Kitabı oku: «Reich mit Raritäten», sayfa 4
Der zeitgenössische Kunstmarkt
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Von den herausragenden Künstlern unserer Epoche sind leider viele schon unbezahlbar, da sie allgemeine Anerkennung genießen. Hierzu gehören klangvolle und illustre Namen wie Georg Baselitz, Jeff Koons, Roy Lichtenstein, Gerhard Richter, Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat.
Mit solchen Investments werden Sie – das nötige Kleingeld vorausgesetzt – in kürzester Zeit hohe Gewinne machen. Ähnlich gefragt sind Jörg Immendorff, Sigmar Polke und Horst Antes.
Die heutige Kunst ist sehr vielfältig. Nicht nur Malerei und Bildhauerei sind gängige Ausdrucksformen, sondern auch Videokunst, Landart und Mixed Media. Durch das Internet haben ganz neue multimediale Kunstformen sich durchgesetzt, deren Wertentwicklung heute noch gar nicht abzusehen ist. Wo Sie sich informieren können
Artprice | www.artprice.com |
Art Investor | www.artinvestor.de |
Kunstvereine | www.kunstvereine.de |
TIPP
Wenn Sie nicht die nötige Zeit und Muße haben, um sich umfassend mit dem Kunstmarkt zu beschäftigen und nur wenig Geld investieren wollen, dann gibt es noch einen Geheimtipp für Sie: Kunstvereine bieten ihren Mitgliedern jährlich die Möglichkeit an, ein Kunstwerk zu erwerben, das ein Künstler exklusiv für diesen Verein angefertigt hat.
Häufig handelt es sich um Kunstdrucke, die nur in limitierter Auflage auf den Markt kommen. Da solche Kunstvereine über exzellente Beziehungen und herausragende Fachkenntnisse verfügen, steigen diese Objekte sehr schnell im Wert.
Die Preise für solche vereinsintern vermittelten Kunstwerke sind durchaus für jeden erschwinglich. Eine Liste aller Kunstvereine in Deutschland erhalten Sie unter www.kunstvereine.de.

OLDTIMER
Deutschlands liebstes Kind, das Auto, ist inzwischen zu einem Investmentobjekt geworden, das immer mehr Menschen begeistert und anzieht. Oldtimer können aber nicht nur Autos, sondern auch andere Fahrzeuge wie Motorräder oder sogar Traktoren sein. Inzwischen werden selbst neuere Autos gesammelt und als „Youngtimer“ (auf Englisch korrekt: „Modern Classic“) bezeichnet.
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Wussten Sie übrigens, dass die Bezeichnung „Oldtimer“ im Englischen ebenso wenig wie das „Handy“ existiert? Ein „Oldtimer“ ist im Englischen eine ältere Person (möglicherweise mit Alzheimer). Auf der britischen Insel werden ältere Autos mit Wertsteigerungspotenzial als „vintage cars“ oder „classic cars“ bezeichnet. Erzählen Sie also Ihren britischen Freunden auf keinen Fall, dass Sie mit „Oldtimern“ Ihr Geld verdienen – die Besucher dürften nach der Vorstellung, dass Sie mit älteren Menschen handeln, fluchtartig das Weite suchen. In der Schweiz ist der Begriff „Veteran“ für „Oldtimer“ gebräuchlich.
Die meisten Oldtimer haben 20 oder 30 Jahre hinter sich oder können noch weitaus älter sein. Eigentümer, die mit viel Liebe und Hingabe ihre Kostbarkeiten pflegen, können erreichen, dass jahrzehntealte Modelle einwandfrei im Straßenverkehr funktionieren. Es gibt aber auch Sammler, die sich auf nicht restaurierte Fahrzeuge spezialisieren.
Oldtimer dürfen nur dann am Straßenverkehr teilnehmen, wenn zuvor ein Gutachten über die Verkehrstauglichkeit erstellt wurde. Der Erhaltungszustand muss ausreichend sein. Ältere Oldtimer, die bereits zugelassen wurden, müssen kein Gutachten nachreichen. Die Zulassung ist eine diffizile Angelegenheit, da die Sammler entscheiden müssen, ob sie das Fahrzeug in seiner historischen Authentizität belassen wollen oder ob sie es für den modernen Straßenverkehr nachrüsten.
Autos werden international klassifiziert, wobei verschiedene Verbände wie der internationale Oldtimer-Verband FIVA oder der AvD und der ADAC die Kriterien entwickelt haben. Es gibt folgende Klassen, die am Alter ausgerichtet sind:
Klasse A (Ancestor, bis 31.12.1904)
Klasse B (Veteran, bis 31.12.1918)
Klasse C (Vintage, bis 31.12.1930)
Klasse D (Post Vintage, bis 31.12.1945)
Klasse E (Post War, bis 31.12.1960)
Klasse F (bis 31.12.1970)
Klasse G (Alter: bis 30 Jahre)
Eine Klasse H wurde noch nicht eingeführt.
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Der genaue Wert eines Oldtimers richtet sich nach verschiedenen Kriterien wie dem technischen Zustand und dem Aussehen, aber auch nach der Beliebtheit einiger Wagenmodelle in der Fachpresse.
Bei erstklassigen Oldtimern, die Höchstpreise erzielen, müssen alle Restaurationen vollständig und lückenlos mit Fotos dokumentiert werden. Eine solche Arbeit erfordert beträchtlichen Aufwand; denn bei dieser hochwertigen Restauration wird die Karosserie vom Fahrwerk getrennt und jedes Einzelteil geprüft. Darüber hinaus muss sicher gestellt sein, dass nur Originalteile eingesetzt wurden und die Verarbeitungsqualität höchsten Ansprüchen genügt. Diese authentische Restaurierung erstreckt sich ebenso auf die Innenausstattung und die Farben.
Oldtimer bekommen einen so genannten FIVA-Fahrzeugpass, wenn sie die Kriterien für eine sachgemäße Restaurierung erfüllen. Der Pass wird nach einer sorgfältigen Prüfung auf Antrag ausgehändigt. In Deutschland wird dies vom ADAC für den internationalen Verband FIVA durchgeführt.
Welche Rendite Sie mit Oldtimern erreichen
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In der Regel erzielen Oldtimer eine jährliche Rendite von 4 bis 5 Prozent. Um die Wertentwicklung exakter zu messen, gibt es sogar seit 1999 einen VDA Oldtimer Index, der vom Verband der Deutschen Automobilindustrie berechnet wird. Er begann mit einem Punktestand von 1000. Im Jahr 2001 konnte der Index um 9,3 Prozent ansteigen, und 2012 legte der VDA Oldtimer Index um 4,2 Prozent zu – im Jahr 2013 betrug der Zuwachs bereits 8,1 Prozent.
Der Index erstreckt sich auf die Wertentwicklung von 88 Oldtimern. 2012 überschritt das Barometer für den Oldtimermarkt die 2000er-Marke; in 13 Jahren hat sich der Index verdoppelt.

Einer der lukrativsten und faszinierendsten Oldtimer ist der VW Käfer 1300 aus den Jahren 1967 bis 1973.

Das Lieblingsauto der 68er-Studentengeneration erreichte Spitzenwerte, obwohl es in einer hohen Stückzahl von über 20 Millionen gefertigt wurde. Besonders beliebt sind Oldtimer aus Frankreich und Italien.
Auf eine hohe Nachfrage stoßen auch einige Mercedes. Die Modelle W 108 und W 109, die aus der Zeit von 1965 bis 1972 stammen, kamen innerhalb von sieben Jahren auf einen Wertzuwachs von 170 Prozent. Die S-Klasse aus den Jahren von 1972 bis 1980 erzielte in den vergangenen sieben Jahren ein traumhaftes Plus von 147 Prozent. Der BMW 507, der in dem Zeitraum von 1956 bis 1959 auf den Markt kam, überzeugte mit einem Gewinn von über 150 Prozent seit 2005.
Der kuriose BMW Isetta (1955 bis 1962) erzielte zwischen 2005 und 2012 einen Zuwachs von 129 Prozent. Der Porsche 911 (1964 bis 1989) verbuchte im selben Zeitraum ein beachtliches Plus von über 162 Prozent. Insgesamt erweist sich ein Investment in Oldtimer als überaus lukrativ.
In den Jahren von 2005 bis 2012 kam der Oldtimer Index auf eine Wertsteigerung von rund 115 Prozent, während der für den deutschen Aktienmarkt repräsentative DAX lediglich rund 39 Prozent vorweisen konnte.
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Einer der teuersten und am meisten geschätzten Oldtimer ist der „Testa Rossa“, ein Ferrari 250 aus dem Jahr 1957, der einen Wert von 12 Millionen Euro erreicht. Ein ähnliches Highlight ist der Mercedes 300 SL mit den Flügeltüren, der für eine halbe Million zu haben ist.
Besonders begehrt sind Autos, die berühmte Besitzer hatten. In die Geschichte des Oldtimer-Sammelns ist der „Bergman-Ferrari“ eingegangen, der das Jetset Life und die Dolce-Vita-Stimmung der Nachkriegszeit am eindrucksvollsten verkörpert. Der Regisseur Roberto Rosselini hat ihn der berühmten Schauspielerin Ingrid Bergman geschenkt. Auch Wagen, die an Rennen teilgenommen haben, erzielen bemerkenswerte Liebhaberpreise.
Lohnt sich ein Investment in Oldtimer? Die meisten Experten raten ab, wenn Sie nicht in ein hochpreisiges Segment investieren. Bei Fahrzeugen, die weniger als 100.000 Euro kosten, ist der Aufwand für die Restaurierung, die Garage und die sonstigen Kosten viel zu hoch.
TIPPSfür Investments in Oldtimer
Oldtimer erhalten Sie online auf renommierten Portalen wie mobile.de und autoscout24. In Deutschland ist es aber gängiger, Autos direkt vom Händler oder Privateigentümer zu kaufen.
Erkundigen Sie sich regelmäßig nach der Preisentwicklung, und analysieren Sie, welche Modelle besonders lukrativ sind und hohe Wertentwicklungen verzeichnen.
Unterschätzen Sie nie die hohen Kosten, die mit der Restaurierung und der Wartung verbunden sind. Kalkulieren Sie nüchtern und sorgfältig, um vor Überraschungen geschützt zu sein.
Wenn Sie ein historisches Fahrzeug erwerben, sollten Sie immer ein Gutachten von vereidigten Sachverständigen anfertigen lassen. Denn bei Oldtimern gibt es unzählige Fälschungen, bei denen ganze Fahrzeuge ohne authentische Teile bis ins Detail nachgebaut wurden. Auch Fälschungen von Unterlagen sind bekannt geworden. Ohne einen Sachverständigen sollten Sie sich niemals einen Oldtimer zulegen. Das Risiko ist unkalkulierbar.
Für einen Oldtimer benötigen Sie natürlich eine eigene Garage, und Sie müssen das Auto in regelmäßigen Abständen (zumindest monatlich) fahren, um es in Schuss zu halten. Denken Sie auch daran, dass alte Autos schwieriger zu lenken sind und über keinen modernen Komfort verfügen.
Für Oldtimer, die älter als 30 Jahre sind, sollten Sie ein H-Kennzeichen beantragen. Mit diesem Kennzeichen sparen Sie erhebliche Kosten. Denn die Umweltbelastung, die durch historische Fahrzeuge verursacht wird, ist beträchtlich. Nur mit einem solchen Kennzeichen können sich die Umweltzonen vieler Städte befahren.


KOSTBARE BÜCHER – GEISTIGE SCHÄTZE
Die meisten Bücherliebhaber und -sammler werden den Gedanken, man könnte mit den geistigen Schätzen auch noch eine Rendite erzielen, weit von sich weisen. Bibliomane ziehen es vor, in ihren staubigen Büchergefilden die Weltabgeschiedenheit als das höchste Glück zu zelebrieren und weisen jeden Gedanken an den schnöden Mammon und das Getümmel der Renditejäger weit von sich.

Doch Bücher sind durchaus eine faszinierende und schillernde Anlage, die neben beachtlichen Wertsteigerungen einen persönlichen Genuss für den Besitzer mit sich bringen kann.

Lange Zeit waren Bücher äußerst teuer; denn im Mittelalter musste jede Seite mühevoll von Hand abgeschrieben werden. Zwar gab es in den Klöstern professionelle Kopisten, die schon darin geübt waren, Texte flink und wortgetreu abzuschreiben; aber dennoch war jedes Buch ein einzigartiges Unikat, eine unbezahlbare Kostbarkeit, deren Preis das Jahresgehalt eines Handwerkers verschlang.
Das Abschreiben wurde aber dennoch als ein unzuverlässiges Handwerk angesehen. Selbst die Bibel weist zahlreiche Lesarten auf, und die Masoreten, eine jüdische Familie, mussten verschiedene Sonderzeichen zur Betonung und Aussprache erfinden, um sicher zu stellen, dass die Texte original überliefert werden konnten.

Erst mit der Erfindung des Buchdrucks wurden allmählich im 15. Jahrhundert Druckwerke erschwinglich.

Übrigens wurde der Druck in Korea erfunden und später über China verbreitet, wo im Mittelalter sogar Schriftzeichen aus Holz verwendet wurden, die ein perfektes Drucken ermöglichen. Die Chinesen nutzten die neue Kunst auch dazu, um lange vor den Europäern Papiergeld in Umlauf zu bringen.
Welche Bücher eignen sich für das Sammeln?
Bei Büchern gilt ausnahmsweise der Grundsatz: je älter, desto besser. Bücher aus dem Mittelalter sind Kostbarkeiten, für die Sie Millionen auf den Tisch legen müssten.
Vielleicht halten Sie Bibliophile, Büchernarren und Bibliotheksbesucher für introvertierte und verträumte Schöngeister, die wie weltfremde, zartbesaitete Gestalten in Arkadien lustwandeln; aber auch Bücher können lukrativ sein und andere schnöde Anlageformen in den Schatten stellen.
Wissen Sie, welches Werk eines der teuersten der Welt ist und wer es in einer Auktion erstanden hat?
Sie müssen nicht mit antiquarischen Büchern vertraut sein, um zumindest den Eigentümer zu erraten: Es ist kein Geringerer als Bill Gates. Im Jahr 1994 blätterte der berühmte Milliardär immerhin 30,8 Millionen US-Dollar für ein unscheinbares Notizbuch des großen Genies Leonardo da Vinci hin, den so genannten „Codex Leicester“.
Stellen Sie sich vor, wie das atemberaubende Jahrhundertwerk dieses Mannes in einer Vitrine vor Ihren Augen liegt.
Eine solche unschätzbare Kostbarkeit überflügelt jeden noch so wertvollen Diamanten oder Oldtimer. Allerdings dürfte die Entzifferung des Notizbuches für den Betrachter eine ziemliche Hürde darstellen, denn der berühmte Maler der „Mona Lisa“ und der Erfinder von Hubschraubern und U-Booten war Linkshänder und schrieb relativ unleserlich. Wenn Sie sich nicht zufällig jahrelang in die Paläografie vertieft haben, dürfte das Manuskript für Sie kaum zu entziffern sein. Aber das macht nichts. Allein das Notizbuch einer solchen Geistesgröße der Menschheitsgeschichte Ihr Eigentum zu nennen, dürfte Ihnen die uneingeschränkte Bewunderung und den ungeteilten Beifall sämtlicher Partygäste bescheren.
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Auch in Deutschland haben kostbare Bücher Konjunktur und erreichen in Auktionen Rekordpreise. So wurde 2007 in München eine mittelalterliche Handschrift für 140.000 Euro ver kauft. Das reichlich bebilderte Werk „Topographia Westphaliae“ von Merian aus dem Jahr 1700 mit 85 Ansichten auf Kupferstichen erbrachte immerhin 4.000 Euro, und ein lateinisches Stundenbuch aus Flandern aus dem 15. Jahrhundert bescherte dem Verkäufer eine beachtliche Summe von 15.000 Euro.
Erwähnenswert ist auch die 1826 erschienene vierbändige Ausgabe von Audubons „The Birds of America“, die in einer Auktion mit 8.802.500 US-Dollar den Eigentümer wechselte.
In Deutschland zählt der mittelalterliche, in Heidelberg aufbewahrte Codex Manesse zum mit Abstand wertvollsten, was es hierzulande gibt. Die Liedersammlung hat einen Versicherungswert von über 50 Millionen Euro.
ACHTUNG
Wenig Hoffnungen auf eine Wertsteigerung sollten Sie sich bei Büchern aus dem 20. Jahrhundert machen, die Sie auf Ihrem Dachboden oder auf Flohmärkten zuhauf finden. Diese Werke gehen für 50 Cent oder einen Euro über die Ladentheke. Ausnahmen sind nur limitierte oder vom Autor persönlich signierte Auflagen, die aber in ihrem Renditepotenzial eher den Autogrammen zuzuordnen sind. Autogramme haben eine eigene Wertentwicklung, die von der Berühmtheit und Bekanntheit der Person abhängt.
Ausnahmen Harry Potter und Erstausgaben
Eine erlesene Edition aus unserer Gegenwart ist die Erstausgabe des ersten Harry Potter-Bandes, der in Texas für 33.460 US-Dollar unter den Hammer kam. Von dem Bestseller wurden in der Erstauflage nur 300 Stück in Umlauf gebracht.
Die Milliardärin Joanne K. Rowling, die als allein erziehende Mutter einst auf staatliche Unterstützung angewiesen war, verwandelt ihre Manuskripte in wahre Kostbarkeiten. Das frühe Manuskript „Beedle the Bard“, das nur in sieben Exemplaren vorhanden sein soll, brachte bei einer viel beachteten Auktion durch das angesehene Londoner Auktionshaus „Sotheby’s“ im Jahr 2007 den Rekordwert von 2,7 Millionen Euro.
Auch wenn zurzeit Ausgaben aus dem 20. Jahrhundert noch als antiquarische Ladenhüter gelten, ist es sehr wahrscheinlich, dass in einigen Jahren auch die Erstausgaben von verschiedenen anerkannten Autoren an Wert gewinnen werden. Darunter sind bekannte Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Thomas Mann, Ernest Hemingway, William Faulkner, Albert Camus und andere.
Mehrbändige Gesamtausgaben von Alfred Döblin, Paul Celan, Elias Canetti und Samuel Beckett können Sie auf den Flohmärkten oder im Internet schon für wenige Euro erstehen. Auch wenn der Wertzuwachs noch sehr verhalten sein sollte, lohnt sich vielleicht ein Blick in die zeitgenössischen Klassiker. Langfristig werden spezielle und rare Editionen beträchtlich an Wert zulegen.
Vergessen sollten Sie nicht die Gesamtwerke zeitgenössischer Philosophen wie Ludwig Wittgenstein, Martin Heidegger, Alfred N. Whitehead oder Bertrand Russell, die langfristig im Wert steigen werden.
Was wichtig ist, wenn Sie zeitgenössische Literatur sammeln: Nehmen Sie nur Erstausgaben, die meist als „1. Auflage“, „Erstausgabe“ oder „Originalausgabe“ gekennzeichnet sind. Nachdrucke und Ausgaben im Rahmen eines Buchclubs, wie sie früher häufig vorkamen, eignen sich prinzipiell nicht.
Sammeln Sie Werke, die vor 1900 erschienen sind
Grundsätzlich gilt, dass ältere Bücher wesentlich höhere Preise erzielen. Bücher aus dem Mittelalter sind nahezu unbezahlbar. Werke aus der Frühzeit des Buchdrucks (dem 15. Jahrhundert) kosten schon erkleckliche Summen. Erst im 19. Jahrhundert werden die Ausgaben erschwinglicher und stellen eine Massenware dar, wenngleich es auch hier durchaus einzelne Publikationen gibt, die eine beachtliche Wertentwicklung vorweisen können.

Besonders bekannte Autoren haben hierbei Vorteile.

Über Renditechancen verfügt beispielsweise die englische Ausgabe von Charles Darwins Werken, die bereits für 250 Euro erhältlich ist. Der Begründer der Evolutionslehre erhielt von seinem vorsichtigen und zaudernden Verleger, der den öffentlichen Skandal fürchtete, nur eine Auflage von 2000 Stück genehmigt. Bei hoher Nachfrage dürfte das epochemachende Werk der Evolutionslehre kaum noch zu beschaffen sein.
Was Sie beim Sammeln von Büchern beachten sollten
Büchersammeln ist ein ungewöhnliches Steckenpferd, das nicht viele Interessenten findet und mehr bei introvertierten und feinsinnigen Naturen auf Resonanz stößt. Dennoch können Sie mit Büchern ein Vermögen aufbauen. Grundvoraussetzung ist aber, dass Sie eine beständige und echte Leidenschaft für Bücher hegen und sich zu einem Experten entwickeln. Sie sollten sich mit der Geschichte des Buches vertraut machen. Hierzu gehört nicht nur, dass Sie Pergament von Papier unterscheiden können, sondern auch mit Drucktechniken (wie beispielsweise der Lithografie) und den verschiedenen Schriftarten vertraut sind. Falls Sie „Schwabacher“ (eine Schriftart aus der Renaissance) für eine schwäbische Biersorte halten, ist das Büchersammeln für Sie vermutlich nicht das richtige Hobby.
Generell gilt: Fälschungen bei antiquarischen Büchern sind eher selten (viel häufiger werden beispielsweise Briefmarken gefälscht). Denn der Aufwand, historisches Papier aufzutreiben, die Schriftart, den Text und die Druckerfarbe perfekt nachzuahmen, erfordert nicht nur enormen technischen Aufwand, sondern auch umfassende Detailkenntnisse, die selbst den meisten Historikern nicht einmal annähernd geläufig sind. Das Vorhaben wird schon allein daran scheitern, das Papier zu besorgen. Selbst Kunsthistoriker haben heute Probleme zu erklären, wie mittelalterliche Maler ihre Farben mischten. Zwar ist die chemische Analyse in der Lage, alle Elemente bis ins Detail aufzulisten; aber es ist noch immer teilweise unbekannt, welche Substanzen die Maler im Alltag für ihre Mischung nutzten. Ähnliches dürfte für die Druckerschwärze beim Buchdruck gelten. Die Menschen machten damals keine detaillierten Aufzeichnungen, da sie dieses Wissen für unwichtig hielten.

Im Zeitalter von Tablets, Smartphones und E-Books ist uns das Gefühl für deren Stellenwert schon ein bisschen abhanden gekommen.

Als Fazit bleibt festzuhalten: Bücher sind wahre, unschätzbare Kostbarkeiten, die das Wissen der Menschheit konserviert und der Nachwelt überliefert haben.
Mit dem Buchdruck wurde es zum ersten Mal möglich, das Wissen und den Fortschritt zu beschleunigen und vorhandene Kenntnisse anzuhäufen und zu verbessern. Heute gehen Experten davon aus, dass sich das Wissen alle vier Jahre verdoppelt.
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Die erste größere Bibliothek im Altertum stammte übrigens von Assurbanipal, einem assyrischen König, der 25.000 Tontafeln archivieren ließ. Die beiden bedeutendsten Bibliotheken der Antike waren in Alexandria, wo über 700.000 Schriftrollen in den Regalen lagerten, und in Pergamon, wo das Pergament erfunden wurde.
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