Kitabı oku: «Seine unschuldige Partnerin», sayfa 2
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Lexi
Ich blickte auf meine Handflächen. “Was ist merkwürdig?”
“Alle Everianer werden mit einem Mal auf der Handfläche geboren.”
Mehr sagte sie nicht, sondern blickte mich einfach nur an. “Um Everis zugeordnet zu werden, müssen Sie ein Geburtsmal haben. Haben Sie irgendwo an Ihrem Körper ein ungewöhnliches Mal? Ein großes Muttermal, das alle in ihrer Familie haben?”
Heilige Scheiße. “Ja.” Reflexartig hob ich meine Arme und wickelte sie um meine Brust, um das Mal dort zu verbergen. “Warum?”
Ihr Blick folgte meiner Armbewegung, aber sie lächelte. “Vor langer Zeit haben Everianische Abenteurer viele Welten kolonisiert. Einige Ihrer Vorfahren haben es bis hierher geschafft, bis zur Erde.”
“Und? Was hat das mit mir zu tun?”
Die Aufseherin machte ein freundliches Gesicht, ihre Worte aber brachten mich völlig durcheinander. “Die Nachkommen dieser Everianer tragen das Geburtsmal, das Sie gerade verstecken wollen. Ihre Vorfahren machen Sie zur potenziellen Partnerin eines Everianischen Jägers. Ihr genetisches Profil allein hätte Sie bereits nach Everis geschickt. Und das Abfertigungsprotokoll hat Ihre psychologische Kompatibilität bestätigt.”
“Was?” Wollte sie damit sagen, dass ich ein Alien war? “Ich komme aus Denver. Meine Familie stammt aus Vera Cruz. Meine Abuela lebt immer noch in Mexiko. Ich bin kein Alien. Ich bin zur Eastern Highschool gegangen. Ich wurde in Denver geboren.”
“Liebes, aber natürlich sind Sie kein Alien.” Sie wedelte mit der Hand durch die Luft und deutete auf den Stuhl, auf dem ich immer noch saß und die Computer und Bildschirme, die an der Wand angebracht waren. “Sie sind nur der Nachkomme von einem.” Sie blickte auf ihr Tablet. “Ihrem genetischen Profil nach sind Sie zu siebzehn Prozent Everianerin und dreiundachtzig Prozent menschlich.” Sie lächelte stolz, wie eine Mutter, die mit den Schulleistungen ihres Kindes prahlte. “Auch nach tausenden Jahren ist die Everianische DNA überaus robust.”
“Was? Wenn Sie bereits wussten, dass ich eine Art Alien bin, warum musste ich dann überhaupt den Test durchlaufen?”
“Ihr genetisches Profil hat den Planeten Everis an die Spitze Ihrer Wahrscheinlichkeitsmatrix gesetzt. Der Test, den Sie soeben absolviert haben, verwendet jedoch viele Variablen, um Ihre bewussten und unbewussten Wünsche und Bedürfnisse an einen Partner zu definieren. Darauf basierend werden nach und nach die möglichen Planeten entfernt, bis nur noch ein Planet übrigbleibt. Am Ende des Tests wird die sexuelle Kompatibilität analysiert und schließlich wird Ihrem Stammhirn eine aufgezeichnete Paarungszeremonie zugeführt, um das Ergebnis zu überprüfen.”
Ich bemühte mich ihre komplexe Sprache zu entziffern. “Sie meinen, ich habe mir gerade ein Sextape von Everis angesehen? Es geträumt?”
Sie nickte und nahm am Tisch gegenüber Platz, dann schlug sie die Beine übereinander, als ob wir beim Kaffeekränzchen wären. “Technisch betrachtet hat ihr Körper sinnliche Daten durchlebt, die von der neuralen Prozessionseinheit einer anderen Braut aufgezeichnet wurden. Aber wenn sie es als Traum bezeichnen möchten, dann ja.”
“Aber ich habe gar nicht von Sex geträumt,” konterte ich und errötete sogleich. Ich konnte mir nur ausmalen, wie sich ein echter Sextraum anfühlen musste. Ein mentaler Porno. “Woher wissen sie, dass ich kompatibel bin, wenn ich gar nicht von Sex geträumt habe?”
“Vielleicht haben Sie nicht von Geschlechtsverkehr geträumt.” Sie zog eine Augenbraue hoch und ich kam mir vor, als ob sie direkt in meine Seele blickte. “Aber Sie haben Verlangen gespürt, oder? Erregung? Lust? Eine Sehnsucht, so heftig, dass Ihr gesamter Körper vor Verlangen erbebt ist?”
Jetzt wurde ich knallrot. Am ganzen Leib. Ich konnte ihr nicht in die Augen blicken. Gott, woher wusste sie das?
“Sie sind noch Jungfrau, oder?” fragte sie.
Ich biss meine Lippe und nickte, denn ich schämte mich zu sehr, um ihr die Wahrheit zu sagen. Nämlich, dass ich keine freiwillige Jungfrau war, sondern dass ich irgendwie verkorkst war. Dann fiel mir wieder ein, dass ich in einem Kittel herumsaß und unter der dünnen Baumwolle völlig nackt war. Außerdem erinnerte ich mich daran, dass sie meine geheimsten Gedanken erforscht hatte.
“Sie brauchen sich nicht zu schämen. Auf Everis werden jungfräuliche Partnerinnen besonders verehrt. Ihr Partner wird erfreut sein und Sie schleunigst für sich erobern wollen.”
Ich zupfte am Saum meines Kittels herum. “Aber sollte mein Partner denn nicht wissen, dass ich … frigide bin?”
Der Aufseherin klappte die Kinnlade runter, dann schloss sie den Mund und redete weiter. “Wenn man Ihnen das gesagt hat, dann waren die Männer, mit denen Sie ausgegangen sind, offensichtlich allesamt Arschlöcher.”
Bei ihrer Wortwahl musste ich prusten. Sie sah in ihrer Uniform so korrekt und spröde aus und redete über Männer, als wären wir beste Freundinnen, die in meiner Lieblingsbar ein paar Tequilas schlürften. Ich fühlte mich sofort besser.
“Miss Lopez, ich bin kein Arzt.”
“Sie können mich Lexi nennen.”
“Lexi, ist Ihnen je in den Sinn gekommen, dass Sie für andere Männer frigide waren, weil diese nicht zu Ihnen gepasst haben? Weil es keine Everianer waren?”
Ich überlegte. Und überlegte. War das möglich? Hatte mein Körper auf einen Alien gewartet? Hatten diese siebzehn Prozent in meiner DNA bewirkt, dass ich einfach nicht auf menschliche Männer stand?
Ein stechender Schmerz bohrte sich in meine Brust. Ah, da war sie wieder. Hoffnung. Vielleicht war ich gar nicht defekt. Vielleicht war ich einfach nur ein Alien, der mit Erdenmännern einfach nichts anfangen konnte. Der Gedanke ließ mich zusammenzucken. Was war schlimmer? Frigide zu sein? Oder kein echter Mensch zu sein? Und was war mit meinen Eltern?
Wenn einer von ihnen wie ich war, dann wunderte es mich kaum, dass ich ein Einzelkind war. Und als Kind haben sie mich auch nicht gerade aus dem Schlafzimmer verscheucht. Sie waren immer so liebevoll miteinander umgegangen. Aber Leidenschaft? Nee. Sie waren eher wie beste Freunde.
Plötzlich geriet mein gesamtes Leben aus den Fugen. Meine Mutter. Sie hatte dasselbe Geburtsmal wie ich, nur auf dem Rücken. Sie hatte mich spät zur Welt gebracht und war beinahe vierzig gewesen, als sie Vater geheiratet hatte. War es ihr genauso ergangen, hatte sie die Suche nach Leidenschaft auch aufgegeben?
Heilige Scheiße. Meine Mutter war auch halb außerirdisch?
Ehe ich das Ganze verdauen konnte, redete die Aufseherin weiter.
“Ihr Test war einer der kürzesten, die ich je durchgeführt habe. Das liegt daran, dass Sie sofort Everis zugeteilt wurden und aufgrund Ihrer sexuellen Erfahrung möchte das Protokoll verhindern, dass Sie eine genauere Vorstellung davon bekommen, was mit Ihrem Partner sexuell so alles laufen wird. Sie sind vollkommen in Ordnung. Ihr Match ist zu neunundneunzig Prozent perfekt.”
Sie beobachtete mich eindringlich und ich lächelte zaghaft. Genauere Vorstellung? Was sollte das heißen? Sollte ich etwa so tun, als ob ich keine Ahnung hatte, was Sache war? Dass ich noch nie einen Porno gesehen hatte? Nie versucht hatte in Stimmung zu kommen?
Trotzdem, neunundneunzig Prozent hörte sich echt großartig an.
“Okay.” Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Ich hatte ein Match, da draußen gab es einen Typen für mich. Ein fast perfektes Match. Warum also sollte ich weiter mit ihr diskutieren. Mein neuer Partner würde sowieso bald herausfinden, ob ich nun sexuell behindert war oder nicht.
“Okay?” fragte sie nach. Ich nickte. “Großartig. Für die Akten, nennen Sie mir bitte Ihren Namen.”
Ich räusperte mich. “Alexis Lopez.”
“Sind Sie verheiratet?”
“Nein.”
“Haben Sie biologische Nachkommen?” Als ich ihr darauf einen komischen Blick zuwarf, redete sie weiter. “Ich weiß. Jungfrauen haben keine Kinder. Aber für die Akte muss ich Sie danach fragen. Sie sind ein besonderer Fall.”
“Nein. Ich bin keine Jungfrau Maria. Ich habe keine Kinder.”
“Akzeptieren Sie das Match, das Ihnen vom Abfertigungsprotokoll des Programms für interstellare Bräute zugeteilt wurde?”
Wollte ich die Erde verlassen und nach Everis gehen? Zu einem Mann, der mich so makellos unbefleckt haben wollte, wie frisch gefallener Schnee? Der mich dafür anbeten würde?
“Ja. Ich akzeptiere das Match.”
“Ausgezeichnet.” Die Aufseherin wischte einige Male mehr über ihr Tablet.
“Vielen Dank, Lexi. Mit Annahme des Matches sind Sie nicht länger eine Bürgerin der Erde. Sie sind jetzt eine Braut und an den Planeten Everis vergeben. Da Everis ein ungewöhnliches Protokoll voraussetzt, werden Sie nicht sofort transportiert. Sie werden zusammen mit zwei weiteren Frauen transportiert werden. Eine davon befindet sich meines Wissens nach noch im Test. Sobald sie alle soweit sind, können Sie Bekanntschaft schließen. Sobald Everis uns die Transportkoordinaten für den Prüfstein durchgegeben hat, kommen Sie hierher zurück für ihre Abfertigung.”
Sie stand auf und klemmte ihr Tablet unter den Arm.
“Folgen Sie mir bitte, damit wir die anderen treffen können.”
Ich folgte der Aufseherin durch einen kurzen, grell beleuchteten Korridor. Der Fliesenboden war kalt und am liebsten hätte ich mir ein Paar Latschen gewünscht. In einem Raum hörte ich gedämpfte Frauenstimmen und die Aufseherin öffnete ohne anzuklopfen die Tür.
“Hast du auch ein Muttermal?”
Ich hörte die Frage, als ich mir mit einer Hand auf dem Hintern den Kittel zuhielt und Aufseherin Egara ins Zimmer folgte. Der kleine Raum war eine Art Konferenzzimmer mit Tisch und Stühlen. Zwei Frauen in Kitteln wie meinem saßen beieinander und blickten zu mir auf.
“Da bist du!”
Beide standen sofort auf und kamen strahlend auf mich zu. Ihre herzliche Art und ihre leuchtenden Augen dämpften sofort meine Nervosität. Ihre Aufgeregtheit war leicht verblüffend, aber es war beruhigend zu sehen, dass sie sich nicht gerade vor Angst in die Hose machten.
“Ich bin Katie und das ist Dani.”
“Lexi.”
“Haben sie dich auch nach dem Muttermal gefragt?” wollte Katie wissen. Sie war groß und schlank, mit perfekten Brüsten und runden Hüften. Ihr langes braunes Haar reichte ihr halb über den Rücken und war kunstvoll zurechtgemacht. Ihr Make-up umrahmte perfekt ihre großen, dunkelbraunen Augen. Sie sah genauso aus wie all die Mädchen in der Schule, die sich immer über meine Figur lustig gemacht hatten, aber ihr Lächeln war freundlich und nicht hinterlistig.
Ich atmete aus und mir war gar nicht aufgefallen, dass ich den Atem angehalten hatte. “Ich bin also nicht die Einzige? Die Einzige, der man gesagt hat, dass wir alle Aliens sind?”
Beide lachten.
“Wir alle wurden Everis zugeteilt.” Dani nahm meine Hand und ging zu ihrem Stuhl zurück, damit ich mich zu ihr setzte. Mit ihrem gazellenhaften Look sah sie so ganz anders aus als Katie. Ihr Haar war überaus blond und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte etwas Anmutiges, wie eine Ballerina. Ihr Körper war dünn—mit schmalen Hüften und kleinen Brüsten—was den Eindruck nur noch bestärkte. Sie war klein und zierlich, ihr Blick aber war unerschrocken. Katie saß auf der anderen Seite und ich setzte mich dazu, mein dunklerer Teint, meine schwarzen Haare und meine Kurven machten uns alle einzigartig. Und wir waren zum Teil außerirdisch? Alle drei von uns?
“Seid ihr auch noch Jungfrau?” fragte ich. Ich wollte herausfinden, ob die mangelnde Libido nur mich betraf, oder ob es stimmte, was die Aufseherin angedeutet hatte. Was, wenn mein mangelndes Interesse an Männern tatsächlich auf meine Alien-DNA zurückging? Als die anderen beiden nickten, fiel mir tatsächlich ein Stein vom Herzen. “Also wart ihr nie verliebt? Ihr seid nie auf einen Typen abgefahren?”
“Also ich nicht.” Dani wandte den Blick ab und Katie wurde ganz rot.
“Ähm, nein. Jungfrauen, weit und breit nur Jungfrauen.” Katie klemmte sich ihr dunkelbraunes Haar hinters Ohr. “Ist das nicht ein bisschen seltsam? Drei Jungfrauen mit merkwürdigen Muttermalen, die auf einen fremden Planeten geschickt werden? Ich komme mir vor wie ein Jungfrauenopfer. Als ob sie uns eine nach der anderen in einen Vulkan werfen wollen oder so.” Ihr Lachen klang etwas krampfhaft und nicht wirklich vergnügt.
“Mein Match beträgt neunundneunzig Prozent,” verkündete ich stolz. “Vielleicht wollen sie mich opfern, aber der Typ gehört voll und ganz mir.”
Dani lächelte und rieb sich die Hände. “Gott, ich bin so nervös! Bei mir war die Übereinstimmung auch so hoch, was bedeutet …, dass es auf dem Planeten tatsächlich einen Typen gibt, der auf mich steht!”
Sogar ich fand sie attraktiv und dabei stand ich noch nicht einmal auf Frauen. Ich musste mich fragen, mit was für Typen sie wohl unterwegs gewesen war, um so abwertend über sich zu denken und dann wurde mir klar, dass ich genau wie sie war. Wir sahen uns kein bisschen ähnlich und doch hatten wir in der Vergangenheit mit denselben Problemen zu kämpfen. Männerproblemen. Und Selbstwertproblemen.
Katie schürzte die Lippen. “Mein Match hatte nur achtundneunzig Prozent.”
Dani rollte mit den Augen. “Wo kommt ihr her?”
“Denver, Colorado,” sprach ich.
“Ich komme aus Wooster, Ohio,” fügte Katie hinzu.
“Gainesville, Florida.” Dani grinste und ich konnte sie mir mühelos in Bikini und Sonnenbrille am Strand vorstellen. “Und alle gehen wir nach Everis. Zusammen. Wisst ihr, was das aus uns macht? Beste Freundinnen.”
Ich blickte die beiden an und erkannte mich sofort in ihnen wieder. Wir waren uns ziemlich ähnlich, vielleicht nicht im Wesen, aber wir alle waren mit Everianern verpartnert worden. Wir alle waren noch Jungfrau und wir würden zusammen transportiert werden. Wir würden die einzigen Freundinnen von der Erde darstellen; alles, was wir auf Everis haben würden. Wir mochten zwar aus verschiedenen Landesteilen kommen, aber wir alle stammten von der Erde. Ich würde sagen, das machte uns zu besten Freundinnen.
“Lasst uns einen Pakt schließen,” sprach Katie.
Dani fuhr sich durchs Haar. “Ja! Wir werden uns alles erzählen. Keine Geheimnisse. Nicht mal peinliche Sachen wie Sex und Orgasmen oder Toys. Was immer sie mit uns anstellen, wir müssen darüber reden. Okay? Wir haben nur noch uns, nicht wahr?”
“Abgesehen von unseren heißen Alien-Schmackos, die unsere Unschuld rauben wollen?” warf ich ein und grinste aufgeregt. Die Vorstellung, dieselbe Art von Verlangen zu verspüren wie eben im Abfertigungstraum ließ mein Herz einen Schlag aussetzen.
“Das sind Typen. Seid mir nicht böse, aber die zählen nicht. Nicht in dieser Sache. Wir Mädels müssen zusammenhalten,” konterte Dani.
“Wie die drei Musketiere,” fügte Katie hinzu.
“Na schön,” sprach ich. “Ich bin dabei, aber ich werde mir nicht den Daumen aufritzen oder in meine Hand spucken.”
Katie zuckte zusammen. “Nee. Eklig. Aber ja zum Pakt. Wir werden uns alles erzählen. Und ich meine alle Einzelheiten.”
“Alle Einzelheiten,” bekräftigte Dani.
Als Aufseherin Egara von ihrem Tablet aufblickte und uns zu sich rief, fassten wir uns an den Händen. “Einzelheiten,” bestätigte ich.
Im Korridor mussten wir voneinander Abschied nehmen, denn jede von uns kehrte für die finale Abfertigung in ein anderes Testzimmer zurück.
“Wird es wehtun?” wollte Katie von Aufseherin Egara wissen.
Die Aufseherin schüttelte den Kopf. “Nein. Sie werden abgefertigt und dann transportiert werden. Ehe Sie sich versehen, werden Sie sich alle drei am Prüfstein von Everis wiederfinden. Dort werden Sie ihre Partner treffen. Alles Gute, meine Damen.”
Ich blickte zu Katie und Dani und schenkte ihnen ein Lächeln. Das war’s.
Katie, die am unerschrockensten wirkte, winkte mir kurz zu und stürmte in den Testraum, ihr blanker Arsch war das Letzte, was wir von ihr sahen. Dani rollte mit den Augen und verschwand als Nächste. Ich stand neben Aufseherin Egara im stillen Korridor.
“Wenn Sie an meiner Stelle wären, würden Sie dann gehen?” fragte ich sie. Mir wurde klar, dass Katie und Dani aus reiner Nervosität so dahergeredet hatten. Um sich Mut zu machen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Aber Aufseherin Egara war direkter.
“Nun, ich war mit einem Koalitionskrieger verpartnert.” Sie bog ins Testzimmer ab und ich folgte ihr. Jetzt war ich aber gespannt.
“Ach ja? Auf Everis?” fragte ich, als ich mich wieder in den Teststuhl setzte.
Sie schüttelte den Kopf, blickte jedoch weiter auf ihr Tablet. Einmal, zweimal schnippte sie mit dem Finger. Die Handfesseln umschlossen wieder meine Handgelenke.
“Nein. Prillon.”
Sie war nach Prillon Prime geschickt worden? Von dem Planeten und seinen großen—nein, riesigen—Kriegern hatte ich gehört. Und davon, wie sie mit einem zweiten Mann zusammen ihre Bräute beanspruchten. Sie hatte zwei Partner? Und trotzdem war sie hier auf der Erde? “Sie hatten zwei Männer?”
“Ja.”
Sie wollte nicht ins Detail gehen, aber meine Neugierde war einfach zu groß. Meine Mutter hätte sich bei meinen schlechten Manieren im Grabe umgedreht, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. “Was ist passiert? Warum sind Sie hier?”
“Meine Partner sind tot, Lexi,” seufzte sie. “Ich war damals ein besonderer Fall. Ob ich wieder gehen würde? Ob ich dasselbe tun würde, wenn ich zehn Jahre jünger wäre?”
Ich nickte. Ich betrachtete ihr Gesicht und suchte in ihren Augen nach einem Zeichen der Täuschung.
“Auf jeden Fall.”
Ich sah Trauer, aber keinerlei Bedauern und das beruhigte mich.
“Bereit?” fragte sie.
“Ja.” Ich atmete tief durch und ließ alles raus.
Sie drückte auf einen Knopf und hinter mir schob sich die Wand auf. Ich konnte nicht viel erkennen, aber aus dem Augenwinkel sah ich ein sanftes blaues Licht. Wie bei einer Achterbahnfahrt kippte der Stuhl nach hinten und glitt durch die Öffnung in der Wand in den kleinen Raum, der gerade genug Platz für meinen Stuhl zu bieten schien. Dann bewegte sich ein lautloser Roboterarm mit einer Nadel auf mich zu. Ich zuckte zusammen, als die Nadel meine Haut durchbohrte.
“Keine Angst. Sie bekommen jetzt Ihre NPU. Die neurale Prozessionseinheit wird hinter Ihrem Ohr implantiert, damit Sie die Sprachen der Koalition sprechen und verstehen können. Dann werden Sie vorbereitet und nach Everis transportiert.”
Der Stuhl senkte sich in ein warmes Wasserbad und das blaue Licht leuchtete immer stärker. Alle meine Ängste zerschmolzen wie ein Schneeball in der Sonne. Ich war unterwegs nach Everis und würde meinen ausgewählten Partner treffen und endlich—
“Ihre Abfertigung beginnt in drei … zwei … eins.”
3
Seniorjäger Vron, Planet Everis
Ich wollte nur noch zurück ins Bett. Schlafen und träumen. Von ihr. Sie war nahe; so nahe, dass mein Körper fast ununterbrochen erregt war. In den Wochen nach meiner Rückkehr vom Kampf gegen die Hive hatte ich mir nichts als Frieden gewünscht. Ich wollte dem Wind in den Bäumen lauschen und dem Wasser, das im Flussbett über Steine strömte. Ruhe und Einsamkeit.
Mit keinem von beiden wurde ich belohnt. Das Gebirgsanwesen, welches mir von meinem Bataillon nach unserer Rückkehr aus dem Krieg vermacht worden war, bot mehr als genug Platz für die Soldatengruppe, die jetzt die kalten Steingemäuer und Befestigungen besetzten. Unsere Aufgabe war es, die Region zu verwalten, Streitigkeiten zu schlichten und Gesetzesbrecher zu bestrafen. Wir waren jetzt Jäger. Wir schützten die Schwachen, bewahrten den Frieden und brachten diejenigen, die dumm genug waren, gegen die Everianischen Gesetze zu verstoßen, zur Gerechtigkeit.
Seit Beginn unserer Mission auf Feris 5 gab es viel zu tun. Wir waren fünfzig Mann, mit einer kleinen Armee aus Dienern und Arbeitern, die für unser Wohl sorgten. Der Prüfstein, also jene Festung, wohin alle ledigen Bräute transportiert wurden, befand sich mitten in meinem Territorium und alle paar Wochen, sobald eine neue Ladung potenzieller Partnerinnen eintraf, brachte ich mindestens zwanzig Männer aus den Bergen dorthin, um den Frieden zu sichern.
Markierte Partnerinnen waren eine Kostbarkeit und die Bräute, die zum Prüfstein transportiert wurden, waren bereit für ihre Eroberung. Allein. Nur vom Protokoll beschützt, sowie von der Ehre der Männer, die um ihre Gunst wetteiferten.
Mein Bett jedoch war leer. Seit Jahren schon war es leer geblieben und jede Nacht seit meiner Rückkehr und dem darauffolgenden Test wuchs meine innere Leere. Ich war es gewohnt allein zu sein. Ich war verdammt gut darin. Ein Umstand, der mich nie gestört hatte. Bis letzte Nacht, als ich den ersten Traum hatte.
Ich hatte von ihr geträumt. Meiner Partnerin. Meiner markierten Partnerin.
Ich konnte nur noch daran denken, dass sie von einem anderen Planeten hierher transportiert sein musste. Gestern, als mein eigenes Mal erwacht war. Es hatte gekribbelt und war ganz heiß geworden. Sie war eine der ausgewählten Bräute von einem anderen Planeten. Das war die einzig mögliche Erklärung.
Da mein Mal sich nicht in meiner Hand befand, hatte ich immer geglaubt, ich wäre irgendwie defekt und dass es kein passendes Match für mich gab. Nicht für mich. Dann aber war es ganz warm geworden, genau wie ich es von allen anderen Everianern gehört hatte, sobald sie ihre Partnerinnen getroffen hatten. Oh ja, es saß an einer äußerst ungewöhnlichen Stelle, aber es funktionierte!
Sie war am Prüfstein. Die Träume waren der Beweis. Ich kannte zwar nicht ihren Namen, aber ihr Geist berührte meinen. Ich würde sie finden. Sie verführen. Ich würde keine Gnade kennen, nicht in dieser Angelegenheit. Götter, ich hatte mich jahrelang nach ihr gesehnt. Der Kampf gegen die Hive war brutal und die Vorstellung von der perfekten Frau, von der Richtigen hatte mich durchhalten lassen. Weniger als hundert Everianer fanden ihre markierten Partnerinnen. Die meisten begnügten sich mit einem beschaulichen Leben mit einer beschaulichen Braut. Nicht alle Männer auf Everis konnten fühlen, wie das Feuer in ihren Malen zum Leben erweckt wurde. Aber ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben. Die magere Wahrscheinlichkeit hatte mir einen Grund gegeben, um weiterzuleben, damit ich sie irgendwann finden könnte. Um sie für mich zu beanspruchen.
Und jetzt war es soweit. Sie war hier auf Everis. Am Prüfstein.
Ich würde nur dreißig Tage lang Zeit haben, um sie zu überzeugen. Sie mochte zwar meine markierte Partnerin sein, aber kein Gesetz oder Protokoll würde sie davon abhalten sich in dieser Zeit einen anderen Partner zu nehmen. Nichts konnte garantieren, dass sie sich für mich entscheiden würde.
Nichts, außer meinem Mund auf ihrer Pussy und meinem dicken Schwanz, der sie zum Kreischen brachte. Ich würde sie auf alle drei Arten nehmen müssen, um sie zu erobern. Ich würde sie vor Lust erbeben lassen, sie in meinen Duft und meine Berührungen hüllen, bis sie an niemand anderes mehr denken konnte, bis sie keinen anderen mehr wollte.
Mein Schwanz wurde steif und ich rutschte auf der Bank herum, wo ich neben meinem Kumpel Bryn Platz genommen hatte.
Bryn konnte normalerweise nie die Klappe halten, er war immer am Lachen oder Piesacken. Jetzt aber war er seltsam still, als wir unser Fleisch und Gemüse aufaßen. Seit unserer Rückkehr verspeisten wir nur noch Breet aus dem Norden und geröstete Vögel aus unserer Heimat. Die S-Gen-Anlagen auf den Koalitionsschiffen hatten zwar tausende Optionen für Lebensmittel, aber bei unzähligen Mitgliedsplaneten war es einfach unmöglich, jede erdenkliche Delikatesse von jeder Welt mit einzuprogrammieren. Stattdessen analysierten die Ingenieure die ernährungsphysiologischen Vorteile verbreiteter Speisen aus jeder Welt und stellten sicher, dass alle genug Auswahl hatten, um gesund zu bleiben. Ein oder zwei Leckerbissen waren alles, was uns erlaubt war. Jetzt aber waren wir wieder Zuhause und meine Männer und ich hielten das Küchenpersonal auf Trab, damit sie die simplen Köstlichkeiten aus unserer Kindheit für uns zubereiteten.
“Wann brechen wir zum Prüfstein auf?” wollte Bryn wissen und schwenkte sein dunkles Bier in seinem Glas.
“Bei Tagesanbruch.” Wir wurden zwar erst zum Abend erwartet, nämlich sobald die offizielle Brautschau beginnen würde, aber ich konnte nicht länger warten. Sie war da. Meine Partnerin. Ich konnte es nicht riskieren, noch einen Moment länger zu warten. Die Pflicht hielt uns noch eine Nacht hier, aber morgen würden wir losreiten. Ich würde die Nacht nicht verschwenden, nicht jetzt, als mein Geist ihren gefunden hatte. Ich konnte es kaum erwarten wieder in mein Zimmer zurückzukehren und in den nächsten gemeinsamen Traum mit ihr zu entgleiten.
Bryn nickte und schaffte die Reste seiner Mahlzeit zur Recyclingeinheit an der Wand. Ohne ein Wort zu sagen, verließ er den Speisesaal und verschwand.
Das Gespräch war vorbei. Wie seltsam er heute drauf war.
Nicht, dass mir das etwas ausmachte. In meinem Schlafzimmer erwartete mich bereits ein Schlaftrunk, um mühelos einzuschlafen. Heute Nacht, in meinen Träumen würde ich ihr nachstellen. Ich würde ihren Namen erfahren. Vielleicht sogar ihr Gesicht erblicken.
Um mich herum wurden emsig Gespräche geführt, als Jäger und andere Festungsbewohner kamen und gingen. Speisten, lachten, lebten.
Das hatte ich ganz vergessen. Zu leben. Ich hatte zu viel Zeit mit den Hive zugebracht, zu viel Zerstörung und Chaos gesehen. Ich hoffte, dass meine Partnerin mich aus der Dunkelheit, die mein Herz umhüllte, herausreißen würde. Vier Jahre des Krieges. Das klang zwar nicht besonders lang, aber scheinbar gewöhnte ich mich nur langsam ans zivile Leben zurück. Würde ich je wieder einen Schuss hören und nicht sofort nach Gefahr Ausschau halten? Einen Ast knacken hören, ohne gleich nach dem Feind zu suchen? Würde das Summen der Ventilatoren mich irgendwann nicht mehr verfolgen wie das konstante Wummern der Belüftungsanlage auf dem Schlachtschiff?
“Seniorjäger Vron, Sir. Es gibt Berichte von mehreren Zwischenfällen. Wir müssen Jäger entsenden, bevor wir zum Prüfstein aufbrechen.” Ein jüngerer Jäger wandte sich von der anderen Seite des Tisches an mich und ich nickte, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich ihn gehört hatte. Die Nachtruhe würde warten müssen. Meine Partnerin würde warten müssen, auch wenn es das letzte Mal sein würde, dass die Pflicht meiner Partnerin vorging.
Morgen würde sie mir gehören.
“Ich bin gleich da.”
Er drehte um und stiefelte davon, Richtung Kommandoraum. Dort würden wir gleich die neuesten Einsätze durchgehen, von Hilferufen bis zur Aufklärung von Verbrechen, und ich würde für jede Aufgabe Männer bereitstellen.
Die Festungsgarden waren allesamt Elitejäger. Es handelte sich um eine verantwortungsvolle Aufgabe, die nur wenigen Everianischen Männern anvertraut wurde. Wir waren die kräftigsten, schnellsten und erfahrensten Jäger. Die meisten waren ausgebildete Soldaten, die in der Koalitionsflotte gedient hatten und dann diversen Festungen auf dem Planeten zugewiesen worden waren. Wir garantierten den Frieden und die Stabilität auf Everis. Ich betrachtete meine Rolle als ein Privileg, das ich mir nach Jahren im Kampf gegen die Hive verdient hatte. Ich nahm meine Aufgabe hier nicht auf die leichte Schulter. Meine Rolle war für die Stabilität und die Sicherheit unseres Volkes von entscheidender Bedeutung.
Dessen war ich mir bewusst. Zum ersten Mal aber reichte es nicht länger, von meinem Volk gebraucht zu werden.
Mein verfluchtes Herz wollte mehr. Ich wollte das, was ich im Traum gesehen hatte, was ich gehört, gerochen, gespürt hatte.
Ich wollte schleunigst in mein Quartier zurück, also ging ich zum Kommandoraum und wies rasch den Männern ihre Aufgaben zu. Eine starke Gruppe Männer würde hierbleiben und die Festung sichern und ich würde morgen früh meine besten und treuesten Jäger mit mir zum Prüfstein nehmen.
Und heute Nacht würde ich träumen.
Als meine Pflicht erledigt war, machte ich mich in mein Quartier auf und holte den Schlaftrunk, den ich zuvor besorgt hatte, aus dem Nachttisch. Ich trank ihn aus und legte mich sofort hin. Ich wollte sie wiedersehen. Sie berühren. Selbst, wenn es nur ein Traum war. Morgen würde er Realität werden.
Vron, Traumlandschaft
Ihr langes schwarzes Haar lag auf dem weißen Laken ausgebreitet und bot einen herrlichen Kontrast zum hellen Mondlicht. Dünne weiße Vorhänge wehten in der leichten Brise des geöffneten Fensters. Das Schlafzimmer war geräumig, mit einem Sofa, einem Tisch und zwei Stühlen zum Ruhen, Lesen oder Ficken. Auf einmal wollte ich sie über den Tisch beugen und sie so lange durchficken, bis sie um Erlösung betteln würde. Dann würde ich sie genau an der Tischkante platzieren, damit die harte Oberfläche mit jedem meiner Stöße ihren Kitzler reizen würde. Der Tisch würde nur so wackeln während ich sie nahm und sie vor Wonne nur so kreischte. Aber dieser primitive Drang würde warten müssen.
Ich würde sie der heiligen Reihenfolge nach nehmen, ein Loch nach dem anderen. Ich würde ihre Verwunderung sehen, wenn ich ihren Körper, ihren Geist zur Leidenschaft erweckte. Wenn ich jedes ihrer Löcher für mich beanspruchen würde. Zuerst würde sie weit den Mund aufmachen, um mich tief in ihren Rachen zu nehmen und meinen Samen zu schlucken. Dann ihr Arsch. Das würde eng werden und ihre liebliche Unterwerfung, sobald ich sie das erste Mal auf diese intimste Weise nahm, würde uns nur noch enger zusammenschweißen, während sie vor Lust nur so brüllen und buckeln würde. Zum Schluss würde ich ihre Pussy nehmen, würde ich spüren, wie ihre inneren Wände sich um meinen Schwanz kräuselten, ihn umschlossen. Ich würde zusehen, wie ihre Augen vor Erregung ganz glasig wurden und spüren, wie ihre Säfte meinen Schwanz befeuchteten. Dann würde ich sie abfüllen, ihren Schoß mit meinem Samen auskleiden und sie offiziell—und für immer—für mich erobern.
Ja.
Das große Bett in der Mitte war ganz in Weiß bezogen. Die dimme Beleuchtung bot gerade genug Helligkeit, um das hübsche Gesicht meiner schlafenden Partnerin zu studieren. Sie lag auf der Seite, ihre Arme waren angewinkelt und ihre Hände waren in einer unschuldigen wie auch verführerischen Geste unter ihr Kinn geklemmt, denn ihre Arme pressten ihre üppigen Brüste zusammen und formten ein verlockendes Dekolleté. Ich erkannte ihr Zimmer als eine der Suiten wieder, die am Prüfstein den neuen Bräuten zugeteilt wurden und verspürte eine gewisse Erleichterung.