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Kitabı oku: «Unter Palmen und Buchen. Erster Band.», sayfa 10

Yazı tipi:

»Und auch Sie wollen nach England zurück?« frug rasch die junge Fremde.

»Gewiß,« rief Burton – »sobald ich nur Nachricht von Hamilton habe. Aber noch heute schreibe ich nach Haus – wie heißen Ihre Eltern, mein bestes Fräulein – was ist Ihr Vater? Halten Sie diese Fragen nicht für bloße Neugierde; es giebt keinen Menschen auf der Welt, der jetzt ein innigeres Interesse an Ihnen nähme, als ich selber.«

»Mein Vater,« sagte Jenny leise, »ist Geistlicher, der Reverend Benthouse in Islington. Vielleicht ist Ihnen der Name bekannt. Er hat viel geschrieben.«

»Das nicht,« sagte Hamilton erröthend, »denn ich muß leider zu meiner Schande bekennen, daß ich mich bis jetzt, und in jugendlichem Leichtsinn weniger mit einer religiösen Lectüre befaßt habe, als ich vielleicht gesollt – aber erlauben Sie, daß ich mir den Namen notire – und jetzt,« sagte er, als er sein Taschenbuch wieder einsteckte, »verlasse ich Sie. Wir dürfen den müßigen Leuten hier im Hotel Nichts zu reden geben – schon Ihrer selbst wegen, aber Sie sollen von nun an auch nicht mehr allein sein. Ich werde augenblicklich ein Kammermädchen für Sie engagiren, die Ihnen zugleich Gesellschaft leisten kann. Junge Mädchen, der englischen Sprache mächtig, sind gewiß genug in Frankfurt aufzutreiben; der Wirth kann mir da jedenfalls Auskunft geben. Keine Widerrede, Miß,« setzte er lächelnd hinzu, als sie sich – wie es schien mit dem Plan nicht ganz einverstanden zeigte – »Sie stehen von nun an, bis ich Sie Ihren Eltern wieder zurückführen kann, unter meinem Schutz, und da müssen Sie sich schon eine kleine Tyrannei gefallen lassen.«

»Aber wie kann ich Ihnen das, was Sie jetzt an mir thun, nur je im Leben wieder danken,« sagte das junge Mädchen gerührt – »womit habe ich das alles verdient?«

»Durch Ihr Unglück,« erwiederte Burton herzlich, indem er ihre Hand an seine Lippen hob, und wenige Minuten später fand er sich schon unten mit dem Wirth in eifrigem Gespräch, um eine passende und anständige Person herbeizuschaffen.

Das ging auch in der That weit rascher, als er selber vermuthet hatte. Ganz unmittelbar in der Nähe des Hotels wohnte ein junges Mädchen, die schon einige Jahre in England zugebracht und – wenn sie sich auch nicht auf längere Zeit binden konnte, doch gern erbötig war, die Stelle einer Gesellschafterin für kurze Zeit zu übernehmen. Mr. Burton führte sie selber der jungen Dame zu, und Elisa zeigte sich als ein so liebenswürdiges, einfaches Wesen, daß ein Zurückweisen derselben zur Unmöglichkeit wurde.

VIII
Hamiltons Rückkehr

Den übrigen Theil des Tages verbrachte James Burton in einer unbeschreiblichen Unruhe, denn immer und immer war es ihm, als wenn er bei seiner jungen Schutzbefohlenen nachfragen müsse, ob ihr nichts fehle, ob sie nicht noch irgend einen Wunsch habe, den er ihr befriedigen könne, und ordentlich mit Gewalt mußte er sich davon zurückhalten, sie nicht weiter zu belästigen.

Am allerliebsten hätte er auch in der Stadt eine Unmasse von Sachen für sie eingekauft, um sie zu zerstreuen oder ihr eine Freude zu machen. Aber das ging doch unmöglich an, denn das hätte jedenfalls ihr Zartgefühl verletzt – er durfte es nicht wagen. Eine ordentliche Beruhigung gewährte es ihm aber, zu wissen, daß das arme verlassene Wesen jetzt jemand habe, gegen den es sich aussprechen konnte, und er begnügte sich an dem Tage nur einfach damit, die Hälfte der Zeit vollkommen nutzlose Fensterpromenade zu machen, denn es ließ sich dort niemand blicken, und die andere Hälfte unten im Haus und auf der Treppe auf und ab zu laufen, um wenigstens ihre Thür anzusehen.

Wenn er es sich auch noch nicht gestehen wollte, so war er doch bis über die Ohren in seine reizende Landsmännin verliebt.

Am nächsten Morgen war er allerdings zu früher Stunde wieder auf, aber erst um zwölf Uhr wagte er es, sich zu erkundigen, wie Miß Benthouse geschlafen hätte.

Sie empfing ihn mit einem freundlichen Lächeln, aber – sie sah nicht so wohl aus wie gestern. Ihre Wangen waren bleicher, ihre Augen zeigten, wenn auch nur leicht schattirte Ringe – sie schien auch zerstreut und unruhig und Burton, voller Zartgefühl, glaubte darin nur eine Andeutung zu finden, daß sie allein zu sein wünsche und empfahl sich bald wieder. Vorher aber frug sie ihn noch, ob er keine Nachricht von Mr. Hamilton erhalten habe, was er verneinen mußte.

Jetzt aber, mit der Furcht, daß sie erkranken könne – und nach all den letzten furchtbaren Aufregungen schien das wahrlich kein Wunder – wich er fast gar nicht mehr von ihrer Schwelle, und der Portier selber, der eigentlich alles wissen soll, wußte nicht aus dem wunderlichen Fremden klug zu werden.

Dieser ruhte auch nicht eher, bis er gegen Abend die neue Gesellschafterin einmal auf dem Gange traf, um sie nach dem Befinden der jungen Dame zu fragen.

»Sie scheint ungemein aufgeregt,« lautete die Antwort derselben – »sie hat keinen Augenblick Ruhe, und wohl zehn Mal schon gesucht mich fortzuschicken, um allein zu sein. Sie ist jedenfalls recht leidend und ich werde eine unruhige Nacht mit ihr haben.«

»Mein liebes Fräulein,« sagte Burton, dadurch nur noch viel mehr beunruhigt – »ich bitte Sie recht dringend, sie nicht einen Augenblick außer Acht zu lassen. Stoßen Sie sich nicht an das geringe Salär, was Sie gefordert haben, es wird mir eine Freude sein, Ihnen jede Mühe nach meinen Kräften zu vergüten.«

»Ich thue ja gern schon von selber, was in meinen Kräften steht,« sagte das junge Mädchen freundlich – »die Dame wird gewiß mit mir zufrieden sein. Verlassen Sie sich auf mich – ich werde treulich über sie wachen.«

So verging der Abend und nur noch einmal schickte Miß Benthouse zu Mr. Burton hinüber, um zu hören, ob er noch keine Nachricht bekommen habe. Er mußte es wieder verneinen und wäre gern noch einmal zu ihr geeilt, aber Elisa sagte ihm, daß sich die junge Dame aufs Bett gelegt hätte, um besser ruhen zu können, und er durfte sie da nicht stören.

Es war zwölf Uhr geworden, und er wollte sich eben zu Bett begeben, als es an seiner Thür pochte. Er öffnete rasch, denn er fürchtete eine Botschaft, daß sich Jennys Krankheitszustand verschlimmert hätte, aber es war nur der Diener des Telegraphenamtes, der ihm – unter dem Namen, mit dem er sich in das Fremdenbuch eingetragen – eine Depesche brachte. Sie mußte von Hamilton sein.

Er hatte sich nicht geirrt. Sie enthielt die wenigen, aber freilich gewichtigen Worte, von Ems aus datirt:

»Ich habe ihn – morgen früh komme ich – Hamilton.«

»Gott sei Dank,« rief Burton jubelnd aus, »jetzt nehmen die Leiden dieses armen Mädchens bald ein Ende.«

Am nächsten Morgen ließ er sich schon in aller Frühe erkundigen, wie Miss Benthouse geschlafen hätte – sie schlief noch, und Elise kam selber heraus, um ihm das zu sagen. Gern hätte er sie auch jetzt die Nachricht wissen lassen, die er noch gestern Nacht durch den Telegraphen bekommen, aber er fürchtete, das durch eine Fremde zu thun – er wollte es ihr lieber selbst sagen, wenn er sie um zwölf Uhr wieder besuchte.

Um die Zeit bis dahin zu vertreiben, frühstückte er unten und las die Zeitungen.

So war endlich die lang ersehnte Stunde herangerückt, und unzählige Mal hatte er schon nach der Uhr gesehen. Er war in sein Zimmer gegangen, um noch vorher Toilette zu machen und wollte eben hinuntergehen, als es stark an seine Thür pochte, und auf sein lautes »Walk in« – diese sich öffnete und Hamilton auf der Schwelle stand.

»Well Sir,« lachte dieser, »how are you?«

»Mr. Hamilton,« rief Burton, fast ein wenig bestürzt über die so plötzliche Erscheinung des Mannes. »Schon wieder zurück? – das ist fabelhaft schnell gegangen.«

»So? beim Himmel! Sie machen gerade ein Gesicht, Sir, als ob es Ihnen zu schnell gegangen wäre,« lächelte Hamilton. »Aber ich habe wirklich Glück gehabt – die Einzelheiten erzähle ich Ihnen jedoch später und nur für jetzt so viel, daß ich ihn in Ems beim Spiel erwischte und ihn dort auch fest und sicher sitzen habe. Mit Ausnahme von etwa zweitausend Pfund, die er verreist oder verspielt, oder zum Theil auch wohl hier seiner Donna zurückgelassen hat, fand sich noch alles Geld glücklich bei ihm, was jetzt unter Siegel bei den Gerichten deponirt ist – Apropos – die Dame haben Sie doch noch hier?«

»Allerdings,« sagte Burton etwas verlegen, »aber Mr. Hamilton, mit der Dame –«

»Machen wir natürlich keine Umstände,« unterbrach ihn Hamilton gleichgültig, »und schaffen sie einfach nach England zurück. Dort mögen die Gerichte dann das saubere Pärchen confrontiren. Mr. Burton, ich gebe Ihnen mein Wort, ich wäre meines Lebens nie wieder froh geworden, wenn ich diesen Hauptlump, diesen Kornik nicht erwischt hätte. Haben Sie denn indessen bei der Person hier etwas gefunden, und hat sie nicht auch etwa Lust gezeigt, durchzubrennen?«

»Mein lieber Mr. Hamilton,« sagte Burton jetzt noch verlegener als vorher – »ich habe – während Sie abwesend waren, eine Entdeckung anderer Art gemacht, die als ziemlich sicher feststellt, daß die – junge Dame an der ganzen Sache vollkommen unschuldig ist.«

»Sie befindet sich doch noch hier im Hotel und in Nr. 7?« frug Hamilton rasch und fast wie erschreckt.

»Allerdings,« bestätigte Burton, »aber nicht als Gefangene. Miss Jenny Benthouse ist die Tochter eines englischen Geistlichen – ihr Vater wohnt in Islington – sie wurde von jenem Burschen unter seinem falschen Namen und unzähligen Lügen entführt, und ich – werde sie jetzt ihren Eltern zurückgeben.«

»So?« sagte Hamilton, der dem kurzen Bericht aufmerksam zugehört hatte, während es aber wie ein verstecktes Lächeln um seine Lippen zuckte – »aber bitte entschuldigen Sie einen Augenblick, ich bin gleich wieder bei Ihnen. Apropos, Sie haben so vollständige Toilette gemacht. Wollten Sie ausgehen?«

»Nein – auf keinen Fall eher wenigstens, als bis wir uns über diesen Punkt verständigt haben.«

»Gut, dann bin ich gleich wieder da« – und mit den Worten glitt er zur Thür hinaus und unten in den Thorweg, wo ein Paar Lohndiener standen.

»Sind Sie beschäftigt?« redete er den einen an.

»Ich stehe vollkommen zu Befehl.«

»Schön – dann haben Sie die Güte und bleiben Sie bis auf weiteres in der ersten Etage, wo Sie Nr. 7 und 6 scharf im Auge behalten. Sollte dort eine Dame ausgehen wollen – Sie verstehen mich – so rufen Sie mich, so rasch Sie möglicher Weise können, von Nr. 26 ab. Sie haben doch begriffen, was ich von Ihnen verlange?«

»Vollkommen.«

»Gut – es soll Ihr Schade nicht sein – der Portier unten braucht übrigens nichts davon zu wissen – und indessen schicken Sie mir einmal einen Kellner mit einer Flasche Sherry und zwei Gläsern und einigen guten Cigarren auf Nr. 26.«

Mit den Worten stieg er selber wieder die Treppe hinauf, horchte einen Augenblick an Nr. 7, wo er zu seinem Erstaunen Stimmen vernahm, und kehrte dann zu Mr. Burton zurück, der mit untergeschlagenen Armen, und offenbar sehr aufgeregt, in seinem Zimmer auf und ab ging.

»Unsere junge Dame da unten scheint Besuch zu haben,« sagte er – »ich hörte wenigstens eben Stimmen in ihrem Zimmer.«

»Bitte, setzen Sie sich, Mr. Hamilton,« bat ihn James Burton, »wir müssen über diese Sache, die das höchste Zartgefühl erfordert, erst ins Klare kommen, nachher ist alles andere, was wir zu thun haben, Kleinigkeit.«

»Sehr gut,« sagte Hamilton – »ah, da kommt auch schon der Wein. Bitte, setzen Sie nur dorthin. Mr. Burton, Sie müssen mich entschuldigen, aber ich habe unterwegs solch nichtswürdiges Zeug von Cigarren bekommen, daß ich eine ordentliche Sehnsucht nach einem guten Blatt fühle – nehmen Sie nicht auch eine? – und ein Glas Wein thut mir ebenfalls Noth, denn ich habe die ganze Nacht keine drei Stunden geschlafen und überhaupt eine abscheuliche Tour gehabt.«

»Und wie erwischten Sie diesen Kornik?«

»Das alles nachher – jetzt bitte erzählen Sie mir einmal vor allen Dingen, welche wichtige Entdeckung Sie hier indeß gemacht haben,« und mit den Worten setzte er sich bequem in einem der Fauteuils zurecht, zündete seine Cigarre an und sippte an seinem Wein.

Mr. Burton nahm ebenfalls eine Cigarre und es war fast, als ob er nicht recht wisse, wie er eigentlich beginnen solle. Aber der Beamte mußte alles erfahren, er durfte ihm nichts verschweigen, schon Jennys wegen, und nach einigem Zögern erzählte er jetzt dem Agenten die ganzen Umstände seines Zusammentreffens mit der jungen Dame, und gerieth zuletzt dabei so in Feuer, daß er selbst die kleinsten Umstände mit einer Lebendigkeit und Wahrheit wiedergab, die er sich selber gar nicht zugetraut hätte.

Hamilton unterbrach ihn mit keinem Wort. Nur den Namen von Jennys Vater ließ er sich genau angeben und notirte ihn, und während James Burton weiter sprach, nahm er Dinte und Feder, schrieb etwas in sein Taschenbuch und riß das Blatt dann heraus. Auf demselben stand nichts weiter als eine telegraphische Depesche, die also lautete:

Burton und Burton, London. Existirt in Islington Reverend Benthouse – religiöser Schriftsteller – ist ihm kürzlich eine Tochter entführt – Antwort gleich. Hamilton.

Mr. Burton dann um Entschuldigung bittend, daß er ihn einen Augenblick unterbreche, stand er auf und verließ das Zimmer. Am Treppengeländer rief er den Lohndiener an.

»Geben Sie diese Depesche an den Portier zur augenblicklichen Besorgung auf das Telegraphenamt. Hier ist der Betrag dafür und das für den Boten. Nichts bemerkt bis jetzt?«

»Nicht das Geringste.«

»Gut – Sie bleiben auf Ihrem Posten.«

Als er in das Zimmer zu Mr. Burton zurückgekommen war, nahm er seinen alten Platz wieder ein und ließ seinen Gefährten ruhig auserzählen, ohne ihn auch nur mit einem Wort darin zu stören. Erst als er vollkommen geendet hatte und der junge Mann ihn mit sichtlicher Erregung ansah, um sein Urtheil über die Sache zu hören, sagte er ruhig:

»Und wissen Sie nun, my dear Sir, welches der gescheuteste Streich war, den Sie in der ganzen Zeit meiner Abwesenheit gemacht haben?«

»Nun?« frug Burton gespannt.

»Daß Sie der jungen Dame eine Gesellschafterin gegeben haben.«

»Ich durfte sie nicht so lange allein und ohne weibliche Begleitung lassen,« rief Burton rasch.

»Nein,« sagte Hamilton, und ein eigenes spöttisches Lächeln zuckte um seine Lippen – »sie wäre Ihnen sonst schon am ersten Tage durchgebrannt, gerade wie ihr Begleiter mir.«

»Mr. Hamilton –«

»Mr. Burton,« sagte Hamilton ernst, »zürnen Sie mir nicht, wenn ich vom Leben andere Anschauungen habe als Sie, glauben Sie einem Manne, der in diesen Fach mehr Erfahrungen gesammelt hat, als Sie vielleicht für möglich halten. Danken Sie aber auch Gott, daß ich gerade Ihnen jetzt zur Seite stehe, denn Sie wären sonst von einer erzkoketten und durchtriebenen Schwindlerin überlistet worden und hätten nachher, außer dem Schaden, auch für den Spott nicht zu sorgen gebraucht.«

»Mr. Hamilton,« sagte Burton gereizt, »Sie mißbrauchen Ihre Stellung gegen mich, wenn Sie unehrbietig von einer Dame sprechen, die gegenwärtig unter meinem Schutze steht.«

»Mein lieber Mr. Burton,« sagte Hamilton vollkommen ruhig – »lassen Sie uns vor allen Dingen die Sache kaltblütig besprechen, denn die Polizei darf, wie Sie mir zugestehen werden, keine Gefühlspolitik treiben.«

»Die Polizei ist gewohnt,« sagte Burton, »in jedem Menschen einen Verbrecher zu suchen.«

»Bis er uns nicht wenigstens das Gegentheil beweisen kann,« lächelte Hamilton – »aber jetzt lassen Sie mich auch einmal reden, denn Sie werden mir zugeben, daß ich Ihrem Bericht ebenfalls mit der größten Aufmerksamkeit gefolgt bin.«

»So reden Sie, aber hoffen Sie nicht –«

»Bitte verschwören Sie nichts, bis Sie mich nicht gehört haben.« Und ohne seines Begleiters Unmuth auch nur im Geringsten zu beachten, erzählte er ihm jetzt seine Verfolgung des flüchtigen Verbrechers, sein Auffinden desselben und dessen Gefangennahme. Er setzte hinzu, daß Kornik, nachdem man die bedeutende Summe von Banknoten und andere hinreichende Beweise für seine Schuld bei ihm gefunden, völlig gebrochen gewesen war und alles gestanden hatte. Ebenso sagte er aus, daß er mit einer jungen Dame, Lucy Fallow, von London geflüchtet sei, obgleich er von dem Raub des Brillantschmucks nichts wissen wollte.

»Und legen Sie den geringsten Werth auf das Zeugniß eines solchen Schurken?« frug Burton heftig.

»Was die Aussage über den Brillantschmuck betrifft, nein,« erwiederte ruhig der Polizeimann, »denn ich bin fest davon überzeugt, daß er darum gewußt hat, und erwartete sogar, denselben bei ihm zu finden. Er fand sich aber auch nicht einmal in der Reisetasche, die der Herr, wie sich später auswies, beim Portier des Kurhauses deponirt hatte. Die Dame hat ihn also noch jedenfalls in Besitz.«

»Aber ich habe Ihnen ja schon dreimal gesagt, daß ich nicht allein ihren Koffer, sondern auch den dieses Kornik bis auf den Boden durchwühlt habe und nicht das geringste Schmuckähnliche hat sich gefunden, als eine Korallenschnur mit einem kleinen Kreuz daran – ein Andenken ihrer verstorbenen Mutter.«

Hamilton pfiff leise und ganz wie in Gedanken durch die Zähne.

»Mein bester Mr. Burton,« sagte er dann, »auf Ihr Durchsuchen der Koffer, in Gegenwart jener Sirene, gebe ich auch keinen rothen Pfifferling – ich werde das Ding selber besorgen.«

»Und ich erkläre ihnen, Mr. Hamilton,« sagte Burton mit finster zusammengezogenen Brauen, »daß Sie das nicht thun werden. Sie haben Ihren Auftrag erfüllt; der Verbrecher ist geständig in Ihren Händen, und meine Gegenwart dabei nicht länger nöthig, so werde ich denn, noch heut Nachmittag, in Begleitung der jungen Dame, die Rückreise nach England antreten.«

»Mit der Vollmacht für ihre Verhaftung in der Tasche,« lächelte Hamilton.

»Diese Vollmachten,« rief Burton leidenschaftlich, indem er die beiden Papiere aus der Tasche nahm, in Stücke riß, und vor Hamilton niederwarf, »sind auf eine Verbrecherin ausgestellt, nicht auf Miss Benthouse. Da haben Sie die Fetzen und jetzt stehe ich frei und unabhängig hier und will sehen, wer es wagen wird die junge Dame zu beleidigen.«

Hamilton erwiederte kein Wort. Schweigend erhob er sich, las die auf den Boden geworfenen Stücke auf, legte sie in ein Packet zusammen und steckte sie in seine Tasche.

»Ist das Ihr letztes Wort, Mr. Burton?« sagte er endlich, indem er vor dem jungen Manne stehen blieb – »wollen Sie sich nicht erst einmal die Sache eine Nacht ruhig überlegen? Bedenken Sie, in welche höchst fatale Lage Sie nur Ihrem Vater gegenüber kämen, – von Lady Clive und den englischen Gerichten gar nicht zu reden – wenn es sich später doch herausstellen sollte, daß Sie sich geirrt haben.«

»Es ist mein letztes Wort,« sagte der junge Mann bestimmt; »denn ich muß meine Schutzbefohlene diesem schmähligen Verdacht entziehen, der auf ihr lastet. Um 4 Uhr 20 geht der Schnellzug nach Köln ab; diesen werde ich benutzen, und es versteht sich von selbst, daß ich auch jede Verantwortung für diesen Schritt einzig und allein trage.«

Hamilton war aufgestanden und ging mit raschen Schritten in dem kleinen Gemach auf und ab. Endlich sagte er ruhig:

»Sie wissen doch, Mr. Burton, welchen Doppelauftrag ich von London mit bekommen habe und wie ich, wenn ich danach handle, nur meine Pflicht thue.«

»Das weiß ich, Mr. Hamilton,« sagte Burton, durch den viel milderen Ton des Polizeimannes auch rasch wieder versöhnend gestimmt, »und ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Ihnen deshalb keinen Groll nachtragen werde. Aber auch mir müssen Sie dafür zugestehen, daß ich – wo mir keine Pflicht weiter obliegt – mein Herz sprechen lasse.«

»Es ist ein ganz verzweifeltes Ding, wenn das Herz mit dem Verstande durchgeht« – sagte Hamilton trocken.

»Haben Sie keine Furcht, daß das bei mir geschieht.«

»So erfüllen Sie mir wenigstens die Bitte,« wandte sich Hamilton noch einmal an den jungen Mann, »den ersten Schnellzug nicht zu benutzen und den Abend abzuwarten. Ich habe vorhin nach London telegraphirt – warten Sie erst die Antwort ab, Mr. Burton; es ist auch Ihres eigenen Selbst wegen, daß ich Sie darum ersuche.«

»Ich bin alt genug, Mr. Hamilton,« lächelte James Burton, »auf mein eigenes Selbst vollkommen gut Acht zu geben. Es thut mir leid, Ihren Wunsch nicht erfüllen zu können, denn mir brennt der Boden hier unter den Füßen. Um 4 Uhr 20 fahre ich und werde dann daheim meinem Vater Bericht abstatten, mit welchem Eifer und günstigem Erfolg Sie hier unsere Sache betrieben haben. In London hoffe ich Sie jedenfalls wiederzusehen.«

Es lag eine so kalte, abweisende Höflichkeit in dem Ton, daß Hamilton die Meinung der Worte nicht falsch verstehen konnte: Mr. Burton wünschte allein zu sein und Hamilton sagte, ihn freundlich grüßend:

»Also auf Wiedersehen, Mr. Burton,« und verließ dann, ohne ein Wort weiter, das Zimmer.

IX
Die Catastrophe

James Burton sah nach seiner Uhr – es war schon fast zwei geworden, ohne daß er Jenny gesehen – was mußte sie von ihm denken? Aber jetzt konnte er ihr auch gute Nachricht bringen, und ohne einen Moment länger zu säumen, griff er nach seinem Hut und eilte hinab.

Auf dem Gang wanderte ein Lohndiener hin und her, der stehen blieb, als er auf die Thür zuging. Er hielt aber einen Moment davor, ehe er anklopfte, denn er hörte eine ziemlich heftige Stimme, die in Aerger zu sein schien. War das Jenny? – hatte vielleicht Hamilton gewagt? – er klopfte rasch an. Es war jetzt plötzlich alles ruhig da drinnen. Da ging die Thür auf und Elise schaute heraus, um erst zu sehen wer klopfe. Sie öffnete, als sie den jungen Mann erkannte.

Jenny stand an ihrem Koffer, emsig mit Packen beschäftigt, als er das Zimmer betrat, und erröthete leicht, aber sie begrüßte ihn desto freundlicher und gab auch über ihr Befinden hinlänglich befriedigende Antwort.

Elise zog sich in die Nebenstube zurück und Jenny frug jetzt, mit ihrem alten, gewinnenden Lächeln:

»Und so lange haben Sie mich auf Ihren Besuch warten lassen? Ich wußte vor langer Weile gar nicht, was ich angeben sollte und habe deshalb meine Sachen wieder zusammengepackt.«

»Aber nicht meine eigene Unachtsamkeit hielt mich von Ihnen entfernt, Miss Jenny,« sagte Burton herzlich, »sondern eine wichtige Verhandlung, die ich mit unserem Agenten hatte. Mr. Hamilton ist zurückgekehrt.«

»In der That?« sagte die junge Dame, aber jeder Blutstropfen wich dabei aus ihrem Gesicht, und so vielen Zwang sie sich anthat, mußte sie doch die Stuhllehne ergreifen, um nicht umzusinken.

»Aber weshalb erschreckt Sie das?« sagte Burton erstaunt. »Die Erinnerung an jenen Elenden, den jetzt seine gerechte Strafe ereilen wird, mag Ihnen peinlich sein, aber sie darf nie wieder als Schreckbild vor Ihre Seele treten.«

»Und er hat ihn gefunden?« sagte Jenny, sich gewaltsam sammelnd – »oh, wenn ich nur das Schreckliche vergessen könnte?«

»Er hat ihn nicht nur gefunden,« bestätigte der junge Mann, »sondern der Unglückliche hat auch sein ganzes Verbrechen eingestanden. Was half ihm auch Leugnen seiner Schuld, wo man die Beweise derselben in seinem Besitz fand?«

»Und jetzt?«

»Lassen wir den Elenden,« sagte Burton freundlich, »Mr. Hamilton, der mit allen nöthigen Papieren dazu versehen ist, wird seine Weiterbeförderung nach England übernehmen. Ich selbst reise heute Nachmittag mit dem Schnellzug nach London ab, und da Sie Ihren Koffer schon gepackt haben,« setzte er lächelnd hinzu – »so biete ich Ihnen, mein werthes Fräulein, an, in meiner Begleitung und unter meinem Schutz nach England zurückzukehren.«

»Sie wollten –«

»Sie dürfen sich mir wie einem Bruder anvertrauen,« sagte James Burton herzlich, »und ich bürge Ihnen dafür, daß ich durchführe, was ich unternommen – trotz allen Hamiltons der Welt,« setzte er mit leisem Trotz hinzu.

»So wiedersetzte sich der Herr dem, daß ich Sie begleiten dürfe?« fragte rasch und mißtrauisch die Fremde.

»Lassen wir das,« lächelte aber Burton, »ich bin mein eigener Herr und in meiner Begleitung steht Niemandem ein Recht zu, Sie auch nur nach Paß oder Namen zu fragen. Und Sie gehen mit?«

»Wie könnte und dürfte ich einer solchen Großmuth entgegenstreben?« sagte das junge Mädchen demüthig – »ich vertraue Ihnen ganz.«

»Herzlichen, herzlichen Dank dafür,« rief Burton bewegt, »und Sie sollen es nicht bereuen. Jetzt aber lasse ich Sie allein, um noch alles Nöthige zu ordnen, denn ich muß selbst noch packen und die Wirthsrechnung, wie Ihrer Gesellschafterin Honorar, in Ordnung bringen. Sie müssen mir auch schon gestatten, für die kurze Zeit unserer Reise Ihren Cassirer zu spielen. Beruhigen Sie sich,« setzte er lächelnd hinzu, als er ihre Verlegenheit bemerkte – »ich gleiche das später schon alles mit Ihrem Herrn Vater wieder aus, und werde Sorge tragen, daß ich nicht zu Schaden komme. Also auf Wiedersehen, Miss – aber beeilen Sie sich ein wenig, denn wir haben kaum noch anderthalb Stunden Zeit bis zu Abgang des Zuges,« und ihre Hand leicht an seine Lippen hebend, verließ er rasch das Zimmer.

Sobald er unten mit dem Wirth abgerechnet und seine Sachen gepackt hatte, wollte er noch einmal Hamilton aufsuchen, um von diesem Abschied zu nehmen. Es that ihm fast leid, ihn so rauh behandelt zu haben. Der Polizeiagent war aber, gleich nachdem er ihn verlassen, ausgegangen und noch nicht zurückgekehrt.

Eigentlich war ihm das lieb, denn er fühlte sich ihm gegenüber nicht recht behaglich; zu reden hatte er überdies weiter nichts mit ihm, und was Kornik betraf, so besaß er ja selber alle die nöthigen Instruktionen und Vollmachten. Er hatte ja nur die Reise nach dem Continent mitgemacht, um die Identität seiner Person zu bestätigen – jetzt, mit all den vorliegenden Beweisen und dem eigenen Geständniß des Verbrechens war seine Anwesenheit unnöthig geworden.

Die Zeit bis halb vier Uhr verging ihm auch mit den nöthigen Vorrichtungen rasch genug – jetzt war alles abgemacht und in Ordnung, und ebenso fand er Jenny schon in ihrem Reisekleid, aber in merkwürdig erregter Stimmung. Sie sah bleich und angegriffen aus, und drehte sich rasch und fast erschreckt um, als er die Thür öffnete.

»Sind Sie fertig?«

»Und gehen wir wirklich?«

»Zweifeln Sie daran? Es ist alles bereit, und bis wir am Bahnhof sind und unser Gepäck aufgegeben haben, wird die Zeit auch ziemlich verflossen sein – Miss Elise,« wandte er sich dann an das junge Mädchen, indem er ihr ein kleines Packet überreichte – »Ihre Anwesenheit ist auf kürzere Zeit in Anspruch genommen, als ich selbst vermuthete, so bitte ich denn, dieses für Ihre Mühe als Erinnerung an uns zu betrachten. Und nun,« fuhr Burton fort, als sich das junge Mädchen dankend und erröthend verbeugte – indem er die Klingelschnur zog – »mag der Hausknecht Ihr Gepäck hinunterschaffen. Eine Droschke wartet schon auf uns, und ich will selber recht von Herzen froh sein, wenn wir erst unterwegs sind.«

Draußen wurden Schritte laut – es klopfte an.

»Herein!« rief Burton – die Thür öffnete sich und auf der Schwelle, seinen Hut auf dem Kopf, stand – Hamilton und warf einen ruhigen, forschenden Blick über die Gruppe.

Er sah den Ausdruck der Ueberraschung in Burtons Zügen, aber sein Auge haftete jetzt fest auf der jungen Dame an seiner Seite, deren Antlitz eine Aschfarbe überzog.

»Sie entschuldigen, meine Herrschaften,« sagte der Polizist mit eisiger Kälte, »wenn ich hier vielleicht ungerufen oder ungewünscht erscheinen sollte, aber meine Pflicht schreibt es mir so vor. Mein Herr – Sie sind mein Gefangener, im Namen der Königin!«

»Ihr Gefangener?« lachte Burton trotzig auf, aber Hamilton trat zur Seite und drei Polizeidiener standen hinter ihm, während er auf Burton zeigend, zu diesen gewandt, fortfuhr:

»Den Herrn da verhaften Sie und führen ihn auf sein Zimmer oder bewachen ihn hier, bis Ihr Commissär kommt. Er wird sich nicht wiedersetzen, denn er weiß, daß er der Gewalt weichen muß – im schlimmsten Fall aber brauchen Sie Gewalt, und jene Dame dort –«

Die junge Fremde hatte mit starrem Entsetzen den Eintritt des nur zu rasch wiedererkannten Reisegefährten bemerkt, und im ersten Moment war es wirklich, als ob der Schreck sie gelähmt und zu jeder Bewegung unfähig gemacht hätte. Wie aber des Furchtbaren Blicke auf sie fielen, schien es auch, als ob sie erst dadurch wieder Leben gewönne, und ehe sie Jemand daran verhindern konnte, glitt sie in das Nebenzimmer, neben dessen Thür sie stand, warf diese zu und schob den Riegel vor.

»Einer von Ihnen auf Posten draußen, daß sie uns nicht entwischt,« rief Hamilton rasch, indem er nach der Thür sprang, aber sie schon nicht mehr öffnen konnte – »und alarmiren Sie die Leute unten, daß sie vor den Fenstern von Nr. 6 Wache halten.«

»Mr. Hamilton, Sie werden mir für dieses Betragen Rede stehen!« rief Burton außer sich »– wer giebt Ihnen ein Recht, mich zu verhaften?«

»Mein bester Herr«, rief Hamilton, indem er vergebens versuchte, die Thür aufzudrücken – »von einem Recht ist hier vorläufig gar keine Rede. Sie weichen nur der Gewalt. Alles andere machen wir später ab.«

»Aber ich dulde nicht –« rief Burton und wollte sich zwischen ihn und die Thüre werfen, um die Geliebte zu schützen.

»Halt, mein Herzchen!« riefen aber die Polizeidiener, ein Paar baumstarke Burschen, indem sie ihn mit ihren Fäusten packten – »nicht von der Stelle, oder es setzt was.«

»Um Gottes Willen«, rief Elise, zum Tod erschreckt, »was geht hier vor?«

»Mein liebes Fräulein,« sagte Hamilton, sich an sie wendend in deutscher Sprache – »beunruhigen Sie sich nicht – gar nichts was Sie betreffen könnte. Gehen Sie ruhig nach Hause, Sie haben nicht die geringste Belästigung zu fürchten. Soviel kann ich Ihnen aber sagen, daß jene Dame keine Begleitung weiter nach England braucht, da ich das selber übernehmen werde. – Ah, da ist der Herr Commissär – Sie kommen wie gerufen, verehrter Herr – das hier,« fuhr er fort, indem er auf James Burton zeigte – »ist jener Kornik, von dem ich Ihnen sagte, und seine Dulcinea hat sich eben in dies Zimmer geflüchtet, von wo aus sie uns aber ebenfalls nicht mehr entwischen kann.«

»Kornik? – ich?« rief Burton, indem er sich wie rasend unter dem Griff der Polizeidiener wand – »Schuft Du – ich selber bin hergekommen, jenen Kornik zu verhaften.«

»Und wo haben Sie die Beweise?« sagte Hamilton ruhig in englischer Sprache.

»In Deiner eigenen Tasche sind sie,« schrie Burton wie außer sich – »das Papier, das ich Dir vor die Füße warf.«

Hamilton achtete gar nicht auf ihn.

»Herr Commissär,« sagte er, sich an den Polizeibeamten wendend – »jener Herr da, dem ich von England aus nachgesetzt bin, hat sich schon unter fremdem Namen in das hiesige Gasthofsbuch geschrieben. Sie haben meine Instruktionen und Vollmachten gelesen. Sie werden Sorge dafür tragen, daß er uns nicht entwischt, während ich jetzt die Dame herbeizuschaffen suche.« Und ohne weiter ein Wort zu verlieren nahm er den dicht neben ihm stehenden kleinen Koffer und stieß ihn mit solcher Kraft und Gewalt gegen die Füllung der Thür, daß diese vor dem schweren Stoß zusammenbrach. Im nächsten Moment griff er durch die gemachte Oeffnung hindurch und schloß die Thür von innen auf.

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Litres'teki yayın tarihi:
28 eylül 2017
Hacim:
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