Kitabı oku: «Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit», sayfa 5

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1.2.2 Die guten Werke und der Glaube

Die schlimmsten Fehlinterpretationen und auch Fälschungen sind in den paulinischen Schriften, in denen gute Werke, die guten Taten nichts gelten, sondern der Glaube allein selig machen soll.

Der Apostel Johannes hat in seinem Brief bekundet: „Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1. Johannes 3 : 17) Erinnern wir uns an den römischen Hauptmann Kornelius, zu dem der Engel sagte, dass vor Gott sein Gebet erhört und seinen Almosen gedacht worden sind. Nach den Erzählungen in der Apostelgeschichte (4. Kapitel) haben Christen ihren Besitz aufgeteilt, damit niemand hungern musste.

Der Apostel Paulus schreibt von der überschwänglichen Freude der Gläubigen, da sie durch viel Trübsal bewährt wurden; und wiewohl sie sehr arm waren, hätten sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt. Weiter spricht Paulus vom Geben: „So diene euer Überfluss ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf dass auch ihr Überfluss hier auch diene eurem Mangel und einen Ausgleich geschehe.“ (2. Korinther, Kapitel 8) In 9 : 8 – 9 des gleichen Briefes redet Paulus weiter: „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken; wie geschrieben steht: „Er hat ausgestreut und gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“ Man könnte bei Paulus noch weitere Stellen anführen, die von den guten Werken, dem Geben der Wohltäter zeugen. Das Geben bewirkt aus der paulinischen Sicht Gerechtigkeit für die Ewigkeit.

Die Gerechtigkeit Gottes ist sein Erbarmen, das in allen Dingen an uns nach unserer Gesinnung wirkt. Deshalb soll man zulassen, dass die Liebe die Liebe berührt.

Der Apostel soll dann aber nach dem Römerbrief 4 : 5 gesagt haben: „Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“ Im 3. Kapitel steht dann noch, dass wir allzumal Sünder sind und ohne Verdienst aus der Gnade Jesu gerecht werden.

Ohne Verdienst und nur aus Gnade? Die Wörter ohne Verdienst sind bestimmt nicht von Paulus, denn das widerspricht seiner Art. Wusste Paulus heute nicht mehr was er gestern geschrieben hat, oder war der Heilige Geist in ihm ein wandelbarer Geist? Dies ist bei seinem Wandel, Eifer, seiner Liebe und seinem Intellekt im Einsatz für die Sache Christi nicht vorstellbar!

Das Streichen von zwei Wörtern des Textes: „(mit Werken) des Gesetzes…“ hat der Fälscher klug initiiert, denn im 3. Römer-Kapitel hat Paulus tatsächlich, und das ist keine Fälschung, geschrieben: „So halten wir nun dafür, dass der Mund gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römerbrief 3 : 28)

Hätte der Fälscher in den Übersetzungen die folgenden Texte nicht übersehen, dann wäre die Beweislage schon etwas schwieriger. Den Hinweis auf die Werke des Gesetzes hat Paulus tatsächlich gegeben, denn hier geht es um die Werke jüdischer Gesetze, die jahrelangen Streit zwischen Paulus und Petrus auslösten. Das Gesetz, dem sich die römischen Christen nicht beugen wollten, denn sie sahen keinen Grund sich beschneiden zu lassen, beschneiden, als äußerliche Bestätigung der Zugehörigkeit zum jüdischen Christentum.

Nur den Beschnittenen darf die Lehre Jesu nahe gebracht werden, so argumentierten die Jerusalemer Christen unter Führung von Petrus und Jakobus. Paulus bestätigt dies, denn in den folgenden Versen klagt er: „Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Sintemal es ist ein einiger Gott, der die gerecht macht, die Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben.“ Es wird Zeit, dass der theologische Streit von den Werken „zu den Akten“ gelegt wird. Man sollte dazu den Galaterbrief in der Gänze lesen und nicht den einen oder den anderen Vers zitieren und verzerren. Auch der Römerbrief wird leider immer noch von der Institution und auch von einigen Gemeinschaften bewusst oder auch unbewusst falsch interpretiert.

Wird im Theologiestudium nicht auch von Gegensätzlichkeiten in den verschiedenen Text-Stellen gelehrt? Wenn doch, gibt es ein Muss am Festhalten alter Lehren über alle Vernunft, und verhindert dieses Vorgehen nicht die uns schuldige Aufklärung?

Die Einen überlesen blind oder bewusst das von dem Gesetz und predigen: Nur durch den Glauben erlangt man Gerechtigkeit und andere Theologen und die „Urchristen“, Gemeinschaft Universelles Leben, geleitet von deren Prophetin Gabriele, schimpfen, dass Paulus die Lehre Jesus verfälscht und somit den Grundstein für den Kirchenbegriff geschaffen habe.

„Die zweite, vielleicht noch schlimmere Verfälschung der Lehre des Jesus von Nazareth durch Paulus erfolgte dadurch, dass er sinngemäß sagte: „Wesentlich ist, dass ihr an Gott und an Christus, Seinen Sohn, glaubt; auf die Taten in der Nachfolge des Nazareners kommt es dann nicht mehr entscheidend an. Paulus lehrte: „Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch den Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes.“ So steht es im Römerbrief 3,28.“ 22

Wenn man so schreibt, wird man dann von einer wahren Prophetin geistig geleitet? Ich sollte hierzu nicht urteilen, denn es war auch meine vorherige Überzeugung, den großen Apostel Christi auf die gleiche Art und Weise zu kritisieren. Jetzt weiß ich, dass man diesen Gottesmann falsch interpretiert und auch für eigene egoistische Zwecke in den Lehraussagen zur Sache Christi entfremdet hat.

Eine weitere Irritation findet man in den Versen des Paulus-Briefes an die Gemeinde zu Ephesus in Epheser 2 : 8 – 9: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben – und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es –, nicht aus den Werken auf dass sich nicht jemand rühme.“ Dann heißt es aber im nachfolgenden Vers, dass wir geschaffen sind zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Aber auch hier wird weiter aufgeklärt, dass die Werke der man sich rühmt, die Werke der Beschneidung sind. Paulus sagt dann im Vers 11: „Darum gedenket daran, dass ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heiden gewesen seid und die Unbeschnittenen genannt wurdet von denen, die genannt sind die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht.“

Nach dem Studium der angeführten Briefe dürfte doch unbestritten sein, dass der Paulus von dem überflüssigen Gesetz der Juden, von dem notwendigen Gesetz der guten Werke und auch vom Seligwerden im Glauben sprach. Somit kann Beweis angetreten werden, dass er, der Apostel Paulus, den Glauben an Christus über das Gesetz der Beschneidung gestellt hat, denn er sagt zur Beschneidung: „… die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht.“

Die Juden-Christen haben damals aus dem menschlichen Denken ein hartes Urteil gesprochen.

Das Wort Ur(teilen) ist zusammengesetzt aus dem Wort Ur und teilen. Also alte bekannte gelebte Werte und abwägen, also teilen und sich eine Meinung bilden, und die eigene Sicht dann auch Anderen mitteilen. Aus der wahren christlichen Sicht sollen wir nicht an altem Fehlverhalten festhalten, sondern ein neues Denken zulassen. Tun wir es nicht, dann kommt es zu einer Bewertung, eines Teilens aus dem bisherigen Alten. Das Für und das Wider ist dann ein Urteil, an dem man nicht nur festhält, sondern es nachträgt, selbst dann, wenn sich Verhältnisse verändert haben.

Das Zulassen von neuem Denken ist auch die Chance, eine positive Veränderung des ehemaligen Störers zu unterstützen und das Erbarmen, gewesene Verletzungen nicht mehr zu thematisieren. Die Liebe trägt und verzeiht, baut auf und weist in die bessere Richtung. Wenn nicht, dann hat das Zerbrochene keine Chance mehr!

1.2.3 Der Kirchenfluch

Den 2. Timotheus-Brief schrieb Paulus in seiner Gefangenschaft in Rom. Dieser Brief ist voller Liebe, Sanftmut und Geduld denen gegenüber, die den wahren Glauben nicht erkennen, begreifen oder nicht erkennen wollen. In dem Brief empfiehlt er seinem Nachfolger, dem jungen Jünger Timotheus, den er auch unter anderem: „Mein lieber und getreuer Sohn in dem Herrn“ nannte, Streit und Zank aus dem Weg zu gehen: „Ein Knecht aber des Herrn (Christus) soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermal einst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen.“ (2. Timotheus 2 : 24 – 25)

Nach seinem Brief soll man mit Sanftmut „strafen“ und in Liebe hoffen, dass der/​die Gegner die Wahrheit erkennen. Das war die Gesinnung von Paulus, als er in Gefangenschaft in Rom eingekerkert war. Dieser Brief ist echt und spiegelt die Liebe zu Jesus wider. Weiter schreibt er: „Drohe mit aller Geduld und Lehre.“ Auch hier ist keine Gewalt mit „Wehe Euch“ und Strafankündigung, sondern Verkündigung in Liebe und Geduld herauszulesen.

Ich wende mich jetzt einem anderen Brief zu, dem Paulusbrief an die Galater 1 : 8: „Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht.“

Hieraus liest man eine harte Gangart und ich frage mich, ob diese Haltung der Geist Gottes dem Paulus offenbart hat? Sollte die Drohung an die Judenchristen im Festhalten ihrer Beschneidungslehre gerichtet sein?

In einem Brief soll mit Sanftmut gehofft werden, dass die Gegner die Wahrheit erkennen und in einem anderen Brief sollen dann Prediger mit einer anderen Sicht verflucht werden?

Man kann nicht alle Irritationen einem möglichem Fälscher zuschreiben. Auch Paulus war nur ein Mensch, der sich selbst aufgrund der aufgeladenen Strapazen unter Stress setzte. Dann kam noch der zusätzliche Druck aufgrund fälschlicher Interpretationen der Lehre Jesus hinzu, die ihm das Leben zur Hölle machten. Erst als er in der Gefangenschaft gezwungenermaßen zur inneren Ruhe und Besinnung kam, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, dass einige seiner Texte nicht aus den Offenbarungen des Geistes Gottes stammen konnten.

Manchmal muss der Mensch erst innerlich zur Ruhe kommen, damit er die Weisheit Gottes spüren und erleben kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass Paulus in der Gefangenschaft versucht hat, das eine oder andere geradezubiegen. Entweder war es ihm nicht mehr möglich oder wie ich meine, sind diese Korrekturen zurückgehalten und nicht veröffentlicht worden.

Gerade aber solche Sätze werden dann gern von Institutionen zwecks Machtmissbrauchs aufgegriffen und in Dogmen „gesetzlich“ als Wille Gottes verkündet, deshalb ist es besser an der Lehre Jesu von der Liebe festzuhalten.

Ich bin mir sicher, dass Paulus heute es als eine Lästerung Gottes und eine Verhöhnung der reinen, sanftmütigen und in der Liebe Gottes gehüllten Engel im Himmel ansieht, wenn ein „christlicher Lehrer“ schreibt: „Oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders …“

Wenn ein Engel Gottes hinweist und Hilfen anbietet, dann weiß man, dass diese Wunder göttliche Zeigefinger sind. Der Zeigefinger wird dann anders lautende Predigten, die von Menschen verbreitet werden, verwerfen, selbst dann, wenn solche behaupten die wahren Gesandten des Christus zu sein.

Ein ähnlicher Text findet sich im 1. Korintherbrief 16 : 22: „So jemand den Herrn Jesus Christus nicht lieb hat, der sei anathema. Maranatha! (das heißt: der sei verflucht. Unser Herr kommt.“

Wie hat denn Jesus selbst auf das Tun von einem Menschen reagiert, der ihm nicht nachfolgte, und aus egoistischer Profilierungssucht seinen Namen missbrauchte?

Markus 9 : 39 – 40: „Jesus aber sprach: Ihr sollt’s ihm nicht verbieten. Denn es ist niemand, der eine Tat tue in meinem Namen und möge bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist, der ist für uns.“

Paulus war sehr tief in die Lehre Jesus verwurzelt und es ist schade, dass ihm vor seiner Gefangenschaft solche Sätze unterlaufen sind. Schon sehr lange ist es ihm vergeben.

Der große Martin Luther hatte am Ende seines Lebens Hetzschriften gegen die Juden verfasst, die sich mit seinen vorherigen Schriften nicht vereinbaren ließen. Ich meine, niemand kann heute mit völliger Gewissheit sagen, ob Luther falsch informiert war, oder welche besonderen Umstände ihn als Christ hierzu getrieben haben. Aber auch besondere Umstände rechtfertigen keinen Schuldbefund gegenüber anderen Volksstämmigen. Seine Gedanken waren von seinem menschlichem Gefühl geleitet und nicht Gedanken des Geistes Gottes. Eine solche Fehlinterpretation gegenüber einem anderen Volk darf aber nicht dazu führen auch seine anderen Schriften in Frage zu stellen. Auch Luther war nur ein Mensch mit menschlichen Schwächen, so wie auch Paulus, und so wie wir alle.

Vor kurzem meinte ein Kritiker Luthers mit stolzer Brust zu wissen, dass dessen Verhalten nicht in allen Dingen einem christlichen Verhalten standhält. Niemanden, der sich abmüht für die Sache Christi zu kämpfen ist ohne Sünde und ohne vergangene Schuld. Sucht man die Schwachheiten, dann wird man sie finden. Sucht man aber die Gründe für die Liebe, dann wird man auch diese Gründe finden. Es kommt immer darauf an, was man sucht. Deshalb ist es besser nicht vorschnell zu urteilen und mit dem Finger zu zeigen. Kennen wir die verbreiteten Lügen, die Halbwahrheiten, und die persönlichen Interessen im Verdrängen von eigener Schuld und dem Aufdecken von der anderen Schuld, so wie man sie wahrnehmen möchte?

„Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“

Wenn man nicht nur die Schuld, sondern auch das Bedauern und das Leid sehen könnte, dann wären manche Irritationen einfacher lösbar. Wir sollen prüfen und in uns hineinhorchen und die göttliche Energie aufnehmen, festhalten und deren Wirkungen zulassen.

Das Beste war, ist und wird auch in der Zukunft sein, Christus, seine zeugende Liebe!

Zu diesem Kapitel hatte ich begonnen zu schreiben, dass aufgrund der krassen Lehraussagen zu den beiden Briefen des Paulus man hier nachgeholfen haben muss. Jetzt bin ich dankbar, dass hierzu mir meine Wesenheit sagte: „Da muss Paulus durch!“

1.2.4 Paulus der Kirchenstifter und der Bischofsbegriff

Texte eines vor kurzem gefundenen Evangeliums sollen auch die Aussage beinhalten, dass nicht der Glaube, sondern das Wissen uns weiterführt. Wissend macht uns der Heilige Geist, Glauben ist „nur“ eine Annahme, oft sind es nur die Annahmen, die uns belehren. Also versuche ich mein persönliches Wissen zu nutzen, laienhaft und ohne wissenschaftliche Präzision den oder die Fälscher zu überführen.

Unstreitig ist, dass am Beginn Apostel, die direkten Gesandten Jesu mit einem von ihm erhaltenen Sendungsauftrag missionierten. Hierzu zähle ich auch den Apostel Paulus, da er eine Christus-Erfahrung durchlebte; die Schrift berichtet von seiner Begegnung mit dem Christus. Es kann nicht nur der Glauben einen Wandel bewirkt haben, wenn man berücksichtigt, wie es möglich ist, dass ein Mensch so plötzlich und in so kurzer Zeit eine solche Gradwendung nimmt.

Zutreffend ist auch, dass die Helfer der Apostel Propheten, Lehrer, Heiler, Ratgeber und Berufene für die Armenspeisung waren, die nicht nur durch eine Salbung in Form einer Handauflegung, sondern schon vorher durch die Geistesgnade erwählt worden sind. Wenn Handauflegungen durchgeführt wurden, als Segenshandlung für die vorher ausgesprochene prophetische Wahl, der Weissagungen und Gesichte aus dem Geist Gottes, um Auserwählte zu Lehrer und Helfer für die Apostel auszusondern, dann waren diese Zeremonien der Schlussakt und nicht der Beginn für den Sendeauftrag. Bezeugt wird dies im 13. Kapitel der Apostelgeschichte, denn es kamen Propheten, man betete und fastete und der Heilige Geist verkündete: „Sondert mir aus ….dazu ich sie berufen habe.“ Erst dann legte man die Hände auf sie zum Segen für den Auftrag. Das war ganz am Anfang zu Lebzeiten der Apostel, in der prophetische Gaben und Weissagungen nicht unterbunden wurden, sondern man hat sie als Gaben Gottes geschätzt, zur Hilfestellung für die Nachfolger in Christus.

Irritiert liest man aber im 1. Korinther 13 : 8: „Die Liebe hört nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird.“

Hierzu habe ich bereits kritisch nachgefragt, was dazu geführt haben kann, dass dieser Satz so im Paulus-Brief steht. In diesen Worten liegen aber auch Angst und Bedauern, denn in dem Brief wird gewarnt, dass dann, wenn solches geschehen würde, auch die Erkenntnis aufhören wird und dies ist eine schicksalhafte Warnung. Aber dann versucht Paulus sich zu trösten indem er sagt, dass die Liebe wohl nie aufhören wird. Solcher Trost ist aber kein wahrer Trost, denn die Liebe und die Erkenntnis aus Gott sind eine unumstößliche Einheit und nicht trennbar. Auch dann, wenn man den Geist Gottes bedeckt und einmauert, ist er doch nicht tot, es scheint dann nur so! In diesen Zeiten sind dann nur wenige Menschen von dem Geist Gottes erfüllt, aber deren Wirken in den dunklen Zeiten ist dann noch tausend Jahre später bekannt.

Die Geistesgaben hat Paulus im 1. Korinther 12 : 8 – 11 wie folgt beschrieben:

Reden durch den Geist von der Weisheit

Reden von der Erkenntnis nach demselben Geist

Der Glaube in demselben Geist

Die Gabe gesund zu machen in demselben Geist

Wunder tun

Weissagung tun

Geister zu unterscheiden

Mancherlei Sprachen (Zungenrede) und deren Auslegung

Dann sagt er: „Dies aber alles wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nach dem er will.“ (1. Korinther 12 : 11) Ich bin davon überzeugt, dass zur Zeit des Gemeindevorstehers der Gemeinde Roms, Clemens (früher Klemens geschrieben) (90 – 99 n. Chr.?), die Geistesgaben noch gewirkt haben. Dass damals bereits ein Ältestenrat der neuen Ordnung aktiv gewesen sein soll, der Clemens zum Vorsteher gewählt hat, ist spekulativ und nicht belegt. Dass aber schon damals Einflüsse versucht haben, den alten Weg zu verlassen, ja, das mag wohl wahr sein.

Wer waren denn zur aktiven Zeit der Gesandten Christi, der Apostel, die Ältesten?

Jakobus 5 : 14: „Ist jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn.

Die Ältesten rief man zum Gebet und zum Salben der Kranken. 3. Brief des Johannes an den Ältesten Gajus: „… Ich bin aber sehr erfreut worden, da die Brüder kamen und zeugten von deiner Wahrheit, wie du denn wandelst in der Wahrheit … Mein Lieber, du tust treulich, was du tust an den Brüdern und Gästen, die von deiner Liebe gezeugt haben vor der Gemeinde ….“(Vers 3)

Hier erhielt der Apostel die Nachricht von der Gastfreundlichkeit eines Ältesten und von seinen lieben Worten und der Verteidigung der Lehre Christi. Die Christen, die solches von ihm hörten, erzählten hiervon der Gemeinde. Der Älteste predigte nicht als Vorsitz der Gemeinde, sondern wurde zu einem Zeugnis Christi in seinem Haus.

1. Petrus 5 : 5: „Desgleichen, ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut …“

Petrus mahnt die Jugend und ruft sie auf, die Ältesten und Bewahrer der Lehre Christi zu achten und zu respektieren und sich auch gegenseitig zu achten und zu respektieren in Demut.

Apostelgeschichte 4 : 5: „Als es nun kam auf den Morgen, versammelten sich die Oberen und Ältesten und Schriftgelehrten gen Jerusalem.“ Es versammelten sich somit die leitende jüdische Kaste, die in der jüdischen Lehre erfahrenen und auserwählten Ältesten und die studierten Gelehrten.

Auch bei den Juden hatten die Ältesten keine leitende Funktion. Warum sollte es in der Urgemeinde anders gewesen sein? Ich bin mir sicher, dass anders interpretierte Texte fälschliche Einschübe und Abänderungen sind, und das gilt auch für den Einschub des Bischofs. 1. Petrus 5 : 1 – 3: „Die Ältesten, so unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden, die in Christo sind, und auch teilhaftig der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Christi die euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern willig, nicht zum schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als übers Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde.“

Über diesen Versen steht die Erklärung: „Pflichten der Gemeindevorsteher.“

Wo sind die Pflichten und die Aufgaben des Gemeindevorstehers (Ältester), wenn Petrus sagt: „Die Ältesten, so unter euch sind…“ Wollte Petrus damit sagen: Falls Älteste, die Zeugen Christi und gelehrten wissenden Alten unter euch sind?

Weiter ist die Rede von einem älteren Mann, der Zeuge von der Kreuzigung Christi war und auch einer der 500 Zeugen gewesen sein muss, der den auferstandenen Christus gesehen hat. Die Herrlichkeit, das Wunder, das der Zeuge erlebt hat, sollten allen offenbart werden und hier ist nicht zu verstehen die Herrlichkeit, die in der Zukunft offenbar werden soll.

Meine Wesenheit sagt mir, dass die Anderen dem einzigen noch lebenden Zeugen nicht vollen Glauben schenkten, das was er sagte in Frage stellten, deshalb ermahnte Petrus alle Christen dieser Gemeinde und suchte Unterstützung bei den Alten, falls dort noch Alte lebten: „… so unter euch sind …“

Allein die Herde Christi eines schändlichen Gewinns wegen zu leiten und zu beherrschen, dieses Ansinnen waren den ersten Lehrern und Jüngern fremd; nur so kann man den Petrus begreifen. Hier kann man nur sagen: „Lieber Hieronymus, diese Ermahnung ist doch passend für deine Zeit, die Zeit der Einschübe in die Texte und die Zeit des Herrschens, des Blutvergießens und den Witwen das Geld aus der Tasche zu ziehen.“

Anfang des zweiten Jahrhunderts nach Christi fing man an, die Geistesgaben zu unterwandern, da das prophetische Wort und die Weissagungen nicht mehr in das Konzept der sich bildenden „Teams“ passte. Man fing also an, sich zu organisieren. Dieses Handeln ist der Anfang der Geburtsstunde der Kirche, die Geistesträger bekamen nicht mehr das notwendige Gehör.

Im ersten Schritt nach dem Gären oder Anfängen zur Zeit Clemens, funktionierte man die aufklärenden und weisen Alten zu einem „politischen Ältestenrat“ um, der mehrheitlich die Geschicke in der Gemeindeleitung/​-Organisation beeinflusste. Wenn auserkorene Glieder zu einem Rat gehören, dann braucht man natürlich auch den Vorsitzenden des Rates. Man denke an den Gemeinderat und den Gemeindevorsteher. Nicht das Prophetenwort, nicht die Weissagungen, nicht die Träume, nicht das Zungenreden und deren Auslegung, sondern dieser Rat der Ältesten erhielt immer mehr Einfluss. Das „Team“ bestimmte dann den Vorsitzenden, den Vorsteher. Gottes Geist wurde zu Grabe getragen, die Machtfülle übernahm dessen Aufgabe.

Die römische Kirche nennt Clemens den Vorsteher der Gemeinde zu Rom. Der bereits erwähnte Theologe der kath. Papstschrift schreibt hierzu, dass der Vorsteher des Rates der Ältesten weniger an der Spitze, als vielmehr im Mittelpunkt stand. Weiter schreibt er: „Allmählich erhielt der Vorsteher den Namen eines Bischofs, während die anderen des Rates den Namen Priester erhielten.“23

Ich übersetze das so: „Die Ältesten waren nicht mehr die Ratgeber und Mahner, denen man Gehör schenkte, sondern sie waren dann der Mittelpunkt der Exklusive.“

Das war dann am Anfang des 2. Jahrhunderts. Weiter wird in dieser Schrift gesagt, dass diese Personen dann ihr Amt durch eine Weihe erhielten …“Vorüber war die apostolische Zeit …“Siehe Fußnote 23 Somit ist belegt, dass zur Zeit der Apostel niemand als Bischof benannt und auch bestimmt worden ist.

„Erstmals hatte Ignatius von Antiochia im Jahre 117 n. Chr. auf das Bischofsamt hingewiesen. Dies ist die früheste Quelle in der Kirchengeschichte. In seiner Schrift heißt es: „Folget alle dem Bischof wie Jesus Christus und dem Presbyterium (Rat der Priester) wie den Aposteln.“ 24

Nach der Schrift von Ignatius von Antiochia waren bereits 15 Jahre später, nach dem Ableben des Vorstehers Clemens, die Geistesgaben der Urchristen nicht mehr gefragt, man kann auch sagen, dass man diese Gaben immer mehr ignorierte bis sie in der Resignation verstummten.

„Unbestritten ist aber, dass um das Jahr 185 n. Chr. (Anm.: also nach weiteren 68 Jahren), als Irenäus seine Liste der römischen Bischöfe präsentierte, das monarchische Bischofsamt in der Verfassung der römischen Kirche bereits zum Normalzustand geworden war. Hier liegt auch die Lösung für die rätselhafte Liste des Irenäus. Es ist anzunehmen, dass er diese Aufstellung der Bischofsnamen irgendwann zu dieser Zeit aus Rom erhalten hat … Wenn Irenäus also davon spricht, Petrus und Paulus hätten gemeinsam bereits den ersten Bischof von Rom eingesetzt, bringt er damit das neue Selbstverständnis der römischen Kirche zum Ausdruck. In Rom hatte man völlig unbefangen das monarchische Bischofsamt, das ja inzwischen Normalzustand war, auf die Vergangenheit übertragen.“ 25

Bischof Irenäus von Lyon: „Wir sind in der Lage, die von den Aposteln in den Kirchen eingesetzten Bischöfe wie auch ihre Nachfolger bis zum heutigen Tag aufzuzählen.“26

Wenn man ab dem zweiten Jahrhundert die ehemals durch Prophetenwort und Weissagungen Berufenen dann durch einen Ältestenrat abgelöst hat, dann ist es auch nachvollziehbar, dass Irenäus alle vorangegangenen Vorsteher, berufen von Propheten und Geistesgaben, als Diener Gottes mit dem neuen Titel Bischof versehen hat.

Es ist schon bemerkenswert, dass der Schreiber sich nicht gescheut hat, zu behaupten, Petrus und Paulus hätten bereits den ersten Bischof in Rom eingesetzt. Gut, er rechnete die Lehrer der alten Weise hinzu, aber man darf nicht, nur um etwas zu rechtfertigen, die bekannte Unwahrheit schreiben. Wie soll dann der Apostel Petrus, nach der bekannten katholischen Lesart, sich selbst als erster Bischof – Papst – in Rom eingesetzt haben, wenn er einen Anderen beauftragt hat?

Es ist zum Beispiel belegt, dass die Lehrer der Gemeinde zu Rom, Andronikus und Junias, nicht von Paulus eingesetzt worden sind. Als Paulus erstmalig die römische Gemeinde besuchte, fand er eine intakte und blühende Gemeinde vor und es ist keine Rede davon, dass sich dort Petrus aufhält, denn dann hätte Paulus ihn in seinem Brief gegrüßt und in der Aufzählung seiner genannten Lieben nicht vergessen.

Römerbrief 1 : 9 – 11: „Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geist am Evangelium von seinem Sohn, dass ich ohne Unterlass euer gedenke und allezeit in meinem Gebet flehe, ob sich’s einmal zutragen wollte, dass ich zu euch käme durch Gottes Willen. Denn mich verlangt euch zu sehen, auf dass ich euch mitteile etwas geistlicher Gabe, euch zu stärken.“

Paulus hatte schon viel von seinen Freunden und auch Mitgefangenen von dieser Gemeinde gehört und hatte sein erstes Kommen in diesem Brief angekündigt.

Im 16. Kapitel, Vers 7 dieses Briefes ist ein interessanter Hinweis von Paulus auf die Apostel, die Gesandten für die römische Gemeinde, enthalten: „Grüßet den Andronikus und den Junias, meine Gefreundeten und meine Mitgefangenen, welche sind berühmte Apostel und vor mir gewesen in Christo.“

Der Brief von Paulus an die römische Gemeinde entlarvt somit den Bischof aus Lyon als Lügner. Wer hat die Gemeinde zu Rom am Anfang gelehrt, Petrus und Paulus oder Andronikus und Junias, die schon vor Paulus Nachfolger in Christo waren und auch bestimmt in Jerusalem von Petrus belehrt worden sind?

In weiterer Zeit hieß es dann, und dies war eine weitere Steigerung, dass die Bischöfe sollen unsere Herrscher sein; man sie als Könige betrachten solle und ihnen unseren Tribut wie einem König zu bringen hat. (Ordasealia 9)

Vielleicht meinten bestimmte Kräfte, dass nur durch die Bildung einer straffen Organisation die Jesulehre sich schneller auszubreiten vermag und auch Fremdeinflüsse man besser in den Griff bekäme? Aber vielmehr stand Machtstreben im Vordergrund …“und ihnen unseren Tribut wie einem König zu bringen hat.“

Ich kenne dies aus der Geschichte der Neuapostolischen Kirche. Diese hatten plötzlich ein Oberhaupt, der Stammapostel, der dann verkündete, dass er nicht nur nach seiner Amtsgewalt der Vertreter Christi wäre, sondern künftig würde auch das Prophetenamt in Personalunion durch ihn wirken. Damit hatten sie ihren „Propheten“ den Mund zubetoniert, denn ohne Prophet hat man völligen Handlungsspielraum und schart die Männer um sich, die einem genehm sind.

Manche Glaubensgemeinschaften meinen, sie würden heute das Urchristentum wieder praktizieren, aber die wahre Rückkehr zum Anfang haben sie nicht geschafft, sondern verfangen sich in Sonderlehren, sie sind also sektirisch. Es kann nicht von Gott gewollt sein, dass sich immer wieder eine neue Gemeinschaft herausschält, sondern alle Christen sollen den Anfang suchen, egal ob sie einer Gemeinschaft zugehörig sind oder nicht!

Die Anrede Bischof war den Urchristen abwegig. Sie kannten diesen Ehrentitel, aber sie nahmen ihn nicht an.

„Bischöfe hießen die Götter als Aufseher über gute und böse Taten der Menschen bei Homer, Äschylos, Sophokles und Pindar. Platon und Plutarch gebrauchten es auch für Erzieher, kynische Wanderphilosophen.“ 27

Nach dem Theologen Schneider unterscheidet sich der christliche Bischofsbegriff von den heidnischen Analogien nur durch die mit ihm verbundene diktatorische Gewalt.

Wenn man den 1. Timotheus und den 2. Timotheus parallel untersucht, drängen sich Fragen zu grundlegenden Lehraussagen auf, ob wirklich hier ein Autor tätig gewesen sein kann. Die Lehraussagen, der Inhalt im ersten Brief weicht stark vom zweiten Brief ab, der Text klingt in einigen Passagen befremdend zu dem zweiten Brief.

Ich bin mir bewusst, dass Paulus den 2. Timotheus im römischen Gefängnis geschrieben hat. Man könnte daher argumentieren, dass aus ähnlichen Gründen auch die beiden Korintherbriefe Abweichungen aufzeigen. Nur hier geht es nicht um die Unterschiede, die durch Gefühlswallungen hervorgerufen werden können, sondern es handelt ich um grundlegende verschiedene Begrifflichkeiten und Lehraussagen in den Timotheusbriefen. Aber dies allein wäre noch kein Beweis, dass Paulus nur zum Teil der Schreiber des ersten Briefes gewesen sein kann. Um Fakten zusammenzutragen, muss man einzelne Textinhalte untersuchen.

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
650 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9783957449511
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