Kitabı oku: «Harte Reden», sayfa 5

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Was will Gott?

„Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

1.Tim. 2,4.

Was will Gott? Ist das nicht die Frage aller Fragen? Wer die beantworten kann, ist wahrhaft weise. Denn wissen, was Gott will, ist die einzig wahre Wissenschaft. Niemand hat diese Wissenschaft aus sich selbst. Wie könnte sonst der Mensch so heillos irren und bezüglich der notwendigsten Lebensfragen so im Dunkeln tappen? Schon wenn er Gottes Dasein ausdenken will, steht ihm der Verstand still; wieviel weniger kann er das Wesen und den Willen Gottes klar erkennen. Da muss sich Gott selber im Menschen offenbaren. Das hat er auch getan und tut er immer wieder im Herzen und Gewissen des Menschen. Aber volle Klarheit ist da nicht, denn das Wesen des Menschen ist nicht ohne weiteres ein reines Mittel zur Gottesoffenbarung. Es musste sich Gott vielmehr erst besondere Werkzeuge aus der Menschheit erwählen und für die Offenbarung seiner selbst zubereiten. Nur diesen wunderbar Erwählten und mühsam und geduldig Zubereiteten konnte er sein Wesen und seinen Willen anvertrauen, damit beides durch sie den Menschen kund würde. So haben wir durch solche Werkzeuge, Freunde, Propheten und Gesandte Gottes die Heiligen Schriften der Bibel, aus denen wir das Wesen und den Willen Gottes erkennen sollen.

Ohne Bibel keine sichere Gotteserkenntnis. Wer den Offenbarungswert der Bibel ablehnt, verurteilt sich damit selbst zur Unwissenheit über Gottes Wesen und Willen. Sein Gottesdienst bleibt ein unsicheres Wähnen, ein tastendes Fühlen, ein zagendes Hoffen und irrendes Tun. Wer das Selbstzeugnis Gottes in der Bibel ablehnt, muss auf dem Altar seiner Religiosität die Inschrift stehen lassen, die Paulus, das auserwählte Werkzeug Gottes, damals in Athen vorfand, und die da hieß und immer wieder heißt: Dem unbekannten Gott. Apg. 17,23. Unwissenheit und Torheit sind der Fluch des Unglaubens gegenüber der Offenbarung Gottes durch seine erwählten Gesandten. Und je weiter sich die Menschen in eigener selbstsicherer Weisheit von der biblischen Offenbarung entfernen, desto unsicherer, verworrener, fluchvoller, heilloser wird ihr Reden, Denken und Tun. Bis sie sich unter den eintretenden Gnadengerichten Gottes aus ihren Sackgassen wieder zurückführen lassen zur erlösenden Einfachheit, Wahrheit und Klarheit des Bibelwortes. Dann lernen sie wieder wissen, was Gott will.

Es ist der lichte Gottessegen der Heiligen Schrift, dass wir durch sie göttlich denken lernen sollen. Denken lernen, wie Gott denkt – welch ein Gewinn an Weisheit, Klarheit und Kraft! Kann man im Leben mehr gewinnen? Was geben die Menschen für Geld aus, wissenschaftlich denken zu lernen. Und doch ist dieses eifrig begehrte und irdisch so nützliche Denken noch nicht einmal der Weg zu Gott, wieviel weniger Besitz der Weisheit und Klarheit Gottes. Wissenschaftlich denken lernen, heißt nur denken lernen wie der Mensch mit seiner menschlich begrenzten Vernunft denkt, biblisch denken lernen aber, heißt denken lernen, wie Gott denkt. Welch ein tatsächlich himmelweiter Unterschied! Denn soviel ja der Himmel höher ist als die Erde, sind Gottes Gedanken höher als unsere Gedanken.

Darum sind die Zweifel am Offenbarungswert der Bibel, der alles menschliche Denken so himmelhoch überragt, auch das Allernatürlichste und Allerselbstverständlichste, was der Mensch gegen Gottes Wort aufbringen kann. Es stößt da der Mensch auf ein ganz anderes Denken, dem sein eigenes Denken ganz naturgemäß widerstrebt. So muss er suchen, die ihm innerlich fremde Bibel loszuwerden, indem er sie für veraltet hält oder gegen den „Buchstaben- und Dogmenglauben“ eifert, der durch den „modernen Geist“ geläutert werden müsse. Und immer wird der natürlich denkende Mensch so lange vor der Unzulänglichkeit der Bibel vor seiner Vernunft zweifeln, bis er an der Zulänglichkeit seiner Vernunft vor Gott zweifeln lernt. Erst dann lernt er – nicht wider die Vernunft, wohl aber über alle Vernunft hinaus – göttlich denken und damit Gottes Wesen und Willen verstehen. Dies ist auch der volle Sinn der biblischen Buße, denn das: „Tut Buße!“ will sagen: Lernt völlig umdenken vor der biblischen Kunde von Gott!

Von da aus wird auch der biblische Glauben so erquickend leicht – es ist ja nichts anderes mehr als die Betätigung des biblischen Denkens! Denn Gott auf sein Wort hin glauben, bedeutet, durch Gottes Wort denken lernen, wie Gott selber denkt. Da ist der Glaube lauter selig-befreiendes Wissen von Gottes Wesen und Willen, lauter reifende Erkenntnis ewiger Wahrheit.

Aber wieviel Verkehrtes denkt doch der menschliche Irrtum und glaubt doch der menschliche Unglaube von Gottes Wesen und Willen, ehe er sich den biblisch geoffenbarten Gedanken Gottes beugt! Die meisten Menschen und besonders die Gebildeten meinen, sie brauchten nur ihren eigenen kostbaren Gedanken – die sie sich meist irgendwo angelesen haben – nachzuhängen und sich etwas recht Modernes über „Gott“ zu denken, so müsste das schon vollgültige Wahrheit sein. Oder sie brauchten sich nur irgendeinen „modernen Glauben“ zuzulegen, so hätten sie schon den wahren und erlösenden Glauben. Oder sie brauchten überhaupt keinerlei Glauben, sondern nur das mit der eigenen Überzeugung übereinstimmende, sogenannte „rein-menschliche“ Tun, so wäre Gott – sofern er ist – mit ihnen hoch zufrieden. Oder „Gott“ ist ihnen kurzweg das „Gute im Menschen“, das sie durchweg berechtigt, an sich selber zu glauben. Oder noch einfacher – das Wirken der Menschen ist lauter Wirken Gottes, und es gibt keine andere Gottesoffenbarung als die „Kulturoffenbarung“ aufgrund der „Naturoffenbarung“. Oder man verneint jegliche Offenbarung Gottes, und damit jede Möglichkeit, von seinem Sein, Wesen und Willen etwas Gewisses wissen zu können.

Mit allen diesen Verkehrtheiten streitet der Mensch gegen den sogenannten „biblischen Gottesbegriff“, den er vernunft- und kulturstolz ablehnt. So führt sein menschliches Irren, das er für überlegene Weisheit hält, naturgemäß zum Kampf gegen den Gott der Bibel. Liest oder hört er die Frage: Was will Gott? und merkt dabei, es handelt sich um den Gott der Bibel, so ist er nicht selten bereit, diesem Gott mit der Faust zu begegnen und die Frage nach seinem Wollen empört etwa so zu beantworten:

Gott will die Leute in die Hölle bringen!

Gott will die Leute in die ewige Verdammnis stürzen!

Gott will die Menschen für ihre Sünden, für die sie gar nichts können, mit Zornstrafen quälen!

Gott will die Krankheiten auf Erden, die Ungerechtigkeit, das Elend, die Unglücksfälle, den Mord!

Gott will den Krieg!

Denn wäre er der Gott der Liebe, so müsste er doch all dem Schrecklichen auf Erden ein Ende machen, damit der Mensch in Frieden auf Erden leben könnte!

Entweder ist also der Gott der Bibel ein grausamer Gott oder er ist überhaupt nicht. Ist er ein grausamer Gott, so wollen wir uns gegen ihn auflehnen, ist er überhaupt nicht, so wollen wir den Wahn lassen und uns nach dem wahren und besseren Gott umsehen!

Und alsbald sinnen sie sich den „Neuen Gott“ aus, den Gott nach ihrem Bilde und Willen, den Gott ohne Gesetz vom Sinai und ohne Frohbotschaft von Golgatha. Denn sie wollen weder unter Gesetz sein noch unter Gnade.

Ei wie gut ist es, dass die Gedanken dieser Leute, in denen sie sich so modern vorkommen und die doch ihrem Wesen nach so alt wie das sündige Menschenherz sind, nicht in den Himmel wachsen! Ein Kriegsschauer wie der gegenwärtige, und: „Gott ist! Gott ist!“ müssen Abertausende von bankrotten Freidenkern ausrufen, und zwar der alte Gott, der nach dem Gesetz vom Sinai die Sünden der Völker und Einzelnen straft und nach der Gnade von Golgatha sich der Bußfertigen erbarmt.

Denn Gott will nun einmal, ganz abgesehen von dem, was er will. Sein ewiger Gotteswille und nicht die Kulturweisheit der Menschen regiert die Menschheitsgeschichte. Und wie sehr er mit seinem Gotteswillen im Regimente sitzt, das beweist er durch den entfesselten Weltkrieg, dessen Kommen auch die Klügsten nicht rein menschlich erklären können, und von dem auch die Vernunftsichersten sagen müssen: Er ist ein Verhängnis nach übermenschlichem Ratschluss. Gott will, welch eine Lehre für die, die Gott nicht wollen! Gott will, welch eine Gewähr für die, die seinen Willen erkennen und tun wollen!

Und um den himmelhohen Unterschied zwischen dem törichten Menschenwillen und dem weisen Gotteswillen noch weiter praktisch klarzumachen und damit weiteren Raum für die Beantwortung unserer Frage: Was will Gott? zu schaffen, wollen wir zunächst einmal sehen, was Gott nicht will.

Da muss als Grundlegendes festgestellt werden:

Gott will nicht die Sünde, denn sein Wesen ist Heiligkeit und Gerechtigkeit, und

Gott will nicht den Tod des Sünders, denn sein Wesen ist ebenso Liebe und Erbarmung.

Wer diesen Doppelausdruck des Wesens und Willens Gottes stets im Auge behält, dem werden sich allmählich alle Rätsel des Wirkens Gottes lösen.

Aber da kommt gleich die Menschenweisheit und findet einen Widerspruch zwischen der in der Bibel verkündigten Allmacht Gottes und der Möglichkeit der Menschen zu sündigen, nämlich anders zu wollen, als die Allmacht will. Das führt uns zum nächsten:

Gott will nicht blinden, knechtischen Gehorsam der Menschen, sondern freiwilligen, kindlichen. Darum hat er ihnen niemals seinen Willen gewaltsam aufgezwungen, sondern ihnen denselben immer erst erzieherisch kundgetan und ihnen Wahlfreiheit gelassen und Hilfe zugesichert, denselben zu tun. Nur die Allmacht kann solche Freiheit gewähren, die Gewaltherrschaft niemals; denn eben sie ist ja gar keine Allmacht.

Doch sofort spricht die Menschenweisheit: Aber es wird doch auch behauptet, Gott sei allwissend. Seine Allwissenheit musste doch den sogenannten Sündenfall voraussehen. Wenn Gott nicht die Sünde wollte, woher stammt dann die Sünde und warum hat er denn ihr Kommen in den Menschen nicht verhindert?

In heilig zurückhaltender Weise – weil wir mehr nicht fassen könnten – wird uns in der Heiligen Schrift auch der Urheber der Sünde offenbart. Es ist Satan, der überirdische Widersacher Gottes, den Jesus kennzeichnet als den, der in der Wahrheit nicht bestanden und der Vater der Lüge ist (Joh. 8,44). In ihm ward mit der ersten Regung der Empörung gegen Gott auch die erste Lüge und Sünde geboren. Und Gottes Allmacht war groß genug, um dieser Empörung Raum und Reife zu lassen, um sie göttlich zu überwinden. So ließ er es auch zu, dass durch den Widersacher und Verführer die Wahlfreiheit der ersten Menschen erprobt wurde, und wusste zuvor, dass sie der Verführung erliegen würden. Dass Gott trotz des vorausgesehenen Sündenfalls den Menschen das Leben gegeben, spricht nur für die Größe seiner Vaterliebe und die Größe seiner Allmacht, die als geduldig erziehende Gerechtigkeit mit der in die Welt eingedrungenen Sünde und ihrem Urheber fertig werden wird. Sein weiser Allmachtswille wurde weder überrascht noch erschüttert.

Doch weh fragt der Menschenmund: Aber das Leid und Verderben, das als Strafe und Fluch der Sünde folgte? Konnte das die Weisheit und Liebe des Allmächtigen unserem schwachen Geschlechte nicht ersparen?

Mit der ganzen Bibel darf man als Antwort aus diese bittere Frage das weitere nennen, was Gott nicht will, nämlich:

Gott will nicht und wollte nie, dass seine Geschöpfe leiden und verderben sollten. Und es ist durchaus göttlich und nicht bloß menschlich gedacht, wenn man sagt: Hätte es einen Weg gegeben, die Menschen anders als durch Leid und Leiden zu korrigieren und zur Erkenntnis und zum Tun des Willens Gottes zu erziehen, so hätte die weise und liebreiche Allmacht diesen Weg mit uns beschritten, aber es gab selbst für den Allmächtigen keinen anderen Weg, als den der schmerzlichen und schmerzhaften Bestrafung seiner Kinder von der ersten Übertretung seines Willens an. Nur an den bösen und üblen Folgen des Abweichens vom Willen Gottes konnten die Menschen Gott als den Quell der Liebe und des Lebens und sich als seine geliebten Kinder erkennen. Denn immer waren Gottes Strafen und Züchtigungen der Ausdruck seiner erzieherischen heiligen Liebe. Nie hat er uns im Sinne des sündigen menschlichen Zornes gehasst! Nie war Gott unser Feind. Nie waren Leidensgedanken seine ersten und letzten Gedanken über uns.

Gott will auch nicht Krieg, Ungerechtigkeit und Elend. Zu Beginn des gegenwärtigen fürchterlichen Krieges fragte mich ein Zweifler empört: „Wenn es einen gerechten Gott gäbe, wie könnte es jetzt diesen entsetzlichen Krieg geben?“ Ich stellte einfach die Gegenfrage: „Wenn es gottgehorsame Menschen gäbe, wie könnte es dann diesen mörderischen Krieg geben?“ Gottes Wesen und Willen haben nie Krieg auf Erden, sondern immer Frieden und Wohlergehen der Menschen gewollt. Wenn einmal Gottes Wille auf Erden geschehen wird, wie er im Himmel geschieht – wie uns Jesus beten gelehrt – dann gibt es keinen Krieg auf Erden mehr. Aller Krieg zwischen den Menschen auf Erden ist nur eine Folge des Krieges der Menschen gegen Gott, als ichherrliches Abweichen vom Willen Gottes und gottfeindliches Übertreten der Gebote Gottes.

Erst Krieg gegen Gott durch stolzen Eigenwillen in der eigenen Brust, dann Krieg zwischen Mensch und Mensch, zunächst als Krieg zwischen den Gliedern der Familie, dann Krieg zwischen den Gliedern des ganzen Volkes, dann Krieg mit dem Eisen zwischen Volk und Volk – das ist der entsetzliche Folgegang des sündigen Abweichens vom Willen Gottes. In keiner der vier Formen hat Gott je solches Kriegführen gewollt. Nie sollte Schwertgeklirr auf Erden hallen, nie Menschenblut den Boden tränken. Oder hat Gott etwa dem Kain geboten, seinen Bruder Abel zu erschlagen? Wenn Gott dennoch später Kriege anordnete, ja sogar die Ausrottung ganzer Völker befahl, so geschah das nur, weil jene Völker auf keine andere Art mehr zu strafen waren. Da gab sie Gott dem Schwerte preis und benutzte den Krieg als Gerichtsgeißel wider unbeugsame Völker. Aber er war und blieb dennoch der Gott des Friedens, dessen Güte ach, wie gerne den Menschen den Krieg erspart hätte.

So ist es auch heute. Man jammert über den Schrecken des Weltkrieges; aber hat die Wohltat des Friedens unter der Güte Gottes die Menschen zur Buße leiten können? Nein! Wozu haben sie den Frieden benutzt? Zum Kultus des Materiellen und zur Anbetung des goldenen Kalbes. Um beides ungestört fortsetzen zu können, dazu hätten sie auch gerne den „Weltfrieden“ gehabt. Da musste ihnen wieder einmal gezeigt werden, dass, wer Krieg gegen den Himmel säet, auch Krieg auf Erden ernten muss. Nun klagen sie Gott an. Aber nicht Gott, sondern die Sünde der Menschen hat diesen Krieg erzeugt. Der gegenwärtige Krieg entspricht durchaus dem Innenzustand der gegenwärtigen Menschheit.

Sein entsetzliches Morden, sagen die Kämpfenden, bedeute die Hölle auf Erden. Ebenso wenig Gott die Menschen in diese Kriegshölle bringen wollte, ebenso steht fest:

Gott will nicht, dass ein Mensch in die ewige Verdammnis und Pein der Hölle komme. Es ist für das gottferne Denken der Menschen so bezeichnend, dass sie, anstatt die Liebe, Weisheit und Barmherzigkeit Gottes aus seinem Worte und ihre eigene Lieblosigkeit, Torheit und Ungerechtigkeit im Spiegel des Gotteswortes zu erkennen, so gerne Gott der Ungerechtigkeit anklagen und gewöhnlich nichts anderes von ihm schwatzen, als er wolle, man solle an unvernünftige Dogmen glauben, und wer das nicht tue, den wolle er in die Hölle bringen. „Buchstabenglaube, Dogmen, Hölle“, das ist der öde Dreiklang aus dem Munde der Bibelverächter. Satan hat es bei diesen Söhnen des Ungehorsams (Eph. 2,2) vortrefflich verstanden, ihre Sinne zu verblenden, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums (2.Kor. 4,4).

Die ganze Bibel als Offenbarung des Wesens Gottes, das heilige Liebe ist, und des Willens Gottes, der rettendes Erbarmen ist, bezeugt, dass Gott nicht qualvolle Gottesferne als Los seiner Geschöpfe geplant hat. Das „ewige Feuer“, von dem gerade Jesus, die verkörperte Liebe Gottes, redet, ist nicht bestimmt für die Menschen (Matth. 5,41). Wenn dennoch am Ende der Zeiten in Gemeinschaft mit dem Teufel und seinen Engeln Menschenseelen das „ewige Feuer“ teilen werden, so wird es gerade mit zu dem Brennen des Feuers gehören, das nicht verlöscht (Mark. 9,44), dass jede verlorene Seele sich sagen muss: Nicht Gott hat mich hierher bringen wollen, ich selbst, ich selbst habe es so gewollt! Das wird Hölle sein, von der es auf Erden schon einen Vorgeschmack gibt. Und vielleicht hast du ihn schon geschmeckt. Dann höre weiter zu und lerne umdenken, damit sich der Wille Gottes auch an dir erfülle.

Denn genug haben wir jetzt gehört, von dem, was Gott nicht will; lasst uns jetzt hören, was Gott will.

„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde …“

Welch ein Klang ist das! O Herz, nun horche auf! Nun sollst du deinen Gott besser kennenlernen, als du ihn bisher gekannt hast! Du hast ja bereits gemerkt, dass du dir ein ganz falsches Bild von ihm gemacht hast. Aber die Züge dieses Zerrbildes, das dir dein irrendes menschliches Denken malte, sind dir ja nun durchstrichen worden, nun lerne noch weiter und gänzlich umdenken vor der hehren Gotteskunde der Bibel.

Es ist die Kunde von Gottes helfendem, rettendem Vaterwillen.

Nie werde ich vergessen, wie ich Gott als persönlichen Gott, nämlich als mir persönlich helfenden, an mich denkenden, für mich sorgenden Vater kennen lernte. Vorher hatte ich nur einen menschlich-philosophisch gedachten pantheistischen Allerwelts-Gott. Der schien einem einerseits so nahe, dass man ihn unmittelbar in sich zu haben glaubte, als ob man er selber wäre, und andererseits schien er einem so geistgroß und geistfern, dass man gar nicht wagte, ihm persönlich nahezutreten, weil das erhabene, unerforschliche, alles Sein gesetzmäßig tragende „Weltprinzip“ sich – wie man meinte – doch unmöglich um den kleinen einzelnen Menschen kümmern könnte. Infolgedessen hatte dieser „Gott“ in Gänsefüßchen für mein praktisches Leben auch gar keine Bedeutung; er war nur ein gelegentliches Gedankending, eine „Idee“, wie bei den meisten, die sich für gebildet halten.

Aber da trat mir aus der Bibel der wirkliche, persönliche, lebendige Gott entgegen, und ich hatte die Wahl, ob ich ihn als „Vater“ haben wollte oder nicht. Im geistigen Sinne wollte ich das letztere wohl gelten lassen, aber im persönlich-praktischen Sinne nicht. Gott ein tatsächlicher, wirklicher Vater, mein Vater? Mein leiblicher Vater war längst tot, und nun sollte ich den Gott Himmels und der Erde als meinen Vater annehmen, unendlich wirklicher, wahrhaftiger, tatsächlicher als mein leiblicher Vater jemals Vater war? Ich wagte nicht zu begreifen; denn mir bangte mit verhaltenem Jauchzen vor der Größe sowohl des Gedankens als der Tatsache, bis ich endlich unter Buß- und Dankestränen auf den Knien ihm ans Herz fiel. Seitdem weiß ich, was es heißt: Gott, der allein wahrer Vater ist, will uns persönlich helfen.

Ach, wie hat das immer irrende, trotzige und verzagte Menschenherz doch Gottes Vaterhilfe so nötig! Und wohin kommt es, wenn es diese Hilfe entbehren zu können meint! Die gegenwärtige Zeit lehrt es wieder neu.

Der persönliche Gott der Heiligen Schrift war aus der Rechnung des vernunft- und kulturstolzen Menschen gestrichen worden. Man war selbst auf dem besten Wege, gottgleich zu werden. Wir wissen von Gott nicht mehr, als wir von uns selbst wissen, verkündigte man. Also: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott! Und wie half man sich selbst! Alle Welt rühmte, wie weit man's gebracht. Nichts schien dem menschlichen Wissen und Können mehr unmöglich. Der Mensch, Herr der Erde durch eigene Kraft, durch den Gebrauch seiner sich immer höher und freier entwickelnden Vernunft. Auf den planmäßig gelegten Geleisen einer rastlos arbeitenden Wissenschaft durchdrang und eroberte man die Geheimnisse und Kräfte des Weltalls. Mit dem Eisengestränge der Technik und seiner Belebung durch den elektrischen Strom entstand eine neue Schöpfung, in der der Mensch sich stolz als Herr und Schöpfer fühlte. Seine Maschinen durchbohrten und erstiegen die Berge, ja flogen auf gegen den Himmel.

Der eine kühne Geist des modernen Wissens und Könnens verband alle Kulturvölker. Eine werdende große Moral der Diesseitigkeit und menschlichen Interessengemeinschaft schien alles Kulturschaffen zu leiten und zu beseelen. Die Verwirklichung der sozial-ethischen Kulturideale der Menschheitsverbrüderung und des Weltfriedens auf vernunft- und entwicklungsgesetzlicher Grundlage schien nahe herbeigekommen. Gerechtigkeit und Menschlichkeit schienen gesichert durch modernste Bildung und sauberste wirtschaftliche und politische Verträge. Die Kunst schien Leben, die Religion der Selbsterlösung Menschheitssache und sogar das Christentum in Evangelisation und Mission „weltweite“ Tat geworden zu sein. Menschenkraft war allenthalben fiebernd tätig gewesen, „Höchstleistungen“ zu erzielen. Und sie schienen erzielt.

Plötzlich kam der Zusammenbruch, der Krieg, der europäische Krieg, der „Weltkrieg“. Er musste ja der größte werden, den es je gegeben; denn er musste entsprechen dem Zusammensturz der größten Kulturanstrengungen, die es je gegeben. Leistung, Macht, Besitz, Genuss waren die Triebfedern alles Kulturringens gewesen, das musste ja zur bittersten Völkerkonkurrenz, zum Kampf um die „Weltmacht“ führen, dem nun der „Weltkrieg“ entspricht. O Wahnsinn! Im Nu wurden die fiebernden Kräfte einer Kultur des Aufbaues zu fiebernden Kräften einer Kultur der Zerstörung. Nie wurde ein Krieg kultivierter geführt wie dieser, nie wissenschaftlicher, nie technisch vollendeter.

Und eben deshalb –: nie wurde ein Krieg unkultivierter, rücksichtsloser und roher geführt wie dieser. Innerhalb ihrer eigenen Grenzen ward die Kultur zur Unkultur, ward Verwüstung, grausamste Rohheit, Verbrechen, Mord, Lüge, Wahnsinn. Von wirkungsvollsten Artilleriegeschossen getötete und zugleich begrabene Menschenleiber, von Granatsplittern weggerissene und zerfetzt umherfliegende Köpfe, Arme, Beine, in minenverseuchten Meeren torpedierte, mit Menschen gefüllte, sinkende Schiffe, durch Fliegerbomben getötete Kinder und Erwachsene, und dazu unzählige Massengräber und Ruinen – siehe, das ist das Bild der neuesten Kulturmenschheit, siehe, das ist das Ergebnis eines Kulturringens als Menschenwissen, Menschenwillen und Menschenkönnen, siehe, das ist das Ende einer Kulturhöhe ohne Gott!

Hat eine derart im Argen liegende Menschheit nicht Gottes rettende Vaterhilfe nötig?

Gott sei Dank, viele sind durch den gegenwärtigen Zusammenbruch des Kulturideals wieder Gottes und seiner Hilfe bedürftig geworden, aber wie stellt sich die Menschheit zum Krieg? Da sind genug, die wollen ihn ganz ohne Gott erklären. Ihnen ist der Krieg eine Art geschichtliches Gewitter, das sich rein naturgesetzlich jenseits von Gut und Böse abspielt und einfach die lebensstärkere Art und Rasse obenauf bringt. Anderen ist der Krieg ein völkergeschichtliches Heldendrama voll mythischer Kräfte, an dem sie mit beinahe blinder nationaler Begeisterung ihren Anteil haben wollen. Wieder anderen ist der Krieg nichts als eine vernunft- und kulturwidrige Ungeheuerlichkeit, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen das sie protestieren und für das sie einige Mächtige verantwortlich zu machen suchen. Noch anderen ist umgekehrt der Krieg die notwendigste und gerechteste weltgeschichtliche Erfüllung des Weltgerichts, dem ein geläuterter und höherer Kulturwille um so herrlicher entsprießen wird, wie sie meinen. Alle diese Anschauungen liegen im Rahmen des nur – menschlichen Denkens und der – so weit man überhaupt mit Gott rechnet – noch menschlich gedachten Gotteshilfe.

Wie denken sich die Menschen überhaupt die Gotteshilfe? Die meisten denken sich die Gotteshilfe höchstens als göttlichen Schutz für menschliche Interessen und als himmlischen Trost für irdisches Leid. Der „liebe Gott“ soll ihnen erstens ihren Eigenwillen erfüllen helfen, sei es nun der nationale oder kollektive oder familiäre oder persönliche Eigenwille. Das ist echt heidnisch; denn das gleiche verlangen die Heiden von ihren Götzen. Man rechnet irgendwie mit dem großen „Unbekannten“ und ruft ihn an zur Erfüllung der ihm gestellten Wünsche, d. h. der ganze Gottesdienst besteht darin, dass man Gott dem eigenen Willen dienstbar machen will. Er soll die anderen Völker strafen und das eigene verschonen („Gott strafe England!“). Er soll die eigenen Angehörigen oder das eigene Ich bewahren und das eigene Hab und Gut beschützen oder besser noch vermehren. Er soll überall als der verpflichtete Hüter des menschlichen Wohlbefindens amtieren. Besondere und mühsame Dankesleistungen hat er dafür nicht zu erwarten; denn er tut nur seine göttliche Schuldigkeit, bringt man ihm doch als zu belohnende Gabe die eigene Tugend und Ehrbarkeit, die sittliche und religiöse Leistung, die er wohlgefällig anzuerkennen hat. Lohnt er hier nicht, wie man es selbstgerecht erwartet, so kündigt man ihm einfach in murrender Auflehnung oder gar trotziger Empörung den Dienst oder leugnet gar fortan mit seiner Gerechtigkeit und Liebe auch sein Dasein.

Besonders in Geld- und Gesundheitsfragen treibt das eigenwillige menschliche Denken mit Gott sein Willkürspiel. Ein Polizeibeamter gab mir beim Eintritt in meine Sprechstunde sofort zu wissen, an Gott glaube er nicht mehr. „Warum?“ forschte ich. „Ach“, offenbarte er, „ich habe auf Anraten anderer angefangen, Gott zu bitten, er möge mir mein Gehalt erhöhen, jetzt sind drei Monate vergangen, und ich habe noch keinen Pfennig mehr. Da kann man doch deutlich sehen, dass es keinen Gott gibt oder mindestens, dass Beten nichts nützt, weil er sich nicht um einen kümmert.“ Wie viele mögen in gleicher törichter menschlicher Weise die Gotteshilfe erprobt und an Gott zuschanden geworden sein! In diesem Kriege haben manche ihren Gott erlebt und für immer gefunden, aber wie viele andere haben ihn verloren, weil er ihre Lieben trotz alles Betens nicht vor dem Tode auf dem Schlachtfeld bewahrt hat. Im besten Falle hat man dann die Gotteshilfe zweitens noch als Trost. Doch ist dieser Trost meistens nichts als die sogenannte „stumme Ergebung in das übermächtige Schicksal“, wo man sich eben „dreinfindet“, weil ja doch nichts dagegen zu machen ist; so muss man sich denn mit dem Geschehen des Willens Gottes „trösten“. Andere trösten sich, wie ich gelesen habe, mit Goethe und Nietzsche. Von einer gesegneten, befreienden, biblischen Erkenntnis des Wesens und Willens Gottes ist weit und breit nichts zu finden.

Diese traurige Tatsache nötigt uns zur Behandlung der Frage:

Wie will Gott helfen?

Mit Geld und Gut, Gesundheit und Wohlergehen und Erfüllung unserer sonstigen menschlichen Wünsche und Pläne wäre uns nie wirklich geholfen. Gott will uns nicht nach unseren menschlichen Gedanken, sondern nach seinen göttlichen Gedanken helfen. Jetzt beten so viele Völker um den Sieg ihrer Waffen und so viele Menschen um baldigen Frieden. Wie hoch thront Gott über solchen Wünschen. Über das Geben des Sieges und Kommen des Friedens wird nicht das menschliche Geschrei, sondern Gottes weise Gerechtigkeit entscheiden. Der Sieg wird dahin fallen, wo am meisten der Willen Gottes befolgt wird, und der Friede wird nicht eher kommen, als bis das Gericht Gottes über den gottfeindlichen Eigenwillen der Völker für diesmal vollendet, nämlich die erzieherische Absicht des Vaters in den Himmeln mit den widereinandergeratenen Kindern Europas erreicht ist. Dem Was der weisen göttlichen Absicht entspricht nun das Wie der starken göttlichen Hilfe. Was ist die Absicht Gottes? Die Menschen durch tiefeingreifende Gerichte herauszubringen aus ihrem verkehrten Wesen, Willen und Weg. Wie ist dementsprechend seine Hilfe? Sie besteht ganz einfach darin: Die Menschen sollen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Erkenntnis der Wahrheit, das ist Erkenntnis des Wesens, Willens und Weges Gottes im Gegensatz zum Wesen, Willen und Weg der Menschen.

Erkenntnis der Wahrheit, das ist denken lernen, wie Gott denkt, wie Gott über uns denkt.

Das ist strafend und rettend, allein offenbart in der Bibel.

In ihr hat Gott durch heilige Männer, denen er sich anvertrauen konnte, seine Gedanken als Gotteswort niederlegen können, wie schon einleitend dargelegt wurde. Ja, die Bibel ist das Buch der Bücher, in dem uns enthüllt wird, wie Gott über uns denkt. Im Gegensatz zu allem irrenden Gerede der Menschen, enthält sie allein vollgültige und bleibende Wahrheit, die am klarsten und befreiendsten aus ihr redet in dem fleischgewordenen Wort

Jesus Christus

welcher ist das Bild des unsichtbaren Gottes (2.Kor. 4,4; Hebr. 1,3). In ihm ist das Wesen, der Wille und Weg Gottes verkörpert erschienen. Wer ihn recht sehen lernt, der sieht den Vater (Joh. 14,6). Wer ihn recht hört, der hört nicht nur die Wahrheit, nein, der sieht die Wahrheit; denn er hat nicht nur Wahrheit über die Wahrheit geredet, sondern er ist die Wahrheit (Joh. 14,6). Darum heißt zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, zur Erkenntnis Gottes in Christus Jesus kommen.

Willst du zum Beispiel die Wahrheit über den gegenwärtigen Krieg erkennen, so sieh erst Jesus an und dann den Krieg. Da siehst du des Krieges Ursache und des Krieges Zweck. Ursache: Abweichen vom Willen Gottes, wie er in Christus Jesus verkörpert erschienen ist, Zweck: die Menschen durch das Blutgericht des Krieges zu Christus und damit zur Erkenntnis und zum Tun des Willens Gottes zurückzuführen.

Oder willst du zur Wahrheit über dich selbst gelangen, so sieh erst Jesus an und dann dich. Da siehst du den Unterschied zwischen seinem Göttlichen und deinem Menschlichen, zwischen seiner Weisheit und deiner Torheit, seinem Sohnesgehorsam Gott, dem Vater gegenüber und deinem eigenwilligen Ungehorsam ihm und dem Vater gegenüber. Da siehst du den Unterschied zwischen ihm, der die reine Liebe ist, und dir, dem Lieblosen und nur in sich selbst Verliebten. Da siehst du den Unterschied zwischen dem Sündlosen und dem Sünder.

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