Kitabı oku: «Tumult auf Viken», sayfa 2

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Captain Alarr, Vergnügungsresort Trixon, Planet Viken

Ich sah zu wie die anderen beiden vor der Tür auf und ab marschierten und vor Wut mit den Fingerknöcheln knacksten, gerade außerhalb von Doktor Helions Sichtfeld. Sein Gesicht füllte meinen Bildschirm und seine Miene war finster wie eh und je, selbst aus tausenden Lichtjahren Entfernung. Ich hatte ihn sofort kontaktiert, als ich die Nachricht von meinem Match erhalten hatte und die letzten paar Minuten hatte sich unser Gespräch im Kreis gedreht. Doktor Helion war unserer Vorgesetzter auf dieser Mission und unser einziger Geheimdienstkontakt. Außerdem hatte er keinerlei Verständnis oder Respekt für das heilige Mannesrecht seine Partnerin und seine Familie zu beschützen.

Kein bisschen.

Verdammt.

“Hören Sie, Helion—” begann ich und wollte ihm irgendwie vermitteln, dass ich auf keinen Fall meine Partnerin riskieren würde. Und sie war noch nicht einmal eingetrudelt. Aber das würde sie. Bald. Meine perfekte, ausgewählte Partnerin würde noch heute in diesen abgelegenen Ort transportieren. Ich kannte nicht einmal ihren Namen, und dennoch war ich bereits über alle Maße beschützerisch was sie betraf. Genau wie Oran und Taig, was der Grund war, warum ich die beiden ausgewählt hatte, um sich mit mir um sie zu kümmern.

“Kommandant oder Doktor, Captain Alarr,” warf Helion ein.

Er war ganz aufs Business fixiert und normalerweise klappte das gut auf Mission, besonders auf Einsätzen wie diesem hier, auf unserer Heimatwelt Viken. Wir waren vor Monaten hier angekommen und so tief in unsere Undercover-Rollen eingetaucht, dass es der Ankunft meiner interstellaren Braut bedurfte, um uns daran zu erinnern, dass wir die Guten waren.

“Viken mag sich zwar in einem anderen Sonnensystem befinden, aber Sie unterstehen immer noch meinem Kommando,” führte Doktor Helion aus. “Genau wie Ihre beiden Mitstreiter Oran und Taig.”

Er nahm an, dass sie mithörten. Natürlich taten sie das. Und er irrte nicht. Das kam nämlich äußerst selten vor.

“Sie alle gehören zu mir. Beeidigt und unterschrieben. Die Ankunft einer Braut kommt … ungelegen, aber Sie haben eine Mission zu erfüllen. Mir ist scheißegal, wenn die Göttin persönlich auf Viken erscheint, Sie machen ihren Job und benachrichtigen mich, sobald er erledigt wurde.”

Ich blieb zähneknirschend sitzen und warf dem Prillonen einen eindringlichen Blick zu. Ich hatte nur wenige Minuten Zeit ihm mein Anliegen vorzutragen, mich verständlich zu machen. Keine Stunde war vergangen, seit dem ich die Nachricht vom Testprogramm erhalten hatte. Ich hatte ein Match. Dann musste ich erst noch Oran und Taig finden und unser Quartier aufsuchen, um diesen geheimen Anruf zu tätigen.

Sollte die Verbindung zu lange dauern, dann würde der Feind uns womöglich entlarven— sie könnten die Kommunikation zum Geheimdienst zurückverfolgen und so herausfinden, dass wir nicht nur Teil der Sicherheitskräfte des Resorts waren. Und dann wären wir alle tot. Ich. Oran. Taig.

Und meine Partnerin.

Unsere Partnerin. Ich wäre unmöglich in der Lage, meine Rolle in unserer Mission zu erfüllen und meine Frau alleine zu beschützen, also hatte ich sie gebeten sich mir anzuschließen und sich der neuen Vikenschen Sitte nach als Trio aus je einem der drei Sektoren eine Frau zu teilen. Genau wie unsere drei Könige.

Ich kam aus dem ersten Sektor. Oran aus dem Sektor Zwei. Taig aus Sektor Drei.

Oran und Taig hatten nichts dagegen einzuwenden. Im Gegenteil, sie hatten sofort eingewilligt und waren genauso eifrig wie ich eine heiße, willige Frau für uns zu beanspruchen. Wenn statt an meiner Stelle einer von ihnen die Nachricht vom Bräuteprogramm bekommen hätte, dann wäre es genauso gelaufen. Wir alle waren jetzt verpartnert und erwarteten nur noch die Ankunft unserer Frau.

“Sie hat nichts damit zu tun, Doktor.” Kommandant wollte mir bei meinem gegenwärtigen Geisteszustand einfach nicht über die Lippen kommen. “Eine Freiwillige vom Programm für interstellare Bräute auf der Erde. Sie gehört mir. Ein Prillone wie Sie sollte das eigentlich nachvollziehen können. Ich kann nicht zulassen, dass sie sich in Gefahr begibt, während wir diese Mission erfüllen.”

“Doch, das müssen Sie,” konterte er, ohne auf meine Argumente einzugehen. Er mochte zwar ein Prillone sein, aber in diesem Moment sprach er wie ein Kommandant: “Wir haben seit Monaten die illegalen Waffenlieferungen verfolgt und wir wissen, dass sie über das Trixon-Resort nach Viken gelangen. Wenn Sie jetzt ihre Tarnung aufgeben, dann ist all diese Arbeit umsonst und tausende werden sterben. Haben Sie eine Ahnung wie schwer es war, drei Geheimdienstagenten von Viken zu finden, und zwar aus je einem der drei Sektoren und somit sicherzustellen, dass sie alle sozialen Gruppen unter den Mitarbeitern infiltrieren können? Es war fast unmöglich. Ich werde nicht noch einmal bei null anfangen und Sie drei werden wegen einer Frau jetzt nicht das Handtuch werfen.” Er schnitt mit der Hand durch die Luft: “Es gibt niemand anderes. Nur Sie und Oran und Taig. Wir können nicht einfach einen Atlanen als Ersatz schicken und ihn als Viken vom Sektor Eins durchgehen lassen. Nur weil ihre Schwänze in diese Braut wollen, können sie nicht einfach zu Idioten werden.”

Da war wohl was dran. Ich blickte kurz zu Taig und Oran rüber. Wir waren perfekt für diesen Job, und zwar weil wir Viken waren. Wir stammten tatsächlich aus den drei Sektoren, die wir in unseren verdeckten Rollen darstellten. Wir waren qualifiziert, um im weltweit exklusivsten, teuersten und luxuriösesten Vergnügungsresort als Sicherheitskräfte zu arbeiten. Vom ganzen Planeten kamen Vikensche Paare nach Trixon, um hier Urlaub zu machen. Ein hedonistischer Trip, bei dem jedes sexuelle Bedürfnis und jede Fantasie erfüllt wurde, ganz egal in welchem Sektor man lebte. Es gab Dozenten, die bei den erotischen Künsten behilflich waren, sei es der Wunsch nach öffentlichem Sex wie im Sektor Eins oder das tiefe Vertrauen und die Bindung, die nur das Analspiel hervorbrachte. Sei es das Verlangen nach Fesselspielen und Unterwerfung im Sektor Zwei oder das besondere Talent für die oralen Künste im Sektor Drei. Kein Wunsch oder Bedürfnis blieb unerfüllt, ob nun von einem einzelnen Mann mit einer Frau oder dem neueren Brauch entsprechend drei Männern aus den drei Sektoren mit einer Frau.

Und als Mitglieder des Elitesicherheitsteams sorgten wir dafür, dass der Aufenthalt der Gäste unbeschwert und unvergesslich war. Und sicher. Allem voran sicher.

Und jetzt bestand die Möglichkeit, dass wir unsere eigene Partnerin in Gefahr bringen könnten. Ich schloss die Augen und war noch nicht bereit der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Helion hatte recht. Zum Teufel, aber er hatte recht. Unserer Partnerin die Wahrheit zu sagen würde sie in noch größere Gefahr bringen. Sie abzulehnen würde uns alle in Gefahr bringen. Kein einfacher Sicherheitsmann würde eine interstellare Braut ablehnen. Verdammt, die drei Könige hatten auch ihre Braut akzeptiert und ihre Tochter hatte den Planeten vereint, zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Helions Stimme ließ mich resigniert die Augen öffnen.

“Captain, diese Waffen werden weiterhin in falsche Hände geraten und Ihre Partnerin, auch wenn sie wichtig ist, ist nicht so wertvoll wie die Leben tausender Unschuldiger. Sie bringen Ihre Mission in Trixon zu Ende oder ich sorge dafür, dass Sie die nächsten zwanzig Jahre wegen Hochverrats im Knast verrotten. Haben Sie verstanden?”

“Mistkerl.” Taig fluchte gerade laut genug, damit Oran und ich es hören konnte, nicht aber Doktor Helion. Ich hob warnend die Hand. Helion war bereits genervt—ich wollte nicht auch noch für Hochverrat im Knast landen. Von einer Gefängniszelle aus könnte ich nämlich unmöglich meine neue Familie beschützen. Die Familie, die ich mir so sehr wünschte; auch wenn ich meine Partnerin noch gar nicht kennengelernt hatte. Mein Schwanz zuckte beim Gedanken an ihre Ankunft. Bald.

Sie war von der Erde. Sie gehörte mir. Noch in der nächsten Stunde würde sie zu mir transportieren. Das war alles. Ich wusste zwar nichts über sie, fühlte aber jetzt schon meinen Besitzerdrang und Beschützerinstinkt aufflammen. Die Götter mochten mir beistehen, denn sobald ich sie einmal in den Armen hielt, würde ich sie nie mehr loslassen. Sie nie mehr aus den Augen lassen. Einer von uns würde immer bei ihr sein. Sie beschützen.

Ich schaute zu meinen beiden Kumpels auf und blickte Taig in die Augen. Sein Nicken war entschlossen, seine Verspieltheit war verflogen. Für unsere Partnerin ging es um Leben oder Tod und wir alle mussten uns des Risikos bewusst werden, es akzeptieren.

Mit Taigs Zustimmung wandte ich mich Oran zu. Er kniff seine hellen Augen zusammen. Der glühende Eifer in seinem Blick und die Röte seiner sonst so blassen Haut standen im Kontrast zu seinem goldenen Haar. Er war sich der Risiken ebenfalls bewusst und was die Konsequenzen wären, sollten wir uns von unserer Partnerin abwenden—oder unserem Vorgesetzten. Er ballte die Fäuste zusammen und nickte. Wir waren uns also einig.

Unsere Partnerin würde eintreffen. Wir würden sie beschützen—und ihr nichts von unserer Mission erzählen—und zwar bis sie vorbei war. Wir würden auf sie aufpassen, unseren Job zu Ende bringen, vom Planeten verschwinden und uns wieder an die Arbeit machen.

“Verstanden, Doktor.”

Ich räusperte mich und mir war klar, dass mein sonst so blasser Teint, der meinen feuerroten Schopf begleitete, vor lauter Wut knallrot war. Der Doktor war kein Dummkopf. Er brauchte nur einen Blick auf mich zu werfen, um zu wissen, dass ich es ernst meinte. Ich war kein Rekrut, der frisch aus der Koalitionsakademie kam. Genauso wenig Oran oder Taig. Wir waren Geheimdienstagenten und seit Kurzem der Kampfgruppe Zeus zugewiesen. Von dort aus wurden wir auf alle mögliche Missionen geschickt. Keine dieser Missionen hatte uns nach Viken geführt, bis jetzt.

Ich war Captain im Geheimdienst, mit über zehn Jahren Kampferfahrung in diesem Krieg. Der Abstecher auf unseren Heimatplaneten um Waffenschmuggler aufzuspüren war nur vorübergehend. Und auch wenn wir den Ursprung der Waffen herausfinden würden, so würde ich auch für den Rest meines Lebens verpartnert werden. Es wurde Zeit, ihn daran zu erinnern.

“Solange wir uns hier in Trixon aufhalten, werden Sie dafür sorgen, dass meine Frau und alle drei ihrer Vikenmänner eine angemessene Unterkunft haben. Sobald die Mission beendet ist, werden wir zur Kampfgruppe Zeus zurücktransportieren. Und von jetzt an werden immer nur zwei von uns einer Mission zugewiesen. Wir werden unsere Partnerin nicht ohne Schutz lassen.”

Mein Blick war zwar auf Helion gerichtet, aber ich konnte sehen, wie Taig und Oran zustimmend nickten.

Helion machte eine abwimmelnde Handbewegung: “Selbstverständlich. Ich bin Prillone, wie Sie gesagt haben. Mir ist klar, dass Sie Ihre Partnerin beschützen müssen. Ich müsste mich schon gründlich in Ihnen getäuscht haben, wenn drei Geheimdienstleute so schlecht ausgebildet sind, dass sie es nicht einmal schaffen eine unschuldige Frau in einem Ferienresort zu beschützen.”

Wollte er mich verarschen? “Wir werden sie um jeden Preis beschützen.”

“Natürlich werden Sie das, und deshalb ist diese Diskussion jetzt auch zu Ende.” Der Doktor redete weiter und ich biss mir auf die Zunge. “Aber Sie sind zu dritt auf Viken und Ihre Tarnung beschränkt sich aufs Sicherheitsteam. Ihr Zugang zu den … schlüpfrigeren Bereichen ist damit begrenzt. Vielleicht können Sie Ihre Partnerin beschützen … und sie gleichzeitig benutzen, um die Mission zu erfüllen? Eine Win-win-Situation.”

Ich ahnte, worauf er hinauswollte und die Vorstellung gefiel mir nicht.

“Captain Alarr, Sie sind am perfekten Ort, um eine neue Braut willkommen zu heißen. Die heimeligen Hütten auf Viken sind bekannt für ihre erotischen Künste, ganz besonders das Ferienresort in Trixon.” Er beugte sich näher ran und grinste wie nur ein Prillone es vermochte; seine scharfen Züge ließen es nämlich nicht zu, dass sein Mund sich zu einem wahrhaftigen Lächeln verzog. Er sah aus wie ein Monster, aber das würde ich ihm nicht sagen.

“Benutzen Sie sie, Gentlemen. Ich weiß, dass alle drei von Ihnen mich hören können. Das ist Ihre Mission und die Ankunft einer Partnerin stellt die perfekte Ablenkung dar, den Durchbruch, den wir brauchen. Im Sicherheitsteam zu sein ist eine Sache, mit einer neuen Braut aber werden Sie Zugang zu jeder Hütte bekommen. Jedem Meeting. Jedem Club. Das Resort wird Ihnen bestimmt erlauben, in Ihrer Freizeit an den Angeboten teilzunehmen. Und wenn wie vermutet Kommandant Clive hinter dem Deal steckt, dann wird er keinen Verdacht schöpfen, wenn Sie Zugang zu diesen neuen … Bereichen erhalten.”

Es kam selten vor, dass ich einem Vorgesetzten am liebsten die Fresse poliert hätte. Das hier war einer dieser Fälle. Kommandant war Chef des Sicherheitsteams in Trixon. Wir hatten absolut keine Beweise, dass er in den Waffenschmuggel verstrickt war, aber Helion ließ nicht locker. Er sagte, er hatte den Mann getroffen und er war ihm suspekt.

Instinkt.

Wie auch immer. Ich zog es vor, Beweise zu haben, ehe ich mir über einen Krieger ein Urteil machte. Logisch.

Und jeder rationale Knochen in meinem Körper brüllte regelrecht, ich sollte meine Partnerin schnappen und das Weite suchen. Leider stand das nicht zur Debatte.

Helion war noch nicht fertig: “Besorgen Sie es ihr, so oft Sie wollen, aber Sie müssen sich die Frau zunutze machen und das Schiff finden. Identifizieren Sie den Lieferanten und bringen Sie den Ortungssender an seinem Schiff an, bevor es den Luftraum von Viken verlässt.” Er lehnte sich zurück und lächelte. Hätte ich es nicht besser gewusst, dann würde ich sagen er hatte das interstellare Bräuteprogramm manipuliert, um dieses Szenario zu seinem Vorteil zu nutzen.

Aus seiner Sicht hörte es sich so einfach an. Die Schmuggler finden, ihnen zur Waffenübergabe folgen und einen Sender am Schiff anbringen, damit der Geheimdienst die Hintermänner in der Koalitionsflotte aufspüren konnte.

Kinderleicht. Oder? Seit Monaten hatten wir die illegalen Waffenlieferungen nach Viken zurückverfolgt, in exakt dieses Resort, aber wir wussten immer noch nicht, wer dahinter steckte.

Aber wir hatten eine gute Vorstellung davon, wann das nächste Liefershuttle eintreffen würde. Wir mussten nur unsere Partnerin bei Laune halten, die Mission vor ihr verbergen, die Schmuggler aufspüren und uns in den Übergabebereich schleichen, dann unbemerkt einen Ortungssender am Koalitionsshuttle anbringen und zurück zum Schlachtschiff Zeus verschwinden, wo wir glücklich und zufrieden bis ans Ende unserer Tage leben würden.

“Was für ein Scheiß-Chaos.”

Helion tat, als ob er meine Beschwerde überhört hatte: “Da Sie bereits entdeckt haben, wo die Waffen vor der Auslieferung aufbewahrt werden, dürfen Sie die Lieferung jetzt nicht aus den Augen verlieren. Die Waffen müssen Rund um die Uhr überwacht werden. Erst wenn Sie wissen, wer den Schmuggel durchführt und Sie die Sender an den Kisten angebracht und sich vergewissert haben, dass sie aufs Liefershuttle verladen wurden, erst danach werden Sie aufs Schlachstchiff Zeus zu ihrer vorherigen Mission zurückkehren und wieder nach den getarnten Hive-Schiffen suchen. Bis dahin aber brauche ich Sie auf ihrer Heimatwelt. Auf Viken. Im Trixon-Resort. Sie werden es ja wohl schaffen, dass ein Mann immer bei Ihrer Partnerin bleibt. Sie müssen Ihre Pflicht tun und die anderen Koalitionswelten beschützen. Halten Sie diese Waffen im Blick. Wir sind zu dicht am Ziel, um einfach aufzugeben. Partnerin hin oder her.”

“Das gefällt mir nicht.”

“Ist mir egal. Sie machen Ihren Job. Haben wir uns verstanden?” schnappte er.

Ich würde mich nicht noch einmal vor ihm verneigen. Er war mein Vorgesetzter, aber er war auch ein richtiger Arsch und er wusste es. Uns zu zwingen unsere Partnerin zu benutzen, sie zu befriedigen, um einen Waffenschmugglerring zu infiltrieren? Die Vorstellung sie so zu hintergehen bewirkte, dass ich am liebsten auf etwas einprügeln wollte. Auf ihn.

Ihre Lust sollte unverfälscht sein, unbeeinträchtigt von Unwahrheiten oder Doktor Helions Befehlen. Aber so würde es nicht laufen. Nicht, solange wir uns auf Viken aufhielten. “Sobald das hier vorbei ist, werden wir unsere Frau aufs Schlachtschiff Zeus transportieren. Alarr Ende.” Das war alles, was ich dazu zu sagen hatte.

Ich beendete die Verbindung und wandte mich den beiden Männern zu, die meine Partnerin mit mir teilen und mir dabei helfen würden sie zu beschützen und zu verwöhnen.

Die mir dabei helfen würden ihr etwas vorzumachen.

Taig war dunkelhaarig, seine welligen Strähnen waren ein wildes Durcheinander, das ihm knapp unters Kinn reichte. Er sah aus wie ein Barbar, mit breiten Schultern und schweren Muskeln, was gar nicht so unpassend war, immerhin stammte er aus dem Sektor Drei. Das stahlgraue Band an seinem Arm verriet seine Zugehörigkeit zu diesem Sektor und tat allen verfügbaren Frauen gleichzeitig kund, dass er es liebte sich an der feuchten Hitze zwischen ihren Schenkeln zu laben; fast genauso sehr wie Oran es liebte seine Gefährtin zu dominieren und zu unterwerfen.

Oran kam aus dem Sektor Zwei und war wie dort üblich von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Die Farbe stand im satten Kontrast zu seinem hellblonden, kurzgeschorenen Haaren. Seine eiserne Willenskraft aber war es, was uns in der Vergangenheit mehr als einmal das Leben gerettet hatte und auf die ich mich auch jetzt verlassen würde. Er würde unsere Partnerin erbittert verteidigen.

Auf die beiden war Verlass. Das hier war nicht unsere erste gemeinsame Mission, wohl aber das erste Mal, dass der Geheimdienst uns auf unsere Heimatwelt Viken entsandt hatte. Die Rückkehr war bittersüß und unser Aufenthalt im Trixon-Resort kam mit der ständigen Erinnerung daher, dass wir keine Partnerin hatten. Keine Frau, die es zu schützen und zu verwöhnen galt. Die anderen Männer mit ihren zufriedenen Partnerinnen zu sehen hatte bewirkt, dass ich mich plötzlich nach Dingen sehnte, von den ich jahrelang nicht einmal zu träumen gewagt hatte.

Ein Zuhause. Familie. Kinder. Einen Grund weiterzukämpfen. Diesen Trost benötigte ich jetzt mehr denn je. Zehn Jahre lang den Hive nachzuspüren hatte tiefe Narben hinterlassen, die niemals völlig verheilen würden. Und diese emotionalen Risse hatten mit der Zeit angefangen mich zu zermürben. Taig und Oran gegenüber würde ich es zwar nie zugeben, aber ich war dabei kaputtzugehen und ich brauchte unsere neue Partnerin, um mich wieder ganz zu machen.

Sie war ein Geschenk. Eine Gabe, die ich behüten, verehren und verwöhnen wollte. Beschützen wollte. Helion aber verlangte, dass wir sie benutzten. Sie anlogen. Ihr Vergnügen bereiteten, um uns auf der Jagd einen Vorteil zu verschaffen.

Der Gedanke ließ mich vor Wut aufschäumen und dennoch war klar, dass ich seinem Befehl Folge leisten würde. Sobald meine Partnerin nämlich vor mir stand, würde ich mich nicht davon abhalten können sie kreuz und quer auf meinem Schwanz kommen zu lassen. Ich malte mir ihre Lustschreie aus, sobald wir ihren Körper wieder und wieder zum Orgasmus bringen würden. Die Macht unseres Samens würde sie ununterbrochen um mehr betteln lassen. Immer mehr.

Ich rückte meinen Schwanz in meiner Uniform zurecht und starrte auf den mittlerweile leeren Bildschirm: “Ich glaub’s einfach nicht.”

“Langsam fange ich wirklich an, diesen Prillonen zu hassen.” Oran schritt mit angespanntem Rücken vor der Tür auf und ab und sein wachsamer Blick fiel immer wieder auf die Ausgänge unseres Quartiers.

“Er macht nur seinen Job,” bemerkte Taig. “Wir machen unseren und gleichzeitig können wir unserer Partnerin auch noch so viele Orgasmen besorgen, dass sie gar nicht merken wird, dass wir auch noch aus einem anderen Grund hier sind. Wenn wir sie dann zum Schlachtschiff zurückbringen, wird sie an unseren Gefühlen für sie keinen Zweifel mehr hegen. Und wir werden sie aus der Schusslinie halten. Wir sagen ihr, dass diese besondere Kennenlernzeit von Anfang an geplant war. Für sie. Eine spezielle, traditionell Vikensche Paarung, die wir arrangiert haben, um sie glücklich zu machen.” Taig lungerte jetzt auf einem Stuhl ausgebreitet, das eine Bein vor sich ausgestreckt und das andere über die Armlehne gehängt und sein Fuß schaukelte unbeschwert.

Er war der Schlingel unter uns. Redegewandt und charmant mit den Damen, einem Feind aber würde er die Kehle aufschlitzen, noch ehe diesem klar wurde, dass sein Lächeln nicht ganz bis zu seinen dunklen Augen reichte. Er würde unsere Partnerin ebenfalls gut beschützen. Und sie mit einem oralen Geschick beglücken, das ich einfach nicht besaß. Der Gedanke störte mich nicht, denn ich würde sie auf andere Arten befriedigen.

Ich fuhr mit den Händen über meine dunkelbraune Uniform und runzelte die Stirn: “Mir gefällt diese Sache nicht. Sie ist unsere Partnerin und keine Marionette für Helions Spielchen.”

“Alarr, wir alle sind Marionetten. Und wir müssen diese Waffen aus dem Verkehr ziehen oder es wird noch ein Massaker geben.” Taig hatte nicht unrecht. Vor wenigen Monaten erst waren auf einem illegalen Umschlagplatz außerhalb des Koalitionsgebiets dutzende Unschuldige abgeschlachtet worden. Die Waffen der Angreifer? Unsere. Koalitionsbestand. Und wir hatten die letzten paar Monate damit verbracht, ihnen bis nach Viken nachzuspüren. Als der Geheimdienst sie bis hierhin zurückverfolgt hatte, hatte Doktor Helion uns vom Schlachtschiff Zeus abgezogen und uns in unsere Heimatwelt versetzt.

Ich verstand die Logik dahinter, aber das hieß nicht, dass ich lange Wochen damit verbringen wollte, als Single durch ein Erotikparadies zu schlendern. Ohne Partnerin.

Aber wir hatten unsere Zeit hier genutzt. Wir hatten einen Hinweis darauf, dass in den nächsten Tagen eine weitere Waffenlieferung über die Bühne gehen würde.

Vielleicht könnten wir ja unsere Partnerin beglücken … und sie gleichzeitig ausreichend ablenken, um sie aus der Sache rauszuhalten.

Viken hatte einen besonderen Platz in meinem Herzen. Der Planet war meine Heimat. Aber meine Familie war seit langem tot und vergessen. Ich war ewig nicht mehr zuhause gewesen und meine Cousins hier führten ihr eigenes Leben. Es wurde Zeit mich wieder an die Arbeit zu machen und alle Koalitionswelten zu verteidigen. Viken war einfach zu klein. Ich fühlte mich hier klein.

Ein nagelneues Schlachtschiff und ein neuer Kommandant erwarteten uns. Kommandant Zeus hatte sich in der Auswahl auf Prillon Prime mühelos durchgesetzt und die anderen Kandidaten so schnell besiegt, dass sich die Nachricht seiner Unbarmherzigkeit wie ein Lauffeuer in der Koalition verbreitet hatte. Schlachtschiffkommandanten gehörten zur Elite, selbst unter den Prillonischen Kriegern. Ihre Familiennamen gründeten später Dynastien, die über Jahrhunderte fortbestanden.

Hinzu kam, das Zeus nur zur Hälfte Prillone war und sein Ruf war in der gesamten Flotte regelrecht in Flammen aufgegangen. Er war halb Prillone und halb Mensch. Von der Erde.

Der kleine Planet war erst seit wenigen Jahren Probemitglied der Koalition, sein Einfluss aber war rasch gewachsen. Zuerst hatten die drei Könige eine menschliche Frau als Partnerin genommen, dann hatte Prime Nial persönlich zusammen mit seinem Sekundanten Ander eine menschliche Frau in der Kampfarena von Prillon Prime vor den Augen der gesamten Koalition für sich beansprucht. Ihre kehligen Lustschreie waren live auf jedes Schlachtschiff und jeden Planeten übertragen worden. Seit dem war sie mehr als eine Legende. Jessica Deston, die unerschrockene, leidenschaftliche Frau, von der jeder ledige Mann in der Koalition träumte, sie zu erobern. Sie zu ficken. Davon, solch einer starken, ungestümen Frau würdig zu sein.

Ein Blick auf ihren Zweitpartner Ander genügte und selbst die Atlanischen Kriegsfürsten verkniffen sich jeden Kommentar über ihre Schönheit und ihre Leidenschaft. In den Kantinen aber, zwischen Kampfeinsätzen, wurde unter Kriegern und Kriegsfürsten über den kleinen blauen Planeten und seine begehrenswerten Frauen viel diskutiert. Und zu ihrem legendären Status kam noch die Tatsache dazu, dass sie sich erfolgreich mit zahlreichen Rassen gepaart hatten, mit Atlanen, Prillonen, Viken, Trionen, Everianern … selbst die Kontaminierten auf der Kolonie konnten diesen wilden Frauen keine Angst machen.

Eine von ihnen sollte sogar einen Nexus mit bloßen Händen getötet und ein Forsianisches Monster für sich gezähmt haben … einen kontaminierten Forsianer von Rogue 5. Der Mistkerl hatte Giftzähne.

Eine andere berüchtigte Erdenfrau war die Vizeadmiralin Niobe von der Koalitionsakademie. Nur Prime Nial persönlich war mächtiger als sie.

Und jetzt hatte ich auch eine Menschenfrau abbekommen. Eine Partnerin von der Erde. Eine zarte, kurvige, furchtlose Menschenfrau, die ich verwöhnen und umsorgen würde.

Die Krieger auf dem Schlachtschiff Zeus würden mich um sie beneiden. Mich, Oran und Taig. Sie gehörte uns und wir würden sie niemals aufgeben.

Wir hatten Zeus kaum kennengelernt, aber ich hatte ausreichend Zeit mit ihm verbracht, um zu wissen, dass er ein außergewöhnlicher Krieger war, ein guter Kommandant und jede Sekunde, die wir damit vergeudeten diese Schmuggler auf Viken aufzuspüren war ein weiterer Tag, an dem die Koalitionsflotte verwundbar war. Oran, Taig, und ich hatten vor dieser Mission unter einem anderen Geheimdienstkommandanten gedient, einem Prillonen namens Ronan. Dann war uns die frohe Botschaft zu Ohren gekommen, dass Ronan eine Partnerin gefunden und Kommandant Karters Sekundant im Sektor 437 geworden war. Nachdem er die Zerstörung des Schlachtschiffs Varsten überlebt hatte, war er permanent zur Karter gewechselt, um bei seiner neuen Familie zu sein. Er hatte unser Trio, den Sektor 438, die neue Crew und das Schlachtschiff Zeus hinter sich gelassen. Für immer.

Das wiederum hatte Kommandant Zeus und seine neue Kampfgruppe ohne Support vom Geheimdienst dastehen lassen. Eigentlich sollten wir drei diesen Support bilden. Die unsichtbaren Hive-Schiffe waren immer noch da draußen. Sicher, Kommandant Ronan hatte es geschafft, eines davon zu zerstören, ehe die Karter getroffen worden wäre, aber der Geheimdienst ging davon aus, dass es noch mehr gab.

Die Hive waren überaus effizient. Wenn sie eines hatten, dann hatten sie wohl gleich ein dutzend gebaut. Hundert.

Die Götter mochten uns beistehen. Wir mussten von diesem Planeten verschwinden und zurück in den Weltraum. Langsam kam ich mir hier unten wie festgenagelt vor, wie ein Tiger im Käfig.

Und jetzt das noch. Eine Frau. Eine Partnerin. Mein Herz schlug höher, mein Schwanz regte sich. Ein Gefühl der Zufriedenheit machte sich in meiner Brust breit.

Scheiße.

Wie sollte ich sie beschützen, wenn ich eigentlich Tag und Nacht das Resort auskundschaften sollte? Wenn die Jagd auf einen Waffendealer wichtiger sein sollte als sie? Ich war ein erbärmlicher Partner, hatte diese Frau nicht verdient. Ich verdiente überhaupt keine Frau, aber schon gar keine Frau von der Erde.

Oran verschränkte die Arme und seinen versetzten Füßen nach war er bereit, einen Treffer einzukassieren: “Wir haben keine Wahl, Alarr. Sie ist bereits unterwegs. Sie gehört uns. Wir werden sie beschützen. Ihr Vergnügen bereiten, ganz gleich, was Helion von uns verlangt.”

“Kannst du Gedanken lesen?” fragte ich.

“Nein. Wir alle denken das Gleiche. Diese Situation ist nicht das, was wir uns gewünscht haben.” Er zog einen Pfeil aus seinem Rückenköcher. “Aber wir werden herausfinden, wer Viken als Zwischenstopp für seine geklauten Waffen benutzt. Und wir werden unsere Partnerin erobern. Wir sind zu dritt. Wir werden sie beschützen, den Waffendealer schnappen und von hier verschwinden.”

“Je eher, desto besser,” stimmte Taig zu.

Grinsend betrachtete ich noch einmal die beiden Männer, mit denen ich unsere neue Partnerin in der Familie begrüßen würde. Sie waren anständige Krieger. Versiert. Ehrenhaft.

Familie.

Ich nickte. Der Plan war zwar nicht ideal, aber uns blieb keine andere Wahl. Unsere Partnerin würde jeden Moment eintreffen. Wir waren immer noch auf verdeckter Mission. Wir hatten eine Partnerin zu beschützen und eine Mission zu erledigen. Wir waren zu dritt. Wir konnten beides bewerkstelligen. “Gehen wir. Sie wird gleich eintreffen.”

Taig stieß ein Johlen aus und das Grinsen auf meinem Gesicht verwandelte sich ohne mein Zutun in ein erwartungsvolles Lächeln. Wie würde sie wohl aussehen? War sie unerschrocken oder ruhig? Wild oder zurückhaltend? Weich und kurvenreich oder schlang und muskulös?

War das von Bedeutung?

Nein. Sie gehörte mir. Mein perfektes Match und ich konnte es kaum erwarten sie zu erobern.

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