Kitabı oku: «Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!», sayfa 3

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Mobilitätsdienste und Lebensstile

In diesem Abschnitt werden sowohl die unterschiedlichen Lebensstile der heutigen Zeit als auch die Entwicklung unterschiedlicher Mobilitätsdienste – vor allem in den Städten – behandelt.

Welche Rolle spielen die High-frequency Commuters?

Bei den High-frequency CommuterHigh-frequency Commuters handelt es sich um Menschen, die täglich pendeln und lange Wege zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen.

Bei diesen Arbeitnehmern, die häufig hochqualifiziert sind und über verschiedene Fertigkeiten verfügen, geht es um Menschen, die zahlreiche Projekte betreuen und unterschiedliche Arbeitsplätze haben oder im Außendienst tätig sind. Daher sind sie häufig zu Kunden unterwegs, die sich an entfernteren Orten befinden. Mobilität wird bei diesen Arbeitsplätzen zur elementaren Grundvoraussetzung. Sie müssen nicht nur auf nationaler Ebene sehr mobil sein, sondern auch auf internationaler Ebene. Zwar hat die Corona-Pandemie die Zahl der Arbeitsbesprechungen und der Meetings drastisch eingeschränkt, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass nach der Pandemie die Zahl der Meetings im Ausland erneut steigen wird.

Diese hochqualifizierten Arbeitnehmer möchten unterwegs die Möglichkeit haben, sich ihren Projekten zu widmen und einzelne Aufgaben zu bearbeiten. Daher müssen Verkehrsmittel mehr als nur ein Transportsystem sein. Sie müssen eine Umgebung bereithalten, die es ermöglicht, anspruchsvolle Projekte zu bearbeiten und Besprechungsräume kurzfristig zu nutzen. Das High-frequency CommutingHigh-frequency Commuting ist Ausdruck einer modernen Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, die international vernetzt ist und hochqualifizierte Fachkräfte benötigt. IT-Dienstleistungen und Cloud-Computing müssen überall verfügbar sein. Daher ist es empfehlenswert, dass schnelle Internetverbindungen überall verfügbar sind – dies schließt den öffentlichen Nahverkehr und Regionalzüge mit ein, die mitunter noch über keine oder lediglich eine unzulängliche WLAN-Ausstattung verfügen. Für die Bahn und andere Verkehrsträger sollte es als selbstverständlich erachtet werden, dass überall schnelles Internet vorhanden ist, so dass Aufgaben unterwegs bearbeitet werden können. Darüber hinaus sollten in Zügen, sowohl in Fern- als auch in Nahverkehrszügen, überall Steckdosen vorhanden sein, damit Laptops, Smartphones und Tablets an das Stromnetz angeschlossen werden können.

Welche Rolle spielen die globalen Jetsetter?Globale Jetsetter

Diese Mobilitätsgruppe zeichnet sich durch ein hohes Maß an Mobilität auf internationaler Ebene aus und gilt als mondän, weltläufig und kosmopolitisch orientiert. Solche Personen sind mobil und es gewohnt, viele Kontinente in kurzer Zeit zu bereisen. Sie sind meist hochqualifiziert und hervorragend vernetzt und gehören zu den Schlüsselpersonen in größeren Unternehmen. Sie bekleiden eine hochrangige Position und kennen sich bestens mit internationalen Reiseverbindungen und den Fluglinien aus. Sie haben ihr Reiseverhalten international ausgerichtet. Sie benutzen das Reisen nicht nur für berufliche, sondern auch für verschiedene private Zwecke. Sie erwarten einen hervorragenden Service und ein entsprechendes Niveau; denn sie sind es gewohnt, in einem exklusiven Ambiente zu reisen. Fluglinien bezeichnen sie als PremiumkundenPremiumkunden, die hohe Erwartungen an eine Airline richten. Aufgrund ihrer internationalen Erfahrung sind diese Personen weniger bereit, Defizite im Fern- und Nahverkehr zu akzeptieren. Sie erwarten reibungslose Mobilitätsdienstleistungen, die exzellent sind.

Welche Rolle spielen die Low Cost Drivers?Low Cost Driver

Diese Mobilitätsgruppe Mobilitätsgruppe umfasst Personen, die auf niedrige Fahrtkosten großen Wert legen und zugleich aufgeschlossen sind gegenüber modernen Verkehrsmitteln, die dem Prinzip der →DekarbonisierungDekarbonisierung und damit dem Verzicht auf fossile Brennstoffe folgen. Durch den Umstieg auf die Elektromobilität und einen modernen Verkehr, der den Kriterien der Klimaneutralität und des Umweltschutzes gerecht werden will, sinken die Kosten im Personenverkehr. Die EU-Kommission geht davon aus, dass im Jahr 2040 die Kosten für den Verkehr nur noch bei einem Viertel des Standes von 2015 liegen werden.36 Durch den Verzicht auf die herkömmlichen Kraftstoffe wie beispielsweise Benzin, Diesel und Erdgas reduzieren sich die Kosten erheblich, da es wesentlich kostengünstiger ist, aus regenerativen Energiequellen Strom zu beziehen. Durch die Etablierung von Carsharing-Systemen, Fahrrädern und die Verbesserung der Infrastruktur werden die Kosten noch weiter gesenkt. Hinzu kommt ein digitales Verkehrsmanagement, das es ermöglicht, Ressourcen noch weitaus besser als bisher zu verwenden. Durch diese Optimierung kommen zusätzliche Kosteneinsparungen zustande, die es gestatten, das Verkehrssystem noch weiter zu verbessern und auszubauen.

Low Cost Drivers sind insbesondere jene Personen, die sich diesen Trend zunutze machen und günstige Verkehrsmittel bevorzugen. Hierzu gehören beispielsweise Studierende und Auszubildende, die über ein geringeres Einkommen verfügen, aber auch Bevölkerungsgruppen, die von Vornherein sparen müssen. Moderne Systeme wie Carsharing-Modelle, Abomodelle, Lastenräder und E-Bikes sind für diese Zielgruppe ideal, da sie es ermöglichen, kostengünstig von einem Ort zum anderen zu gelangen. Hierzu gehören innovative Tarifsysteme des Nahverkehrs, die infolge der Corona-Pandemie entstanden sind. Durch verbilligte Tickets und die flexible Auswahl von Zugverbindungen kommen weitere Preissenkungen zustande.

Welche Rolle spielen die Urbanen Gutbürger?

Urbane GutbürgerUrbane Gutbürger sind eine spezifische Zielgruppe, die sich durch ein überdurchschnittliches Engagement auszeichnet und sich dem Ideal der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Diese Gruppe versteht sich als gesellschaftliche Avantgarde, die sich den Zielen der Klimaneutralität und des Umweltschutzes widmet und diesen Idealen auch im Alltag Beachtung schenkt. Daher ist es für diese MobilitätsgruppeMobilitätsgruppe selbstverständlich, auf das Autofahren weitgehend zu verzichten und den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen sowie radzufahren. Diese Gruppe zeichnet sich durch ein fortschrittliches und aufgeschlossenes Denken aus, das sich auch in anderen Lebensbereichen unverkennbar manifestiert. So vertreten viele dieser – ironisch benannten – urbanen Gutbürger die Idee des Minimalismus und Frugalismus, und sie sind auch in anderen Bereichen sehr aufgeschlossen. Diese Zielgruppe beteiligt sich an den vielfältigen und medial sehr präsenten Bürgerinitiativen, die für mehr Klimaneutralität und Umweltschutz einstehen und einen zügigen Umbau des öffentlichen Nahverkehrs fordern. Sie möchten, dass Innenstädte autofrei werden, dass Fußgänger und Radfahrer Vorrang erhalten und dass die Lebensqualität in den Ballungszentren erheblich verbessert wird.

Verkehrsberuhigte ZoneEin zügiger Ausbau der Fahrradweg Fahrradwege und die Errichtung von Radschnellwegen ist ihnen ein vordringliches Anliegen. Sie möchten, dass die ElektromobilitätElektromobilität intensiver gefördert wird und dass Städte wieder lebenswerter werden. Daher engagieren sich in einer Vielzahl von Gruppen und plädieren dafür, das Ziel der Klimaneutralität stärker zu akzentuieren und den Plan für den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter vorzuverlegen.

Welche Rolle spielen die Public Traveler?

Public TravelerPublic Traveler orientieren sich an pragmatischen Kriterien und möchten möglichst optimal die Verkehrssysteme nutzen. Sie sind zwar gegenüber ökologischen Fragestellungen und dem Ziel der Klimaneutralität aufgeschlossen, rücken aber realitätsnahe Kriterien wie die Schnelligkeit der Verbindung und das reibungslose Umsteigen in den Vordergrund. Es handelt sich bei den Public Travelers um die Mittelschicht, die in den Vororten wohnt und daher darauf angewiesen ist, dass es Verkehrsmittel gibt, welche die Vororte mit den Ballungszentren schnell verbinden. Sie sind so aufgeschlossen, dass sie auch Abosysteme und Carsharing-ModelleCarsharing-Modell nutzen wollen.

Sie wünschen Verkehrssysteme, die reibungslos und effizient funktionieren. Dabei werden umweltspezifische und klimabezogene Aspekte nicht ausgeklammert. Zudem erwarten die Public Travelers, dass die Fahrpreise relativ günstig sind und dass ein Verkehrssystem transparent und kundenfreundlich gestaltet ist.

Welche Rolle spielen die Mobile Innovators?

Die Mobile InnovatorMobile Innovators stellen eine Avantgarde der Gesellschaft dar, da sie aufgeschlossen sind und neue Mobilitätskonzeptionen willkommen heißen. Sie werden auf die gesamte Gesellschaft prägend wirken, da sie sich sehr schnell neue Ideen aneignen und bereit sind, herkömmliche traditionelle Mobilitätsmuster in Frage zu stellen. Sie setzen auf eine →Smart Mobility, welche die Idee der →Mobility as a Service grundlegend akzeptiert. Die Mobile Innovators orientieren sich an den Kriterien der Klimaneutralität und der Nachhaltigkeit, die den Umweltschutz und die soziale Verträglichkeit von Mobilitätskonzeptionen mit einschließt.

Vor allem der Begriff der Nachhaltigkeit bildet bei ihnen das Zentrum des Wertekanons. Sie sind daran interessiert, dass vorhandene Mobilitätsdienstleistungen dem Kriterium der Nachhaltigkeit und der Klimaneutralität verpflichtet sind. In ihrem Alltag handeln sie pragmatisch, aber zugleich werteorientiert. Sie sehen sich als fortschrittlich und innovativ an. Ihr Habitus bildet ein Distinktionsmerkmal gegenüber anderen sozialen Milieus und Lebensstilgruppierungen. Sie sind meist sozial anerkannt, gehören zu den höheren Einkommensgruppen und zeichnen sich durch Weltoffenheit und Weltläufigkeit aus. Sie zeigen sich offen für ökologische Fragestellungen und sind in vielen Bereichen engagiert.

Sie legen großen Wert auf Selbstverwirklichung und Individualisierung. Deshalb zeigen sie sich häufiger als andere soziale Milieus offen für moderne Formen der Mobilität. Hierzu gehört die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, Abonnements für das Carsharing und die verstärkte Nutzung von Fahrrädern. Sie befürworten Lastenfahrräder und eigene Fahrradstraßen. Bei den Autos legen sie großen Wert auf Klimaneutralität und Umweltverträglichkeit, sodass sie Elektroautos bevorzugen.

Welche Rolle spielen die Forever Youngsters?

Die Forever YoungsterForever Youngsters repräsentieren die Generation der über 60-Jährigen, die als Babyboomer bezeichnet werden und die die Zeit seit den sechziger Jahren in der Bundesrepublik geprägt haben. Diese Generation ist die erste, die aufgrund ihrer Gesundheit und ihrer zahlreichen Aktivitäten Mobilität als wichtig erachtet. In den kommenden Jahrzehnten wird diese Generation wachsen und die Ausrichtung der Verkehrsplanung prägen.

Hinsichtlich des MobilitätsverhaltenMobilitätsverhaltens gibt es zwei divergierende Gruppen; während die einen Wert auf traditionelle Fortbewegung legen und das klassische Auto in den Mittelpunkt ihres Interesses rücken, gibt es auch eine sehr große Gruppe, die aufgeschlossen gegenüber modernen Mobilitätskonzeptionen ist. In den nächsten Jahrzehnten wird diese Generation, die Mitte der sechziger Jahre den Gipfel der Demografie in Deutschland symbolisierte, das Leben und die Gesellschaft in Deutschland beeinflussen.

Anders als frühere Rentnergenerationen möchte diese Gruppierung aktiv in den Ruhestand treten und weiterhin den Ideen der Individualisierung und Selbstverwirklichung folgen. Daher ist das klassische Bild des Rentners, der den Rückzug antritt und eine gemächliche Lebensweise bevorzugt, hier nicht zutreffend. Vielmehr stehen Freiheit und Unabhängigkeit im Zentrum der Werte. Ein hohes Maß an Mobilität soll bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Daher möchte diese Generation aktiv werden und auch im Urlaub verschiedenen Interessen, Sportarten und Hobbys nachgehen. Zwar sind Entschleunigung und Ruhe durchaus erwünscht, aber auch aktives Erkunden neuer Welten und Länder ist für diese Generation von Bedeutung. Daher gelten traditionelle Formen der Fortbewegung wie das Wandern oder das Joggen als erstrebenswert.

Welche Rolle spielen die Silver Mover?

Die Silver Mover Silver Mover bilden eine eigene Mobilitätsgruppe, deren Alter bei über 75 Jahren liegt. In dieser Generation, die einst als 68er-Generation in die Geschichte einging, gibt es relativ hohe Ansprüche an die Bequemlichkeit und an das sichere Reisen. Aufgrund der langen und kontinuierlichen Wohlstandsperiode in Deutschland verfügt diese Generation über ein weit überdurchschnittliches Einkommen und schätzt eine hohe Lebensqualität; sie legt Wert auf bequemes und sicheres Reisen und unterstützt Mobilitätskonzeptionen, die im hohen Alter die Fortbewegung und die Mobilität erhalten. Aufgrund des Alters stehen hier weniger die öffentlichen Nahverkehrsmittel im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern mobile Dienstleistungen, die Unabhängigkeit und Autonomie im hohen Alter garantieren.

Welche Rolle spielen die Mobile Families?Mobile Families

Diese Generation der Mitte prägt das alltägliche Leben in Deutschland. Diese Menschen sind jene, die noch mitten im Berufsleben stehen, großes Engagement zeigen und eine Familie haben. Deshalb ist der Alltag vor allem von Stress, Arbeitsverdichtung, hohen Anforderungen und unterschiedlichen Belastungen geprägt. Insbesondere das Thema Work-Life-Balance bzw. Work-Life-BlendingWork-Life-Blending spielt für diese Generation eine primäre Rolle.

Im schwierigen Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf präferieren diese Menschen pragmatische und funktionierende Lösungen. Mobilitätsdienstleistungen müssen stets verfügbar sein und die Familie in ihren Bedürfnissen unterstützen. Flexibilität und flächendeckende Verfügbarkeit sind für berufstätige Eltern von entscheidender Bedeutung. Die Services sollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und es ermöglichen, jederzeit von einem Ort zum anderen zu gelangen.

Für diese Nutzer ist es entscheidend, dass die Mobilitätsdienstleistungen kindergerecht sind, dass sie preisgünstig und auch bei hohen beruflichen Anforderungen stets verfügbar sind. Diese Generation lebt gerne in der Stadt und schätzt die vielfältigen Möglichkeiten und Optionen, welche die Ballungsräume für sie bieten. Jedoch müssen Familien aufgrund der hohen Wohnkosten in den Zentren in die Vorstädte oder auf das Land ziehen. Sie erwarten, dass die Verkehrsanbindung hervorragend ist, sodass auch Immobilien auf dem Land erschwinglich werden und das Pendeln erleichtert wird. Das setzt eine hohe Taktfrequenz voraus; denn aufgrund der enormen beruflichen Belastung ist es unabdingbar, dass man jederzeit rechtzeitig vor Ort ist und dass die Kinder zur Kita oder in die Schule gebracht werden können.

Welche Rolle spielen digitale Mobilitätsdienste in Deutschland?

Digitale Mobilitätsdienste werden in der Zukunft in Deutschland eine herausragende Rolle spielen, da sie die DigitalisierungDigitalisierung vorantreiben und das Verkehrssystem effizienter und sinnvoller gestalten. Daher war eine Reform des völlig veralteten Personenbeförderungsgesetzes längst überfällig. Insbesondere moderne Dienste wie Uber und andere sind für eine moderne Infrastruktur wichtig.

Besonders kontrovers wurde die RückkehrpflichtRückkehrpflicht für Mietwagen beurteilt; etliche Taxidienste pochten darauf, dass private Mobilitätsanbieter wie Uber wieder zu ihrem Ausgangsort zurückkehren, was zahlreiche ökologisch wenig sinnvolle Leerfahrten verursacht. Der Gesetzgeber konnte sich aber nicht dazu durchringen, die Rückkehrpflicht vollständig abzuschaffen. Die Kompromisslösung bestand darin, dass neue Mobilitätsdienste zwar Aufträge per App oder telefonisch entgegennehmen dürfen, aber es ist ihnen nicht erlaubt, unterwegs Fahrgäste aufzunehmen. Dieses Privileg bleibt den traditionellen Taxidiensten vorbehalten.37

Die Regierung hat außerdem das sogenannte PoolingPooling initiiert, bei dem sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug für ein gemeinsames Ziel oder für eine gemeinsame Route teilen. Darüber hinaus gestattete die Regierung in Berlin, dass die Kommunen Auflagen für neue Mobilitätsdienste erteilen können, um Taxidienste besser vor dem Wettbewerb zu schützen.

Die bizarr anmutende Rückkehrpflicht, die mobile und digitale Mobilitätsdienste behindert, wurde von einigen Experten vehement kritisiert; denn sie steht dem Klimaschutz im Wege und beeinträchtigt den UmweltschutzUmweltschutz und die NachhaltigkeitNachhaltigkeit. Durch diese Restriktion sind nämlich Leerfahrten unumgänglich.38

Die Maßnahmen wurden zum Teil auch hinsichtlich der zunftartigen Auflagen kritisiert, die Taxidienste in manchen Bereichen protegieren. Beispielsweise müssen Fahrer, die gelegentliche Fahrdienste anbieten, eine Fachkunde absolvieren und eine aufwendige Prüfung ablegen.

Solche Maßnahmen erinnern an Markteintrittsbarrieren, die ungerechtfertigt sind und nur den Status quo aufrechterhalten wollen.39

Welche Entwicklungen gibt es bei der urbanen Mobilität?

Angesichts der wachsenden Staus in Großstädten und der stärkeren Umweltverschmutzung sowie des beeinträchtigen Klimaschutzes ist eine Veränderung der urbanen Mobilität unerlässlich.

Im Jahr 2030 werden schätzungsweise 60 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben. Gegenwärtig beträgt der Anteil noch 50 Prozent mit einer stark steigenden Tendenz. Experten nehmen an, dass im Jahr 2030 zwei Milliarden Menschen der Weltbevölkerung zur Mittelschicht gehören werden. Insbesondere in China wächst die Zahl der Menschen, die in die Mittelschicht aufsteigen und über einen höheren Lebensstand verfügen, beständig.40

Die Zahl der Megalopoleis wird aus diesen Gründen beträchtlich zunehmen. Durch solche Riesenstädte wird es immer schwieriger, die Verkehrsströme zu steuern und für einen wirksamen Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen. Daher ist ein innovatives Städtekonzept, das die schädlichen Auswirkungen eindämmt, besonders wichtig.

Das Verkehrssystem in Großstädten muss verändert werden, um die Umwelt und das Klima zu schonen. Insbesondere der Ausstoß von Kohlendioxid, das sich als besonders schädlich für das Weltklima erweist, muss drastisch reduziert werden. Daher sollten moderne Verkehrssysteme eingesetzt werden, die umweltfreundlich und klimaneutral arbeiten.

Insbesondere die ElektromobilitätElektromobilität ist geeignet, die Zahl der Emissionen zu reduzieren. Dies setzt voraus, dass der dafür benötigte Strom klimaneutral erzeugt wird.

Elektrische Fahrzeuge lassen sich im öffentlichen Nahverkehr systematisch einsetzen. Neben reinen Elektrobussen sind auch HybridfahrzeugHybridfahrzeuge denkbar. Darüber hinaus trägt das Carsharing erheblich zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz bei. Auf diese Weise wird die Zahl der Fahrzeuge im Verkehr reduziert.

Je schneller sich die Batterietechnologie entwickelt, desto größer ist die Reichweite der Elektrofahrzeuge und damit die Nutzbarkeit auf längeren Strecken. Bislang reicht die vorhandene Reichweite für den städtischen Verkehr vollkommen aus.

Um die städtischen Verkehrssysteme systematisch zu verbessern, ist es wichtig, alle Verkehrsteilnehmer mit einzubeziehen. Hierzu gehören Fußgänger und Radfahrer, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Klimaneutralität leisten.

Um deren Stellenwert in der Verkehrsplanung zu würdigen und in den Vordergrund zu rücken, müssen mehr Fahrradwege gebaut und Städte für Fußgänger attraktiv werden.

Zudem sollten noch andere Verkehrssysteme einbezogen werden. Hierzu gehören beispielsweise E-ScooterE-Scooter, die im städtischen Nahverkehr nützlich sind, um kürzere Strecken zurückzulegen.

Die Stadtplanung sollte diese Vielfalt der Verkehrssysteme mit einbeziehen. Umgekehrt sollte der Schaden, den PKWs verursachen, kompensiert werden. Es ist denkbar, dass einige Großstädte nach Londoner Vorbild eine City-MautCity-Maut einführen, um die Zahl der PKWs spürbar zu begrenzen. Auch eine restriktivere ParkraumbewirtschaftungParkraumbewirtschaftung kann dazu beitragen, dass Großstädte wieder eine höhere Lebensqualität erlangen.41

Ein großes Vorbild bei der Verkehrsplanung ist die Stadt Wien, die sich weltweit durch eine außergewöhnlich hohe Lebensqualität und eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet. Der österreichischen Hauptstadt ist es gelungen, den öffentlichen Nahverkehr systematisch auszubauen und zu fördern. Weltweit gilt das Nahverkehrssystem in der Donau-Metropole als herausragend. Es ist engmaschig und kundenfreundlich und ermöglicht eine systematische Nutzung im gesamten Großraum. Eine Abokarte kostet umgerechnet einen Euro pro Tag. Die Zahl der Abonnenten ist von 2012 bis 2018 sprunghaft gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung in Wien, den Ticketpreis noch weiter zu verringern.42

Türler ve etiketler

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9783846356623
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