Kitabı oku: «Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt», sayfa 9

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Der als Jährling erworbene Teddy-Sohn Asterus (1923), der als Vierjähriger in England die Champion Stakes gewann und zu Frankreichs bestem Stutenerzeuger in der Geschichte aufstieg (sechsmal in der Sptzenposition), und Tourbillon hatten gute Pedigrees und waren sehr gute Rennpferde, wobei Asterus ein hochklassiger Zweijähriger mit Speed war und dessen Stehvermögen bis etwa 2.000 Meter reichte. Im Gestüt könnten seine Töchter auch zusätzlich von der Qualität der jüngeren Boussac-Hengste profitiert haben. Die ersten zwei Mütter des Ksar-Sohnes Tourbillon (1928) waren in Frankreich hochklassige Rennpferde und Zuchtstuten, seine dritte Mutter war die Gründerstute Frizette, und seine direkte Mutter, Kizil Kourgan (Omnium), die aus der Französischen Oaks-Siegerin Kasbah stammte, gewann in ihrer französischen Heimat die 1000 Guineas, Oaks und den Großen Preis von Paris. Tourbillons Vater war zweifacher Arc de Triomphe-Sieger, der auch das Derby gewonnen hatte, womit Tourbillon einen ausgezeichneten Stammbaum besaß. Und beide Beschäler erfüllten, nach den gezeigten Rennleistungen, auch die Erwartungen im Gestüt.

Auch Pharos war ein fremder Hengst, dem Boussac 1936 Pharis verdankte. Dieser galt als das beste französische Rennpferd seiner Zeit und stammte gleichzeitig vom besten Beschäler ab, der damals zur Verfügung stand. Pharis blieb bei drei Starts ungeschlagen, gewann das heimische Derby, den Großen Preis von Paris; kam 1941 nach Deutschland und ging vier Jahre später wieder nach Hause. Dort gewannen vier seiner Söhne Frankreichs Derby. Obwohl Pharos damals auch von so bekannten Züchtern wie Francoise Dupre und Lord Derby genutzt wurde, hinterließ er bei ihnen kein Produkt der Rennklasse eines Pharis, hinter dessen Mutter nur eine moderate Stutenlinie stand. Auch wenn die Hengstlinie von Pharis zu Englands Derysieger 1974, dem schwierigen Snow Knight führt, hinterließ auch Pharis in Europas Gestüten keinen würdigen Nachfolger.

Der vierte im erstklassigem Hengstquartett, die letzten drei zog Boussac selbst, war der von Tourbillon stammende Djebel, der ein besserer Zweijähriger war als sein Vater, ein hochklassiges Rennpferd und ein hervorragender Beschäler aus einer sehr guten Mutterlinie. Auf dem grünen Rasen gewann er bei seinen 15 Siegen mehrere Rennen zweimal, und in den Englischen 2000 Guineas, dem „Arc de Triomphe“ und im Grand Prix de St. Cloud war er auch nicht zu schlagen. Im Gestüt zeugte er für Boussac fünf Champions. An My Babu hinterließ er in England den Champion-Zweijährigen von 1947, der zu seinen elf Erfolgen auch die in den 2000 Guineas, den Graven- und Sussex Stakes zählte, und der nach seinen Jahren in England auch in der amerikanischen Zucht mit Erfolg wirkte. Dafür hatten ihn 1955 Leslie Combs und seine Partner für 600.000 Dollar gekauft und auf der Spendthrift Farm aufgestellt, wo er 1957 seine Tätigkeit aufnahm.

Boussac, der 1914 in Partnerschaft mit Count Gaston de Castelbajac eine „Acht-Stuten-Partnerschaft“ startete, erwarb seine ersten Qualitätsstuten aus dem Gestüt des Amerikaners Herman Duryea, der seinen Bestand nach Frankreich verlagert hatte, als 1911 und 1912 in New York keine Rennen stattfanden. 1919 kaufte der Franzose sein Fresney-le-Bufford, und im Folgejahr verfügte Boussac bereits über 28 Zuchtstuten. Bereits 1959 konnte er feststellen, das damals 30 % seiner 105 Stuten in ihren Mutterlinien zu der 1914 geborenen Only One (sie fohlte an Ramus den ersten Derbysieger für Boussac, der 1922 gewann), Bonfire oder Diana Vernon zurückführten, die bereits zur genannten Partnerschaft gezählt hatten. Andererseits hatte Boussac bereits 1925 kräftig aussortiert, denn von den 28 Stuten, die sich fünf Jahre früher auf seinen Koppeln tummelten, waren nur noch sechs vorhanden, während der Rest der nun 54 Köpfe zählenden Herde aus Neueinkäufen stammte, von denen 20 in England getätigt worden waren. In den folgenden 25 Jahren, als die Herde auf mehr als einhundert Zuchtstuten angewachsen war, gehörten zu diesen lediglich zehn Neueinkäufe. Der Rest stammte aus der eigenen Nachzucht, wodurch das „vorhandene Blut“ erheblich verdichtet wurde.

1919 kaufte Marcel Boussac 19 Jährlinge, darunter die von Durbar stammenden Durzetta (Prix Morny; Prix de la Foret) und Durban (Prix Vermeille), die im Folgejahr die besten Zweijährigen in Frankreich waren. Durban paarte Marcel Boussac zweimal mit Ksar, der rein französisch gezogen war, und die Ergebnisse hießen Diademe (1927) und Tourbillon, der 12 Monate später folgte. Die Stute gewann die Newmarket Oaks und wurde Großmutter der 1940 geborenen Caravelle, die den Asterus-Sohn Abjer zum Vater hatte und 1942 Frankreichs beste Zweijährige war, die anschließenden die französischen 1000 Guineas und Oaks gewann.

Das zweite Produkt bekam den Namen Tourbillon und wurde u. a. auch Vater des 1937 geborenen Djebel („Arc“) und der in acht Rennen ungeschlagenen Caracalla (1942), die den Prix Royal Oak, Großen Preis von Paris und, vierjährig, Ascot Gold Cup und den „Arc de Triomphe“ zu ihren Highlights zählte. Gezogen war die Stute aus der Asterus-Tochter Astronomie.

Auch Goya II (1934), Esmeralda (1939) und Ambiorix (1946) hatten Tourbillon zum Vater. Ersterer, der zehn Rennen gewann, auch in Deutschland, Belgien und England startete, war als Fünf- und Sechsjähriger Frankreichs Championrenner bei den älteren Generationen und in der Zucht seiner Heimat ein führender Hengst. Esmeralda, aus einer Asterus-Tochter stammend, war zweijährig die Championesse in Frankreich und gewann ein Jahr später die 1000 Guineas ihrer Heimat, während Ambiorix eine Pharos-Stute zur Mutter hatte, als Zweijähriger der Champion Frankreichs war und in der USA-Zucht erfolgreich wirkte.

1920 hatte der Züchter ein „gutes Händchen“ gezeigt, als er drei Jährlingsstuten erwarb, unter denen sich die Sardanapale-Tochter Zariba (1919) befand. Ihr Vater stammte aus der Rothschild-Zucht, gewann 13 von 16 Rennen, darunter das Französische Derby und den Großen Preis von Paris, und die Stallions seiner Heimat führte er 1922 und 1927 an. Dieser Ankauf, der zur Gründerstute wurde, stammte aus der St. Lucre, die eine Tochter der hervorragenden Zuchtstute und Bend Or-Tochter Fairy Gold (der Mutter von Fair Play) war. Zariba gewann zweijährig den Prix Morny, das Grand Criterium d’Ostende und den Prix de la Foret. In der neuen Saison siegte sie im Prix Penelope, schlug im Prix Daru die Hengste und holte sich dann das wichtige Meilenrennen in Deauville, den Prix Jacques Le Marois. Insgesamt gewann die Stute in drei Saisons 13 von 27 Starts und wurde im Gestüt Mutter der großen Rennstute Corrida, die den französischen Derbysieger Coraze fohlte, der bei 26 Versuchen 11 siegreich gestaltete und in Südamerika als erfolgreicher Deckhengst wirkte. Zariba ist gleichzeitig auch ein Beispiel dafür, dass starke Beanspruchung auf der Rennbahn nicht unbedingt das Aus in der Zucht bedeuten muss. Auch Alice Hawthorne, die Mutter des Epsom Derby-Siegers von 1860, Thormanby, wurde in 72 Rennen gesattelt, von denen sie 52 gewann, und Swinging (1939), die Mutter des Amerikaners Equipoise, lief als Zweijährige achtzehnmal und fohlte den 29-fachen Sieger als Erstling.

Im Gestüt war Zariba aber noch besser, als auf der Rennbahn, denn neben Corrida wurde sie auch noch Mutter von Goya II, und ihre Stutenlinie zeigte auch nach vier Generationen noch Kraft, als dieser Galcador (1947; von Djebel) und Philius (1953; von Pharis) entsprangen, die die Derbys zu Epsom und Paris gewannen.

Eine weitere großartige Gründerstue, die Marcel Boussac kaufte, war die 1925 geborene Likka, die von Sardanapale stammte wie Zariba, und die zu der Galopin-Enkelin Dame Masham (1889) führte, die ihre vierte Mutter ist, und auch auf der mütterlichen Seite von Fairy Play zu finden ist. Likka fohlte nach Asterus 1932 Astronomie, die die Mutter der Epsom Oaks-Siegerin Asmena wurde, die 1947 auf die Welt kam und Goya zum Vater hatte. Danach wurde Astronomie Mutter von drei herausragenden Stehern, die jedoch im Gestüt versagten: Der 1940 geborene Trimdon-Hengst Marsyas gewann viermal den Prix du Cadran, Frankreichs „Ascot Gold Cup“, als auch auch die Cups zu Doncaster und Goodwood, den Prix Kergolay und zweimal den Prix Jean Pratt. Ihm folgte 1942 der ungeschlagene Arc de Triomphe-Sieger und Tourbillon-Sohn Caracalla vor dem zwei Jahre jüngerem Arbar, der als Djebel-Hengst den Ascot Gold Cup gewann und als Vierjähriger in Frankreich die ältere Garde beherrschte.

Schließlich war auch die von Lord Derby gezogene Pharostochter Lavendula (1930) noch ein guter Kauf, die der Engländer 1933 für 750 Guineas aussortierte. 1946 fohlte sie für Boussach den Tourbillon-Hengst Ambiorix, der nach dem Sieg im Grand Criterium zum Zweijährigen-Champion aufstieg und 1961 in Amerika die Liste der erfolgreichsten Beschäler anführte.

Später, als mit Pharis und Djebel zwei weitere großartige Rennpferde als Beschäler zur Verfügung stand, wurden die Bousaccschen Pedigrees noch typischer, und Durbar II, Asterus, Tourbillon, Pharis und Djebel verknüpften sich immer enger mit der Stutenherde. Und damit begann das Dilemma, denn Boussac hatte alle seine hochklassigen Blutströme so stark miteinander kombiniert, dass es keine Chance mehr gab, seine Stuten mit den eigenen Hengsten zu paaren. Boussacs Versuche, mit dem Import zweier sensationeller Pferde, Whirlaway und Coaltown der Zucht neues Blut zuzuführen, schlugen fehl. Die letzten französischen Derbysieger aus der Kombination Pharis und Tourbillon wurden 1952 und vier Jahre später abgesattelt. Bis jedoch wieder ein klassischer Siegerhengst aus der Boussac-Stutenherde durchs Ziel ging, sollten 22 Jahre vergehen. Doch dieser 1975 geborene Acamas (Prix du Jockey Club) stammte, wie die Prix de Diana-Siegerin von 1966, Crepellana (Crepello), von einem in England stehendem „fremden“ Hengst, von Mill Reef.

1956 gewann Marcel Boussac zum 19. Male das Besitzer-Championat nach der Gewinnsumme. Es war aber auch der Anfang vom Ende, denn bis 1969 gab es für diesen großen Züchter nur noch drei wichtige Siege: Zweimal Prix Vermeille und das Grand Criterium. Für Boussac war das viel zu wenig. Es war ihm nicht gelungen, einen erstklassigen Deckhengst als dringend benötigten „Outcross“ zu erwerben. Und somit stand auch nach dem Tod der letzten beiden seiner vier großen Beschäler, Pharis 1957 und Djebel ein Jahr später, kein gleichwertigen Ersatz zur Verfügung.

Boussac versuchte noch verschiedene Rezepte enger Inzucht, doch bis auf eine Ausnahme schlug auch das fehl. Und die Ausnahme war die 1946 geborene Coronation, die als Zweijährige den Prix Robert Papin gewann, und ein Jahr später die 1000 Guineas und den „Arc de Triomphe“. Gezogen war diese schöne Stute von dem Tourbillon-Sohn Djebel aus der Tourbillon-Tochter Esmeralda, die als klassische Siegerin im „Arc de Triomphe“ auf den Ehrenplatz gelaufen war. Im Gestüt hinterließ diese erheblich nervöse Stute kein lebendes Fohlen.

1980 schloss der Franzose für immer die Augen. Die großen Sorgen, die ihm seine Zucht zuletzt bereitete, hat er sicherlich mitgenommen wie die um sein zerbrochenes Textilimperium, das bei allem Einsatz für seine Belegschaft – so wurde berichtet – nicht mehr zu retten war und auch den persönlichen Bankrott bedeutete.

Die Einzelheiten werden im Laufe der Zeit in der lebendigen Erinnerung wohl etwas verblassen, dass aber ein Marcel Boussac den erstklassigen Speed, den eine Stute namens Durban aus ihrer Familie mitbrachte, mit dem Stehvermögen verband, das Ksar vertrat, und das sich in dem großartigen Tourbillon vereinte, das wird so schnell nicht vergessen werden.


Tourbillons Vater Ksar 1921 (Freies Foto by Handicapper, Public Domain, via Wikimedia Common)

J. B. JOEL

war ein hoch erfolgreicher englischer Züchter vor dem Zweiten Weltkrieg, der sein Vermögen in Südafrikas Diamanten- und Goldminen machte, und einer von drei Brüdern, die sich alle mit dem Vollblut befassten. Bruder Woolf verstarb bereits 1898, während J. B. Joel das Chidwickbury Stud kaufte und vergrößerte, und der dritte im Bunde, S. B. „Zoli“ Joel, im Rennsport ebenfalls aktiv blieb, und an Pommern den Triple Crown-Sieger von 1915 besaß. Die getrennten Farben von „Jack“ Barnado Joel und S. B. „Zoli“ Joel wurden durch die Cousins Harry „Jim“ Joel, der das Erbe seines Vater „Jack“ Barnato antrat, als dieser 1940 starb, während der Sohn von „Zoli“ Joel, Stanhope Joel, bis 1976 lebte und an Busted (1967; Crepello) Englands „Pferd des Jahres 1967“ besaß. In den gleichen Farben lief auch der St. Ledger-Sieger Chamossaire (1942: Precipitation), der ein Hurry On-Enkel war.

Harry „Jim“ Joel zog den Champion Royal Palace (1964; Ballymoss), den Ledger-Sieger Light Cavalry (1977; Brigadier Gerard), der nach Argentinien umsiedelte, und die 1978 geborene Mill Reef-Tochter Fairy Footsteps (1000 Guineas), die 1987 in ihre neue Heimat USA reiste. Als Jim 1992 starb wurde das Gestüt verkauft. Ehe er jedoch von dieser Welt abtreten musste, hatte sich 1987 noch sein größter Wunsch erfüllt: Sein Maori Venture, trainiert von Andrew Turnell und geritten von Steve Knight, hatte bei seinem einzigen Auftritt zu Aintree die Grand Nationell gewonnen. Erfahren hat das sein Besitzer auf dem Flug von Südafrika vom Kapitain der Maschine. Damit hatte Jim Joel das ungewöhnliche Doppel geschafft, denn zwanzig Jahre früher hatte sein Ballymoss, den der berühmte Noel Murless trainierte, unter George Moore schon das Epsom Derby gewonnen.

Seine Familie besaß klassische Pferde seit 1900, und J. B. Joels Farben, schwarz, rote Kappe, wurde zu elf klassischen Siegen getragen. Darunter viermal in den Oaks und in drei Derbys, für die Sunstar 1911, Humorist 1921 und der Triple Crown Sieger Pommern 1915 gesorgt haben. Ersterer, der zur Eclipse-Hengstlinie zählte und von neun Starts sechs und 16.398 Pfund Sterling gewann, war für einen Derbysieger ziemlich „ordinär“ gezogen, denn sein Vater Sundridge war ein sehr schnelles Pferd, das 16 Sprintrennen gewann. Dass Sundridges Sohn überhaupt im Derby antreten konnte war seinem ausgefuchsten Trainer C. Murton, und im Rennen einem Glanzritt von George Stern zu verdanken. Der Trainer konnte damals die Lahmheit noch rechtzeitig beheben, und der Jockey ritt ihn mit aller Vorsicht. Dennoch gewann er das Rennen mit zwei Längen gegen Lord Derbys Chaucer-Sohn Steadfast, der etwas Startverlust hatte und seine nächsten acht Rennen gewann, auf drei Beinen, denn 400 Meter vor dem Ziel gab das verletzte Bein wieder nach. Anschließend ging der kernige Hengst in die Zucht, wirkte erfolgreich und zeugte in 15 Gestütsjahren 580 Fohlen. Zu seinen besten Söhnen zählte Buchan (1916), der die 2000 Guineas, je zweimal die Eclipse Stakes und Chester Vase gewann, sich aber auch in den Prince of Wale’s-, Champion Stakes, Doncaster Cup und dem Großen Preis von Paris durchsetzte und die Stallions 1927 anführte. Ein anderer Sohn war Craig an Eran (1918), Derbyzweiter hinter Humorist wie Buchan zu Grand Parade. Auch er gewann die 2000 Guineas, St. Jame’s Palace- und Eclipse Stakes, wurde Vater von Admirl Drake (1931), u. a. Sieger im Großen Preis von Paris, dem Grand International zu Ostende und 1955 Champion-Beschäler in Frankreich. Galloper Light (1916) war ein weiterer „Sunstar“, der den Großen Preis von Paris gewann, während er in der Zucht zweimal die Liste der Stutenväter anführte. Auch Sunstars Halbschwester Princess Dorrie schlug nicht aus der Art und gewann die 1000 Guineas und die Oaks.

Ein ganz anderer Typ war der Sieger der Dreifachen Krone. Pommern (1912; Polymelus), der sieben von neun Starts und alle drei Rennen wegen des ersten Weltkrieges zu Newmarket gewann, wobei die September Stakes das St. Ledger ersetzten. Der von Charles Peck trainierte Hengst erledigte diese Aufgaben leicht unter Steve Donoghue, war elegant, sehr schön, ohne jeden Fehler und aus einer St. Simon-Enkelin gezogen. Im Gestüt war er kein Erfolg, und moderne Pedigree-Spezies glauben, dass das an der sehr starken Inzucht gelegen haben könnte, die 3 x 3 auf Hampton und 4 x 3 auf die Hermittochter Distant Shore bestand. Der 2000 Guineas-Sieger Adams Apple, der nach Argentinien exportiert wurde, und Glommen (1922), Sieger im Goodwood Cup, zählten zu den besten Produkten dieses Hengstes.

Der Polymelus-Sohn Humorist gewann sein Derby gegen 22 Konkurrenten unter Donoghue mit einer Halslänge und war drei Wochen später bereits tot. Dieser Hengst muss ein gutes Pferd gewesen sein, denn er litt an Tuberkulose und verblutete während der Mittagspause in seiner Box. Sein Sieg war der letzte der elf Klassiks für Jim Joel, und dieser Derbysieger konnte nun, wie es geplant war, auch Sunstar als Beschäler nicht ersetzen. Der Züchter machte noch etwa 20 Jahre weiter, doch die beste Zeit war damit schon zu Ende.

Natürlich braucht ein „großer“ Züchter auch das notwendige Quentchen Glück, gute Berater, und die meisten von ihnen hatten auch hervorragende Trainer für ihre Pferde. Auch seine zwei Brüder Woolf und S. B „Solly“ waren im Rennsport verankert. Während Woolf Joel 1898 starb, hatte Bruder „Zoli“ noch viele Jahre schöne Erfolge.

In den 19 Jahren, die der Auflösung des Gestüts des Duke of Westminsters 1900 folgten, war J. B. Joel der erfolgreichste Züchter in England, dessen Hauptrivalen W. Hall Walkers Tully Gestüt in Irland und Lord Derbys Zuchtstätte in England waren. Dennoch war der Einfluss von Joels Gestüt hinsichtlich späterer Vollblut-Generationen wesentlich geringer als der seiner genannten Konkurrenten, obwohl Joel über die drei Stuten Yours (Melton), Doris (Loved One) und Absurdity (Melton) verfügte, die jeweils zwei klassische Sieger fohlten. Und Lord Fallmouth und der Duke of Westminster hatten jeweils nur eine solche Zuchtstute (Queen Bertha; Lily Agnes). Und Abram S. Hewitt analysiert in seinem Buch, dass Joels gute Zuchtstuten hinsichtlich Rennleistungen und Pedigree jenen unterlegen waren, und in der zweiten Generation ihrer Stutenlinie zusammen nur noch einen einzigen klassischen Sieger produzierten. Und der genannte Autor folgert weiter, dass sich Joels Erfolg wohl auf drei andere Pluspunkte zu stützen schien: Die Nutzung erstklassiger Hengste, hervorragende Aufzucht und ausgezeichnetes Training, für dass ab 1901 Charles Morten für 25 Jahre verantwortlich war, der auch für Richard Croker trainiert hatte. Dieser, der Derbysieger Orby zog, hatte auch Americus aus den USA nach England gebracht, der mit seiner Tochter Americus Girl die hoch erfolgreiche Stutenlinie Lady Josephine, Mumtaz Mahal gründete. Und diese war verantwortlich für Pferde wie z. B. Fair Trial, Nasrullah, Mahmoud, Tudor Minstrel und viele andere auch. Wäre jedoch Americus erst nach der Etablierung des Jersey Acts 1913 nach England gekommen, dann wären alle seine Nachkommen (hätte es sie dann überhaupt gegeben?) bis zur Änderung dieses Paragraphen 1949 vom Eintrag in das General Stud Book ausgeschlossen geblieben. J. B. Joel lebte zwar noch weitere 20 Jahre, doch als sein langjähriger Trainer ausschied, verließ auch das Glück diesen Züchter, der allerdings selbst erkannt hatte, dass er das Blut seiner Herde schon längst hätte mit neuem auffüllen müssen. Sein Sohn H. J. Joel erbte das Gestüt und verkaufte alles bis auf ein paar Stuten, die der Linie der Absurdity angehörten.

J. B. Joel verfügte auch über zwei sehr gute Hengste, von denen Polymelus seinem Bruder S. B. “Jolly“ Joel gehörte. Der andere war der für 1.450 Guineas auf einer „Pferde-In-Training-Auktion“ gekaufte Spitzensprinter Sundridge. Dieser sorgte für Joels Derbysieger Sunstar und die Gewinnerin der Oaks, Jest (1910). Polymelus (1902; Cyllene) zeugte für J. B. Joel Derbysieger Humorist, St. Ledger-Gewinner Black Jester und stand fünfmal an der Spitze der englischen Deckhengste. Und dieser Züchter hatte auch die drei genannten Stuten, deren Nachkommen neun Klassiks gewannen. die auf das Konto dieser Zucht gingen. Yours: Our Lassie (1900; Ayrshire) und Your Majesty (1905; Persimmon) gewannen die Oaks und das St. Ledger; Doris fohlte Derby- und St. Ledger-Sieger Sunstar und die in den 1000 Guineas und Oaks erfolgreiche Princess Dorrie (Your Majesty), und Absurdity war die Mutter von Jest (1000 Guineas, Oaks) und von Black Jester. Der Sundridge-Sohn Absurd, aus der gleichen Stute, gewann zwar kein Englisches Klassik, zählte jedoch 1911 zu den besten Zweijährigen seiner Heimat, wurde 1915 nach Neuseeland exportiert und stand dort fünfmal an der Spitze der Stallions. Die Rennleistungen dieser drei Stuten waren schwach, wie die bis dahin gezeigten Zuchtleistungen. Absurdity hatte nur ein Fohlen, und das was war ähnlich schlecht wie das von Yours. Und das beste Produkt der vier vorherigen Doris-Fohlen verdiente ganze 400 Pfund. Und so waren es hier wohl ausschließlich die Hengste, die für die enormen Verbesserungen sorgten.

Als diese Hengste in den frühen 1920er Jahren zu Childwicbury nicht mehr zur Verfügung standen, ging die Qualität, die aus diesem Gestüt kam, erheblich zurück, während Joels Blutlinien anderswo weiter erfolgreich waren. Absurd (1909; Sundridge) sorgte in Neuseeland dafür, und die südamerikanischen Töchter des nach Argentinien exportierten Your Majesty (1905; Persimmon) harmonierten sehr gut mit Congreve, dem einheimischen Spitzenhengst. Ihr Nachwuchs war nicht nur in Argentinien, sondern auch in Chile, Uruquay und Peru erfolgreich. In Amerika wurde North Star (1914; Sunstar) Vater des Kentucky Derby-Siegers Bubbling Over, der den Run for the Roses 1926 gewann, nachdem er als Zweijähriger seine ersten fünf Starts erfolgreich gestaltet hatte. Gezüchtet hatte ihn Colonel E. R. Bradleys Idle Hour Stock Farm, die auch seinen Sohn Burgoo King (1932) aufzog. Nach dessen Siegen im Kentucky Derby und den Preakness Stakes kam er zurück, hatte jedoch als Stallion nur mäßigen Erfolg. North Star wurde in Amerika auch der Vater von Blossom Time, deren Sohn Blue Larkspur die Belmont Stakes gewann und als Dreijähriger 1929 „Pferd des Jahres“ in den Staaten war.

Polymelus war als Hengst aber nicht nur für Joels Gestüt wichtig, sondern auch für Lord Derby, denn dessen Phalaris (1913) stammte ebenfalls von diesem Cyllene-Sohn. Und in Lord Derbys Gestüt traf das Polymelus-Blut in Form von Phalaris auf die besten Blutlinien, und das Ergebnis ist bekannt. Für Jim Joel jedoch war die wahrscheinlich letzte Chance, in seinem Gestüt wieder hochklassige Pferde zu züchten, wohl vergeben, als er den Verlust seines letzten Derbysiegers Humorist hinnehmen musste.

Zwischen dem hochklassigen Sprinter Sundridge, der für Joel ein gewaltiger Eckpfeiler seiner Zucht war, und dem „Speed Horse“ Phalaris in Lord Derbys Gestüt, zieht sich die Parallele, dass beide Hengste hochklassigen Speed in eine Herde brachten, deren Pedigrees größtenteils als „stout“ (robust) zu bezeichnen sind. Und der Zuchterfolg war geprägt durch die Kreuzung von Speed mit Stuten, die über diese Stout-Charakteristiken verfügten. Außerdem, so unterstreicht Abraham S. Hewitt seine Analyse, bestand auch eine engere Inzucht in den Pedigrees der nahen Vorfahren dieser beiden Beschäler: Sundridge hatte auf der Vaterseite 4 x 4 Newminster, und auf der unteren Hälfte 4 x 4 Stockwell im Pedigree, also zwei herausragende Stallions der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Mutter von Phalaris, Bromus (1905), war 2 x 3 auf den Stockwell-Enkel Springfield ingezogen, der der Zucht Queen Victorias entsprang, und der Vater von Bromus, Sainfoin (1887) hatte Stockwell 3 x 3 im Stammbaum.


S. B. Joels Pommern (Steve Donoghue) feierte seine Triple Crown wegen des I. Weltkrieges zu Newmarket (Freies Foto Wikipedia common Domain; unbekannter Autor)

Von den neun wichtigsten Pferden, die J. B. Joel zog, gewannen vier die Oaks, je zwei das Derby, St. Ledger und die 1000 Guineas, während Sunstar auch für einen Sieg in den 2000 Guineas sorgte, während sich neun weitere Pferde in klassischen Rennen platzieren konnten. Die beiden Hengste, die kein klassisches Rennen gewannen, Nordstar und Absurd, agierten in den USA und Neuseeland als Stallions erfolgreich. Zu den wichtigsten Ankäufen für diese Zucht zählte natürlich Polymelus, der1906 auf der Oktober-Auktion in Newmarket für 4.200 Guineas erworben wurde. Und er zeugte auch nicht nur Pommern, sondern auch Polyphontes (1921), der zweimal die Eclipse Stakes und auch das Ascot Derby gewann. Zwei weitere gute Käufe waren Merry Agnes, die damals Pommern trug, für 500 Pfund, und Long Set (1907) der aus einem Verkaufsrennen für 500 Guineas erworben wurde und danach Rennen wie den Doncaster Cup, Cambridgeshire, Linclonshire und Hunt Cup gewann.

Bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts wurden auch viele große Jockeys geboren, und vor Lester Piggott (1935) waren das ganz besonders Fred Archer (1857-1886), Sir Gordon Richards (1904-1986) und Steve Donoghue, der sehr oft die Joel-Farben trug. Und zu diesem Reiter schrieb Roger Moretimer in seinem Buch (The Derby Stakes) „Steve, a superb horseman with beautiful hands, sound judgement of pace and iron nerves, was first and foremost a superb horseman. And horses went kindly for him.”

Geboren wurde der Reiter 1884 als Sohn eines Eisenarbeiters in Warrington, das zwischen Liverpool und Manchester im Nordwesten Englands liegt. Damals war die am Mersey River gelegene Stadt einer der unattraktivsten Orte Englands, denn er lebte von der Schwerindustrie. Mit 12 Jahren lief Steve von zu Hause weg und war in mehreren bekannten Rennställen vor Ort, ehe er mit 18 Jahren in Frankreich bei dem amerikanischen Trainer Edward Johnson einen festen Job erhielt. 1904 ritt er seinen ersten Sieger, wechselte 1906 für einige Jahre nach Irland und erhielt 1911seinen ersten Vertrag von dem legendären Trainer Henry Seymour „Atty“ Persse, der als junger Mann in Irland auf den Hindernisbahnen erfolgreich war. 1903 begann Persse als Trainer, trat 1954 in Lambourn in den Ruhestand und sechs Jahre später, im Alter von 91 Jahren, von dieser Welt ab.

Persse trainierte auch „das graue Wunder“, The Tetrarch, der als Zweijähriger alle sieben Starts überlegen gewann, danach abtrat und auf die Vollblutzucht gewaltigen Einfluss nahm. Und mit diesem unglaublichen Apfelschimmel, dem besten Pferd jenes Jahrhunderts, war auch Steve Donoghue verbunden. Er saß in seinem Sattel. 1914 gewann der Jockey 129 Rennen und das erste seiner zehn in Folge errungenen Championate. Er ritt die Derbysieger von 1921 bis 1923, Humorist, Captain Cuttle und Papyrus. Danach folgten Manna 1925 und die Kriegs-Derbys zu Newmarket mit Pommern und Gay Crusader 1915 und 1917. Donoghue, der 33 Jahre im Sattel saß und niemals vor die Stewards zitiert wurde und 14 englische Klassiks gewann, ritt auch den berühmten Wallach Brown Jack (1924), der sechsmal die Queen Alexandra Stakes zu Royal Ascot und viermal den Goodwood Cup gewann. Insgesamt absolvierte der Jackdaw-Sohn 65 Starts, und zu seinen 25 Siegen, von denen sieben von der Hindernisbahn stammten, zählte auch das Champion Hürdle zu Cheltenham.

Steve Donoghue ritt bis 1937, als er sich mit den Siegen auf der Solario-Tochter Exhibitionnist in den 1000 Guineas und Oaks verabschiedete. Die Stute, die Joseph Lawson für Sir Victor Sassoon trainierte, beendete dann auch den Ruf seiner Fans „Come on, Steve“, der Jahrzehnte über die Rennbahnen hallte, wenn dieser Jockey sein Finish ritt. Es war aber nicht nur dieser „Schlachtgesang“, der sogar in der englischen Sprache Einlass fand und noch heute verwendet wird, wenn man jemanden ermuntern will, sondern auch die Härte und Courage dieses Mannes wird in Erinnerung bleiben, die er beispielsweise 1920 zeigte. Im Derby krachte er gewaltig zu Boden, lag ausgestreckt und reglos auf dem Rasen, rappelte sich hoch, ging zurück in den Jockeyraum und ritt, nach einer kurzen Pause, am gleichen Nachmittag noch zwei Sieger.

Privat war dieser großzügige Jockey Jockey zu freizügig und wurde ausgenutzt. Der Versuch als Züchter und eine kurze Trainerkarriere verschlangen viel Geld, sodass am Ende nur noch wenig vorhanden war. Als er 1945 starb, verabschiedete sich der Zweite dieser großartigen Reiter, die vor und nach jener Jahrhundertwende von den Rennsportbegeisterten gefeiert wurden. Aber es sollten nicht nur Namen folgen wie Lester Piggott oder Willie Shoemaker, Eddery oder Carson, Cauthen oder Dettorie und die modernen Größen in Übersee, oder die der Hindernisbahn, die ein gewisser Sir Anthony P. McCoy mit zwanzig Championaten und mehr als 4.500 Siegen anführt. Und Deutschland hatte nach seinem „Otto Otto“ Schmidt, der sieben Derbys gewann, auch weitere Sattelkünstler in seinen Landesgrenzen. Und heute ist auch ein Andrasch Starke mit dabei, wenn sich die Elite irgendwo auf unserem Globus trifft.

Joels Childwickbury Stud, St. Albanus, Herdfordshire wurde 1888 von Sir John Blundell Maple erbaut, 1906 an Jack Barnato Joel verkauft, dessen Sohn Jim Joel es zu einem hoch erfolgreich Gestüt werden lies. Ab 1993 züchtete hier die Marquesa de Moratella Vollblüter, bis das mit viel Character und Geschichte ausgestattete Gestüt Ende 2011 in den Besitz der Familie Flatt überging, die Tradition, Charm und Modernität bei der Renovierung vereinte. Und dort steht auch heute noch ein Denkmal, dass an die Stute Doris, die Mutter von Sunstar und Princess Dorrie, erinnert.


Das heutige Childwickbury Stud der Familie Flatt; 50 Meilen südlich von Newmarket und 27 nördlich von London gelegen, wo Max Weston als Stud-Manager agiert. (Foto: Courtesy of Childwickbury Stud)

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22 aralık 2023
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744 s. 91 illüstrasyon
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9783961451456
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