Kitabı oku: «Триумфальная арка / Arc de Triomphe», sayfa 4
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«Sehen Sie das, Veber?» fragte Ravic. «Hier – und hier – und hier…»
Ravic richtete sich auf. «Krebs», sagte er. «Klarer, Krebs! Das ist die verfluchteste Operation, die ich seit langem gemacht habe. Aber wir können nicht von unten arbeiten, müssen schneiden, und plötzlich finden wir Krebs.»
Veber sah ihn an. «Was wollen Sie machen?»
«Wir müssen weiterschneiden. Den Hysterektomieschnitt4 machen», sagte Ravic. «Keinen Sinn, was anderes zu tun. Das verdammte ist nur, daß sie es nicht weiß. Wie ist der Puls?» fragte er die Narkoseschwester.
«Regelmäßig. Neunzig.»
«Blutdruck?»
«Hundertzwanzig.»
«Gut.» Ravic sah auf den Körper Kate Hegströms, der auf dem Operationstisch lag. «Sie müßte es vorher wissen. Sie müßte einverstanden sein. Wir können nicht so einfach in ihr herumschneiden. – Oder können wir?»
«Nach dem Gesetz nicht. Sonst … wir haben ja schon angefangen.»
«Das mußten wir. Die Ausschabung5 war nicht von unten zu machen. Dies hier ist eine andere Operation. Eine Gebärmutter herausnehmen, ist etwas anderes als eine Auskratzung6.»
«Ich glaube, sie vertraut Ihnen, Ravic.»
«Ich weiß es nicht. Vielleicht. Aber ob sie einverstanden wäre …?» Messer, Eugenie.» Er machte den Schnitt bis zum Nabel .
«Sehen Sie hier, Veber … und hier …. Die dicke, harte Masse. Es ist schon zu weit.»
Veber starrte auf die Stelle, die Ravic ihm zeigte. «Sehen Sie das hier», sagte Ravic. «Wir können die Arterien nicht mehr abklammern. Hoffnungslos …»
Er löste vorsichtig ein schmales Stück los. «Ist Boisson im Laboratorium?»
«Ja», sagte die Krankenschwester. «Er wartet schon.»
«Gut. Schicken Sie es hinüber. Wird nicht länger als zehn Minuten dauern.»
«Sagen Sie ihm, er soll telefonieren», sagte Veber. «Sofort. Wir warten mit der Operation.»
Ravic richtete sich auf.
«Wie ist der Puls?»
«Fünfundneunzig.»
«Blutdruck?»
«Hundertfünfzehn.»
«Gut. Ich glaube, Veber, wir brauchen jetzt nicht mehr nachzudenken, ob wir ohne Zustimmung operieren sollen oder nicht. Hier ist nichts mehr zu tun.»
Veber nickte.
«Zunähen», sagte Ravic. «Das Kind wegnehmen, das ist alles. Zunähen und nichts sagen.»
Er stand einen Moment und sah auf den Körper unter den weißen Tüchern. Das grelle Licht machte die Tücher noch weißer, wie frischer Schnee. Kate Hegström, vierunddreißig Jahre alt, kapriziös, schmal, braun, trainiert, voll von Willen zum Leben – zum Tode verurteilt durch Krebs , der ihre Zellen zerstört hatte. Er beugte sich wieder über den Körper. «Wir müssen ja noch …»
Das Kind. In diesem zerfallenen Körper wuchs ja noch ein Leben heran. Verurteilt mit ihm. Irgend etwas, das einmal spielen wollte in Gärten, das irgend etwas werden wollte, Ingenieur, Priester, Soldat, Mörder, Mensch, etwas, das leben, leiden, glücklich sein wollte und zerbrechen … vorsichtig ging das Instrument– fand den Widerstand, brach ihn behutsam, brachte ihn heraus – vorbei. Nichts mehr als etwas totes Fleisch und Blut.
Das Telefon klingelte von unten. Veber blickte zur Tür. Ravic sah nicht hin. Er wartete. Er hörte die Tür. Die Schwester kam herein. «Ja», sagte Veber.
«Krebs.»
Ravic nickte und begann weiterzuarbeiten. Neben ihm zählte Eugenie die Instrumente. Er begann zu nähen. Fein, methodisch, genau, völlig konzentriert und ohne jeden Gedanken.
«Fertig.»
Eugenie kurbelte mit dem Fuß den Tisch wieder horizontal und deckte Kate Hegström zu. Scheherazade, dachte Ravic, vorgestern, ein Kleid von Mainbocher, waren Sie einmal glücklich, oft , ich habe Angst, eine Routinesache; die Zigeuner spielen. – Er sah auf die Uhr über der Tür. Zwölf. Mittag. Draußen öffneten sich jetzt die Büros und Fabriken, und gesunde Leute beeilen sich.
Die beiden Schwestern schoben den flachen Wagen aus dem Operationssaal heraus. Ravic riß die Gummihandschuhe von den Händen, ging in den Waschraum und begann sich zu waschen.
«Ihre Zigarette», sagte Veber, der sich neben ihm an dem zweiten Becken wusch.
«Sie verbrennen sich die Lippen.»
«Ja. Danke. Wer wird es ihr nur sagen, Veber?»
«Sie», erklärte Veber.
«Wir müssen ihr erklären, warum wir geschnitten haben. Sie hatte erwartet, wir würden es von innen machen. Wir können ihr nicht sagen, was es wirklich war.»
«Es wird Ihnen schon etwas einfallen», sagte Veber.
«Sie haben ja bis heute abend Zeit.Sie weiß, daß Sie sie operiert haben, und wird es von Ihnen wissen wollen. Sie würde nur unruhig werden, wenn ich käme.»
«Stimmt.»
«Ich verstehe nicht, wie es sich in so kurzer Zeit entwickeln konnte.»
«Es kann. Ich wollte, ich wüßte, was ich sagen soll.»
«Ihnen wird schon etwas einfallen, Ravic. Irgendeine Zyste oder ein Myom.»
«Ja», sagte Ravic. «Irgendeine Zyste oder ein Myom.»
Nachts ging er noch einmal zur Klinik. Kate Hegström schlief. Sie war abends aufgewacht, hatte erbrochen, ungefähr eine Stunde unruhig gelegen und war dann wieder eingeschlafen.
«Hat sie irgend etwas gefragt?»
«Nein», sagte die rotbackige Schwester.
«Ich nehme an, daß sie durchschlafen wird bis morgen. Wenn sie aufwacht und fragt, sagen Sie ihr, alles sei gut abgelaufen. Sie solle weiterschlafen. Geben Sie ihr, wenn es nötig wird, ein Mittel. Wenn sie unruhig wird, rufen Sie Doktor Veber oder mich an.»
Er trat in ein Bistro und setzte sich an einen Marmortisch am Fenster. Der Raum war rauchig und voll Lärm. Der Kellner kam. «Einen Dubonnet und ein Paket Colonial.»
Er öffnete das Paket und zündete sich eine der schwarzen Zigaretten an. Neben ihm debattierten ein paar Franzosen über die korrupte Regierung und den Pakt von München. Ravic hörte nur halb hin. Jeder wußte, daß die Welt apathisch in einen neuen Krieg hineintrieb. Niemand hatte etwas dagegen. Er trank das Glas Dubonnet. Der süßlich dumpfe Geruch des Aperitifs füllte den Mund mit schalem Widerwillen. Wozu hatte er ihn nur bestellt? Er winkte dem Kellner. «Einen fine.» Er blickte durch die Scheiben hinaus und schüttelte die Gedanken ab. Wenn man nichts tun konnte, sollte man sich nicht verrückt machen. Er erinnerte sich, wann er diese Lehre bekommen hatte. Eine der großen Lehren seines Lebens.
Es war 1916 gewesen, im August, in der Nähe von Ypern. Die Kompanie war einen Tag vorher von der Front zurückgekommen. Es war ein ruhiger Abschnitt gewesen, in dem sie das erstemal, seit man sie ins Feld geschickt hatte, eingesetzt worden war. Nichts war passiert. Jetzt lagen sie in der warmen Augustsonne um ein kleines Feuer herum und brieten Kartoffeln, die sie in den Feldern gefunden hatten. Eine Minute später war nichts mehr davon da. Ein plötzlicher Artillerieüberfall – eine Granate, die mitten ins Feuer geschlagen hatte –; als er wieder zu sich kam, heil, unverletzt, sah er zwei seiner Kameraden tot – und etwas weiter seinen Freund Paul Meßmann, den er kannte, seit sie beide laufen konnten, mit dem er gespielt hatte, die Schule besuchte– er lag da, den Magen und den Bauch aufgerissen … Sie schleppten ihn auf einer Zeltbahn zum Feldlazarett, den nächsten Weg, durch ein Getreidefeld einen flachen Abhang hinauf. Sie schleppten ihn zu viert, jeder an einer Ecke, und er lag in der braunen Zeltbahn, die Hände in die weißen, fetten, blutigen Eingeweide gepreßt, den Mund offen, die Augen verständnislos starr. Er starb zwei Stunden später. Eine davon schrie er. Ravic erinnerte sich, wie sie zurückgekommen waren. Er hatte stumpf und verstört in der Baracke gesessen. Es war das erstemal, daß er so etwas gesehen hatte. Katczinsky hatte ihn da gefunden, der Gruppenführer, Schuhmacher im Privatleben. «Komm mit», hatte er gesagt. «In der Bayernkantine gibt es heute Bier und Schnaps. Wurst auch.» Er hatte ihn angestarrt. Wie konnte es sein? Katczinsky hatte ihn eine Weile beobachtet, hatte dann gesagt: «Du kommst mit. Du wirst heute fressen und saufen.» Er hatte nicht geantwortet. Katczinsky hatte sich neben ihn gesetzt. «Ich weiß, was los ist. Ich weiß auch, was du jetzt über mich denkst. Aber ich bin zwei Jahre hier und du zwei Wochen. Hör zu! Können wir noch etwas für Meßmann tun? – Nein. – Glaubst du, daß wir alles riskieren würden, wenn eine Chance da wäre, ihn zu retten?» – Er hatte aufgeblickt. Ja, das wußte er. Er wußte das von Katczinsky.
«Gut. Er ist tot. Wir können nichts mehr machen. Aber in zwei Tagen müssen wir wieder ’raus und nach vorn. Diesmal wird es nicht so ruhig da sein. Wenn du jetzt hier hockst und an Meßmann denkst, frißt du es in dich ’rein. Es macht deine Nerven kaputt, wirst unsicher. Gerade genug vielleicht, daß du beim nächsten Feuerüberfall draußen nicht schnell genug bist. Halbe Sekunde zu spät. Dann schleppen wir dich wie Meßmann zurück. Wem nützt das? Meßmann? Nein. Jemand anderem? Nein. Dich haut es um, das ist alles. Verstehst du nun?» – «Ja, aber ich kann nicht.» – «Halt’s Maul, du kannst! Andere haben es auch gekonnt. Du bist nicht der erste.» Es war besser geworden nach dieser Nacht. Er war mitgegangen, er hatte seine erste Lektion gelernt. Hilf, wenn du kannst – tu alles dann –; aber wenn du nichts mehr tun kannst, vergiß! Dreh dich um! Halt dich fest! Mitleid ist etwas für ruhige Zeiten. Nicht, wenn es ums Leben geht.
Begrabe die Toten und friß das Dasein! Du wirst es noch brauchen müssen. Trauer ist eines, Tatsachen sind ein anderes. Man trauert nicht weniger, wenn man trotzdem die Tatsachen sieht und anerkennt. Nur so überlebt man.
Ravic trank den Kognak aus. Die Franzosen am Nebentisch schwatzten immer noch über ihre Regierung. Ravic drückte seine Zigarette aus. Er blickte sich um. Was sollte das alles? Er winkte dem Kellner und zahlte.
Die Scheherazade war dunkel, als er eintrat. Die Zigeuner spielten, und nur das Licht des Scheinwerfers lag voll auf dem Tisch neben dem Orchester, an dem Joan Madou saß. Ravic blieb am Eingang stehen. Einer der Kellner kam heran und rückte ihm einen Tisch zurecht. Aber Ravic blieb stehen und sah zu Joan Madou hinüber.
«Wodka?» fragte der Kellner.
«Ja. Eine Karaffe.»
Ravic setzte sich hin. Er goß sich ein Glas Wodka ein und trank es rasch. Er wollte loswerden, was er draußen gedacht hatte. Er sah, daß er an demselben Tisch saß, an dem er vor zwei Tagen mit Kate Hegström gesessen hatte. Nebenan wurde ein anderer Tisch frei. Er rückte nicht hinüber. Es war gleichgültig, ob er an diesem Tisch saß oder am nächsten – es half Kate Hegström nicht.
Was hatte Veber einmal gesagt? Weshalb regen Sie sich auf, wenn eine Operation hoffnungslos ist? Man tut, was man kann, und geht nach Hause. Er hörte die Stimme Joan Madous vom Orchester her. Kate Hegström hatte recht gehabt – es war eine erregende Stimme.
«Wie gefällt sie Ihnen?»
«Wer?» Ravic stand auf. Der Manager stand neben ihm. Er machte eine Bewegung zu Joan Madou hinüber.
«Gut. Sehr gut.»
Der Manager ging weiter. Ravic blickte ihm nach und griff nach seinem Glas. Das Orchester begann einen Tango zu spielen.
Joan Madou erhob sich und ging zwischen den Tischen hindurch. Sie mußte einige Male warten, weil die Paare zur Tanzfläche gingen. Ravic sah sie an, und sie sah ihn an. Ihr Gesicht verriet keine Überraschung. Sie ging gerade auf ihn zu. Er stand auf und schob den Tisch beiseite. Ein Kellner kam, um ihm zu helfen. «Danke», sagte er, «das mache ich schon allein. Wir brauchen nur noch ein Glas.»
Er rückte den Tisch wieder zurecht und füllte das Glas, das der Kellner brachte. «Das ist Wodka hier», sagte er. «Ich weiß nicht, ob Sie das trinken.»
«Ja. Wir haben es schon einmal getrunken. In der Belle Aurore.»
«Richtig.»
Wir waren auch schon einmal hier, dachte Ravic. Vor einer Ewigkeit. Vor drei Wochen. Jetzt … «Salute», sagte er. Ein Schein flog über ihr Gesicht. Sie lachte nicht; ihr Gesicht wurde nur heller. «Das habe ich lange nicht gehört», sagte sie. «Salute.» Er trank sein Glas aus und sah sie an. Die hohen Brauen, die weit auseinanderstehenden Augen, der Mund – alles, was früher verwischt und einzeln und ohne Zusammenhang gewesen war, hatte sich auf einmal versammelt zu einem hellen, geheimnisvollen Gesicht, einem Gesicht, dessen Geheimnis seine Offenheit war. Es versteckte nichts und gab dadurch nichts preis. Warum habe ich früher das nicht gesehen, dachte er. Aber vielleicht war es damals nicht da.
«Haben Sie eine Zigarette?» fragte Joan Madou.
«Nur die algerischen. Die mit dem schweren, schwarzen Tabak.»
Ravic wollte dem Kellner winken. «Sie sind nicht zu schwer», sagte sie. «Sie haben mir schon einmal eine gegeben. Am Pont de l’Alma.»
«Das ist wahr.»
Es ist wahr, und es ist nicht wahr, dachte er. Damals warst du nicht du; da ist noch manches andere zwischen uns gewesen, und plötzlich ist nichts mehr davon wahr. «Ich war schon einmal hier», sagte er.
«Vorgestern.»
«Ich weiß es. Ich habe Sie gesehen.»
Sie fragte nicht nach Kate Hegström. Sie saß ruhig und entspannt in der Ecke und rauchte. Dann trank sie, ruhig und langsam. Sie hatte plötzlich Wärme und eine selbstverständliche, sichere Gelassenheit.
Die Karaffe Wodka war leer. «Wollen wir das weiter trinken?» fragte Ravic.
«Was war es, das Sie mir damals zu trinken gegeben haben?»
«Wann? Hier? Ich glaube, wir haben da eine Menge durcheinander getrunken.»
«Nein. Nicht hier. Am ersten Abend.»
Ravic dachte nach. «Ich weiß es nicht mehr. – War es nicht Kognak?»
«Nein. Es sah aus wie Kognak, aber es war etwas anderes. Ich habe versucht, es zu bekommen, aber ich habe es nicht gefunden.»
«Warum? War es so gut?»
«Nicht deshalb. Es war das Wärmste, was ich je in meinem Leben getrunken habe.»
«Wo haben wir es getrunken?»
«In einem kleinen Bistro in der Nähe des Arc. Man mußte ein paar Stufen hinuntergehen. Es waren Chauffeure da und ein paar Mädchen.»
«Ah, ich weiß. Es wird Calvados gewesen sein. Apfelschnaps aus der Normandie. Haben Sie den schon versucht?»
«Ich glaube nicht.»
Ravic winkte dem Kellner. «Haben Sie Calvados?»
«Nein. Leider nicht.»
«Zu elegant hier dafür. Es wird also Calvados gewesen sein. Schade, daß wir es nicht herausfinden können. Am einfachsten wäre, noch einmal in die Kneipe zu gehen. Aber das können wir ja jetzt nicht.»
«Warum nicht?»
«Müssen Sie nicht hierbleiben?»
«Nein. Ich bin fertig.»
«Gut. Wollen wir gehen?» – «Ja.»
Ravic fand die Kneipe ohne Mühe. Sie war ziemlich leer. Der Kellner hat sie erkannt. Er wischte die Tisch ab. «Ein Fortschritt», sagte Ravic. «Das hat er damals nicht gemacht.»
«Nicht diesen Tisch», sagte Joan. «Den dort.»
Ravic lächelte. «Sind Sie abergläubisch?»
«Manchmal.»
Der Kellner stand neben ihnen. «Stimmt», sagte er. «Damals haben Sie auch hier gesessen.»
«Erinnern Sie sich noch daran?»
«Genau.»
«Sie sollten General werden», sagte Ravic. «Mit so einem Gedächtnis.» «
«Ich vergesse nie etwas.»
«Wissen Sie auch noch, was wir damals getrunken haben?»
«Calvados», sagte der Kellner ohne lange zu denken.
«Gut. Das wollten wir jetzt wieder trinken.»
Ravic wandte sich an Joan Madou.
«Wie einfach sich manchmal Probleme lösen! Jetzt werden wir sehen, ob er auch noch genauso schmeckt.»
Der Kellner brachte die Gläser.
«Doppelte. Sie bestellten damals doppelte Calvados.»
«Wissen Sie auch noch, wie wir angezogen waren?»
«Regenmantel. Die Dame trug ein Béret de Basque.»
«Sie sind zu schade hier. Sie gehören in ein Varieté.»
«War ich doch», erwiderte der Kellner erstaunt.
«Zirkus. Habe ich Ihnen doch erzählt. Haben Sie das denn vergessen?»
«Ja. Zu meiner Schande, ja.»
«Der Herr vergißt leicht», sagte Joan Madou zu dem Kellner. «Er ist ein Künstler im Vergessen. So wie Sie ein Künstler im Nichtvergessen.»
Ravic blickte auf. Sie sah ihn an. Er lächelte.
«Und jetzt wollen wir den Calvados versuchen. – Salute!»
«Salute!»
Der Kellner blieb stehen.
«Was man vergißt, das fehlt einem später im Leben, mein Herr», erklärte er.
Das Thema war für ihn noch nicht erschöpft .
«Richtig. Und was man nicht vergißt, macht es einem zur Hölle.»
«Mir nicht. Es ist ja vorbei. Wie kann es einem da das Leben zur Hölle machen?»
Ravic blickte auf. «Gerade deshalb, Bruder. Aber Sie sind ein glücklicher Mensch, nicht nur ein Künstler. Ist der gleiche Calvados?» fragte er Joan Madou. – «Er ist besser.» Er sah sie an. Eine leichte Wärme stieg ihm in die Stirn. Er wußte, was sie meinte. Sie saß in der kahlen Kneipe, als wäre sie zu Hause. Er sah, daß sie ihr Glas ausgetrunken hatte.
«Alle Achtung», sagte er. «Das war ein doppelter Calvados. Wollen Sie noch einen?»
«Ja. Wenn Sie Zeit haben.»
Warum sollte ich keine Zeit haben, dachte er. Dann fiel ihm ein, daß sie ihn das letztemal mit Kate Hegström gesehen hatte. Er blickte auf. Ihr Gesicht verriet nichts.
«Ich habe Zeit», sagte er. «Ich muß morgen um neun operieren, das ist alles.»
«Können Sie das, wenn Sie so spät aufbleiben?»
«Ja. Das hat nichts damit zu tun. Es ist Gewohnheit. Ich operiere auch nicht jeden Tag.»
Der Kellner füllte die Gläser nach. Er brachte mit der Flasche eine Schachtel Zigaretten und legte sie auf den Tisch. Es war ein Paket Laurens grün. «Die hatten Sie doch damals auch, wie?» fragte er Ravic triumphierend.
«Keine Ahnung. Sie wissen mehr als ich. Aber ich glaube Ihnen ohne weiteres.»
«Es stimmt», sagte Joan Madou.
«Es waren Laurens grün.»
«Sehen Sie! Die Dame hat ein besseres Gedächtnis als Sie, mein Herr.»
«Das weiß man noch nicht. Auf jeden Fall können wir die Zigaretten brauchen.»
Ravic öffnete das Paket und hielt es ihr hinüber. «Wohnen Sie noch in demselben Hotel?» fragte er.
«Ja. Ich habe nur ein größeres Zimmer genommen.»
Eine Gruppe von Chauffeuren kam herein. Sie setzten sich an den Nebentisch und begannen ein lautes Gespräch.
«Wollen wir gehen?» fragte Ravic. Sie nickte.
Er winkte dem Kellner und zahlte. «Müssen Sie nicht doch noch zurück zur Scheherazade?»
«Nein.»
Er nahm ihren Mantel. Sie zog ihn nicht an. Sie hängte ihn nur über ihre Schultern.
«Dann werden wir Sie jetzt zu Ihrem Hotel bringen», sagte er, als sie draußen vor dem Eingang in dem leise sprühenden Regen standen.
Sie wandte sich langsam zu ihm. «Gehen wir nicht zu dir?» «Ja», sagte er.
«Ich habe auf dich gewartet. Wußtest du das?» fragte sie. – «Nein.»
Ihre Augen glänzten im Widerschein der Laterne. Man konnte hindurchsehen, und sie schienen nirgendwo aufzuhören. «Ich habe dich heute erst gesehen», sagte er. «Das früher warst du nicht.»
«Nein.»
«Das früher war alles nicht.»
«Nein. Ich habe es vergessen.»
«Halte mich», sagte Joan.
Er sah in ihr Gesicht hinunter und legte den Arm um sie. «Muß man dich halten?» fragte er.
«Ja.»
Ihre Hände lagen dicht zusammen an seiner Brust. «Ich werde dich schon halten.»
«Ja.»
«Wir wollen nicht fahren. Laß uns gehen.»
«Es fängt an zu regnen.»
«Das ist kein Regen. Das ist Nebel. Ich will kein Taxi. Ich will mit dir gehen.»
«Gut.»
Sie lächelte und lehnte sich an ihn. Er spürte, wie etwas in ihm sich öffnete und ausbreitete, warm und weich und weit, etwas, das ihn niederzog wie mit vielen Händen, und es war plötzlich unerträglich, daß sie nebeneinander standen, auf Füßen, schmalen Plattformen, lächerlich aufgerichtet, balancierend…
«Komm», sagte er.
Sie gingen durch den feinen Regen die leere, graue Straße entlang, und plötzlich, als sie an das Ende kamen, lag der Platz wieder mächtig und ohne Grenzen vor ihnen, und hob sich das schwere Grau des Arc.
9
Ravic ging zum Hotel zurück. Joan Madou hatte morgens noch geschlafen, als er weggegangen war. Er hatte geglaubt, in einer Stunde zurück zu sein. Jetzt war es drei Stunden später.
«Hallo, Doktor», sagte jemand, der ihm auf der Treppe zum zweiten Stock begegnete.
Ravic sah den Mann an. Er kannte ihn nicht.
«Alvarez», sagte der Mann. «Jaime Alvarez. Erinnern Sie sich nicht?»
Ravic schüttelte den Kopf.
Der Mann bückte sich und streifte ein Hosenbein hoch und zeigte sein Bein. «Erinnern Sie sich jetzt?»
«Habe ich das operiert?»
Der Mann nickte. «Auf einem Küchentisch hinter der Front. In einem Lazarett von Aranjuez. Kleine, weiße Villa in einem Mandelhain. Erinnern Sie sich nun?»
«Ja», sagte er. «Ich erinnere mich.»
«Ist das Bein wieder ganz in Ordnung?» fragte Ravic.
«Ungefähr. Ich kann es nicht voll biegen.» Der Mann lächelte.
Ravic erinnerte sich jetzt an einen jungen Studenten, der ihm geholfen hatte. «Wissen Sie, was aus Manolo geworden ist?»
«Gefangen. Erschossen.»
«Und Serna? Der Brigadekommandeur?»
«Tot. Vor Madrid.»
«Carnero, Orta und Goldstein sind im Konzentrationslager», sagte Alvarez. «In Frankreich.»
«Wohnen Sie jetzt hier im Hotel?» fragte er.
«Ja. Wir sind vorgestern eingezogen. Drüben.» Der Mann zeigte auf die Zimmer im zweiten Stock. «Wir waren lange im Lager unten an der Grenze. Sind endlich ’rausgelassen worden. Wir hatten noch Geld.» Er lächelte wieder. «Betten. Richtige Betten. Gutes Hotel.»
«Ja», sagte Ravic ohne Ironie. «Das muß angenehm sein, nach all dem drüben.»
Er verabschiedete sich von Alvarez und ging auf sein Zimmer.
Das Zimmer war aufgeräumt und leer. Joan war fort. Er sah sich um. Sie hatte nichts hinterlassen. Er hatte es auch nicht erwartet.
Er klingelte. Das Mädchen kam nach einer Weile. «Die Dame ist fort», sagte es, bevor er fragen konnte.
«Das sehe ich selbst. Woher wissen Sie denn, daß jemand hier war?»
«Aber Herr Ravic», sagte das Mädchen, ohne weiter etwas hinzuzufügen, mit einem Gesicht, als sei ihre Ehre schwer beleidigt worden.
«Hat sie Frühstück gehabt?»
«Nein. Ich habe sie nicht gesehen. Ich hätte sonst schon daran gedacht. Ich weiß das doch von früher.»
Ravic sah es an. Der Nachsatz gefiel ihm nicht. Er zog ein paar Frank hervor und steckte sie dem Mädchen in die Schürzentasche. «Schön», sagte er. «Machen Sie es das nächstemal ebenso. Bringen Sie nur Frühstück, wenn ich es Ihnen ausdrücklich sage. Und kommen Sie nicht zum Aufräumen, bevor Sie genau wissen, daß das Zimmer leer ist.»
Das Mädchen lächelte vertraut. «Sehr wohl, Herr Ravic.»
Er wußte, was es dachte. Es glaubte, Joan sei verheiratet und wolle nicht gesehen werden. Früher hätte er darüber gelacht. Jetzt gefiel es ihm nicht. Warum eigentlich nicht, dachte er. Er ging zum Fenster. Hotels waren Hotels. Man konnte das nicht ändern. Er öffnete das Fenster. Ein wolkiger Mittag stand über den Häusern. Ravic schloß das Fenster. Er hatte morgens eine Gallenblase operiert. Eine anonyme Gallenblase für Durant. Ein Stück unbekannten, männlichen Bauch, den er für Durant aufgeschnitten harte. Zweihundert Frank Honorar. Danach war er bei Kate Hegström gewesen. Sie hatte Fieber. Zuviel Fieber. Er war eine Stunde dagewesen. Sie hatte unruhig geschlafen. Es war nichts Außergewöhnliches. Aber es hätte besser nicht sein sollen. Er starrte durch das Fenster. Das sonderbare, leere Gefühl. Das Bett, das nichts mehr sagte. Er wandte sich ab. Auf einem Tisch fand er die Adresse Lucienne Martinets. Sie war vor kurzem entlassen worden. Sie hatte keine Ruhe gegeben. Er war vor zwei Tagen bei ihr gewesen. Es war nicht nötig, sie schon wieder zu sehen; er hatte nichts weiter zu tun und beschloß, hinzugehen.
Das Haus lag in der Rue Clavel. Lucienne wohnte im obersten Stock in einem kleinen Zimmer unter dem Dach. Sie war nicht allein. Ein Bursche von etwa fünfundzwanzig Jahren saβ auf einem Stuhl. Er hatte eine Radfahrermütze auf und rauchte eine selbstgedrehte Zigarette. Als Ravic eintrat, blieb er sitzen.
Lucienne lag im Bett. Sie war verwirrt und errötete. «Doktor – ich wußte nicht, daß Sie heute kommen würden.» Sie sah nach dem Burschen.
«Dies ist…»
«Irgend jemand», unterbrach der Bursche sie grob. «Nicht weiter nötig, mit Namen herumzuwerfen.» Er lehnte sich zurück. «So, Sie sind also der Doktor?»
«Wie geht es, Lucienne?» fragte Ravic, ohne sich um ihn zu kümmern. «Vernünft ig, daß Sie noch im Bett liegen.»
«Sie könnte längst aufstehen», erklärte der Bursche. «Ihr fehlt nichts mehr. Wenn sie nicht arbeitet, kostet und kostet das nur.»
Ravic sah sich nach ihm um. «Gehen Sie mal ’raus», sagte er.
«Was?»
«’raus. Vor die Tür. Ich will Lucienne untersuchen.»
Der Bursche brach in ein Gelächter aus. «Das können Sie auch so. Wir sind nicht so fein. Und wieso untersuchen? Sie waren ja erst vorgestern hier. Das kostet dann wieder einen Besuch extra, was?»
«Bruder», sagte Ravic ruhig. «Sie sehen nicht so aus, als ob Sie es bezahlen. Und ob es was kostet, ist außerdem eine andere Sache. Und nun verschwinden Sie.»
«Bitte, Bobo», sagte Lucienne. «Es dauert sicher nur einen Augenblick.»
Bobo beachtete sie nicht. Er fi xierte Ravic. «Ganz gut, daß Sie da sind», sagte er. « Sie können sich noch freuen, daß wir keinen Schadenersatz beanspruchen! Operation wider Willen.»
Der Bursche sah sehr zufrieden aus. Lucienne war blaß geworden. Sie blickte ängstlich von Bobo zu Ravic.
«Verstanden?» fragte Bobo triumphierend.
«War es der?» fragte Ravic Lucienne.
Sie antwortete nicht. «Der also», sagte er und betrachtete Bobo..
«Was der also?» fragte Bobo herausfordernd.
«Ich habe Ihnen, glaube ich, jetzt oft genug gesagt, daß Sie ’rausgehen sollen. Ich will untersuchen.»
Ravic ging langsam auf ihn zu. Er hatte genug von Bobo. Der Bursche sprang auf. Ravic öffnete rasch die Tür und stieß den überraschten Burschen ziemlich grob hinaus.
Er schloß die Tür von innen ab. «So, Lucienne», sagte er. «Nun wollen wir mal sehen.»
«Pyjama? Warum denn das? Es ist doch unbequemer. Sie sollen sich noch nicht viel bewegen, Lucienne.»
Sie schwieg einen Augenblick. «Ich habe sie nur heute angezogen», sagte sie dann.
«Haben Sie keine Nachthemden mehr? Ich kann Ihnen zwei von der Klinik schicken.»
«Nein, nicht deshalb. Ich habe sie angezogen, weil ich wußte …», sie blickte nach der Tür und flüsterte, «… daß er kam. Er sagt, ich wäre nicht mehr krank. Er will nicht mehr warten.»
Sie war hübsch gewachsen, mit schmalen Knochen, schlank, aber nirgendwo mager.
«Sie müssen noch eine Woche ziemlich viel im Bett liegenbleiben, Lucienne. Sie können aufstehen und hier herumgehen. Aber seien Sie vorsichtig; heben Sie nichts. Und steigen Sie keine Treppen in den nächsten Tagen. Haben Sie jemand, der nach Ihnen sieht? Außer diesem Bobo?»
«Die Vermieterin. Aber sie ist schon unzufrieden.» «Sonst niemand?»
«Nein. Marie war früher da. Sie ist tot.»
Ravic musterte das Zimmer. Es war ärmlich und sauber. Vor dem Fenster standen ein paar Fuchsien. «Und Bobo?» fragte er. «Der ist also wieder aufgetaucht, nachdem alles vorbei war …»
Lucienne antwortete nicht.
«Er ist nicht so schlecht, Doktor. Nur wild …»
Ravic sah sie an. Liebe, dachte er. Auch das ist Liebe. «Gut, Lucienne», sagte er. «Machen Sie sich nichts daraus. Werden Sie nur erst gesund.»
Sie nickte erleichtert. «Und das mit dem Geld», sagte sie verlegen und eilig, «das ist nicht wahr. Er hat das nur so gesagt. Ich werde alles bezahlen. Alles. Wann kann ich wieder arbeiten?»
«In ungefähr zwei Wochen, wenn Sie keinen Unsinn machen. Und nichts mit Bobo! Absolut nichts, Lucienne! Sie können sonst sterben, verstehen Sie?»
«Ja», erwiderte sie ohne Überzeugung.
Ravic legte die Decke über den schmalen Körper. Als er aufblickte, sah er, daß sie weinte. «Geht es nicht doch früher?» sagte sie. «Ich kann ja sitzen, wenn ich arbeite. Ich muß …»
«Vielleicht. Wir werden sehen. Es hängt davon ab, wie Sie sich verhalten. Sie sollten mir sagen, wie die Hebamme hieß, die den Eingriff gemacht hat, Lucienne. Ich gehe nicht zur Polizei», sagte er.
«Bestimmt nicht. Ich will nur versuchen, das Geld herauszubekommen, das Sie ihr bezahlt haben, Sie können dann ruhiger sein. Wieviel war es?»
«Dreihundert Frank. Sie werden es nie von ihr bekommen.»
«Man kann es versuchen. Wie heißt sie, und wo wohnt sie? Sie werden sie nie mehr brauchen, Lucienne. Sie können keine Kinder mehr bekommen. Und sie kann nichts gegen Sie tun.»
«In der Schublade dort», sagte sie dann. «Rechts in der Schublade.»
«Dieser Zettel hier?» – «Ja.»
«Gut. Ich werde in den nächsten Tagen hingehen. Haben Sie keine Angst.» Ravic zog seinen Mantel an. «Was ist denn?» fragte er. «Weshalb wollen Sie aufstehen?»
«Bobo. Sie kennen ihn nicht.»
Er lächelte. «Ich glaube, ich kenne schlimmere. Bleiben Sie nur liegen. Nach dem, was ich gesehen habe, brauchen wir keine Sorge zu haben. Auf Wiedersehen, Lucienne. Ich komme bald wieder.»
Ravic drehte den Schlüssel und die Klinke zur selben Zeit und öffnete rasch die Tür. Niemand stand auf dem Flur. Er hatte es auch nicht erwartet; er kannte Bobos Typ. Er hatte geglaubt, Bobo in dem Bistro zu treffen; aber Bobo war nicht da.
Joan Madou kam aus der Tür der Scheherazade. Sie öffnete die Tür des Taxis, in dem Ravic wartete. «Komm», sagte sie. «Laß uns weg von hier. Wir wollen zu dir.»
«Ist etwas passiert?»
«Nein. Nichts. Ich habe nur genug vom Nachtklubleben.»
«Einen Augenblick.» Ravic winkte die Blumenverkäuferin, die vor dem Eingang stand, heran. «Muttchen», sagte er. «Gib mir alle deine Rosen. Was kosten sie? Aber sei nicht wahnsinnig.»
«Sechzig Frank. Für Sie. Weil Sie mir das Rezept für den Rheumatismus gegeben haben.»
«Hat es genützt?»
«Nein. Kann es auch nicht, solange ich die Nacht im Nassen stehe.»
«Sie sind der vernünft igste Patient, den ich im Leben getroffen habe.»
Er nahm die Rosen. «Hier ist eine Entschuldigung, weil du heute morgen allein aufwachen mußtest und kein Frühstück bekommen hast», sagte er zu Joan und packte die Blumen auf den Boden des Taxis.
«Willst du noch etwas trinken?»
«Nein. Wir wollen zu dir. Leg die Blumen hierher auf den Sitz. Nicht auf den Boden.»
«Sie liegen da gut. Man soll Blumen lieben, aber nicht zu viele Umstände mit ihnen machen.»
Sie wendete rasch den Kopf. «Du meinst, was man liebt, soll man nicht verwöhnen?»
«Nein. Ich meine nur, daß man schöne Dinge nicht dramatisieren soll. Im Augenblick ist es außerdem besser, wenn keine Blumen zwischen uns liegen.»
Joan blickte ihn einen Moment zweifelnd an. Dann erhellte sich ihr Gesicht. «Weißt du, was ich heute getan habe? Ich habe gelebt. Wieder gelebt. Ich habe geatmet. Wieder geatmet. Ich war da. Wieder da. Zum ersten Male. Ich habe wieder Hände. Und Augen und einen Mund.»
Der Chauffeur manövrierte das Taxi in der schmalen Straße aus den anderen Wagen heraus. Dann fuhr er mit einem Ruck an. Der Stoß warf Joan gegen Ravic. Er hielt sie einen Augenblick in seinen Armen und fühlte sie.
«Joan», sagte er und legte seine Hände über ihre Hände, die sie auf den Sitz gestützt hatte. «Wir können noch nicht gleich zu mir fahren. Ich muß noch einmal zur Klinik. Nur für einige Minuten.»
«Mußt du nach der Frau sehen, die du operiert hast?»«Nicht nach der von heute morgen. Nach einer anderen. Willst du irgendwo auf mich warten?» «Mußt du gleich hingehen?»
die Hysterektomieschnitt – гистероэктомия
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die Ausschabung – выскабливание
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Но плод выскоблить – это одно, а матку удалить – совсем другое.
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