Kitabı oku: «Interstellare Bräute® Programm Sammelband», sayfa 12

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Amanda

Griggs Arm war das Einzige, was mich noch aufrecht hielt. Maras Partner; der zweite Vater des kleinen Lan. Ihre Familie würde direkt vor meinen Augen zerstört werden und ich konnte mich nicht abhalten, mir den unsagbaren Schmerz des Verlusts vorzustellen, wenn einer meiner Partner, wenn Grigg oder Rav hilflos und verwundet auf diesem Tisch liegen würden.

Ich wusste nicht genau, was sie mit dem Prillon-Krieger anstellten, aber die aufgeladene Atmosphäre und die finsteren Gesichter im Raum verhießen nichts Gutes. Ich ignorierte die Geräusche des Teams auf der anderen Seite des Raumes, das mit dem anderen Krieger beschäftigt war. Ein Krieger, der wahrscheinlich ebenfalls eine Familie hatte, der geliebt wurde. Ich wollte es nicht herausfinden. Ich hatte bereits mehr zu verkraften, als ich aushalten konnte.

Der Mann war offensichtlich ein Prillon-Krieger, er hatte goldenes Haar, kantige Züge und eine dunkelgoldene Stirn. Aber unterhalb davon hatte seine Haut einen eigenartigen, silbernen Schimmer. Bevor sie ihn ruhiggestellt hatten, glich sein gesamter linker Arm einer Erfindung aus einem Horrorfilm: Eigenartige, kleine Gerätschaften kamen aus seinem Gewebe und klickten, schnappten oder schnarrten ins Leere wie eine verwirrte Fliege, die ihren Körper immer wieder gegen eine Fensterscheibe schleudert, um nach draußen zu gelangen.

Es war so merkwürdig und traurig. „Was haben die ihm angetan?” Ich flüsterte Grigg zu, denn Rav konzentrierte sich vollkommen auf seinen Patienten und ich wollte ihn nicht ablenken.

„Sie verschlingen die anderen Rassen, sie implantieren uns Technologien, die unsere Körper übernehmen und steuern. Der Kernprozessor, den Rav gerade entfernt, wächst mit dem Rückenmark zusammen. Es ist ein biosynthetisches Gerät, das weiterwächst und sich ausbreitet, bis es ins Gehirn eindringt. Danach gibt es keinerlei Hoffnung mehr.”

„Das verstehe ich nicht.” Ich weigerte mich wegzuschauen, als Rav den Rücken des Kriegers aufschnitt. Ich näherte mich sogar, als das helle Schimmern des Fremdkörpers an der Stelle sichtbar wurde, an der es sich irgendwie an die Wirbelsäule des Mannes angeheftet hatte. Der Kernprozessor. Er sah gänzlich fremdartig aus und unheilvoller als alles, was ich je gesehen hatte.

Grigg legte eine Hand auf meinen Nacken und ich verschränkte die Arme vor meiner Brust, um mich auf den abscheulichen Anblick vorzubereiten.

„Rav wird ihn jetzt entfernen. Sobald das getan ist, wissen wir es in den nächsten Minuten.”

„Was werden wir wissen?”

„Er wird entweder aus seinem Delirium aufwachen und sich daran erinnern, wer er ist – in diesem Fall verlegen wir ihn umgehend in einen ReGen-Block, um die Schäden an seiner Wirbelsäule zu behandeln—”

„Oder?” Ich schubste Grigg mit meiner Schulter, obwohl ich mich in Richtung seiner starken Finger lehnte, die dabei waren, meinen Nacken zu massieren.

„Oder er wird sich automatisch vernichten.”

Ich schluckte. „Was?”

Was zum Teufel sollte das heißen? Ich wollte eine weitere Frage stellen, aber mein Verstand setzte aus, als ich Rav dabei zusah, wie er sich mit aller Kraft seiner gestählten Muskeln gegen den Tisch stemmte und die Silberkugel mit einem kraftvollen Ruck seines Unterarms aus dem Rücken des Kriegers herauszerrte.

„Die Sicherheitsumschließung!” Rav schnauzte den Befehl hervor und einer seiner grau gekleideten Helfer kam mit einer kleinen, schwarzen Kiste angestürmt. Rav legte die silberne Kugel hinein, die haarfeinen Tentakel wogen in der Luft, als ob sie nach einem neuen Wirt, einen anderen Körper suchten, in dem sie sich einnisten konnten.

Dieses Ding war unheimlicher, als die schlimmsten der monströsen Riesenkakerlaken, die ich in meinem schäbigen College-Apartment unter der Spüle gefunden hatte.

Der Offizier schloss den Deckel und begab sich umgehend zu einer S-Gen-Station im Zentrum der Krankenstation. Eilig legte er seine Hand auf den Scanner, er seufzte vor Erleichterung, als das hellgrüne Licht aufleuchtete und die Kiste mit der widerlichen Silberkugel hoffentlich für immer verschwand.

Ich wendete mich Rav zu, der die Intervention beendete und mit einem kleinen ReGen-Stab über den Einschnitt am Rücken des Kriegers glitt. „Wie lange noch?”

„Zwei Minuten.”

Rav war so betrübt, er erschien resigniert und der Zorn und die Hilflosigkeit, die ich durch mein Halsband spürte, verrieten mir, dass er nicht davon ausging, dass der Krieger überleben würde. „Dreht ihn auf den Rücken. Lasst uns sehen, ob er aufwacht.”

Sie drängelten sich übereinander und taten, was Rav befahl und ich presste meine Lippen zusammen und wartete darauf, was als Nächstes geschehen würde. Die Gerätschaften am Arm des Kriegers rührten sich nicht und ich fragte mich, was mit ihnen geschehen würde, wenn er überlebte.

Rav sah mich und anders als Grigg verstellte er sich mir gegenüber nicht. Er ließ mich seinen Schmerz, seine Hilflosigkeit, seinen Zorn und sein Bedauern darüber, dass er nicht mehr tun konnte, in seinem Blick erkennen. Ich konnte alles fühlen.

„Wenn er überlebt, dann entferne ich so viel wie möglich. Aber die meisten Schäden sind mikroskopisch klein, die biologischen Implantate sind zu winzig und sind in seine Muskeln, seine Knochen, seine Augen und seine Haut gewandert, um ihn kräftiger, schneller, scharfsichtiger und sein Gewebe temperaturbeständiger zu machen.”

„Ist er – kann ich—” Ich war mir nicht genau sicher, was ich eigentlich sagen wollte, aber ich wollte ihn mir aus der Nähe anschauen.

Grigg wendete sich an Rav, der billigend nickte. Er seufzte, wahrscheinlich wurde ihm klar, dass er mich nicht länger vor dem Schlimmsten beschützen konnte. „Nur zu, Amanda. Sieh dir an, was die Hive anrichten können.”

Ich ging nach vorne, meine Beine waren steif und instabil aber ich wiegelte ab, als Grigg mir seine Unterstützung anbot. Ich wollte es selber sehen. Ich musste es sehen.

Vier, fünf Schritte und ich stand neben der schwerfälligen Masse des besinnungslosen Kriegers. Er sah beinahe friedlich aus, sein eigenartig silbernes Gesicht war entspannt. Ich ging um den Untersuchungstisch herum und betrachtete die Metallteile, die an seinem Arm befestigt waren, die silberne Färbung seiner Haut. Ich rief mir in Erinnerung, wie er orientierungslos und vollkommen außer Kontrolle gewesen war, bevor sie ihn sediert hatten. Sein Verstand war verrückt geworden, zusammenhangslos. Er war nicht mehr wiederzuerkennen—als was? Ich wollte „menschliches Wesen” sagen, aber er war kein Mensch, richtig?

Er war ein Alien. Ein Prillon-Krieger, den ich noch vor ein paar Tagen als Feind bezeichnet hätte. Als einen Eindringling. Als einen Erpresser.

Aber er war Maras Partner. Er war Vater, ein Familienmensch. Ein Krieger, der sich genauso wie jeder Soldat auf der Erde nach Frieden sehnte.

Ich schämte mich, als mir bewusst wurde, wie verdammt klein und unbedeutend die Erde doch war und wie viel kleiner noch unsere abergläubischen, ängstlichen Gemüter waren.

Ich blickte meine beiden Partner an und teilte ihnen mein Bedauern und meine Einsicht über das Halsband mit. „Es tut mir leid, ich hatte keine Ahnung.”

Beide zögerten, als ob sie erst noch darüber entscheiden mussten, was sie jetzt, als ich mich ihnen nicht länger widersetzte und die Realität meiner neuen Existenz anerkannte, zu mir sagen sollten. Der Anblick von Maras Partner verfestigte meine Erkenntnis. Woran auch immer die Erde zweifeln mochte, ich zweifelte nicht länger daran. Ich kannte die Wahrheit. Ich hatte sie mit eigenen Augen gesehen. Ich glaubte der Koalition. Ich glaubte meinen Partnern.

Ich musste so bald wie möglich den Geheimdienst kontaktieren und sie darüber informieren, was sich hier draußen abspielte. Die Wahrheit.

Das Kommunikationsgerät der Krankenstation piepte und ich erkannte die Stimme von Captain Trist. „Kommandant, wir brauchen Sie auf der Kommandobrücke. Aufklärer der Hive steuern aus drei verschiedenen Systemen auf uns zu.”

Grigg sah zu mir herüber und ich nickte. Sendete ihn fort. Es war in Ordnung. Er wurde gebraucht, um die Sicherheit Aller zu gewährleisten. Rav rettete Leben auf der Krankenstation und Grigg rettete Leben, indem er Befehle erteilte, anführte, das Schiff und die Geschwader leitete. Er leitete uns alle.

„Geh, sie brauchen dich.”

Er nickte einmal, kehrte um und ließ mich mit Rav allein.

Der Gerettete bewegte sich, ein schwaches Stöhnen kam aus seiner Kehle, als ich mich über ihn lehnte. Seine Augen flackerten und mein Blick weitete sich, als ich den hellen, silbernen Schimmer erblickte, der seine Iris umrandete. Es war derselbe Effekt wie auf Fotos von einer Sonnenfinsternis.

„Mara.” Er rief nach seiner Partnerin, aber sein Blick war auf mich fixiert und ich sah ganz und gar nicht aus wie die große, orange-goldene Dame, die zu ihm gehörte.

„Sie kommt.”

„Mara!” Sein Rücken wölbte sich und ich reichte ihm instinktiv meine Hand, um ihn zu trösten. Sein Griff zerschmetterte fast meine Finger, aber ich hielt fest und legte meine andere Hand auf seine Stirn.

„Schhh. Alles wird gut. Mara kommt gleich.”

„Mara.” Er erschlaffte, als ich ihn hielt. Sein Blick war auf mein Gesicht gerichtet, aber er sah das Antlitz einer Anderen, als ich sein Haar in der Hoffnung es würde ihn beruhigen von seiner Stirn strich.

Ein Zittern ging von seiner Wirbelsäule zu seinen Armen und Beinen aus und plötzlich eilte Rav herbei und zog mich zurück von dem Krieger, der sich unter Schmerzen auf dem Tisch hin und her wandte und krümmte.

„Was passiert mit ihm?”

„Er stirbt.” Rav presste mich gegen seine Brust aber er ließ mich weiterzusehen. Ich konnte nicht wegsehen, als die Geräte an seinem Arm trieften, als hätte jemand Säure in das Metall gespritzt und sie aus seinem Körper heraus gekocht wurden. Sein Fleisch blubberte und schäumte ebenfalls, als ob er von innen heraussieden würde.

Mir wurde übel und ich musste schlucken, als sein Brustkorb zusammenfiel. Seine Brust kollabierte in einer grauenhaften Szene, wie ich sie mir sonst nur in Horrorfilmen hätte vorstellen können. Ich weinte und Rav hob mich hoch, schließlich drehte er mich um und schob seinen großen, warmen, schützenden Körper zwischen mich und die grässliche Szene auf dem Tisch hinter ihm. „Okay, Amanda. Das reicht.”

Ich sog ihn ein und zitterte wie ein Ast. Ich wollte es wissen und jetzt wusste ich es. Gott steh uns bei.

Der Geruch des gärenden Fleisches machte mich benommen und ich musste würgen, als ich mich verzweifelt an Ravs Uniform klammerte. „Ich kriege keine Luft.”

„Schafft ihn hier raus bevor seine Familie eintrifft.” Rav erteilte den Befehl, als er mich aus dem Raum beförderte. Ich stolperte, bevor wir die Tür erreicht hatten und er hob mich hoch, nahm mich in seine Arme und trug mich in das kleine Untersuchungszimmer, in dem ich ihn und Grigg zuerst getroffen hatte.

Als die Tür hinter uns schloss, zitterte ich.

„Ruhig, Liebes. Alles in Ordnung.”

„Er … er schäumte.”

Rav fluchte. „Es tut mit leid, Amanda. Ich habe dich gewarnt.”

Das hatte er, mein mitfühlender Rav hatte mich gewarnt. Er hatte mit Grigg gestritten und versucht, mir diesen Anblick zu ersparen. Er hatte gewusst, wie belastend es sein würde. Sie beide hatten es gewusst.

Rav saß auf einem Stuhl und hob mich auf seinen Schoß während ich bemüht war, mich auf seinen Geruch, seine Körperwärme und seine starken Arme, die mich festhielten zu konzentrieren. Ich fasste sein Hemd, als würde es mir Halt geben. Ich sog ihn in mich hinein bis sich mein Magen beruhigte und ich wieder klar denken konnte.

„Nein. Ich musste es wissen. Ich musste es selber mit ansehen.” Ich küsste ihn sanft auf den Hals und schlang meine Arme um seinen Torso. Ich drückte mein Gesicht auf seine Brust und hielt mich an ihm fest. Ich klammerte mich an ihm fest und befürchtete, er würde mich verlassen müssen, um seine Pflicht zu erfüllen, so wie Grigg mich zurückgelassen hatte. So viele Leute waren von meinen Partnern abhängig. Und ich? Ich war unbedeutend, eine Ablenkung. Eine schwache Frau, die in diesem Moment ihre Seele verkaufen würde, um von einem ihrer Partner im Arm gehalten zu werden.

Vielleicht hatte ich meine Seele schon verkauft. Ich wurde nicht verpartnert, weil ich mir einen Partner gewünscht hatte. Ich wurde verpartnert, weil ich eine Geheimagentin war. Jahrelang war ich eine Spionin gewesen. Aber in Ravs Armen wurde mir klar, dass ich irgendwo auf dem Weg dorthin wirklich meine Seele verloren hatte. Ich hatte nichts und niemanden. Ich war mit meiner Arbeit verheiratet, konnte niemandem vertrauen und wollte nicht riskieren, verletzt zu werden. Jetzt aber war ich mit Grigg und Rav zusammen und Rav fühlte sich so gut und stark und echt an. Es war so viel besser, als der kalte Komfort, den mir die US-Regierung bot.

„Wie oft hast du das schon erlebt? Passiert es oft?”

„Dass ein guter Mann stirbt?”

„Ja.”

„Myntar war Nummer zweihundertdreiundsiebzig. Aber die meisten, die von den Hive entführt werden, tauchen nie wieder auf. Wir bekämpfen sie draußen auf dem Schlachtfeld, nicht hier in der Krankenstation.” Rav grollte, während mein Verstand torkelte – er hatte mitgezählt? Jedes Leben war so bedeutsam, dass er keinen Einzigen vergessen konnte? „Ich bin nicht erfreut darüber, dass du es auch nur ein einziges Mal mit angesehen hast.”

Ich seufzte und atmete tief ein. „Ich weiß. Es tut mir leid, ich bin so verdammt stur. Es tut mir leid. Ich bin unwichtig, Rav. So viele Leute brauchen dich, Grigg und dich. Ich sollte nicht einmal hier sein. Ich lenke dich nur ab. Eine Bürde, die du nicht gebrauchen kannst. Herrgott, es tut mir so leid, alles tut mir leid.”

Rav legte seine Hand an meinen Hals, seine gigantische Handfläche glitt unter mein Kinn und er hob sanft meinen Kopf zu sich hoch. „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Du bist perfekt. Ich liebe die Leidenschaft in dir, deine Willensstärke. Ich brauche dich, Liebes. Grigg braucht dich. Wir waren beide verloren, bevor du hier aufgetaucht bist.”

Sie waren verloren? Das klang beinahe lächerlich. Sie hatten beide eine Aufgabe.

„Nein, Rav. Ihr seid beide stark, ihr tragt so viel Verantwortung. Ihr braucht mich hier nicht, ich lenke euch nur ab. Ich war so dumm. Ich habe es nur noch schlimmer gemacht, ich habe es für euch beide nur komplizierter gemacht.”

Er senkte seine Lippen und ließ sie mit einer sanften Berührung über mir schweben. Seine Geste war ehrfürchtig und nicht sexuell. Sein Mund war weich, warm und behutsam. Seine vollkommene Hingabe ließ Tränen in meinen Augen aufsteigen, seine Verehrung und sein verzweifelter Wunsch nach Liebe erfüllten mich durch das Halsband. Der Tod Myntars hatte ihn tief verletzt, aber er zeigte es nicht. Ich verfügte über den Luxus, dass das Halsband mir seinen Schmerz vermittelte. Es vermittelte mir auch seine Bedürftigkeit. Ich musste ihn trösten, ihn lieben.

„Conrav”, flüsterte ich, streckte meine Arme aus, grub meine Finger in sein Haar und zog ihn an mich heran. Ich zog sein Gesicht an meinen Hals und kuschelte mit ihm, denn ich spürte, dass mein riesiger Krieger das Bedürfnis danach hatte. Er brauchte mich wirklich. Er hatte das nicht einfach nur gesagt, um mich zu beruhigen oder um mich davon zu überzeugen, zu bleiben.

Ich hielt ihn fest und strich immer wieder mit einer tröstenden Geste mit den Fingern durch sein Haar. Sein hellgoldenes Haar glitt wie Seidenfasern durch meine Finger. „Dein Haar ist so weich.”

Er kicherte und seine Hände glitten sanft an meinem Rücken hoch und runter. „Ich brauche dich, Amanda. Wir beide brauchen dich. Wir sind beide nicht besonders gut darin, unsere Gefühle in Worte zu fassen. Den Göttern sei Dank, dass es die Halsbänder gibt.” Er küsste mich. „Ja, ich liebe es, dich zu ficken. Ich liebe deinen Körper, deine nasse Pussy, die Geräusche, die du machst, wenn wir dich ficken, aber es ist noch so viel mehr als nur das. Ich brauche dich, wenn du zärtlich und sanft bis. Ich brauche deine Liebe, um die Wut in meiner Seele zu lindern. Um mich zu heilen, obwohl ich nicht wirklich verletzt wurde. Du musst mich halten und einfach nur für mich da sein, so wie jetzt gerade. Grigg braucht dich auch, sogar noch mehr, als ich dich brauche. Seine Wut ist wie ein brodelnder Vulkan. Wir brauchen dich. Bitte, Amanda. Du darfst uns nicht verlassen.”

Es war für mich nie infrage gekommen, für immer zu blieben, selbst als ich wusste, dass ich nie mehr zurückkehren konnte. Nie war mir die Idee gekommen, für immer mit meinen Partnern zusammen zu bleiben, mich für sie zu entschieden. Jetzt aber gaben sie mir alles, was ich wollte, was ich benötigte, um eine freie Entscheidung zu treffen. Seit Jahren hatte ich nur für meine Arbeit gelebt. Ich hatte keine andere Wahl. Aber jetzt war klar, was ich zu tun hatte. In diesem Moment wusste ich ohne den geringsten Zweifel, wie ich mich zu entscheiden hatte.

„Ich werde nirgendwo mehr hingehen. Du gehörst zu mir, Rav. Du und Grigg, ihr gehört zu mir.” Meine Stimme erstarkte, als ich mich entschieden hatte. Ich war mir sicher. „Ich muss die Erde kontaktieren und ihnen von dem berichten, was ich hier gesehen habe. Sie müssen die Wahrheit erfahren.”

„Sie werden dir nicht glauben.” Rav hob seinen Kopf von meiner Schulter und blickte mir in die Augen. „Wir haben versucht, es ihnen zu sagen. Wir haben ihnen die Überreste von Kriegern wie Myntar gezeigt, wir haben ihnen Bilder der Kampfhandlungen gezeigt, die Aufklärer der Hive, ihre Integrationseinheiten. Wir haben ihnen alles gezeigt.”

Ich erstarrte und das Gefühl der Wut schnürte meine Kehle zu. „Ihr habt was?” Davon weiß ich nichts. Leichen? Videos von Einrichtungen und Raumschiffen der Hive? Hive-Soldaten im Kampf?

„Wir haben ihnen alle Beweise geliefert, die sie benötigten. Sie wollten einfach nicht zuhören.”

Obwohl ich es nicht glauben konnte, wusste ich, dass Rav die Wahrheit sagte. Ich musste die Gewissheit seiner Worte nicht erst durch das Halsband spüren, um ihm zu glauben. „Wenn sie die Beweise hatten, warum haben sie mich dann hierhergeschickt? Was wollen sie?”

Rav küsste mich sanft auf die Lippen. Er blickte betrübt. „Ich habe keine Ahnung, Liebes. Das musst du wissen.”

Und dann fiel es mir wieder ein. Waffen. Sie wollten Waffen. Neue Technologien. Alles, was ihnen im Kampf um die Vorherrschaft auf unserem kleinen, blauen Planeten einen Vorteil verschaffen würde. Ich war nicht wegen der Koalition hier oder wegen der Ankunft der Aliens. Es ging einzig um die erbärmlichen Machtkämpfe auf der Erde, den immerwährenden Kampf um Vorherrschaft.

Was ich aber gerade gesehen hatte, ließ ihre zwanghaften Bestrebungen nach Überlegenheit geradezu lächerlich erscheinen. Hier draußen gab es viel mehr, so viel mehr, was die Menschheit mit ihren erbärmlichen Machtfehden erst noch begreifen musste. „Wann treffen die Soldaten der Erde ein?”

„Bald. Sie kommen morgen.”

Heilige Scheiße. Mir blieb nicht viel Zeit. „Ich will sie als Erste treffen, mit ihnen reden und …” Meine Stimme verstummte, als ich darüber nachdachte, was wohl das beste Vorgehen war, um die Soldaten von der Erde zu überzeugen, dass die Bedrohung echt war.

„Und?”

„Ich möchte, dass sie Myntars Körper sehen. Sie sollen sehen, was passiert ist. Habt ihr es aufgezeichnet? Hat die Krankenstation Videokameras?”

Rav ächzte und ich bemerkte seine totale Entrüstung über meinen Vorschlag. „Alles, was auf diesem Schiff passiert wird aufgezeichnet.”

Alles? Verdammt. Das hatte man mir nicht mitgeteilt. Aber das war jetzt nicht das Problem. „Ich möchte es ihnen zeigen, Rav. Ich kenne diese Art von Typen. Sie haben einen strengen Ehrenkodex. Sie sind absolut loyal. Sie werden auf mich hören.”

„Das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich. Denn sollten sie dich auch nur schief ansehen und sollte Grigg davon ausgehen, sie seien eine Bedrohung, dann wird er sie töten.”

Ich zuckte zusammen, denn was Rav da sagte, war die Wahrheit. Ich hatte Griggs Geduld bereits bis aufs Äußerste strapaziert, die beschissene Einstellung der Machthaber auf der Erde und die heutigen Verluste im Kampf gegen die Hive kamen noch hinzu. „Das werden sie nicht.”

„Gut. Aber du musst wissen, Liebes, wenn die Erde versuchen sollte, sich mit der Koalitionsflotte anzulegen, dann werden sie verlieren.”

„Würde die Interstellare Koalition zulassen, dass die Hive uns übernehmen? Dass sie die Erde zerstören?” Der Gedanke war beängstigend, aber ich hatte keine Ahnung, was der Prime auf Ravs Heimatplaneten oder die Anführer der anderen Planeten beschließen würden, wenn die Befehlshaber der Erde nicht ihre Köpfe aus ihren Ärschen herausziehen würden. Die Erde war klein und so verdammt weit weg.

„Nein, Wir werden sie beschützen, auch wenn sie es nicht verdienen. Auf deiner Welt leben Milliarden Unschuldiger, die beschützt werden müssen.”

„Aber was ist mit unseren Soldaten? Die Anführer der Erde werden weiterhin versuchen, an Waffen zu kommen. Ein menschlicher Pilot könnte sehr wohl ein Raumschiff stehlen. Warum lasst ihr sie überhaupt hierherkommen? Ich verstehe das nicht.”

Rav streichelte meine Wange, als er es mir erklärte. „Du musst verstehen, wir sind sehr, sehr weit weg von deinem Zuhause. Sollte ein Pilot ein Schiff stehlen, dann würde er es nicht lebend aus diesem Sonnensystem schaffen. Das Licht eurer Sonne benötigt tausende Jahre, um uns zu erreichen. Über zweihundert sechzig Planeten sind Mitglied der Koalition, die meisten liegen in verschiedenen Sonnensystemen. Die Flotte beschützt Billionen von Lebewesen, hunderte Welten, die unendlich weit voneinander entfernt liegen. Wir leben, kämpfen und sterben und die meisten verlassen diesen Sektor des Weltalls nie. Wir bilden ein riesiges Netzwerk, dass sich über unvorstellbare Entfernungen erstreckt und wir sind nur über unsere Transportsysteme miteinander verbunden.”

„Wie bin ich dann hierhergekommen?”

„Unser Transportsystem nutzt die Gravitationsquellen, um Planeten und schwarze Löcher, um den Transport und die Kommunikation zu beschleunigen. Du bist als ein Strahl reiner Energie hierhergereist, mit einer unvorstellbaren Beschleunigung. Unsere Transport- und Kommunikationsstationen sind extrem sicher und werden von ganzen Kampfeinheiten bewacht. Eure leichtgläubigen Spione könnten unser System auch nicht knacken, wenn wir sie hierher einladen und an die Steuerungssysteme anketten würden. Die Transportflächen werden mit Bioscannern und Neuroimplantaten gesichert, die direkt in die Gehirne unserer Techniker eingepflanzt wurden. Eure Leute könnten unser Sicherheitssystem niemals durchbrechen. Selbst den Hive ist das nicht gelungen und ihre Rasse ist sehr viel fortschrittlicher als die Menschheit.”

„Es ist also absolut nicht möglich, ohne die entsprechende Erlaubnis irgendetwas zur Erde zurückzusenden, nicht einmal eine einfache Nachricht?”

„Nein. Das ist unmöglich. Aber die Erde ist nicht der erste Planet, der an unseren Absichten zweifelt. Eure Anführer werden es irgendwann einsehen. Das tun sie immer.” Rav küsste mich erneut und ich schmolz in seinen Armen, wir umarmten uns zärtlich und behutsam, nicht lüstern und sexbesessen, obwohl Rav auch darin verdammt gut war.

„Ich liebe dich, Amanda. Was auch immer passiert, ich möchte, dass du das weißt.”

Ich konnte darauf noch nicht antworten, aber ich hielt ihn lange Zeit fest. Wir beide waren in unseren eigenen Gedanken verloren, die Verbindung zwischen uns wurde stärker und überflutete uns mit Liebe und Zärtlichkeit als ich es zuließ, dass er mir gehörte und ich mich vollständig, rückhaltlos und Hals-über-Kopf in ihn verliebte.

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