Kitabı oku: «Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane)», sayfa 13
»Keine Ahnung. Eine solche Situation hat es noch nie gegeben. Möglicherweise wird man das Boot abtransportieren, damit es nicht zu einem Mahnmal wird, dass etwas oder jemand es wagte, dem allmächtigen Nexus zu trotzen. Vielleicht gelingt es den Spezialisten, den Schutzschirm zu knacken und eure Geheimnisse zu ergründen. Vielleicht verlieren sie aber auch die Geduld und sprengen es in die Luft. Wie auch immer, im Moment besteht nicht die geringste Chance, dass ihr euer Schiff zurückbekommt. Selbst wenn es gelingen würde, die Soldaten abzulenken, sodass ihr in die Nähe gelangt, in der Sekunde, in dem der Schutzschirm auch nur eine winzige Strukturlücke zeigt, wird man die Gelegenheit nutzen, den Raumer zu zerstören. Und euch wird man töten, bevor ihr entkommen könnt. Das ist das Einzige, was mit Sicherheit feststeht.«
Jason war klar, dass Taisho recht hatte. Auch mit all seinen kleinen Bomben und technischen Spielereien käme es einem Selbstmord gleich, sich mit dieser Übermacht anzulegen.
»Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Taishos Plan zu befolgen«, sagte Shilla. »Die Sentok fliegt nach Imasen. Eventuell finden wir dort, was wir brauchen, um nach Hause zurückzukehren. Du weißt, mit der Celestine, so wie sie ist, schaffen wir das nicht. Es ist vernünftiger, sie aufzugeben und ein anderes Schiff zu suchen.«
Jason ließ den Kopf hängen. Die Celestine zurückzulassen, war wie der Verlust eines Stückchens Heimat. So viele Jahre hatte er an Bord verbracht, so viel Arbeit, Geld und Liebe investiert, den Raumer zu dem zu machen, was er nun war – ein geniales Stück Technologie, in dem erheblich mehr steckte, als es den Anschein hatte, und das überdies über einige Wunderwerke vizianischer Technik verfügte, die sonst niemand in der Galaxis besaß. Viele Erinnerungen waren mit dem Schiff verknüpft, auch die an eine Frau mit demselben Namen … Und die Celestine war selbst für Shilla zu einem Heim geworden, doch war sie überraschend schnell bereit, sich den Gegebenheiten anzupassen und ihr gemeinsames Zuhause aufzugeben. Ihre violetten Augen glänzten feurig, als sie Imasen erwähnte. Würde die neue Shilla ihn genauso ohne Bedauern aufgeben, wenn es ihr zweckdienlich schien?
»Wieso drei Container?«, brummte Jason, was einer Zustimmung gleichkam.
»Ich fliege mit«, erwiderte Taisho. »Da ich schon zu lange aus dem Hotel fort bin, wird man sich den entsprechenden Reim darauf machen. Ich bin auf Reputus nicht mehr sicher und werde anderswo weiterarbeiten.«
Das ergab Sinn.
»Kann man deinem Kameraden vertrauen? Nicht, dass er auch ein paar Lebensjahre gewinnen möchte …«
»Keine Sorge. Wir überprüfen jeden sehr genau.«
Daran zweifelte Jason nicht im Geringsten.
Es war recht beklemmend, in dem engen, dunklen Kasten mit der immer stickiger werdenden Luft zu kauern und nur beten zu können, dass Taisho die Wahrheit gesprochen hatte und sein Plan gelang. Jason fragte sich, wie es Shilla gehen mochte. Er spürte zwar ihre unaufdringliche Präsenz auf die übliche Weise in seinem Kopf, aber sie schien zu müde zu sein, um mit ihm zu kommunizieren. Irgendwo war es ihm auch ganz recht, mit seinen Gedanken allein zu sein.
Ohne die Celestine waren sie auf das Wohlwollen anderer angewiesen, auf deren Schutz und ihre Bereitschaft, die Fremden mitzunehmen. Gewiss würde man dafür Gegenleistungen fordern und Jason hatte keine Vorstellung, worum es sich dabei handeln mochte.
Man hielt sie im Moment für Feinde des Nexus, vielleicht für Angehörige einer anderen Widerstandsgruppe, doch mit dieser Annahme würde Taisho gleich Schluss machen, denn das kluge Kerlchen hatte erraten, dass sie unmöglich aus dem Nexoversum stammen konnten.
Was würde man dann mit ihnen machen? Würde man sie überhaupt noch für nützliche Verbündete halten – als Gestrandete aus einer fernen Galaxie, die alles verloren hatten, insbesondere das wertvolle Schiff, dessen Technologie für die Rebellen einem Geschenk der Götter gleichgekommen wäre? Doch nun kamen jene, die zu retten man sich bemüht hatte, mit leeren Händen …
Was würde mit ihm und Shilla passieren?
Charkh seufzte, als die Meldung eintraf, dass Crii-Logans Boot gestartet war. Noch drei Stunden, dann konnte die Sentok den Orbit um Reputus verlassen. Bisher war alles glattgegangen.
Das Schiff des Nexus umkreiste nach wie vor in einigem Abstand zu dem Gehirnfrachter den Planeten und wartete – worauf? Den Arachnoiden beschlich ein unheimliches Gefühl. Niemand wusste, wer sich an Bord des Hairaumers befand, wie jene aussahen, die auserwählt worden waren, in diesen überlegenen Schiffen dem Nexus zu dienen. Noch weniger war bekannt, wie sie dachten, wie sie reagierten …
Er würde erst aufatmen, wenn Reputus in den Tiefen des Alls versunken war, doch es würde nur ein kleines, vorsichtiges Aufatmen sein, denn die Raumer des Nexus konnten überall unerwarteterweise auftauchen und gerade Imasen war eine Welt, die häufig von ihnen frequentiert wurde.
Nach dem Start kletterten Jason, Shilla und Taisho aus ihren unbequemen Gefängnissen. Im dämmrigen Licht des Frachtraums konnten sie eine große Zahl ähnlicher Container ausmachen. Crii-Logan war nicht gekommen, um sie zu begrüßen.
Jason wunderte sich, dass ihre Flucht so problemlos geglückt war. Zu problemlos für seinen Geschmack. Während ihn sein üblicher Pessimismus plagte, schienen Shilla und Taisho optimistisch.
Gemeinsam begaben sie sich in die Zentrale. Der Strahler steckte gewohnheitsmäßig locker in Jasons Gürtel.
Als das Schott sich öffnete, sahen sie den durchsichtigen Rücken des Insektoiden, der die Kontrollen bediente. Er wandte sich um und richtete seine riesigen Facettenaugen auf die Flüchtlinge.
»Hallo, alter Freund«, begrüßte Taisho ihn kameradschaftlich. »Ich bin froh, dich zu sehen. Wie lange …«
»Vorsicht!«, quakte Shillas Kommunikator.
Taisho starrte verblüfft in die Mündung der Waffe in Crii-Logans dünner Hand.
»Nicht schießen«, rief der Insektoid, als Jason seinen Strahler ziehen wollte.
Zögernd verharrte Jasons Rechte mitten in der Bewegung. Crii-Logan war auf jeden Fall schneller als er. Außerdem war sich Jason nicht sicher, ob er wirklich auf den Insektoiden schießen sollte, mit dem er viele interessante Gespräche geführt hatte und der ihm vertrauenswürdiger erschien als der dubiose Junge. »Shilla, was ist los? Wer von den beiden …?«, dachte er angestrengt.
Aber die Vizianerin rührte sich nicht. Ihr Blick fixierte den Monitor, auf dem ein schlankes Objekt sichtbar wurde.
»Ein … ein Hairaumer«, erkannte Jason. Das Schiff war erheblich größer als jenes, das sie über Seer’Tak gesehen hatten.
Crii-Logan hielt weiterhin die Waffe in Anschlag, während seine Finger mehrere Schalter betätigten.
»Was macht er?«, fragte sich Jason, während seine Hand sich kaum merklich der Waffe näherte. »Shilla, verdammt, warum antwortest du nicht?«
Die Vizianerin reagierte immer noch nicht. Wieder stand dieser hungrige Ausdruck in ihrem aparten Gesicht, der sich stets zeigte, wenn sie von Imasen sprach … und auch, als sie ihn geküsst hatte. Es war, als stünde sie unter einem unheilvollen Bann.
Scheiße! Offenbar konnte Jason auf Shilla nicht zählen. Er musste selber sehen, wie er zurechtkam – und dass er das Richtige tat.
»Was soll das?«, fragte Taisho verständnislos. »Crii-Logan, warum richtest du deine Waffe auf mich?«
»Es ist besser, du bist still, Verräter.«
»Ich begreife nicht … Und weshalb nennst du mich einen Verräter? Du weißt genau, dass ich …«
»Lass deine Hände oben!«, kommandierte der Insektoid.
Jason stand immer noch in gespannter Haltung neben ihnen. Taisho ein Verräter? Hatte Crii-Logan etwas über den Jungen herausgefunden? Wollte dieser ihn, Shilla und die Besatzung der Sentok an den Nexus ausliefern, womöglich um sich zusätzliche Lebensjahre zu sichern? War das Haischiff ihretwegen erschienen? Hatte Taisho es gerufen? Aber wozu dann der ganze Aufwand mit der Flucht? Er hätte sie gewiss auch auf einfachere Weise noch auf Reputus dem Sicherheitsdienst zuspielen können. Und ein kleiner Hinweis hätte bereits genügt, um Soldaten die Sentok untersuchen zu lassen. Es ergab keinen Sinn …
Auf Taishos Oberlippe perlten Schweißtropfen, während er beobachtete, wie Crii-Logan mit seiner freien Hand stoisch weitere Schalter drückte. »Tu das nicht«, appellierte er erneut an den Insektoiden, ohne die Mischung aus Überraschung, Enttäuschung und Trauer zu verbergen. »Wenn du das Schiff des Nexus anfunkst, lieferst du nicht nur uns aus, sondern unzählige andere. Sie werden auf Reputus ein Exempel statuieren … Das kannst du unmöglich wollen. Hast du vergessen, wie lange wir schon Freunde sind?«
So war das also! Jason bewegte sich, was zur Folge hatte, dass die Waffe leicht in seine Richtung schwang.
Diese Sekunde der Ablenkung genügte Taisho, um sich blitzschnell nach vorn zu werfen und Crii-Logan umzureißen.
Ein Energiestoß gleißte durch die Zentrale.
Jason hechtete zur Seite und stieß Shilla in eine Ecke, um sie vor einem Treffer zu bewahren, falls weitere unkontrollierte Schüsse abgefeuert wurden. Noch immer war die Vizianerin in sich versunken, als habe der Anblick des Hairaumers sie hypnotisiert. Er selbst rollte über die Schulter ab, kam auf die Füße und ging hinter einem Sessel in Deckung.
Crii-Logan und Taisho kämpften um den Besitz der Waffe. Ineinander verkrallt, wälzten sie sich auf dem Boden.
Jason wagte nicht, direkt einzugreifen. Eine verirrte Salve konnte ihn töten und selbst ein fein gebündelter Energiestrahl gefährdete Taishos Leben. Er schaltete seine Waffe auf Betäubung, konnte jedoch keinen sicheren Schuss auf Crii-Logan abgeben, da Taisho stets über ihm lag. Traf Jason den Falschen oder beide, dann gab es niemanden, der das verdammte Boot fliegen konnte. Es würde zu lange dauern, bis Jason die Kontrollen beherrschte, und an Bord des Nexusschiffs würde man misstrauisch werden, wichen sie vom Kurs ab. Dann war alles verloren.
Er robbte zu Shilla, die sich mit beiden Händen den Kopf hielt. Hatte sie sich gestoßen oder …?
Jason packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Shilla«, rief er eindringlich, »komm zu dir!«
Unterdessen war es Crii-Logan gelungen, Taisho abzuschütteln und ihn mit dem Lauf der Waffe niederzuschlagen. Stöhnend sackte dieser in den Armen des Insektoiden zusammen. Blut rann aus einer Platzwunde an Taishos Stirn. Crii-Logan hielt ihn wie einen Schutzschild vor sich und visierte nun Jason und Shilla an. Ruhig erwiderte er den Blick des Händlers und ignorierte dessen Strahler.
»Sie werden nicht auf mich schießen, weil Sie Ihren Freund nicht in Gefahr bringen wollen. Ich habe Sie genau studiert und kenne Ihre Schwächen. Legen Sie die Waffe weg.«
Jason gehorchte widerwillig.
Der Insektoid deutete auf den Schrank. »Machen Sie auf. Nehmen Sie die Handschellen und fesseln Sie die Frau an den Sitz. Und jetzt sich selbst.«
Jason knirschte mit den Zähnen. Er hatte keine Chance, an eine seiner verborgenen Waffen heranzureichen, zumindest jetzt nicht. Vielleicht schaffte er es, wenn Crii-Logan sich nicht mehr um sie kümmerte. Und hoffentlich war es dann nicht schon zu spät …
»Ich werde nun Funkverbindung zum Schiff des Nexus aufnehmen. Man wird sich zweifellos für Sie interessieren. Heil dem Nexus, Tod den Rebellen! Dich brauche ich nicht mehr.« Er richtete den Strahler auf Taishos Schläfe.
»Nein!«, schrie Jason und riss vergeblich an seinen Fesseln.
Plötzlich fing Crii-Logan an zu wimmern. Taisho entglitt seinen Armen und sank zu Boden, während sich der Insektoid in Agonie wand. Mit einem hässlichen Geräusch barst sein Schädel …
Fassungslos starrte Jason auf die Überreste Crii-Logans. Der Körper war unversehrt, doch von seinem Kopf war nichts übrig geblieben. Überall klebte eine blutige Masse aus Gehirn, Hautfetzen und Knochensplittern. Es sah aus, als hätte eine Explosion im Schädel des Insektoiden stattgefunden.
Anscheinend war Crii-Logan ein Agent des Nexus gewesen, dem es gelungen war, die Mitglieder der Widerstandsbewegung zu täuschen, oder der später die Seiten gewechselt hatte. Fanatismus hatte in seinen Worten gelegen, als er sich zu seinen Herren bekannt hatte.
Taisho war kurz darauf wieder zu sich gekommen und hatte nach einem kurzen Blick auf seinen ehemaligen Kameraden nur die Lippen schmerzlich zusammengepresst. Nachdem er Jason und Shilla von ihren Fesseln befreit hatte, hatte er sich an die Kontrollen gesetzt, um das Boot sicher zur Sentok zu steuern.
Shilla saß mit versteinertem Gesicht auf dem Sitz und vermied es, die Leiche anzuschauen. Jason setzte sich neben sie und griff nach ihrer Hand. Sie fühlte sich eiskalt an, als stünde die Vizianerin unter Schock, was kein Wunder war.
»Willst du reden?«, fragte er sanft.
Sie seufzte. Nach einem Moment wisperte sie: »Ich kann es dir nicht erklären. Sie sind an Bord des Haischiffs und es sind so viele … Ihre Präsenz hat mich überwältigt. Noch nie habe ich sie so deutlich gespürt … und gefühlt …«, Shilla suchte nach den richtigen Worten, »dass ich zu ihnen gehöre. Es war, als wäre ich nach Hause gekommen. Gleichzeitig wusste ich, dass es nicht richtig ist und sie unsere Feinde sind. Dennoch konnte ich mich nicht lösen. Erst als du mich umgestoßen hattest, brach der Bann.«
»Und dann?«
»Crii-Logan wollte Taisho skrupellos erschießen. Ich konnte den Insektoiden nicht beeinflussen … musste ihn … töten. Ich habe ihn … umgebracht. Ermordet.«
»Hör auf, dir Vorwürfe zu machen. Dich trifft keine Schuld. Hättest du gezögert …«
»Aber begreifst du denn nicht? Ich habe ein lebendes Wesen binnen eines Augenblicks allein mit einem Gedanken getötet. Ich habe nicht gewusst, dass ich so was überhaupt kann. Es liegt an ihnen, sie bringen mich dazu, Dinge ohne Nachdenken zu tun, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich dazu fähig bin. Sie manipulieren mich, Jason, irgendwie. Ich bin eine Gefahr für dich, für jeden …«
Jason schloss sie in die Arme. Tief in seinem Innern kroch Furcht in ihm hoch und raunte, dass die Vizianerin recht hatte. Sie hatte sich verändert, seit die seltsamen Fremden in der Milchstraße operierten, und die Wandlung war noch drastischer fortgeschritten, seit sie beide sich im Nexoversum aufhielten. Tapfer kämpfte Shilla dagegen an, aber es sah so aus, als würde sie nicht ewig Widerstand leisten können. Und was passieren würde, wenn sie dem Einfluss ganz erlag, das konnte er sich selbst mit all seiner Fantasie nicht ausmalen.
»Es war Notwehr«, tröstete er sie hilflos. »Ich bin sicher, du musst es kein zweites Mal tun. Nur diesmal gab es keine Alternative.«
»Sie hat bereits zweimal auf diese Weise getötet«, mischte sich Taisho ein. Er drehte den Sitz in ihre Richtung. »Ich will mich nicht beklagen … anderenfalls wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Aber es ist schon eine … beeindruckende Kraft.«
»Zweimal?« Jasons blaue Augen weiteten sich.
»Das Bashiri«, erinnerte Taisho. »Es ist auch … geplatzt.«
»Dreimal …«, hauchte Shilla.
Beide Männer blickten sie verblüfft an.
»Der Planet, auf dem du mich gefunden hast, Jason, war bewohnt gewesen. Es gab ein Kollektivbewusstsein, das von ihnen geschaffen worden war. Es griff mich an und ich reagierte instinktiv. Das Sterben der Millionen kleinen Bewusstseine trieb mich an den Rand des Wahnsinns. Ich habe das alles vergessen, um nicht verrückt zu werden. Nur deine Geduld und dein Verständnis haben mich aus der Finsternis zurückgeholt.« Tränen liefen über ihre Wangen. »Nun weißt du, was ich für ein Monstrum bin …«
»Du bist kein Monstrum«, widersprach Jason heftig. »Du hast dich selbst verteidigt und uns beschützt. Und du hast unter dem Einfluss dieser unbekannten Macht gestanden. Der Nexus und seine Handlanger, das sind die wahren Monster! Wir wissen jetzt, dass es gefährlich für dich ist, in die Nähe der Haischiffe zu geraten. Ferner weißt du, dass du dagegen ankämpfen musst und kannst. Anderenfalls wärst du jetzt nicht wieder normal.«
»Ich bin sicher, unsere Leute können dir helfen«, sagte Taisho mit warmer Stimme.
Deprimiert blickte Shilla auf den Boden. Der Optimismus der beiden schien ihr unangebracht.
Sie ahnte nur dumpf, dass sie einer Zeitbombe glich, die jeden Moment explodieren konnte.
»Jason«, flüsterte sie tonlos, »ich habe Angst, dass mich die Dunkelheit diesmal ganz verschlingen wird …«
Das Beiboot war im Hangar der Sentok gelandet. Wie schon beim ersten Mal erschienen Charkh, Sessha, das amorphe Wesen und die Qualle. Allein Crii-Logans Platz war verwaist.
Taisho ging Shilla und Jason voran.
Die Vizianerin hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, um ihr Zittern zu verbergen. Ihre Finger spielten mit drei grünen Perlen, die sie im Warenhaus auf Reputus während des Kampfs gegen die Soldaten und den Zivilisten aufgeklaubt hatte. Was waren das für Dinger? Crii-Logan und der Riese hatten es gegessen und beider Gedanken hatte sie nicht lesen können. Gab es einen Zusammenhang? Sobald sie die Zeit dazu fand, wollte sie die unbekannte Substanz analysieren.
»Commander Charkh«, grüßte Taisho, »wir haben einen Mann verloren, aber zwei neue Kameraden gefunden.«
Sessha strahlte Jason und Taisho an.
Charkhs Punktaugen verteilten sich auf alle drei Neuankömmlinge. »Willkommen an Bord.«
– Ende –
Band #013: Das Leid der Schluttnicks
Prolog
Die Etablierung der Rettungsabteilung des Freien Raumcorps ist nur unter großen Schwierigkeiten gelungen: Ein ausrangierter Kreuzer und eine zum Teil völlig unerfahrene Besatzung wurde in eine Feuertaufe geschickt, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch die zusammengewürfelte Crew hat sich als überlebensfähig erwiesen und trotz aller Intrigen, die sich im Hintergrund unheilvoll zusammenbrauen und sich bereits in einem hinterhältigen Angriff offenbart haben, steht die Crew der Ikarus hinter ihrem neuen Auftrag: zu helfen, wo sonst niemand zu Hilfe eilen kann, egal wie schwierig die Situation ist. Die Gefahren ihrer Arbeit wurden schnell offensichtlich: Sally McLennane, die Leiterin der Abteilung, fiel beinahe einem Mordanschlag zum Opfer und bei der Rettungsaktion um das weiße Raumschiff wurden die Crewmitglieder nicht nur mit ihren ureigenen Ängsten, sondern auch mit im Geheimen operierenden Waffenhändlern konfrontiert. Ein geheimnisvolles Wesen namens Lear trat auf die Bühne, doch seine Absichten sind noch unklar. Der Versuch, einen verschollen geglaubten Forscher zu retten, führte zur Konfrontation mit dem Gott der Danari – und einer Reise in die Vergangenheit. Auf der abstürzenden Spielhölle, einer Raumstation voller Ganoven und Vergnügungssüchtiger, hatte die Crew der Ikarus Daten über ein Sonnensystem außerhalb des erforschten Raumes gewonnen – und die Neugierde darauf, was in diesem Sonnensystem zu finden ist, führt schließlich zur Requiem, zur Vernichtung der Ikarus I. Gebeutelt und von Selbstvorwürfen geplagt, sind unsere Helden nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Dort konnte sie sich bei der Verteidigung eines Konvois und schließlich beim Angriff auf die Station durch die Gegner Sally McLennanes im Raumcorps Verdienste erwerben: Die Verschwörung brach zusammen und Sally wurde wieder zur Corpsdirektorin ernannt. Zum neuen Chef der Rettungsabteilung wurde Captain Roderick Sentenza befördert. Nach turbulenten Ereignissen auf Cerios III, die die Crew mit einer Chance mit einer – leider – verhängnisvollen Unsterblichkeit in Berührung brachte, streben die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen – auf der Asteroidenstadt Seer’Tak City, wo man erstmals auf die Hintermänner einer galaktischen Verschwörung trifft und auf die Outsider, deren genaue Pläne noch im Dunkeln liegen. Bevor man sich diesem Problem widmen kann, taucht gleich ein weiteres auf – das der Erleuchteten, die sich jeder Hilfe verschlossen. Die verschollenen Jason Knight und Skyta hat es ins Nexoversum verschlagen – und nun wird die Crew der Ikarus konfrontiert mit dem Leid der Schluttnicks …