Kitabı oku: «Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit», sayfa 6
Wenn ich jetzt schreiben würde, dass mir gesagt wurde, welche Text-Passagen nicht göttlichen Ursprungs sind und es hierbei beließe, dann würde dies nur als eine Annahme, als eine These angesehen werden.
Nun komme ich zu der eigentlichen Fälschung in der Bibel: Das Bischofsamt! Spätestens jetzt muss die Frage erlaubt sein, wie sich das Wort Bischof in das Neue Testament einschleichen konnte. Zuerst decken wir einen Widerspruch aus dem 1. Timotheus- und aus dem 2. Timotheus-Brief auf.
Im 2. Timotheus 4 : 5 ließt man: „Du aber sei nüchtern allenthalben, sei willig zu leiden, tue das Werk eines evangelischen Predigers, richte dein Amt redlich aus.“
Also benannte Paulus seinen jungen Mitstreiter Timotheus zum Prediger. An anderer Stelle bezeichnete er ihn auch als seinen Sohn, ähnlich wie auch Petrus den jungen Nachfolger Markus als seinen Sohn titulierte. Im 1. Timotheus 3 : 1 findet man dann aber den Text: „Das ist gewisslich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk.“ Für wen und warum wurde dieser Vers geschrieben?“ Die Antwort liegt sehr nahe und ist auch logisch: Hiermit hat Hieronymus seinem Gönner Damasus geschmeichelt, der mit Gewalt als Diakon das Bischofsamt an sich riss und in Kauf nahm, dass Blut vergossen wird für seine Macht. Nachdem Damasus kurze Zeit später verstorben war, musste Hieronymus wegen seiner folgenden Kritik am Klerus aus Rom fliehen.
Damit der Begriff Bischof in der Bibel Berechtigung findet, hat der Fälscher in weiteren Versen diesen monarchischen Namen eingebaut. Apostelgeschichte des Lukas 1 : 20: „Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: „Seine Behausung müsse wüst werden, und sei niemand, der darin wohne“, und: „Sein Bistum empfange ein anderer.“ Dann kommen die Verweise zu diesem Vers in den Psalmen Davids 69 : 26 und 109 : 8.
Wenn schon auf weitere Stellen verwiesen wird, müsste dort doch zu mindestens das Priesteramt angesprochen sein, aber lassen wir uns überraschen.
Frage: Welcher Laie untersucht schon weitere Textstellen auf die verwiesen werden?
Psalm 69 : 26: „Ihr Lagerplatz soll verwüstet werden, mach ihre Zelte menschenleer.“
Mit diesem Psalm bringt David zum Ausdruck: Hilf mir Gott, meine Feinde bedrohen mich und meint die Bedrohung durch die Verfolgung durch den König Saul, der nach dem Leben von David trachtete.
Weitere Texthinweise findet man in 2. Samuel 22 : 41: „Sie mussten vor mir die Flucht ergreifen, alle die mich hassten, konnte ich vernichten“, sagt David.
Nun zu der weiteren Textstelle, worauf sich das Bischofsamt stützen soll, Psalm 109 : 8 „Nur wenige Jahre soll sein Leben dauern, und seine Stellung soll ein anderer bekommen.“
Hierzu ist es notwendig den Sinn zu verstehen und die vorherigen Verse in dem angesprochenen Psalm zu kennen, um dann zu begreifen: „Einen Richter muss man finden, sagen sie, einen bestechlichen, der ihn verurteilt und einen Verteidiger, der ihn anklagt! Am Ende muss man ihn schuldig sprechen, selbst sein Gebet soll als Verbrechen gelten.“
Der Text beschreibt die Drohung der Feinde Davids, sein Leben soll nur noch wenige Jahre andauern. Was hat die Bedrohung, der sich David ausgesetzt sah, mit dem Bischofsamt zu tun?
Hieronymus hatte 383 n. Chr. angefangen, die ihm vorliegenden Schriftrollen zu untersuchen, zu übersetzen und zu fälschen. Bereits ein Jahr später in 384 n. Chr. starb sein Gönner, der Bischof Damasus. Mit dem Nachfolger von Damasus, dem Bischof Siricius (Papst 384 – 399 n. Chr.), der sich erstmalig in der Kirchengeschichte offiziell Papst nannte, musste wohl Hieronymus massive Differenzen gehabt haben. Ich kann mir vorstellen, dass er diesem Herrscher den Tod wünschte, schließlich wurde er, Hieronymus, auch nicht Papst und sah sich gezwungen Rom zu verlassen, um nach Bethlehem zu flüchten, wo er sich sicherer fühlte.
Nun zu einem weiteren gefälschten Text in Apostelgeschichte 20 : 28: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, unter welchen euch der Heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat.“
Dies ist schlichtweg eine Verhöhnung des Geistes Gottes, da die eigentlichen Bischöfe nicht durch das prophetische Wort, Weissagungen und Traumgesichte, sondern durch eine Wahl und darauf folgende Salbung (Weihe) ernannt worden sind.
Ich erinnere an den katholischen Theologen, der unter anderem in seinem Papstbuch geschrieben hat, dass Propheten und Lehrer nicht durch eine Handauflegung (hier ist die Salbung gemeint), sondern durch Geistesgaben erwählt worden sind. Weiter schreibt er, dass später dann die Priester und Bischöfe ihr Amt durch eine Weihe erhielten.
Im Brief des Paulus an die Philipper heißt es dann: „Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu zu Philippi samt den Bischöfen und Dienern.“ (Philipper 1 : 1)
Hier hat Hieronymus die Bischöfe zu den Knechten Paulus und Timotheus gezählt, da er sagte: „Samt den Bischöfen und Dienern.“ Man könnte hieraus auch eine Aufzählung im geschichtlichen Werdegang herauslesen, denn Apostel und Bischöfe waren nicht zeitgleich vorhanden. Sind dies versteckte Hinweise von ihm, weil er schrieb, dass seine Fälschungen doch eines Tages entdeckt werden könnten? Ein weiterer Einschub findet sich im 1. Timotheus 3 : 2: „Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft.“
Jetzt wird es schwierig für die Institution mit ihrem Zölibat: „Der Bischof, eines Weibes Mann!“
So können Fälschungen die eigenen Dogmen treffen. In Titus 1 : 7 finden sich Wiederholungen, die nicht weiter nennenswert sind. 1. Petrus 2 : 25: „Denn ihr waret wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“
In diesem Brief hat man Petrus mit dem frechen Einschub mehr als übel mitgespielt. Der Hirte und der Bischof werden im Singular, der Einzahl, genannt. Der Bischof ist der Hirte und der Hirte ist der Bischof. Sind die Christen wirklich zu dem Bischof bekehrt worden, der gleichzeitig der Hirte der Seelen ist?
Nach Johannes 10 : 14 – 15 sagt Jesus: „Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, wie mich der Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.“ Lässt der Bischof, der gleichzeitig auch der Hirte der Seelen sein soll, auch sein Leben für die Schafe?
Provozierend könnte man den „Petrusvers“ auch so interpretieren: „Noch zur Apostelzeit wart ihr irrende Seelen, denn die Geistesgaben haben euch nur verwirrt. Jetzt seid ihr geborgen in einer straff geführten Institution. Nicht mehr Jesus, sondern dem Bischof gehören fortan eure Seelen.“
In der Dostojewski Novelle spricht der Großinquisitor zu dem wiedererschienenen Christus: „Wir haben deine Taten verbessert und sie auf das Wunder, auf das Geheimnis und auf die Autorität gegründet. Und die Menschen freuten sich, dass sie wieder wie eine Herde geleitet wurden. Warum bist du denn jetzt gekommen, um uns zu stören?“
1.2.5 Der Stuhl Petri in Rom
Der Theologe in der „Geschichte der katholischen Kirche“ berichtet, dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wann und wie lange sich der Apostel Petrus in Rom aufgehalten habe. Trotzdem verweist er auf eine seit dem 3. Jahrhundert bezeugte Überlieferung eines 25 jährigen Aufenthaltes Petrus in Rom.
„Auch der hl. Petrus hat in Rom gewirkt und ist bei der Organisation der dortigen Gemeinde tätig gewesen, ohne dass wir jedoch mit Sicherheit feststellen könnten, wann er dorthin kam und wie lange er in der Hauptstadt weilte. Eine seit dem 3. Jahrhundert bezeugte Überlieferung meldet von einem 25 jährigen Aufenthalt Petrus in Rom, und die Chronographen haben dies zum Ausgangspunkt ihrer zeitlichen Ansätze für die Ankunft und für den Tod des Apostelfürsten gemacht. Ganz unabhängig von diesen chronologischen Fragen ist die historisch absolut sicher feststehende Tatsache, dass Petrus in Rom gewirkt und dass er wie Paulus dort durch den Martertod sein Leben beschlossen hat.“ 28
Als weiterer Beleg wird der 1. Petrusbrief 5 : 13 angeführt in dem Petrus sagt: „Es grüßen euch, die samt euch auserwählt sind zu Babylon (n. kath. Interpretation Rom) und mein Sohn Markus.“ Kurt Hennig argumentiert in seinem Bibel-Lexikon, dass Babylon eine Umschreibung für Rom sei. Nur, hat Petrus ein solches Schimpfwort – Babylon – schriftlich belegt für das römische Machtzentrum benutzt, und somit wissentlich die dortigen Gläubigen größter Gefahr aussetzt? Politisch wäre dies eine offizielle Beleidigung an die Adresse des Kaisers gewesen.
Von der katholischen Kirche wird Linius als „erster Vorsteher“ der Gemeinde zu Rom genannt, der vermutlich von 67 bis 76 n. Chr. dort tätig gewesen wäre. Hierzu bezieht man sich auf eine Schrift aus dem 2. Jahrhundert.
Warum schreibt aber wie schon vorher angeführt Paulus der damaligen schon blühenden Gemeinde zu Rom: „Grüßet den Andronikus und den Junias, meine Gefreundeten und meine Mitgefangenen, welche sind berühmte Apostel und vor mir gewesen in Christo?“
Wenn Petrus 25 Jahre in Rom Vorsteher der Gemeinde gewesen wäre, dann hätte er die Gemeinde von 41 n. Chr. bis 66 n. Chr. geleitet, denn 67 n. Chr. soll ja Linius Vorsteher gewesen sein. Die katholische Kirche datiert den Zeitraum des „Apostelfürsten“ von 40 n. Chr. bis 65 n. Chr.
Weder der Zeitraum von 41 bis 66, noch der Zeitraum von 40 bis 65 kann zutreffend sein, denn im Jahre 48/49 n. Chr. war Paulus und Barnabas in Jerusalem, um dort Petrus und die anderen Apostel zu treffen. (siehe Apostelgeschichte 15 : 2 ff.29
Petrus hatte Jerusalem nach diesem Konzil verlassen und reiste dann als Missionar in Kleinasien umher. Auf seiner Reise traf er in Antiochien auf Paulus. (Galater 2 : 1 und 11 – 14) Somit ist belegt, dass man im 2. Jahrhundert diese Lüge verbreitete, um den Bischofsfürsten zu rechtfertigen.
Paulus lehrte in Kleinasien und hatte selbst erst 55/56 n. Chr. (Bibel-Lexikon) von einer Gemeinde in Rom erfahren. Wenn Paulus 55/56 n. Chr. den Wunsch hegte endlich auch die römische Gemeinde kennen zu lernen, um seine eigene christliche Erfahrung auch denen zu bezeugen, warum hat er dann in seinem Ankündigungsbrief viele Streiter Christi benannt, aber wie schon angeführt Petrus vergessen zu erwähnen? (Grußliste im Brief an die Römer 16 : 1 – 15)
Hervorgehoben wurden ja im Paulus-Brief Andronikus und Junias. Junia (Junias) soll aber eine Frau gewesen und in späteren Abschriften zum Mann umfunktioniert worden sein.
Jesus sind die Frauen nachgefolgt, dann plötzlich findet man Irritationen in den paulinischen Schriften, und seit Beginn der Bischofsfürsten verstummten die Frauenstimmen.
Eine Frau, eine „Apostelin“, das hätte die folgende monarchische Kirche nicht verkraftet. Hierauf werde ich noch zurückkommen. Es ist somit belegt, dass damals die „beiden Männer“ als Apostel und Säulen der Lehre in der Gemeinde zu Rom tätig gewesen sind.
Jesus gab den Aposteln den Auftrag in alle Welt zu gehen und alle Völker zu lehren. Wenn sich einer seiner Apostel in einer Gemeinde 25 Jahre festgesetzt hätte, dann wäre er dem Willen Jesus nicht gerecht geworden. Dies wussten seine Zeitzeugen, die Apostel, das wusste auch Paulus, der von Stadt zu Stadt zog und in Synagogen, in Privathäusern und auf öffentlichen Plätzen die Lehre Jesu verkündigte.
Ich gehe davon aus, dass Petrus sich in dem heutigen Irak in oder in der Nähe der Stadt Babylon aufgehalten hat, bevor er umgekommen ist. Die Stadt Babylon (Bagdad) war damals zwar verfallen, aber wer sagt uns, dass damals dort im Umfeld keine Menschen gelebt haben?
Wer war in Jerusalem der „Apostelfürst“? Als Paulus nach seiner Bekehrung, rückgerechnet aus dem 14 jährigen Zeitraum zwischen seinem ersten und zweiten Besuch, 34/35 n. Chr. in Jerusalem ankam, waren in der Gemeinde Petrus und Jakobus, also zwei Säulen für den Glauben, wie damals in Rom. (Galater1 : 18 – 19) Nach dem Besuch von Paulus in Jerusalem zog Petrus weiter nach Lydda. (Apostelgeschichte 9 : 32) Beim zweiten Besuch des Paulus in Jerusalem sprach er von den drei Säulen Petrus, Johannes und Jakobus: „Und da sie erkannten die Gnade, die mir gegeben war, Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen angesehen waren, gaben sie mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins …“ (Galater 2 : 9) Auch nach diesem Treffen, wie schon angeführt, zog Petrus wieder weiter, um seinen Auftrag zu erfüllen und sich nicht 20 Jahre und länger festzusetzen in einer Gemeinde. Ich kann in den von Hennig zitierten Stellen, die beweisen sollen, dass ausschließlich nur Jakobus die Gemeinde zu Jerusalem geleitet hat, dies nicht herauslesen Ich nehme an, dass sich die Ältesten und die Christengemeinde immer nach der Säule richteten, die gerade in der Gemeinde war. Natürlich waren nicht ständig alle Apostel in Rom, denn oft waren sie auf Missionsreisen. Nachlesen kann man aber, dass sich die Gläubigen in Jerusalem nach den drei Säulen Jakobus, Johannes und Petrus richteten.
1.2.6 Weitere Stimmen zum Stuhl Petri in Rom
„Wenn jemand Anspruch darauf erheben konnte, Bischof von Rom zu sein, dann wäre es Paulus gewesen und nicht Petrus, denn er und nicht Petrus war der Apostel der Heiden … Später als Rom politisch wichtiger wurde, ging die Bedeutung von Paulus zurück.“ 30
Dem ist zuzustimmen, denn Paulus hat sich nach dem Gebot Jesu verhalten und sich nie in eine Gemeinde länger wie notwendig festsetzen lassen, der Petrus tat dies auch nicht.
„Wenn man dem Evangelisten Lukas glauben darf, spielte Petrus eine zentrale, leitende Rolle in Jerusalem, besonders am Pfingsttag. Petrus wurde von Jakobus abgelöst. Der Bruder des Herrn Jesus war keiner der zwölf gewesen … Vierzehn Jahre später ging Paulus wieder nach Jerusalem, um seine Mission zu den Heiden zu legitimieren. Damals war Petrus mit seiner Frau auf Missionsreise zu den Juden. Die Apostelgeschichte und alle von Eusebius zusammengetragenen frühen Dokumente bestätigen, dass Jakobus Petrus als Leiter der Kirche nachfolgte, weil er der Leiter der Mutterkirche war.“ Siehe Fußnote 30
Petrus, der eine der drei Säulen, sah es als seine Aufgabe an, den Glauben an Christus wie ein Fels zu verankern. Auch Jakobus, der leibliche Halbbruder des Herrn, war als Jünger und Lehrer nach Weissagungen und Prophetenworte als Gemeindesäule tätig geworden. So war es mindestens für zwei von drei Säulen-Aposteln leichter, ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen, von Ort zu Ort ziehen, um die Lehre Jesu und seine Wundertaten den Menschen zu verkünden. Kein Wunder, dass immer noch gemeint wird, die Apostel wären Regenten gewesen, deren Aufgabe es war, Gemeinden monarchisch zu regieren. Dass Petrus von Jakobus abgesetzt worden sei, widerspricht dem Auftrag Jesu an seine Jünger und ist deshalb schlichtweg falsch. Einen Gesandten Christi kann man nicht absetzen, noch vertreiben, denn sich über Gebühr festzusetzen war nicht der Auftrag.
Nach de Rosa wird der Tod Petrus in den neutestamentarischen Schriften nicht erwähnt. Nach dem Evangelium Johannes sagt Jesus, dass Petrus als alter Mann an seinem irdischen Ende mit ausgebreiteten Armen von Anderen geführt wird, und wohin er nicht gehen will. Mit diesem Hinweis sagt Jesus, dass Petrus den Gottessohn in der Sterbenszeit mit ausgestreckten Händen preisen wird, deute ich. (Johannes 21 : 18 – 19) Nach dem Propheten Lorber soll Petrus bei der Stadt Babylon erschlagen worden sein und man habe dann seinen Leichnam an einen Baum gebunden. Wenn irgendwann seine Knochen in Rom gefunden werden, was beweist das? Man fing an viele Knochen einzusammeln und nach Rom zu bringen, um sie dann dort zu verehren.
Viele Kirchenväter verstanden unter dem Felsen den Glauben des Petrus. Cullmann schreibt:
„Übrigens ist bis zum Anfang des dritten Jahrhunderts kein einziger Bischof Roms auf den Gedanken gekommen, das Wort in Matthäus 16 : 17 im Sinne der Leitung der Kirche auf sich zu beziehen.“ 31
Jesus sagt, dass Petrus die Lehre in aller Reinheit bewahren muss, nur das war seine Bestimmung.
„Petrus kam eines Tages nach Rom, wurde dort der Gründer einer Christengemeinde, stieg schließlich zum ersten Bischof Roms auf, blieb 25 Jahre am Ort, durfte sich zu Recht auch Papst heißen lassen, sah viele Nachfolger auf seinem Stuhl voraus, starb in einer Verfolgungszeit um 64/67 n. Chr. am Kreuz, mit dem Kopf nach unten, wurde an der Stelle begraben, wo heute der Petersdom steht, und unter Pius XII. ebendort wieder aufgefunden (Ders. a.a. O., S 273). Aus alldem stimmt so gut wie nichts … Der Apostel, auf den sie sich berufen, war selbst nie Bischof (oder gar Papst) in Rom. Ein Romaufenthalt des Petrus ist nicht bewiesen. Die Mitteilung des Papstes Pius XII. vom Vorabend des Weihnachtsfestes 1950, das „Petrusgrab“ sei endlich gefunden, stellte sich als fromme Lüge heraus. Weder wurde ein Apostelgrab zweifelsfrei gefunden, noch stammen die Knochen von Petrus. Im letzteren Fall hat es sogar peinliche Enthüllungen gegeben: Die zunächst als Gebeine eines alten Mannes identifizierten Knochen wurden bei weiteren Untersuchungen als die mehrerer Menschen, darunter einer Frau, erkannt. Das unter St. Peter entdeckte gewaltige Gräberfeld weist eine Vielzahl heidnischer Mausoleen aus der Zeit zwischen 130 und 200 auf; nur ein Mausoleum ist christlich ausgeschmückt. Und das sogenannte Petrusgrab, eine Nische, hat die Maße eines Kindergrabes.“ 32
Ist der heutige Petersdom auf einem Friedhof erbaut worden?
„Im Mai 254 stieg dann ein Mann auf den Stuhl „Petri“, der nach alten Papstlisten ein Römer aus dem Geschlecht der Iulier gewesen sein soll, also ein Nachkomme aus der Verwandtschaft von Julius Caesar und Kaiser Augustus … Dieser Stephan I. forderte nämlich jetzt, dass die Entscheidungen, die der römische Bischof trifft, von allen anderen Bischöfen übernommen werden müssen … die anderen Bischöfe wiesen Stephans Forderung empört als arrogante Anmaßung zurück. In einem Brief des Bischofs Cyprian von Karthago ist sogar die Rede davon, Stephan habe sich mit der
Primatsforderung für den römischen Bischof selbst aus der universalen Kirche ausgeschlossen.“ 33
Die Zeit kommt, in der die Lüge gegen die auftretenden Widerstände kläglich von der Institution bezeugt wird, Petrus sei ein kirchlicher Herrscher gewesen, der die Kirche monarchisch und unfehlbar in Rom geleitet habe. Wer wird dann denen noch glauben können? Wir brauchen Denkanstöße im Suchen, um zur wahren und klaren christlichen Wahrheit zurückzukehren. Anklage hat hier keinen Platz, sondern das Wachrütteln, die Heilung und nicht die Zerstörung. Es kann von einem verantwortlichen und christlichen Reformer zu keiner Zeit gewollt sein, dass neues, wahres Denken sich in einer weiteren gegründeten Sekte herausschält. Die Welt hat mehr als genug Fundamentalisten, die nur zu weiteren Irritationen beitragen!
1.2.7 Der Sohn Gottes, Wahrheit oder Fälschung?
Christus kam in die Welt, um zu verwirklichen was Adam versäumte und auch verwehrt blieb.
Schöpfer, die Urkraft Gottvater. Gott sprach sinngemäß zu ihm: „Adam, lass dir aus meiner Kraft und Weisheit genügen. Nimm von meinem Geist Erkenntnis an.“ Die ersten in der Vollkommenheit gesegneten und durch den Hauch Gottes beseelten Menschen waren durchdrungen von dem Guten, und sahen die Reinheit in der Weisheit des Vaters im Himmel. Böses und Schlechtigkeit kannten sie nicht, und solches sollte auch im tiefen Anker ruhen.
Der Gegenpool, die „Schlange“ ist durchtränkt von dem Negativen, dem Widerspruch und Trotz im eigenen Wollen und Wirken. Die Schlange ist auch die Verleugnung des einen und wahren Gottes, der ist der er ist. Beide, Adam und Eva, wurden von der negativen Kraft versucht und scheiterten in der Sünde. Was war denn ihre Sünde? Eine irdische Frucht von einem irdischen Baum? Bildlich gesprochen ja, denn es war die Frucht der göttlichen Macht. Der Genuss, das Wollen, war der Griff zur vollkommenen Macht und Weisheit, im Wollen der Urkraft gleich und ebenwürdig zu sein.
Ja, die ersten Menschen wollten Gott gleich sein und bedachten nicht, dass Gott im Geistigen und nicht in der Materie wirkt. Die Frucht war das Versprechen des gefallenen Engels, der ihnen seine eigene Macht vorgaukelte, indem was sie sahen und fühlen konnten. Sie sahen das „vollkommene Wissen der Schlange“, die von der Urkraft getrennt worden ist, und den positiven wie auch negativen Pool in sich vereinte.
Die Schlange, der gefallene Engel, sprach: „Ich gebe euch meine Kraft, nehmt, dann seid ihr ihm ebenwürdig, denn seine Klugheit und Kraft ist nicht größer als meine Kraft. Die vollkommene Weisheit liegt im Wissen und der eigenen und nicht beeinflussbaren Entscheidung zu jeglicher Handlung.“
Nachdem die ersten Menschen ihr anderes und fremdes Wesen, ihrer Kraftlosigkeit, bewusst wurden, fühlten sie sich nackt. Sie erkannten das Böse, den Verrat gegenüber der Liebe und sahen ihre Schuld in der Entkleidung. Das „vollkommenere Wissen“ mussten sie schmerzhaft in der neu geschaffenen realen Welt erfahren. Eine neue Welt, in der Neid und Hass die Liebe tötet.
Die reale vollkommene Weisheit wich von ihnen, sie sahen ihre Unvollkommenheit, ihre Sünde und Hilflosigkeit, die sich manifestierte im Bewusstsein einer/eines Verlassenen.
„Vater, warum hast du mich verlassen, warum fühle ich mich so nackt und so kraftlos? Woher sollte ich denn wissen, dass meine Kraft und Weisheit nicht aus mir mächtig ist und ich ohne deine Gnade und Liebe nichts vermag?“ Ja, so haben sie wohl gejammert und es war zu spät.
Sie sahen sich in eine sterbliche Welt versetzt, der Schutzwall war gebrochen und ihre Sünde baute sich vor ihnen auf wie ein mächtiger nicht zu überwindender Berg.
Die Nachkommen erhielten einen geschwächten göttlichen Wissens-Geist, den die Vorfahren nur noch weitergeben konnten. Die Sünde war zu ihnen in die Welt gekommen und wer wollte sie aufhalten?
Das Verkehrte verbarg sich in dem Samen, der in dem Sohn Kain keimte und sich im Tun verwirklichte. Das Gute ist der Samen, der im Tun des Sohnes Abel entsprang und zu einer herrlichen Frucht heranwuchs.
Deshalb ist die einzige allumfassende Waffe gegen das Böse die allumfassende Liebe. Wenn, dann spricht man von der Segenslinie, die sich in den Kindern und Kindeskindern manifestiert. Wenn man das begreift, dann erschaffen wir eine bessere Welt. Nicht im vielen Reden, sondern im Zeigen bauen wir Brücken zu den Herzen der Kinder, denn so wie die Eltern, so die Töchter und die Söhne.
Eine vornehme Bitte im Gebet ist der Wunsch, den Segen und einen göttlichen Funken für die Kinder und Enkelkinder zu erflehen. Warum hatte wohl Jakob mit einem Engel gerungen? Jakob hat sich den Erstgeburtssegen erschlichen und suchte dann später das Erbarmen Gottes. Die Gnade und der Segen bewirkten auch die große Versöhnung mit seinem Bruder Esau.
„Ich bin der Gott, der alle Macht hat. Ich segne dich, sodass deine Nachkommen sehr zahlreich werden. Sie sollen zu einem ganzen Volk, ja zu einem Verband von Völkern werden, und sogar Könige werden von dir abstammen.“ (Genesis 35 : 11)
Die negative Kraft, die Kraft der gefallenen Engel triumphierte, denn wie Adam und Eva jetzt fühlten, konnten sie nachempfinden. Auch sie sind gefallen und vermochten nicht mehr so zu wirken wie zuvor. Sie triumphierten im Siegestaumel: „Sieg über den, der da meint alles in allem zu sein. Sieg unserer, denn nun ist sein geliebtes und erhöhtes Geschöpf geringer als wir. Jetzt bedarf es nur allein unserer Kraft, unserer Gnade und Nahrung. Sieg unserer, denn sie sind nur noch sterbliche Materie und somit uns untergeordnet. Wer mag ihr Geschlecht, ihre Nachkommenschaft aus unserer Hand reißen? Wer kann uns trotzen und das Trennende wieder zurückführen und wer vermag das Verlorene finden und mit ihm, der Urkraft, versöhnen?“
Dann kam die Zeit in der es widerhallte, von dem großen Sieg der gefallenen Engel, eine Zeit in der sie schon ihren vollkommenen Sieg in greifbarer Nähe sahen. Sie wurden im Taumel ihres Triumphes blind und sprachen: „Selbst das kleine Volk, das er meint erwählt zu haben, ist widerspenstig und verachtet ihn. Sie danken ihrem Schöpfer, indem sie seine Propheten verhöhnen, verachten und ermorden. Wer ist übrig geblieben, wer ist noch nicht unser Eigentum? Die kleine Gruppe der Standhaften werden wir auch noch überwinden und dann ist unsere Macht eine vollkommene.“
Christus kam, die Hölle blieb blind und er sah und siegte! Er kam in diese Welt, demütigte sich und ging auf in der völligen Liebe zu seinem Vater im Himmel. Geduldig ertrug er unrechtes Leid, obwohl er die Macht gehabt hätte, dieses Leid zu verhindern, und auch menschliche Macht an sich zu ziehen. Dann siegte er in der Auferstehung und versöhnte die Menschen mit Gott im Opfer seiner Liebe.
Es ist ein Mysterium, dass die Menschen, die Christus lieben, eine nicht erklärbare Kraft erlangen, die eine Entwicklung zu Gott hin bewirkt. Wer solche Menschen in ihrer Wandlung begleitet, begreift das Mysterium von der Kreuzigung und der Auferstehung.
Ich kenne niemanden, der so viel für mich getan hat, wie Jesus Christus und seine Engel. Wen soll ich dann mehr lieben? Durch ihn werden wir geführt in Liebe und der Gnade zu der Nähe unseres Gottes und Vaters. Nicht die Furcht gegenüber unserem Schöpfer, sondern die Liebe zu unserm Schöpfer bewirkt die sanfte Weiterentwicklung unserer Seele in einer Zartheit, die andere nicht begreifen können. Denn Furcht bleibt Furcht und bewirkt keine reale Veränderung!
Sünden können nur dann vergeben werden, wenn man beginnt sie zu erkennen und bereut, vergibt und dann Veränderungen zum Guten zulässt! Die Erkenntnis aus der Liebe bewirkt den Wandel im Geistigen, zur Urkraft aus dem Vaterherz.
Jesus, der Sohn des Allerhöchsten, hatte Fleisch angezogen, er wurde wiedergeboren mit dem göttlichen Auftrag als Logos, der Mund Gottes, um die wahre göttliche Lehre zu verkündigen. Seine neue Lehre verwandelte den alttestamentarischen strafenden und jähzornigen Gott in einen liebenden Vater, der die Menschen liebt und ihre Seelen um sich scharen möchte.
Gottvater hat uns Menschen einen freien Willen gegeben, und im Namen dieses freien Willens wurde der Wille des Vaters oft als Legitimation zur Verwirklichung von Härten missbraucht; und so hat man wieder nach dem Ableben der Apostel mit dem grausamen und strafenden Gott gedroht, aber man wollte nur die eigene Macht zementieren.
Der „Logos“ verkündigte im alten Bund, dass der Name des Gottes Zebaoth (Herr der Heerscharen), JHWH, nicht aussprechbar ist und auch nicht genannt werden soll, und dann im Mittelalter gab man ihm, wie später angeführt, den Namen Jehova, (eine Nennung in 1518 von Petrus Galatinus, Beichtvater des Papstes Leo X.) der aus der Distanz gegenüber den Menschen gepredigt wurde. Christus hat uns ermutigt, Gott als unseren Vater, als Abba, mein Vater, anzurufen. Die Vater-Anrede ist eine große Besonderheit, ausgehend aus der Lehre Jesu, denn Nähe und Vertrautheit zu unserem Gott verdrängen eine unüberbrückbare Distanz.
Jesus sagt: „Darum sollen wir beten: Unser Vater im Himmel …“ (Matth. 6 : 5 – 13, Lukas 11 : 2 – 4) Dann sagt er weiter im Johannesevangelium: „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben.“ (16 : 23)
Die von Jesus verkündete Frohbotschaft zum Namen Gottes ist grandios, denn er gab uns ein Gebet mit dem wir die Urkraft anbeten: „Vater unser …“ Den der da sagt: „Ich bin, der ich bin“, dürfen wir Vater nennen, und dieser Name strahlt Wärme und Liebe aus: „Vater, mein Vater im Himmel.“
Worin liegt denn der Sinn, einen anderen Namen zu suchen und zu verkündigen, frage ich die Zeugen Jehovas?
Wenn unser Vater im Himmel uns „züchtigt“, indem er nicht eingreift und Dinge zulässt, dann tut er dies nicht aus Zorn oder Freude, sondern aus Liebe zu uns, unseren unsterblichen Seelen. Wir werden doch hier auf dieser Erde einem Lernprozess unterworfen, oder? Im Schicksal, der Zulassung besonderer Situationen ist dies oft nicht begreifbar, das ist menschlich verständlich; aber er will nur uns, seine Kinder, wenn wir es zulassen, möglichst bald in seiner Nähe wissen. Dies ist das wahre Verständnis aus dem Willen des liebenden Vaters im Himmel. Darum hat er seinen Sohn gesandt, mit dem Auftrag zu verkündigen, dass das höchste Gut die Liebe ist. Wer kann aber meinen den Gott zu lieben, wenn er keine Liebe zu den Menschen hat und nicht verzeihen kann?
Jesus hat sich selbst nicht erhöht, sondern davon gesprochen, dass auch wir Kinder Gottes, Töchter und Söhne sind. Auch hat er seine Nachfolger als seine Schwestern und Brüder bezeichnet. Wenn wir Geschwister Jesu sein können, dann sind wir auch Kinder Gottes, so einfach ist das, denn Jesus sagt: „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“
Geschwister sind aus einem Fleisch geboren und sollen zueinander stehen. Alles soll aus einem „Guss“ sein, der Vater, die Mutter und die Kinder. Alle Kinder tragen Gene der Eltern und Großeltern in sich. Deshalb soll der Bruder den Bruder nicht verleugnen, betrügen oder verraten, und auch die Schwester nicht erniedrigen. Wenn wir die geistigen Geschwister des Christus sein wollen, dann müssen wir an ihm hangen, dann darf nichts Trennendes, sondern es muss Verbindendes sein.
In einem nächtlichen Gespräch mit einem Obdachlosen zitierte diese gute Seele aus dem Gleichnis von dem Weinstock und den Reben. Für den Austausch im Christlichen bin ich sehr dankbar und wurde anschließend angeregt, dieses Bild im Kapitel einfließen zu lassen. Das Gleichnis ist ein großartiges Mysterium, nun lassen wir Jesus selbst sprechen: