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Kitabı oku: «Pfarre und Schule. Erster Band.», sayfa 8

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»Ja – was solls?«

»So laß uns lieber fort von hier ziehn« – bat die Tochter – »ich möchte nicht hier bleiben, wenn wir hoffen dürften, wo anders unser Brod zu finden.«

»Wir dürfen aber nicht hoffen, wo anders unser Brod zu finden, Mamsell!« rief der Vater heftig und sah sie mit finsteren Blicken an. »Zum Donnerwetter über das ewige Nasenrümpfen – überall stehts der Dame nicht an – einmal ist ihr die Gesellschaft zu schlecht, einmal der Ort selber nicht recht und bald dieß bald das nicht; zum Teufel, ich habe das Herumziehn jetzt satt – hier ist mir Hoffnung geboten, wenigstens den Sommer hindurch aushalten zu können, und hier blieb ich, wenn selbst zehn und zwanzig solche alte Halunken wie der Oberpostdirektor hier lebten; der wird uns schon aus dem Wege gehn, und wir brauchen ihn ebenfalls nicht aufzusuchen.«

»Aber Vater!«

»HeiligesHimmelDonnerwetter jetzt halt das Maul!« zankte der rohe Alte und streckte drohend den Arm gegen das Mädchen aus – »komm' mir noch einmal mit solch albernen Vorschlägen und sieh was ich thue. – Unsinn verdammter« brummte er dann, und wie sich selbst zu beschwichtigen, hinter drein – »jetzt wieder fort von hier zu gehen, wo's grade anfängt gut zu werden – na weiter fehlte mir gar Nichts. Die Aussichten sind jetzt gerade vortrefflich. Erstlich hab' ich für uns, unten im Dorfe d'rin, ein kleines Kämmerchen gemiethet, wovon wir den Zins wenigstens nicht gleich zu zahlen brauchen, und dann ist heute Abend hier oben Tanz, wobei ich, durch des alten Schulmeisters Verwendung, ebenfalls mit angenommen bin; ein paar Groschen wirft's da doch immer ab, theuer scheint's hier im Orte auch nicht zu sein, und da werden wir also wohl auch nicht gleich verhungern.«

»Vater« sagte das Mädchen, das in tiefen Gedanken verloren eine lange Weile schweigend vor sich nieder starrte, »Vater, hast Du Nichts wieder von – von dem Manne gehört, den sie gestern in den Wald hinein verfolgten?«

»Ich! – nein – doch ja, beim Schulmeister sprachen sie noch gestern Abend davon; der soll des Pastors Tochter und noch so eine andere Mamsell angefallen, und der gerade dazu gekommene Jäger auf ihn geschossen haben; nachher meinten sie, wär' er hier dem Dorfe zu geflüchtet, sie sind aber von seiner Spur abgekommen. Soviel weiß ich, erwischt ist er noch nicht – aber weshalb fragst Du?«

»O um Nichts – ich dachte nur gerade an ihn – komm Vater, wir wollen hier fortgehn, die Kirche ist aus, und die Leute kommen den Berg herauf.«

Sie stand auf und schritt langsam, unter den Obstbäumen hin, den Garten hinab, als ihr der Vater noch nachrief.

»Lauf aber nicht weit – der Wirth hat uns auch heute Mittag einen Teller warme Suppe versprochen – das geht mit ein.«

Sie nickte nur schweigend, daß sie es gehört, und verschwand dann durch die kleine Pforte, die hinaus auf den Hügel führte, der Musikant aber, in den Gedanken an die Suppe vertieft, und nur einen sehnsüchtigen Blick nach der Thurmuhr werfend, wie lange Zeit er bis zum Empfang derselben noch etwa zu warten habe, schritt langsam am Wirthshaus vorbei in's Dorf hinein, und summte dabei leise vor sich hin:

 
»Es strebt die Seele himmelwärts,
Hinauf, hinauf, zu höh'rer Sphäre,
O Gott, wie wollt' ich dichten, Herz –
Wenn ich nicht manchmal hungrig wäre!«
 

Neuntes Kapitel.
Die Schule

Der Nachmittagsgottesdienst war vorüber, Schulmeister Kleinholz hatte an Pastors Statt Betstunde gehalten, die dafür bestimmte Abtheilung der Schuljugend die Kirche ausgelauten, und aus dem »Stadtviertel« sowohl, wie aus dem Orte selbst belebten, des reizenden Tages sich freuend, Spaziergänger die Wege und Hänge, die nach dem Rauschenbett hinabliefen und die reizende Aussicht über das frühlingslichte Thal gewährten. Nur in der Schule saßen die Bewohner derselben noch in ihrer Sonntagsruhe um den weißgescheuerten Tisch herum, auf dem die braunglänzende Kanne mit den blaugeblümten Tassen und den blankgeputzten zinnernen Löffeln prangte, und den nicht asiatischen, sondern mehr vaterländischen Duft von gebrannten Möhren (die nichtsdestoweniger den fremdländischen Namen Kaffee trugen) zur Decke emporqualmte, daß er in den freundlichen Sonnenstrahlen, die schräg durch das geöffnete Fenster hereinfielen, allerlei wunderlich phantastisch wechselnde Figuren und Gestalten bildete.

Wenn aber selbst Bediente und Lakaien, ja sogar das Gesinde der Ritter- und Bauergüter ihre eigene Stube haben, wo sie nach des Tages Last und Arbeit zusammenkommen können und dem lästigen Gewirr enthoben sind, so war der Schulmeister, den die Gemeinde von Horneck direct, das ganze Land aber indirect einen Theil seiner heranwachsenden Bevölkerung mit dem Theuersten, was er besitzt, mit Geist und Herz, vertraut und übergeben hatte, kein solcher Raum angewiesen, in dem er wenigstens menschlich existiren konnte.

Der Schulmeister von Horneck war mit seiner ganzen Häuslichkeit einzig und allein auf die allgemeine Schulstube beschränkt.

Außer dieser besaß er, zu seiner eigenen Verfügung gestellt, nur ein kleines, kaum an Raum hinlängliches Käfterchen, wo er mit den Seinen, mit all seinen Kindern schlafen konnte – ein anderer, ebenfalls unter das Dach gedrückter und noch viel kleinerer Raum konnte dem Hülfslehrer angewiesen werden, und die dunstige Schulstube, die überdies so feucht lag, daß alle zwei Jahre neue Dielen gelegt werden mußten,1 war Wohn-, Studier- und Kinderstube des armen Schulmeisterleins. Der Pastor hatte hinlängliche Räumlichkeit, ja, ihm ist sogar im Gesetz ein Platz zur Studierstube ausdrücklich bestimmt; daß aber der Lehrer, der sich doch auf seine Stunden ebenfalls, und eigentlich mehr noch vorbereiten muß als der Pastor auf die allwöchentliche – Gott weiß am Besten wie oft schale und wässerige – Predigt – daß dieser, sage ich auch, ein Zimmer haben sollte, in dem er ungestört von Kinderlärm existiren, wo er die kurze Zeit wenigstens, während er keinen Unterricht giebt, eine reine, gesunde Luft athmen müsse, um nicht erst körperlich und dadurch endlich auch geistig zu Grunde zu gehen, das scheint den Herren bis jetzt keineswegs eine dringende Nothwendigkeit gewesen zu sein. Ich weiß allerdings recht gut, daß es in den meisten Schulwohnungen wirklich der Fall ist, aber nicht geringere Schmach trifft deshalb, wenn das auch nur an einem einzigen Orte geduldet werden konnte, die, deren Aufsicht dort die Bildung der Jugend anvertraut worden.

Wenn auch Hennig besonders darauf sah, daß die Stube fortwährend gelüftet wurde, und Lieschen das Ganze so reinlich hielt, wie es nur möglicher Weise gehalten werden konnte, der eigenthümliche Dunst, der zuerst von den feuchten Dielen ausging, und dann überhaupt auch einer Schulstube immer eigen ist, konnte durch alle Vorkehrungen und Anstrengungen nicht abgehalten, oder wenn er sich gebildet hatte – entfernt werden – die Brust vermochte in der schweren Atmosphäre nicht frei zu athmen, und nur die Gewohnheit war im Stande, eine Existenz an solchem Orte einigermaßen erträglich zu machen.

Die Ecke hinter dem Ofen diente der ganzen Familie, wie auch dem Hülfslehrer, der in seinem Schlafkäfterchen keinen Raum hatte, einen Arbeitstisch aufzustellen, zum gewöhnlichen Aufenthalte, und nur wenn Hennig etwas recht Nothwendiges zu arbeiten hatte, was eben unten nicht möglich war, dann ging er hinüber zum Diaconus, der ihm das erlaubt hatte, und benutzte dessen freundlich sonniges Stübchen.

Daß aber die arme Schulmeisters Familie unter solchen Verhältnissen von einer bequemen und nur einigermaßen freundlichen Wohnlichkeit absehen mußte, versteht sich von selbst. Die sämmtlichen Möbeln, die sie hier möglicher Weise aufstellen konnten, bestanden in einer großen Kommode, die zugleich zum Bücherschrank und zur Speisekammer diente, in drei Holzstühlen, einem festen Tisch von Eichenholz und einem in der Ecke befestigten abgerundeten Bret, auf dem eine grüne Glasflasche mit hineingestecktem halb niedergebrannten Talglicht und ein irdener Wasserkrug standen. In diesem engen Raume, der von der allgemeinen Schulstube gerade auf dieselbe Art geschieden war, wie man wüste Territorien und Länder von einander scheidet – durch eine gedachte Linie – lebte Vater Kleinholz mit sieben lebendigen, regen, muntern und durch Lieschen's aufopfernden und nimmer rastenden Fleiß auch reinlich gehaltenen Kindern. Seine zweite Frau, die Mutter seiner Kinder, hatte er vor wenigen Sommern zu Grabe getragen.

Vater Kleinholz lebte dort, sagte ich, d. h. er existirte – aber wie? – Auf welche Art wurde ein Leben erhalten, das von einer ganzen Gemeinde bestimmt war, die Jugend zu braven, wackeren und tüchtigen Gliedern der menschlichen Gesellschaft heranzubilden?

Ursprünglich war der ganze Gehalt, den der Mann für seine Leistungen als Schulmeister, Organist, Kirchner oder Küstner und Glöckner bezog, Einhundert und funfzig Thaler gewesen – und es ist das nicht etwa eine der schlechtesten Stellen unseres Vaterlandes, denn sie gehen bis zu hundert und zwanzig Thaler jährlich, ja wohl noch tiefer hinunter. Papa Kleinholz gehörte aber zu den wenigen Menschen, die außer dem Nothwendigsten, keine Bedürfnisse kennen. Mit wenig Kenntnissen allerdings ausgestattet, machte er aber auch dafür wenig Ansprüche, schien zufrieden, wenn er so viel hatte, wie der geringste Tagelöhner zum Leben brauchte (und auf mehr konnte er mit seiner großen Kinderzahl auch kaum rechnen) und that seine Pflicht, so viel das in seinen Kräften stand und mit so freudigem Eifer wie nur irgend ein anderer Schulmeister im weiten Lande. Die Kinderzahl im Dorfe nahm aber in demselben Verhältnisse fast zu, als seine Kräfte abnahmen, es wurde deshalb nöthig, ihm wenigstens einen Hülfslehrer zu geben, und zu der Zeit und gleich nach seiner Frau Tod war Hennig hierher berufen worden.

Die Stelle selbst trug jedoch nur 150 Thaler, die Regierung legt in solchem Falle Nichts hinzu, die Gemeinde kann es nicht, und das, was der ganzen Gemeinde als unmöglich zugestanden wird – muß der arme Schullehrer mit seiner großen Familie und seinen 150 Thalern allein bestreiten. Papa Kleinholz hatte an den Hülfslehrer Hennig 40 Thaler abzugeben und ihn in Kost und Logis zu nehmen.

Von dieser Zeit an begann eine schwere sorgenvolle Zeit für den armen alten Mann, und sie wäre wohl noch viel schwerer und sorgenvoller geworden, hätte er an Hennig nicht einen so wackeren und gutmüthigen Gehülfen gefunden, der wirklich Alles that, was in seinen Kräften stand (wenn das auch noch so wenig sein mochte) ihm seine trübe Lage zu erleichtern. Der Druck des ihm vorgesetzten Geistlichen lag damals auch sehr gewichtig auf dem armen, so schon genug geplagten Greis, das aber empfand er weit weniger als vielleicht mancher Andere an seiner Stelle. Aufgewachsen im alten Zwang und an die fast knechtische Ehrfurcht gegen den geistlichen Vorgesetzten gewöhnt, fühlte er nicht das oft Demüthigende und Unwürdige einer solchen Behandlung und freute sich nur, wenn ihm einmal ein wohlgefälliges Lächeln, ein Wort der Zufriedenheit – und wie selten wurde das dem armen alten Manne – für unausgesetztes Mühen und Leiden lohnte.

Nur das eine machte ihm manchmal Sorge und trübte den sonst so klaren Blick, wenn er in die Zukunft hinüberschauen wollte – der Gedanke an seinen Tod, und was dann aus den Seinen werden sollte, oder – das noch fast Schlimmere – wenn er die Zeit überleben würde, in der er wirken und schaffen konnte, und nun – emeritirt, das heißt mit einem Drittel seines jetzigen Gehaltes, also mit funfzig Thalern jährlich – in Ruhestand versetzt worden wäre – Funfzig Thaler und sieben Kinder – selbst der alte geduldige Mann schüttelte bei dem Gedanken den Kopf und es kam ihm dann manchmal vor, als ob sein Stand doch ein recht schwerer und keineswegs hinlänglich und ausreichend belohnender sei. Doch vertraute er auch in der Hinsicht wieder vollkommen auf eben seinen Vorgesetzten, denn Pastor Scheidler hatte ihn mehr als einmal und zwar unaufgefordert versichert, er würde später, wenn er, der Schulmeister, einmal nicht mehr so recht ordentlich fort könnte, Alles thun, was in seinen Kräften stehe, ihn zu unterstützen – und was stand nicht Alles in den Kräften eines so einflußreichen Mannes – oho, für Papa Kleinholz war hinreichend gesorgt, der brauchte sich keinen unnöthigen und unzeitigen Kummer zu machen.

Diese stille, anspruchslose hoffende Zufriedenheit sprach sich denn auch nicht allein in seinem Wesen und Charakter, sondern auch in seiner ganzen sonstigen Umgebung vollkommen und deutlich aus. Selbst das kleine Winkelchen, was ihm in der dunstigen Schulstube zum eigenen Aufenthaltsort gelassen worden, war mit den wenigen Mitteln, die ihm zu Gebote standen, ausgestattet, ja ausgeschmückt. Auf der breitbauchigen Kommode – wahrscheinlich einem alten Erbstück vergangener Zeiten – stand in der Mitte ein großer Pokal aus gegossenem Glas, ein Hochzeitsgeschenk seiner Gemeinde; daneben lehnten in zwei langen Biergläsern (von denen das eine aber gesprungen und mit Bindfaden wieder gebunden war) zwei lange braunfedrige Schilfblüthenbüschel und über dem Ganzen hing ein breiter Kranz von gelben und rothen Strohblumen, mit einem großen weißen K in seiner Mitte.

Ein kleiner Spiegel in roth lackirtem Rahmen, der die ihm anvertrauten Gesichter auf das Scheußlichste entstellt zurückgab, vollendete den ganzen Zierrath des sonst in jeder Beziehung ungemüthlichen Raumes, und selbst der morsche, mit zerrissenem Lederwerk überzogene alterschwache Sorgenstuhl des Papa Kleinholz vermochte nur wenig dazu beizutragen, diesem Orte auch das Aussehn zu geben, als ob er wirklich dazu bestimmt sei, einem Manne zur bleibenden Stätte zu dienen, von dem man als Lehrer jedenfalls Bildung erwarten und verlangen konnte.

Papa Kleinholz saß in diesem Sorgenstuhle – neben ihm auf dem schmalen Tische dampfte seine zweite Tasse Kaffee, in den er heute, als an einem Sonntage, von dem wirthschaftlichen Lieschen auch Sahne bekommen hatte (welcher Luxusartikel sich übrigens keineswegs auf den übrigen Theil der Familie mit ausdehnte) und sein Blick hing sinnend und ernst an dem verblichenen, wohl schon Jahre alten Kranz, der sicherlich irgend einen der wenigen und bescheidenen Freudentage in sein Gedächtniß zurückrief, die eine frühere Zeit für ihn gehabt, denn jetzt, armer alter Mann, wo Du eigentlich den Lohn Deines jahrelangen Mühen und Fleißes erndten solltest, jetzt lag das Leben trüb und traurig vor Dir und seine Rosen blühten nur in der Vergangenheit.

Der Hülfslehrer Hennig stand mit Lieschen an dem einen Fenster, das auf den schmalen betretenen Pfad nach der Pfarrwohnung hinaussah, und das stets muntere lebensfrohe Mädchen – lebensfroh in ihrer freudigen Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zukunft – war emsig bemüht, dem, besonders seit einigen Tagen auffällig ernsten und fast schwermüthigen jungen Mann etwas aufzuheitern und womöglich auch die Ursache seines Trübsinns nicht erst zu erfahren – nein, die wußte sie, wie wir früher gesehen haben, schon lange – nur von seinen eigenen Lippen und mit seinen eigenen Worten zu hören.

Hennig blieb aber still und schweigsam, antwortete ihr auf ihre Fragen nur einsylbig und schien überhaupt viel lieber seinem eigenen Nachdenken überlassen zu bleiben, als diesem, und damit auch vielleicht den zugleich heraufbeschworenen Bildern und Phantasien entzogen zu werden. Er hielt ein Zeitungsblatt, das er vorher gar aufmerksam wohl drei bis vier Mal durchgelesen, in der Hand.

Die Kinder spielten draußen auf dem sonnigen Plane, bauten (denn Herr Hennig hatte ihnen das in den letzten Stunden ausführlich erklärt und beschrieben, wie es jetzt in den großen Hauptstädten Deutschlands hergegangen sei) aus Trögen, Bänken, Sägeböcken und Bretstücken Barrikaden und Festungen und stürmten diese, wenn kaum errichtet, nach Herzenslust.

Da klopfte es an die Thür der Schulstube, und auf das rasche »Herein« öffnete sie Pastors Köchin, die gerade aus der Küche vom Aufwasch zu kommen und in größter Eile zu sein schien, nur eben weit genug, um in ihrer derben, aber nichtsdestoweniger freundlichen Art hereinrufen zu können:

»Gott griß Uech mitenanger – der Schulmeester sulle doch mit 'em Herrn Hennig uffn Ogenblick nach'm Herrn Pastor 'riber kommen, er hätte emm was ze sagen.«

Und ohne weitere Antwort abzuwarten, und überzeugt, daß sich die Erfüllung der Aufforderung ganz von selbst verstände, drückte Rieke die Thür wieder in's Schloß, und lief spornstreichs zu Hause zurück, um dort mit ihrer Arbeit bei Zeiten fertig zu werden, und heute Abend den angekündigten Tanz ja nicht zu versäumen.

»Zum Herrn Pastor?« sagte Kleinholz und setzte verwundert die Kanne nieder, die er eben gehoben hatte, seine dritte und letzte Tasse einzuschenken – »ich denke, der ist in die Stadt gefahren, wozu hätte ich denn sonst heute Nachmittag in der Kirche lesen müssen?«

»Der Herr Pastor wird wohl den Nachmittag ein Bischen geschlafen haben,« sagte da Lieschen – »Carl warf sich die Nacht so im Bette herum, und wie ich aufstand, sah ich drüben in der Pfarre noch Licht – der Strahl fällt hinüber auf das gegenüber liegende Scheunendach und man konnte es von oben aus deutlich erkennen – wahrscheinlich ist er spät aufgeblieben, um seine Predigt zu studieren.«

»Was werden wir denn da nur sollen?« sagte Papa Kleinholz, und stand etwas ängstlich von seinem Stuhle auf, »ich weiß doch nicht, daß etwas vorgefallen wäre.«

»Aber, lieber Vater, so trink doch nur erst deinen Kaffee,« bat Lieschen, »er wird Dir ja ganz kalt bis Du wieder herüber kommst, und gewärmt schmeckt er doch auch nicht.«

»Nein, der Herr Pastor wartet,« sagte der alte Mann, und schaute sich nach seinem Hute um; »er ist so, wenn auch ohne meine Schuld, böse auf mich.«

»Trinken Sie nur erst Ihren Kaffee, Herr Kleinholz,« bat ihn jetzt aber auch Hennig, »ich gehe keinen Schritt eher aus der Stube – der Pastor mag warten.«

»Ja aber Kinder,« bat der Greis – »ich weiß doch nicht –«

»Ungehorsam wird nicht geduldet,« lachte Lieschen, faßte den Vater an den Schultern und zog den nur noch schwach Widerstrebenden langsam in seinen Stuhl zurück.

»Wenn ich nur wüßte, was er von uns will,« sagte der alte Mann, nachdem er den heißen Trank mit größtem Eifer eine Weile geblasen hatte, bis ihm selbst die Pfeife darüber ausgegangen war – »Sonntag Nachmittag – das ist doch etwas ganz Außergewöhnliches – und wir alle Beide.«

»Machen Sie sich keine Sorge, guter Herr Kleinholz,« lächelte Hennig, als er das ängstliche Gesicht selbst des armen Lieschen bemerkte, das durch des Vaters Angst angesteckt schon nichts Geringeres befürchtete, als eine strenge Strafpredigt, weil ihr Fritz heute auf die Jagd gegangen. Daß ihr Vater und der Hülfslehrer deshalb gar nicht verantwortlich sein könnten, fiel dem armen Kinde nicht einmal ein, es war das Einzige auf der weiten Gotteswelt, was ihr Gewissen drückte, und all' ihre Angst und Sorge um den armen Jungen, ihren Fritz, der ja doch wohl nur geglaubt hatte, seine Schuldigkeit zu thun, lag in dem ängstlich scheuen Blick, den sie auf den Hülfslehrer wandte, als ob sie von dem ihrem Vater an Kenntnissen weit überlegenen jungen Manne, der überdieß in der Residenz erzogen und ein »Städter« war, Trost und Hülfe erwarte.

Doch auch dieser stand jetzt, den Ellbogen gegen die Wand, und die Stirn in seine Hand gestützt, am Fenster, und schaute in trübem Sinnen über das kleine Gärtchen hinaus nach dem fernen Schwarzholz hinüber; ja selbst die Kinder hatten aufgehört zu spielen, als sie Pastors Köchin in die Schulstube gehen sahen, und eine so gedrückte, ängstliche Stimmung herrschte plötzlich in dem noch vor wenig Augenblicken so freundlich stillen Raum, daß sich auch Lieschen nicht mehr widersetzte, als der Vater noch im Aufstehen seine Tasse leerte, die Kanne zurückschob und nach seinem Hute griff.

»Kommen Sie, Hennig, wir wollen doch sehen, was der Herr Pastor von uns will!«

»Ich kann mir's etwa denken,« erwiederte Hennig, während er seinem Beispiel folgte, und langsam zur Thüre schritt.

»Denken?« frug Lieschen schnell, wurde aber plötzlich feuerroth und schwieg, Hennig, der ihr Erröthen jedoch nicht bemerkte, sagte halb lachend:

»Eine Ermahnung wird's sein, uns, als würdige Diener der Kirche, von der politischen Bewegung der Gegenwart fern zu halten – nicht daran zu denken, uns von unserer Mutter – der Kirche nämlich – los zu sagen, wie das gottlose Menschen in der Welt draußen gethan, und, wie bisher, liebe folgsame, geduldige Schaafe zu sein – unter unserem Hirten, dem Herrn – das wird's sein, was er uns zu sagen wünscht.«

»Ja aber solche Sachen wollen wir gar nicht«, lächelte Papa Kleinholz schon bei dem Gedanken an einen derartigen Frevel – »Du lieber Gott, wir sind hier zufrieden, wenn uns die Menschen nur in Ruhe lassen, wir selber wollen gern nicht mit Ihnen anbinden, nicht wahr, Hennig?«

»Was hülfe es uns auch, – was hülf' es dem Einzelnen?« sagte Hennig mit tiefem schmerzlichen Seufzer, »die Stimme eines armen Dorfschulmeisters würde verhallen, wie eine Stimme in der Wüste, und – wer weiß, ob unser Loos nicht nachher noch am Ende gar ein schlimmeres, gedrückteres würde, – aber kommen Sie, kommen Sie, – wir werden ja hören.«

Die Männer schritten rasch der Pfarrerwohnung zu, Lieschen aber trat an's Fenster, von wo sie den Weg dorthin überschauen konnte, und so lange sie im Stande war, ihnen mit den Augen zu folgen, geschah das, als sie aber um die Kirche herumgebogen waren, schlich sie wieder zurück zu ihrem Nähplätzchen, wo der Holunder schon seine frischen Blätter gegen die Scheiben drückte, stützte da das kleine Köpfchen in die Hand, und sann und sann, und ward endlich sogar unwillig über sich selbst, daß sie gar nicht heraus bekommen konnte, weshalb sie eigentlich heute nur so traurig und betrübt wäre.

In des Pfarrers Studierstübchen, wo indessen die Papiere und Bücher wieder mit manchem schweren Seufzer, und mancher leise, ganz leise geflüsterten, aber deshalb nicht weniger herzlich gemeinten Verwünschung, geordnet waren, saß in der einen Ecke des Sophas der Herr Pastor Scheidler, in der anderen, aber wie aus ehrerbietiger Scheu auf der kleinsten, unbedeutendsten Ecke, die sein Gewicht kaum noch zu tragen im Stande war, Papa Kleinholz, der Schulmeister. Vor dem Tisch dagegen, auf hingerücktem Stuhl, Hennig, und am Fenster lehnte, ein Buch durchblätternd, ohne dem Inhalt jedoch viel Aufmerksamkeit zu schenken, der Diaconus.

»Lieber Schulmeister,« sagte endlich der Pastor, nachdem die ersten höflichen Begrüßungen und Gesundheitsfragen vorüber waren, und er den Männern jedem eine Cigarre angeboten hatte, die sich der Diaconus gleich am Feuerzeug anbrannte, während sie die beiden Schullehrer unangezündet in der Hand behielten – »ich hab Sie blos rufen lassen, um einmal ein paar Worte mit Ihnen und Herrn Hennig über die Tagesfragen, die uns denn doch immer dringender an's Herz gelegt werden, zu sprechen. Sie haben sicherlich schon über das neue Verhältniß nachgedacht, lieber Kleinholz, das mein' ich, was da entstehen wird, wenn man Kirche und Schule von einandergerissen hat, wie es die Neuerer so gerne heut' zu Tage wollen, und wie selbst in letzterer Zeit in Ihrem eigenen Stande – ich will nur Kell in Leipzig nennen – Stimmen laut geworden sind, die ihrer Collegen Herzen für diese angebliche Freiheit zu entflammen suchen – Sie haben sicherlich, sag' ich, schon darüber nachgedacht?«

»Ich? – Bitt' um Verzeihung, noch im Leben nicht,« rief Vater Kleinholz so rasch, und in so augenscheinlicher Verlegenheit, daß sich der Diaconus, ein Lächeln auf den Lippen, ab und dem Fenster zuwandte, und Hennig blutroth – aus Scham für seinen alten Freund – wurde.

»Das wäre in der That viel,« lächelte freundlich, die Hände dabei gefaltet, und die beiden Daumen fest gegeneinander gestemmt, der Pastor – »sehr viel, und ein seltenes Beispiel für unsere aufgeregte Zeit; – aber Sie doch wohl dagegen desto mehr, Herr Hennig,« und sein forschender Blick haftete, unter den kurzen borstigen Brauen vor, scharf und beobachtend auf dem Hülfslehrer.

»Allerdings Herr Pastor, kann ich nicht läugnen, daß mich die Sache, besonders in den letzten Tagen viel beschäftigt hat«, sagte Hennig, und rückte dabei auf dem Stuhl immer noch etwas verlegen hin und her.

»Sind Sie von selbst darauf gefallen?« frug der Pastor hingeworfen –

»Ja und – nein« erwiederte Hennig – »ja, denn schon seit längerer Zeit, seit einem Jahr wohl – eigentlich seit ich hier bin, hat mich der Gedanke an eine mögliche Selbstständigkeit der Lehrer erfüllt; ich dachte mir immer ein Lehrer sei doch eben – neben dem Geistlichen – das Höchste auf der weiten Gotteswelt, denn durch ihn, durch sein Herz, durch seinen Geist sollte die heranwachsende Generation, von der der Staat, die Welt einst Segen oder Fluch zu erndten habe, gebildet werden; in seiner Hand liegt, ich möchte sagen, fast das Schicksal der jungen Erdenbürger, die er zu edlen Menschen heranziehen, oder – vernachlässigen und dadurch verderben kann.«

»Ja ja, sehen Sie, mein junger Freund,« fiel ihm hier der Pastor, wohlgefällig dabei mit dem Kopfe nickend, in's Wort, »sehen Sie, da kommen wir gerade auf das Kapitel, auf das ich Sie eigentlich haben wollte, das, wie Sie das ganz richtig, ganz vortrefflich schildern, würde der eintretende Zustand der Schule, das Verhältniß des Lehrers zu seinen Kindern sein, wenn die Schule getrennt von der Kirche da stände, oder – mit anderen Worten, der Oberaufsicht der Geistlichkeit, die eben dieses Wirken überwacht, entzogen wäre, in den Händen jedes einzelnen Lehrers würde dann, ich möchte sagen, das Schicksal einer ganzen Gemeinde liegen, und Väter und Mütter dürften keine Nacht ruhig schlafen, aus Furcht, der Lehrer, der jetzt keinem Menschen weiter Rechenschaft schulde, verderbe in der Schule ihr einziges Kind, und schicke es nachher, verwahrlost an Leib und Seele ihnen wieder zu Hause.«

Der Diaconus trommelte an der Fensterscheibe und sah hinaus.

»Ich weiß doch nicht,« fuhr Hennig, durch die Sache selbst etwas wärmer werdend, fort, »ich weiß doch nicht, ob gerade die Oberaufsicht des Geistlichen das zu verhindern im Stande ist; ja, ob es in unseren jetzigen Verhältnissen nicht den Lehrer gerade eher einschläfert, und gleichgültiger gegen seine Erziehungsresultate macht, als es der Fall wäre, wenn auf ihm allein die Verantwortung läge, er allein aber auch die Ehre davon hätte. Jetzt nimmt der Geistliche die Kinder in die Schule auf, und entläßt sie wieder, die Censur kommt ebenfalls vom Geistlichen, der auch die Oberaufsicht der Klassen führt, und von dem Kinde natürlich mit weit höherer Ehrfurcht betrachtet wird, als selbst sein Lehrer, und ich muß aufrichtig gestehen, daß in meiner Brust selber oft die Frage aufgestiegen ist – müssen bei dem Kinde nicht Zweifel entstehen, wem es eigentlich seinen Unterricht zu verdanken habe, und kann es dann die herzliche Dankbarkeit gegen seinen wirklichen Lehrer bewahren, die diesen doch allein in der weiten Gotteswelt, für all' die Noth und Sorge, für all' die Entbehrungen und Aufopferung die ein armer Dorfschullehrer gezwungen ist zu tragen, entschädigen kann?«

»Hm – hm, mein guter Herr Hennig,« sagte kopfschüttelnd und mit einem eigenen Ausdruck in den Zügen, der Pastor, »Sie scheinen mir da die neuen Ideen schon ganz tüchtig eingesogen zu haben – die Saat ist bei Ihnen auf fruchtbaren Boden gefallen, darf man fragen, was den ersten Anlaß dazu gegeben hat?«

Zu jeder anderen Zeit würde Hennig, der doch noch einen tiefgewurzelten Respect vor seinem geistlichen Vorgesetzten im Herzen trug, scheu vor dem fast strengen Blicke des frommen Mannes zurückgebebt sein, und dann hätte ihm auch nicht die Todesangst entgehen können, die bei solchen frevelnden Worten in den stieren, bleichen Zügen des alten Schulmeisters lag, denn der alte Mann saß auf seiner äußersten Sophakante gerade so, als ob es rothglühendes Eisen, und nicht weichgepolsterte Pferdehaarkissen gewesen wären, die er unter sich fühlte. Hennigs Gedanken schienen aber mit seinen letzten Worten auch einen ganz anderen Flug genommen zu haben – starr und nachdenkend schaute er, weder die drohenden Anzeigen in des Pastors, noch die flehenden in seines Seniors Angesicht bemerkend, vor sich nieder, und wurde erst durch die directe Frage des ersteren wieder zu sich selbst gebracht. Rasch richtete er sich empor und sagte, an Papa Kleinholz vorbei nach dem Diaconus, der noch immer am Fenster stand und hinaussah, deutend:

»Den ersten Anlaß gaben Gespräche mit meinem Freunde –«

»Mit mir?« rief der alte Schulmeister, und sprang über das Fürchterliche solcher Beschuldigung entsetzt, von seinem Sitze auf.

»Mit Herrn Brauer,« fuhr Hennig, den Greis beschwichtigend, fort, »den zweiten, stärkeren aber erst in der That heute Morgen, und zwar durch einen Artikel der letzten Nummer der sächsischen Schulzeitung von J. Melde geschrieben, und Aufmunterung betitelt.«

»Sie haben die Zeitung bei sich?« frug der Pastor mit wieder ganz freundlichem aufmunternden Lächeln, das nur dem alten Kleinholz unheimlich vorkam, weil er allein von allen Uebrigen den vorigen Zornesblick aus den nämlichen Augen blitzend, gesehen hatte.

Hennig holte als Antwort das Papier aus der Tasche, und überreichte es dem Pastor, dieser schlug es auf; ein mit Bleistift bezeichneter Satz fiel ihm vor allen Dingen in die Augen, und er las:

»Kann Deutschland frei werden, ohne eine freie Volksschule? Kann das deutsche Volk stark und einig werden ohne eine freie Volksbildung? Können sich die freien Institutionen, welche unsere freisinnigen Fürsten gaben, dauernd erhalten, ohne eine gediegenere Volksbildung? Das sind Fragen, die insonderheit den deutschen Lehrerstand erfüllen sollen.«

»Die Volksbildung kann und darf nicht mehr einseitig und klerikal betrieben, die Lehrer können und dürfen nicht mehr wie Kinder bevormundet und bemaßregelt werden. Die Schule soll und darf nicht mehr als Magd betrachtet und behandelt werden; soll anders der große, himmelanstrebende Bau der deutschen Volksfreiheit nicht wie ein Haus auf Sand gebaut, zusammenstürzen.«

»Ja ja,« sagte er, während er die vorher aufgesetzte Brille wieder abnahm, und neben das Papier legte – »das klingt nicht übel, und ich kann mir denken, wie es durch sein bestechendes Aeußere junge Leute wie Sie sind, lieber Hennig, mit fortreißen mag. Glauben Sie denn aber wirklich, daß uns Geistlichen etwas daran gelegen wäre, die Schule mit der Kirche eng verbunden zu halten, wenn wir es nicht der guten Sache wegen thäten? Glauben Sie wirklich, daß die Schule ohne die Kirche fort bestehen kann? – Sehen Sie, lieber Hennig,« fuhr er fort, ohne dem jungen Manne Zeit zu einer Antwort zu lassen: »Das sind eben Fragen, die dem Publicum hier vorgelegt werden – ich will nicht sagen, um es irre zu machen, aber doch etwa mit demselben Erfolge; Deutschland kann allerdings nicht ohne freie Volksschule – frei werden, wenn Sie es denn einmal so nennen wollen, das deutsche Volk eben so wenig ›stark und einig‹ ohne freie Volksbildung sein, und ebenso gehört eine gediegene Volkserziehung dazu, die Völker der Gaben werth zu machen, die sie bis jetzt von ihren gnädigen Herren und Fürsten erhalten haben. Diese drei Fragen will ich Ihnen also von Herzen gern, und ganz in Ihrem, wie in des Schreibers Sinn, mit nein beantworten, nun aber beweisen Sie mir einmal, daß wir keine freie Volksschule haben; daß unsere freie Volksbildung gehemmt sei, und daß uns nicht Alles freistehe, was wir als vernünftige Menschen thun wollen und können, das Volk gediegener zu bilden? – Hab' ich z. B. Ihrem von Ihnen selbst entworfenen Schulplane je etwas in den Weg gelegt? Hab' ich mich hineingemengt, was Sie den Kindern in Geschichte und Geographie, in freien Ausarbeitungen und Verstandesübungen lehrten? – nie – nur das für den jungen Geist Gefährliche half ich aussondern, und das Erz reinigte ich mit Ihnen von den Schlacken; unsere Schule ist frei, denn daß der Geistliche als der Vorstand derselben dasteht, scheint mir, als Einwirkung auf die Sache selbst, nur von geringer Bedeutung. Uebrigens, und um Ihnen zu beweisen daß ich Verbesserungen wie sie wirklich das Wohl der Schule befördern können, keineswegs feindlich gesinnt bin, habe ich sogar selber schon darauf gedacht eine Aenderung in diesem, wie Sie sagen für den Schullehrerstand drückenden Verhältniß herbeizuführen und den sogenannten Uebelstand dadurch vollkommen abzuschaffen – doch davon später ein mehres. Für jetzt, mein guter Hennig, erlauben Sie mir, auch Ihnen ein paar Fragen vorzulegen, die nicht in dieser Aufmunterung, wie der Artikel ja wohl überschrieben ist, stehn, vorausgesetzt, daß Sie eine Trennung der Kirche von der Schule wünschen. Diese Fragen sind:

1.Diese Schilderung ist nicht übertrieben, denn noch bis zu diesem Augenblicke findet ganz das nämliche in dem Dorfe Roitzsch bei Wurzen statt.
Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
28 eylül 2017
Hacim:
210 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain