Kitabı oku: «Alfried Krupp», sayfa 4
IV
Ein königlicher Bundesgenosse
Alfried Krupp hatte auch nach dem Ausscheiden seines Bruders Friedrich das kleine Häuschen seiner Eltern bewohnt. Noch lebte ja seine Mutter, die ihm bisher mit ihrem Fleiß und ihrer Thatkraft treu zur Seite gestanden hatte und mit Befriedigung die Vorbereitungen mit ansah, welche zum ersten großen Erfolge führten. Diesen selbst, den Triumph der Londoner Ausstellung von 1851, sollte sie nicht mehr erleben; sie starb am 3. August 1850. Einsam und allein blieb Alfried in dem kleinen Häuschen zurück. Und das Gefühl des Verlassenseins in den bisher von der Hand seiner treuesten Gefährtin und Mitarbeiterin verwalteten Räumen mag den Anstoß gegeben haben, daß er, der bereits über Hunderte von Arbeitern gebot, endlich sich entschloß, die kleine, dürftige Wohnung aufzugeben und ein einfaches zweistöckiges Gebäude, das er dicht daneben erbaute, im Jahre 1852 zu beziehen. In dieses Haus führte er am 19. Mai des folgenden Jahres seine junge Gattin, Bertha, die Tochter des Steuerraths Eichhoff zu Köln; hier erblühte ihm an der Seite einer anmuthigen und intelligenten Frau ein neues, bisher unbekanntes Glück; hier ward ihm am 17. Februar 1854 sein Sohn – und es sollte der einzige bleiben – Friedrich Alfred geboren. Wie wohl er sich in dem Familienleben fühlte, erhellt aus der Wandlung, welche sein geselliger Verkehr von dem Tage seiner Vermählung an erlitt. Bisher in den besseren Kreisen seiner Vaterstadt ein durch seinen Humor und seine treffenden Aeußerungen beliebter und häufiger Gast, entsagte er plötzlich dieser ihm lieb gewordenen Gewohnheit. Er hatte keine Zeit mehr dazu. Die geschäftlichen Arbeiten, die durch neue Aufgaben immer wieder angeregten Studien und erforderlichen Versuche nahmen mehr und mehr seine Zeit so in Anspruch, daß er sich mit der Geselligkeit begnügen mußte, welche Verwandte und eine stetig zunehmende Schaar von Gästen ihm bot, wenn er seinem Bedürfniß folgen und auch der Gattin und dem Sohne sich widmen wollte.
Es ist ja natürlich, daß mit der Steigerung seiner Erfolge auch die Zahl der Besucher der Fabrik sich mehrte. Da waren die Männer vom Fach, deutsche und ausländische Techniker und Ingenieure, neben ihnen Künstler, Gelehrte und hohe Staatsbeamte; als seine bahnbrechenden Erfolge in der Geschützkonstruktion hinzukamen, begannen die Besuche der Offiziere aus aller Herren Länder, welche das bestellte Armeematerial zu prüfen und abzunehmen, oder den Schießversuchen auf Krupp’s Schießplätzen beizuwohnen hatten. Bald aber waren es auch die Chefs der obersten Kriegs- und Marineverwaltungen, Feldherrn und Generale, endlich die Oberhäupter der Staaten selbst, Könige und Kaiser, welche die gastliche Schwelle überschritten und selbst ihre hohen Gemahlinnen an dem interessanten Besuch der berühmten Gußstahlfabrik Theil nehmen ließen. Es ist hoch bedeutsam, daß es der Prinz von Preußen war, der spätere Kaiser Wilhelm I., welcher als erster die Reihe der fürstlichen Gäste eröffnete, indem er am 15. Juni 1853, kurz nach Krupps Vermählung, gelegentlich einer militärischen Inspicirungsreise die Gußstahlfabrik besuchte. Es ist ein Zeichen, wie aufmerksam der große Monarch von jeher Alles beobachtete, was für das Vaterland eine Bedeutung zu gewinnen versprach; und es ist von eminentem Werth für die spätere Entwickelung der deutschen Wehrkraft, daß deren Reorganisator persönliches Interesse faßte für die Fabrik, welche ihm die leistungsfähigsten Kampfmittel zu erzeugen berufen war. Das Interesse und die Anerkennung, welche er schon 1853 Krupps Unternehmen entgegenbrachte, gab die Basis für die später ihn durchdringende Ueberzeugung von dem Werth der Krupp’schen Geschütze, welche ihn veranlaßte, seinen persönlichen Entschluß zu Gunsten ihrer Einführung in die preußische Armee zur Geltung zu bringen. Im Jahre 1861 wiederholte der König von Preußen den Besuch, nachdem General Totleben (1857), der Erzherzog Johann von Oesterreich und der Kriegsminister v. Waldersee (58) in Essen gewesen waren; und von da an erschien es, als wenn das Haus des „Kanonenkönigs” Krupp mit aufgenommen sei in die Zahl der Fürstenhöfe, welche jeder Herrscher auf seinen Reisen aufzusuchen für eine Pflicht hielt.
Im Kreise seiner Gäste erschien Alfried Krupp jederzeit als der „heitere sociable Lebemann”. Seine Erscheinung machte von vornherein auf jeden Besucher einen gewaltigen Eindruck. Zu stattlicher Höhe wuchs seine schlanke, edel gebaute Figur empor, ein Körper aus Sehnen und Muskeln, wie ihn die harte Arbeit zur Reife gebracht hatte und wie allein er der übermenschlichen Beanspruchung in jugendlichem Alter gewachsen war; frei und aufgerichtet trug er das mit einem Vollbart umrahmte und mit lockigem Haar bedeckte Haupt, aus dessen feingeschnittenen und doch markigen Zügen die Augen klar und durchdringend heraus blickten. Mit gewinnender Liebenswürdigkeit kam er Jedermann entgegen und übte seine Gastfreiheit gegen hoch und niedrig Geborene mit derselben offenen Freude an Geselligkeit; mit großer Sprachgewandtheit führte er in deutscher wie in fremder Zunge (auch italienisch lernte er noch) die Unterhaltung, ohne jemals die Bescheidenheit entbehren zu lassen, als ein Kennzeichen seines tiefen gründlichen Wissens. So machte er auf Jedermann einen imponirenden und doch geradezu hinreißenden Eindruck.
Wie bereits erwähnt wurde, hatte sich Krupp bereits seit geraumer Zeit die Ueberzeugung aufgedrängt, daß der Gußstahl nicht nur im Gebiete der Ziviltechnik, sondern ganz besonders in dem des Waffenwesens berufen sei, eine ganz bedeutende Rolle zu spielen. Eine gleiche Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber der Beanspruchung durch die im Lauf der Schußwaffe explodirende Ladung kann kein anderes Material aufweisen. Der Gußstahl bot deshalb das Mittel, um durch Steigerung der Ladung der Schußwaffe eine bedeutend höhere Wirkung zu verschaffen, und seine Anwendung mußte eine weitere Entwickelung des Waffenwesens ermöglichen, mußte dem mit den leistungsfähigeren Kriegswaffen ausgerüsteten Heere eine große Ueberlegenheit über seine Gegner verschaffen. Der Patriotismus trieb ihn an, sein vorzügliches Material der Armee seines Vaterlandes dienstbar zu machen.
Seit den zwanziger Jahren beschäftigte man sich aller Orten mit der Aufgabe, die Leistungen der Handfeuerwaffen zu steigern, indem man dem Geschoß einen dichteren Anschluß an die Seelenwand des Rohres gab, wodurch der Stoß der Pulvergase besser ausgenutzt, dem Geschoß eine größere Geschwindigkeit und stetigere Flugbahn gegeben werden sollte, um mit größerer Tragweite der Waffe gleichzeitig eine bessere Trefffähigkeit zu erreichen. Man erkannte in der Anbringung von gekrümmten Führungsrinnen in den bisher glatten Seelenwänden das hierzu geeignete Mittel und suchte nach Einrichtungen, um das Geschoß bei der Entzündung der Ladung in diese Rinnen einzupressen und diesen folgend durch den Lauf zur Mündung zu treiben. Es entstanden die gezogenen Gewehre, zuerst Vorderlader, dann überall – zuerst in Preußen basirt auf Dreyse’s Erfindung – Hinterlader. Das Zündnadelgewehr kam 1847 zur Einführung, während in anderen Ländern die von Minié 1849 erfundene Geschoßkonstruktion die gezogenen Vorderlader wesentlich vervollkommnete. Es ist leicht verständlich, daß die Wandung des Gewehrlaufes in wesentlich höherem Grade auf Festigkeit und Haltbarkeit beansprucht wird, wenn das Geschoß durch die Pulvergase gewaltsam in die Züge eingepreßt wird, als wenn es mit Spielraum durch den Lauf gleitet; deshalb glaubte Krupp auf die Verwendung des Tiegelgußstahls aufmerksam machen zu müssen. Er schmiedete eigenhändig 2 Gewehrläufe aus seinem vorzüglichen Material hohl aus und übersandte sie dem preußischen Kriegsministerium im Jahre 1843. Die preußische Regierung stand aber seit geraumer Zeit mit Dreyse in Beziehung und hatte ihm erst vor zwei Jahren die Mittel zur Errichtung einer größeren Gewehr- und Gewehrmunitions-Fabrik gewährt. Man war sich bewußt, mit der Annahme des Dreyseschen Zündnadelgewehrs allen anderen Staaten erheblich voraus zu sein, und bei dem Kriegsministerium ward deshalb Krupps Sendung nicht eines Blickes gewürdigt. Man schickte sie uneröffnet mit dem Bemerken zurück „die preußische Waffe sei so vollkommen, daß sie keiner Verbesserung mehr bedürfe”. Hatte man mit dieser Antwort auch bezüglich der Konstruktion Recht, da die Dreysesche Erfindung das Vollkommenste damaliger Zeit allerdings war, so ließ man doch ganz außer Augen, daß es sich nicht hierum, sondern um das Material handelte, daß man die Zündnadelgewehre durch Verwendung des Gußstahls dennoch ganz wesentlich hätte verbessern können.
Charakteristisch ist es für das Zartgefühl und den Patriotismus Alfried Krupps, daß er dies Schreiben später vernichtete, um zu verhindern, daß ein die Kurzsichtigkeit damaliger maßgebender Kreise in Preußen so blosstellendes Aktenstück einmal an die Oeffentlichkeit käme. Anderseits mußte ihm aber Alles daran liegen, seine Gewehrläufe einer gründlichen Prüfung unterzogen zu sehen, um auf deren Ergebnissen weiter arbeiten zu können. Er schickte sie deshalb nach Paris an Marschall Soult, den damaligen Kriegsminister Louis Philipp’s. Hier wurden nun thatsächlich Versuche angestellt, welche ein vorzügliches Resultat ergaben. Und erst durch das Bekanntwerden der günstigen Meinung, welche Krupp’s Fabrikat in Frankreich sich gewonnen hatte, sah man sich nun auch in Berlin veranlaßt, die Gußstahlläufe beim Zündnadelgewehr zu erproben. Bis auf einige kleine Bestellungen blieb aber diese Meinungsänderung für den Fabrikanten ganz erfolglos, da sein Erzeugniß nicht durch Patent geschützt war und sofort durch die Konkurrenten übernommen und ausgebeutet wurde.
Handelte es sich bei den Gewehrläufen um verhältnißmäßig nur kleine Stücke, welche herzustellen auch anderen Fabrikanten möglich war, so mußte sich dies völlig zu seinen Gunsten verändern, wenn der Gußstahl auch für Geschützrohre zur Anwendung kam. Hier war er der Einzige, der die Blöcke in der erforderlichen Größe zu erzeugen im Stande war. Und auf die Geschützfabrikation wandte er nun sein Auge.
Man fertigte zu jener Zeit die, durchweg noch glatten, Vorderladergeschütze aus Bronze. Krupp dachte zunächst noch nicht daran, an der Konstruktion, wie sie gebräuchlich war, etwas zu ändern, sondern hielt nur sein Material für vortheilhafter, weil die Rohrwandung bei dessen Anwendung viel dünner, das Rohr also viel leichter und das Geschütz beweglicher gestaltet werden konnte. Zunächst hielt er nicht einmal für nöthig, das Rohr ganz aus Gußstahl herzustellen, denn der Hauptmangel des Bronzerohres bestand in der schnellen Abnutzung der Seelenwandung. Er fertigte also nur das Kernrohr aus Gußstahl und umgab dieses mit Gußeisen. Solch ein Mantelrohr besaß der Dreipfünder, welchen er 1847 nach Berlin schickte, wo er – wiederum bezeichnend – ziemlich unbeachtet liegen blieb, bis 1849 die von der Artillerie-Prüfungskommission angestellten Versuche die Vortrefflichkeit des Materials zur Anerkennung brachten, ohne aber irgendwelche praktischen Ergebnisse zu veranlassen. Solch ein Mantelrohr besaß der Sechspfünder, welcher 1851 auf der Londoner Ausstellung allgemeine Aufmerksamkeit erregte und später, als Geschenk an den König von Preußen, im Zeughause zu Berlin Ausstellung fand. Solch ein Mantelrohr besaß auch der Zwölfpfünder, welcher 1854 nach den vorgeschriebenen Angaben des Kommandeurs der braunschweigischen Artillerie, Oberstlieutenants Georg Orges, hergestellt und eingehenden Schießversuchen unterworfen wurde. Der genannte, in militärischen Kreisen hochangesehene Offizier, war der erste, welcher die hohe Bedeutung des Krupp’schen Gußstahls für die Artilleriewaffe sowohl als für die deutsche Industrie nicht nur erkannte, sondern in seinem Gutachten deutlich aussprach. Er stellte die Behauptung auf, daß die Gußstahlrohre mehr leisten würden, als die besten Bronzerohre, daß ihre Einführung der deutschen Feld- und Festungsartillerie den größten Vortheil gewähren, daß ihre Fabrikation der deutschen Eisenindustrie Millionen zuwenden und Deutschland in Beziehung eines wichtigen Kriegsbedürfnisses unabhängig vom Auslande machen werde. Er hob aber auch hervor, daß eine früher oder später doch nothwendig werdende Neubeschaffung der Rohre in der deutschen Feldartillerie aus Stahl, wobei zwei Drittel der Kosten durch den Werth der Bronzerohre gedeckt würden, Gelegenheit gäbe, in die deutschen Feldartillerien Einheit zu bringen und dadurch ihr Zusammenwirken, die Leichtigkeit des Erfolges etc. unglaublich zu fördern.
Bevor dieses – in der Zukunft so voll bewahrheitete – günstige Urtheil in maßgebenden Kreisen, namentlich Preußens, so weit sich Boden errungen hatte, um die ausgesprochenen Wünsche durch die Einführung der Gußstahl-Geschütze erfüllt zu sehen, brauchte es allerdings noch geraume Zeit und hatte viele Widerstände zu besiegen; aber an Anerkennungen mangelte es Krupp bereits in diesen Jahren nicht. Die Ausstellung in München 1854 brachte ihm nicht nur die goldene Denkmünze, sondern als „Merkmal Allerhöchster Anerkennung der ausgezeichneten Leistungen der Fabrik” vom König von Württemberg die größere goldene Medaille für Kunst und Industrie. Gleichzeitig erhielt er in Anerkennung der Vorzüglichkeit von dorthin gelieferten Probegeschützen vom König von Bayern das Ritterkreuz des Verdienstordens vom heil. Michael, vom Kaiser Franz Joseph von Oesterreich eine kostbare mit Brillanten besetzte Dose, vom König von Preußen den rothen Adlerorden IV. Klasse.
In Berlin scheiterten alle Anstrengungen der für die Gußstahlgeschütze gewonnenen Freunde immer noch an dem zähen Widerstand der Vertheidiger der Bronzerohre, besonders des General-Inspekteurs der Artillerie, des Generallieutenant v. Hahn, der trotz des günstigen Ausfalles der wiederholt mit Krupp’schen Geschützen angestellten Versuche, sich nicht entschließen konnte, die Ueberlegenheit des Gußstahls über die Bronze durch Empfehlung der Einstellung Krupp’scher Kanonen in die Truppe anzuerkennen. Nicht unberechtigt schrieb deshalb Oberst Weber, Direktor der Geschützgießerei in Augsburg, auf Grund der 1854 in Bayern veranstalteten Versuche, in Dingler’s polytechnischem Journal: „Zum Glück braucht die Eisentechnik nicht mehr die Schießversuche, um festzustellen, welches Geschützmaterial das bessere sei, und wenn das engere Vaterland verkennt, was die eigene Technik leistet, so erkennt es das weitere Vaterland.” Das war deutlich. Es erschien aber Krupp, so richtig es gegenüber den preußischen Behörden sein mochte, unbillig in Bezug auf die hohen Persönlichkeiten, welche seinen Bestrebungen stets ihr Wohlwollen entgegengebracht hatten. Er nahm deshalb Veranlassung in einer berichtigenden Zuschrift an die Allgemeine Augsburger Zeitung in taktvoller Weise die Gnadenbeweise des Königs Friedrich Wilhelm IV. (die erwähnte Dekoration und eine Schenkung für das Essener Krankenhaus, welche auf Veranlassung des Prinzen von Preußen erfolgt sein dürfte) als eine überreiche Anerkennung zu erwähnen.
Wenngleich die Mantelrohre schon die Bronzerohre so wesentlich an Widerstandskraft überragten, daß z. B. die Wandstärke des Dreipfünders nur 32,7 gegenüber 62,8 mm (beim Bronzerohr) zu betragen brauchte, ging doch Krupp etwa im Jahre 1854 zum Massivrohr über, indem er das ganze Rohr einschließlich der zur Lagerung in der Laffete nöthigen Schildzapfen aus Gußstahl herstellte. Ein solches Rohr, 12pfündige Granatkanone, gleich in inneren Abmessungen und Einrichtung der damals neu eingeführten französischen bronzenen Granatkanone, sandte er zur zweiten internationalen Industrie-Ausstellung, welche Kaiser Napoleon II. 1855 in Paris in Scene setzte. Es mag nebenbei erwähnt werden, daß auch hier wieder ein Gußstahlblock, aber dieses Mal 5000 Kgr. schwer, also von mehr als doppeltem Gewicht des Londoner von 1851, die allgemeine Bewunderung hervorrief. Bereits bei seiner Ankunft auf dem Ausstellungsplatze ward er von den Arbeitern mit heiligem Respekt behandelt und nicht anders als „la sacre tête carrée d’Allemand” genannt.
Die Herstellung der Massivrohre war der nächste Vorläufer der allgemeinen Einführung der Gußstahlgeschütze in den europäischen Armeen. Die gesammte Artillerie war in ein Stadium der Umwälzung eingetreten, welches in der Folge Jahrzehnte hindurch von Vervollkommnung zu Vervollkommnung immer größere Fortschritte zeitigte und in dem Gußstahl das unbedingt erforderliche Material von hoher Leistungsfähigkeit fand, um die stets weiter sich entwickelnden Ideen ins Leben treten zu lassen. Anfangs beschränkte sich, wie wir sehen werden, Krupp lediglich auf die Lieferung des Materials, auf die Anpassung an die Form, die in jedem Staate für brauchbar erachtet worden war; nicht lange aber begnügte er sich mit dieser sozusagen subalternen Stellung. Sein Schaffenstrieb ließ ihn selbst nach neuen und seinem Material am besten entsprechenden Konstruktionen suchen, und bald stand er als genialer Meister führend an der Spitze der Geschützingenieure.
Die Feldartillerie war durch die Einführung der gezogenen Handfeuerwaffen, welche in allen Armeen seit den vierziger Jahren immer mehr vervollkommnet wurden, in ihrem Werthe für die Schlacht ganz wesentlich beeinträchtigt worden. Die glatten Kanonen hatten nur kleine Schußweiten, ihre werthvollen waren gerade diejenigen, welche jetzt die Infanterie mit den neuen Gewehren auch beinahe erreichen konnte. Sie vermochten also nur noch auf die größeren Entfernungen – über 600 m – zu schießen, denn wenn die feindlichen Schützen ihnen näher standen, wurden sie zum Abfahren gezwungen, wie sich bereits in den Kriegen 1848 bis 1850 mehrfach gezeigt hatte. Der für so werthvoll erachtete Kartätschschuß kam kaum mehr zur Verwendung. Wollte die Feldartillerie nicht zu einer unnützen Last der Armee herabsinken, so mußte sie ihre Leistungen betreffs Schußweite, Treffsicherheit und Geschoßwirkung mächtig steigern. Dahin gingen nun alle Anstrengungen und zwar lag es nahe, gerade wie bei dem Gewehr, auch beim Geschütz durch eine Führung des an die Rohrwände gepreßten Geschosses die größere Leistung zu erreichen, also gezogene Geschütze zu konstruiren. Gerade wie bei dem Gewehr begann der Kampf zwischen Vorder- und Hinterlade-Systemen, und gerade wie bei jenem war es die bei Weitem stärkere Beanspruchung des Materials, die die Verwendung des Gußstahls in den Vordergrund drängte.
Den Vorderladern gehörte auch die französische, von Napoleon selbst konstruirte und trotz aller Widersprüche und Bedenken eingeführte Granatkanone an, die, wie viele damalige neue Geschütze, in der Ausbildung einer guten Schrapnellwirkung die Rettung suchte. Das Bronzerohr war für ein Feldgeschütz zu schwer, und den ersten ins Auge springenden Vortheil zeigte Krupps zur Ausstellung geschicktes Rohr darin, daß es nur 535 (gegen 620) kg wog. Eine Kommission stellte aber ferner in einer Reihe von Versuchen fest, daß das Material in jeder Beziehung dem Geschütz eine große Ueberlegenheit über das Bronzerohr gewähre. Es wurden weitere Gußstahlblöcke bestellt und in Straßburg fertig bearbeitet; die Dauerversuche ergaben nach 3000 aus jedem Rohr abgegebenen Schüssen noch keine Veränderung der Seelenwand, eine Gewaltprobe, – 35 Schuß mit 6 kg Ladung und 6 Kugeln – , vermochte das Rohr nicht zu sprengen. Und so, wie in Frankreich, lieferten alle Proben, welche in dieser Zeit in Rußland, Holland, Württemberg, der Schweiz, Hannover, Spanien und Oesterreich mit Krupp’s Geschützen angestellt wurden, denselben Beweis für ihre jedes andere Material bei Weitem übertreffende Leistungsfähigkeit. Nur ein in England gemachter Versuch mit einem 68pfündigen Mantelrohr, das zwischen 6000 und 7000 Pfund wog, ergab ein ungünstiges Resultat, weil man von vornherein mit ganz abnormen Ladungsverhältnissen operirte. Man wollte die Ueberlegenheit der eigenen Fabrikate unter allen Umständen behaupten.
Die erste größere Bestellung machte Aegypten, welchem 1856–59 im Ganzen 36 Stück Zwölf- und Vierundzwanzigpfünder geliefert wurden. Alle diese Geschütze waren Vorderlader und nur wenige gezogene Rohre. Auf die Idee, gezogene Hinterlader zu konstruiren, war zuerst der schwedische Hüttenbesitzer Baron Wahrendorff in Aaker (1840) und der dort kommandirte sardinische Artillerie-Offizier Cavalli (1846) verfallen. Beide arbeiteten unter gegenseitigem Einfluß, indem Wahrendorff zuerst in einem glatten Hinterladerohr durch Bleiüberzug der Kugel den Spielraum beseitigte, Cavalli aber das Rohr mit Zügen versah, in welchen das cylindrokonische Geschoß aber mit Spielraum geführt wurde, worauf Wahrendorff auch die Führungszüge übernahm, den Spielraum aber gänzlich beseitigte. Es ist leicht verständlich, daß die Geschoßführung Cavallis auch beim Vorderlader anwendbar ist, da man das Geschoß, mit Spielraum laufend, von vorn einführen kann, und in dieser Gestalt fand sein Vorschlag in Frankreich und Oesterreich Anwendung. In ersterem Lande basirte Lahitte sein System darauf, und die seit 1858 beschafften Geschütze waren ebenso wie die österreichischen von 1863 gezogene Vorderlader.
In Folge der – auch mit gezogenen Gußstahlzwölfpfündern nach System Lahitte 1856 ausgeführten – befriedigenden Versuche machte die französische Regierung nun thatsächlich eine Bestellung bei Krupp auf 300 solche Geschütze. Wäre sie zur Ausführung gekommen, so ist kaum zu bezweifeln, daß auch für die Zukunft Krupp der Lieferant der französischen Geschütze geblieben wäre, da keine französische Firma sein Fabrikat zu ersetzen vermochte, und trotz aller Anstrengungen auch bis heute nicht zu ersetzen vermag. Es ist wohl auch kein Grund zu finden, der ihn hätte abhalten sollen, diese Lieferungen dauernd zu übernehmen. Dann hätten wir 1870 wahrscheinlich ein ganz gleichwerthiges Geschützmaterial uns gegenüber gehabt, und der einzige Vortheil hätte darin bestanden, daß Krupp mit dem Ausbruch des Krieges seine Thätigkeit für Deutschlands Gegner eingestellt und diesen dadurch für den weiteren Verlauf des Krieges in eine große Verlegenheit betreffs Beschaffung seiner Geschütze versetzt hätte. Aber da wäre zweifelsohne England als hilfreicher, wenn auch neutraler Geschäftsfreund eingetreten. Ein gütiges Geschick bewahrte aber unser Vaterland vor dieser großen Gefahr. Die in Frankreich herrschende Geldkrisis veranlaßte die Regierung, ihre Bestellung rückgängig zu machen, und später bot die nicht unberechtigte Besorgniß vor einer gewissen Abhängigkeit von einer ausländischen Fabrik und die Rücksicht auf die eigene Metallindustrie ein Hinderniß, die zerrissenen Fäden wieder anzuknüpfen. Man bestellte bei Krupp nur noch einzelne Probegeschütze zum Zweck der Kenntnißnahme der in Essen gebauten Konstruktionen und auch dieses nur bis 1866. Später wies der Fabrikant bekanntlich jede geschäftliche Beziehung zur französischen Regierung von der Hand.
In Preußen war man bereits 1851 in Versuche mit gezogenen Hinterladern nach der Wahrendorff’schen Idee, also mit gepreßter Geschoßführung eingetreten und hatte seit 1853 auch solche mit einem 6pfündigen Feldgeschütz begonnen. Es zeigte sich, daß die Seele des Bronzerohres schnell sich abnutzte und durch hängenbleibende Theile des Bleimantels der Geschosse unbrauchbar wurde. Hier konnte, wie General v. Kunowski richtig erkannte, nur der Gußstahl Abhilfe verschaffen, weil er Herstellung eines genügend langen und nicht zu schweren Rohres gestattete, welches die Mängel des Ausschießens und Verbleiens ganz beseitigte. So erfolgte der hochwichtige Schritt, welcher in der Folge die preußische Heeresverwaltung in immer innigere Beziehung zur Gußstahlfabrik in Essen brachte: die Bestellung zweier Sechspfünder-Gußstahlrohre bei Alfried Krupp, die, Anfangs 1856 geliefert, in Spandau gezogen wurden und sehr günstige Schießresultate ergaben. Im Januar 1857 berichtete die Artillerie-Prüfungskommission: „Der Gußstahl ist zur Anfertigung gezogener langer Rohre ein Material, das durch kein anderes zu ersetzen ist.”
Weitere Versuche, die bezüglich Konstruktion des Verschlusses, der Geschosse und ihrer Zünder angestellt werden mußten, zogen sich bis zum Jahre 1859 hin und immer noch konnte sich der Generalinspekteur der Artillerie, Generallieutenant v. Hahn, nicht entschließen, auch nur dem Antrage der Artillerie-Prüfungs-Kommission auf Einstellung von 16 Gußstahl-Sechspfündern, zu vier Batterien formirt, in die Armee beizustimmen. Da gab ein vor dem damaligen Prinz-Regenten ausgeführtes Probeschießen endlich den Ausschlag; dieser stimmte dem Vorschlag bei, die Versuche mit dem gezogenen Feldgeschütze für abgeschlossen zu erklären und gegenüber den Fortschritten, welche bei allen Großstaaten mit Einführung gezogener Geschütze gemacht würden, energisch mit der Herstellung des neuen Geschützes vorzugehen; er ging aber auch gleich einen Schritt weiter, als der Vorschlag es gewagt hatte, da er ebenso von der Vorzüglichkeit der neuen Waffe, als von ihrer Wichtigkeit überzeugt war; er korrigirte eigenhändig in der ihm zur Unterschrift vorgelegten Allerhöchsten Kabinetsordre (vom 7. Mai 1859), welche die schleunigste Beschaffung der Geschütze verfügte, die Zahl „einhundert” in „dreihundert”. Es ist mithin der eigensten Initiative unseres großen Kaisers zu danken, daß er durch seinen Entschluß den von anderer Seite immer wieder erhobenen Bedenken einen Riegel vorschob und das als nothwendig und für seine Armee segensreich Erkannte mit Energie zur Ausführung brachte.
Hiermit hatte Krupp endlich das Ziel erreicht, das er seit Anfang der vierziger Jahre unentwegt erstrebt hatte, seinen Gußstahl der vaterländischen Landesvertheidigung dienstbar zu machen. Es waren recht kostspielige Versuche gewesen, die er in einer Zeit zu diesem Behufe angestellt hatte, in der die Einnahmen noch spärlich zuflossen und für die Erweiterung der Fabrikanlagen so nothwendig gebraucht wurden, daß ihre Verwendung für Geschützkonstruktionen, die nichts einbrachten, wirklich als ein Luxus zu betrachten war. Schlugen doch auch nicht alle, oft recht kühnen, neuen Unternehmungen glücklich aus und gaben doch selbst in den fünfziger Jahren noch materielle Verluste wiederholt Anlaß zu ernsten Sorgen Angesichts eines so energischen Geschäftsbetriebes, der nicht zögerte, jeden Gewinn zur Verwirklichung neuer Ideen zu benutzen. Aber seitdem Alfried Krupp die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß er berufen sei, seinem Vaterlande ein Arsenal der vorzüglichsten Waffen zu liefern, verfolgte er dieses Ziel mit hartnäckiger Ausdauer und benutzte die Erträgnisse seiner Friedensartikel mit Vorliebe, um die kostspieligen Versuche mit Geschützrohren weiter zu führen. Er selbst äußerte einmal im Jahre 1858 einem Artillerieoffizier gegenüber: „Er habe bereits 1847 das erste Stahlgeschütz für Preußen geliefert und immer noch nicht sei man in Spandau entschieden. Wenn er nur auf Gelderwerb sehen wollte, so dürfe er keine Geschütze gießen, denn das Untersuchen, Prüfen etc. halte immer sehr lange auf.” Mit Humor fügte er hinzu, „für den Bey von Tunis oder den Khedive von Aegypten sei leichter arbeiten; denn deren Artillerie prüfe nicht so lange, wie die preußische Artilleriekommission, und zahle, noch ehe die Rohre abgeliefert seien. Er lege aber einen Werth auf die Ehre, seinem Vaterlande mit seiner Erfindung zu nützen, und deshalb gestatte er sich die kostspielige Nebenbeschäftigung der Geschützanfertigung.”
Eine persönliche Anerkennung ward Krupp im Jahre 1860 durch den Prinzregenten zu Theil, welcher ihm am 29. Januar den Rothen Adler-Orden mit der Schleife verlieh. Als Abschluß dieser Periode in seinem Leben ist aber gewissermaßen der Besuch zu betrachten, welchen der Regent als König ihm zu Theil werden ließ, als er im Jahr 1861 von Compiègne zurückkehrte, wo er am 6. Oktober den Besuch des Kaisers Napoleon erwidert hatte.
Kurz vorher hatte sich in dem Gußstahlwerke ein wichtiges Ereigniß vollzogen, der neue Dampfhammer „Fritz” war am 16. September in Betrieb gesetzt worden. Es wurde bereits früher auf die Wichtigkeit großer schwerer Hammerwerke für die Bearbeitung starker Gußstahlblöcke hingewiesen. Mit der Konstruktion dieses Riesenhammers, welcher alle bisherigen Größenverhältnisse so weit überragte, daß sein Unternehmen in technischen Kreisen für unausführbar gehalten wurde, wagte Krupp einen kühnen Schritt über die Grenzen hinaus, welche man allgemein für unüberschreitbar hielt. Der Hammer erhielt eine Fallschwere von 1000 Zentnern und hat ein Gesammtgewicht von 60000 kg: ein Stahlprisma von 3,7 m Länge, 1,5 m und 1,25 m Dicke, das 4 m über der Erde aufgehängt ist und dessen alles zermalmende Fallkraft dennoch durch sinnreiche Konstruktion genau regulirt und auf jede bis auf den Millimeter abzumessende Entfernung über dem Ambos eingestellt werden kann. „Als zum ersten Male der Hammer vor der erwartungsvoll gespannten Beamten- und Arbeiterschaar, in der der Fabrikherr den vordersten Platz einnahm, langsam in die Höhe stieg, um im nächsten Augenblick mit furchtbarer Vehemenz auf einen mächtigen Gußstahlblock niederzufallen, sprangen die zunächst stehenden Personen entsetzt zurück. Krupp war der Einzige, der ruhig seinen Platz behauptete und unverrückt die großartige Kraftäußerung beobachtete – er war vom Beginn der Verwirklichung des Projekts ab seines Erfolges so sicher gewesen, daß er sich jetzt seines Triumphes in vollem Maaße erfreute.” (D. Baedeker: A. Krupp.)
Dieser Riesenhammer ward als neueste Errungenschaft dem König am 9. Oktober vorgeführt, als er in Begleitung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Kriegsministers von Roon, seinem treuen Arbeitsgenossen in der schweren Arbeit der Armee-Reorganisation, die Gußstahlfabrik besuchte und volle 4 Stunden ihrer Besichtigung widmete. Das Schmieden eines Blockes von 15000 Pfund Gewicht und 15 Fuß Länge ward dem König vorgeführt, im Stahlgießhause ein anderer von ca. 18000 Pfund aus ungefähr 300 Tiegeln gegossen und im Eisengießhause der königliche Namenszug in riesiger Größe hergestellt. Der König hielt nicht mit der Anerkennung der Kruppschen Leistungen zurück, äußerte sein Erstaunen über die großartige Erweiterung dieses Etablissements, hob dessen edlen vaterländischen Zweck neben seiner gewerblichen Bedeutung hervor und fügte das für ihn selbst so charakteristische Wort hinzu: „Seine vor 8 Jahren gehegten Erwartungen sehe er weit übertroffen, wie es sich denn überall zeige: wo das Herz auf dem rechten Flecke sitze, da bleibe der Segen nicht aus.” Dem Fabrikherrn gegenüber fand seine Anerkennung in der Ernennung zum Geheimen Kommerzienrath einen angemessenen Ausdruck (die Verleihung des Kommerzienrath-Titels war bereits am 3. April 1858 durch König Friedrich Wilhelm IV. erfolgt). Jenes königliche Wort gewinnt aber erst seine Bedeutung, wenn man die damalige politische Lage sich vergegenwärtigt. Napoleon hatte durch verlockende Versprechungen den Herrscher Preußens für seine schlecht verhüllten unheilvollen Absichten zu gewinnen gesucht. Es war ihm nicht gelungen, und König Wilhelm kehrte mit dem Bewußtsein aus Frankreich zurück, daß dem Vaterlande von dort in der nächsten Zukunft schwere Stürme drohten. All sein Denken war seit Jahren auf die Durchführung der für dringend nothwendig erkannten Neugestaltung der Armee gewidmet. Angesichts der von ihm klar vorausgesehenen schweren Kämpfe, welche Preußen bevorstanden, überzeugt von der Wirksamkeit der geplanten Reformen, fand er außer bei Roon bei keinem seiner Minister Verständniß und thatkräftige Unterstützung, sah er eine seinen Plänen geradezu feindliche Partei in der Volksvertretung immer mehr Raum gewinnen, und mußte alle Hoffnung auf deren siegreiche Durchführung allein auf seine eigene und des treuen Roon Energie und Widerstandskraft basiren. Den großen Kämpfer für Deutschlands Größe und Einheit, Bismarck, hatte er sich ja noch nicht gewonnen. Da kam dieses Wort: „Wo das Herz auf dem rechten Flecke sitzt, da bleibt der Segen nicht aus!” so recht aus dem tiefsten Vertrauen zur guten Sache und zu Gottes Beistand heraus, das ihn in dieser Zeit der schweren Sorge um des Vaterlandes Zukunft erfüllte und ihm Kraft verlieh, an seiner Aufgabe gegen alle Widersacher treu festzuhalten. Da mag ihm aber auch der Einblick in die großartig sich entwickelnde Industrie Krupps die Hoffnung gefestigt haben, daß sie zur Rüstkammer werden würde, um Preußens Heere für die bevorstehenden schweren Kämpfe mit Waffen von bisher unerreichter Leistungsfähigkeit zu versehen; da ward ihm das Vertrauen zu dem genialen Schöpfer dieser Kriegsmittel gestärkt, daß er in ihm eine kräftige Stütze fände, der seine besten Kräfte mit so großen Opfern bisher der Idee gewidmet hatte, der vaterländischen Armee die unüberwindlichen Waffen zu schmieden; da ward die Einführung der Gußstahlgeschütze für ihn ein integrirender Bestandtheil der Heeresorganisation; er hatte Krupps Lebensaufgabe und patriotisches Streben verstanden und, was er 1859 aus eigenster Initiative gethan, das war er von nun an gewillt, auch weiter durchzuführen. Dem Manne dort, der das Herz so wie er selbst auf dem rechten Flecke sitzen hatte, sollte die Unterstützung des Königs nicht fehlen, um das Werk durchzuführen, die vaterländische Armee durch Ausrüstung mit den leistungsfähigsten Waffen zur stärksten und gefürchtetsten der Welt zu machen; es gab kein besseres, kein nothwendigeres Mittel, um der Welt den Frieden zu erobern und um dem Vaterlande zu einer gedeihlichen Entwickelung seiner industriellen und kommerziellen Kräfte zu verhelfen.