Kitabı oku: «Gespräche für Freimaurer», sayfa 2

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Bei welchem andern?

FALK

Bei sonst andern, meine ich.

ERNST

Und die Freimäurer in Dresden, die arme junge Mädchen mit Arbeit beschäftigen, sie klöppeln und stükken lassen—damit das Findelhaus nur kleiner sein dürfe.

FALK

Ernst! Du weisst wohl, wenn ich dich deines Namens erinnere.

ERNST

Ohne alle Glossen dann. Und die Freimäurer in Braunschweig, die arme fähige Knaben im Zeichnen unterrichten lassen.

FALK

Warum nicht?

ERNST

Und die Freimäurer in Berlin, die das Basedowsche Philanthropin unterstützen.

FALK

Was sagst du?—Die Freimäurer? Das Philanthropin? unterstützen?—Wer hat dir das aufgebunden?

ERNST

Die Zeitung hat es ausposaunet.

FALK

Die Zeitung!—Da müsste ich Basedows eigenhändige Quittung sehen. Und müsste gewiss sein, dass die Quittung nicht an Freimäurer in Berlin, sondern an die Freimäurer gerichtet wäre.

ERNST

Was ist das?—Billigest du denn Basedows Institut nicht?

FALK

Ich nicht? Wer kann es mehr billigen?

ERNST

So wirst du ihm ja diese Unterstützung nicht misgönnen?

FALK

Misgönnen?—Wer kann ihm alles Gutes mehr gönnen als ich?

ERNST

Nun dann!—Du wirst mir unbegreiflich.

FALK

Ich glaube wohl. Dazu habe ich unrecht.—Denn auch die Freimäurer können etwas tun, was sie nicht als Freimäurer tun.

ERNST

Und soll das an allen auch ihren übrigen guten taten gelten?

FALK

Vielleicht!—Vielleicht, dass alle die guten Taten, die du mir da genammt hast, um mich eines scholastischen Ausdruckes der Kürze wegen zu bedienen, nur ihre Taten ad extra sind.

ERNST

Wie meinst du das?

FALK

Nur ihre Taten, die dem Volke in die Augen fallen;—nur Taten, die sie bloss deswegen tun, damit sie dem Volk in die Augen fallen sollen.

ERNST

Um Achtung und Duldung zu geniessen?

FALK

Könnte wohl sein.

ERNST

Aber ihre wahre Taten denn?—Du schweigst?

FALK

Wenn ich dir schon geantwortet hätte?—Ihre wahre Taten sind ihr

Geheimnis.

ERNST

Ha! ha! Also auch nicht erklärbar durch Worte?

FALK

Nicht wohl!—Nur so viel kann und darf ich dir sagen: die wahren Taten die Freimäurer sind so gross, so weit aussehend, dass ganze Jahrhunderte vergehen können, ehe man sagen kann: das haben sie getan! Gleichwohl haben sie alles Gute getan, was noch in der Welt werden wird—merke wohl, in der Welt.

ERNST

O geh! Du hast mich zum besten.

FALK

Wahrlich nicht—Aber sieh! dort fliegt ein Schmetterling, den ich haben muss. Es ist der von der Wolfmichsraupe.—Geschwind sage ich dir nur noch: die wahren Taten der Freimäurer zielen dahin, um grösstenteils alles, was man gemeinlich gute Taten zu nennen pflegt, entbehrlich zu machen.

ERNST

Und sind doch auch gute Taten?

FALK

Es kann keine bessere geben.—Denke einen Augenblick darüber nach. Ich bin gleich wieder bei dir.

ERNST

Gute Taten, welche darauf zielen, gute taten entbehrlich zu machen?– Das ist ein Rätsel. Und über ein Rätsel denke ich nicht nach.—Lieber lege ich mich indes unter den Baum und sehe den Ameisen zu.

ZWEITES GESPRÄCH

ERNST

Er lockte mich von Strauch bis an den Bach.—Auf einmal war er herüber.

ERNST

Ja, ja. Es gibt solche Locker!

FALK

Hast du nachgedacht?

ERNST

Ueber was? Ueber deine Rätsel?—Ich werde ihn auch nicht fangen, den schönen Schmetterling! Darum soll er mir aber auch weiter keine Mühe machen.—Einmal von der Freimäurern mit dir gesprochen und nie wieder. Denn ich sehe ja wohl; du bist wie sie alle.

FALK

Wie sie alle? Das sagen diese alle nicht.

ERNST

Nicht? So gibt es ja wohl auch Ketzer unter den Freimäurern? Und du wärest einer.—Doch alle Ketzer haben mit den Rechtgläubingen immer noch etwas gemein. Und davon sprach ich.

FALK

Wovon sprachst du?

ERNST

Rechtgläubinge oder ketzerische Freimäurer—sie alle spielen mit Worten und lassen sich fragen und antworten, ohne zu antworten.

FALK

Meinst du?—Nun wohl, so lass uns von etwas andern reden. Denn einmal hast du mich aus dem behaglichen Zustande des stummen Staunens gerissen.

ERNST

Nichts ist leichter, als dich in diesen Zustand wieder zu versetzen.– Lass dich nur hier bei mir nieder und sieh!

FALK

Was denn?

ERNST

Das Leben und Weben auf und in und um diesen Ameisenhaufen. Welche Geschäftigkeit und doch welche Ordnung! Alles trägt und schleppt und schiebt; und keines ist dem andern hinderlich. Sieh nur? Sie helfen einander sogar.

FALK

Die Ameisen leben in Gesellschaft wie die Bienen.

ERNST

Und in einer noch wunderbarern Gesellschaft als die die Bienen. Denn sie haben niemand unter sich, der sie zusammenhält und regieret.

FALK

Ordnung muss also doch auch ohne Regierung bestehen können.

ERNST

Wenn jedes einzelne sich selbst zu regieren weiss: warum nicht?

FALK

Ob es wohl auch einmal mit den Menschen dahin kommen wird?

ERNST

Wohl schwerlich!

FALK

Schade!

ERNST

Jawohl!

FALK

Steh auf und lass uns gehen. Denn sie werden dich bekriechen, die Ameisen; und eben fällt auch mir etwas bei, was ich bei dieser Gelegenheit dich doch fragen muss.—Iche kenne deine Gesinnungen darüber noch gar nicht.

ERNST

Worüber?

FALK

Ueber die bürgerliche Gesellschaft des Menschen überhaupt.—Wofür hälst du sie?

ERNST

Für etwas sehr Gutes.

FALK

Ohnestreitig.—Aber hälst du sie für Zweck oder Mittel?

ERNST

Ich verstehe dich nicht.

FALK

Glaubst du, dass die Menschen für die Staaten erschaffen werden? Oder dass die Staaten für die Menschen sind?

ERNST

Jenes scheinen einige behaupten zu wollen. Dieses aber mag wohl das Wahrere sein.

FALK

So denke ich auch.—Die Staaten vereinigen die Menschen, damit durch diese und in dieser Vereinigung jeder einzelme Mensch seinen Teil von Glückseligkeit desto besser und sichrer geniessen könne.—Das Totale der einzeln Glückseligkeiten aller Glieder ist die Glückseligkeit des Staats, bei welcher auch noch so wenig einzelme Glieder leiden und leiden müssen, ist Bemäntelung der Tyrannei. Anders nichts!

ERNST

Ich möchte das nicht so laut sagen.

FALK

Warum nicht?

ERNST

Eine Wahrheit, die jeder nach seiner eignen Lage beurteilet, kann leicht gemissbraucht werden.

FALK

Weisst du, Freund, dass du schon ein halber Freimäurer bist?

ERNST

Ich?

FALK

Du. Denn du erkennst ja schon Wahrheiten, die man besser verschweigt.

ERNST

Aber doch sagen könnte.

FALK

Der Weise kann nicht sagen, was er besser verschweigt.

ERNST

Nun, wie du wilst!—Lass uns auf die Freimäurer nicht wieder zurückkommen. Ich mag ja von ihnen weiter nichts wissen.

FALK

Verzeih!—Du siehst wenigstens meine Bereitwilligkeit, dir mehr von ihnen zu sagen.

ERNST

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01 mart 2019
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Metin
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