Kitabı oku: «Chinesische Medizin gegen Krebs», sayfa 7

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Nachsorge

Westlich gilt Krebs erst dann als geheilt, wenn es nach der Erkrankung ein krankheitsfreies Intervall von fünf Jahren gibt. Ein Rezidiv, das Wiederauftreten des Tumors, tritt üblicherweise innerhalb der ersten zwei Jahre nach der westlichen Krebstherapie auf.

Es ist besonders wichtig, die komplementäre Krebstherapie mit Chinesischer Medizin nach Abschluss der westlichen Krebstherapie noch zwei Jahre lang fortzusetzen sowie die Prävention durch die Lebensführung ein Leben lang!

In der Zeit nach Abschluss der westlichen Krebstherapie wird die behandelte Erkrankung noch regelmäßig mit bildgebenden Verfahren und Blutkontrollen inklusive Tumormarkern überwacht. Schulmedizinisch bekommt der Patient für diese Zeit meist keinerlei Unterstützung, nur, dass «eh wieder alles gut ist und hoffentlich so bleibt». In dieser Phase nimmt die komplementäre Medizin eine wichtige Stellung ein. Im speziellen Teil finden Sie bei jeder einzelnen Krebsart eine spezifische präventive Mischung, ein präventives Modul. Dieses sollte wiederum mit einer allgemeinen konstitutionellen Mischung 1:1 kombiniert werden, auf jeden Fall für diese zwei Jahre.


Die Dosierung wäre dann gesamt 12 Gramm täglich, idealerweise auf 3 bis 4 Portionen aufgeteilt.

Kosten der Behandlung

Die regulären Krankenkassen zahlen normalerweise nichts für chinesische Kräutertherapien. Akupunktur wird zu einem geringen Teil von den staatlichen Krankenkassen in Deutschland und Österreich übernommen. Privatversicherungen mit dem Passus «Privatarzt» zahlen alles, was dieser Arzt aufschreibt und übernehmen daher auch meist 80 bis 100 Prozent der Kosten einer chinesischen Behandlung. Wenn Sie eine solche Versicherung abschließen, lassen Sie sich gut beraten, was wirklich alles in der Versicherungsleistung inkludiert ist und ob es Ausschlussdiagnosen und eine jährliche Deckelung der Kosten gibt.

Die meisten von uns zahlen sich ihre chinesischen Kräuter aber selbst. Als ich vor fast 25 Jahren mit der Verschreibung chinesischer Kräuter begonnen habe, waren die Rohdrogen, also die getrockneten Pflanzen, die man sich dann selbst zu einem Dekokt abgekocht hat, fast unerschwinglich teuer. Billig waren die Granulate. Das hat sich seit damals verändert. Auf Grund der hohen Nachfrage nach chinesischen Granulaten ist der Preis kontinuierlich gestiegen und jetzt ungefähr dreimal so hoch wie vor 25 Jahren! Die Rohdrogen, deutlich weniger nachgefragt, sind dagegen im Preis nur minimal angestiegen, sodass fast eine Angleichung erfolgt ist. Über den Daumen würde ich schätzen, dass, je nach Kräutern, die Therapie mit Rohdrogen etwa 30 Prozent teurer ist als die Granulattherapie. Andererseits hat sich die Qualität der Granulate sicherlich auch deutlich verbessert. Die Testungen und Kontrollen sind deutlich mehr geworden, vor allem in Hinblick auf die Zunahme der Umweltverschmutzung weltweit und in China, was sicherlich mehr als 50 Prozent des Granulatpreises ausmacht. Aber diese Testungen sind wichtig, um mit hochqualitativen Medikamenten arbeiten zu können.

Bitte beziehen Sie chinesische Kräuter nur in Apotheken!

Die Apotheke haftet für die Qualität und wird sie Ihnen daher garantieren. Alle chinesischen Kräuter, bei denen Verunreinigungen und sogar chemische Medikamentenbeigaben nachgewiesen wurden, auch in einer Untersuchung von Amnesty International, stammen von zweifelhaften Quellen aus dem Internet. Hände weg davon! Sparen Sie woanders, aber nicht bei der Qualität chinesischer Kräuter! Dann lassen Sie lieber die Kräuter weg und konzentrieren sich rein auf die Lebensführung!

Ganz grob gesprochen kostet eine Therapie mit chinesischen Granulaten von guter Qualität für ein ganzes Monat etwa 40 bis 60 Euro, wenn Sie 6 Gramm Granulat pro Tag zu sich nehmen, die Standarddosis eines Erwachsenen. In der Krebstherapie verwenden wir ab der Diagnose und bis zwei Jahre nach Beendigung der westlichen Therapie 12 Gramm Granulat pro Tag, in manchen Fällen auch 18 Gramm pro Tag (drei Module à 6 Gramm). Damit verdoppeln oder verdreifachen sich die Kosten pro Monat auf etwa 80 bis 120 Euro (beziehungsweise 120 bis 180 Euro) pro Monat.

Das ist in Relation zu einer westlichen Krebstherapie NICHTS!

Chemotherapeutika kosten pro Zyklus leicht einmal 10 000 bis 30 000 Euro. Dann haben wir noch die Kosten für eine Operation (mit Spital und Personal inklusive Chirurgie kommt man dann leicht einmal auf 50 000 Euro und weit darüber) und Strahlentherapie (moderne Protonenstrahlentherapien kosten bis zu 40 000 Euro). Die Kosten der westlichen Therapie übernimmt meist die staatliche Krankenkassa zur Gänze, sodass Ihnen diese Kosten nicht auffallen. In den USA, wo Patienten die Kosten zumeist vollständig selbst tragen müssen, sind 200 000 Dollar für eine Krebstherapie schnell verbraucht.

Ich kann nur an alle Verantwortlichen unseres wunderbaren Gesundheitssystems appellieren: Bitte tragen Sie die Kosten der Chinesischen Medizin in der Prävention und in der Krebsbehandlung! Langfristig werden sich diese Kosten 1000-fach rechnen. Alleine schon die Effektivitätssteigerung der westlichen Krebstherapie und die zweijährige Nachsorge sind die Investition wert. So werden deutlich weniger Rezidive (Wiederkehr der Erkrankung) auftreten.

Doch bis dahin müssen Sie wohl die Kosten selbst tragen. Wenn es sich finanziell gar nicht anders ausgeht, dann nehmen Sie bitte zumindest die 6 Gramm Krebs-Modul pro Tag und seien Sie dafür ganz besonders lieb zu Ihrer Mitte (siehe später)! Also ab etwa 40 Euro pro Monat sind Sie voll dabei! Theoretisch könnte man die Dosis noch halbieren, falls man sehr gut anspricht, dann bereits ab 20 Euro.

Als ich in Wien noch meine Praxis hatte, kamen einige bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Kultur als Patienten zu mir. Selbst aus Deutschland reisten sie an. Ich erzählte ihnen von meiner Pro-bono-Tätigkeit bei den einfachen Leuten im zehnten Bezirk und dass ich selbst auch die Kosten der chinesischen Kräuter für sie trug. Viele der Persönlichkeiten gaben mir Geld, um mein Projekt zu unterstützen, um die Kosten der Kräuterbehandlung für materiell arme Menschen im Bezirk zu übernehmen.

Chinesische Medizin soll keine elitäre Medizin sein! Chinesische Medizin ist Medizin fürs Volk, für alle!

Schon die bekannten Ärzte der Kaiser in China haben einerseits den Kaiser behandelt und seine Pillen zum Beispiel in Goldpapier eingewickelt, andererseits auch immer das gemeine Volk und dann eben billigere, aber deshalb nicht schlechtere Kräuter angewandt. So wissen wir heute um viele Ersatzkräuter, welche als Billigvariante für ein teures Kraut, das zum Beispiel der Kaiser bekam, verwendet werden kann. Ein Beispiel ist Ginseng, das Kaiserkraut, das dazu dient, die Milz zu stärken, und Codonopsis, die Billigvariante, welche aber bis zu einem gewissen Grad genauso gut wirkt.

Zungendiagnose und Ba Gang

Ich möchte Ihnen noch ein Rüstzeug für die korrekte Anwendung dieses Buches und damit der Chinesischen Medizin mitgeben: die Zungendiagnose. Wenn Sie die Zunge sorgfältig ansehen, um eine Kräutertherapie erstmalig zu verabreichen, und vor allem auch die Veränderungen der Zunge während der Kräutertherapie, während der westlichen Therapie und im Laufe der Lebenszeit, die Sie chinesisch begleiten, können Sie (fast) nichts falsch machen. Alle Kräuter und Kräutermischungen, als Granulate oder Rohdrogen verabreicht, die ich in diesem Buch empfehle, sind ungiftig und können dem Körper im schlimmsten Falle Durchfall, Magenschmerzen und Erbrechen bescheren. WENN Sie die Anwendungshinweise beachten UND WENN Sie die Zunge sorgfältig ansehen! Jeder kann sich seine Zunge oder die der anderen ansehen. Viele Zungen anzusehen bedeutet, Erfahrungen mit der Zungendiagnostik zu sammeln. Diese Erfahrung über Monate und Jahre hilft dabei, immer sicherer die Verbindung des Zungenbildes mit einer zugrundeliegenden Störung im Körper in Verbindung zu bringen. DARUM sage ich meinen Studenten immer wieder:

Wenn du keine Erfahrung hast, nutze die Erfahrung eines anderen! Im Falle dieses Buches nutzen Sie meine Erfahrung, nutzen Sie die Erfahrung meiner Patienten mit den chinesischen Kräutern, nutzen Sie die Erfahrung bekannter Ärzte für Onkologie, der Krebsspezialisten in China, nutzen Sie die Erfahrung meines Lehrers und Meisters François Ramakers, die er zu seinen Lebzeiten als einer DER Krebsspezialisten der Chinesischen Medizin gemacht hat. Ich würde mich selbst niemals nur auf eine Studie über ein Medikament oder ein Kraut verlassen. Persönliche Erfahrungen mit Behandlungsmethoden sind mir ganz wichtig. So waren meine Patienten über die Jahre in meiner Praxis immer wieder Versuchskaninchen für neue Methoden und neue Anwendungen. Als TCM-Arzt muss man oft die Kohlen aus dem Feuer holen, nicht, weil man mehr weiß oder besser ist als die anderen, sondern weil die Patienten ja bei all den anderen schon WAREN. So muss man ein bisschen über den Tellerrand blicken und hoffen, dass sich dort ein guter Ansatz für eine wirksame Therapie findet.

Die Ba Gang, die acht Prinzipien, fassen das chinesische Denkgerüst in der Medizin am effektivsten zusammen. Vergleichen Sie es zum Beispiel mit dem Finden eines Weges. Alleine mit den Anweisungen «links» oder «rechts» gelangen Sie zum richtigen Weg, der Sie ans Ziel bringt.


Ganz einfach, WENN man nicht links mit rechts und umgekehrt verwechselt! So ist das auch bei den Ba Gang. Das Ziel ist, dass Yin und Yang im Gleichgewicht sind.


Eine Definition von Gesundheit auf Chinesisch lautet, dass Yin und Yang in Harmonie sind. Die Abweichungen von dieser Harmonie beschreiben die Ba Gang: Wenn das Yang überwiegt, muss man es Ableiten oder das Yin aufbauen. Wenn das Yin überwiegt, muss man das Yin in Yang umbauen und das Yang aktivieren.


Die Ba Gang beschreiben, was Yang ist und was Yin. Yang ist außen, Hitze, Fülle. Yin ist innen, Kälte, Leere.


Biao (außen)Li (innen)
Re (Hitze)Han (Kälte)
Shi (Fülle)Xu (Leere)
YangYin

Für unsere Zwecke der orientierenden Zungendiagnose wollen wir wissen, ob Yang vorliegt oder Yin. Yang ist alles auf der linken Seite, Yin ist alles auf der rechten Seite. Dabei stehen die Paare immer in Korrelation. Zum Beispiel ist der Zungenbelag weiter außen als der Zungenkörper und so weiter.


Biao (außen): Zungenbelag (ZB)Li (innen): Zungenkörper (ZK)
Re (Hitze): ZK: rote Punkte oder Flächen; ZB: dicker gelber ZB (Fülle) – kein ZB (Blut-Yin-Mangel)Han (Kälte): ZK normal, blass, ev. bläulich; ZB: weißlich vermehrt
Shi (Fülle): ZK: geschwollen, «größer», angespannt; ZB: dick, vermehrtXu (Leere): ZK: klein, «schlaff», blass-blau; ZB: normal, wenig
Yang: zusammengefasst «Fülle, Kraft, Blockade, volle Hitze»Yin: «Mangel, Schwäche, fehlende Blockade, Kälte»

Bei der Zungendiagnose betrachten wir immer zuerst den Zungenkörper (ZK), also den muskulären Körper des Organs Zunge. Da sehen wir uns Form (groß, klein, dick, dünn, breit, schmal), Farbe (blass, rot, bläulich, livid) und Beschaffenheit (angespannt, schlaff, zittert oder zittert nicht, weicht in eine Richtung ab, starr oder biegsam) an und ob es Risse gibt und wo diese sind. Dann betrachten wir den Zungenbelag (ZB), also die Schicht, die auf der Zunge so wie Butter auf einem Brot liegt.


Beim Zungenbelag sehen wir uns an, ob er überall vorhanden ist (fehlt zum Beispiel im Leber-Areal), die Dicke (dünn, dick), die Farbe (gelb, weiß, schwarz) und den Ort der Veränderung. Ein normaler Zungenbelag ist weißlich, dünn und überall vorhanden.

Ist der Zungenbelag gelb, so ist das ein Zeichen von Hitze.

Ist der Zungenbelag weiß, so ist das ein Zeichen von Kälte.

Ist der Zungenbelag schwarz, so ist das ein Zeichen von extremer Hitze oder extremer Kälte.

Für die Orte auf der Zunge gibt es zwei Landkarten. Die erste Landkarte ist eine alte, welche die fünf Elemente berücksichtigt.


Dabei erkennt man die Areale, welche bestimmten Organen im Körper zugeschrieben werden. Diese Zuteilung gilt sowohl für den Zungenkörper als auch für den Zungenbelag. Die moderne Karte zeigt die Korrespondenz der Zunge mit den drei Teilen des Körpers: oben, Mitte und unten, was den drei Erwärmern San Jiao entspricht.


Hier ein Bild der drei Erwärmer des Körpers, welches gleich auch die Korrelation mit dem Puls in drei Positionen zeigt:


Der dreifache Erwärmer und die Wärmeregulation

Der dreifache Erwärmer beschreibt die Dreiteilung des Körpers: Der obere Erwärmer ist alles ÜBER dem Zwerchfell, der mittlere Erwärmer alles zwischen Zwerchfell und Bauchnabel und der untere Erwärmer alles UNTERHALB des Bauchnabels. Im oberen Erwärmer sind die Zang-Organe Herz und Lunge beheimatet, im mittleren Erwärmer Leber und Milz und im unteren Erwärmer die linke und die rechte Niere. Körperwärme bedeutet, dass der Körper die Kerntemperatur konstant auf 37 Grad Celsius hält. Diese Temperatur ist notwendig, damit alle Stoffwechselmechanismen im Körper funktionieren. Nur bei 37 Grad Celsius können wir zum Beispiel verdauen, nur dann wirken all die Verdauungsenzyme. Wenn also Yin und Yang in Harmonie sind, also das Organ mit seiner Funktion, ist die Körpertemperatur beim Menschen genau 37 Grad. Diese Temperatur wird durch mehrere Organe im Körper konstant gehalten. Das wärmeregulierende Organ des oberen Erwärmers ist die Lunge. Durch die Atmung kann der Körper Hitze abgeben und kühlende Luft einatmen. Die Schweißdrüsen in der Haut, chinesisch Teil der Lunge, geben Schweiß ab und kühlen dadurch die Körperoberfläche. Die Lunge mit der Haut ist das zentrale Regulationsorgan der Körpertemperatur. Das wärmeregulierende Organ des mittleren Erwärmers ist die Milz. Sie produziert aus Nahrung und Atemluft Qi, die Energie der Wärme, und Blut, die Kühlflüssigkeit im Körper. Ist die Milz müde, ist uns kalt, da sie nicht genug Qi herstellt. Ist zu wenig Blut da, überwiegt in Relation das Qi und wir sind hitzig. Das wärmeregulierende Organ des unteren Erwärmers ist die Niere. Das in ihr gespeicherte Yin ist die Basis allen Blutes und die Basis der Kühlung im Körper. Das in ihr gespeicherte Yang ist die Basis allen Qi und die Basis der gesamten Wärme im Körper. Das merkt man zum Beispiel anhand der Hitzewallungen, wenn in den Wechseljahren das Yin weniger wird und das Yang überwiegt. Und man merkt es, wenn durch Erschöpfung das Yang der Niere geschwächt ist und Kälte im unteren Teil des Körpers spürbar wird. Somit leistet jeder Erwärmer des Körpers, der obere, der mittlere und der untere Erwärmer, seinen Beitrag für die konstante Körperwärme. Daher stammt wohl sein Name.

Die gesunde Zunge passt genau in den Mund, hat also keine Zahnabdrücke und keine Risse. Die Farbe des Zungenkörpers ist blass-rot, da Körpersäfte in der Zunge das Blut verdünnen. Der Zungenbelag ist dünn und weißlich und überall vorhanden. Im hinteren Drittel darf er etwas vermehrt sein, da dieses Areal auch dem Dickdarm entspricht und dieser hat auch normalerweise oft vermehrt eingedickte Feuchtigkeit.


Wenn Sie unter die Zunge blicken, indem Sie die Zunge zum Gaumen anheben, sehen Sie die Zungengrundvenen.


Normalerweise sind die Zungengrundvenen kaum zu sehen. SIND sie zu sehen und wirken verbreitert und verlängert (über das Zungenbändchen hinaus), deutet das auf eine Blut-Stagnation hin.

Wichtig ist, dass Sie unterscheiden können zwischen einem blassen Zungenkörper und einem roten, zwischen einem breiten mit Zahneindrücken seitlich (dann ist der ZK auf jeden Fall vergrößert!) und einem schmalen, ob er Risse hat oder nicht. Ein Riss bedeutet, dass dort Substanz, also Yin, fehlt. Die Lokalisation sagt Ihnen, wo, in welchem Organ.

Wichtig ist, dass Sie erkennen können, ob der Zungenbelag normal, vermehrt oder vermindert ist oder sogar fehlt.

Zeichen für Hitze sind ein roter Zungenkörper und ein gelber Zungenbelag. Feuchte Hitze (oder heißer Schleim) zeigt sich an einem roten Zungenkörper mit dickem Zungenbelag. Latente Hitze zeigt einzelne rote Punkte im Zungenkörper. Leere Hitze ist jene Hitze, die bei einem Yin-Mangel auftritt. Sie zeigt sich durch einen roten Zungenkörper mit wenig oder fehlendem Belag. Yin-Mangel zeigt sich durch einen kleinen Zungenkörper ODER einen Zungenkörper mit Rissen an den Stellen, die den Organen mit Yin-Mangel entsprechen. Ein Nieren-Yin-Mangel, Niere als Basis allen Yin, zeigt sich durch eine kleine Zunge oder viele Risse im ganzen Zungenkörper.

Die Evolution von Krebs

Krebs ist eine Erkrankung des gesamten Körpers. Auch wenn er vielleicht nur an einer Stelle auftritt, so muss doch das Zheng-Qi des gesamten Körpers versagen, um die Wucherung einer bösen Zelle zuzulassen. Die Zunge zeigt den Zustand des gesamten Körpers. Krebs ist meist der Endzustand einer langen Evolution von Veränderungen im Körper.

Zum besseren Verständnis möchte ich Ihnen hier die typischen Veränderungen im Körper und an der Zunge (und der Vollständigkeit halber auch des jeweiligen Pulses) beschreiben, welche in einen Krebs münden können:

Am Anfang haben wir einen gesunden Körper mit einer gesunden Zunge und einem gesunden Puls.


Dann passiert unser westliches Leben mit seiner ungesunden und unregelmäßigen Lebensweise: viele rohe Lebensmittel, schnelles und unregelmäßiges Essen, Stress und Hektik, Sorgen und Grübeln und unsere Mitte wird müde. Sie produziert weniger Qi und schafft ihre Arbeit, alles gut zu verdauen, nicht mehr. Feuchtigkeit und Schleim bleiben als «Unverdautes» im Körper liegen. Die Zunge wird zu breit für den Mund und zeigt Zahneindrücke, der Zungenbelag wird dicker.


Ist einmal weniger Qi vorhanden und geht es mit den kalten Lebensmitteln und der übermäßigen Anstrengung im Leben weiter, rutscht der Körper in einen Milz-Yang-Mangel, der eher männlichen Variante der Evolution: Die Zunge wird noch breiter, der Zahnbelag noch dicker.


Trifft der Wind unseres Alltages, der Stress, auf die Leber, spannt sich diese an und es entsteht die Leber-Qi-Stagnation, was man an der Zunge an den roten (für die Hitze) und aufgeworfenen Rändern erkennt. Die Hitze trocknet das Blut («Blut-Trockenheit») und die Säfte und die Ränder werden belagfrei. Und hält dieser Zustand der Spannung und der Hitze längere Zeit an, gesellt sich noch der Leber-Yin-Mangel dazu, was man an der Zunge an den geröteten, belagfreien und nun abfallenden Rändern erkennt. Überwiegt der Blutmangel in der Leber, werden die Ränder der Zunge blass (Leber-Blut-Yin-Mangel).


Reicht das Qi nicht mehr aus, um Blut zu bilden, kommt es zu einem Blut-Mangel. Hält dieser länger an, werden die Reserven in der Niere, das Yin, verwendet, nur um Blut zu produzieren und es entsteht ein Yin-Mangel. Blut kühlt, und weil es nicht genügend vorhanden ist, entsteht immer mehr Hitze, was man am Zungenkörper durch rote Stellen erkennt. Der Zungenbelag wird trocken und langsam weniger, weil die Hitze die Säfte des Körpers austrocknet. Beim Yin-Mangel wird der Zungenkörper langsam kleiner und er erhält immer mehr Risse.


Über die müde Milz kann der Weg auch anders weitergehen. So kann zunächst einmal auch die Lunge, das Kind der Milz, müde werden: Sie verliert zunächst Qi und dann auch noch Yin. Wenn die Lunge müde wird, fällt die erste Front unseres Immunsystems, unseres Zheng-Qi: das Wei-Qi.



Ebenso kann es dem Herzen ergehen. In einem feuchten, aufgedunsenen Körper des Milz-Qi-Mangels kann sich das Herz nicht wohlfühlen und in unserem Alltag verlieren wir Ziel, Ausrichtung und Sinn unseres Lebens. Der Shen, der Geist des Herzens, wird immer schwächer. So kommt es zu einem Herz-Qi-Mangel und über den Blut-Mangel schließlich zu einem Herz-Yin-Mangel.



Beim Yin-Mangel kann der Körper die Hitze, die aus Stoffwechsel anfällt (was wir westlich als «sauer werden» bezeichnen), die Hitze unseres stressigen Lebens und die Hitze der falschen Ernährung, die feuchte Hitze aus der Kombination von Hitze mit Feuchtigkeit, nicht mehr ausgleichen. Blut fließt wenig und alles, was wenig fließt, lässt sich leicht blockieren und es droht die Blut-Stagnation:


Und das kann alles gleichzeitig und parallel auftreten und dementsprechend bunt kann die Zunge aussehen:


Also ein Nebeneinander von Schleim, feuchter Hitze, Hitze, Blut-Stagnation, Yin-Mangel und so weiter. Wenn es so aussieht, halten wir uns an eine klare Hierarchie: Zuerst IMMER den Müll wegräumen, dann aufbauen! Müll meint die sekundären Pathogene, die also sekundär zu «was auch immer» entstanden sind, Schleim und Blut-Stagnation. Also räumen wir den Müll zuerst weg, dann sehen wir, was noch da ist, und das behandeln wir. Der Müll ist das Karzinom, der Rest «der Mensch in seinem Umfeld, mit seinem Alltag und seinen Anlagen». Und so sehen dann auch unsere Mischungen aus: ein Modul gegen den Krebs, gegen all den Müll mit Schleim, Blut-Stagnation, Hitze und feuchte Hitze, und ein Modul für den Menschen. Wenn der Müll überhandnimmt oder die Situation es erfordert, konzentrieren wir uns eventuell einmal NUR AUF EIN Problem, zum Beispiel nur auf die feuchte Hitze während einer Chemotherapie, nur auf die Blut-Stagnation eines Gebärmutterkrebses, nur auf die allgemeine Schwäche und Erschöpfung eines Milz-Qi-Mangels. In diesem Rahmen gibt es einen großen Spielraum und es lehrt die Erfahrung, was ich wann am besten behandle und womit ich beginne. Mit dem Modul-System dieses Buches versuche ich Ihnen ein so einfaches Werkzeug wie möglich in die Hand zu legen und Sie dabei gleichzeitig an Ihrer Hand zu führen. Ausführen müssen Sie es dann selbst. Mit Bedacht, auf jeden Fall unter Berücksichtigung der Zunge, anfangs vorsichtig in der Dosierung mit Potenzial zur Steigerung, mit ständiger Anpassung an die laufenden Beschwerden und die laufende westliche Therapie.

Na dann ...

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