Kitabı oku: «Stoffwechselstörung HPU», sayfa 4
Entgiftungsphase 1:
In der ersten Entgiftungsphase werden Moleküle so umgebaut, dass sie chemisch reaktionsfreudig und damit transportierbar werden. Hierzu wird besonders das Enzymsystem der sogenannten Cytochrome benötigt, insbesondere die Cytochrom-P450-Enzyme. Allerdings entstehen bei diesen Reaktionen häufig sehr schädliche Stoffe, auch krebserzeugende Substanzen, die viel problematischer sind als die Ausgangssubstanz. Sie sind jedoch notwendig für die Abläufe in der sich anschließenden Phase 2.
Entgiftungsphase 2:
Die „teilabgebauten“ Moleküle aus der Phase 1 werden an „Transporter“ gebunden. In dieser Kombination können sie unseren Körper über die Entgiftungsorgane gefahrlos verlassen. Auch für diesen Vorgang sind zahlreiche Mikronährstoffe erforderlich: Glutathion, Glycin, Glutamin, Cystein, Zink, Selen, Mangan, Magnesium, Vitamin B2, B6 und B12, um nur einige Beispiele zu nennen.
Entgiftungsphase 3:
Heute wird angenommen, dass zusätzlich besondere, energieverbrauchende Transportmechanismen für die Entgiftung existieren, die toxische Substanzen aus den Zellen heraustransportieren, vor allem aus den Darmzellen in das Innere des Darms, damit die toxischen Substanzen mit dem Stuhl ausgeschieden werden können.
Hinweis: Der Mangel an Mikronährstoffen, die hier benötigt werden, aber durch die HPU ständig verloren gehen und daher dem Körper fehlen, kann die körpereigene Entgiftung blockieren.
Die drei Entgiftungsphasen im Überblick
Entgiftungsphase 1: | Funktionalisierung = Substanzen werden reaktionsfreudig bzw. wasserlöslich bzw. polarisiert. |
Entgiftungsphase 2: | Konjugation, Bindung an Transporter |
Entgiftungsphase 3: | Export aus der Zelle und Exkretion, ohne chemische Veränderung |
Mikronährstoffe – unverzichtbar für ausgewogene Entgiftung
Fehlen für die Entgiftung notwendige Mikronährstoffe, kommt es häufig zu einem Überwiegen der Entgiftungsphase 1 gegenüber der Entgiftungsphase 2. Dadurch fallen vermehrt toxische, auch krebserzeugende Substanzen an, die von Phase 2 nicht ausreichend aufgefangen werden können, da die Mikronährstoffe dafür fehlen. Eine solche Situation kann bei Vorliegen von HPU entstehen, da häufig das Glutathion fehlt. (Auch bei chronischem Alkoholmissbrauch kommt es zu einem entsprechenden Ungleichgewicht, da Alkohol die Entgiftungsphase 1 stimuliert. Dies kann eine Erklärung für die erhöhten Krebserkrankungsraten bei Alkoholabhängigen sein.)
Das Glutathionsystem in der Entgiftung
Eine zentrale Rolle bei den Vorgängen der körpereigenen Entgiftung spielt Glutathion. Es ist ein kleines Molekül aus nur drei Aminosäuren: Glutaminsäure, Glycin und Cystein. Letzteres liefert den Schwefel im Glutathion, der für die Entgiftung besondere Bedeutung hat. Ist an den Schwefel ein Wasserstoffatom (H-Atom) gebunden, spricht man von reduziertem Glutathion (GSH); fehlt der Wasserstoff, ist das Glutathion oxidiert und lagert sich mit einem zweiten oxidierten Glutathion zusammen (GSSG).
Das Wechselspiel zwischen oxidierter und reduzierter Form von Glutathion hat eine wichtige Funktion im Körper: Reduziertes Glutathion ist in der Lage, Stoffwechselprodukte, die in Entgiftungsphase 1 entstanden sind, in Entgiftungsphase 2 an sich zu binden und damit wasserlöslich und unschädlich zu machen und zur Ausscheidung zu bringen. So gelangt die ehemals toxische Substanz – gebunden an Glutathion – über die Blutbahn in die Nieren und wird mit dem Urin ausgeschieden, ohne im Körper Schaden anrichten zu können.
Das Glutathionmolekül besteht aus drei Aminosäuren. Cystein liefert den Schwefel.
Reduziertes Glutathion kann auch andere oxidierte Substanzen wieder „reparieren“, indem es sie reduziert und dabei selbst zum GSSG wird. Darüber hinaus ist GSH ein hochwirksames Antioxidans, das unsere Zellen schützt und eine wichtige Basis für vitale Funktionen jeder Zelle ist. Es schützt vor freien Radikalen und sogenannten reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), es bildet ein Gegengewicht zu oxidativem Stress und seinen Folgeerkrankungen inklusive Krebs. Beheben von DNA-Schädigungen, Immunkompetenz, Fettsäuresynthese und Taurin-Biosynthese sind weitere Aufgaben von Glutathion.
Freie Radikale und ROS
Freie Radikale sind Atome oder Moleküle, die eines oder mehrere ungepaarte Elektronen aufweisen. Daher können sie sehr instabil und hoch reaktionsfreudig sein. Um die Lücke des fehlenden Elektrons füllen zu können, brechen sie in andere Moleküle ein. So können schwere Schädigungen entstehen, beispielsweise an Enzymen, an Fetten, die zu Zellmembranen gehören, oder am Erbgut.
ROS oder reaktive Sauerstoffspezies sind Moleküle, aus denen sehr schnell freie Radikale entstehen können.
Andererseits sind freie Radikale aber auch wichtig zur Abwehr gegen Krankheitserreger: Abwehrzellen bilden eigene Radikale, die eingedrungene schädliche Mikroorganismen abtöten können. Dafür benötigen diese Zellen selbst wiederum einen Schutz gegen die Radikale, wie zum Beispiel Glutathion oder Vitamin C, wichtige Antioxidantien.
Das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien ist also entscheidend. Das Mengenverhältnis wird laborchemisch als „antioxidativer Status“ im Blut gemessen.
Alle degenerativen Prozesse, also solche, die gesundes Gewebe schädigen, insbesondere auch neurodegenerative Erkrankungen, können durch einen Mangel an Glutathion verstärkt beziehungsweise mit verursacht werden. Ein solcher Mangel kann durch Ernährungsfehler, Mangel an Mikronährstoffen und Stoffwechselstörungen entstehen, aber auch durch toxische Belastungen, Alter, Erkrankungen, schwere körperliche Arbeit und durch Leistungssport. Auch die HPU begünstigt einen Mangel an Glutathion, denn:
Die Bildung von Glutathion benötigt Vitamin B6 in seiner aktiven Form, Pyridoxal-5-Phosphat (P5P). Und das ist bei Vorliegen der HPU oft im Mangel. Je mehr entgiftet werden muss, desto höher ist der Verbrauch an entgiftenden Substanzen. Es entsteht also ein Mangel, wenn mehr verbraucht als nachgeliefert wird. Daher geben wir in modernen medizinischen Behandlungen diese Substanzen und füllen solche Defizite wieder auf.
Da Glutathion aus drei Aminosäuren zusammengesetzt ist, unterliegt es den natürlichen Verdauungsprozessen in Magen und Darm. Wenn es in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen wird (oral), benötigt es besondere Aufbereitungsformen, um nicht verdaut, sondern als Ganzes aufgenommen zu werden. Eine Möglichkeit ist, es mit speziellen, ganz dünnen Fetthüllen (Phospholipiden) zu umgeben, damit es der Zelle unversehrt zur Verfügung steht. (Informationen zu Bezugsquellen für Glutathion, das in Phospholipidhüllen „verpackt“ ist und daher oral gegeben werden kann: siehe Anhang) Unbekannt ist noch, wie genau Glutathion dann in die Zelle gelangt, denn offensichtlich kann es nicht als Ganzes hineintransportiert werden. Vermutlich muss es zuerst auseinander- und dann wieder zusammengebaut werden.
Für die Entgiftung unerlässliche Mikronährstoffe sind Glutathion, Cystein, Glycin, Glutamin, S-Adenosyl-Methionin (SAM), Zink, Kupfer, Molybdän, Selen, die Vitamine B2, B5, B6, B12, Vitamin C, Q10, L-Carnitin, Mangan, Magnesium, Taurin, Omega-3-Fettsäuren, Alpha-Liponsäure und weitere Antioxidantien.
Beeinträchtigung der Entgiftungsfähigkeit durch HPU
Die Zusammenhänge zwischen HPU und der Entgiftung im Körper sind zahlreich. Wir möchten an dieser Stelle nur die nennen, die uns am wichtigsten erscheinen, die Hauptaspekte sozusagen.
1. Ein solcher Aspekt ist die Tatsache, dass die HPU einen Mangel an Häm erzeugt. Wie bereits erwähnt, ist Häm zum Beispiel wichtig als zentrale Struktur in den Cytochrom-P450-Enzymen, der wichtigen Gruppe der Phase-1-Entgiftungsenzyme. Damit kann dieser erste Schritt der Entgiftung durch die HPU gebremst werden. Häm spielt darüber hinaus eine Rolle bei vielen anderen Entgiftungsenzymen, so bei der Katalase, der Pyrrolase, der Stickstoff-Monoxid-Synthase (NOS), der Sulfitreduktase und anderen. Über diese „HPU-Bremse“ der lebenswichtigen Entgiftungsenzyme kommt es außerdem zu einem erhöhten oxidativen Stress im Körper der Betroffenen, das heißt, sie leiden unter den aggressiven freien Radikalen, die fortwährend ihre Zellen angreifen.
Wichtige Funktionen von Häm – auf einen Blick:
Häm wird benötigt …
● für die Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
● für Myoglobin (Sauerstofftransport in Muskelfasern)
● für mehrere wichtige Entgiftungsenzyme
● für Enzyme der Atmungskette (für Energieproduktion in den Mitochondrien)
● für die Synthese von Cholesterin, Steroidhormonen, Schilddrüsenhormonen, Vitamin D, Gallensäuren
● für den Stoffwechsel von Tryptophan, Serotonin und Melatonin
2. Außerdem fehlen bei Vorliegen von HPU wesentliche Mikronährstoffe, die für die Entgiftung benötigt werden. Allen voran: das aktive Vitamin B6, Zink und Mangan. Dazu im Folgenden noch Genaueres.
Zink hat für sich allein bereits die Fähigkeit, Schwermetalle durch eine bestimmte Art der Bindung zu entgiften. Außerdem ist es Bestandteil von sehr vielen Enzymen. Diese Enzyme können bei HPU durch den Zinkmangel nicht richtig arbeiten. Zu den von Zink abhängigen Stoffwechselwegen gehört außer der Entgiftung von Schwermetallen auch die Bildung von P5P, also dem aktiven Vitamin B6 aus der inaktiven Form des Vitamins. Die Entgiftung von Schwermetallen ist bei HPU aber auch von anderer Seite gestört: Es fehlen durch den Vitamin-B6-Mangel in hohem Maße schwefelhaltige Aminosäuren, insbesondere Cystein, die jedoch wichtig sind für die als Metallothioneine bezeichneten Entgiftungsenzyme. Diese bestehen nämlich zu einem großen Teil aus Cystein. Hier beginnt der erste Teufelskreis der HPU: Schwermetalle verursachen Gen- und Enzymdefekte und können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein.
Umgekehrt führt die HPU durch die verminderte Entgiftungsleistung zum Anhäufen giftiger Schwermetalle und anderer toxischer Substanzen. Ebenso ist bekannt, dass Quecksilber, Blei, Cadmium und Aluminium die Bildung von Porphyrinen begünstigen und damit auch die Entstehung des HPL-Komplex (der beim HPU-Test® gemessen wird), der ein Pyrrol ist. Auf diesem Weg begünstigt eine Belastung mit Schwermetallen das Entstehen einer HPU – der zweite Teufelskreis.
Die Struktur von Häm
Gleichzeitig hemmen Blei, Quecksilber, Cadmium, Kobalt, Kupfer und Nickel die Zinkresorption – der dritte Teufelskreis.
Darüber hinaus spielt Cystein als fehlende schwefelhaltige Aminosäure eine wichtige Rolle beim schützenden reduzierten Glutathion. Belastungen mit giftigen Schwermetallen führen zu weiteren Verlusten an Glutathion. Ein einziges Quecksilberatom beispielsweise verbraucht bis zu drei Moleküle davon! Infolgedessen steht zu wenig Glutathion-Schutz zur Verfügung und es kommt zum Stau bei der Entgiftung von Schwermetallen. Auch andere toxische Stoffwechselprodukte können dann nicht mehr ausreichend entsorgt werden. Ebenso geschieht es mit anderen Mikronährstoffen, zum Beispiel mit Selen. Eine Belastung mit Schwermetallen verdrängt Selen und öffnet damit die Tür für weitere Belastungen. Das System kann sich nicht mehr wehren. (Vgl. Martin 2006) Für sehr viele Mikronährstoffe gilt, dass sie mit zunehmender Belastung an zu entgiftenden Substanzen in ein Defizit geraten.
3. Auch die durch HPU verminderte Synthese von Glutathion beeinträchtigt das Entgiftungssystem erheblich.
4. Beim Abbau von Aminosäuren entsteht Ammoniak. Die Bildung von Aminosäuren braucht aktives Vitamin B6; auch die Umwandlung von vorhandenen in fehlende Aminosäuren (Transaminierung) und die Umwandlung von Aminosäuren in biogene Amine (wie Histamin), also der Abbau der Aminosäuren, braucht dieses Vitamin. Durch diese Abhängigkeit von aktivem Vitamin B6 kann es bei HPU zu einem Stau von Ammoniak im Körper kommen. Ammoniak ist höchst giftig und muss zügig abgebaut werden. Dazu werden wiederum Aminosäuren benötigt, vor allem Ornithin und Glutamin, die zum ausscheidbaren Harnstoff führen, die aber bei zu wenig aktivem Vitamin B6 nicht genügend gebildet werden. So kann die HPU zum Anhäufen einer giftigen Substanz im Körper führen, nämlich Ammoniak.
Durch den Mangel an Zink wird der Ammoniakstau noch verstärkt, denn auch Zink ist notwendig für den Umbau von Ammoniak in Harnstoff. Und wenn außerdem Mangan fehlt, mangelt es an dem Mikronährstoff, der speziell die Mitochondrien von Ammoniak entgiftet. Ein Stau von nicht entgiftetem Ammoniak ist besonders für das Gehirn ein großes Problem. Mit dem Mikronährstoff Galactose kann hier unterstützt werden (Mosetter 2009).
Alles im Fluss? Nur keinen Stau der Entgiftung zulassen!
5. Das Fehlen des aktiven Vitamins B6 verursacht noch auf einem anderen Weg eine Störung der Entgiftung: B6 wirkt beim Regulieren der Magensäureproduktion mit. Da in einem Schritt zusammen mit Magensäure auch der wichtigste Säurepuffer, nämlich Bicarbonat, gebildet wird, fehlt dieser Puffer bei einem Mangel an Magensäure. Es mag zunächst widersprüchlich klingen, dass ein Mangel an Magensäure zu Übersäuerung führt, wird aber durch diesen Zusammenhang verständlich. So begünstigt der Mangel an aktivem Vitamin B6 die Übersäuerung.
Aber auch der Mangel an Zink beeinflusst das Säure-Basen-Gleichgewicht negativ, nämlich in Richtung Übersäuerung. Ob eine Substanz in der Entgiftungsphase 2 tatsächlich über die Niere ausgeschieden werden kann, ist jedoch unter anderem davon abhängig, ob in der Niere die richtigen Säure-Basen-Verhältnisse herrschen, ob also der pH-Wert der richtige ist. Ist der Organismus übersäuert, werden in der Niere „ausscheidungspflichtige“ Stoffe wieder aufgenommen statt ausgeschieden. Dann war die Mühe des Stoffwechsels umsonst und der Kreislauf beginnt von Neuem – es wurde nicht entgiftet. Und an dieser Stelle treffen wir auf den vierten Teufelskreis, denn Übersäuerung wiederum wird durch die HPU begünstigt.
6. Mangan ist notwendig für die Arbeit eines weiteren Entgiftungsenzyms, der Superoxiddismutase (SOD) in den Mitochondrien. Sie ist erforderlich, um diese Energie liefernden „Zellkraftwerke“ zu entgiften und so vor freien Radikalen zu schützen. Werden Mitochondrien durch Fehlen der SOD geschädigt, beginnt eine Kaskade von schädlichen Fehlfunktionen und die betroffenen Zellen geraten in einen Energiemangel, der langfristig ganze Organe schädigen kann.
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In der Praxis sehen wir bei lange unentdeckter und unbehandelter HPU natürlich oft die Folgen der jahrelangen Entgiftungsstörung. Dann ist es aber auch beeindruckend zu beobachten, wie vieles allein durch entgiftende Maßnahmen positiv beeinflusst wird.
Zur HPU-Behandlung gehört notwendigerweise die Unterstützung der Entgiftung mit Nahrungsergänzungsmitteln!
Die Mikroalge Chlorella ist seit vielen Jahren ein bewährtes Mittel zur sanften Entgiftungsbehandlung, da sie Mikronährstoffe und Pflanzenwirkstoffe in sehr guter Kombination enthält. Aber natürlich sind, je nach Mangel und Laborbefund, auch zahlreiche weitere Mikronährstoffe wichtig. Auch Infusionsbehandlungen zur Entgiftung können erforderlich sein.
Wesentliche Faktoren der Störung der körpereigenen Entgiftung durch HPU
Interview mit Dr. Joachim Mutter
Zur Person: Dr. J. Mutter absolvierte bei Professor Franz Daschner (Freiburg, auch bekannt als „Hygienepapst“) die Ausbildung zum Facharzt für Hygiene- und Umweltmedizin. Seit 2009 führt er eine Arztpraxis für Integrative Medizin in einer Tagesklinik in Konstanz. Er absolvierte weitere Ausbildungen, unter anderem in Mikronährstofftherapie, in Ernährungsmedizin, Regulationsdiagnostik, Neuraltherapie, Sportmedizin, Naturheilverfahren und Akupunktur. Joachim Mutter ist ein gefragter Referent mit Vortrags- und Seminartätigkeit im In- und Ausland. Er hat wissenschaftliche Studien veröffentlicht und ist als Gutachter für Fachzeitschriften sowie als Experte für Umweltmedizin, insbesondere für Schwermetallbelastungen und Elektrosmog international bekannt geworden. Das hat uns dazu bewogen, ihn um einen Beitrag zu unserem Buch in Form dieses Interviews zu bitten.
Dr. Joachim Mutter, Arzt
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- Frage: Herr Dr. Mutter, wie denken Sie über die Bedeutung der HPU im Hinblick auf Blockaden der Entgiftung?
▶ Antwort: Das ist in meiner Arbeit ein sehr wichtiges Thema. Denn wenn jemand diese Stoffwechselstörung hat, kann er neben anderen Problemen eben auch nicht entgiften. Und die Entgiftung ist heute wichtiger denn je für die Gesundheit und einer der Königswege zur Gesundheit überhaupt.
- Sie legen in Ihrer Behandlungsmethode großen Wert auf Entlastung von Schadstoffen durch die Gabe von Vitalstoffen. Könnten Sie uns Ihre therapeutischen Erfahrungen damit erläutern?
▶ Die meisten Menschen nehmen mit ihrer Nahrung nicht genügend Vitalstoffe auf, weil ihre Ernährung nicht sinnvoll zusammengesetzt ist oder weil die Rohstoffe nicht mehr die gleiche Qualität haben wie in früheren Generationen. Dazu kommt, dass die heutige Belastung mit Giftstoffen so hoch ist wie noch nie. Das sind die beiden Hauptursachen für die meisten Krankheiten unserer Zeit:
● Vitalstoffmangel,
● Belastung durch Giftstoffe (– dazu zähle ich in diesem Zusammenhang auch die Funkstrahlung)
Will man einen Kranken wieder gesund machen, ist die Therapie der Ursachen natürlich die wirksamste. Und diese besteht eben aus dem Auffüllen der Vitalstoffspeicher und dem Entgiften. Von daher setze ich neben einer Hochleistungsernährung (wie sie in meinem Buch Grün essen! erläutert wird) auch qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungen ein. Sie enthalten Vitamine, Spurenelemente, Vitaminoide, schwefelhaltige Moleküle, Pflanzenstoffe und Kräuter. Damit ist es möglich, auch unheilbare Krankheiten zu stoppen oder zu verbessern, und das ohne Nebenwirkungen. Dieses Programm ist übrigens auch bei chronischen Infektionen sehr wirksam oder bei der Ernährung von Leistungssportlern, wie das Beispiel der von mir mit betreuten erfolgreichen Mountainbikerin Sabine Spitz eindrucksvoll zeigt.
- Angesichts unserer heutigen Lebensbedingungen ist die Fähigkeit, gut zu entgiften, ganz besonders wichtig. Sie haben dazu intensiv geforscht und vielfach publiziert. Was ist aus Ihrer Sicht im Zusammenhang mit dem Thema HPU besonders zu berücksichtigen?
▶ Gut überleben können in unserer heutigen Zeit nur die guten „Entgifter“, das sind Menschen, die erblich bedingt gut entgiften können. Die anderen sind die „Verlierer“ – und das sind immerhin etwa 30 bis 40 Prozent der Menschen: Sie haben Mängel in Entgiftungsenzymen. Das wäre nicht weiter schlimm und war es bis vor einigen Jahrzehnten auch nicht – da waren die Luft, das Wasser und unsere Nahrung noch nicht so stark mit „menschengemachten“ Giften belastet wie heute.
Analysen zeigen: Die Menschen sind heute – überspitzt gesagt – zu „Giftmülldeponien“ geworden. Das beginnt mit zehn bis tausend Mal mehr Blei in unseren Knochen und mindestens zwanzig Mal mehr Quecksilber in unseren Geweben als bei unseren Urvorfahren. Dazu kommen die vielen Plastikweichmacher, Pestizide, Holzschutzmittel und Flammschutzmittel, die wir im Fettgewebe nachweisen können. Bei jeder Einäscherung in Krematorien werden Giftmengen freigesetzt, die Menschen sofort töten könnten.
Um gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden – und das gilt auch für Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Parkinson und Autismus –, muss der Körper entgiftet werden. Und das müssen die „schlechten Entgifter“ unter uns natürlich in höherem Maße beachten und umsetzen, um gut leben zu können. Eine Stoffwechselstörung wie die HPU bedarf hier einer besonders nachhaltigen, speziellen Behandlung, da sie die Entgiftung entscheidend hemmt. Letzteres erklärt auch einen Teil der Krankheiten, die HPU-positive Menschen entwickeln.
- Was halten Sie von der Empfehlung, bei bestimmten Problemkonstellationen die Entgiftung mit der Süßwasseralge Chlorella und mit Substanzen wie Bärlauch und Koriander zu unterstützen?
▶ Das sollte unbedingt so gemacht werden! Wie gesagt, zuerst müssen die Vitalstoffe aufgefüllt werden. Aber nicht mit „Supermarkt-Vitaminen“ – die sind hoffnungslos unterdosiert und enthalten häufig zusätzlich schädigende Begleitstoffe wie Titandioxid oder Süßstoffe oder sogar die schädliche Fructose. Auch viele der in Apotheken vertriebenen Produkte gehören dazu. Deshalb sind absolut reine und hoch dosierte Vitalstoffe ein „Muss“.
Bei leichten und mittleren Beschwerden und Erkrankungen wie Migräne, chronischer Müdigkeit, Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose, ADS, ADHS, bei chronischen Schmerzen oder Übergewicht reichen für die Entgiftung meist Naturstoffe wie Chlorella oder Bärlauch aus; sie sollten dann über längere Zeit eingenommen werden. Bei schweren, zum Teil lebensbedrohenden und offiziell als „unheilbar“ bezeichneten Krankheiten (wie die meisten neurologischen Erkrankungen oder Autismus, auch bei Krebs) ist es aber wichtig, die Entgiftung auch durch Medikamente wie die Schwermetall-Entgiftungsmittel DMPS oder DMSA zu unterstützen. Gerade hier zeigt sich der Nachteil einer unbehandelten HPU: Es herrscht ein gravierender Zinkmangel, und DMPS oder DMSA binden ja nicht nur giftige Schwermetalle ab, sondern verringern auch die Zinkspeicher. Das kann bei Zinkmangel üble Nebenwirkungen haben …
- „Gute Entgifter – schlechte Entgifter“: Oft erkennen wir an der entsprechenden Symptomatik, wie jemand hier einzustufen ist. Für wie relevant halten Sie diese Unterscheidung? Teilen Sie unsere Ansicht, dass ein beträchtlicher Teil der „schlechten Entgifter“ HPU-Patienten sind?
▶ Diese Einstufung ist sehr relevant! Es gibt natürlich viele verschiedene Entgiftungsenzyme, die betroffen sein können. Doch sind schlechte Entgifter oft genau diejenigen, die früh und häufig an schweren Krankheiten leiden und auch früher sterben, wenn sie nichts dagegen unternehmen. Die HPU spielt hier eine bedeutende Rolle, da ihretwegen zu wenig von dem körpereigenen Entgiftungsmittel Glutathion aufgebaut werden kann. Und weil dieses nicht nur unseren Hauptschutzfaktor gegenüber toxischen Belastungen darstellt, sondern auch das wichtigste Mittel gegen virale Infektionen ist, müssen wir diesen Mangel beheben.
Aber es ist auch so, dass die Giftstoffe, denen wir ausgesetzt sind, regelrechte „Vitalstoffräuber“ sind. Also müssen wir den Schritt 1, nämlich die Vitalstoffe aufzufüllen, sorgfältig durchführen, bevor wir Schritt 2, die Entgiftung, starten können.
- Ein zentrales Problem bei der HPU ist das Häm. Welche Funktionen dieser Substanz sind Ihrer Ansicht nach besonders wichtig?
▶ Ohne Häm wäre Leben nicht möglich. Das bekannteste Häm-Protein ist das Hämoglobin, das in unseren roten Blutkörperchen den Sauerstoff zu den Zellen und das Kohlendioxid zu den Lungen transportiert, wo es abgeatmet wird.
Aber vielen ist nicht bekannt, dass Häm noch weitere wichtige Funktionen hat: Es ist Bestandteil aller Entgiftungsenzyme der Phase 1. Diese sind unverzichtbar in der gesamten „Entgiftungskaskade“ des Körpers. Zum anderen ist Häm Bestandteil der Atmungskette unserer Mitochondrien. Das bedeutet, ohne Häm können unsere Zellen nicht genügend Energie zum Leben produzieren. Denn nur in der Atmungskette können Kohlenhydrate oder Fett unter Sauerstoffverbrauch verbrannt werden und nur dort kann dabei sehr viel Körperenergie erzeugt werden. Wenn das nicht funktioniert, dann erhält man schon im Anfangsstadium Beschwerdenbilder wie bei den vielen chronisch müden Menschen. Das sind Vorboten für später möglicherweise eintretenden schwereren Krankheiten.
Häm hat aber auch noch eine interessante Funktion im Gehirn: Es kann schädliche Ablagerungen aus dem Gehirn entfernen – das β-Amyloid. Die Alzheimerkrankheit, die momentan auch in jüngeren Altersgruppen rasant zunimmt (2012: weltweit 35 Millionen Alzheimer-Kranke, bis 2050 wird mit 135 Millionen gerechnet), ist so eine Amyloid-Ablagerungskrankheit. Die krankhaften Ablagerungen werden hauptsächlich durch langjährige Quecksilberbelastung verursacht, wie Daten der letzten 23 Jahre nahelegen. Ein intaktes Häm kann dem entgegenwirken. Aber auch bei Autismus findet man Störungen des Hämaufbaus, verursacht durch Quecksilber (aus mütterlichen Amalgamfüllungen und Impfstoffen) und Aluminium (aus Impfstoffen) in Kombination mit genetischen Entgiftungsstörungen wie HPU. Deshalb erscheinen die betroffenen Kinder oft sehr blass, obwohl sie genügend Körpereisen aufweisen und genug Blut bilden. Durch Ursachentherapie wie Entgiftung und Ausgleichen der HPU geht es diesen Kindern meist besser und sie haben dann auch wieder eine gesündere Hautfarbe.
- Wie ist der gesundheitliche Nutzen von moderater sportlicher Betätigung einzuschätzen, speziell auch für HPU-Betroffene?
▶ Der Wert sportlicher Aktivität ist sehr hoch einzuschätzen. Wenn gleichzeitig genügend Vitalstoffe vorhanden sind und die Ernährung stimmt, dann wirkt Sport vielen Zivilisationskrankheiten entgegen. Beispielsweise wird das Risiko für Herzinfarkt oder Krebs um 30 bis 50 Prozent gesenkt. Der Effekt ist damit erklärbar, dass Sport Kohlenhydrate und Fett verbrennt und den Körper in eine Art Fastenstatus bringen kann. Und Fasten, also Kalorienrestriktion, ist eines der wirksamsten Mittel, das Leben zu verlängern. Gesunde Ernährung spielt zwar eine noch größere Rolle als Sport, aber wenn beide kombiniert werden, hat man die besten Effekte. Die Ernährung sollte frischkostreich und kohlenhydratarm sein und wenig Tierprodukte enthalten. Die sportliche Betätigung kann dadurch intensiviert und effektiver gemacht werden, dass man sie nüchtern, also im „fastenden“ Zustand (wohl meist am Morgen) praktiziert. Und sofern man nicht Leistungssportler ist, sollte man nach der sportlichen Aktivität keine Kohlenhydrate essen. Mit diesem Vorgehen lassen sich viele Verjüngungsprozesse ankurbeln, etwa das Verlängern der Telomere oder die erhöhte Sekretion von Wachstumshormonen und DHEA. –
(Näheres über die Arbeit von Dr. Joachim Mutter erfahren Sie auf dieser Website: http://detoxklinik.de)
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