Kitabı oku: «Mein Speck kommt von eurem Dreck!», sayfa 5

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Fettgewebe werden stillgelegt

Unsere Billionen Körperzellen brauchen Kohlenhydrate aus dem Blut zur Herstellung ihrer eigenen Energie. Alle werden als Zucker oder Glukose bezeichnet, Mehl zum Beispiel, auch Stärke und Cellulose, obwohl der Großteil ohne Süßgeschmack ist. Das Wort Zucker wurde aus der altindischen Bezeichnung für Grieß, Geröll, Kies abgeleitet.

Zur Unterstützung dieses Prozesses mobilisiert der Organismus das Hormon Insulin. Dieser Botenstoff aus der Bauchspeicheldrüse erleichtert Kohlenhydraten den Übergang in die Zellen … und übermittelt gleichzeitig den Fettgeweben eine logische Botschaft. Und zwar: Es wird aktuell im Blut genügend Energie angeboten, weshalb eure gespeicherten Reserven im Augenblick nicht gebraucht werden. Kohlenhydrate und Insulin stoppen jeden Abbau von als Fett gespeicherter Energiereserve in den Fettgeweben! Der Betrieb unserer Prozesse durch Umwandlung von Speicherfett wäre auch wesentlich aufwändiger. Die Information des Botenstoffs Insulin an die Fettgewebe, ihr Fett zu behalten, wäre ganz unproblematisch, würde sie nicht andauernd erfolgen. Bis zu 21 Stunden am Tag. Die Fettgewebe als Energiespender kommen nicht mehr vor.

Denn im Körper von vielen Millionen Menschen sind die Verhältnisse im Stoffwechsel grundsätzlich gestört. Sie nehmen wiederholt Nahrung auf, so dass sie inklusive Verweildauer von früh am Morgen bis weit nach Mitternacht das System beschäftigt. Immer ist Insulin dabei. Das verursacht eine Reihe von Problemen. Die Bereitschaft der Körperzellen, auf die Empfehlung dieses Hormons zu reagieren und Nahrung zu verarbeiten, erlahmt. Man spricht von abnehmender Insulinsensibilität. Am Ende wird sie zur Insulinresistenz. Zum Widerstand der Körperzellen gegen die Aufnahme der angebotenen Nahrungsmoleküle aus dem Blut. So verbleibt noch mehr unverbrauchte Nahrung im Blut. Sie wird vom System als Überschuss eingestuft, während einzelne Zellen in Wahrheit unter diesen Verhältnissen sogar hungern. Der Spiegel dieser Zuckermoleküle im Blut bleibt hoch. Am Ende werden sie aufwändig in Fettmoleküle umgewandelt und weggespeichert.

Das hat dramatische Konsequenzen, prinzipiell auch schon für schlanke Menschen, jedoch schwerwiegender in einem schweren Körper. Zum Beispiel: Organe oder Körperbereiche gehen bei der Nahrungsversorgung leer aus. Am Ende sterben sie ab, während Fettzellen sich ausdehnen. Man spricht vom diabetischen Fuß, dem als lebenserhaltende Maßnahme die Amputation droht, und vom Verlust des Sehvermögens, weil die Netzhaut degeneriert. Viele Zusammenhänge wurden erst allmählich durchschaut.

Beginnen wir mit Diabetes. Die Zuckerkrankheit mit hohem Blutzuckerspiegel wurde lange Zeit als Krankheit mit geringer Bedeutung eingestuft. In den letzten vier Jahrzehnten ist die Zunahme an Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose explodiert. Heute wird sie als eine Hauptbedrohung der Gesundheit in aller Welt eingeschätzt. Ursachen sind zu viel Kohlenhydrate und die verminderte Wirkung des Hormons Insulin, die Insulinresistenz, sowie als Kompensation die abnorm höher werdende Freisetzung dieses Botenstoffes aus der Bauchspeicheldrüse. Dadurch wird der Insulinspiegel im Blut dramatisch erhöht. Insulin hat Signalwirkung auf weitere Hormone. Dieser Einfluss kippt ins Negative, wenn zu viel Insulin den Ton angibt. Auch der Blutdruck steigt.

Je höher der Insulinspiegel, desto schwächer werden im Gehirn die Botschaften des Sattsein-Hormons Leptin empfangen. Gerade die Verarbeitung von Industriefructose ist nicht mit einem Gefühl der Sättigung verknüpft. Das Gehirn hat wie bei Beginn des Essens weiterhin den Wissensstand, dass die Nahrungsaufnahme noch nicht gereicht hat – während in Wahrheit die Fettgewebe noch von der letzten Mahlzeit prall gefüllt sind. Es ist der Beginn einer Kettenreaktion an Fehlern. Die Aktivitäten der Systeme für Energieaufnahme und Energiespeicherung spiegeln nicht die tatsächlichen Verhältnisse wider. Sie bleiben hochaktiv. Jeder weitere Bissen sendet kontinuierlich an die grauen und weißen Zellen Belohnungssignale, die den Appetit wachhalten. Mehr Kohlenhydrate, mehr Industriefructose erzeugen mehr Insulinresistenz … ein Kreislauf von Verzehr und Krankheit: zu hoher Insulinspiegel, gestörter Fettstoffwechsel, Gefäßschädigungen, Fettleibigkeit.

Gleichzeitig nimmt die Wahrscheinlichkeit einer starken Nierenbelastung zu. Es werden mehr Eiweiße ausgeschieden, die jedoch im Blut dringend für den Transport von Hormonen, Vitamin D, Fettsäuren, Enzymen, Magnesium, Calcium, Kupfer und Medikamentenstoffen gebraucht werden. Über diese Kettenreaktion – mehr Insulin, mehr Fette, mehr Zucker, höherer Eiweißverlust – steigen dauerhaft die Risiken der Entstehung von Arteriosklerose, sowie Diabetes. Das setzt die Insulinresistenz als Bedrohung auf eine Stufe mit Bluthochdruck, Blutfetten und Blutzucker bei Schädigungen der Blutgefäße. Insulin ist nicht die Ursache, aber mitentscheidend bei krankhaften Veränderungen der Gefäßwände, bei ihrer Verhärtung, Verdickung und beim Elastizitätsverlust, einem Zustand, der als Arterienverkalkung und Arteriosklerose bezeichnet wird.

Es gäbe Auswege. Die Situation ist sehr bekömmlicher, wenn Zuckermoleküle aus verzehrten Kohlenhydraten nur langsam das Blut erreichen. Dann hat die Bauchspeicheldrüse ausreichend Zeit, Insulin viel langsamer und kontinuierlicher zu produzieren. Das ist gegeben, wenn die Verdauungsorgane mit komplexen Kohlenhydraten aus langen Ketten beschäftigt werden. Also besser mit einem vollen Getreidekorn und nicht mit Mehl. Dann müssen die festen Verbindungen erst gelöst werden. Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe belegen gleichzeitig eigene Zeitkapazitäten in der Verdauung.

Weißbrot und andere Produkte aus raffiniert gemahlenem Mehl erinnern nicht mehr daran, dass sie in Wirklichkeit aus Vollwertkörnern mit zahlreichen wertvollen Mikronährstoffen und Randschichten stammen. Die Verdauung von Weißmehl muss sich nicht erst mit dem Aufspalten von Nährstoffketten abgeben, und der darin enthaltene Zucker erreicht überfallsartig das Blut.

Die Mahnung, weniger Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, macht heute vielen ein schlechtes Gewissen, weil ihnen wichtige Informationen fehlen. Es gibt kaum ein von der Natur produziertes Lebensmittel ohne Kohlenhydrate. Sie bilden eine der drei Makronährstoffgruppen neben Fetten und Eiweißen. Auch das steht fest: Vollwertige Nahrung ist immer überaus gesund, auch wenn sie diesen für uns wichtigsten Energielieferanten Kohlenhydrate enthält. Für die Versorgung der Gehirnzellen ist Zucker, ist Glukose fast nicht zu ersetzen.

Nicht gesund sind Kohlenhydrate, die raffiniert, verarbeitet, leer sind. Sie begegnen uns außer im Weißmehl in Süßigkeiten, im Industriezucker. Der hohe Verzehr dieser denaturierten Nahrung ist mit einem deutlich erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden. Aus raffinierten Getreiden wurden beispielsweise sämtliche Ballaststoffe und Mikronährstoffe entfernt. Ausgemahlenes Weißmehl aus Weizen ist inzwischen in sehr vielen industriell gefertigten Nahrungsprodukten versteckt. Gerade dieses Getreide darf nicht gedankenlos und in Unmengen gegessen werden.

Raffination in der Nahrungsindustrie bedeutet im Wesentlichen Trennung von Rohstoffen. Bei Zucker, dessen Ausgangssubstanz braun aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr gewonnen wird, steht dieser Begriff für das Entfärben durch Auflösen, Filtrieren, Auskristallisieren und Zentrifugieren. Am Ende liegt weißer Kristallzucker vor und es ist nicht mehr nachweisbar, aus welcher Quelle er stammt. Welchen unmittelbaren Effekt ein einzeln verzehrtes Nahrungsmittel auf den Blutzuckeranstieg hat, spiegelt der glykämische Index wider. Je höher der Wert, desto mehr Zucker im Blut muss verarbeitet werden. Und umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass nicht genutzte Nahrung in den Fettgeweben landet.

Gerade die Gesundheitsbewussten und Gebildeten wichen seit den 1960er und 1970er Jahren den Nahrungsfetten aus. Ihre Alternativen waren fettarm, Kohlenhydrate, häufig süß. Jahre später waren viele dick. Diese Gängelung der Menschen erfolgte ohne einen wasserdichten Beweis. Experten testeten ihre Vermutungen nur an Versuchstieren, die noch dazu völlig ungeeignet waren.

Aber nicht die Nutznießer dieser Praktiken werden heute gemobbt, beschimpft, an den Pranger gestellt. Sondern die Opfer. Diskriminierung ist ein größeres Gesundheitsrisiko als das Übergewicht selbst.

Verlorene Jahre

Übergewicht im Kindesalter erreicht in der Welt epidemische Ausmaße. Dennoch werden Kinder erst ab sechs bis sieben Jahren statistisch erforscht. Dann sind 19,3 Prozent übergewichtig oder schon sehr dick.

Jugendliche Fettleibigkeit kann die Lebenserwartung verringern. Die Kontrolle und Beeinflussung des Körpergewichts in den ersten Lebensjahren und womöglich schon während der Schwangerschaft müsste deshalb höchste Priorität haben. Das ist aber nicht der Fall. Aus Kindern mit zu viel Pfunden werden Erwachsene mit noch mehr Pfunden zu viel.

Eine Forschergruppe unter Führung von Ärzten an der Universität Castilla-La Mancha, Cuenca, Spanien, blickte jetzt erstmals seit zehn Jahren auf Kinder im frühesten Vorschulalter und deckte alarmierende Umstände auf. Sie können schon sehr, sehr früh ein junges Menschenleben auf Fettleibigkeit programmieren [22]. Ausgewertet wurden Daten von mehr als 67.000 Kindern zwischen zwei und sieben Jahren aus 27 europäischen Nationen im Zeitraum von 2006 bis 2016. Die Ergebnisse: Im Durchschnitt waren 5,3 Prozent übergewichtig, jedoch die wenigsten in Estland mit 8,3 Prozent, in Frankreich und den Niederlanden. Am höchsten war das Auftreten des kindlichen Übergewichts in Italien mit 32,4 Prozent sowie in Griechenland, in Portugal, gefolgt von Großbritannien und Irland. Mädchen waren in den meisten Ländern in höherer Zahl betroffen, was zum Teil mit ihrer hormonellen Grundausstattung und mit äußeren Faktoren erklärt werden kann, die sie nach Meinung der Wissenschaftler eher zu Übergewicht vorherbestimmen.

Das große Auftreten von frühem Übergewicht in bestimmten Ländern wird mit dem Übergang von gesunder traditioneller Ernährung in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer mehr westlichen Diät erklärt, die heute vor allem aus Eiweiß tierischer Herkunft, Fetten und gesüßten Nahrungsmitteln besteht und weniger Mikronährstoffe und Ballaststoffe enthält. Wo mehr Milch und Milchprodukte verzehrt werden, sind Kinder weniger dick.

Calcium, die früheste Anti-Fett-Substanz

In der Wissenschaft herrscht weitgehende Übereinstimmung darin, dass einzelne Mikronährstoffe im menschlichen Stoffwechsel eine große Rolle spielen. Nicht zuletzt in Bezug auf das Gewicht sind im positiven Sinne Calcium und Vitamin D zu allererst zu nennen [16]. Für alle Erwachsenen mit einem zu schweren Körper kommt leider der Hinweis zu spät, worauf in ihrer Jugend besonders hätte geachtet werden müssen … am besten schon ihre Eltern. Die verblüffende Antwort ist für Jungen jedoch sehr eindeutig und für Mädchen zumindest ebenso richtungsweisend: Die Aufnahme von Calcium in der Kindheit steht in umgekehrtem Verhältnis zur Ausdehnung von Fettgeweben generell und von Bauchfett speziell.

99 Prozent dieses chemischen Elements in unserem Körper sind in den Knochen und Zähnen eingelagert. Dass dieser Stoff irgendetwas mit der Verhinderung von Fettleibigkeit zu tun haben soll, ist für Nichtbiologen schlicht unbegreiflich. Aber es gibt keinen Zweifel. Die Wahrscheinlichkeit, zum Drittel mit dem höchsten Körperfettanteil zu gehören, war in verschiedenen Studien für jene Teilnehmer mit dem geringsten Verzehr von Milchprodukten, Nüssen, Kohlgemüse, Sonnenblumenkernen, getrockneten Feigen oder Broccoli um das Dreifache bis Vierfache größer. Ihnen fehlte schlicht Calcium. Oder Silizium als Unterstützer der Absorption dieses chemischen Elementes.

Auch für Erwachsene und da besonders für Frauen nach der Menopause wird der günstige Calciumeffekt auf das Körpergewicht bestätigt. Das chemische Element Calcium erleichtert und verstärkt das Abnehmen in dieser Altersgruppe jedenfalls in Kombination mit einer verringerten Kalorienaufnahme und mit körperlicher Aktivität. Während das etwas enttäuschend klingt, muss daran erinnert werden, dass der Organismus einer übergewichtigen Person dazu tendiert, auch auf reduziertes Essen nicht zu reagieren. Hier hilft Calcium, die Lethargie aufzubrechen.

Ein Artikel in der Fachzeitschrift „Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases“ machte am 23. September 2018 alles klar. Wissenschaftler blickten auf 16.229 Kinder zwischen zwei und neun Jahren aus Belgien, Zypern, Estland, Deutschland, Ungarn, Italien, Spanien und Schweden. Ihre Zahl wurde im Laufe der Jahre zwischen 2007 und 2014 um 2.555 erweitert. Alle Untersuchungen belegten das Gleiche. Eine geringe Calciumaufnahme war mit höheren Messwerten für Körperfett verbunden.

Auch Ärzte in einer Kinderklinik in Tartu, Estland, überprüften diese Resultate mit 123 gesunden Jungen zwischen 13 und 15 Jahren und veröffentlichten im Sommer 2019 ihre eigenen Studien. Die in der Vergangenheit täglich verzehrte Calciummenge schwankte an einzelnen Tagen extrem von 123 bis 2.460 Milligramm. Ein Hinweis: Ein Glas Milch liefert etwa 240 Milligramm, unabhängig vom Fettgehalt.

Nur 18 Jugendliche erreichten fast die empfohlene Mindestversorgung von 1.100 Milligramm Calcium. Genau diese Teenager hatten die geringste Fettanhäufung, weitgehend unabhängig von ihrer Kalorienaufnahme.

Calcium ist eindeutig ein Mikronährstoff mit der ausgeprägten Fähigkeit, natürlich auch nach der Kindheit beim Gewichtsmanagement zu helfen. Calcium wird innerhalb von Fettzellen gespeichert und bestimmt mit, wie mit Fett umgegangen wird. Als Faustregel gilt: Je mehr Calcium, desto mehr Fett wird in Energie umgesetzt. Calcium unterstützt gemeinsam mit Vitamin D und Phosphor die Stoffwechselfunktionen der Schilddrüse. Es ist ein vitaler Partner unserer Nervensysteme, die dem Gehirn ständig Informationen zu Sättigung und Hunger liefern.

Hier noch einmal sehr empfehlenswerte Calciumquellen: Milchprodukte, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Sesamsamen, Broccoli, Feigen, Kohl und grüne Blattgemüse.

Die University of Tennessee in Knoxville hat das unter dem Wissenschaftler Dr. Michael Zemel bekräftigt. In Versuchen mit übergewichtigen Mäusen erwies sich Calcium als Schlankmacher trotz fettem Futter.

Auch Vitamin D hat Anti-Fett-Kräfte

Bei den 123 Jungen aus Estland wurde auch Vitamin D gemessen. Nur insgesamt 19 Jungen erreichten annähernd wenigstens durchschnittliches Calcium und Vitamin D und wiesen in der Regel nur 18 Prozent Fettgewebe auf, während die 104 sehr schlecht Versorgten an die 24 Prozent des Gewichts als Fett mit sich schleppten. Verblüffend war: Jene mit weniger Fett hatten in der Vergangenheit deutlich mehr gegessen, etwa 2.300 Kalorien, und jene mit viel Fett bloß rund 1.700!

Dieses Paradoxon kann erklärt werden. Wer eine Diät startet, erspart dem Organismus keineswegs Arbeit, sondern verlangt einen gewaltigen Kraftakt. Durch gesteigerten Stoffwechsel sollen die Reserven in den Fettgeweben und in der Leber aufgebraucht werden. Dafür benötigt der Körper verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Eine Substanz ragt jedoch als unverzichtbar heraus: das Sonnenvitamin D. Es unterstützt den Abbau von Fettgewebe. Studien belegen eine starke Übereinstimmung von prall ausgedehntem Bauchfett und niedrigen Spiegel Vitamin D im Blut. Die Insulinsensibilität war reduziert. Erhöhte Vitaminzufuhr verstärkte Wirkungen einer kalorienreduzierten Ernährung. Mehr Vitamin D ging mit einer Erhöhung des Sexualhormons Testosteron einher. Auch das verbessert die Fettverteilung und die Bildung von Muskelmasse.

Im Gehirn fördert es die Entstehung des Botenstoffs Serotonin, der auch als Glückshormon bezeichnet wird. Serotonin drosselt den Appetit und erhöht das Gefühl von Sättigung. Die natürlichste Quelle von Vitamin D ist seine Produktion im eigenen Körper durch Sonnenlicht in Maßen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Nahrungsmitteln reich an Vitamin D. Dazu zählen in Freiheit gefangener Wildlachs, Eigelb, Joghurt, Thunfisch, verschiedene Pilze und Lebertran.

In einer Erwachsenenstudie mit übergewichtigen Frauen produzierte die Verabreichung des Duos Calcium und Vitamin D innerhalb von 15 Wochen ein sensationelles Minus von fünf Kilogramm, das entsprach einem Abbau von 32.000 Kalorien im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit der gleichen Ernährung, aber nur mit Plazebopillen ohne Effekte, also ohne die beiden Mikronährstoffe. Sobald es um die Aufnahme von Calcium geht, wird ausschließlich der Weg über ausgewogene Nahrung empfohlen, denn eine Nahrungsergänzung mit Calciumtabletten kann die Entstehung von Nierensteinen und weiteren Problemen fördern.

Die beiden Mikronährstoffe kooperieren sehr gut, denn das Sonnenvitamin D dirigiert zum Beispiel Calcium in die Knochen und nicht in Gefäßwände, was Arteriosklerose bedeuten könnte.

Ganz wichtig: Geringe Werte für Calcium sind bei jedem Körpergewicht bedenklich, da Calcium neben der Bedeutung für die Gesundheit der Knochen auch für Muskeln und für die Funktion der Botenstoffe innerhalb der Nervensysteme eminent wichtig ist. Es spielt auch beim Blutdruck eine günstige Rolle, wovon in späteren Jahren das Herz profitiert.

Die Kinderärzte in der Hauptstadt von Estland, Tallin, wurden sehr präzise. Mehr Calcium steigert die Fettverwertung in den Fettzellen und hemmt sie logischerweise gleichzeitig, neues Fett zu speichern. Schon im Verdauungstrakt verstärkt dieses chemische Element die Weiterbeförderung von Fettmolekülen aus dem Dünndarm in den Dickdarm und ihre Ausscheidung, noch ehe sie zur Gänze absorbiert und verarbeitet werden können. Zweifelsfrei war bewiesen: Je mehr von diesem chemischen Element verzehrt wurde, umso weniger Übergewicht entstand in aller Regel [23].

Vitaminmangel ist mit Übergewicht verknüpft

Wir sollten, falls noch nicht geschehen, auch im Erwachsenenalter einer Versorgung mit dem Vitamin D allerhöchste Priorität einräumen. Diese Empfehlung basiert auf vielen Erkenntnissen. Eine der für uns interessantesten wurde bereits 2009 als Ergebnis einer Studie „Vitamin D und Gewichtsabnahme“ der University of Minnesota, Minneapolis und Saint Paul, U.S.A., publiziert: Der Vitamin D-Spiegel im Blut von Übergewichtigen ist ein Voraussagewert darüber, ob sie überhaupt Fett abbauen können und wie erfolgreich sie dabei sein werden [24].

Auch das war dadurch bestätigt. Schon das Hinzufügen von Vitamin D verbessert die Erfolgsaussichten einer Abmagerungskur! Vitamin D wird als eines der klassischen Vitamine geführt, agiert aber in Wahrheit wie ein Chefhormon, das andere Hormone verstärkt und freisetzt, und es kann im Körper selbst produziert werden, durch Sonnenlicht.

Diverse Nahrungsmittel tierischer Herkunft enthalten Vitamin D, sind jedoch häufig auch sehr kalorienreich: Wildlachs, Thunfisch, Schinken und Schweinekotelett, Ei, Sojamilch sowie mit diesem Vitamin angereicherte Milch, Joghurt, Sojamilch, Mandelmilch und Orangensaft.

Ein Vitamin D-Defizit wird auch mit Parkinson, mit der Entstehung von Diabetes, mit erhöhter Sturzgefahr, mit Schlafstörungen, mit Depression und Ängsten verbunden. Sobald ein möglicher Zusammenhang zwischen diesem speziellen Vitaminmangel und Übergewicht aufgefallen war, meldeten Wissenschaftler aus aller Welt weitere Beobachtungen dazu. Bei einer Untersuchung an mehr als 4.600 Frauen älter als 65 Jahre über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren wurde auf der Basis der angegebenen Ernährungsinformationen herausgerechnet, dass jene mit einem niedrigeren Vitamin D-Spiegel im Blut um zwei Kilo mehr zunahmen als der Durchschnitt. Unter Anwärtern auf bariatrische Chirurgie chirurgische Eingriffe zur Verringerung des Körpergewichts hatten ebenfalls sehr viele einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel. Auf Medscape fasste die Absolventin der Louisiana State University, Dr. Erin LeBlanc für „Exact Science“ zusammen: „80 Prozent der Frauen in unseren Studien hatten weniger als 30 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter Blut. Wir glauben, es könnte mitwirken, ob Fettzellen schrumpfen oder sich vergrößern.“ Festzuhalten ist: Vitamin D dringt in Fettmoleküle ein, ebenso wie die Vitamine A, E und K, und dafür ist eine Mindestmenge notwendig.

In allen Epochen der menschlichen Geschichte wurde Vitamin D aus den UVB-Strahlen des Sonnenlichts auf nackter Haut absorbiert und natürlich zum Teil mit der Nahrung aufgenommen, wie erwähnt in Fisch, Schweinefleisch, Sojamilch und anderen Nahrungsmitteln. Fachleute empfehlen zwischen 200 und 1.200 internationale Einheiten, IU, Vitamin D3, im Extremfall 70 IU pro Kilo Körpergewicht. Ein einzelnes Ei enthält etwa 41 IU.

Die Anreicherung von Weißmehl mit Vitamin D würde nach Berechnungen der University of Birmingham in den kommenden 90 Jahren in England und Wales zehn Millionen Fälle von Vitaminmangel in Bezug auf diesen Vitalstoff vermeiden. Die Kosten pro Person und Jahr würden weniger als 15 Cent betragen. Doch es geschieht nicht [25].

Es geht nicht nur um Gewicht. Ein ausgeprägter Vitaminmangel könnte mit 16 verschiedenen Krebserkrankungen, mit schwerer Immunschwäche, mit rheumatischer Arthritis, mit multipler Sklerose zusammenhängen. Vor allem drohen chronische Erkrankungen durch die ausgeprägte Immunschwäche.

Wer darauf wartet, dass die Pharmaindustrie zu mehr Vitamin D rät, wäre naiv. Wer das Gleiche von der Gesundheitspolitik oder den Krankenkassen fordert, ist gutgläubig.

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