Kitabı oku: «Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck», sayfa 20

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- Weyregg -

genau zur rechten Zeit auf den direkt am See gelegenen einladenden Gasthof Staudinger stießen, womit wieder ein sehr genussvoller Abend begann. Geschlafen wurde allerdings auf dem zum Strandbad gehörenden ruhigeren Parkplatz mit Blick auf die große Liegewiese und den See mit großartigem Alpenpanorama, und zwar mit ausdrücklicher Genehmigung der Gendarmerie.

Da der Donnerstag wieder sonnig begann, entschlossen wir uns zunächst zu einer Spazierfahrt um den gesamten See, auf dem bei dem herrlichen Wetter reges Leben herrschte, schneeweiße Ausflugsschiffe, kreuzende Segler, Motoryachten, Ruderer, Tretboote, nicht zu vergessen die Surfer mit ihren leuchtend bunten Segeln, waren in bester Eintracht unterwegs, dazwischen suchten sich kleine schnelle Flitzer mit Wasserskiläufern ihren Weg.

Nach Beendigung unserer Rundtour entschlossen wir uns wegen des anhaltenden herrlichen Hochsommerwetters (27°C) spontan dazu, den Rest des Tages im Strandbad zu verbringen, also landeten wir wieder auf dem schönen Parkplatz vom Vortag. Es war ein Genuss, in den glasklaren Fluten des Sees zu schwimmen, man konnte bis zum Grund sehen und einige seiner mannigfaltigen Bewohner aus der Nähe bewundern. Kein Wunder, dass wir mit kurzen Zwischenaufenthalten auf der grünen Wiese fast die ganze Zeit im Wasser verbrachten.

Mit dem nötigen Appetit fanden wir uns dann fein gemacht im schon vormittags entdeckten, hoch über dem See gelegenen Gasthof Bramosen ein, was wir nicht zu bereuen brauchten. Es stimmte einfach alles, die urgemütliche Atmosphäre, die wunderschön eingedeckten, mit bunten Sommerblumen geschmückten Tische, das nette Wirtsehepaar und sein nicht minder freundliches Personal und last not least die köstlich zubereiteten Zanderfilets in Weißweinsoße, dazu ein trockener Weißer aus dem Donautal, der Genuss war perfekt. Als ich mich bei der Wahl des Desserts für eine weltberühmte Spezialität entschied, nämlich die Salzburger Nockerln, machte der Kellner Gott sei Dank den Vorschlag, uns diesen Nachtisch unbedingt zu teilen. Als er dann nach einiger Zeit ein kinderkopfgroßes schaumiges Gebilde aus Eiern, Zucker und ein wenig Mehl servierte, ging ein Raunen durch das inzwischen volle Restaurant, zu zweit hatten wir schon Mühe, diese gewaltige, allerdings sehr leckere Portion zu schaffen, aber wir konnten uns ja Zeit lassen.

Auf dem dunklen See spiegelten sich die Lichter des gegenüberliegenden gleichnamigen Örtchens Attersee, schön anzusehen die illuminierten Ausflugsschiffe, und der leuchtend gelbe Vollmond am ausgestirnten Himmel ließ auf einen wieder schönen Sommertag hoffen. Glücklich und leicht beschwingt zogen wir uns auf unseren schon altbewährten Parkplatz am Strandbad zurück.

Es wurde wieder ein Traumwetter, also beschlossen wir einhellig, einen reinen Badetag einzulegen. Bis zum frühen Abend genossen wir Wiese, Wasser und herrliche Aussicht. Es war klar, dass wir, sonst eigentlich keine Wiederholungstäter, dem Gasthof Bramosen noch einen Besuch abstatteten. Der Wirt war hocherfreut und spendierte einen Marillengeist, sehr nette Geste! Wieder war Genuss pur angesagt, nur war ich dieses Mal vorsichtiger und bestellte zunächst nur einen leckeren Salat mit Hühnerbruststreifen, um dann bei der süßen Mehlspeise wieder zuschlagen zu können, und zwar war ein Kaiserschmarrn mit Kompott das „Objekt meiner Begierde“, köstlich!

Die Sonne blieb uns auch am Samstag treu, als wir aufbrachen, um zunächst den nahen, kleineren Mondsee zu umrunden, sehr hübsch der gleichnamige Ort mit seinen schönen Bürgerhäusern aus dem 16. bis 18. Jh. am historischen Marktplatz, die sehenswerten Fassaden in Barock und Rokoko; die gotisch-barocke Stiftskirche gehört zu den größten sakralen Bauwerken in Oberösterreich. Danach wechselten wir hinüber zum nur fünf Kilometer entfernten Wolfgangsee, wohl der bekannteste und mit seiner romantischen Bergkulisse einer der hübschesten Seen des Salzburger Landes. In dem anheimelnden Örtchen St. Wolfgang findet man das berühmte Weiße Rössl, Operettenfreunde kennen es aus dem Singspiel „Im weißen Rössl“ von Ralf Benatzky.

Am Westufer des nahen kleinen gemütlichen Fuschlsees entlang fuhren wir unserem letzten österreichischen Ziel entgegen, der weltberühmten Festspielstadt

- Salzburg -

Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes und viertgrößte Stadt Österreichs, nicht minder bekannt durch seinen großen Sohn Wolfgang Amadeus Mozart, der 1756 dort geboren wurde, weshalb die Stadt auch Mozartstadt genannt wird.. Schon die Lage ist unvergleichlich schön, wenn man die Stadt aus der Ferne vor sich liegen sieht mit ihren barocken Türmen und Kuppeln, der über allem thronenden mächtigen Burg auf steilem Felsen. Mit den bewaldeten Hügeln ringsum und dem Alpenpanorama im Hintergrund wirkt alles wie eine von Meisterhand entworfene Bühnenkulisse.

Wir hatten diese bezaubernde Stadt bereits anlässlich einer Tagung im Sommer 1960 und in unserem Urlaub im Juli 1975 zusammen mit unseren beiden Töchtern besucht, als wir auf dem Weg zum Wörther See in Kärnten waren und einige ihrer berühmtesten Sehenswürdigkeiten schon aus der Nähe bewundern können. Unter anderem waren wir mit der Seilbahn hoch hinauf auf den Mönchsberg geschwebt und hatten wenigstens einen Teil der grandiosen Festung Hohensalzburg, das Wahrzeichen der Stadt, besichtigt. Sie stammt im Kern aus dem 11. Jh. - die meisten Bauten wurden um 1500 errichtet - und ist eine der besterhaltenen und größten Burganlagen Mitteleuropas. Der atemberaubende Blick von oben ist unbeschreiblich!

Leider konnten wir die historische Altstadt, die sich im engen Tal der Salzach zusammendrängt und seit 1996 gleichfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, nur in weitem Bogen umfahren, die meisten der engen Gassen sind den Fußgängern vorbehalten. Dort, am linken Salzachufer schlägt das Herz der Stadt, fast schon verschwenderisch reihen sich die Sehenswürdigkeiten aneinander. Im Zentrum erhebt sich der monumentale Dom St. Rupert, einer der bedeutendsten Sakralbauten Europas, 1614-28 auf den Fundamenten einer Basilika des 8. Jh. errichtet, die prachtvolle Portalfront mit ihren imposanten Statuen und den sie flankierenden 81 m hohen Türmen bildet jährlich die glanzvolle Kulisse für die Jedermann-Aufführung der Salzburger Festspiele. Ganz in der Nähe liegt das elegante Erzbischöfliche Palais (seit 798 ist Salzburg Erzbistum), das den Erzbischöfen der Mozartstadt als Residenz diente und in seiner heutigen Gestalt zwischen 1596 und 1792 errichtet wurde. Die prunkvollen Räume werden vom Land Salzburg gern zu Repräsentationszwecken genutzt, zu Festspielempfängen und ähnlichen Anlässen, auch für Konzerte.

Die berühmteste Straße in der Altstadt ist die altehrwürdige Getreidegasse mit ihrem mittelalterlichen Flair, ihren nostalgischen Lädchen und den schmiedeeisernen Zunftschildern; ihr Hauptanziehungspunkt das Haus Nr. 9, Mozarts Geburtshaus.

Es gibt noch unendlich viel zu entdecken, die vielen Kirchen aus den verschiedensten Stilepochen, von Romanik, über Gotik und Renaissance bis zu Barock, die Denkmäler, Museen und herrlichen Parks usw., usw., von dem Festspielbezirk unterhalb der hoch aufragenden schroffen Felswand des Mönchsbergs ganz zu schweigen, ein Tag reicht bei weitem nicht aus, um auch nur einen Bruchteil kennen zu lernen.

Trotz dichten Verkehrs herrschte eine heitere und entspannte Atmosphäre, mitten in dem Gewühl mit rassigen Pferden bespannte Fiaker, deren prächtig anzusehende Kutscher den beeindruckten Fahrgästen stolz die vielen Sehenswürdigkeiten vorführten. Diese faszinierende Stadt war noch einmal ein Höhepunkt, bevor wir das herrliche Österreich verließen, nur noch etwa 5 Kilometer trennten uns von der Grenze nach

- OBERBAYERN -.

Unser Ziel war zur Abwechslung wieder einmal ein See, und zwar der mit über 80 Quadratkilometern Wasserfläche größte in Bayern, der Chiemsee, auch Bayerisches Meer genannt. Ganz anders die Landschaft als am Vortag, grüne Hügel, zum Teil bewaldet, behäbige wohlhabende Dörfer, meistens etwas erhöht stehend die hübschen weißen Kirchen mit ihren typischen Zwiebeltürmchen, einige goldfarben in der Sonne schimmernd, mittelalterliche Städtchen, wunderschön die weißen Häuser mit ihren von leuchtenden Sommerblumen überquellenden hölzernen dunkelbraunen Balkongeländern, die schroffen Berge etwas in den Hintergrund gerückt.

Leider erwies sich der See mit seinen zum Teil moorigen Ufern und gesperrten Naturschutzzonen für uns als völlig ungeeignet. Von der Straße am nordwestlichen Ufer konnten wir wenigstens einen Blick auf zwei seiner Inseln erhaschen, die kleine, Frauenchiemsee oder auch nur Fraueninsel genannt, mit altem Benediktinerinnenkloster, das etwa 1/3 der Gesamtfläche von 15,5 ha einnimmt, weithin sichtbar der frei stehende wuchtige Turm und seine charakteristische Zwiebelkuppel, und die benachbarte etwa 240 ha große Insel Herrenchiemsee oder einfach Herreninsel, auf der sich das Prunkschloss König Ludwigs II. erhebt, ein bayerisches Versailles, leider aber hinter dem dichten Geäst hoher Bäume verborgen.

Da wir bei dem anhaltenden herrlichen Sommerwetter gerne wieder irgendwo in die Fluten steigen wollten, suchten wir weiter nach einem geeigneten Platz. Mit dem nur 10 Kilometer entfernten kleinen romantischen

- Simssee -

entdeckten wir eine wahre Perle. An seinem Südzipfel eine frei zugängliche Wiese, ein kurzer Steg führte in das glasklare Wasser, und ein großer durch Büsche und Bäume unterteilter Parkplatz bot sich uns auch für die Nacht als toller Stehplatz an. Also über eine Stunde reines Badevergnügen, danach angehübscht und auf zu unserem nächsten Hobby, dem Testen von Restaurants. Bei unserer Suche hatten wir nicht weit entfernt schon das passende Objekt, ein sehr einladendes hübsches Fachwerkhaus, entdeckt, der Name Gock’l Wirt versprach Gemütlichkeit und gute bayerische Küche. An solch herrlichem Sommerabend saß man natürlich draußen, sehr originell in großen aufgeschnittenen Fässern, auf runder Bank an kleinen runden Tischen. Die handgeschriebene Speisekarte ließ uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Nach dem vielen Fisch entschieden wir uns für etwas Deftigeres, zunächst eine sehr würzige Leberknödelsuppe, danach knusprigen mageren Schweinebraten mit Semmelknödeln und Gemüsebukett. Dazu schmeckte natürlich ein frisch gezapftes Pils, ich entschied mich für die Abwandlung zum Radler, in unseren Breiten als erfrischendes Alsterwasser bekannt. Die Wartezeit konnte man sich mit der Besichtigung einer bunten Ansammlung von interessantem Krimskrams auf dem gesamten Gelände und uralten, überwiegend landwirtschaftlichen Geräten verkürzen, darunter auch zwei imposante Dampfmaschinen, die sich nach Einwerfen von 0,50 DM quietschend in Bewegung setzten.

Aus Vernunftgründen wählten wir zum Dessert einen frischen Obstsalat; um meine seit Jahren gehaltene Kleidergröße 40 nicht noch mehr zu gefährden, musste ich auf eine der heiß geliebten Mehlspeisen verzichten.

Zum Schlafen verzogen wir uns auf dem schon erwähnten Parkplatz ganz an die Seite neben eine weiß blühende Hecke mit freiem Blick auf den mondbeschienenen See. Wir waren mutterseelenallein und schliefen selig und süß, bis wir am frühen Sonntagmorgen durch lautes Klappen einer Autotür direkt neben unserem Wagen und eine keifende Stimme geweckt wurden. Als ich die Tür öffnete, stand ich einer aufgebrachten älteren Frau (Weib zu sagen, verbietet mir die Höflichkeit) gegenüber, die in urbayerisch, das ich aber leider nur in Hochdeutsch wiedergeben kann, lauthals verkündete: „Ihr dürft hier überhaupt nicht stehen, immer diese verdammten Saupreußen, macht, dass Ihr heimkommt!“ Aha! Als ich ihr höflich, aber bestimmt zu verstehen gab, dass sie darüber wohl kaum zu bestimmen hätte, zog sie weiter meckernd zum See. Nun, wir ließen uns die Urlaubslaune durch solch eine Xanthippe nicht verderben, zumal die Sonne wieder ihr Bestes gab. Warum nicht noch einen herrlichen Badetag anhängen!? Das taten wir dann auch mit Hingabe.

Es verstand sich von selbst, dass wir am Abend beim Gock’l-Wirt zu Wiederholungstätern wurden. Dieses Mal entschieden wir uns für die angebotenen Wildgerichte mit Spätzle und diversen anderen frischen Zutaten. Dazu schmeckte ein trockener Roter ganz besonders gut. Da ich wohlweislich auf eine Suppe verzichtet hatte, konnte ich mit etwas ruhigerem Gewissen den köstlichen lockeren Topfenpalatschinken genießen. Nun, beim Schwimmen hatten wir sicher schon einige, leider nur wenige Kalorien vorab verbrannt.

Am Montagmorgen wurden wir durch das gleiche Ritual wie am Vortag geweckt. Die „nette Dame“ pflegte wohl jeden Tag in die Fluten zu steigen. Aber, warum sie sich auf dem riesigen Parkplatz unmittelbar neben uns stellen musste, wird uns wohl ein ewiges Rätsel sein. Na ja, uns trieb es sowieso weiter. Die Sonne spielte auch wieder mit, also setzten wir bestgelaunt unsere romantische Seentour fort (das Wasser übt eben immer noch eine große Faszination auf uns aus). Durch nach wie vor wunderschöne Voralpenlandschaft, die zum Teil schon beachtliche Höhen erreicht, war zunächst der bekannte Tegernsee unser Ziel. Mit seinem Kranz schöner, bis hoch hinauf mit Wald und grünen Wiesen bedeckter Berge gehört er zu den beliebtesten Luftkur- und Wintersportgebieten Oberbayerns. Doch leider ist er fast ganz in privater Hand und nur an sehr wenigen Stellen frei zugänglich. Nur sechs Kilometer lang und bis zu zwei Kilometern breit, hat man ihn schnell umrundet. Der hübsche gleichnamige Ort am Ostufer ist heilklimatischer Kurort, aus einer 746 gegründeten Benediktinerabtei hervorgegangen.

Etwas weiter südlich kommt man in das nicht weniger einladende Rottach-Egern, schon von weitem grüßt der hohe spitze Turmhelm der schneeweißen spätgotischen Pfarrkirche St. Laurentius; sie liegt fast unmittelbar am See, umgeben vom Ortsfriedhof, auf dem viele bekannte, teilweise auch adlige Persönlichkeiten begraben sind. An der Westseite schließlich das schön gelegene Bad Wiessee, bekannt durch seine Heilquellen mit hohem Jod-Schwefel-Gehalt. Im alten Stadtkern findet man noch die typischen oberbayerischen Patrizierhäuser mit hübschen, zum Teil kunstvoll bemalten Fassaden, ein schönes Fotomotiv das Rathaus; überall, wie auch in den anderen Städten, eine überquellende bunte Blumenpracht.

Auf wunderschöner Nebenstrecke, am Fuße des fast 900 m aufragenden Plattenbergs, verließen wir auch dieses Gewässer, um uns ohne Aufenthalt dem nächsten, weitaus größeren zuzuwenden, dem lang gestreckten Starnberger See südwestlich von München, ebenfalls dekorativ umrahmt von bewaldeten Uferhöhen. Mit dem malerischen Städtchen Seeshaupt erreichten wir das landschaftlich reizvolle Südende, sehr eindrucksvoll von hier die ferne Alpenkette. Unmittelbar am Westufer entlang genossen wir die Fahrt über das in weite Obstgärten eingebettete Bernried, ein willkommener Anlass, uns mit am Straßenrand angebotenen frisch gepflückten, duftenden Früchten einzudecken, und weiter über Tutzing mit seinen gepflegten Villen, dem prächtigen dreiflügeligen Schloss nahe dem Seeufer, das seinen Anfang bereits im 11. Jh. nahm und von seinen wechselnden adligen Besitzern in den jeweils herrschenden Stilrichtungen um- und ausgebaut wurde, bis es im 30-jährigen Krieg in Flammen aufging, man es Ende des 17. Jh. wieder aufbaute und Anfang des 19. Jh. großzügig umgestaltete; seit 1949 dient es der Evangelischen Akademie als Arbeitsstätte.

An der Nordspitze des Sees steigt in Terrassen das hübsche Städtchen Starnberg an, darüber thront auf einem Hügel das imposante ehemalige Schloss der Herzöge von Bayern, das durch den Umbau einer Burganlage aus dem 11. Jh. entstand und sich wie schon das Schloss Tutzing weiter entwickelte, im 30-jährigen Krieg vom gleichen Schicksal ereilt und ebenso wieder aufgebaut, nach einem weiteren Brand nochmals neu errichtet, wurde es ab 1803 als Dienstgebäude des Rent- und Forstamtes genutzt, heute ist dort das Servicezentrum des Finanzamtes untergebracht.

Bei dem herrlichen Sommerwetter herrschte natürlich überall, an Land sowie auf der Wasserfläche, sehr reger Betrieb, uns war es einfach zu voll, um irgendwo einen passenden Stehplatz zu finden. Also suchten wir unser Heil am etwa 20 km entfernten nordwestlich gelegenen Ammersee, immerhin auch 47 Quadratkilometer groß. Im idyllischen

- Herrsching -

an einer weiten Bucht am Ostufer war ein naturbelassener Parkplatz direkt am See genau das Richtige für uns. Allerdings war die Wahl des Seehofes für unser Abendessen nicht so gelungen, wir hatten zwar von der Terrasse einen herrlichen Blick auf den belebten See, doch entsprachen die gewählten Gerichte durchaus nicht unseren Vorstellungen, sie waren teuer, aber ihren Preis nicht wert. Wir sind durchaus bereit, für ein gutes Essen entsprechend zu bezahlen, sehr ärgerlich, wenn das Preisleistungsverhältnis aber überhaupt nicht stimmt. Also verließen wir diese ungastliche Stätte ziemlich schnell, nicht ohne beim Bezahlen unsere Kritik höflich aber bestimmt angebracht zu haben, was man mit Bedauern zur Kenntnis nahm. Im nahen Pavillon am See entschädigten wir uns mit einem köstlichen Eisbecher.

Petrus blieb uns weiterhin wohlgesinnt, also vollendeten wir am Dienstagmorgen die Rundtour um den gesamten See bei schönstem Sonnenschein, auch hier wieder zu Wasser und zu Lande eine Menge Menschen unterwegs. Eine Augenweide die kleinen Urlaubsorte am Ufer mit ihren typischen weißen Dorfkirchen im Barock- oder teilweise auch Rokokostil.

Weiter ging’s in südwestlicher Richtung, durch Bilderbuchlandschaft wie am Vortag, bis wir in Schongau im Pfaffenwinkel (eine Region in Südbayern zwischen Lech und Loisach, Nebenfluss der Isar), sehr malerisch auf einem Hügel am Westufer des Lechs gelegen, eine Pause einlegten, zumal ein großes Schild am Straßenrand verkündete: „Wohnmobile in Schongau willkommen!“ Wenn man uns schon so nett einlud, wollten wir auch etwas länger verweilen, also besichtigten wir zunächst die fast vollständig erhaltene Stadtbefestigung aus dem 14.-17. Jahrhundert, mit hölzernem Wehrgängen, teilweise noch begehbar, gut erhaltenen alten Toren, eines der schönsten das Maxtor, das ehemalige Hoftor des Schlosses Schongau.

Danach wurden wir an einem der draußen aufgestellten Tische eines kleinen Restaurants auf dem gemütlichen historischen Marktplatz (Marienplatz), umgeben von hübsch gestalteten Giebelhäusern, die Fassaden blumengeschmückt, unserem Vorsatz, im Hinblick auf die abendlichen Genüsse grundsätzlich auf ein Mittagessen zu verzichten, bei knuspriger Pizza und köstlichem italienischen Eis untreu. Unser Blick ging über den mit von leuchtend bunten Sommerblumen überquellenden Pflanzkübeln und schneeweißen Bänken dekorierten Platz, dominiert vom 1949 neu errichteten Marienbrunnen, in dessen Mitte eine hohe Säule, auf der eine Statue der Mutter Gottes thront, hinüber zum markantesten Gebäude, dem im 15. Jh. erbauten so genannten Ballenhaus mit seinem Renaissance-Treppengiebel, zunächst genutzt als Warenlager, später als Rathaus. Am anderen Ende erhebt sich eindrucksvoll die Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt aus dem 17.-18.Jh., das steile hellrote Dach um einige Meter überragt durch den weißen, von einem auffallenden dunklen barocken Helm gekrönten Turm.

Frisch gestärkt ging es weiter durch das landschaftlich einmalige Allgäuer Voralpenland mit seinen sanft geschwungenen Hügeln, steilen Bergen, dichten Wäldern und grünen Matten, schimmernden Seen und tosenden Bächen, die imposanten Zweitausender rückten immer näher heran. Das aus einer Bürgerstadt an der Iller und einer hoch gelegenen Stiftsstadt entstandene Kempten ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dieser beliebten Urlaubsregion. Das alte spätgotische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit seinem Renaissance-Treppengiebel, der durch Wappen geschmückten Fassade und dem barocken Zwiebelturm bildet den Mittelpunkt des Marktplatzes und ist ein beliebtes Fotomotiv, zusammen mit der auch hier reich verzierten Brunnenanlage nebst ebenfalls herausragender, mit Skulpturen geschmückter Säule. Drumherum gruppieren sich viele stattliche Bürgerhäuser; die mächtige St. Lorenz Basilika aus dem 17. Jh. ist die erste bedeutende Barockkirche Süddeutschlands.

Barock ging es weiter auf der Oberschwäbischen Barockstraße, über idyllische altertümliche Städtchen, jedes für sich ein Kleinod mit den reich verzierten Fassaden und dem überquellenden Blumenschmuck, die Dächer überragend manch dekorativer Zwiebelturm. Noch 40 Kilometer durch weiterhin traumhafte Gegend, auch Petrus meinte es wieder gut mit uns, und wir erreichten

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