Kitabı oku: «Orchideen - Verbundenheit des inneren Kindes», sayfa 2
Was bedeutet Verbundenheit?
Verbundenheit beschreibt eine Zugehörigkeit zu Etwas oder Jemandem. Dabei ist nicht wichtig, sich dieser Verbundenheit bewusst zu sein. Wir sind zum Beispiel alle zutiefst mit dieser Erde verbunden, weil unsere Körper aus irdischen Bausteinen aufgebaut sind: Mineralien, Wasser, Eiweißverbindungen.
Trotzdem ist uns diese Verbundenheit nicht unbedingt im Bewusstsein und es gibt wahrscheinlich auch keine ausgeprägten Gefühle dazu. Es ist eben einfach so.
Ereignisse und Zustände, die das Leben unserer Vorfahren prägten, bilden sich in verschiedener Form in unserer Gegenwart ab. Mit diesen besteht für jeden von uns eine Verbundenheit, die größtenteils ebenso unbewusst bleibt. Mit diesen „Gefühlsbildern“, die jeder Mensch in sein Leben mitbringt, wird aus diesen Verbindungen ein Leben gestaltet.
Die wichtigsten Verbindungen zu unserer Herkunftsfamilie gestalten sich in den frühesten Momenten unserer Existenz: Zeugung, Schwangerschaft und frühe Kindheit prägen uns vollständig in unsere Familie ein. Zur Lebensaufgabe eines jeden Menschen gehört auch die Emanzipation des Individuums aus diesen Bindungen - anders ausgedrückt: „Werde Du selbst mit den Bausteinen, die Dir in dieser Existenz gegeben wurden“.
Verbundenheit ist also durchaus auch ein unbewusster Zustand. Natürlich treffen wir bewusste Entscheidungen, mit wem oder was wir verbunden sein möchten, aber es existieren parallel und gleichzeitig Verbindungen, die, weil sie komplett unbewusst bleiben, umso stärker wirken.
Aus der Aufstellungsarbeit mit den ahnenmedizinischen Karten ist uns ein erstaunliches Phänomen bekannt:
Werden die Stellvertreter im Neunerfeld stehend gruppiert, ist es meistens die Person, welche für die Verbundenheit steht, die ihre Position nicht halten kann. Sie kippt um oder erträgt den Kontakt zu den übrigen Stellvertretern nicht und es ist ihr auf irgendeine Art nicht möglich, in diesem Verbund zu bleiben. Es zeigt sich eine Verbundenheit zu Gefühlen, die vollkommen verdrängt werden konnten, solange kein „Kontakt“ stattfand. Nimmt aber die aufstellende Person zu all ihren Anteilen - und eben auch zu ihrer Verbundenheit - Kontakt auf, berichtet diese von Gefühlen, mit denen die aufstellende Person oft so gar nichts anfangen kann. Alles andere kann man verstehen, anerkennen, zu sich nehmen, aber die Gefühle der Verbundenheit haben irgendwie gar nichts mit der ganzen Sache zu tun. Liegt hier ein Fehler vor? „Spinnt“ dieser Stellvertreter einfach?
Nein! Hier liegt der Schlüssel zur Lösung des Kernkonflikts.
(Zur Erinnerung: rund um den Kernkonflikt gruppieren sich die verschiedenen Aspekte eines Themas, Einflüsse aus dem Ahnenfeld, der persönlichen oder der Seelenebene)
Die Verbundenheit (als Teil der persönlichen Ebene) ist mit Kindheitserlebnissen oder Anteilen des Ahnenfeldes verbunden, die unbedingt nie wieder gefühlt werden sollen. Sie wurden verborgen aus Scham oder Angst, aus Schuldgefühlen oder Verzweiflung. Man hat sie „weggesteckt“, weil das Leben weitergehen musste, weil man nicht mit ihnen umgehen konnte, weil es keine Worte für sie gab und viele andere Gründe mehr. Das fand auch nicht als bewusster Akt statt: „Ab jetzt werden diese Gefühle nicht mehr gefühlt“ - meistens ist selbst die Verdrängung ein schleichender Prozess. Das Leben wird so organisiert, dass möglichst wenig Berührung mit dem schwierigen Thema stattfindet. Man geht im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Kontakt“ mit diesen Erfahrungen und organisiert sein Leben darum herum.
In den nachfolgenden Lebensjahren oder auch Generationen besteht dann für dieses Thema eine Art „upload-Filter“.
Damit bezeichnet man in der Informatik eine Maßnahme zur Vorabprüfung hochzuladender Inhalte. Manche Inhalte können dann gar nicht auf dem Bildschirm - in unserem Fall dem Bewusstsein - erscheinen. Was nun nicht bedeuten soll, dass wir alle voller blinder Flecken durch die Welt laufen. Es ist aber so, dass man davon überzeugt ist, mit diesem Thema, von dem man schon mal gehört hat, persönlich überhaupt nichts zu tun zu haben. Es gibt vor allem kein Gefühl dafür.
Lösung, Heilung oder Weiterentwicklung ist immer nur möglich, wenn wir alle Aspekte einer Sache in unser Bewusstsein bringen. Bleiben Reste der „kränkenden“ Ursache bestehen, wird der erreichte Frieden niemals von Dauer sein können. Natürlich ist das ein hoher Anspruch, der selten vollständig erreicht wird. Man hat eben doch sein Leben lang Arbeit mit dem Leben. Aber wenn wir uns darin üben, verdrängte - abgespaltene, kontaktlose - Anteile zu erahnen, zu suchen oder zu finden (!), verlängert sich die Zeit des Friedens nach einer Erkenntnis.
Die Inhalte der Karten zur Verbundenheit - im Kartenset Makrokosmos also die Orchideen - sind häufig von der Art, dass man nichts mit ihnen anfangen kann. Was, bitteschön, haben diese Worte mit meiner Frage zu tun? Alles, wahrscheinlich. Die Schwierigkeit liegt darin, abgespaltene Inhalte nicht als eigene wahrnehmen zu können.
Die Verbundenheit verbindet mit Aspekten der eigenen Geschichte oder des Ahnenfelds, ohne sich um unser Tagesbewusstsein zu kümmern. Es ist diesen Gefühlsanteilen auch völlig egal, ob sie verstanden werden.
Sie fühlen sich wohl dabei, unerkannt und ausgegrenzt zu sein, denn genauso war es ja „damals“ auch. Eine blinde Solidarität mit Erlebnissen und vor allem den Gefühlen dieser Erlebnisse findet hier statt.
Selbstverständlich ist auch möglich, dass man von den Aussagen einer Orchideen-Karte sofort tief berührt wird. Schließlich hat sich manch einer schon länger mit Gefühlen und Geschehnissen des jeweiligen Themas beschäftigt.
Die Individualität, die jeder Mensch entwickelt hat, erzählt von den Verbundenheiten, die wir in uns tragen. Nicht immer tragen sie zu einem glücklichen Leben bei, im Gegenteil sind es genau diese Punkte, an denen wir uns reiben, die Probleme verursachen und uns vorwärts treiben. Alle glückbringenden Verbundenheiten der Vergangenheit sind uns völlig selbstverständlich, dazu sagen wir gerne „Ich“. Und sie sind wohl auch das Kapital, mit dem wir „den unbedeutenden kleinen Rest, der sich Schicksal nennt“, bewältigen.
Verbindlichkeiten lösen sich durch Vertragserfüllung auf. Bis dass der Tod euch scheidet ist ein schönes Beispiel für altmodische Eheschließungen, die ja durchaus ohne innere Verbundenheit zur Existenzsicherung ganzer Völker jahrhundertelang funktionierten. Heute setzt man in unserer Kultur an diese Stelle einen Ehevertrag, der die gleiche Funktion hat.
Aber wie löst man eine Verbundenheit auf?
Abschied ist das Werkzeug der Auflösung. Es steht jedem Wesen frei zur Verfügung. Abschied geschieht immer im Herzen und ist mit tiefem Gefühl verbunden. Nicht zwangsläufig mit traurigem oder schwierigem Gefühl, aber immer mit einem deutlichen Gefühl.
Schwieriger als ein trauriger Abschied wäre zum Beispiel ein Gefühl der Erleichterung. Sich selbst einzugestehen, dass man erleichtert über eine beendete Verbundenheit ist, gehört zu den fortgeschrittenen Abschieden. Es ist auch gesellschaftlich nicht so anerkannt.
Kann es auch einen freudigen Abschied geben?
Selbstverständlich, aber dann existieren wahrscheinlich bereits andere Verbundenheiten, auf die man sich freut.
Erster Schritt im Prozess der Beendigung einer ungewünschten Verbundenheit ist die Erkenntnis und das Wahrnehmen der Existenz einer solchen Bindung.
Die meisten negativen Verbundenheiten sind uns ja, wie gesagt, gar nicht bewusst. Die Wahl einer Orchideen-Karte zu einer bestimmten Frage weist die Richtung, in der man nach einer - den Fortschritt begrenzenden - Verbundenheit suchen sollte.
Wenn dann zum Beispiel der Kleinblütige Frauenschuh von Überanstrengung spricht, obwohl ich eigentlich etwas über meinen beruflichen Weg erfahren möchte, geht es nicht einfach nur um die Wahrnehmung einer - vielleicht vorhandenen - beruflichen Überlastung. Vielmehr erzählt diese Orchidee von einer inneren Verbundenheit zu Erlebnissen und Erfahrungen meiner Vorfahren mit diesem Thema des beruflichen Wegs.
Sei es über die genetische/epigenetische Vererbung, sei es als Erfahrung in der eigenen Kindheit, jedenfalls existiert eine Verbundenheit zu einem Verlust der Zugehörigkeit, im Falle einer beruflichen Frage wahrscheinlich ein Arbeitsplatzverlust, den ein Mitglied der Familie erfahren hat und der sich tief in das Gefühlsleben eingeprägt hat. Sobald ich nun mit meinem Leben einen ähnlichen Weg anstrebe, werden sich die „alten“ Gefühle als Geschehnisse rund um mich herum präsentieren. Es hängt einzig von mir als lebendiger Person ab, wie ich Ereignisse meines Lebens beurteile. Kann ich gelassen reagieren und löst sich eine Situation wieder auf? Oder „triggert“ meine Umgebung die unbewussten Verbundenheiten und in mir bauen sich ganz ähnliche Gefühle auf - wobei die äußeren Situationen natürlich der Gegenwart angepasst sind.
Ein guter Indikator für eine ungesunde Verbundenheit ist immer das Gefühl von fehlender Wahlmöglichkeit. Eigentlich gibt es nämlich immer eine Wahlmöglichkeit, sie dringt nur nicht bis zu unserem Bewusstsein durch. Wir sind im wahrsten Wortsinn „gefangen“ in der Verbundenheit.
Wenn ich als lebende Person in der Lage bin, die damals verdrängten Gefühle heute zu verstehen und mitzufühlen, ohne Urteil!, werden sie sich verabschieden. Freiwillig. Dann entsteht automatisch eine neue Verbundenheit, im Fall des Frauenschuhs eine Verbundenheit im Loslassen. Loslassen der Anstrengung und der Vorspiegelung falscher Verhältnisse zum Beispiel. Das Unterbewusstsein registriert die entstandene Ruhe und sortiert alle vergangenen Erfahrungen im Archiv ein. Sie müssen nicht mehr wiederholt werden.
Verbundenheit und das Innere Kind
Mit dem „Inneren Kind“ werden gespeicherte Gefühle der eigenen Kindheit bezeichnet, die nicht genug Spielraum für eine Entwicklung ins erwachsene Sein hatten. Diese sind in verschiedenen Bereichen des Gedächtnisses abgelegt. Manche sind der Erinnerung frei zugänglich, andere werden kontrolliert und verborgen gehalten, wieder andere sind frei umgedeutet anhand von Erzählungen der damals Erwachsenen. Immer aber sind die kindlichen Erinnerungen intensiv. Das liegt auch am ganz anderen Zeiterleben von Kindern. Ein einzelner Tag war gefühlte Ewigkeiten lang, ganz im Gegensatz zum heute erlebten „Durchrauschen“ durch die Wochen. Jedenfalls sind für Kinder alle Gefühle noch frisch und neu - und wahr. Ein Kind durchschaut keine Lügen oder Verdrehungen, alles, was Erwachsene tun, ist „wahr“.
Dieses Innere Kind - also diese starken Gefühle und Überzeugungen - haben die Kraft, den Alltag und die Ansichten des Erwachsenen zu bestimmen.
Neben eventuell vorhandenen vergrabenen Erinnerungen existieren diese vielen kleinen Überzeugungen, die sich durch kein gegenteiliges Erlebnis erschüttern lassen:
-Dazu bin ich zu doof, das kann ich nicht.
-Ich bin anstrengend.
-Ich muss lieb sein, bin aber trotzdem nicht liebenswert.
-Das darf man nicht.
Es gibt eine Menge unnützer Überzeugungen, die aus den vielen, auch unbedachten Äußerungen der uns damals umgebenden Erwachsenen geworden sind. Es ist nicht wirklich schwierig, sich als jetzt erwachsener Mensch innerlich an die Hand zu nehmen und endlich sich selbst alles zu geben, was man damals vermisst hat.
Schwieriger ist es mit verstörenden Erlebnissen oder gar Traumatisierungen. Hier braucht man manchmal regelrecht detektivischen Spürsinn, um den gut verborgenen Gefühlen auf die Spur zu kommen. Die Arbeit mit den Karten der Seelenhomöopathie ist dabei ein zuverlässiger Begleiter.
Ein Inneres Kind, das sich bei bestimmten Themen versteckt, an keinem Erkenntnisprozess teil hat und einfach „gar nicht da ist“ - braucht vor allen Dingen die Sicherheit, dass seine Gefühle, wenn es sie denn zeigen sollte, ernst genommen werden. Also darf man auf gar keinen Fall sich selbst gegenüber die typischen Erwachsenensprüche anbringen: Jetzt stell dich doch bitte nicht so an, so schlimm ist das doch gar nicht. Du übertreibst mal wieder. Also das sehe ich ganz anders. Du bist doch auch selbst schuld.
Was tut ein Inneres Kind bei solchen Kommentaren, auch, wenn sie nur gedacht werden? Es zieht sich selbstverständlich noch tiefer in sein Versteck zurück. Wirklich ernst nehmen bedeutet zuallererst, ohne Wertung einfach empathisch mitfühlen. Ohne Wertung, ohne Kommentar.
Es braucht immer einen Zeugen, der bestätigt, dass es wirklich schlimm ist, was man da fühlt. Dann entsteht die Sicherheit, die es nun mal braucht, um sich wirklich zu öffnen. Im Grunde genommen also das, was man von einem liebenden Elternteil erwarten würde.
Warum geben uns die Eltern nicht einfach genau das? Eine typische Frage eines Inneren Kindes. Weil sie wahrscheinlich auch niemals solche Zuwendung erlebt haben - wäre eine sinnvolle Antwort des empathischen Erwachsenen. Weil sie auch in die Verbundenheiten der Generationen eingebunden waren - wäre die Antwort der Ahnenmedizin.
Und die Lösung?
Egal, wie alt eine Wunde ist. Egal, von wem sie ursprünglich stammt. Jedes unangenehme oder schreckliche Gefühl hat eine Ursache und dadurch seine Seinsberechtigung. Aber jedes Gefühl, das die Lebendigkeit schmälert, sollte auch erlöst werden, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Jede Lösung braucht Kontakt. Diesen können wir selbst herstellen durch Einsicht und Mitgefühl. Diesen Kontakt kann man aber auch herstellen durch die potenzierte Essenz anderer Wesen. Das leistet die Homöopathie, in unserem speziellen Fall die Seelenhomöopathie.
Das Unterbewusstsein wählt eine Karte, die genau die jetzt gebrauchten Worte hat. Es stellt eine Verbindung zum versteckten Inneren Kind her - oder ist es das Kind, welches die Karte wählt? Wer kann das wissen.
Die erwachsene Persönlichkeit leistet nun das, was früher nicht geschehen ist. Siehe oben: Einsicht und Mitgefühl. Wenn das ehrlich geschieht, wird auch ein trotziges Inneres Kind sich dem Strom der Lebendigkeit nicht entziehen können.
Heilung geschieht durch Wahrnehmung!
Brassavola acaulis - Rattenschwanz-Orchidee Ausbeutung - Verbundenheit durch Selbstermächtigung
-Kampf um Anerkennung
-Leben in Anderen
-Empörung und Auflehnung im Untergrund
-Hat viele untergründige Gefühle
-Befindet sich nur in abhängigen Beziehungen
-Untergründige Wut und Hass auf Abhängigkeiten
-Sehnsucht nach Eigen-Macht
-Fühlt sich stark schläfrig, wie betäubt
Wie entsteht Wohlstand? Durch Harmonie zwischen Arbeitskraft und Umgebung, Familie eingeschlossen. Wirklicher Wohlstand lässt es allen Beteiligten gut gehen. Leidet ein Mitglied, hat es Auswirkungen auf alle.
Einen einmal erreichten Wohlstand gibt man nicht freiwillig wieder auf. Also werden sich Teile der Gemeinschaft dafür hergeben, den Wohlstand scheinbar aufrecht zu erhalten. Damit ist der echte Wohlstand aber bereits vorbei.
Er existiert nur noch zum Schein und für Einzelne.
Andere Mitglieder der Gemeinschaft müssen ihre Kräfte dafür hergeben. Sie werden „ausgebeutet“, ihre Kräfte - ob nun körperlich oder seelisch - werden verbraucht.
Dieses Muster findet sich in allen menschlichen Beziehungen, weltweit oder im kleinsten Familienkreis.
Hier geht es nicht um eine Bewertung des Vorgangs der Ausbeutung. Sie findet statt, egal, ob wir es mögen oder nicht. Ihre endgültige Beseitigung wäre ein Aufstieg der Menschheit in einen paradiesischen Zustand.
Bis dahin werden es immer nur Einzelne sein, die sich von ihrer persönlichen Ausbeutung freimachen können.
Es gibt unfreiwillige und freiwillige Ausbeutung. Hier soll es um die freiwillige gehen. Das klingt paradox, oder? Wer lässt sich denn freiwillig ausbeuten? Jeder, der einen übergeordneten Wohlstand verfolgt. Das kann die (scheinbare) Harmonie in einer Familie sein, das Verhältnis von Partnern miteinander oder auch das Wohl der Gesellschaft, der Glaubensgemeinschaft oder gar der Schöpfung. Jeder Mensch, der sich freiwillig ausbeuten lässt oder sogar sich selbst ausbeutet, hat solch einen übergeordneten Wohlstand im Sinn. In religiösen Zusammenhängen wird solches Verhalten sogar mystisch überhöht.
Es gibt also durchaus einen Gewinn für solche Entscheidungen. Trotzdem werden bei einer ausgebeuteten Person zwangsläufig viele persönliche Eigenschaften und Wünsche nicht zur Entfaltung kommen können - einfach weil es an Zeit und Kraft dafür fehlt.
Ein allgegenwärtiges Beispiel dafür ist die Elternschaft. Solange die Kinder klein sind, haben die Eltern keinen großen Spielraum für ihre persönlichen Wünsche. Und obwohl die Liebe zu den Kindern diese Mühen meistens aufwiegt, sind selbst hier die typischen Brassavola-Zustände zu finden:
-Man lebt in den Kindern, spricht und denkt nur noch über sie.
-Trotzdem gibt es so einige mehr oder weniger bewusste Gefühle von Wut, wenn zum wiederholten Mal der Nachtschlaf ausgefallen ist, die Trotzphase ihre Blüten treibt usw.
-Es wird selten ausgesprochen, aber es gibt nicht immer nur Liebe, es ist auch Auflehnung gegen die persönlichen Einschränkungen vorhanden.
Übertragen auf jede andere Art von freiwilliger Ausbeutung sieht man stets dieses Doppelbild: einerseits den (nicht immer real vorhandenen) angestrebten Gewinn, andererseits die dafür unterdrückten Gefühle von Auflehnung,
Empörung oder Wut. Denn in jedem Menschen (und vielleicht sogar in jedem Lebewesen?) lebt das Bedürfnis nach Selbstausdruck, nach Eigenmacht.
Im negativen Brassavola acaulis-Zustand empfindet man Verbundenheit, indem man die Ausbeutung auf sich nimmt. Lösung für ein Problem entsteht aber nur durch Anerkennung auch der untergründigen Gefühle. Dann endlich dürfen auch die anderen Qualitäten der Person zum Tragen kommen.
Im positiven Brassavola acaulis-Verbundenheitsgefühl kann man die eigenen Interessen gegenüber seiner Umgebung verteidigen und durchsetzen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Die Verbundenheit zur Gruppe/Familie bleibt erhalten, aber die Gruppe/Familie wird sich verändern müssen, weil eines ihrer Mitglieder andere Wege gehen möchte.
In der persönlichen Ebene:
Du möchtest dich gerne befreien, um dein Thema zufriedenstellend lösen zu können. Aber viele Erwartungen, die hierbei an dich gestellt werden, hängen an dir. Du möchtest auch gerne alle zufrieden stellen. Und entweder sind die Menschen, die von deiner Frage mitbetroffen sind, von dir abhängig oder du von ihnen. Eine Seite wird also enttäuscht werden. Aber du entscheidest, welche es sein wird.
Dieser Zustand ist dir nicht neu?
Unser Verhalten gegenüber Menschen - und auch allen anderen abhängigen Lebewesen wie Tieren und Pflanzen - wird in der frühen Kindheit geprägt. Man „lernt“ manchmal regelrecht, dass man sich zuerst um die Bedürfnisse der Umgebung kümmern muss, um anschließend - hoffentlich - mit dem versorgt zu werden, was man selber braucht.
Gerne wird als Liebe bezeichnet, was eigentlich Ausbeutung ist. Wahre Liebe lässt Freiheit und freut sich an der Selbstverwirklichung des Gegenübers. Ausbeuterische Verhältnisse nehmen gern und geben nur Ausgewähltes zurück.
Prüfe also, wieviel Freiheit zur Selbstverwirklichung du dir in deinem Thema nehmen darfst und entscheide dich vielleicht sogar dafür, dir noch viel mehr Freiheit zu nehmen. Man muss vorsichtig abwägen, wie weit das eigene Gewissen mit einem Ausbruch aus Abhängigkeiten einverstanden ist. Auf jeden Fall musst du dir aber Gedanken über Ausbeutung machen. Wenn nicht, werden dich die unterdrückten Gefühle eines Tages gewiss einholen. Wach auf!
In der Ahnenebene:
„Die da oben machen doch sowieso, was sie wollen“ - ist das ein Satz, der im Zusammenhang mit deinem Thema zu dem passt, was du aus deiner Ahnenebene kennst?
Mit deinem Thema berührst du die vielen Bemühungen um Erfolg und besonders um Anerkennung, die von deinen Vorfahren geleistet wurden. Sie hatten nicht den Spielraum, den du jetzt vielleicht bereits hast. Es gab klare Hierarchien und der Weg eines Lebens war mehr oder weniger vorgezeichnet. Selbstverwirklichung, was soll das bitteschön sein?
Aus Angst vor Repressionen oder dem Verlust der Lebensgrundlagen verzichtete man auf den eigenen Weg, das deutliche Aussprechen von Erfahrungen oder die Korrektur von Fehlern.
Diese bitteren Gefühle sind dir - mindestens im Zusammenhang mit deiner Frage - weitergereicht worden. Wenn du nun also dein Projekt zum Erfolg führen willst, musst du die überlieferten Erfahrungen klar abgrenzen gegen die tatsächlichen gegenwärtigen Verhältnisse.
Was ist dir bekannt von den Abhängigkeiten, in denen deine Vorfahren lebten? Und wie sehen die Verhältnisse bei diesem Thema heute aus?
Wiederhole niemals blind die Meinungen der Ahnen. Prüfe, ob sie noch in die Gegenwart passen. Wenn ja - schöpfe daraus Kraft.
Wenn nein - beginne etwas Neues aus deiner eigenen Kraft.
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