Kitabı oku: «Suche nichts - finde alles!», sayfa 6

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Popcorn, Pop und reines Bewusstsein

Ich gehe leidenschaftlich gern ins Kino. Für ein paar Stunden vertiefe ich mich völlig in die offensichtliche Illusion, die sich auf der Leinwand abspielt. Sobald ich den Kinosaal betrete, lasse ich mein Alltagsleben hinter mir. Obwohl der Film nur ein Geflimmer von Licht und Schatten ist, stellt er doch die größere Illusion dar, die wir „wirkliches Leben“ nennen, das außerhalb der Kinotüren auf uns wartet. Die Illusion der Bewegung entsteht in unserem Verstand, wenn Gedanken zwischen Vergangenheit und Zukunft pendeln. Gedanken an Zukunft und Vergangenheit bilden eine mentale Brücke, die sich über das stets gegenwärtige Jetzt spannt. Es ist, als würde man einen Film anschauen. Ein Kinofilm ist ein langer Streifen von Einzelbildern. In einer einzigen Sekunde flimmern 24 Bilder über die Leinwand. Da unser Gehirn die Bilder nicht so schnell verarbeiten kann, wirken diese Standbilder, als wären sie in Bewegung. Recht erstaunlich. Wir sehen Bewegung, wo gar keine stattfindet. Diese Illusion ruft der Film hervor.

In ähnlicher Weise ist die Zeit eine vom Verstand erzeugte Illusion. Einzelne Gedanken entsprechen den Einzelbildern eines Kinofilms. Einzelne Gedanken tauchen so schnell auf, dass sie sich zu bewegen scheinen. Diese Illusion der Bewegung bezeichnen wir als Zeit.

Wenn wir an die Zukunft denken, gehen wir in der Zeit vorwärts. Wenn wir unsere Erinnerungen „besuchen“, gehen wir in der Zeit zurück. Diese ganze Bewegung findet im Verstand statt. Sie existiert nur in Ihrem Verstand, nirgendwo sonst im Universum. Ihre Zeit, Ihre Zukunft und Ihre Vergangenheit hat niemand anders mit Ihnen gemeinsam.

Der Filmprojektor arbeitet nach einem einfachen Prinzip. Ein helles, weißes Licht scheint durch den Filmstreifen und erzeugt auf der Leinwand vorn im Kinosaal ein Bild. Der Filmstreifen bewegt sich Einzelbild für Einzelbild durch das Licht und ruft auf der Leinwand die Illusion der Bewegung hervor. Als Zuschauer verfolgen wir – zufrieden dasitzend –, wie sich das Drama der Akteure entfaltet; dabei vergessen wir, dass sie nur Licht und Schatten sind, entstanden durch helles Licht, das hinter der Rückwand des Kinosaals durch den Filmstreifen fällt. Wir weinen und lachen, als wäre die Illusion real.

Unser Leben gleicht diesem Film. Es entfaltet sich Gedanke für Gedanke, Minute für Minute, Jahr für Jahr. Wir, die Zuschauer, vertiefen uns völlig in das Drama unseres eigenen Films. Wir machen uns Sorgen über Rechnungen, wir freuen uns über das neue Haus, sehen die Kinder heranwachsen und denken über unseren Tod nach. Wie ein Film, so ist auch unser Leben eine Illusion, ein Spiel von Licht und Schatten. Verstehen Sie mich nicht falsch: Unser Leben existiert, aber nicht so, wie wir glauben. Diese missverstandene Identität verursacht enormes Leiden, das sich mit jeder Generation nur vertieft.

Wie viel Uhr ist es? – JETZT!

Worin besteht das Missverständnis? Es besteht einfach darin, dass wir annehmen, dass es Zeit gäbe. Wir glauben, unsere Vergangenheit und unsere Zukunft existierten. Gewöhnlich ruft die Vorstellung, Vergangenheit und Zukunft existierten nicht, viel Widerstand hervor. Das liegt daran, dass wir nie wirklich darüber nachgedacht haben. Doch darüber nachdenken müssen wir, falls wir jemals anhaltenden Frieden finden wollen.

Ich möchte Ihnen eine Frage stellen. Haben Sie schon einmal etwas erlebt, was nicht jetzt stattfand? Sie mögen sich an ein Erlebnis erinnern, doch das ist eben nur eine Erinnerung, ein gegenwärtiger Gedanke an die Vergangenheit. Ein Ereignis kann nur in der Gegenwart stattfinden. Die Vergangenheit ist vorüber; sie existiert nicht. Die Zukunft ist nicht hier und sie wird auch nie „hierher“ kommen. Das kann sie nicht; es ist die Zukunft. Wenn also die Vergangenheit nicht existiert und die Zukunft ebenso wenig, dann bleibt uns nur … JETZT. Und wirklich, das Jetzt existiert nur, weil wir Zukunft und Vergangenheit erkennen. Wenn Zukunft und Vergangenheit für den Verstand „sterben“, wird das Jetzt zu dem, was ist. Ein Jetzt kann es nur geben, wenn es auch ein Nicht-Jetzt gibt. Doch lassen Sie uns genauer betrachten, wie sich das Phänomen Zeit im Geist widerspiegelt.

Sie mögen einwenden: „Nun, jede Erfahrung, die ich je gemacht habe, habe ich vor dem Jetzt gemacht.“ Das stimmt; Sie haben eine Erinnerung an eine Erfahrung und die Erinnerung besagt, dass die Erfahrung in der Vergangenheit stattgefunden habe. Doch eine Erinnerung ist ein Gedanke. Und Sie denken diesen Gedanken jetzt. Leihen Sie sich ein Video aus, nehmen Sie es mit nach Hause und schauen Sie es sich auf Ihrem Fernseher an. Drücken Sie während des Films die Pausentaste auf Ihrer Fernbedienung. Nun sehen Sie auf Ihrem Bildschirm ein Standbild. Wenn Sie eine Fernbedienung für Ihr „Kopfkino“ hätten und wenn Sie den Pausenknopf drückten, würden Sie einen einzelnen Gedanken sehen; den Gedanken, den Sie „jetzt gerade“ hätten. Es gibt nur das Jetzt. Es hat nie eine Zeit gegeben und es wird nie eine Zeit geben, die nicht jetzt ist.

*

Erscheint Ihnen das ein wenig verwirrend? Haben Sie den Eindruck, was Sie gerade gelesen haben, das fühle sich fast richtig an, aber Sie würden nicht ganz schlau daraus? Regt sich sogar kaum wahrnehmbar etwas tief in Ihrem Inneren, so, als ob ein Teil von Ihnen, der geschlafen hätte, aufzuwachen begänne? Dafür gibt es einen guten Grund. Wir haben dem Verstand ein Rätsel aufgegeben, das er nicht lösen kann. Wahrscheinlich ist es nicht das erste Mal, dass der Verstand um Gedanken verlegen ist. Das Hochgefühl bei einer neuen Liebe oder einem traumhaften Sonnenuntergang ist zeitlos und jenseits des Verstandes. Was jenseits des Verstandes liegt, kann der Verstand nicht erfassen. Dorthin kommt er von hier aus nicht. Um das Rätsel zu lösen, müssen wir über den Verstand hinausgehen. Wir müssen über die psychologische Zeit hinausgehen.

Glücklicherweise wissen Sie schon, wie das geht. Erinnern Sie sich daran, als Sie fragten: „Woher kommt mein nächster Gedanke?“ Erinnern Sie sich an die Lücke, die entstand, als Ihre Gedanken anhielten? Sie beobachteten, aber sie dachten nicht. Sie erlebten den Zustand des „Nicht-Denkens.“ [Engl.: You experienced no mind.] Mit anderen Worten: Sie gingen über Ihren Verstand hinaus.

Und wenn Sie über den Verstand hinausgehen, halten Sie die Zeit an. Und zwar deshalb, weil der Verstand die Zeit erschuf. Wann immer Sie die Zeit anhalten, sind Sie frei von der Illusion von Vergangenheit und Zukunft. Und sobald Sie frei sind von Vergangenheit und Zukunft, beenden Sie das Leiden.

Was für eine wundervolle Entdeckung Sie sind!

Lassen Sie uns Platons berühmtes Höhlengleichnis aktualisieren und die Kinoanalogie gleichzeitig noch etwas weiterführen: Nehmen wir an, Sie kamen in einem Kinosaal zur Welt und wuchsen dort auf. Ununterbrochen und pausenlos lief ein Film. War es ein lustiger Film, so waren Sie glücklich; bei einem traurigen Film weinten Sie. Ihre ganze Welt drehte sich darum, Orte, Darsteller und Ereignisse kommen und gehen zu sehen. Für Sie war das kein Spiel von Licht und Schatten auf einer Leinwand, sie waren real.

Nehmen wir weiter an, Sie fanden unbeabsichtigt einen Schalter neben Ihrer Hand. Als Sie den Schalter betätigten, hielt der Film an. Jetzt war nur die leere Leinwand beleuchtet und Sie stellten etwas ganz Interessantes fest. Sie erkannten, dass die leere Leinwand schon immer da war. Wäre sie nicht da gewesen, dann hätten Sie keinen Film sehen können.

In dieser Zeit, in der „kein Film“ lief, badeten Sie in reinem, weißem Licht, das die Leinwand reflektierte. Kein Film auf der Leinwand lenkte Sie ab, deshalb wurden Sie Ihres eigenen Körpers und Handelns überaus gewahr. Die leere Leinwand lenkte Ihren Verstand nicht davon ab, wer Sie wirklich sind. Was für eine erstaunliche Entdeckung Sie waren! – Das Geheimnis Ihres Lebens ist damit gelüftet: Sie sind nicht der Film. Sie sind getrennt davon. Sie sind wirklich. Der Film ist Illusion. Sie werden nie mehr die oder der Gleiche sein.

Dann legen Sie den Schalter wieder um und der Film geht weiter. Doch diesmal ist Ihnen bewusst, dass Sie vom Film getrennt sind. Sie glauben nicht mehr, Sie seien im Film. Sobald Ihnen dieses Wissen bewusst wird, weichen Ihre Ängste und Sorgen wie die Illusionen, die sie sind. Jetzt dient der Kinofilm Ihrer Unterhaltung. Leidenschaftlich genießen Sie die Handlung, die sich auf der Leinwand entfaltet, Sie amüsieren sich und sind gleichzeitig distanziert. Schließlich sitzen Sie sicher auf Ihrem Sitz. Mit dem Gewahrwerden der Leinwand kommt Selbst-Gewahrsein.

Kerngedanken von Kapitel 4

• Unser Sicherheitsempfinden hängt eng damit zusammen, wie wir die Zeit wahrnehmen. Und das wiederum hängt davon ab, wie bewusst wir uns unseres Selbst sind.

• Die psychologische Zeit ist subjektiv und von Bedingungen, von Umständen abhängig.

• Die psychologische Zeit ist die Ursache aller Probleme, vor denen die Menschheit steht.

• Die psychologische Zeit ist die Illusion von Bewegung.

• Ein Geist, der fest in der Gegenwart verankert ist, ist ruhig.

• Nur Sie kennen Ihre Zeit. Ihr Zeitgefühl können Sie mit niemandem teilen. Die Illusion, die Sie als Ihr Leben kennen, können Sie mit niemandem teilen.

• Unsere Zukunft und unsere Vergangenheit existieren nur genau jetzt – im Verstand.

• Selbst-Gewahrsein durchbricht die Illusion der Zeit.

• Wenn Sie Ihres Selbst gewahr sind und frei von der Zeit, dann sind Sie auch frei von Leiden.

5. Selbst-Gewahrsein
„Nutze dein eigenes Licht und kehre zur Quelle des Lichtes zurück. Dies wird als Einüben der Ewigkeit bezeichnet.“
Tao Te King

Ich würde Ihnen gern eine einfache Frage stellen, deren Antwort Ihr Leben für immer verändern kann. Legen Sie das Buch ein paar Minuten beiseite, denken Sie gründlich über die Antwort nach und lesen Sie erst dann weiter. Hier ist meine Frage: „Was ist Ihr wertvollster Besitz? Was in Ihrem Leben ist Ihnen am wichtigsten?“

*

Was ist Ihnen dazu eingefallen? Gesundheit? Ein Sinn im Leben? Ihre Familie? Die Arbeit? Oder vielleicht Eiscreme? – Der wertvollste Besitz eines Menschen ist das Bewusstsein im allgemein üblichen Sinne. Andere Bezeichnungen mit etwa der gleichen Bedeutung sind Wahrnehmung im allgemein üblichen Sinne, Wachsamkeit, Wachheit oder Aufmerksamkeit. Welchen Sinn hätte das Leben, wenn wir kein Bewusstsein davon hätten? Wenn wir kein Bewusstsein hätten, gäbe es das Leben gar nicht.

Lassen Sie mich Ihnen nun eine weitere Frage stellen: „Was ist die wichtigste Art des Bewusstseins?“ Denken Sie einen Moment darüber nach. Schließen Sie, falls Sie können, Ihre Augen und spielen Sie mit Möglichkeiten.

*

Wie sind Sie mit der Frage zurechtgekommen? Lautete Ihre Antwort „Selbst“-Bewusstheit oder Selbst-Gewahrsein, dann haben Sie den Jackpot gewonnen! Was ist Selbst-Gewahrsein? Einfach ausgedrückt ist es das Bewusstsein von dem, was Sie unter all dem Drumherum des Lebens sind. Ja, sicher, Sie sind ein Mensch. Sie sind ein Mann oder eine Frau. Sie können ein Kind sein oder erwachsen, Arzt, Anwalt oder Indianerhäuptling … Doch all diese Kategorien ändern sich im Laufe der Zeit. So bezeichnen Sie sich, solange Sie sich mit einer Gruppe oder Bevölkerungsklasse, mit einem Ideal oder einer Philosophie identifizieren. Das sind alles Erfindungen des Verstandes. Und wir wissen bereits, wir sind nicht unser Verstand.

Wenn Sie einer Sache oder eines anderen Menschen gewahr sind, eines Berges oder selbst eines Gedankens, der sich in Ihrem Geist widerspiegelt, dann bezeichne ich das als übliche Wahrnehmung oder übliches Bewusstsein. Wenn sich Ihr übliches Bewusstsein nach innen wendet und der reinen Bewusstheit gewahr wird, dann nenne ich das „reines Gewahrsein“. (Ziemlich clever, nicht wahr?) Wenn Ihr übliches Bewusstsein Ihres Selbst gewahr wird, dann bezeichne ich das als Selbst-Bewusstheit oder Selbst-Gewahrsein. Wenn Sie in diesem Sinne „selbst-bewusst“ sind, dann sind Sie gleichzeitig Ihres Selbst, anderer Menschen, der Berge oder der Gedanken gewahr. Dann haben Sie „das Beste aus zwei Welten“: tiefes, friedvolles inneres Gewahrsein und zugleich eine veränderliche, nach außen gerichtete Wahrnehmung. Wer sagt, dass Sie nicht auf zwei Hochzeiten tanzen können?

Fünf Stufen des Bewusstseins

Zur Wissenschaft von der kreativen Intelligenz, die Maharishi Mahesh Yogi lehrte, gehörte ein sehr klares Verständnis der verschiedenen Stufen des Bewusstseins bis hin zum reinen Gewahrsein. Ich würde Ihnen gern die Grundgedanken vorstellen; dafür habe ich einige Begriffe umbenannt – so sind sie unseren speziellen Bedürfnissen dienlicher. Es gibt fünf grundlegende Stufen des Bewusstseins; die ersten drei sind:

1. der Wachzustand,

2. der Traumzustand und

3. der Tiefschlaf des üblichen Bewusstseins.

4. Dann gibt es den vierten Zustand: reines Gewahrsein, jenseits der Dinge und Gedanken des üblichen Bewusstseins.

Das ist der bemerkenswerte Bewusstseinszustand, den Dr. Robert Keith Wallace in seiner bahnbrechenden Untersuchung als hypometabolische, integrierte Reaktion bezeichnete. Diese Untersuchung veröffentlichte er 1970 in der März-Ausgabe der Zeitschrift Science und darin wies er das reine Gewahrsein als eigenständig und einzigartig nach; ein bedeutender Bewusstseinszustand neben Wachen, Schlafen und Träumen. Alle anderen Veränderungen des Bewusstseinszustandes (etwa Tagträume und Hypnose) sind Varianten oder abgewandelte Zustände von Wachen, Träumen oder Tiefschlaf.

Jeder grundlegende Bewusstseinszustand hat einen spezifischen Charakter. Bei jedem unterscheiden sich die Körperfunktionen und die mentalen Funktionen auf einzigartige Weise. Im Wachzustand sind Geist und Körper aktiv. Im tiefen, traumlosen Schlaf ruhen sich Geist und Körper tief aus. Im Traumzustand sind Geist und Körper nicht so ruhig wie im Tiefschlaf, aber ruhiger als im Wachzustand. Der Wachzustand ist der uns vertrauteste; er umfasst viele Varianten oder Grade des üblichen Bewusstseins – Sie können müde sein, hellwach, verwirrt, betrunken und so weiter. Wachen, Träumen und Tiefschlaf erleben alle Menschen.

Der vierte Zustand, reines Gewahrsein, ist die Lücke zwischen den Gedanken. Das ist nichts Mystisches. Wenn Sie schlafen wollen, legen Sie sich einfach hin und warten. Gesunde Menschen schlafen mühelos ein. Das Träumen entsteht ganz von selbst aus dem Tiefschlaf. Das Erleben von Wachen, Träumen und Tiefschlaf ist natürlich und genauso ist es mit dem Erleben des reinen Gewahrseins. Als Sie sich fragten: „Woher kommt mein nächster Gedanke?“, erlebten Sie spontan eine Lücke in Ihrem Denken. Sie erfuhren das reine „Es“, bevor es alle Rollen erschafft, alle Verantwortlichkeiten, Hoffnungen, Pläne, auch alle Sorgen, Schuldgefühle oder Ängste, die Sie mit Ihrem Leben gleichsetzen.

5. Den fünften Bewusstseinszustand nenne ich Selbst-Gewahrsein oder auch Selbst-Bewusstheit. Er ist eine Kombination des vierten Zustandes des reinen Gewahrseins mit dem Wach- oder auch mit dem Traum- oder Tiefschlafzustand.

Diese Verbindung kommt so zustande: Wenn Ihr Geist an der Schwelle des reinen Gewahrseins zurückgelassen wird, wird er wieder seiner selbst gewahr. Dann setzt in den feinsten und ruhigsten Bereichen Ihres Geistes gewissermaßen ein Aufwärmen ein. Noch immer ist keine Form da, doch es herrscht eine Art emotionale Wärme, die sich im Geist als Stille, Frieden oder Glückseligkeit widerspiegelt. Das ist die erste zarte Erfahrung von Selbst-Bewusstheit. Hier werden wir von tiefem, innerem Frieden und universeller Liebe durchdrungen.

Selbst-Bewusstheit in diesem Sinne ist der entscheidende Bewusstseinszustand, der dafür sorgt, dass Harmonie und Heilung in unserem Leben überwiegen. Zwar ist Selbst-Bewusstheit genauso natürlich wie Wachen und Träumen, doch bedauerlicherweise wird sie von unseren Eltern, Lehrern, Ärzten oder von spirituellen und gesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten nicht gepflegt. Gewahrsein des Selbst ist in der Gesellschaft insgesamt selten anzutreffen. Fehlt diese Selbst-Bewusstheit, so ist auch die Harmonie dahin und das Leben gerät aus dem Gleichgewicht.

Was Selbst-Gewahrsein ist und wie es wirkt

Dieser fünfte Zustand – Selbst-Bewusstheit oder Selbst-Gewahrsein – ist ebenfalls natürlich und leicht zu erfahren. Nehmen wir uns eine Minute Zeit, um festzustellen, wie leicht innerer Friede und äußere Weisheit zur Gewohnheit werden können, indem wir unseres Selbst gewahr sind.

Als Sie den Schalter betätigten, um den Film anzuhalten, sahen Sie zum ersten Mal die Leinwand, über die die sich bewegenden Bilder flimmerten. Das ICH BIN ist diese Leinwand. Es unterstützt die Verstandesaktivität. Ohne das ICH BIN würde Ihr Verstand nicht existieren, wie es ohne Leinwand auch keinen Film gäbe. Wenn wir das Denken nicht abstellen, können wir nicht wissen, was wir wirklich sind. Und unser Wesen zu kennen ist entscheidend, wenn wir unser Leben mit Schönheit, Mut und Anmut leben wollen.

Sobald wir das ICH BIN entdecken, verändert sich unser Leben auf höchst erstaunliche Weise. Gehen wir noch einmal zurück zu der Kinoanalogie: Als wir den Film anhielten, passierte zweierlei Bemerkenswertes:

• Erstens wurde uns bewusst, dass wir nicht der Film waren, den wir anschauten. Wir trennten uns von dieser illusionären Handlung. Wir sind aus uns selbst heraus ganz und brauchen das Drama auf der Leinwand nicht, um uns lebendig zu fühlen.

• Zweitens behielten wir unsere neu gefundene Bewusstheit bei, als wir den Film wieder starteten. Wir verloren unser Selbst nicht in dem Spiel, in der Vorführung von Licht und Schatten auf der Leinwand. Das ist eine entscheidende Veränderung in unserer Sichtweise und eine, die eingehender zu untersuchen sich lohnt. Diese neue Wahrnehmung verhilft uns zu einer Sicht, die uns von der Illusion befreit, wir seien nur unser Verstand. Das ist Selbst-Bewusstheit.

Warum ist sie so wichtig? Wenn Sie Ihr Selbst als verschieden von Ihrem Verstand erleben, befreit Sie das aus der Identifikation mit etwas, was Sie nicht sind. Oder, genauer gesagt, was nur ein Teil von Ihnen ist. Falls Sie glauben, Sie seien Ihr Verstand, dann leben Sie nur einen Teil Ihres Lebens. Das wäre so, als besäßen Sie eine Villa, verbrächten aber Ihr ganzes Leben nur in einem Zimmer. Wenn Sie gewahr werden, dass Sie mehr sind als Ihr Verstand, öffnen Sie sozusagen die Tür zu jedem Zimmer Ihres Lebens.

Selbst-Bewusstheit beginnt auf der Stufe des ICH BIN, jenseits der Gedanken. Auch wenn Ihre Gedanken wieder einsetzen, können Sie dessen gewahr bleiben, dass Sie nicht die Gedanken sind. Sobald Sie mit der Vorstellung und der Erfahrung vertraut sind, dass Sie jenseits der Gedanken sind, können Sie dieser Erfahrung das Denken, Fühlen und sogar Ihre Alltagsaktivitäten hinzufügen, ohne weitere Disharmonie in Ihrem Leben zu erschaffen. Selbst-Bewusstheit erzeugt eine unerschütterliche Sicherheit. Sie fördert eine tiefe, anhaltende Stille. Nach und nach werden Sie erkennen, dass Gedanken auf die Leinwand des ICH BIN projiziert werden. Selbst-Bewusstheit hat den gleichen Wert wie das Wissen, dass Sie nicht der Film sind. Daraus entwickelt sich eine Art teilnahmslose Teilnahme. (Sagen Sie das zehnmal ganz schnell hintereinander!) Während der Stress dahinschmilzt, sind Sie frei und können fasziniert verfolgen, wie der Film vom „Ich“ weitergeht.

Dann genießen Sie grenzenlose Freude und unerschütterlichen Frieden. Sie sehen die Welt mit neuen Augen, mit den Augen eines staunenden Kindes. Was Sie früher als langweilig oder als Zeitverschwendung erachteten, wird neu und lebendig sein. Sie werden die Sorge los, Sie sollten anderswo sein oder etwas Konstruktives tun. Sie sind zu Hause, ganz egal, wo Sie sich aufhalten.

Kürzlich sollte ich in das Büro eines Zeitschriftenverlegers kommen, um einige Artikel zu besprechen, die ich geschrieben hatte. Er erklärte mir, das Gebäude werde gerade renoviert und ich möge das Durcheinander entschuldigen. Als ich zu meinem Termin kam, war er noch mit anderen Aufgaben beschäftigt und bat mich, zu warten. Ich konnte nur im Freien warten. An diesem Tag hatten wir so an die 30 Grad Celsius. Ich fand einen großen Busch, und wenn ich mich richtig hinstellte, stand ich ganz im Schatten.

Ich stand also reglos da und beobachtete den Straßenverkehr in etwa zehn Meter Entfernung. Eine halbe Stunde lang bewegte ich mich nicht. Ich achtete auf den Verkehrslärm und die Gesichter in den vorbeifahrenden Autos. Meine Augen erspähten mitten in der Stadt eine Krähe am Himmel. Ich hörte ihr leises Krächzen, bevor der Lärm der Reifen auf dem heißen Asphalt es erdrückte. Wie eine starke Hand wrang die Hitze mich aus wie einen Schwamm, so empfand ich es. Der Schweiß strömte in Bächen über meine Stirn, meine Brust und meinen Rücken. Ich fühlte mich unwohl und war doch glückselig – ich war meines Selbst gewahr.

Selbst-Gewahrsein befreit Sie von Angst, Schuld, Langeweile und oft sogar von körperlichen Schmerzen. Damit meine ich nicht, dass es Ihnen an Emotionen oder Enthusiasmus mangeln wird. Im Gegenteil: Sie werden lebendiger, haben mehr Kontakt zu anderen, Sie werden liebevoller und weniger gestresst, aufgewühlt und reizbar. Ihre Freunde und Familienmitglieder werden eine innere Stärke wahrnehmen, die Sie umgibt und in deren Gegenwart sie sich wohlfühlen. Scheinbar aus dem Nichts werden sich Ihnen wunderbare Chancen auftun.

Sie haben immer noch Ziele und Ansprüche, doch diese lösen keine Sorge und keinen Stress mehr aus. Das Hauptziel – „Erkenne dein Selbst“ – haben Sie dann schon verwirklicht. Ihre jeweiligen konkreten Ziele erreichen Sie mit abgeklärter Leichtigkeit. Und Sie werden sich nicht leer fühlen, nachdem Sie ein wichtiges Ziel erreicht haben, und auch nicht rasch ein anderes Projekt beginnen wollen, um damit die Leere zu füllen, die das Erreichen des vorherigen hinterlassen hat. Die wichtigste menschliche Erfahrung überhaupt ist diese Selbst-Bewusstheit. Alles, was danach kommt, ist nur fürs Auge. Und alles, was danach kommt, ist Freude.

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