Kitabı oku: «Chinesische Medizin gegen Krebs», sayfa 5

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Therapeutische Prinzipien

Einführung

Westliche Medizin behandelt das Endstadium eines Krankheitsprozesses.

Westliche Medizin behandelt den Krebs.

Westliche Krebsvorsorge bedeutet, den Krebs frühzeitig festzustellen. Westliche Krebsvorsorge ist eine Früherkennung. Die konventionelle Krebstherapie zielt darauf ab, den Krebs zu entfernen und zu zerstören, mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung.

Chinesische Medizin behandelt den Zustand des Patienten und berücksichtigt die gesamte Entstehungsgeschichte der Erkrankung.

Chinesische Medizin behandelt den Patienten.

Chinesische Krebsvorsorge bedeutet, die aktuelle Schwäche und die langbestehende Schwachstelle des Patienten festzustellen und mit Lebensführung und vor allem chinesischen Medikamenten alias Kräutern auszugleichen. Diese Schwäche erkennt man oft schon viele Jahre, bevor eine schwere Krankheit ausbricht.

Basis der chinesischen Krebstherapie ist die Krebsvermeidung, die Prävention!

Gleicht man die Schwachstelle konsequent aus und stärkt man die Schwäche, gelangt der Körper nie an den Punkt, an dem er die vorhandenen Schäden nicht mehr selbst reparieren kann. Chinesische Medizin agiert in diesem Sinne wie ein Kapitän auf einem Schiff, der von Anfang der Fahrt an ständig den Kurs korrigiert, um ja nie zu weit von der Ideallinie abzuweichen. Kleine feine Symptome wie regelmäßige Verkühlungen, Erschöpfung, Blähungen, Magenbeschwerden, Schlafstörung, regelmäßig auftretende Entzündungen, emotionale Probleme, Freudlosigkeit sind Wegweiser und leise Hilfeschreie des Körpers, um Sie auf den richtigen Weg hinzuweisen und wieder auf diesen zurückzubringen. Hören Sie den Körper und verstehen seine Sprache, können Sie wie der Kapitän gleich den Kurs korrigieren und das Symptom, der Wegweiser, verschwindet. Hören Sie nicht auf diese kleinen roten Lämpchen, die in Ihrem Körper immer wieder aufblinken, werden Sie immer weiter vom Kurs abkommen und irgendwann das Ziel «Gesundheit» nicht mehr erreichen können, und Krebs kann entstehen.

Ist Krebs einmal da, blicken wir nach vorne, nicht zurück, und machen ab jetzt alles richtig!

Wir brauchen keinen Schuldigen finden. Wir brauchen nicht zu hadern «Warum ich?!» Wir müssen nur konsequent handeln. Oft bringt uns der Umweg an ein neues Ziel ...

Frauen, die Krebs bekommen, ändern zu 80 Prozent ihr Leben radikal. Sie verstehen, dass eine Änderung ansteht, und zwar sofort.

Männer, die Krebs bekommen, stehen leider oft auf dem Standpunkt: «Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!», und gute Vorsätze sind oft schnell vergessen. Nur etwa 10 Prozent der Männer ändern ihr Leben radikal.

Entweder steckt hinter dem Krebs eine Schwäche oder der Krebs verursacht diese selbst. Der Effekt ist Qi-Mangel. Meist braucht der Krebs ganz viel Qi und Blut, um sich selbst zu stärken, und das nimmt er sich einfach unkontrolliert und ohne Rücksicht auf seinen «Wirt».

Vielleicht stellen Sie sich die Krebszelle einmal anders vor. Eine Krebszelle ist eine körpereigene Zelle, die durch verschiedene Schäden Amok läuft und sich der Kontrolle des Körpers entzieht. Doch auch diese Zelle ist ein Lebewesen, welches einfach nur überleben möchte. Sie kann ja nichts für die Schäden, die ihr zugestoßen sind. Da ist entweder ein Fehlprogramm der Gene am Laufen, und dafür kann NIEMAND etwas, oder der Mensch hat mit seiner Lebensführung diese Notsituation mit Schwäche des Immunsystems hervorgerufen und nicht auf die Warnzeichen des Körpers gehört. Am wenigsten Schuld trägt die Zelle selbst.

Der Feind ist der ursprüngliche Faktor, der die Krebszelle entstehen ließ, nicht der Krebs!

Wenn man es von dieser Seite betrachtet, braucht es als Therapie wohl mehr als nur einen Krieg gegen den Krebs. Es braucht eine Strategie, welche vor allem den Patienten und seinen Zustand evaluiert und kontinuierlich an diesen angepasst wird. Dieser Zugang bedeutet auch, den ursprünglichen Faktor zu eliminieren. Das kann eine Toxin-Exposition, also ein Einwirken eines Giftes auf den Körper wie das Zigarettenrauchen, ein regelmäßiger Asbestfaserkontakt oder der Zuckerkonsum sein, das können aber auch Stressfaktoren des Alltags oder ein Ungleichgewicht der Gefühle sein.

«Jetzt ist es auch schon egal!»

Das lassen wir chinesisch nicht gelten! So höre ich das immer wieder von Rauchern, die trotz Krebsdiagnose weiterrauchen wollen, oder Diabetikern, die Krebs haben und einen ständig erhöhten Blutzuckerspiegel mit sich herumtragen. Da könnten wir Männer viel von den Frauen lernen ...!

Es ist notwendig, dass wir mit Hilfe der westlichen Medizin Krebs in einem sehr frühen Stadium feststellen können. Notwendig, aber nicht genug! So ist noch nicht allzu viel Schaden passiert und der Krebs ist zum Beispiel durch eine Operation zu heilen. Denken Sie an den vaginalen PAP-Abstich, der uns sehr früh die Hinweise für drohenden Krebs der Gebärmutter liefert. Eine Operation bringt die Heilung. Denken Sie an die Darmspiegelung, die dazu dient, Dickdarmkrebs frühzeitig zu erkennen, eine ganz wichtige Untersuchung. Denken Sie an das Brustkrebsscreening mit Selbsttastung, Ultraschall und Mammographie und im besten Falle mit Magnetresonanz-Untersuchung. So kann Krebs früh erkannt und konsequent behandelt werden.

Die Früherkennung ist notwendig, aber nicht genug!

Auch brauchen wir die Laboruntersuchungen mit Tumormarkern und bildgebende Verfahren, um den Verlauf der Krebskrankheit kontrollieren zu können.

Chinesische Medizin oder generell gesprochen komplementäre Medizin ist kein Freilos, um sich von der westlichen Medizin verabschieden zu können.

Nein, wir brauchen Kontrolle der Wirksamkeit all unserer Methoden! Wir dürfen niemals den Kopf in den Sand stecken und darauf vertrauen, dass etwas «auf jeden Fall» wirken wird. Jeder Mensch reagiert anders, eine Behandlung wirkt bei jedem anders. Das gilt sowohl für die westliche Medizin als auch für die komplementäre Medizin.

Die Kombination ist unsere Stärke.

Es gibt Zeiten, in denen man handeln muss, sogar Zeiten, in denen man Krieg führen muss. Aber es gibt auch jene Zeiten, in denen verhandelt wird und jene, in denen aufgebaut wird. Daher stehe ich für die Kombination westlicher mit Chinesischer Medizin, wobei der Mensch im Mittelpunkt steht, nicht der Krebs. Zum Beispiel fragt der Gelbe Kaiser Huang Di seinen Hofarzt Qi Bo im Huang Di Nei Jing («Innerer Klassiker des Gelben Kaisers»), wie es möglich ist, dass der Puls eines Mannes völlig normal erscheint und er aber dann einen Monat später tot ist. Alles, was uns ermöglicht, den Menschen in seiner Ganzheit besser zu verstehen und seinen Gesundheitszustand besser zu erfassen, ist willkommen.

In der Chinesischen Medizin sind all die modernen Analyseverfahren willkommen, die uns die Inhaltstoffe unserer Kräuter genau auflisten und uns oft neue Erkenntnisse über traditionelle Behandlungsmethoden liefern. So weiß man, dass bestimmte Kräuter wie Ginseng (REN SHEN) oder Astragalus (HUANG QI) antineoplastisch wirken, aber zum Beispiel «Rehgeweih» nicht und bei manchen Krebsarten sogar schädigend wirkt. So geht die Analyse chinesischer und westlicher Kräuter und Medikamente, die jetzt bereits seit Jahrzehnten durchgeführt wird, weiter und ich kann auf Interesse Ihrerseits hoffen, wachsam zu bleiben bezüglich neuer Erkenntnisse und neuer Forschungen.

Fu Zheng Pei Ben (FZPB)

Krebs tritt an einer bestimmten Stelle des Körpers auf. Trotzdem ist er von Anfang an eine Erkrankung des gesamten Körpers. Westlich gedacht geht man davon aus, dass im Körper ständig Krebszellen entstehen, Zellen, die geschädigt wurden und sich der Kontrolle des Körpers entziehen, die gerade ihren Amoklauf beginnen. Das Immunsystem (in all seiner Komplexität, mit seiner unspezifischen Abwehr vor Ort an jeder Stelle des Körpers, mit seiner spezifischen Abwehr mit B-Zellen und deren Antikörpern und T-Zellen mit den verschiedenen Untergruppen, hergestellt im Knochenmark und verteilt im Körper über Blut- und Lymphsystem; im Detail führe ich das in meinem Buch «Der Goldene Weg der Mitte» aus) schafft es bis zu einem bestimmten Punkt, diese tagtäglich wegzuräumen und zu neutralisieren. Es braucht diese Krebszellen sogar, um fit zu bleiben, um nicht aus der Übung zu kommen. Wird das Immunsystem (in all seiner Komplexität) «schwach» oder die geschädigten, entarteten Zellen nehmen durch die Vermehrung der ursprünglich auslösenden Faktoren überhand, vermehren sich die Krebszellen und vergrößern sich zu einem Tumor, einer «Masse».

In der Chinesischen Medizin ist Zheng-Qi, das aufrechte Qi, unserem Immunsystem gleichzusetzen. Es hat drei Linien der Verteidigung gegen Angreifer von außen (und innen): 1.) Das Wei-Qi, das wir schon kennen als das Abwehr-Qi der Lunge, das zwischen Haut und Muskulatur fließt und die Angreifer direkt an der Oberfläche empfängt. 2.) Das Zang-Fu-Zhi-Qi, die Abwehr der Zang-Fu-Organe. 3.) Die tiefste Schicht der Abwehr ist das Ben-Qi, das Wurzel-Qi, die Abwehr des Jing, das in unseren Nieren und damit in Knochen und Knochenmark sitzt (im Wen Bing wird die tiefste Schicht, in die Wärmekrankheiten eindringen können, als Xue Fen, die Blutschicht, bezeichnet, dem das Mark angehört, was chinesisch wieder zur Niere gehört. So sitzt der pathogene Faktor zum Beispiel bei Herpes zoster, der Gürtelrose, in den Nervenganglien vor dem Rückenmark, was der Mark-Schicht entspricht). Man kann das Ben-Qi mit den Reparaturmechanismen unserer Gene in unserem genetischen Material gleichsetzen, der DNA (Desoxyribonukleinsäure). Das Ben-Qi wird geschädigt, wenn ein Pathogen das Jing erreicht und dieses sich nicht hinlänglich wehren kann, wie es zum Beispiel bei Krebszellen der Fall ist. Durch die genetische Veränderung dieser Zellen entziehen sie sich der Kontrolle des Körpers, der Niere, und wachsen ungebremst.

«Fu Zheng» bedeutet, das aufrechte Qi, das Zheng-Qi, zu stärken.

Das Biao-Ben-Prinzip bedeutet, dass jede Erkrankung einen Ausläufer oder ein Symptom hat («Biao») und eine Wurzel, dort, wo die Fäden der Erkrankung zusammenlaufen, dort, wo alles seinen Ursprung hat («Ben» für Wurzel).

Pei Ben bedeutet, gezielt die Wurzel einer Erkrankung zu behandeln.

Das Prinzip von Fu Zheng Pei Ben, also «stärke das Zheng-Qi und behandle die Wurzel», folgt dem Grundprinzip der Chinesischen Medizin von Yin und Yang seit Jahrtausenden.

Krankheit ist die Disharmonie von Yin und Yang.

Das Weiß entspricht dem Yang, der Wärme, das Schwarz entspricht dem Yin, der Kälte. Überall in der Natur findet man die Entsprechung dieses Paares. In jedem Moment der irdischen Existenz ist beides vorhanden, immer zu verschiedenen Teilen, je nachdem ob mehr Aktivität, Wärme, da ist oder mehr Inaktivität, sodass die Materie (welche kalt ist, wenn sie das Yang nicht wärmt) vorherrscht, die Kälte. Nur zusammen bilden sie den perfekten Kreis. Ziehen Sie einen Strich durch die Mitte und drehen Sie den Strich. Zu jedem Zeitpunkt ist sowohl Yang (weiß) und Yin (schwarz) vorhanden.


Dabei versucht man durch die Ba Gang, die acht Prinzipien, diesen zwei sich ergänzenden Gegenpolen näherzukommen:


BIAO (außen)LI (innen)
RE (Hitze)HAN (Kälte)
SHI (Fülle)XU (Leere, Mangel)
YANG YIN

Beginnt eine Erkrankung im Außen (durch pathogene Faktoren), tritt Fülle in den Körper ein, und diese kann entweder Hitze (Yang) oder Kälte (Yin) entsprechen. Überwiegt die Yang-Seite der Ba Gang, spricht man von einer Yang-Störung. Beginnt eine Erkrankung im Innen (durch in die Tiefe vorgedrungene pathogene Faktoren oder durch Emotionen), überwiegen Kälte und Leere, und man spricht von einer Yin-Störung. Natürlich gibt es alle möglichen Arten von Mischformen.

Alleine dadurch, dass eine Erkrankung lange besteht, wird das Yin, die Substanz des Körpers, geschädigt, der Körper trocknet aus und überhitzt.

Chronische Erkrankungen gehen also an die Substanz, das Yin, und machen Leere-Hitze, Hitze durch Mangel an Yin und Blut.

Akute Erkrankungen zeigen meist Fülle. Auch wenn ein Mangel wie ein Qi-Mangel vorbestehend ist, wird der Körper im akuten Falle alles mobilisieren, was er hat, um den Angreifer beziehungsweise die Verletzung, die Bedrohung, abzuweisen. Ist die akute Situation überstanden, wird die vorbestehende Erschöpfung doppelt symptomatisch. Denken Sie an eine Schwangerschaft mit Geburt, so wird der Körper einer Frau alles mobilisieren, was er hat, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Nach der Geburt wird die vorbestehende Kraft der Frau auf die Probe gestellt.

In der Schwangerschaft keinen Mangel, nach der Schwangerschaft keine Fülle, so die chinesische Erkenntnis daraus.

Je nach Dynastie wurden die Ba Gang interpretiert. So steht bereits im Huang Di Nei Jing: «Leere soll aufgefüllt werden, Kälte soll gewärmt werden, den Verletzten soll geholfen werden.» Zhang Zhongjing der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 200 n. Chr.) sammelte viele berühmte Kräuterrezepte, die dazu dienen, das Qi zu stärken, das Blut zu tonisieren, das Yin zu nähren und das Yang zu wärmen, zusammengefasst in dem Meisterwerk Shang Han Za Bing Lun («Abhandlung über fieberhafte Krankheiten durch Kälte»). Während der Jin-Yuan-Dynastie (1115 bis 1368 n. Chr.) florierten die Prinzipien des FZPB in Theorie und Praxis. Zhu Danxi wurde berühmt für seine Ansätze, das Yin zu nähren, während Li Dongyuan die «Schule der Mitte» entwickelte, unter dem Leitsatz: «Werden Milz und Magen geschädigt, können alle Krankheiten entstehen», festgehalten in seinem Meisterwerk Pi Wei Lun («Abhandlung über Milz und Magen»). In der Ming-Dynastie (1368 bis 1644 n. Chr.) propagierte Zhang Jingyue die Wärme-Schule, «Wen Bu», um den Körper primär mit warmen und heißen Kräutern zu stärken.

Seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts traten chinesische Ärzte, auch unter dem Verlangen des politischen Regimes der Zeit, das Erbe der Chinesischen Medizin an und wenden seitdem obige Prinzipien in der Praxis bei vielen Erkrankungen an, vor allem auch bei Krebs. Seither wird eine Synthese mit der westlichen Medizin angestrebt. Die erste umfassende Abhandlung über die Anwendung des FZPB-Prinzips in der Krebstherapie stammt von Dr. Pan Mingji, welcher viele Jahre seines Lebens seinen klinischen und experimentellen Forschungen in diesem Gebiet gewidmet und zahlreiche Werke zu diesem Thema publiziert hat. Viele Erkenntnisse über die Natur und die Behandlung von Krebs in diesem Buch entspringen seinen Forschungen.

Die Essenz der Chinesischen Medizin ist die Behebung der Disharmonie von Yin und Yang.

Ziel der Anwendung von FZPB in der Krebstherapie ist nicht nur die Reduktion der Nebenwirkungen der westlichen Krebstherapie, sondern vor allem auch die Steigerung ihrer Wirksamkeit. Zum Beispiel kann mit Hilfe der chinesischen Kräuter der Zustand des Patienten während der Chemotherapie deutlich verbessert werden, sodass man in kürzerer Zeit hochdosiert diese hochtoxische Medizin anwenden kann, um dem Krebs den Garaus zu machen. Auch ist die Regenerationszeit nach einer Tumoroperation unter Verwendung der Chinesischen Medizin kürzer, sodass früher und damit zielgerichteter Bestrahlung und Chemotherapie erfolgen können. Des Weiteren wird die Lebensqualität der Patienten verbessert und die Überlebenszeit verlängert, belegt durch vielerlei Studien in der Nachfolge von Dr. Pan Mingji seit den 1970er-Jahren. FZPB ist mittlerweile das führende Prinzip in der Krebsbehandlung der Chinesischen Medizin weltweit.

Zusammengefasst fallen all jene Methoden der Chinesischen Medizin unter FZPB, welche den Körper mit seinem Immunsystem stärken und die Erkrankung selbst und ihre Symptome behandeln.

Fu Zheng Qu Xie

Damit meint man, vergleichbar mit FZPB, die Stärkung des Zheng-Qi, des aufrechten Qi und damit unseres Immunsystems und gleichzeitig die Eliminierung «des Bösen». Xie-Qi bedeutet das «krankmachende Qi» und fasst alles zusammen, was krank machen kann, wie die äußeren pathogenen Faktoren, die Emotionen, Umweltgifte, schlechte Ernährung, Stress, Verletzungen und so weiter.

Der Körper wird dadurch gestärkt, dass die Krankmacher vertrieben werden.

Kräuter und Kräuterformeln dieser Kategorie können damit gezielt auch zur besseren Verträglichkeit von Chemotherapeutika und zur Chemotherapie-Intensivierung eingesetzt werden.

Die Erschöpfung des Qi bildet oft den Nährboden für Krebs. Krebs selbst führt zur Erschöpfung von Qi. Chemotherapeutika schädigen direkt das Qi, sodass sich die begleitende chinesische Kräutertherapie auf den Qi-Aufbau konzentrieren sollte. Auch der Geist und die Psyche leiden bei Krebs und der westlichen Therapie enorm. Die Psyche ist – chinesisch gedacht – nichts weiter als «gut fließendes Qi». Auch dafür zu sorgen ist Teil des Fu Zheng, ebenso wie die Kräftigung des Blutes und die Aufrechterhaltung eines guten «roten und weißen Blutbildes», also genügender roter und weißer Blutkörperchen, als Zeichen dafür, dass der Körper weiterhin gut ernährt werden kann und das Immunsystem weiterhin gut funktioniert. Viele Kräuter dieser Gruppe enthalten eine hohe Dosis an speziellen Polysacchariden mit deutlich nährendem und immunstärkendem Potenzial, wie zum Beispiel Eleutheroccus senticosus (CI WU JIA, sibirischer Ginseng), Astragalus membranaceus (HUANG QI, mongolischer Tragant) und verschiedene Pilze.

cAMP (cyclo-Adenosinmonophosphat) ist ein Molekül in der Zelle, welches als Botenstoff dient, um verschiedene Peptid-Hormone einzuschalten. Typischerweise ist es in Krebszellen deutlich verringert. Verschiedene chinesische Kräuter können die Menge an cAMP in der Krebszelle steigern und damit die Effekte des Tumors verringern. Ein typisches Beispiel ist Süßholz (GAN CAO), welches man gezielt bei Magengeschwüren und auch Magenkrebs einsetzen kann.

Viele Polysaccharide (Mehrfachzucker) haben ein starkes Potenzial gegen Tumoren, nachgewiesen in Mäuseversuchen und klinischen Studien. Ein Beispiel: Ganoderma lucidum (glänzender Lackporling, Reishi) mit hohem Polysaccharid-Anteil und starkem Anti-Krebs-Potenzial. Weiters vermehrt er die weißen Blutzellen, aktiviert das unspezifische Immunsystem, reduziert die Verklumpung von Blutplättchen und verlangsamt die metastatische Ausbreitung eines Tumors. Den werden wir uns bei den Heilpilzen noch genauer ansehen. Kräuter mit hohem Polysaccharid-Anteil sind des Weiteren die Aloe Vera (LU HUI), Astragalus (siehe oben), Codonopsis (DANG SHEN, «Ginseng der Armen»), Taraxacum (PU GONG YING, Löwenzahn), Ginseng (REN SHEN), Poria (FU LING, ein Heilpilz), Laminaria (KUN BU, Süßtang), Lentinus (SHIITAKE, Sägeblättling) und Polyporus (ZHU LING, Eichhase), alles wichtige Kräuter für Fu Zheng.

Huo Xue Qu Yu

Damit meint man die Aktivierung des Blutes (Xue) und der Blutzirkulation, welche dann in Gefahr ist, wenn eine Blut-Stagnation vorhanden ist oder droht. Die Blut-Stagnation ist, wie oben beschrieben, oft schon Teil der Entstehung des Krebses, IMMER aber vorhanden im Laufe der fortschreitenden Erkrankung. Tumor bedeutet Geschwulst oder Wucherung, oft tast- oder darstellbar als Knoten. Tumor an sich ist noch nichts Schlimmes. Die meisten Tumoren sind gutartig und nur eine knotige Ansammlung gewebseigenen oder -fremden Materials. Beim gutartigen Tumor haben wir auch keine Blut-Stagnation. Chinesisch steckt hinter gutartigen Tumoren meist Schleim. Bösartige Tumoren sind dagegen Konglomerate aus Blut-Stagnation («da fließt noch ein bisschen Blut»), Blut-Stase («Blut ist geronnen, da fließt nichts mehr»), Schleim («Unverdautes», bei uns oft als «Schlacken» bezeichnet), Toxinen («Gifte», westlich Stoffwechselendprodukte, die liegen bleiben, weil sie keiner abtransportiert) und Hitze (westliche Entzündungen).


Im bösartigen Tumor funktioniert die Mikrozirkulation nicht mehr gut. Stoffwechsel und Blutgerinnung kommen zum Erliegen, das Gewebe stirbt ab. Totes Gewebe bezeichnen wir chinesisch als Stase. Um die Stase fließt es viel schlechter: Es kommt zur Stagnation.

An dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung der Faktoren, die zu einer Blut-Stagnation führen. Dabei sei noch eine bei uns sehr beliebte Patt-Stellung zwischen Feuchtigkeit (Unverdautes, noch nicht eingedickt) und Hitze (der «Eindicker») genannt: die feuchte Hitze. Feuchtigkeit (Unverdautes von einer müden Milz, welche Klares von Trübem nicht trennt) ist kühl, ein Yin-Pathogen, und sinkt ab. Hitze ist heiß, ein Yang-Pathogen, und steigt auf. Treffen sie sich, versucht die Feuchtigkeit, die Hitze zu kühlen, schafft es aber nicht ganz. Die Hitze versucht die Feuchtigkeit zu trocknen, schafft es aber auch nicht ganz, wie bei einem Feuer, das man mit einem feuchten Tuch löschen möchte. Das Endergebnis ist feuchte Hitze, ein Hin und Her zwischen Feuchtigkeit und Hitze, das den Kampf des Körpers gegen diese Pathogene versinnbildlicht, und diese entspricht chronischen Entzündungen. Zum Beispiel ist die chronische Entzündung des Dickdarms bei der Colitis ulcerosa feuchte Hitze und ein Nährboden für Krebs.


Die Therapie des Huo Xue Qu Yu, die Behandlung von Blut-Stagnation und Blut-Stase, wird entweder präventiv angewandt, um zu verhindern, dass es zu einer Blut-Stagnation kommt, oder trifft in einem späten Stadium der Erkrankung auf den Tumor.

Sind Zeichen von Blut-Stagnation vorhanden, hat das in der Chinesischen Medizin absolute Priorität.

Blut-Stase, also «totes Fleisch», kann der Körper bis zu einem gewissen Teil selbst abbauen, wird aber bei uns meist chirurgisch entfernt.

Blut-Stagnation entspricht westlich oft einer Störung der Kapillardurchblutung, der Mikrozirkulation. Kapillaren bilden ein unendlich feines Netz an Blutgefäßen, welches jedes Gewebe inklusive Knochen und Blutgefäße selbst durchzieht, mit Blut und Nährstoffen versorgt und von Stoffwechselendprodukten befreit. Steigt die Zahl der Blutplättchen im Blut (Thrombozyten), steigen die Viskosität, die Zähflüssigkeit, des Blutes und der Fibrinogen-Spiegel, verstopfen sich die Kapillaren, und ihr Gewebe wird nicht mehr ausreichend versorgt. Blut-Stagnation und Blut-Stase sind die Folge. Wir kennen die Folgen in der westlichen Welt sehr gut: Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen. Bei Krebs tritt Blut-Stagnation immer in seiner Umgebung auf. Zeichen von Blut-Stagnation an der Zunge sind eine dunkle oder blau-violette Verfärbung des Zungenkörpers und eine Stauung der Zungenuntergrundvenen. Da sich die Leber über die Blockade ärgert, kommt fast immer noch eine «angespannte Leber» (Leber-Qi-Stagnation) hinzu. Dicker gelber Belag als Zeichen für Schleim und Hitze kann noch Hinweise auf die Entstehungsgeschichte liefern.


Weiters findet man auch bläuliche Lippen, blau-violette Verfärbungen an der Haut und den Schleimhäuten, gestaute Venen und Venolen (die kleinen Venen), oft als Besenreiser bezeichnet. Die Lokalisation der Verfärbungen und Venen kann weitere Hinweise auf die vorliegende Erkrankung liefern. Dabei werden die Akupunktur-Bahnen, die Meridiane, als anatomische Beschreibung und Wegweiser nach innen genutzt.

Spontane Blutungen können VOR einer Blut-Stagnation auftreten. Die Gefäße von Menschen, die Blut-Stagnation haben, sind meist deutlich zerbrechlicher und weniger biegsam, sodass kleinste Verletzungen der Gefäße zu Blutungen führen können. Denken Sie an Zigarettenrauch, welcher, wenn inhaliert, den Körper mit Teerprodukten versorgt, welches direkt die Gefäße schädigt und verklebt, und Nikotin, welches die Gefäße dann gleich noch enger stellt und damit den Blutfluss doppelt behindert.

Das Zigarettenrauchen ist das Paradebeispiel für einen Blut-Stagnations-Verursacher!

Kräuter, die Blut bewegen, werden in drei Gruppen eingeteilt:

1 Kräuter, die das Blut nähren, damit den Blutfluss erhöhen und so Blockaden wegreißen; zum Beispiel Radix Angelicae Sinensis (DANG GUI, chinesische Engelwurz)

2 Kräuter, welche die Viskosität des Blutes und die Verformbarkeit der im Blut schwimmenden Zellen erhöhen; zum Beispiel Rhizoma Ligustici (CHUAN XIONG, Mutterwurz, mit unserem Liebstöckel verwandt)

3 Kräuter, welche das «Blut brechen», indem sie wie Dynamit die Blockaden wegsprengen; zum Beispiel Semen Persicae (TAO REN, Pfirsichkernsamen)

Blutbewegende Kräuter und Formeln verändern die Viskosität des Blutes, helfen, den normalen Blutfluss aufrechtzuerhalten, beeinflussen die Verklumpung von roten Blutzellen und Blutplättchen, helfen, die normale Mikrozirkulation wieder herzustellen, stärken das Gefäßsystem und die Wände der Gefäße und regulieren den Blutfluss. Dr. Pan Mingji, der bekannte chinesische Krebsforscher, stellte fest, dass 90 Prozent aller Krebspatienten einen abnormen Blutfluss haben. Des Weiteren fand er heraus, dass die meisten Krebspatienten einen hohen Fibrinogen-Spiegel und eine gesteigerte Gerinnungsneigung im Blut haben. Tumoren nutzen das körpereigene Fibrinogen, um sich damit einzuhüllen und vor Immunzellen des angreifenden Immunsystems zu schützen. Blutbewegende Kräuter helfen, diesen Fibrinogen-Mantel abzureißen. Bösartige Tumoren haben oft eine schlechtere Blutversorgung und müssen meist mit weniger Sauerstoff auskommen als das umgebende Gewebe des Körpers. Chinesische blutbewegende Kräuter erhöhen die Versorgung der Tumorzellen mit Blut und Sauerstoff, sodass Chemotherapie BESSER zu den Tumorzellen gelangen kann und Bestrahlung, welche in gut oxygenierten (mit viel Sauerstoff angereicherten) Geweben deutlich stärker wirkt, EFFEKTIVER eingesetzt werden kann. Außerdem ist die Regeneration des umliegenden Gewebes besser.

Blutbewegende Kräuter erhöhen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Chemotherapie und Bestrahlung deutlich.

Diesen Effekt macht sich eine andere Therapie auch zunutze: die lokale Hyperthermie. Dabei werden Tumorzellen dadurch zerstört, dass man sie überhitzt. Das umliegende Gewebe hat eine gute Blutversorgung und kann die Hitze schnell abtransportieren ohne Schaden zu nehmen. Nicht so der Tumor.

Blut ist Kühlflüssigkeit,

und wenn ein Tumor eine schlechte Blutversorgung hat, wird er bei Überhitzung nicht gut gekühlt und stirbt. Im Falle der lokalen Hyperthermie daher keine blutbewegenden Kräuter anwenden!

Metastasierende Zellen, das sind Zellen des Tumors, die über das Blutgefäßsystem oder die Lymphe auf Wanderschaft gehen, brauchen eine bestimmte Blutviskosität, um wandern zu können und sich in fernen Organen einzunisten. Manche Tumoren schütten ein Hormon aus, das die Blutviskosität und die Gefäßwände verändert, um leichter voranzukommen. Derzeit laufen mehrere Studien, um zu beweisen, dass blutbewegende Kräuter die Viskosität positiv beeinflussen, sodass Metastasierung seltener erfolgt.

Unter dieser Kräutergruppe gibt es auch einige, welche direkt tumorschädigendes Potenzial haben.