Kitabı oku: «Geheimnisvolles Tibet», sayfa 3

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Begeisterung bei seinen Studenten

In dem Artikel erwähnt Lopez auch, dass er „The Third Eye“ in einem Unterricht für Erstsemester nutzte, die voll des Lobes über das Buch waren. Obwohl bei genauerer Betrachtung viele der von Rampa erwähnten Fakten nicht der Wahrheit entsprachen!

Er schreibt: „Aber gab es wirklich Kites, die einen Menschen tragen konnten, in Tibet? Ritten die Priester wirklich nur weiße Pferde? Bewachten Katzen wirklich die Tempeljuwelen? Sind die Priester in Tibet Vegetarier? Haben sie wirklich die Operation des Dritten Auges durchgeführt? Leider (vielleicht) ist die Antwort auf jede dieser Fragen Nein.“

Details zur Verlagssuche und Expertenprüfung

Lopez hat auch weitergehende Informationen über den Ablauf der Verlagssuche und die Prüfung durch die tibetischen Experten. Denn er berichtet, dass Lobsang Rampa mit kahlgeschorenem Schädel und Bart beim Verleger Frederic J. Warburg vorsprach und ihm aus der Hand las.

Dort stand anscheinend neben Warburgs korrektem Alter auch die Information, dass der Verlag karmisch dazu bestimmt war, Lobsangs Buch herauszubringen. Warburg verschickte 20 Exemplare des Manuskripts an verschiedene Tibet-Experten, die alle bisher weder von Lobsang Rampa noch seinem Lama Mingyar Dondup gehört hatten.

Sprachtest – durchgefallen

Einmal grüßte Warburg Lobsang mit einem tibetischen Satz, auf den hin der selbsternannte Lama zu Boden fiel und sich wand, während er erklärte, dass er zum Selbstschutz während des Krieges durch eine hypnotische Blockade die tibetische Sprache blockiert hätte, damit er nicht in der Lage wäre, den Japanern irgendwelche Geheimnisse zu verraten. Und allein das Hören dieser Sprache würde ihm Qualen bereiten.

Veröffentlichung unter Vorbehalt

Warburg erkannte offenbar das Potenzial des Manuskripts, wollte es aber hinsichtlich der Ablehnung der Experten lediglich als Fiktion und nicht als realen Bericht vermarkten. Rampa lehnte ab und bestand darauf, dass jedes Wort darin echt wäre.

Schließlich erschien es mit dem zusätzlichen Hinweis „The autobiographical account of the experiences of a Tibetan lama is such an exceptional document that it is difficult to establish its authenticity” („Der autobiographische Bericht über die Erfahrungen eines tibetischen Lamas ist ein so außergewöhnliches Dokument, dass es schwierig ist, seine Authentizität nachzuweisen“).

Trotz dieser Vorbemerkung schrieben Experten wie David Snell-grove oder Heinrich Harrer vernichtende Rezensionen und Tibetologe Hugh Richardson weist gegenüber dem Daily Telegraph darauf hin, dass es unzählige Unstimmigkeiten bezüglich des tibetischen Lebens und Verhaltens gäbe und dass auch die Tibetische Sprache falsch wiedergegeben wird.

Das gesamte Buch sei nur eine unreife Fiktion voller publikumswirksamer Elemente wie Magie und Mysterien, der chirurgischen Öffnung des Dritten Auges, den menschlichen Kite-Fliegern, dem schrecklichen Schneemenschen und dem Tal von Shangri-La.

Viele Wissenschaftler hätten gerne mit Lobsang Rampa persönlich gesprochen, doch Warburg lehnte stets alle Anfragen ab.

Der Bericht des Privatdetektivs

Als schließlich Clifford Burgess auf Lobsang Rampa angesetzt wurde, kam er mit ernüchternden Neuigkeiten zurück. Nicht nur, dass es sich bei dem Lama um einen einfachen englischen Arbeitslosen handelte, nein, auch Details zu seinem Verhalten waren schockierend.

Hoskin fand Arbeit bei einem Hersteller von chirurgischem Zubehör (was vielleicht seine Fantasien über die Trepanation erklärte) und ar-beitete später als Angestellter einer Fernschule. Zu der Zeit begann er, seine Katze an einer Leine Gassi zu führen und änderte seinen Namen in Kuan Suo. Außerdem rasierte er sich den Schädel.

Offenbar hatte er auch bis zu seinem Umzug nach Dublin das Land nie verlassen. Ein Besuch in Tibet gilt daher als ausgeschlossen (vor allem, da er keinen Reisepass besaß und daher faktisch gar nicht reisen konnte).

Daily Express

„The Full truth about the Bogus Lama”

Über den entlarvten Lama berichten sowohl die Scottish Daily Mail (01.02.1958), der Daily Express (03.02.1958) als auch der Daily Telegraph (30.11.1958). Die Sensationsstory wurde im Februar in der gesamten Britischen Presse breitgetreten.

Als die Presse ihn in Dublin gefunden hatte und ihn sprechen wollte, lehnte er – angeblich auf Anweisung seines Arztes – ab, weil sein Herz zu schwach war. Dafür ließ er über seine Frau ausrichten, dass er das Buch für den tibetischen Arzt Dr. Kuan geschrieben hätte, der sich mitsamt seiner Familie vor den chinesischen Kommunisten versteckte. Daher könnte er dessen Aufenthaltsort nicht verraten.

[Anhand der Formulierungen, die Lopez nutzt, erkennt man, dass er annimmt, Rampa würde sich hinter erfundenen Krankheiten verstecken. Tatsächlich ist Hoskin aber gesundheitlich stark eingeschränkt und kämpft mit verschiedenen Krankheiten, wie wir später noch sehen werden.]

Später jedoch findet sich in einer Neuauflage des Buches „The Third Eye“ der Hinweis des Autors, dass es in Asien allgemein bekannt sei, dass ein stärkerer Geist einen anderen Körper übernehmen könnte.

Und dann berichtet Hoskin, dass er sich Ende 1947 plötzlich stark zur östlichen Lebensweise hingezogen fühlte und er seinen Name än-derte und den Job kündigte. Zwei Jahre später hatte er ein seltsames Erlebnis, als er beim Versuch, einen Vogel zu fotografieren, vom Baum fiel. Nachdem er zu sich kam, sei er nicht mehr er selbst gewesen, sondern sein Kopf war plötzlich angefüllt mit Erinnerungen an ein Leben in Tibet.

Wie die Übernahme jedoch stattgefunden hatte, erläuterte Lobsang Rampa während der nächsten vier Jahre in zwei weiteren Büchern. So stellt sich beispielsweise heraus, dass er eine telepathische Verbindung mit Lamas in Tibet hat, mit denen er in regem Austausch steht. So konnte Lobsang Rampa mit seinem künftigen englischen Körper (Hoskin) bereits vor der Übernahme kommunizieren. Und die Lamas, die weiterhin mit ihm in Verbindung standen, konnten ihn auch 1960 (als er bereits in Kanada war) telepathisch dazu veranlassen, die „Rampa Story“ zu schreiben.

Auch wenn Fachleute bestätigen, dass seine Berichte mit dem realen Leben, Verhalten, Religion und der Sprache in Tibet nichts zu tun haben, bestand er bis zu seinem Tod darauf, dass jedes Wort in seinen Büchern die reine Wahrheit sei.

Seine Fans zweifeln bis heute nicht daran, dass seine Berichte der Wahrheit entsprechen. Und wer ihn näher kennt, bestätigt, lt. Lopez, sogar, dass er eine Vertiefung in der Mitte seiner Stirn hatte – dort, wo angeblich die Prozedur zur Öffnung des Dritten Auges stattgefunden hatte. (Wie diese ablief, sehen wir später noch in einem anderen Kapitel).

Die australische Presse

Abgesehen von der britischen Presse berichtete auch der „Sydney Morning Herald“ in Australien in seiner Sonntagsausgabe vom 09.02.1958 (S. 78) über den „heiligen“ Mann.

Er sei einer der wenigen Tibeter, die die seltsame westliche Welt erreicht hätten, hatte der Lama seinen erstaunten Zuhörern in einem West Country-Akzent erklärt. Den Akzent selbst begründete er mit seinen Sprachkenntnissen, die er von seinen Mitgefangenen in Japan erlernt habe. Durch seinen Bestseller „The Third Eye“, der in 12 Spra-chen übersetzt wurde und sich auf Anhieb 250.000 Mal verkauft hatte, kam der in ärmlichen Verhältnissen lebende Mann zu viel Geld.

Leider war er zu schwach und krank, um vor die Presse zu treten, doch seine Gattin berichtete – nachdem Kritiker Zweifel angemeldet und Clifford Burgess die wahre Identität des Mannes enthüllt hatte – dass das Buch die wahre Lebensgeschichte eines Tibetischen Lamas wäre, der jedoch in der Händen der Kommunisten war und dessen Name daher nicht enthüllt werden konnte.

In dem Bericht wurde auch seine Adoptivtochter Sheelagh Rouse zitiert, die sich nach der Trennung von ihrem Mann bei dem Lama und seiner Frau aufhielt: „Jemand hat einen Privatdetektiv engagiert, um den Lama zu diskreditieren und mich zurückzugewinnen, aber es gibt keine Hoffnung auf eine Versöhnung mit meinem Mann. Es ist alles vorbei. Nichts wird mich dazu bringen, den Lama zu verlassen. Hier habe ich endlich meinen Frieden gefunden.“

Auch nach den ganzen Enthüllungen lautete das allgemeine Urteil seiner Leserschaft jedoch, dass die Geschichte in dem Buch gut geschrieben und fesselnd war. Daran konnte auch die wahre Identität des Lamas nichts ändern. Diese Faszination hatte auch der Verleger empfunden, wie die Presse berichtet, sonst hätte er das Buch gar nicht herausgebracht.

Allerdings mehrten sich seine Zweifel, nachdem sich Experten kritisch über das Werk geäußert hatten. Besonders Tibeter glaubten die Geschichte ganz oder zumindest teilweise nicht. Als die Zweifel „überwältigend“ wurden, wie der Verleger sagte, beschuldigte er den Lama ein Schwindler zu sein. Doch dieser wehrte sich energisch und beharrte darauf, dass die Geschichte echt sei. Lediglich hätte er seine tibetischen Sprachkenntnisse (in Schrift und Wort) während der japanischen Gefangenschaft durch Hypnose blockiert. Danach hätte er „seine Muttersprache nie wieder vollständig beherrscht.“

Der Verleger stand nur vor einem Problem. Denn die Leute liebten die lebendigen und anschaulichen Erlebnisse des Lamas, die im Buch geschildert wurden. Und nicht alle Informationen darin waren erfunden. Das Buch wurde künftig mit einem entsprechenden Verweis gedruckt, dass der Leser sich eine eigene Meinung darüber bilden sollte, ob die Geschichte wahr oder falsch sei.

Doch die Frage blieb: wie konnte ein Cyril Henry Hoskin (oder Dr. Kuan) ein derartig spannendes Buch schreiben? Woher hatte er die Informationen und die schriftstellerischen Fähigkeiten? Und wieso hatte er gerade dieses Thema gewählt?

Die Fragen konnte der Verleger leider nicht klären und sein Autor bestand darauf, dass jedes Wort im Buch wahr sei. Dennoch stand er hinter ihm: „Auch wenn wir unsere Streitigkeiten hatten, mag ich ihn. Ich bewundere seine Tapferkeit. Es ist keine Kleinigkeit, die Welt 15 Monate lang getäuscht zu haben. Als Autor finde ich ihn erstklassig, und kein Verleger kann ein größeres Lob aussprechen.“

Swāmī Agehānanda Bhāratī

Dieser Professor für Anthropologie ist eigentlich ein Österreicher namens Leopold Fischer (1923 – 1991), der unter den Experten war, die Rampas Buchmanuskript beurteilen sollten. Auch Fischer alias Agehananda Bharati kritisiert „Das dritte Auge“ und Rampa als Person nicht gerade zimperlich.

Agehananda Bharati bezeichnet die von Cyril Hoskin alias Lobsang Rampa ausgelöste „Bewegung“ als den „Rampaismus“. In seinem Artikel „Das fiktive Tibet: Der Ursprung und das Fortbestehen des Rampaismus“ erklärt er, dass viele Schriftsteller und Redner kurz vor der Jahrhundertwende dazu beigetragen haben, Geschichten über tibetische Mystiker in ihren esoterischen Schriften zu verbreiten.

Aber der Höhepunkt dieser Sache war Lobsang Rampas „Das dritte Auge“ und dessen weitere Werke zum selben Thema. Bharati bezeichnet die Werke offen als betrügerisch und findet die Menge seiner Fans „deprimierend“, die offenbar uninformiert und auch „uninformierbar“ sind und daran festhalten, dass es im Himalaya eine versteckte mysti-sche Bruderschaft gibt, die alle Mysterien der Welt kennen und „die Lehren des Buddhismus, Hinduismus und Christentums in sich vereinen und transzendieren“ und die „auch alle okkulten Künste beherrschen“. Denn sie können extrem schnell durch die Luft fliegen, Strecken von 400 Meilen ohne Pause an einem Stück laufen, überall auftauchen und sie sind außerdem die Hauptberater aller Weisen und Großen. Dazu kommt, dass sie all ihre bisherigen Inkarnationen kennen und auch allen anderen Menschen darüber Auskunft erteilen können, wer sie in ihren früheren Leben waren oder in ihren nächsten Leben sein werden.

Bharati ist also offenbar nicht von den Fähigkeiten der Mönche überzeugt, zumindest nicht von denen, die Rampa in seinen Werken beschreibt. Aber er hat auch ein Problem mit der Geografie des fiktiven Tibets. Denn Rampas Tibet und Himalaya schließt oft auch Indien und den Ganges mit ein. Insofern entbehrt die geografische Beschreibung einer gewissen Genauigkeit und lässt sich schwer nachprüfen.

Im weiteren Verlauf seiner Kritik macht Bharati zunächst einen Rundumschlag und bezichtigt die berühmten Theosophen Helena Blavatsky und Oberst Olcott (die ebenfalls über das mystische Tibet berichten) als Betrüger. Dann kommt er konkret auf Hoskins „Rampaismus“ zu sprechen, der am Ende dieser „Faszination Tibet“-Entwicklung steht.

Bharati war einer der Experten, der Rampas Manuskript vom Verlag zur Prüfung und Stellungnahme erhalten hatte. Er beschreibt, dass er sofort skeptisch war, als er den Titel sah, da „Das dritte Auge“ ihn unmittelbar an Blavatskys „Mumpitz“ erinnerte. Sein Urteil fällt hart aus: „Die ersten zwei Seiten überzeugten mich davon, dass der Autor kein Tibeter war, die nächsten zehn, dass er nie in Tibet oder Indien gewesen ist und dass er absolut nichts über den Buddhismus (den tibetischen oder einen anderen) wusste.“

Das macht er vor allem an dem Satz „Denn wir wissen dass es einen Gott gibt“ fest, den Rampa in seinem Werk äußert. Laut Bharati würde dieser Satz einem echten Buddhisten nie über die Lippen kommen, da es nicht dem Kern des Buddhismus entspricht. Aber er findet noch viele weitere Beispiele dafür, dass Lobsang Rampa nicht weiß wovon er schreibt: „Jede Seite zeugt von der völligen Unkenntnis des Autors von allem, was mit dem Buddhismus zu tun hat, wie er praktiziert wird und mit dem Buddhismus als Glaubenssystem in Tibet oder anderswo.“

Er weist aber auch darauf hin, dass Rampa den Geschmack der Massen befriedigen kann mit den mysteriösen Geschichten über Mönchen, die Drachen fliegen und chirurgische Eingriffe, die das dritte Auge öffnen können. Die Menschen im Westen lieben diese Dinge! Sogar Leser, die diese Dinge nicht glauben, sondern zum Vergnügen lesen, beäugt Bharati kritisch. Er findet es nicht gut, wenn die Menschen ihren Trost oder ihre Inspiration aus erfundenen Geschichten ziehen. Denn „esoterisches Wissen kann nicht aus esoterischen Lügen gewonnen werden.“

Bharati weiß auch von anderen Tibetologen wie Hugh Richardson, Marco Pallis oder Heinrich Harrer, die ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen sind, „dass das Buch ein Betrug und der Mann ein Schwindler ist.“ Trotzdem ist das Buch erschienen, denn, wie Bharati sagt, „Verlage sind nicht die Vorboten der Authentizität, sondern Geschäftsleute.“ Und hier hatten sie auch den richtigen Riecher, denn das Buch verkaufte sich, wie wir wissen, schnell und in großen Mengen.

Bharati weist auch darauf hin, dass nach Rampas Entlarvung klar war, dass es sich um einen Mr. Hoskin handelte, „einen irischen ex-Klempner, der in verschiedenen Londoner Bibliotheken gesessen hatte und dort Science-Fiction, Pseudo-Orientalisches, zweifellos inklusive Blavatsky, gelesen hatte und sich dann dieses erstaunliche Buch ausdachte.“

Überrascht war Bharati allerdings dann doch davon, dass die Enthüllung anscheinend seine Anhänger und Fans überhaupt nicht zu beeindrucken schien. Entweder, weil sie in der Zeitung nicht davon gelesen hatten oder weil es ihnen egal war. Außerdem berichtet er auch, dass er Anrufe von Fans erhielt, die ihn als einen bösen Menschen be-schimpften, da Rampa „vielleicht den Körper eines irischen Klempners besitze, aber die Seele eines tibetischen Lamas in ihm wohne“.

Noch mehr erstaunte es ihn, dass einer seiner Kollegen, ein Historiker, ihm mit leuchtenden Augen von dem Werk und der darin enthaltenen Weisheit berichtete. Bharati klärte daraufhin seinen Kollegen über einige Fakten auf und dieser war sichtlich erschüttert. Dennoch meinte er „Okay, vielleicht ist er kein Tibeter, aber er hat die Wahrheit des Buddhismus erfasst.“ Und von dieser Einstellung konnte ihn auch Bharati nicht abbringen.

[Ich frage mich an der Stelle: Konnte es tatsächlich sein, dass Cyril Hoskin eine tiefe Wahrheit in den Werken gefunden hatte, die er sich in der Bibliothek angelesen hatte? Und dass er über die Fähigkeit verfügte, diese Wahrheit in einfachen Worten, eingehüllt in eine mystische Geschichte, seinen Lesern nahezubringen? War das das Geheimnis seines Erfolges?]

Bharati stellt jedenfalls nüchtern fest, dass er sich mit seiner kritischen Ansicht über Lobsang Rampa mehr Feinde als Freunde gemacht hat, weil die Menschen gerne an der Idee festhalten wollen, dass es im Himalaya eine geheime Bruderschaft und einen Schneemenschen gibt. „Sie können die Vorstellung nicht ertragen, dass die religiösen Spezialisten in Tibet Gelehrte sind, knallharte Theologen und bodenständige Klosterführer mit viel handfestem politischen Wissen und demselben Maß an Grausamkeit und Strategie, welches allen kirchlichen Führern zu eigen sein scheint, die auch weltliche Macht besitzen …“

Für Rampa hat er auch einen abschließenden Tipp. Er könnte mit seinen erworbenen Fähigkeiten als Heiler arbeiten oder als Meditationslehrer – „aber bitte nicht für tibetische Meditation“, denn „Hoskin muss nicht notwendigerweise tibetisch sein, wenn er etwas Wichtiges zu lehren hat.“

Sheelagh Rouse

Sheelagh Rouse war die Sekretärin und Adoptivtochter von Lobsang Rampa, die ihre Eindrücke und ihr Leben mit dem Lama in ihrem Buch „25 Years with Lobsang Rampa“ festgehalten hat. Als sie ihm begeg-nete, nannte er sich noch Dr. Kuan. Sie war ein Mädchen aus einer reichen Familie, war verheiratet und hatte zwei Kinder und eine Haushaltshilfe. Ihr Gatte John war Rampa damals behilflich, einen Job in einem Museum zu ergattern, denn der zuständige Mann, Charles, war ein Freund der Familie.

Dieser Charles interessierte sich für Luftfahrt und Flugzeuge und war auch sehr interessiert an Rampas Geschichten über das Kite-Fliegen in Tibet. Er fand es sogar so spannend, dass er Rampa dazu drängte, ein Buch über seine spannenden Erlebnisse zu schreiben.

Die Idee dahinter war die, dass Rampa für ein gutes Buch Geld bekommen würde, was somit einfacher wäre, als einen Job zu erhalten. Rampa lehnte zunächst ab, doch Charles brachte ihn trotzdem in Kontakt mit einem Verleger.

Die ersten Aufschriebe über Tibet brachte Rampa zu Sheelagh und John, die sich in ihren Memoiren noch genau an den Ablauf erinnern kann.

„The World of Rampa“

Den besten Eindruck von den Erlebnissen mit Rampa und auch von seinem Charakter, erhält man aus dem 56 Seiten umfassenden pdf-Dokument „The World of Rampa“ von Sheelagh Rouse, welches auf der Homepage von Lobsang Rampa einsehbar ist.

Hierin berichtet sie über einprägsame Erlebnisse mit Rampa, angefangen von ihrer erste Begegnung mit Dr. Carl Ku’an, wie Rampa zunächst hieß. Er war häufig zu Gast bei Sheelaghs Haushaltshilfe, die in einer Wohnung über der Garage wohnte. Dort sammelte er Spinnen und Insekten in einer Box für sein Haustier, einen Mynah (Vogel), auch Beo genannt.

Ärmliche Lebensverhältnisse

Sheelaghs Gegenbesuch in seinem winzigen Ein-Zimmer-Apartment fand erst statt, als er „Das dritte Auge“ schrieb. Zu dem Zeitpunkt änderte er auch seinen Namen ganz legal von Ku’an in Tuesday Lobsang Rampa. Seine Freunde durften ihn allerdings „Chen“ nennen.

Damals lebte Rampa in äußert ärmlichen Verhältnissen: In einem Zimmer im ersten Stock eines heruntergekommenen viktorianischen Reihenhauses im Baywater District, in dem auch mindestens zwölf weitere Menschen lebten, mit denen sie Bad und Klo teilen mussten.

Rampas Zimmer war kaum möbliert und sehr einfach eingerichtet. Darin standen zwei schmale, durch einen Paravent getrennte Betten, zwei Stühle und ein alter Kartentisch, der als Nachttisch für Rampa diente. Darauf befanden sich ein altes Radio, eine Uhr, ein Räucherstäbchenhalter und eine Taschenlampe.

Dazu gesellte sich eine Kommode, eine alte Schreibmaschine samt Papier (beides auf dem Boden!) sowie ein klappriger Tisch mit einer abgedeckten Kristallkugel, die Rampa zu Wahrsagezwecken verwendete.

Tee gegen Hunger

Darüber hinaus hatten sie nur wenige Nahrungsmittel zur Verfügung. Sie tranken daher sehr viel Tee, da dieser eine Zeitlang den Hunger gut unterdrücken konnte. Dabei erwähnt Sheelagh, dass die Prozedur des Teekochens in Tibet völlig anders verläuft als in der restlichen Welt.

Denn hier werden große Teeblöcke aus Indien und China importiert und dann von den Mönchen in riesigen Kesseln unter Zugabe von Salz und Soda sowie Unmengen von geklärter Butter stundenlang gekocht.

Bei den Rampas gab es nicht, wie in England üblich, separat Milch, Zitrone und Zucker für den Gast, um den Tee nach eigenem Geschmack zu verfeinern. Stattdessen wurde der fertige Tee mit Milch gereicht und nichts weiter dazu angeboten.

Sheelagh mutmaßt, dass er nur deshalb auf den Vorschlag eingegangen war, seine Erlebnisse als tibetischer Lama niederzuschreiben, um angesichts seiner ärmlichen Lebensumstände zu etwas Geld zu kommen. Ein Argument, das auch seine Kritiker, aber im negativen Sinne, aufgreifen. Denn Rampa hatte dem Verlag gegenüber diesen Vorschlag zunächst vehement abgelehnt.

Aber es gab noch einen weiteren Grund: er wollte von dem Geld nicht nur oder nicht hauptsächlich etwas für sich selbst erreichen, sondern die Erfindung und den Bau einer Aurakamera finanzieren. Durch das Geld wurde der Kauf des Materials, der Kamera und der Filme möglich, erklärt Sheelagh.

Rampas Kleidung

Außerhalb des Hauses, beschreibt Sheelagh, war Rampa immer ganz korrekt gekleidet. Er hatte immer einen schwarzen Anzug, ein rosafarbenes oder blaues Hemd und eine schwarze Fliege getragen. Doch beim ersten Besuch, der ihr aufgrund des angenehmen Geruchs eines Räucherstäbchens gut in Erinnerung blieb, empfing er sie in einem dunkelroten Morgenmantel, grauen Socken und Hausschuhen. Draußen hatte er immer bequeme Schuhe ohne Schnürung getragen, da er sich aus gesundheitlichen Gründen kaum bücken konnte. Daher waren bequeme Slipper die beste Lösung für ihn.

Rampas Haustiere

Mit den Rampas lebte damals, bei der ersten Begegnung, auch eine Siamkatze und Sheelagh erinnert sich gut daran, dass in dem Apartment, in dem es nur zwei Stühle gab, einer davon der angestammte Platz der Katze war. Sie berichtet, dass sie häufiger gebeten wurde, von dem guten Stuhl aufzustehen, da die Katze den Platz für sich beanspruchte, auf dem auch extra ein gefalteter blauer Teppich für sie lag. Zu dem Zeitpunkt war der Beo, für den er immer Insekten gesucht hatte, bereits verstorben.

Rampas Persönlichkeit

Sheelagh berichtet, welchen positiven „magischen“ Einfluss der Lama auf sie gehabt hatte. In seiner Gegenwart und durch seine beruhigende oder vielmehr ruhige, langsame und sorgfältig artikulierende Stimme verschwanden ihre Schüchternheit und ihr Stottern, sowie Ängste und Unruhe wie von selbst. Auch andere Menschen fühlten sich in seiner Gegenwart außerordentlich wohl. Dazu kam, dass er ein großzügiger, freundlicher und hilfsbereiter Mann war.

Er half jedem, der ihn darum bat, aber nicht aus reiner Freundlichkeit, sondern Nächstenliebe, sondern als ein Akt der Liebe ohne die Erwartung jeglicher Gegenleistung. Das erlebte auch Sheelagh, als sie 1956 nach einer gescheiterten Ehe bei Rampa und seiner Frau einzog. Was als vorübergehende Lösung als Starthilfe in ein neues Leben gedacht war, entpuppte sich als Dauerlösung.

Was sie zuerst als selbstverständlich betrachtete, hat sie rückblickend vor einer großen Depression gerettet. Denn durch das Zusammenleben mit den Rampas und seiner ausgiebigen und geduldigen Fürsorge, unterstützte er sie enorm bei langen Gesprächen und gemeinsamen Spaziergängen.

Mitleid fand Rampa allerdings falsch und Sheelagh erinnert sich genau an seine Erklärung während einer Busfahrt, bei der sie Mitleid mit einem behinderten Kind hatte – was Rampa an ihren veränderten Aurafarben erkannte.

Er war der Ansicht, dass die Menschen bereits vor ihrer Geburt auf der Astralebene entscheiden, was sie in dem Leben, das vor ihnen lag, lernen müssen. Wenn man dann vor scheinbar nicht zu bewältigenden Hindernissen steht und ein anderer seine Hilfe anbietet, dann mag das zwar eine gute Sache sein, aber für denjenigen, dem geholfen wird, ist es von Nachteil. Denn dann kann er die geplanten Lektionen nicht mehr lernen.

Damit, so Rampa, wird das Leben aber dann sinnlos, denn nach dem Tod, zurück auf der Astralebene, sieht man, dass das Leben „verschwendet“ war und man erneut inkarnieren muss, um dieselben geplanten Hindernisse beim zweiten Versuch zu bewältigen.

Nachdem die Rampas und Sheelagh nach Dublin umgezogen waren, wurde sie dort Zeuge davon, wie sehr er anderen Menschen nicht nur spirituell, sondern auch finanziell behilflich war. Denn er unterstützte die Familie eines armen Schiffers namens Edgar und ging überaus respektvoll mit dem ungebildeten, einfachen Mann um, der diese Art der Aufmerksamkeit und des Respekts bisher nicht gewohnt war. Und so ging er auch mit den anderen neuen Freunden in Irland um, wie beispielsweise dem schweigsamen Taxifahrer, dem er ein neues Auto kaufte. Er machte dabei keine Standesunterschiede.

Und es zeigte deutlich, dass er dem Geld keinen großen Wert beimisst. Außer, wenn es darum geht, anderen, weniger Privilegierten, dadurch behilflich sein zu können. Das viele Geld, das er durch „Das dritte Auge“ einnahm, wurde allerdings auch enorm besteuert, sodass die Einkünfte nicht so hoch waren, wie viele vermuteten.

Er liebte es, anderen Leuten etwas beizubringen, immer mit Geduld und Humor. Und er konnte das Beste in jedem hervorholen, auch wenn es für Außenstehende nicht so aussah, als gäbe es da überhaupt etwas hervorzuholen.

Rampa interessierte sich für alles, was mit Elektronik zu tun hatte. So begann er bereits in den 1950er Jahren, als er noch in London wohnte, den Hilfesuchenden über einen Rekorder seine Nachrichten auf Band zuzusenden. Er begann mit einem „wire recorder“, einem Drahttongerät, welches mithilfe eines Stahldrahtes und eines Elektromagneten funktioniert. Diese Art der Geräte war in den 1940er und 1950er Jahren in den USA noch weit verbreitet.

Erst später stieg er auf die Tonbandgeräte um, die damals noch nicht häufig genutzt wurden. Zunächst waren die Bänder auch sehr groß und das Gerät funktionierte mit zwei Spulen, dann kamen die größeren Geräte und schließlich die Mini-Tapes. Seine Nachrichten sprach er langsam und deutlich auf, ohne sie vorher zu notieren und abzulesen, und immer mit viel Humor.

Darüber hinaus hatte er allerdings nur wenig Besitztümer. Das war auch hilfreich bei den ständigen Umzügen, die die Familie und Sheelagh vornahmen. So mussten sie auch stets nur wenige Habselig-keiten zusammenpacken. Hier bescheinigt ihm seine Adoptivtochter eine gewisse Hektik. Als würde er in aller Eile versuchen, etwas zu erledigen, um dann rasch weiterzuziehen. Ungünstig waren die ständigen Umzüge allerdings für seine Gesundheit, mit der es ohnehin nicht zum Besten stand.

Rampas Fähigkeiten

Leider war er auch beinahe taub, aber dafür mit einem hohen Grad an Hellsichtigkeit gesegnet. So konnte er sich mehr auf seine Fähigkeiten als auf sein Gehör konzentrieren, wenn Menschen mit ihm sprachen. Er kompensierte seine Taubheit außerdem durch Gedanken- und Lippenlesen.

Rampa erklärte Sheelagh: „Ich kann eine Person so sehen, wie sie WIRKLICH ist, nicht nur wie sie oberflächlich zu sein scheint. Sagen wir, dass ich die Seele eines Menschen sehen kann. Das Leben ist eine Bühne (…) und die Menschen sind wie Schauspieler, die erst ein Leben und dann ein anderes leben. In einem Leben könnten sie ein Bettler sein, im nächsten ein Prinz oder eine Prinzessin - ja, wir wechseln sogar die Geschlechter, um das zu erfüllen, was wir in jedem Leben zu lernen haben. Aber ich kann über den Schauspieler in jeder Person hinaus sehen, ich kann ihren wahren Wert sehen - oder den Mangel daran.“

Er konnte jedoch nicht nur die Aura und die Gedanken der Menschen lesen, sondern konnte auch Gefühle und Schwingungen aus Briefen wahrnehmen. So konnte er den Hilfesuchenden besonders gute Tipps für die Lösung ihrer Probleme geben.

Sheelagh hatte sogar selbst den Fall erlebt, bei dem er aufgrund der Schwingungen des Briefes einer Klavierlehrerin dazu riet, Künstlerin zu werden. Sie begann mit der Ölmalerei und wurde innerhalb kürzester Zeit eine erfolgreiche Künstlerin, deren Bilder ausgestellt und verkauft wurden – eins sogar für die königliche Sammlung!

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