Kitabı oku: «Ihre skrupellosen Partner», sayfa 3

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Sie war so perfekt. So empfindsam. So unterwürfig.

Sie blickte mir fest in die Augen, aber ihr Blick war unscharf, ohne mich zu sehen, verloren an das, was Blade mit ihrem Körper anstellte.

Er legte los und stoppte, er neckte sie so, wie ich es ihm aufgetragen hatte. Sie wusste es und ihr Körper lag weich und biegsam in meinen Armen. Blade bearbeitete sie, bis ihr vernebelter Blick von verzweifelter Begierde verdrängt wurde, bis sie so feste mit dem Kopf zerrte, dass ihre Augen tränten und dieses eine Wort wieder und wieder über ihre Lippen kam.

“Bitte, bitte, bitte.” Ihr Singsang war leise, verzweifelt, keine wirklichen Worte, sondern ein konstantes Flehen.

“Sieh mich an.” Meine Stimme war fest und entschlossen und ihr Blick erhellte sich lange genug, damit ich ihr klarmachen konnte, wer sie festhielt, wer jetzt ihren Körper kontrollierte, zu wem sie gehörte.

“Du gehörst mir, Harper. Sag es.”

“Ja.”

Mein Lächeln darauf glich eher dem eines Tieres als dem eines Mannes und ich schlang meine freie Hand um ihren Hals.

Wie erwartet begannen ihre Lider zu flattern und schlossen sich schließlich, ihr gesamter Körper reagierte auf meine dominante Berührung, er schmolz regelrecht dahin. Zufrieden senkte ich den Kopf und fuhr mit den Lippen über ihre Ohrmuschel.

“Komm, Harper. Komm jetzt.”

Mein Befehl ließ sie abgehen wie eine Ionenpistole und mit einem Kuss erstickte ich ihren Schrei, während Blade ihre Pussy vereinnahmte, sie mit den Fingern fickte, ihren Kitzler saugte und sie winselnd und buckelnd die Kontrolle über sich verlor.

Er brachte sie wieder und wieder zum Höhepunkt, bis sie sich in meinen Armen schüttelte und Tränen über ihre Wangen kullerten.

Ich küsste sie weg, während Blade sie langsam und behutsam wieder runterkommen ließ. Seine Küsse waren nicht länger rau und fordernd, sondern sachte. Weich. Voller Zärtlichkeit, die sie eher beruhigen als anregen sollte.

“Harper?” Ich ließ ihr Haar los und legte meine Hand auf ihre Wange. Sie war so klein, so zerbrechlich. Von diesem Anblick, wie sie sich uns auslieferte, würde ich nie genug bekommen.

Sie blickte auf und ihr Mund öffnete sich, während sie die Augen schloss. “Ja,” hauchte sie und ihre Muskeln entspannten sich in meinem Griff, während Blades Hände langsam und liebevoll über ihre Beine und Hüften kreisten, damit unsere wilde Partnerin sich wieder beruhigte.

“Du bist wunderschön,” flüsterte ich ihr zu. Ich wollte nicht mehr von der Wand weg, war nicht gewillt, sie loszulassen. Mein Schwanz drückte fast schon schmerzhaft gegen ihren unteren Rücken, meine Eier zogen sich feste nach oben und waren bereit, sie mit meinem Samen zu fluten. Aber nicht hier, sondern in einem Bett und dann würde ich—

Ein Piepen ertönte an ihrem Handgelenk. Ich blickte runter und sah, dass das leuchtende Bändchen an ihrem Unterarm nicht länger hellblau erstrahlte, sondern rot.

“Götter, nein. Ihr Alarm,” raunte Blade und sein besorgter Blick wanderte mit einem Fragezeichen zu mir. Wir wussten, was das Armbändchen für unsere Partnerin bedeutete. Würden wir Harper wirklich auf eine weitere Mission gehen lassen? Allein? Schutzlos? Jetzt, nachdem wir ihr beim Kommen zugesehen hatten und wussten, wie sehr sie uns vertraute? Ich kannte den Zorn, der sich da hinter seinen Augen aufbäumte. Die Idee gefiel ihm überhaupt nicht.

Und mir ebenso wenig.

Aber Harper gehörte nicht zur Styx-Legion. Sie war ein Mensch und eine Koalitionsoffizierin. Wir hatten nicht die Absicht mit der Koalitionsflotte einen Krieg anzuzetteln. Und unsere kleine Partnerin mochte jetzt zwar unterwürfig erscheinen, mochte uns ihre wohl bediente Pussy vorführen, aber wie würde sie reagieren, wenn wir sie vom Dienst abhalten würden? Ich hatte das Gefühl, dass Harpers Gunst nicht bedingungslos war, dass ihr Vertrauen nur vorübergehend war. Für sie war diese Sache nur ein—wie hatte sie gleich gesagt—Quickie?

Abgesehen von ihren hastigen Atemzügen, dem Heben und Senken ihrer üppigen Brüste blieb Harper komplett still. Wie ich es liebte sie so zu sehen, so wonnig und satt, dass ihr gar nicht auffiel, dass ihr Alarm piepte.

Blades Worte drangen erst zu ihr durch, als ich den Kopf schüttelte und mit einem stillen Befehl auf ihre Kleider deutete, damit er ihr die Hose und den Stiefel wieder überzog.

Er nahm ihr Bein von seiner Schulter und die Bewegung brachte sie schließlich zu sich selbst zurück. Ich ließ von ihrem Hals und Kopf ab und senkte vorsichtig die Hände an ihre Flanken um sie abzustützen, während Blade sie anzog. “Harper,” flüsterte ich.

Diesmal wurde ihr Armband immer lauter und sie sammelte sich wieder. Ich konnte sehen, wie sie ihre Gedanken ordnete, ihre Gefühle bändigte und wie sie sich innerhalb weniger Herzschläge von einer gut gefickten Braut in eine effiziente Koalitionsdienerin verwandelte.

Ihre Selbstbeherrschung ließ meinen Schwanz hitzig aufzucken und ich musste gegen die Reißzähne in meinem Kiefer ankämpfen und verhindern, dass sie durchbrachen. Ich wollte sie beißen. Markieren. Sie riechen und erobern. Jetzt sofort. Verfickt nochmal.

Aber ich war keine Hyperionische Schlange; ich war ein Mann. Ich war Styx und die Namen einer ganzen Legion waren in mein Fleisch tätowiert, Namen, welche die Last jener Leben verkörperten für die ich verantwortlich war, die ich beschützen musste.

Ich konnte meiner Legion nicht die gesamte Koalition auf den Hals hetzen, nur weil ich diese Frau kidnappen wollte. Sie gehörte mir. Ohne sie würde ich die Zenith-Station nicht verlassen, aber ich würde eine andere Lösung finden.

“Scheiße. Schon wieder Latiri 4.” Sie riss sich los und stampfte ihren Fuß in jenen Stiefel, den Blade ihr gerade mit einer Versiertheit anzulegen versuchte, die offensichtlich auf monatelanger Übung gründete. Sie war jetzt hoch konzentriert, diszipliniert, ohne jede Spur von Panik vor der bevorstehenden Mission. Zu wissen, dass sie nur wenige Momente zuvor diese wertvolle Selbstbeherrschung an uns abgegeben hatte, ließ mein Herz schmerzen. Sie war jetzt kämpferisch, feurig und wunderschön und ihre Fähigkeit, im Namen der Pflicht ihre Lust mit kühler Effizienz zur Seite zu schieben musste ich einfach nur bewundern.

Meine Partnerin war zu mehr imstande, als sich einfach nur den Widrigkeiten und Regeln der Legionen anzupassen. Vielleicht würde sie dort richtig aufblühen. Mit mir.

Mit uns.

Blade wurde regelrecht von ihr weggestoßen und er ließ von ihr ab und trat zurück. Ich war als Nächstes dran, denn sie fertigte mich mit einem leichten Schulterklopfen ab, als wäre ich ein Haustier.

Ich versuchte, die herablassende Verabschiedung nicht persönlich zu nehmen, schwor aber insgeheim, sie für diesen Mangel an Respekt später zu bestrafen.

Nie wieder würde sie mich so abfertigen. Niemals würde sie vergessen, zu wem sie gehörte. Sobald sie mir gehörte, würde es keine Zweifel geben, kein Entkommen.

Jetzt aber war nicht der Moment, um mich an dieser Gewissheit zu laben, oder irgendetwas dagegen zu unternehmen. Sie wurde nach einer Kampfhandlung zu einer weiteren Mission gerufen. Sie hatte einen Job zu erledigen. Und es sei denn, ich wäre bereit Leben zu opfern und einen Konflikt mit der Koalition heraufzubeschwören blieb mir keine andere Wahl, als sie gehen zu lassen.

Ein gnadenloser Beschützerinstinkt überkam mich, überflutete mich mit einem Gefühl von … Panik? Ich kannte zwar ihre Aufgabe hier auf der Station, aber die Gefahr, der sie sich dabei aussetzte, hatte mich bis jetzt nicht berührt. Bis wir sie gekostet, in den Armen gehalten und ihr beim Kommen zugesehen hatten. Ich wollte sie über meine Schulter schleudern und nach Rogue 5 bringen, wo sie sicher war. Nicht nur vor meinen Feinden, sondern auch vor ihrem Job.

Aber nein. Wir hatten keinen Anspruch auf sie. Noch nicht. Sollte ich sie mitnehmen, dann würde sie sich nicht nur widersetzen, sondern ich würde auch ein Dutzend Gesetze der Koalitionsflotte brechen. Schließlich ließen sie mich in Ruhe, weil ich ihnen bisher immer aus dem Weg gegangen war.

Ein Mitglied ihrer MedRec-Einheiten zu kidnappen, und dazu noch ein weibliches, würde nur die Aufmerksamkeit tausender Koalitionskämpfer auf mich ziehen, die die Absicht hätten sie zu retten.

Die Prillonen, Atlanen, Trionen und selbst die Menschen beschützten ihre Frauen. Sollte ich sie wider Willen mitnehmen, dann würde innerhalb weniger Tage eine kleine Armada auf Rogue 5 einfallen.

Nein. Sie musste freiwillig mit mir kommen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Sie war unsere Partnerin, eben weil sie so war, wie sie war. Eine Heilerin. Furchtlos. Mutig. Wir mussten sie ziehen lassen. Es würde mich umbringen, aber der Piepton an ihrem Handgelenk war nicht nur ihr Aufbruchssignal, es war das Signal, dass wir ihren Abschied akzeptieren mussten.

Hastig stand sie stramm, sie war wieder ganz sie selbst. “Verdammt. Tut mir echt leid,” nuschelte sie und blickte auf ihr Armband. “Ich … ich muss los.”

Blade erhob sich zu seiner vollen Größe. Er trat beiseite und ließ sie vorbei.

Sie blickte kurz zu mir, dann zu Blade. “Das war … nicht schlecht. Danke für—ihr wisst schon.”

Blade nickte und schwieg. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, als ob er sich beherrschen musste, um nicht zuzupacken, um sie nicht aufzuhalten. Er spürte den Verlust genauso stark wie ich, und sie war ja noch bei uns.

Ich war nicht in der Lage etwas zu sagen, konnte ihr nicht erklären, dass wir ihre Rückkehr erwarteten, dass wenn sie unversehrt zurückkehren sollte, wir genau da weitermachen würden, wo wir aufgehört hatten. Dass ich dann an der Reihe wäre, vor ihr auf die Knie zu gehen und sie zu kosten—und dabei nicht nur ihre Säfte von meinen Fingern lecken würde. Uns blieb keine Zeit. Sie musste sofort ausrücken.

Sie schenkte uns ein flüchtiges Kopfnicken und flitzte mit hastigen Schritten den Gang hinunter.

Diesmal mochte sie noch davongekommen sein, aber wir konnten uns ihre Abwesenheit zunutze machen und mehr über ihre Rolle in Erfahrung bringen, wie lange sie noch in der Flotte dienen musste. Und wie wir sie aus dieser Verpflichtung rausbekommen würden, ohne einen Krieg anzuzetteln, den ich nicht gewinnen konnte. Ich blickte zu Blade und wusste, was er dachte.

Er rückte seinen Schwanz in der Hose zurecht. Wenn er genauso hart war wie ich, dann würde nur die willige Pussy unserer Partnerin das Unbehagen lindern.

“Wenn sie offiziell verpartnert ist, dann darf sie nicht länger in die Kampfzonen ausschwärmen.”

“Wir gehören nicht zur Koalitionsflotte. Wir können keine Partnerin beanspruchen.”

“Schwachsinn,” zischte Blade. “Dieser Mistkerl vom Geheimdienst hat uns viele Vorteile angeboten, die wir nie ausgeschöpft haben. Inklusive für eine interstellare Braut abgefertigt zu werden.”

Blade hatte recht, aber ich wollte den Prillonischen Bastard, Doktor Mervan, nicht in die Sache reinziehen. Er war ein Spion, sein Herz war so schwarz und gnadenlos wie die dumpfe Kälte des Weltraums. “Was, wenn wir den Test durchlaufen und einer anderen zugesprochen werden?”

Blade fuhr mit der Hand durch sein langes silbernes Haar und fauchte. “Du hast recht. Im Bräuteprogramm ist sie gar nicht gelistet. Sie ist bei der MedRec. Wir würden mit jemand anderes verpartnert werden. Scheiße.”

“Genau. Und ich will nicht, dass Doktor Mersan etwas von ihr erfährt. Das würde ihm zu viel Macht über uns geben.”

Blade schlug frustriert die Hand gegen die Wand. “Wie lange noch? Wie lange muss sie noch bei der Koalition bleiben?”

“Das weiß ich nicht.” Aber ich würde es herausfinden. Und sobald wir sie mitnehmen konnten ohne die Legion zu gefährden, würde sie sich auf Rogue 5 wiederfinden. In Sicherheit. Und in meinem Bett.

4


Harper, MedRec-Mission, Sektor 437, Latiri-Sternencluster

Schutt und Staub bröselten unter meinen Füßen als ich von Körper zu Körper eilte. Unser Team wuselte wie ein Ameisenhaufen um mich herum. Wir hatten das schon etliche Male hinter uns und brauchten keine Anweisungen, um zu wissen, wer wohin gehen würde. Wir hatten ein einstudiertes Muster, einen Arbeitsrhythmus und er funktionierte für uns. Wir erledigten unseren Job, insbesondere hier. Dieser Planet, dieser Weltraumsektor war die reinste Hölle. Buchstäblich. Hölle. Andauernd gab es Gefechte mit den Hive. So viel Blutvergießen. Ich konnte auch ohne Karte diesen Felsklumpen navigieren.

Ganz von selbst teilten wir uns in drei Gruppen auf, fünf Mann plus zwei gefechtsbereite Prillonische Krieger als Garde, sie schützten die Transportfläche—und uns—, während wir über das Schlachtfeld huschten und nach Überlebenden suchten.

Ich war für die Triage zuständig, suchte nach Lebenszeichen. Rovo trug die tragbaren Transporteinheiten—die Transportpflaster. Diese waren klein aber oho, nur etwa so groß wie eine Silbermünze. Sobald wir jemanden fanden, der umgehend transportiert werden musste, würde Rovo mit einem Handschlag die Vorrichtung am Patienten festmachen, einen Knopf drücken, und voilà. Weg. Direkt zurück auf die Zenith-Station zur sofortigen medizinischen Versorgung.

Irgendwie schaffte diese Technik die Leute zur nächstgelegenen kompletten Transportfläche, wie beim Froschhüpfen. Klar, es war Weltraumkram und zu fortschrittlich und technologisch, als dass ich es verstehen konnte. Das erste Mal, als ich es mit eigenen Augen gesehen hatte, war ich schwer beeindruckt gewesen. Und jetzt? Jetzt konnte mich kaum noch irgendetwas beeindrucken.

Na gut, so wie Styx und Blade mich zum Orgasmus gebracht hatten, hatte mich schon beeindruckt. Nein, ich war beeindruckt, weil sie mich dermaßen heiß gemacht hatten, dass ich es zuließ, dass Blade vor mir auf die Knie fiel, mein Bein über seine Schulter klemmte und mich wie ein Verhungernder ausaß. In einem Korridor! Aber ich konnte jetzt nicht über das Ende meiner Orgasmus-Dürre nachdenken. Ich würde die schlüpfrigen Erinnerungen beiseiteschieben und wieder hervorholen, sobald ich mich wieder allein in meinem kleinen Quartier auf der Zenith einfinden würde.

Erstmal musste ich mich auf den enormen Atlanischen Krieger konzentrieren, der vor mir auf dem Boden lag. Er war riesig. Genau wie der Rest dieser Aliens. Mit ihrer Ausrüstung mussten manche von denen bestimmt zweihundert Kilo schwer sein. Ich ging ins Fitnessstudio. Ich hatte Kraft. Aber nicht so viel Kraft. Nicht, wenn ein kleiner Flecken des Schlachtfelds mit reichlich hundert Verwundeten und noch viel mehr Toten übersät war. Und der Tatsache, dass wir über dreißig Meter von der Transportfläche entfernt waren.

Ich hob den Arm und bat Rovo um ein Transportpflaster. “Hier.”

Er legte schnell noch eines bei einem meiner Teamkollegen an und lief zum nächsten, der eines benötigte. Ich musste warten, denn es gab zu viele Notfälle. In einer Minute würde er zu mir rüberkommen. Bis dahin bestand meine Aufgabe darin, den Krieger am Leben zu halten.

Der Atlane blinzelte zu mir auf, halb ohnmächtig. Schwach. Ich presste einen Verband auf die klaffende Wunde an seiner Schulter und er fing an zu knurren. Gott, er war riesengroß.

Genau das, was ich jetzt gebrauchen konnte. Ein wütendes Gerangel mit einer Bestie. “Wehe du wirst mir zur Bestie, Atlane, oder ich werde dich hier verrotten lassen.”

Der Atlane schmunzelte und ein Teil seines Bestiengesichts zog sich vor meinen Augen zurück. Mein Kiefer und meine Schultern entspannten sich und ich konnte weiterarbeiten. Manchmal waren sie so außer sich, dass sie sich nicht mehr zusammenreißen konnten. Manchmal konnten wir sie dann nicht mehr retten.

“Du bist ein herrisches Weib.” Seine Stimme war so rau und gewichtig wie der Untergrund auf dem er lag.

Ich lächelte zu ihm herunter. “Natürlich. Ich bin ein Mensch.”

Er grinste, dann stöhnte er, als ich den Verband um seinen Arm enger anlegte und ihn mit dem ReGen-Stift behandelte, damit die Blutung aufhörte. Es würde helfen, reichte aber nicht, um ihn wiederherzustellen. Dieser Typ brauchte eine Auszeit in einem der blauen Särge, in einem ReGen-Tank auf der Zenith.

“Ich weiß. Mein Kumpel Nyko ist mit so einer aufmüpfigen Erdenfrau verpartnert.”

“Dann hat er ja Glück gehabt.” Das breite, wölfische Grinsen des Atlanen brachte mich zum Lachen. Er war hart im Nehmen, das musste ich zugeben. Er lag hier rum, aus allen möglichen Stellen blutend, sterbend. Und er machte noch Witze. “Du brauchst einen ReGen-Tank, Atlane. Dann wirst du wieder flott und kannst dir eine eigene aufmüpfige Erdenfrau besorgen.”

“Wulf. Mein Name ist Wulf.”

Ich behandelte den Rest von ihm mit dem ReGen-Stift, aber es reichte einfach nicht. Er war regelrecht zerfetzt worden. Die Vorderseite seiner Panzerung war zerstört, als ob er mit einem Grizzlybären gerungen hätte, einem mit fünfzehn Zentimeter langen Krallen. “Was zum Teufel ist passiert, Wulf? Diese Schnitte stammen nicht von einer Kanone.” Er musste wirklich schleunigst hier weg. Wo blieb das verdammte Transportpflaster? Ich schaute mich nach Rovo um, aber er war nirgendwo zu sehen.

Rovo war unser zweiter Offizier und ich war sofort nach meiner Ankunft von der Erde seinem Team zugeteilt worden. Er war ein früherer Truppensanitäter aus L.A., knallhart und mit einer giftigen Zunge. Da wir aus der gleichen Stadt kamen, teilten wir bei den meisten Diskussionsthemen dieselbe Meinung, von Football bis zum besten mexikanischen Essen. Rovo war sein italienischer Nachname. Seinen Vornamen kannte ich nicht und ich hatte auch nie gefragt. Nicht hier draußen. Namen waren hier nicht wirklich wichtig. Entweder man war ein Hive, oder man kämpfte eben gegen sie. Ein Dazwischen gab es nicht. Auch keine Verhandlungen.

“Dein Freund ist hinter dem Felsen dort verschwunden.” Wulf streckte mühselig die Hand aus und deutete auf ein paar schwarzgraue Felsbrocken in der Landschaft. Sie waren nicht weit weg, vielleicht ein Footballfeld weit entfernt, aber …

Wulf hustete und hatte plötzlich Blut an den Lippen.

Scheiße. Scheiße. Scheiße. Ich konnte ihn nicht allein lassen.

Was zur Hölle machte Rovo?

Ich stellte den ReGen-Stab permanent auf “an” und schob das Ende zwischen die klaffenden Lücken in Wulfs Panzerung, da, wo er aufgeschlitzt worden war. Wulf ächzte vor Schmerz.

“Tut mir leid.” Oder auch nicht. “Das wird dich am Leben halten.”

“Sadistin.”

“Richtig erkannt.” Ich grinste, auch wenn ich Rovo insgeheim an die Gurgel gehen wollte, sobald er wieder auftauchte. Ihn. Langsam. Umbringen. Wollte. Aber selbst stinkwütend machte ich mir noch Sorgen. Das war untypisch für ihn. Hatte er hinter dem Felsen mehr Verwundete entdeckt? Brauchte er Hilfe?

Scheiße. Irgendetwas stimmte nicht. Ich konnte es spüren. Als ich mich umblickte, wirkte alles ganz normal. Die anderen waren beschäftigt. Alle arbeiteten unaufgeregt und effizient, um das hier hinter uns zu bringen, die Verletzten wurden markiert und herausgeschafft, sodass wir zur Zenith zurücktransportieren und uns ausruhen konnten. Von diesem Felsklotz verschwinden konnten. Dieser Einöde.

Als der ReGen-Stift Wulfs massiven Brustkorb provisorisch zusammenflickte, stand ich auf. “Ich komme zurück.”

“Nein.” Der Befehl des Atlanen war scharf. Beißend. Gut. Vielleicht bewirkte der Stift mehr, als ich dachte.

Von Wulfs entschlossenem Gesicht blickte ich zu den Felsen. Irgendetwas war faul hier.

Aber ich konnte Wulf auch nicht hier liegen und verrecken lassen. Er würde nicht mehr lange durchhalten.

Ich schaute nach den anderen in der MedRec, suchte nach ihrem Transportverantwortlichen.

Alle waren zu weit entfernt, auf dem Schlachtfeld verstreut. Verdammt. Dann blickte ich von Wulf auf die Transportfläche, ich schätzte die Distanz ein. Wir waren nah dran. Es war seine beste Chance.

Und Rovo würde ich umbringen.

“Aufstehen, Soldat. Auf die Füße.” Ich schob meinen Arm unter seine unversehrte Schulter und zog, feste. Nix. Er rührte sich nicht.

Himmel, war er schwer.

Wulfs Blick wanderte zu den Felsen, dann zurück auf mein Gesicht und das schelmische Leuchten in seinem Blick war augenblicklich verschwunden.

Ich blickte in seine dunklen Augen. “Entweder du stehst auf, oder du wirst sterben, Wulf. Dein Ticket raus hier steckt hinter den Felsen in Schwierigkeiten und ich kann dich nicht tragen.”

Ich zerrte erneut an ihm, stemmte die Hacken in den Boden und bekam ihn hoch und zum Sitzen.

“Los, Wulf! Auf jetzt!” Ja, ich war dabei ihn anzubrüllen, aber manchmal hörten diese Typen auf nichts anderes. Mir war klar, dass er Schmerzen hatte und müde war und mit dem Tod flirtete. Vielleicht würde seine Bestie auf ein bisschen Aggressivität anspringen.

Und ich setzte alles auf die Hypothese, dass er zäh wie Leder und nicht gewillt war, sich jetzt schon ins Jenseits zu verabschieden.

Wulf rappelte sich mühsam auf und ich klemmte mich unter seine Schulter. “Auf geht’s. Ein Schritt nach dem anderen.”

“Was für ein Weib,” zischte er mit zusammengebissenen Zähnen, aber er bewegte sich. Ein Schritt. Zwei. Drei. Mein Rücken fühlte sich an, als würde er unter seinem Gewicht gleich einknicken, aber wir kamen vorwärts. “Wie heißt du?”

“Harper.”

“Ein richtiger Name ist das aber nicht.”

“Das hat mein Vater auch immer gesagt.” Ich grinste und behielt den Untergrund im Auge, während wir uns voranquälten, damit er nicht noch ins Stolpern geriet. Ich hatte ihn zwar zum Aufstehen bewegt, bezweifelte aber, dass er ein zweites Mal hochkommen würde. “Aber meine Mom hat sich diesbezüglich durchgesetzt.”

“Auch so ein Weib.” Er röchelte.

“Ja. Und jetzt sei still und lauf schneller.” Es dauerte nur ein paar Minuten, fühlte sich aber wie eine Stunde an bis wir die Transportfläche erreichten und einer der Prillonen herunterkam, um uns zu helfen. Er durfte die Transportfläche nicht verlassen, das wusste ich, aber ich war erleichtert als wir nahe genug dran waren, damit er die Regeln ein bisschen verbiegen konnte. “Schaffen Sie ihn zu einem ReGen-Tank, sofort,” brüllte ich.

Der Prillone nickte und nahm mir Wulf schließlich ab, der gigantische Atlane sackte auf dem Podest zusammen. Er schaute mir nach, als ich mich entfernte. “Du kommst wieder in Ordnung, Wulf. Schaffen sie ihn zum Tank,” kläffte ich erneut. Ich blickte über meine Schulter und beschleunigte meinen Gang, meine inneren Alarmglocken schrillten jetzt wie verrückt. Wo zum Teufel war Rovo? “Schaffen Sie ihn hier raus!”

Im Laufschritt sprintete ich zu den Felsen, wo Rovo angeblich hingegangen war. Plötzlich war ein Donnern zu hören, der grollende Motor irgendeiner Shuttleturbine und das Geräusch kam aus der verkehrten Richtung.

Gütiger Himmel. “Schafft sie alle raus hier! Sofort!” brüllte ich. Ich war kein stellvertretender Offizier, aber da Rovo verschwunden war, erteilte ich auf dieser Seite des Schlachtfelds jetzt die Befehle.

Keine Ahnung, womit ich alles gerechnet hatte, aber sicher nicht mit den zwei kleinen Shuttles, die am Rande des Schlachtfelds landeten. Und ganz sicher nicht mit dem Dutzend Söldnern, die heraussprangen. Ihre Panzerungen waren schwarz. Halb Männer, halb Frauen und alle hatten einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht, den ich sofort wiedererkannte. Einige hatten silbernes Haar, so wie Blade. Einige waren dunkelhaarig, wie Styx. Aber alle hatte die markanten Züge der beiden Männer, mit denen ich fast auf dem Korridor gevögelt hätte. Aufgrund unserer, wenn auch kurzen gemeinsamen Zeit konnte ich mühelos erkennen, wo diese Söldner herkamen. Rogue 5.

Ihre Uniformen waren beinahe identisch mit denen von Styx und Blade, bis hin zu den Armbändern am Bizeps.

Außer, dass ihre Bänder nicht silbern waren. Sie waren rot. Dunkelrot, wie Wein. Wie getrocknetes Blut. Einer von ihnen bemerkte, dass ich sie beobachtete. Ich blickte in seine blassen Augen und konnte nichts darin ausmachen. Keine Glut in seinen Augen, nicht wie bei Styx oder Blade. Kein Interesse, keine Emotionen. Nur Gleichgültigkeit. Obwohl ich vor Anstrengung schwitzte, fuhr mir ein kalter Schauer über den Rücken. Sein Blick sagte alles, was ich wissen musste.

Diese Söldner waren kaltblütige Killer.

Ich schrie, damit alle gefälligst von hier wegkamen und rannte zu Rovos vermutetem Aufenthaltsort, zu der Stelle, wo Wulf ihn gesehen hatte. Ich musste ihn warnen. Ihn finden.

Chaos brach aus, als die Prillonen auf den neuen, unerwarteten Feind das Feuer eröffneten. Es waren keine Hive, und das machte mir eine Heidenangst.

Mein Team feuerte ebenfalls und das stille Feld voller Toter und Sterbender wurde in ein gellendes Tollhaus verwandelt.

“Rovo!” schrie ich und zückte meine eigene Waffe. Ich war zu weit, um auf das Getümmel zu feuern, aber ich hatte keine Ahnung, was mich hinter dem riesigen Felsbrocken erwartete.

Ich sollte es nicht schaffen. Drei Krieger, fast so groß wie Styx, tauchten hinter einem überdimensionalen Steinbrocken auf und kamen auf mich zu.

Scheiße. Scheiße. Scheiße.

Sie waren zu nahe. Ich war in vieler Hinsicht flink, aber Rennen gehörte leider nicht dazu. Im Moment wünschte ich mir, ich hätte das Tempo eines Everianischen Jägers.

Ich machte auf den Hacken kehrt und rannte so schnell ich konnte. Ein Schuss verfehlte meinen Kopf und ich duckte mich, ich schlängelte mich dahin und hoffte, so dem feindlichen Feuer auszuweichen. Einer meiner Verfolger ging schreiend und fluchend zu Boden.

Als ich nach vorne blickte, erkannte ich Wulf, der mit einem Ionengewehr in der Hand auf den Knien hockte und hinter mich zielte. Er war mehr Bestie als Atlane, aber das hielt uns jetzt beide am Leben. Die Prillonen schossen in das Gewühl auf der anderen Seite des Schlachtfelds, wo der Rest meines Teams in einen scheinbar aussichtslosen Kampf verwickelt war.

Keuchende Atemzüge. Lautes Stiefelgestapfe hinter mir.

Wulf feuerte erneut und ein weiterer meiner Angreifer ging zu Boden.

“Runter!” grölte er und ich ging taumelnd zu Boden, als riesige Hände sich an der Rückseite meiner grünen Uniform vergreifen wollten, bevor sie wieder verschwanden. Ich rannte wieder los. Wulf feuerte, ich warf mich auf den Boden, aber der Schuss verfehlte den Söldner, als der auf der Jagd nach mir in Deckung gegangen war.

Halb auf allen Vieren stolpernd schaffte ich es bis zur Transportfläche. Dort fand ich Wulf, bewusstlos. Einer der Prillonischen Krieger blickte mich an. “Rauf. Sofort! Wir haben Befehl die Transportfläche zu räumen, damit Kommandant Karter seine Truppen reinschicken kann.”

Truppen? Karter? Was?

Der Prillone packte mich eilig und zerrte mich auf die Plattform. Dann trat er zurück und feuerte erneut in das Durcheinander und tat sein Bestes, um den Rest meines Teams zu verteidigen.

“Los!” befahl er seinem Mitstreiter an der Steuerkonsole am anderen Ende der Anlage. Mir wurde klar, dass sie nicht abhauen würden. Sie würden hierbleiben und kämpfen.

Ich blickte zu Wulf und auf die wachsende Blutlache um ihn herum, der ReGen-Stift lag ein Stück weit entfernt, er war runtergefallen. Verdammt.

Ich krauchte zu ihm herüber, aktivierte den Stift und platzierte ihn auf seiner Brust, dann schnappte ich mir sein Ionengewehr.

Die Plattform begann zu Wummern und meine Haut und Haare knisterten elektrisiert, als das Energiefeld sich auflud. Ich hob die Waffe an, zielte und erledigte einen der Söldner, der mein Team aus sicherer Distanz unter Beschuss genommen hatte.

Bastard. Feigling.

Für Typen wie diesen hatte ich eine ganze Liste an Schimpfwörtern parat.

Seine Kumpels hinter ihm verschleppten unterdessen die Verletzten und Leute aus meinem Team, sie zerrten sie weg, lebendig, auf ihre Shuttles.

Warum? Was zum Teufel?

Sie nahmen sich auch die Waffen. Alles, was sie sich unter den Nagel reißen konnten. Warum aber die Krieger? Mein Team? Warum …

Ich feuerte erneut. Ein Treffer, aber der Typ ging nicht zu Boden. Er drehte sich in meine Richtung und fletschte wild fauchend seine Reißzähne, mit zusammengekniffenen Augen funkelte er mich an, außer sich vor Wut.

“Verflucht. Ich. Nein. Scheiße,” ich ächzte und betätigte mein Armband.

Reißzähne. Styx hatte mir seine präsentiert, grinsend. Blade ebenfalls. Aber sie waren nicht gefährlich gewesen. Nein, ich hatte weder Angst noch Panik gespürt, nicht so wie jetzt, als ich einem ihresgleichen begegnete. Mit ihnen war ich aufgedreht. Furchtlos. So heiß, dass ich ständig an den Biss dachte, den sie mir versprochen hatten. Ich hatte die Augen geschlossen und wollte ihre Münder auf mir spüren. Wollte den Schmerz. Ich wollte zu ihnen gehören, in ihrer Mitte sein. Ich wollte mich vergessen und mich ihrem versauten Spielchen unterwerfen.

Waren dies Styxs Leute? Steckte er irgendwie dahinter? Hatte er mir etwas vorgemacht? War dieser “Businesspartner etwa eines dieser Arschlöcher? Gab er für mich den dominanten Alphatypen und mit anderen war er ein gnadenloser Schlächter? Er sagte, er war ihr Anführer. War sein Interesse an mir, an meinem Team nur ein Schachzug, damit er das hier veranstalten konnte? Sollte ich mit den anderen zusammen sterben? Wir alle würden sterben, sollte die Verstärkung vom Schlachtschiff nicht schleunigst eintreffen.

Das alles wegen Styx? Und Blade.

Das Wirrwarr in meinem Kopf machte mich stinkwütend und ich zielte erneut. Feuerte. Ich beobachtete zufrieden, wie das vampirzähnige Arschloch umkippte. Ich war kein Killer, jetzt aber war ich wirklich wütend und ein nie gekannter Hass tat sich in mir auf, als ich ansehen musste, wie diese Monster sich auf mein Team stürzten. Wir waren keine Soldaten, sondern Ärzte, Krankenschwestern. Wir retteten Leben und sie griffen uns an, als wären wir der Feind.

Das Energiefeld gipfelte, der Transport stand unmittelbar bevor und ich zielte auf einen weiteren der rotarmigen Söldner. Mein Finger drückte den Abzug, aber er war zu schnell, zu wendig. Er wich dem Ionenfeuer aus und kam auf mich zu. Er erwischte einen der Prillonen. Der krümmte sich vor Schmerz, ging aber nicht zu Boden.

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