Kitabı oku: «Der Neffe als Onkel», sayfa 6
Sophie. Seine Einwilligung scheint mir nicht im geringsten zweifelhaft, und ich trage gar kein Bedenken, den Vetter auf der Stelle zu heirathen.
Fr. v. Dorsigny. Aber ich trage Bedenken – und will seinen ersten
Brief noch abwarten.
Champagne (beiseite). Da sind wir nun schön gefördert, daß wir den
Onkel nach Petersburg schicken.
Dorsigny. Aber, beste Tante!
Siebenter Auftritt.
Die Vorigen. Der Notarius.
Notar (tritt zwischen Dorsigny und seine Tante). Ich empfehle mich der ganzen hochgeneigten Gesellschaft zu Gnaden.
Fr. v. Dorsigny. Sieh da, Herr Gaspar, der Notar unsers Hauses.
Notar. Zu Dero Befehl, gnädige Frau! Es beliebte Dero Herrn Gemahl, sich in mein Haus zu verfügen.
Fr. v. Dorsigny. Wie? Mein Mann wäre vor seiner Abreise noch bei
Ihnen gewesen?
Notar. Vor dero Abreise! Was Sir mir sagen! Sieh! sieh doch! Darum hatten es der gnädige Herr so eilig und wollten mich gar nicht in meinem Hause erwarten. Dieses Billet ließen mir Hochdieselben zurück – Belieben Ihro Gnaden es zu durchlesen. (Reicht der Frau von Dorsigny das Billet.)
Champagne (leise zu Dorsigny). Da ist der Notar, den Ihr Onkel bestellt hat.
Dorsigny. Ja, wegen Lormeuils Heirath.
Champagne (leise). Wenn wir ihn zu der Ihrigen brauchen könnten?
Dorsigny. Still! Hören wir, was er schreibt!
Fr. v. Dorsigny (liest). "Haben Sie die Güte, mein Herr, sich noch diesen Abend in mein Haus zu bemühen und den Ehekontrakt mit zu bringen, den Sie für meine Tochter aufgesetzt haben. Ich habe meine Ursachen, diese Heirath noch in dieser Nacht abschließen – Dorsigny."
Champagne. Da haben wir's schwarz auf weiß! Nun wird die gnädige
Frau doch nicht mehr an der Einwilligung des Herrn Onkels zweifeln?
Sophie. Es ist also gar nicht nöthig, daß der Papa Ihnen schreibt, liebe Mutter, da er diesem Herrn geschrieben hat.
Fr. v. Dorsigny. Was denken Sie von der Sache, Herr Gaspar?
Notar. Nun, dieser Brief wäre deutlich genug, dächt' ich.
Fr. v. Dorsigny. In Gottes Namen, meine Kinder! Seid glücklich!
Gebt euch die Hände, weil doch mein Mann selbst den Notar herschickt.
Dorsigny. Frisch, Champagne! Einen Tisch, Feder und Tinte; wir wollen gleich unterzeichnen.
Achter Auftritt.
Oberst Dorsigny. Valcour. Vorige.
Fr. v. Mirville. Himmel! Der Onkel!
Sophie. Mein Vater!
Champagne. Führt ihn der Teufel zurück?
Dorsigny. Jawohl, der Teufel! Dieser Valcour ist mein böser Genius!
Fr. v. Dorsigny. Was seh' ich! Mein Mann!
Valcour (den ältern Dorsigny präsentierend). Wie schätz' ich mich glücklich, einen geliebten Neffen in den Schooß seiner Familie zurückführen zu können! (Wie er den jüngern Dorsigny gewahr wird.) Wie Teufel, da bist du ja – (Sich zum ältern Dorsigny wendend.) Und wer sind Sie denn, mein Herr?
Oberst. Sein Onkel, mein Herr.
Dorsigny. Aber erkläre mir, Valcour-Valcour. Erkläre du mir selbst! Ich bringe in Erfahrung, daß eine Ordre ausgefertigt sei, dich nach deiner Garnison zurück zu schicken – Nach unsäglicher Mühe erlange ich, daß sie widerrufen wird – ich werfe mich aufs Pferd, ich erreiche noch bald genug die Postchaise, wo ich dich zu finden glaubte, und finde auch wirklich-Oberst. Ihren gehorsamen Diener, fluchend und tobend über einen verwünschten Postknecht, dem ich Geld gegeben hatte, um mich langsam zu fahren, und der mich wie ein Sturmwind davon führte.
Valcour. Dein Herr Onkel findet es nicht für gut, mich aus meinem Irrthum zu reißen; die Postchaise lenkt wieder um, nach Paris zurück, und da bin ich nun – Ich hoffe, Dorsigny, du kannst dich nicht über meinen Eifer beklagen.
Dorsigny. Sehr verbunden, mein Freund, für die mächtigen Dienste, die du mir geleistet hast! Es thut mir nur leid um die unendliche Mühe, die du dir gegeben hast.
Oberst. Herr von Valcour! Mein Neffe erkennt Ihre große Güte vielleicht nicht mit der gehörigen Dankbarkeit; aber rechnen Sie dafür auf die meinige.
Fr. v. Dorsigny. Sie waren also nicht unterwegs nach Rußland?
Oberst. Was Teufel sollte ich in Rußland?
Fr. v. Dorsigny. Nun, wegen der wichtigen Commission, die das
Ministerium Ihnen auftrug, wie Sie dem Champagne sagten.
Oberst. Also wieder der Champagne, der mich zu diesem hohen Posten befördert. Ich bin ihm unendlichen Dank schuldig, daß er so hoch mit mir hinaus will. – Herr Gaspar, Sie werden zu Hause mein Billet gefunden haben; es würde mir lieb sein, wenn der Ehekontrakt noch diese Nacht unterzeichnet würde.
Notar. Nichts ist leichter, gnädiger Herr! Wir waren eben im
Begriff, dieses Geschäft auch in Ihrer Abwesenheit vorzunehmen.
Oberst. Sehr wohl! Man verheirathet sich zuweilen ohne den Vater; aber wie ohne den Bräutigam, das ist mir doch nie vorgekommen.
Fr. v. Dorsigny. Hier ist der Bräutigam! Unser lieber Neffe.
Dorsigny. Ja, bester Onkel! Ich bin's.
Oberst. Mein Neffe ist ein ganz hübscher Junge; aber meine Tochter bekommt er nicht.
Fr. v. Dorsigny. Nun, wer soll sie denn sonst bekommen?
Oberst. Wer, fragen Sie? Zum Henker! Der Herr von Lormeuil soll sie bekommen.
Fr. v. Dorsigny. Er ist also nicht todt, der Herr von Lormeuil?
Oberst. Nicht doch, Madame! Er lebt, er ist hier. Sehen Sie sich nur um, dort kommt er.
Fr. v. Dorsigny. Und wer ist denn der Herr, der mit ihm ist?
Oberst. Das ist ein Kammerdiener, den Herr Champagne beliebt hat, ihm an die Seite zu geben.
Neunter Auftritt.
Die Vorigen. Lormeuil mit seinem Unterofficier, der sich im
Hintergrunde des Zimmers niedersetzt.
Lormeuil (zum Obersten). Sie schicken also Ihren Onkel an Ihrer
Statt nach Straßburg? Das wird Ihnen nicht so hingehen, mein Herr.
Oberst. Sieh, sieh doch! Wenn du dich ja mit Gewalt schlagen willst,
Lormeuil, so schlage dich mit meinem Neffen. und nicht mit mir.
Lormeuil (erkennt ihn). Wie? Sind Sie's? Und wie haben Sie's gemacht, daß Sie so schnell zurückkommen?
Oberst. Hier, bei diesem Herrn von Valcour bedanken Sie sich, der mich aus Freundschaft für meinen Neffen spornstreichs zurückholte.
Dorsigny. Ich begreife Sie nicht, Herr von Lormeuil! Wir waren ja als die besten Freunde von einander geschieden – Haben Sie mir nicht selbst, noch ganz kürzlich, alle Ihre Ansprüche auf die Hand meiner Cousine abgetreten?
Oberst. Nichts, nichts! Daraus wird nichts! Meine Frau, meine Tochter, meine Nichte, mein Neffe, alle zusammen sollen mich nicht hindern, meinen Willen durchzusetzen.
Lormeuil. Herr von Dorsigny! Mich freut's von Herzen, daß Sie von einer Reise zurück sind, die Sie wider Ihren Willen angetreten – Aber wir haben gut reden und Heirathspläne schmieden, Fräulein Sophie wird darum doch Ihren Neffen lieben.
Oberst. Ich verstehe nichts von diesem allem! Aber ich werde den
Lormeuil nicht von Toulon nach Paris gesprengt haben, daß er als ein
Junggesell zurückkehren soll.
Dorsigny. Was das betrifft, mein Onkel – so ließe sich vielleicht eine Auskunft treffen, daß Herr von Lormeuil keinen vergeblichen Weg gemacht hätte. – Fragen Sie meine Schwester.
Fr. v. Mirville. Mich? Ich habe nichts zu sagen.
Lormeuil. Nun, so will ich denn reden – Herr von Dorsigny, Ihre Nichte ist frei; bei der Freundschaft, davon Sie mir noch heute einen so großen Beweis geben wollten, bitte ich Sie, verwenden Sie allen ihren Einfluß bei Ihrer Nichte, daß sie es übernehmen möge, Ihre Wortbrüchigkeit gegen mich gut zu machen.
Oberst. Was? Wie? – Ihr sollt ein Paar werden – Und dieser Schelm, der Champagne, soll mir für alle zusammen bezahlen.
Champagne. Gott soll mich verdammen, gnädiger Herr, wenn ich nicht selbst zuerst von der Aehnlichkeit betrogen wurde. – Verzeihen Sie mir die kleine Spazierfahrt, die ich Sie machen ließ, es geschah meinem Herrn zum Besten.
Oberst (zu beiden Paaren). Nun, so unterzeichnet!