Kitabı oku: «Der Erotikkracher», sayfa 21
Mausis Idee
“Chef, ich hätte da ne andere Idee. Komm mal her!“
Mausi flüsterte ihrem Chef etwas ins Ohr. Der überlegte ein wenig hin und her, dann ging er wieder auf den Assistenzarzt zu.
“Sie wissen schon, dass wir Sie bei einer nicht mit der Patientin abgesprochenen sexuellen Handlung erwischt haben!“
Der Assistenzarzt nickte betreten.
“Wir haben eindeutige Film- und Tonaufzeichnungen von ihrem Vorgehen. Es nützt nichts, wenn sie leugnen. Aber wir werden heute noch nicht zu ihrem Chef gehen. Meine Mitarbeiterin hat da ne andere, sehr interessante Idee. Wenn die klappt, werden Sie um eine Anzeige herum kommen.“
Damit deutete Steve Marlow gegenüber dem Assistenzarzt an, dass er gehen könne. Mit gesenktem Blick verließ der Arzt das Zimmer. Mausi räumte ihre Utensilien zusammen und verließ mit Steve Marlow unauffällig die Klinik. An der Rezeption sagte sie, sie hätte zu Hause noch etwas vergessen. Man blickte sie fragend an, ließ sie jedoch ziehen. Schließlich lagen in der Klinik keine Kassenpatienten. Hier gab es nur privat bezahlte Behandlungen. Und somit durften auch die Patienten machen, was sie wollten, sofern es nicht medizinische Gründe gab, sie da zu behalten.
Wieder im Büro angekommen rief Mausi Elvira Müller an. Sie berichtete Elvira sofort von ihrem Erlebnis. Erklärte dann aber auch mit Nachdruck, von welch einem riesigen Schwanz sie vor wenigen Stunden gefickt wurde.
“Mal ganz ehrlich, von Frau zu Frau“, erklärte Mausi, “wenn es nach mir ginge, würde ich den Doktor Andreas nicht anzeigen. Ich würde ihn dazu zwingen, dass er dich noch mal so richtig durchfickt. Es ist ein großartiges Erlebnis, von einem so großen Schwanz gebumst zu werden.“
“Ich bin froh, dass Du das sagst. Ich bin auch schon auf eine solche Idee gekommen. Schlagt ihm doch einfach mal diese Lösung vor.“
Bereits fünf Minuten später telefonierte Mausi unter Steve Marlows Beisein mit Doktor Andreas. Anfangs war der immer noch ganz betreten. Bis er begriff, was man von ihm wollte. Erleichterung stellte sich ein. Mausi erklärte, sie würde ein Arrangement auf die Beine stellen. Und er hätte nichts anderes zu tun, als pünktlich da zu sein, seinen Schwanz in Form zu bringen, die Frau Müller richtig geil durchzuficken und am Ende die Hotelrechnung zu bezahlen.
Doktor Andreas versprach all dies.
Mausi suchte ein Hotel mit einer besonders luxuriösen Suite aus, dann reicht sie die Daten zum Treffpunkt sowohl an Doktor Andreas als auch an Elvira Müller weiter.
Zwei Tage später erhielt sie einen Anruf einer völlig erschöpften Frau, die ihr eine Viertelstunde lang dankend erklärte, wie toll es mit Doktor Andreas gewesen wäre. Und dass es bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sei.
Mausi nahm die Nachricht freudestrahlend entgegen, legte aber rasch wieder auf, denn sie lag mal wieder über der Lehne des Besucher-Sessels und wurde von ihrem Chef mit tiefen Stößen bestens beglückt, solange sie das Telefonat entgegennahm.
4 – Ein harter Fall im Rotlicht-Millieu
Marlows Lieblingsbar
Privatdetektiv Steve Marlow saß in seiner Lieblingsbar. In der hintersten Ecke verrichtete eine alte Wurlitzer-Musikbox ihren Dienst. Harry Belafonte sang vom Island in the Sun. Steve Marlow zog sich gerne hierher zurück, um das Ohr an die Basis zu halten. In der Bar verkehrten neben ganz normalem Publikum auch Leute aus der Halbwelt. Vor allem für Delikte wie Einbrüchen oder Körperverletzungen war es immer gut zu wissen, wer in der Stadt gerade das Sagen hatte.
Steve war mit einem Informanten verabredet, der ihm wichtige Details zu einem Überfall auf ein Juweliergeschäft mitteilen wollte. Scheinbar wusste der Informant etwas über den Verbleib der Beute. Sie hatten sich um zweiundzwanzig Uhr am Abend verabredet. Da Steve die Atmosphäre in der Bar liebte, war er bereits eine Stunde früher gekommen.
Es saßen mehrere Gäste alleine an den Tischen, drei Kumpels unterhielten sich am Tresen über Fußball, ein leichtes Mädchen versuchte ihren Freier davon zu überzeugen, mit ihr aufs Zimmer zu gehen. Aus der Musikbox drang der nächste alte Sound der siebziger Jahre. Nun lief ein Song von Pink Floyd. Ein verrückter Diamant sollte weiterhin scheinen, oder so. Danach versuchten sich Simon and Garfunkel mit der Unterhaltung der Gäste.
Steve Marlow bestellte bereits sein zweites Pilz. Heute schmeckte es ihm. Kurz vor Feierabend hatte er sich noch gewissenhaft um seine Sekretärin gekümmert. Er nahm sie mitten im Büro auf einem Schafsfell und machte sich so dermaßen über sie her, dass sie mindestens drei Mal kam. Auch er hatte die Freuden eines gewaltigen Orgasmus genossen.
Ziemlich zufrieden mit sich und der Welt wartete er deshalb bei seinem Bier auf das Eintreffen des Informanten. Die Wurlitzer ließ es krachen – Bryan Adams mit dem summer of 69.
Die Tür fliegt auf
Plötzlich flog noch mehr krachend die Tür zur Bar auf. Eine groß gewachsene, noch ziemlich junge Blondine stolperte herein. Sie trug nichts als zerrissene Netzstrümpfe und einen schwarzen Leder-BH. Ihr Gesicht wies Schrammen auf. Beide Knie bluteten. Ein Absatz ihrer hochhackigen schwarzen Pumps war abgebrochen. Das Mädchen schrie lauthals um Hilfe.
Sie stand nun mit dem Rücken zum Tresen und blickte angstvoll auf die Tür. Nochmals krachte die Tür gegen die Wand. Herein kam ein untersetzter, breitschultriger, am Kopf glatt rasierte Typ mit dicker Goldkette um den Hals. Ihm stand das Jagdfieber ins Gesicht geschrieben. Die Worte, die er rief als er das Mädchen erblickte, klangen osteuropäisch. Mochte es russisch, polnisch oder ukrainisch gewesen sein. Steve Marlow konnte es mangels Sprachkenntnis nicht identifizieren.
Der Glatzkopf rannte aggressiv auf das Mädchen zu, das schreiend vor ihm zurückschreckte. Er wollte es an beiden Armen ergreifen, erwischte jedoch nur ihren BH, den er ihr sofort vom Körper riss. Die beiden großen Brüste wogten auf der angstvoll atmenden nackten Brust des Mädchens.
Als der Typ merkte, dass er dem Mädchen nicht habhaft wurde, immerhin war sie gut zehn Zentimeter größer als er, holte er zu einem Schlag aus. Sein Pech: Steve Marlow saß genau hinter ihm. Steve stand auf, schnappte die zum Schlag ausholende Faust des Mannes und nutzte den Schwung des Schlägers aus, um diesen mittels seiner eigenen Kraft auszuhebeln. Mit einer einzigen Drehung versuchte er den Arm des Schlägers auf dessen Rücken zu drehen.
Zum Verdruss des Schlägers gelang ihm dies nicht ganz. Stattdessen kugelte er dem unterlegenen aber brutalen Typen die Schulter aus. Es krachte hörbar. Steve holte nur einmal aus und versetzte dem Schläger einen Faustschlag mitten ins Gesicht. Der rechte Wangenknochen und die Nase zersplitterten. Blut schoss dem Man aus den Nasenlöchern.
Steve packte den Schläger am Kragen und bugsierte ihn zur Tür. Mit einem wohlgezielten Tritt zwischen die Beine beförderte er ihn in einem hohen Bogen auf die Straße. Unglücklicherweise krachte der Kerl auf seine ausgekugelte Schulter.
Das Mädchen hatte mit weit aufgerissenen Augen zugeschaut, wie ihr Peiniger galant aus dem Lokal geworfen wurde. Als Steve sich umdrehte und die Tür hinter sich schloss rannte sie auf ihn zu und warf sich ihm an den Hals.
„Danke, danke, danke!“, sagte sie immer wieder in gebrochenem Deutsch.
Steve nahm sie in den Arm und gab ihr damit Sicherheit. Bis hinter ihm die Tür zur Bar schon wieder aufflog. Wie eine Gestalt aus einem Horrorfilm stand der Schläger im Türrahmen. Ein Arm hing unkontrolliert zu Boden. Den konnte er nicht mehr gebrauchen. In der Hand des noch funktionierenden Armes hielt er eine Waffe.
Steves Schlag in sein Gesicht hatte viel zerstört. Vor allem waren auch die Augenbrauen aufgeplatzt. Blut lief über seine Augen herab und verwehrte ihm eine bessere Sicht. Der Schläger fackelte nicht lange, er schoss sofort. Steve hatte so etwas schon geahnt und ließ sich rechtzeitig fallen. Noch im Fallen trat er gegen die Kniescheibe des Schlägers, die in jenem Augenblick zersprang. In dem Moment, in dem die Kniescheibe in die Brüche ging ballerte der Schläger nochmals wild um sich.
Er lag jedoch schon am Boden. Beide Kugeln verfehlten ihr Ziel. Steve war mit einem schnellen Sprung an der Hand, die die Waffe hielt und trat mit dem harten Absatz seiner Lederstiefel auf die Handoberseite. Wieder krachte es entsetzlich. Mit dieser Hand würde er nie wieder einen Schaden anrichten können. Davon ging Steve Marlow aus.
Heulend vor Wut wand sich der Mann am Boden. Die Gäste, die sich zwischenzeitlich samt und sonders in Sicherheit gebracht hatten, tauchten aus ihren Verstecken wieder auf. Alle Augen richteten sich dankend auf Steve Marlow. Der griff zum Telefon und wählte die Notrufnummer.
Als das Mädchen hörte, dass er die Polizei rief, fing sie an zu schreien: „Nicht die Polizei! Nicht die Polizei!“
“Was ist denn los?“, wollte Steve Marlow wissen.
“Das ganz böser Mann. Hat wahrscheinlich Kollegin umgebracht. Schwester verschwunden. Wenn du Polizei rufen, dann seine Freunde auch gleich da! Dann ich auch tot!“
“Nun mal immer schön der Reihe nach. Versuch mir doch erst mal zu erzählen, was geschehen ist.“
“Nicht hier, nicht hier!“
“Aber schau dich doch mal an. So kannst du doch nirgendwo hin gehen.“
Die junge Blonde drehte sich zum Spiegel an der Bar um und erschrak zu Tode. Ihr ramponiertes Gesicht, die blutenden Knie und vor allem ihre Nacktheit ließ sie vor sich selbst erschrecken. Sie erkannte sofort, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befand.
“Mein Kind, wir müssen die Polizei rufen. Das geht nicht ohne. Vor allem dann nicht wenn eventuell weitere Menschen in Gefahr sind.“
Steve Marlow kümmerte sich unmittelbar um den am Boden liegenden Schläger. Er fesselte ihn, soweit die Verletzungen das zuließen, und legte ihn in eine Ecke. Um ihn herum türmte er Stühle und einen Garderobenständer auf, damit ihm keine Flucht gelang. Denn hätte er sich gerührt hätte man sofort Geräusche gehört und sich um den Mann kümmern können.
Es dauerte nicht lange, bis die Polizei eintraf. Mit der Polizei kamen auch schon die Notärzte. Und bereits eine halbe Stunde später war der ganze Spuk vorbei.
Man hatte sich um den Schläger gekümmert. Das halbnackte Mädchen wurde in eine Decke gewickelt und ebenfalls in ein Notarztfahrzeug verbracht. Steve Marlow steckte dem Mädchen zur Sicherheit seine Karte zu und riet ihr, sich sobald wie möglich bei ihm zu melden. Pünktlich zum Eintreffen seines Informanten war alles erledigt und jede Spur beseitigt.
Der Auftrag
Fünf Tage später, an einem sonnigen Nachmittag, lümmelte Steve Marlow entspannt in seinem Bürostuhl. Vor ihm kniete seine Sekretärin Mausi. Sie knetete mit Begeisterung seine Eier. Ihren Mund, ihre dunkelroten Lippen, hatte sie über seine Eichel gestülpt und verwöhnte seinen Schwanz. Gerade als Steve aufstehen und Mausi von hinten nehmen wollte, klingelte es an der Bürotür.
Mausi hatte solche Situationen locker im Griff. Sie richtete sich auf, ordnete ihre Kleider und verließ schnell Steve Marlows Büroraum. Sie öffnet die Tür. Davor stand eine hoch gewachsene junge Blondine mit einem ziemlich übel zugerichteten Gesicht. Die hielt ihr eine Visitenkarte entgegen und deutete lediglich mit den Fingern auf den Namen von Privatdetektiv Steve Marlow. Mausi bat die Blondine herein.
Das Mädchen hinkte und schaffte es gerade mal so in einen Besuchersessel. Dort wartete sie. Steve brauchte nicht lange, um seine Kleidung in Ordnung zu bringen. Etwas länger dauert es, bis er seinen immer noch harten Schwanz in der Hose verstaut hatte. Rasch machte er sich auf den kurzen Weg zu Mausis Büro und fragte nach der Besucherin. Mausi gab ihm rasch zu verstehen, dass es wohl besser wäre, wenn er heraus käme, denn um das Gehen der neuen Klientin war es wohl schlecht bestellt.
Steve schaute in den Flur. Da saß das arme Ding. Obwohl? Das Mädchen grinste ihn an. Schaute ihm dabei jedoch nicht in die Augen, sondern nur auf die riesige Beule in seiner Hose. Steve lächelte wissend zurück, griff nach einem Stuhl, den er neben ihren Besuchersessel stellte und setzte sich.
„Nun, vielleicht haben wir jetzt die Gelegenheit darüber zu reden was mit Dir passiert ist.“
“Ich abgehauen bei Polizei. Keine gute Behandlung. Angst.“
Es dauerte lange, um aus dem Mädchen die notwendigen Brocken heraus zu holen, die ganz allmählich eine Geschichte ergaben: Der Schläger, der das Mädchen bis in die Bar verfolgte, stammte aus ihrem Heimatdorf in Rumänien. Dort warb man junge Mädchen an, um sie anschließend nach Deutschland zu bringen. Man versprach ihnen tolle Arbeitsplätze und eine hohe Entlohnung. Bereits auf dem Weg nach Deutschland wurden die Mädchen mit Drogen und mit Schlägen gefügig gemacht. Sie mussten in Bordellen oder in Wohnwagen arbeiten. Wenn sie nicht wollten kamen ihre Zuhälter und sie wurden verprügelt und vergewaltigt.
Die Freundin von Gabriela, so hieß die hochgewachsene Blondine, die nun bei Steve Marlow saß, hatte sich gegen den Schläger gewehrt als er sie gerade mal wieder wegen einer Lappalie verprügeln wollte. Es kam zum Streit. Während der Streiterei biss die Freundin einen Finger des Schlägers ab. Daraufhin schlug der Mann so lange auf das Mädchen ein, bis es sich nicht mehr rührte. Gabriela hatte das mit angesehen. Sie beobachtete auch, wie der Schläger das bewusstlose oder gar schon tote Mädchen über seine Schulter legte und davon trug. Seither war der Kontakt zu ihrer Freundin abgebrochen.
Gabriela ging davon aus, dass ihre Freundin während der massiven Misshandlung gestorben war. Gabrielas Schwester Dorina, die ebenfalls im Bordell arbeiten sollte, war zufällig mit dabei, als die Freundin zusammengeprügelt wurde. Sie fing an zu schreien und hörte nicht wieder auf.
Als der Schläger sein Opfer weggebracht hatte, kehrte er zurück und prügelte nun auch auf Gabrielas Schwester ein. Gabrielas Schwester Dorina versuchte zu fliehen. Das gelang ihr anfangs auch. Der Schläger rannte ihr hinterher. Gabriela sah, wie er Dorina einfing.
Von Gabrielas Schwester fehlte von diesem Moment an ebenso jede Spur. Das war an dem Tag passiert, an dem Gabriela abends in die Kneipe herein stolperte.
“Ich gespart!“, sagte Gabriela leise, öffnete ihre Handtasche und legte einen dicken Stapel 50-Euro-Scheine auf den Tisch.
“Dafür du gehst Schwester suchen und Schläger.“
„Warum denn den Schläger. Den hat doch die Polizei in Gewahrsam?“
„Nicht Gewahrsam. Geflohen. Noch in gleicher Nacht aus Krankenhaus.“
„Der muss ja etwas aushalten können. Wie konnte der denn fliehen? Ich hab ihm die Schulter ausgekugelt, eine Hand kaputt gequetscht, seine Kniescheibe zertrümmert. So ein Mensch spaziert doch nicht einfach aus einem Krankenhaus hinaus.“
“Nicht selber gegangen. Freunde abgeholt. Krankenschwester halb totgeschlagen.“
Das waren ja tolle Aussichten, dachte Steve Marlow. Die Jungs waren von der ganz harten Sorte.
Gabriela legte ihr Handy auf den Tisch.
„Hier Bilder von bösen Menschen!“, sagt sie und rief einen Ordner mit Fotos auf. Auf den Abbildungen waren ausschließlich finster dreinschauende Männer abgelichtet. Allesamt klein, jedoch breitschultrige, mit kahlrasierten Köpfen. Allesamt in schwarze Lederjacken gekleidet, allesamt mit dicken Goldketten um den Hals.
“Und wo finde ich die Bande?“
“Im Bordell!“
Gabriela beschrieb umständlich wie man zu dem Bordell hinkäme. Daraus leitete Steve Marlow den Namen des Etablissements ab. Es war ein stadtbekanntes Laufhaus.
“Ich wusste gar nicht, dass das in rumänischer Hand ist. Ich dachte immer, die Serben hätten diesen Puff in Beschlag.“
“Machen gemeinsame Sache!“
Auf einen Wink hin nahm Mausi Gabriela das Handy aus der Hand, schloss es an ihren Computer an und zog die Bild-Dateien auf ihre Festplatte. Sofort im Anschluss daran druckte sie die Bilder aus. Gabriela konnte nicht hinsehen. Noch immer stand ihr beim Anblick ihres Widersachers das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
Gabriela hatte auch Bilder ihrer Schwester Dorina und von ihrer Freundin auf ihrem Handy. So dass Steve Marlow alsbald auch hiervon Abzügen besaß.
Am Ende verriet Gabriela, wo die Typen wohnten. Damit konnte er schon viel anfangen.
“Mädchen, Du hast so viel Geld dabei. Das werden wir für diesen Fall nicht gebrauchen. Aber wir bringen dich erst mal in einer sicheren Wohnung unter. Und das Geld verschließen wir im Safe. Ich ziehe am Ende nur das ab, was ich für meine Arbeit benötige.“
Damit überließ Steve Marlow Gabriela seiner Sekretärin Mausi, die sich rührend um die Blondine kümmerte. Zum Abschied fasste Gabriela Steve fulminant in den Schritt.
“Großer Schwanz! Du bist ein besonderer Mann. Wenn Fall geklärt, ich mich kümmern,“ lächelte die blonde Gabriela und schickte dem Privatdetektiv einen gehauchten Kuss in Richtung seines Gemächts.
„Mausi, Mausi, das kann heiter werden“, lächelte Steve Marlow und verließ, mit den Abzügen unter dem Arm sein Büro.
Beobachtungen
Es war in der Tat nicht schwierig, die Schläger ausfindig zu machen. Steve Marlow beobachtete sowohl das Bordell als auch das Wohnhaus. Er stellte fest, dass es sich um insgesamt sieben ziemlich verwegene Typen handelte. Der achte musste irgendwo zusammen geprügelt herumliegen. Denn den Schläger, den Steve Marlow so übel zugerichtet hatte, konnte er nirgends entdecken.
Klar war auch, dass die Gangster in zwei Schichten arbeiteten. In der Zeit von morgens sechs bis nachmittags vierzehn Uhr blieb das Bordell geschlossen. Das hatte ihm Gabriela verraten. Auch im Haus sah Steve kein wesentlichen Bewegungen. In dem Laufhaus arbeiteten hübsche junge Mädchen. Allesamt wahrscheinlich aus Osteuropa. Zumindest schloss Steve Marlow dies aus den Gesprächen, die er belauschte, wenn die Mädchen nach Hause gingen oder ihre Arbeit antraten. Sie unterhielten sich allesamt in osteuropäischen Dialekten.
Die Mädchen durften sich nicht alleine bewegen. Sie wurden von den Schlägertypen zur Arbeit gebracht und auch wieder abgeholt. Sie wohnten in einer Baracke hinter dem Haus, in dem sich die Männer aufhielten. Diesen mussten sie auch zur Verfügung stehen, wenn sie nicht im Bordell arbeiteten. Je länger Steve Marlow die sieben Männer beobachtet, umso mehr Wut machte sich in seinem Bauch breit.
Einer der Männer war starker Raucher. Ständig stand er direkt am Eingang vor dem Laufhaus. Dort paffte er eine Zigarette nach der anderen. Und genau den würde er sich schnappen.
Überwältigt
Steve parkte eine Nacht später sein Fahrzeug einen Straßenblock weiter und kam vorsichtig zu Fuß zum Eingang des Gebäudes. Es war kurz vor Mitternacht.
Er musste nicht lange warten, bis der Typ mit brennender Zigarette vor dem Laufhaus erschien. Die Freier, die um den Mann herum gehen mussten, um in das Haus zu gelangen, blickten allesamt so als wäre ihnen beim Passieren des Kahlkopfes ziemlich unwohl. Denn der Typ hatte ein wahrhaft befremdliches Äußeres. Breite Schultern. Tiefer Brustkorb. Massive Oberarmmuskeln, einen Stiernacken, einen großen, kugelrunden kahlrasierten Kopf. Und überall Tattoos. Er trug eine schwarze Lederjacke, eine schwarze Lederhose, Motorradstiefel und - deutlich erkennbar - ein großes Messer im Gürtel.
Steve Marlow, einen Meter fünfundneunzig groß, einhundertzwanzig Kilo schwer, hatte Kerle wie diesen schon reihenweise platt gemacht. Sie entsprachen seinem Beuteschema. Er befürchtet kein größeres Problem von dem übel aussehenden Typen. Um den Mann nicht auf sich aufmerksam zu machen zog er seinen dunklen Trenchcoat über, der beinahe bis zu seinen Knöcheln reichte, ging in gebückter Haltung und mit Blick zum Boden gerichtet auf das Laufhaus zu. Das machte ihn kleiner und auf den ersten Blick unterwürfig.
Der Zigarette rauchende Schläger schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Genau so hatte sich Steve Marlow diese Sache ausgerechnet. Kurz bevor der Mann fertig geraucht hatte, ging Steve an ihm vorbei. Er holte unter seinem Trenchcoat von außen nicht sichtbar aus und schlug mit einem ansatzlosen Hieb die Spitze seines Ellbogens in den Solarplexus des Schlägers.
Der rutsche sofort, indem er stöhnend ausatmete, in sich zusammen. Steve fing ihn auf, klemmte sich den Mann unter, schickte einen gewaltigen Haken an das Kinn des Gangsters hinterher und schleifte ihn um die nächste Straßenecke. Von ein paar Metern Entfernung hätte man nicht erkannt, dass Steve Marlow soeben einen Mann schachmatt gesetzt hatte. Es sah viel eher so aus, als würde ein Kumpel seinen besoffenen Freund durch die Gegend schleppen.
Steve stülpte dem Typen einen Sack über den Kopf, fesselte ihn mit Klebeband und legte ihn in den Kofferraum seines Polos. Das kleine Auto fiel nirgends auf. Natürlich war ein wenig Platzknappheit im nicht vorhandenen Kofferraum. Aber da musste der Schläger eben durch. Wozu war er Gangster geworden.
Steve Marlow fuhr mit dem Mann ein paar Kilometer durch die Stadt, bis er ein Kleingartengebiet erreichte. Dort hatte er noch von seinen Eltern einen Garten mit kleinem Wochenendhaus vererbt bekommen. Dieses Wochenendhaus bot für seinen Plan nun die beste Gelegenheit. Er schleppte den Schläger dort hinein, setzte ihn auf einen Stuhl, fesselte ihn mit Klebeband, so dass sich der Kerl nicht mehr bewegen konnte. Dann nahm er ihm den Sack vom Kopf.
