsere Auffassung von Leben im Universum grundlegend geändert. Tiefe Höhlensysteme waren bislang ebenfalls nicht gerade auf der „Bestseller“-Liste, wenn es um Orte mit extremen Bedingungen geht. Das Interessante an Höhlen ist die Tatsache, dass diese verborgenen Welten umso rätselhafter werden, je tiefer man in Höhlen vordringt. Jede Erkundung ist eine spannende Entdeckungsreise in Richtung Mittelpunkt der Erde. So am Beispiel der faszinierenden Unterwelt der Carlsbad Caverns:
Der Nationalpark in New Mexiko, USA, beherbergt eines der spektakulärsten Höhlensysteme der Welt. Der „Big Room“, der große Saal, 230 Meter unter dem Besucher-Zentrum gelegen, ist etwa einen halben Kilometer lang und 25 Stockwerke hoch. Tausende von Stalagmiten, Stalaktiten und anderen Formationen finden sich in seinem Inneren.
Im Jahre 1960 waren die Höhlensysteme idealer Schauplatz des Hollywood-Films Reise zum Mittelpunkt der Erde („Journey to the Center of the Earth“) mit James Mason, über den wir hier noch berichten werden. Hier fand man perfekte Bedingungen, um den Jules-Verne-Klassiker auf die Leinwand zu bringen.
Doch für die Wissenschaft waren die Höhlensysteme in New Mexiko ebenfalls interessant. Hier entdeckten Forscher 1986 die Lechuguilla-Höhle. Sie ist eine der längsten und tiefsten Höhlen der Welt. Derzeit sind lediglich 200 Kilometer des bizarren Labyrinths kartiert, doch das gesamte Höhlensystem ist vermutlich viel größer. Die Höhle gab den Wissenschaftlern Rätsel auf, denn sie wurde offensichtlich nicht vom Wasser geschaffen.

Abb. 9: Carlsbad Cavern, Tropfsteinhöhle (© Pixabay, 12071)
Viele Höhlen haben sich im Kalkstein gebildet. Ihr Baumeister war zum einen die Erosionskraft des Wassers. Zum anderen nimmt das versickernde Regenwasser dabei im Boden Kohlendioxid auf. Es entsteht Kohlensäure. Die Säure löst den Kalkstein auf und so bilden sich im Laufe der Zeit gigantische Hohlraumsysteme, unterirdische Labyrinthe mit bizarren Formen, die sich stetig verändern. Eine beeindruckende, aber auch eine lebensfeindliche Welt. So dachte man bisher jedenfalls.
In der Lechuguilla-Höhle dominieren weiße Kristalle, die aus Gips bestehen. Gips entsteht aber nur in Verbindung mit Schwefelsäure. Die Forscher vermuteten, dass die Baumeister lebende Organismen waren: Bakterien. Doch wie könnten winzige Bakterien Höhlensysteme von solchen Ausmaßen herstellen?
Durch bestimmte chemische Reaktionen steigt Schwefelwasserstoff aus der Tiefe hoch, von dieser Schwefelverbindung ernähren sich die Bakterien und scheiden Schwefelsäure aus. Doch zunächst war noch unklar, was aus den Bakterien geworden ist, die diese gigantischen Unterwelten geschaffen hatten.
Die Antwort fand sich in den größeren Tiefen der Höhle, denn hier entdeckten die Forscher nicht nur die Urheber der Schwefelsäurestrukturen, sondern stießen auch auf einen unerwarteten Artenreichtum an Bakterien und Pilzen. Einige Wissenschaftler vermuten sogar, dass sich hier, ähnlich wie in den Tiefen der Weltmeere, ein weitaus größerer biologischer Reichtum verbirgt, als auf der Oberfläche unseres Planeten.
Mit Blick auf die aktuelle Planetenforschung zeigt uns der vielfältige Artenreichtum an Leben in diesen unterirdischen Welten, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, in tiefen Höhlensystemen wie auf dem Planeten Mars oder auf den Top-Favoriten für extraterrestrisches Leben, den Monden Europa oder Titan, auf extraterrestrisches biologisches Leben zu stoßen.
Höhlen dienen als Zuflucht und Biotope für Lebensformen, die an der Oberfläche der Erde längst ausgestorben sind. Auf den Planeten und Monden in unserem Sonnensystem besteht daher ebenfalls die Möglichkeit, dass die tiefen Kavernen und Höhlen auf diesen Welten als Zuflucht und Schutz vor der kosmischen Strahlung dienen.
Im Laufe von Jahrmillionen hat sich in den Tiefen unseres Planeten ungestört eine einzigartige Lebenswelt entwickelt. Welche Lebensformen haben sich wohl während dieser Zeitspanne auf den Monden des Jupiter und Saturn oder in den Höhlensystemen des Mars entwickelt?
Doch in den Höhlen herrscht ewige Dunkelheit. Wie kann Leben unter diesen Bedingungen überhaupt existieren, und woher kommt die Nahrung für ihre Bewohner? Wer im Dunkeln lebt, muss über spezielle Sinne verfügen. Fledermäuse beispielsweise senden Ultraschall-Laute zur Orientierung aus.
Das Muster der Reflektionen vermittelt ihnen ein genaues Bild der Umgebung. Und die Fledermäuse können damit sogar ihre Feinde orten, wie eine Schlange, die auf Beutezug ist. Doch auch die Schlange schnappt im Dunkeln nicht blind zu. Ein Rezeptor in ihrem Kopf registriert die Körperwärme ihrer Beute, zielsicher stößt sie auf ein Tier zu.