Kitabı oku: «Tumult auf Viken», sayfa 3

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Whitney, Transportraum im Trixon-Resort, Planet Viken

Der zerrende Transportschmerz ließ nach und ich blinzelte, als ich versuchte die Orientierung wiederzufinden. Ich war keine Triathletin. Ich rannte nicht zum Spaß die Treppen rauf und ich materialisierte meinen Körper auch nicht durchs Weltall, um zu anderen Welten zu reisen.

Bis heute.

Ich drückte mich auf die Arme hoch und blickte mich um. Vielleicht war es sogar gut, dass ich auf einer kalten, harten Oberfläche lag. Um mich herum war ein weicher, seidiger Stoff gewickelt und ich erkannte, dass ich bis zu den Knöcheln in ein schimmerndes Gewand gehüllt war, das auf meiner mokkafarbenen Haut wie dunkle Schokolade aussah. Unten drunter konnte ich weder BH noch Höschen ausmachen, als ich aber aufblickte und die drei Männer entdeckte, die dabei waren mich mit ihren Augen zu verschlingen, bezweifelte ich, dass ich Unterwäsche brauchen würde.

Heilige Scheiße. Das waren nicht nur irgendwelche Männer. Es waren Viken und sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Einer von ihnen trat nach vorne, sein sattes, rotbraunes Haar war im Nacken zurückgebunden. Er sah aus wie ein altertümlicher Wikinger, die helle Haut, die hellbraunen Augen und das rote Haar erinnerten mich an die heißen Kriegertypen, die ich letztes Jahr im Kabelfernsehen gesehen hatte. Seine Uniform jedoch sah total abgefahren aus, ungefähr wie bei Star Trek. Dunkelbraun, mit einer Art Band um seinen Arm und einer Space-Knarre an der Hüfte.

Richtig, einer Space-Knarre. Wir waren definitiv nicht auf der Erde.

Er kam auf mich zu und ging aufs Knie runter, dann reichte er mir die Hand: “Ich bin Alarr, dein Partner.”

Seine Hand war ruhig. Meine war es nicht. Ich zitterte wie Espenlaub, als ich mich vom Boden stieß und seine Hand annahm, damit er mir beim Aufstehen half. Seine Berührung war warm. Bestimmt. Ich stellte mir vor, wie diese langen, dicken Finger sich an mir zu schaffen machten und erschauderte. Ich war vor gerade einmal zehn Sekunden auf dem Planeten angekommen und dachte bereits an Sex.

Er lächelte: “Ich freue mich, dich in der Farbe meines Sektors zu sehen. Du bist wunderschön, Liebling.”

“Holt unserer Partnerin einen Umhang. Sofort.” Auf das scharfe Kommando hin riss ich den Kopf herum und sah einen grimmigen Mann mit militärischem Kurzhaarschnitt und Augen, die glatt in mich hineinblickten. Sein Anblick bewirkte, dass ich wieder erschauderte und meine Nippel stellten sich auf und meine Pussy zog sich bei der Erinnerung an vergangenes Vergnügen bereits zusammen.

Ihn hatte ich zwar nicht im Traum getroffen, aber jemanden, der ihm verdammt ähnelte. Einen Mann, dessen Stimme absoluten Gehorsam verlangte. Dominanz. Ich war vor keinen dreißig Minuten auf der anderen Seite des Universums aus meinem Testtraum aufgewacht und die Eindrücke und Empfindungen des Traumes hallten immer noch heiß und wild durch meine Körperzellen. Und diese Stimme. Verdammt. Er war echt scharf.

Ich blickte zu ihm auf und erneut lief mir ein Schauer über den Rücken. Nein. Es war kalt. Wie Eis. Eis, das gleichzeitig in Flammen stand.

Aufseherin Egara wusste genau darüber Bescheid, was sie den Bräuten antat, oder? Mit dem Traum machte sie uns ganz geil und hibbelig, dann schickte sie uns zu ein paar heißen, virilen Alien-Kriegern mit lüsternen Augen und steinharten Schwänzen.

Weder Alarr noch der Blondschopf versuchte sein Interesse für mich zu verbergen. Ebenso wenig die Art, mit der sich ihre Schwänze unter ihren Hosen abzeichneten. Und egal wie sehr sich unter der Ausstrahlung des blonden Mannes meine Pussy zusammenzog, ich war dankbar für Alarrs Hand in meiner, seine ruhige, aufrichtige Geste war eine Zusicherung, dass es mit dem Eismann nicht zu weit gehen würde.

Beim Sex war ich noch nie an meine Grenzen gestoßen. Aber das würde sich schon bald ändern und der Gedanke erregte und erschreckte mich zugleich.

Was hatte ich mir nur eingebrockt? Ich hatte mein Leben auf der Erde aufgegeben, mein Apartment an der Küste und den Strand hinter mir gelassen. Ich hatte mich von einer Familie abgenabelt, die alles kaputtgemacht hatte. Ich hatte eine Chance ergriffen. Den Neuanfang gewagt.

Ein Neuanfang. Das war es. Keine Vorschriften. Keine Vergangenheit. Nur ich.

Und sie. Meine Männer. Alle drei von ihnen.

Alarr führte mich bis vor den zweiten Mann und dessen Augen waren blau wie Eis, sein Fokus war auf mich gerichtet, aber Alarr ergriff das Wort: “Liebling, das hier ist Oran, dein zweiter Partner. Er wird dich ebenfalls beschützen und dir Vergnügen bereiten.”

Oran ergriff meine Hand und verneigte sich inbrünstig, dann küsste er die Innenseite meines Handgelenks; ein Kuss, der meine Wirbelsäule durchzuckte. Keine Kälte, sondern Hitze breitete sich von der kleinen Stelle aus, an der er mich berührte: “Hallo, Liebling.”

Er hob seinen Blick und betrachtete mich. Er verweilte auf meinen runden Hüften und meinen vollen Brüsten, an denen der Stoff wie eine zweite Haut anklebte. Als sein Blick auf meine Lippen fiel, konnte ich der Einladung in seinen Augen nicht länger widerstehen und neigte mich ihm entgegen.

Heiliger Scheiß. Diese Jungs waren wie Feuer. Reinstes Feuer. Ich steckte echt in Schwierigkeiten. Und der Testtraum? Eher wie ein kleiner Porno zum Aufwärmen.

Er zog mich in seine Arme und küsste mich zärtlich auf den Mundwinkel: “Ich muss gehen, Liebling. Ich muss mich zur Patrouille melden. Alarr und Taig werden sich bis zu meiner Rückkehr um dich kümmern.”

Seltsam enttäuscht, weil ich nicht alle drei von ihnen bekommen würde, und zwar jetzt gleich, drehte ich leicht den Kopf und küsste ihn auf die Lippen. Sanft. Flüchtig. “Kannst du dich nicht krankmelden?”

Wie schamlos. Ich war vollkommen übergeschnappt und es war mir egal. Ich hätte einfach nur nicken und mir etwas Zeit nehmen sollen, um mich an … das alles hier zu gewöhnen, aber ich war so aufgereizt. Ich war ernsthaft scharf auf drei heiße Aliens.

Ich war kühn, aber normalerweise war ich nicht so dreist, wenn es um meine Sexualität ging, erst recht nicht mit jemandem, den ich eben erst getroffen hatte. Ich wusste, dass das ansonsten weiche Braun meiner Wangen bei diesen Worten eine rote Färbung annehmen würde, aber das war mir egal. Ich hatte es satt, immer von Angst beherrscht zu werden und nicht um das zu bitten, was ich wollte. Das war mein altes Ich. Das Erden-Ich. Mitanzusehen, wie meine Familie auseinandergebrochen war, wie mein Vater und Bruder im Knast gelandet waren, hatte mir unsere Vergänglichkeit bewusst gemacht. Ich hatte nur ein Leben. Ein einziges. Ich war es leid, mich davor zu fürchten es auch zu leben.

Und ich war nicht länger auf der Erde. Ich konnte endlich ich selbst sein. Nur ich selbst. Nicht die Whitney Mason von der berüchtigten Mason-Familie. Sondern Whitney, die Partnerin von Alarr. Und zwei anderen.

Oran trat zurück und schüttelte den Kopf: “Du meinst, ich soll eine Krankheit vorgaukeln, um bei dir bleiben zu können?” Sein Blick wanderte zu Alarr und die Hitze in seinen Augen wurde von etwas ersetzt, das wohl nur seine Beute zu Gesicht bekommen würde, sobald er auf Jagd ging. Sein Blick war leer, gnadenlos und ich wollte wirklich nicht das sein, wofür er auf Patrouille ging. Als sein Blick jedoch wieder auf mich fiel, kehrte die Hitze sofort zurück, zusammen mit etwas anderem. Zärtlichkeit. Verwunderung. Womöglich Stolz, weil ich mein Verlangen für ihn geäußert hatte? “Das geht nicht. Ich muss los. Aber ich schwöre, Liebling, die verpasste Gelegenheit werde ich mehr als wieder gutmachen. Alarr und Taig werden alle deine Wünsche erfüllen.”

Dann drehte er ab und entfernte sich, er ließ mich atemlos stehen, während Alarrs Hand sich auf meinen unteren Rücken legte. Hitze machte sich in mir breit, als ich begriff, dass dieser vorzügliche, räuberische Krieger für mich bestimmt war. Alarr war für mich. Oran war für mich. Mich. Mich. Mich.

Aber das waren nur zwei und jetzt, nachdem ich diesen Traum gehabt hatte, wollte ich verdammt nochmal alle drei. Damit sie sich mir widmeten. Mich anfassten. Sich um mich kümmerten. Meine Familie war mein ganzes Leben lang dysfunktional gewesen. Lügner. Betrüger. Diebe. Definitiv nicht vertrauenswürdig. Ich hatte immer—immer—auf mich selbst aufpassen müssen. Wie unglaublich schön es wäre, endlich mal jemandem vertrauen zu können. Drei solchen jemanden …

Ich suchte meinen dritten Partner und als ich mich auf Alarrs Geheiß hin umdrehte, blickte ich plötzlich einem düsteren Gott in die Augen. Sein Haar war länger als Orans und reichte knapp bis unter Kinn, die dunklen Locken und schwarzen Augen waren eindringlich, aber nicht so gnadenlos kontrollierend wie Oran. Der Ausdruck dieses Mannes versprach nichts als Vergnügen. Hätte ich ihn zuhause in einer Bar getroffen, dann hätte ich angenommen, dass er beim Thema Sex alle anderen ausstach. Alles an ihm schrie regelrecht nach Sex. Lust. Noch mehr Sex. Schwitziger Sex. Vornüber-den-Barhocker-gebeugter-Sex. Billardtisch-Sex. Unter-der-Dusche-Sex. Sex-gegen-die-Wand.

Sein Grinsen wurde breiter, als er das Heben und Senken meiner Brust betrachtete und meine dunklen, straffen Nippel unter dem seidigen Stoff zu ihm hinauf lugten.

Irgendwer brachte ihm eine Art schwarzen Umhang und er nahm ihn, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. Das war der Umhang, den Oran herbeordert hatte, als ich am Zittern gewesen war. Was er nicht bemerkt hatte, war, dass mein Zittern nicht von der Raumtemperatur herrührte.

Alarr trat ein Stück zurück, damit der dunkelhaarige Gott mir den Umhang über die Schultern legen konnte. Seine Hand verweilte an meinem Hals und ich seufzte vor lauter Zärtlichkeit. Ich stand zwischen beiden Männern und bekam einen ersten Vorgeschmack darauf, wie meine Zukunft aussehen würde. Alarrs Hitze an meinem Rücken, die Hand dieses Mannes an meinem Hals und seine Lippen so nah, dass ich sie praktisch schmecken konnte.

“Du bist Taig?” sprach ich. Oran sagte, dass Alarr und Taig sich um mich kümmern würden, solange er weg war. Hoffentlich war dieser Sexgott auch für mich bestimmt. Er war scheinbar zu beschäftigt damit mich anzustarren, statt Antwort zu geben und sein Blick bohrte sich in meinen, bis ich mich tatsächlich winden musste.

“Ja, Madame. Ich gehöre dir.” Seine Finger strichen an meinem Schlüsselbein entlang und Alarr trat an mich heran und presste seine Lenden gegen mein Hinterteil und seinen Torso gegen meinen Rücken. Ich war von heißen, verdammt sexy Männern umgeben.

“Okay.” Genial, aber hey, so war es. Okay. Ja verdammt. Mehr als das.

Sein Lächeln schmolz mir fast das Herz: “Wie heißt du?”

Was? Alarrs Hand berührte meine Hüfte und Glut stieg an meiner Flanke auf und versengte mein Hirn.

Alarr schmunzelte und die Schallwellen vibrierten in meinem Brustkorb wider wie ein schnurrendes Kätzchen. Es war köstlich. “Taig, unsere Frau hat Bedürfnisse. Sie kann uns nicht einmal ihren Namen verraten, so überwältigt ist sie.”

Taig ließ nicht mehr den Blick von mir ab. Er blickte mir fest in die Augen und hob gleichzeitig eine Fingerspitze an meine Lippen: “Dein Name, Liebling? Verrat ihn mir und ich werde dich küssen.”

Wie ein dressierter Papagei gab ich ihm meinen Namen und freute mich auf seinen Mund. “Whitney. Mein Name ist—”

Taigs Lippen pressten sich auf meine, während Alarrs Hände mich umschlangen und meine Brüste packten. Mein Hintern rieb gegen seinen langen, harten Schwanz und er senkte den Kopf, um zärtlich an meinem Hals zu knabbern.

Ach. Du. Heilige. Scheiße. Ich war so heiß und wild und voller Sehnsucht und … wie lautete gleich nochmal mein Name? Zwei Münder waren dabei mich zu küssen. Vier Hände befühlten mich. Zwei Schwänze schmiegten sich an mich.

Ich war am Dahinsiechen, völlig außer Atem, und das waren nur zwei. Ich riss meine Lippen von Taigs Mund los—Gott, der Mann konnte küssen—und versuchte mich wieder einzukriegen. Ich hatte nicht die Absicht zwei Männer im Transportraum zu ficken, vor den Augen des Typen, der mir den Umhang gebracht hatte. Wahrscheinlichen hatten sie hier drinnen auch Kameras. Andere Arbeiter. Ich war zwar nicht prüde, aber trotzdem. “Nicht hier. Ich möchte das nicht hier tun.”

Taig beendete den Kuss und Alarrs Hände wanderten wieder auf meine Hüften. Keine große Erleichterung, denn seine Berührung brannte weiterhin wie Feuer, aber wenigstens konnte ich meine Gedanken formulieren. Ein bisschen zumindest.

“Sie möchte weitermachen,” flüsterte Taig.

Nur ein Mann konnte meine Worte derartig fehlinterpretieren. “Habt ihr keine Wohnung oder so?” sprach ich.

Taig legte den Kopf schief und betrachtete mich, als wäre ich eine Königliche Hoheit: “Selbstverständlich.” Sein Blick wanderte über meine Schulter hinweg zu Alarr: “Von der öffentlichen Eroberung wirst du deine Partnerin erst noch überzeugen müssen.”

“Öffentlich? Wie bitte?” Der Gedanke bescherte mir Herzrasen, und zwar aus Horror über die Vorstellung … und Erregung gleichermaßen. Ich hätte nie ein Quartett für mich in Betracht gezogen, aber der Testtraum war der Beweis, dass es rattenscharf werden würde, dass es einen bisher unbekannten Sexhebel in mir umlegen würde. Aber Sex in der Öffentlichkeit?

Öffentlich Sex zu haben war unanständig. Viele Dinge waren unanständig. Als ich aber mit meinen Partnern dastand und mir ausmalte, wie Oran dazustoßen würde? “Unanständig” fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so verwerflich an. Es gab schlimme Leute, wie meine Familie. Dann gab es noch Versautes, zum Beispiel mit drei heißen Fremden zu ficken. Und in der Öffentlichkeit? Wenn diese beiden mich allein mit ihren Küssen meinen eigenen Namen vergessen ließen, dann würde ich wahrscheinlich auch meinen Heimatplaneten vergessen, sobald ich erstmal nackt war.

Oma würde sich im Grabe umdrehen, aber Oma war tot. Mein schlimmer Vater und Bruder rotteten Lichtjahre entfernt im Knast vor sich hin. Meine Mutter wohnte bei ihrer Schwester und weinte sich Nacht für Nacht in den Schlaf und erfand Ausreden, die ich einfach nicht schlucken wollte. Sie alle waren für mich gestorben. Und ich war lebendig. Sehr lebendig sogar.

“Komm, Liebling. Wir werden dir dein Zuhause hier zeigen.”

Alarr hob mich von hinten hoch und wiegte mich wie ein kleines Kind in den Armen, während wir nach draußen gingen und das seltsame Dorf durchquerten. Mit seinen Armen um mich geschlungen fühlte ich mich sicher. Ein eigenartiges Gefühl der Zufriedenheit überkam mich. Er war mein Match. Er hatte es selber gesagt. Und seine stete Berührung, die ungerührte Stärke, die er verströmte, machte mir Mut. Ich fühlte mich sicher. Wenn diese drei Männer mir gehörten, dann war Alarr der Kitt, der uns alle zusammenhielt. Schon jetzt war er mein Anker.

Vielleicht gab er den anderen beiden dasselbe Gefühl? Ich wusste nicht, wie die Dynamik zwischen den drei Männern aussah, aber ich würde es lernen. Auf der Erde hatte ich betrunkene Typen gesehen, die sich um Frauen zofften. Kneipenprügeleien. Raufereien, die bis in die Grundschulzeit zurückreichten.

Das hier war gänzlich anders. Alarr und Taig sahen beide zufrieden aus. Sie schienen sich gerne die Verantwortung für mich zu teilen. Ich hatte einen Bruder und er war fast zehn Jahre älter. Ich war allein in einem riesigen Haus groß geworden, hatte mich immer nach dem Chaos und den Lärm einer großen Familie gesehnt. Ich wollte Kinder. Viele Kinder. Ein halbes Dutzend, aber nur, wenn ich die nötige Hilfe hatte. Ich würde kein Kind ohne Vater großziehen. Davon hatte ich bereits zu viel gesehen. Viel zu viel.

Drei Väter aber? Was, wenn das Baby ein Rotschopf war wie Alarr, würde Taig dann eifersüchtig werden? Und wie verhielt sich die Vikensche DNA mit der menschlichen? Ich hatte schwarzes Haar. Dunkle Augen. Meine Haut war wie geschmolzene Milchschokolade mit einem Spritzer Sahne. Wenn ich auf der Erde einen rothaarigen oder blonden Mann haben würde, dann würde das Baby so aussehen wie ich. Und hier? Keine Ahnung und sie schienen sich auch nicht darum zu sorgen. Sie hatten absolut nichts über meine Haut oder meine Haarfarbe gesagt. Kein Wort.

Sie hatten mir einen Blick zugeworfen und mich akzeptiert. Mich angefasst. Mich sofort begehrt.

Sie hatten gesagt, dass ich hübsch aussah.

Gütiger Himmel. Kein Wunder, dass ich in Alarrs Händen regelrecht dahinschmolz. Man hatte mich noch nie so behandelt … als ob ich nicht ungewöhnlich war. Oder verdächtig. Oder minderwertig. Mein ganzes Leben lang hatte man mir das eine oder andere Etikett aufgedrückt. Weiblich. Schwarz. Reich. Künstlerisch. Rebellisch. Als ich die Collegevorstufe abgebrochen hatte, war ich die Unzuverlässige. Wenn ich weiße Freunde hatte, war ich die Untreue. Als ich nach Kalifornien gezogen war, war ich der Hippie. Mein Vater hatte mich sogar eine Verräterin genannt, als ich mich geweigert hatte bei den letzten Wahlen meine Stimme abzugeben. Immer diese verdammten Schubladen, in die ich gesteckt wurde.

Und jetzt? Jetzt war ich niemand mehr. Mein Körper war von dieser neu gefundenen Freiheit wie berauscht. Leicht. Etwas benommen und überwältigt, klammerte ich mich an Alarr fest, während er mich den Pfad entlang trug und Taig zwei Schritte voraus ging, um den Weg freizumachen.

Ich war auf Viken, aber ich hatte keine Ahnung wo genau und es sah nicht nach Stadt aus. Es gab weder Geschäfte noch Hochhäuser oder Straßen. Weit und breit gab es nichts als gepflegte Blumenbeete mit exotischen Blüten, die ich nie zuvor gesehen hatte und prachtvolle kleine Bungalows mit weicher Seide und transparenten Stoffen, die in der leichten Brise wehten. Die Wege wurden von Steinen beleuchtet, die dieselbe Form hatten wie die Blumen, deren Duft die warme Luft erfüllte. Alles war wunderschön. Abgerundet. Erotisch.

Es fühlte sich an wie ein exklusives Flitterwochenresort auf einer Tropeninsel, wie auf Fidschi oder auf den Malediven.

Und war ich nicht gerade in den Flitterwochen? Irgendwie? Ich war jetzt verheiratet, verpartnert. Mit drei Viken von einem anderen Planeten zusammen.

Ich schmiegte mich in Alarrs Arme. Aufseherin Egara hatte nichts von der Möglichkeit erwähnt, dass ein ausgewählter Partner sich als Arschloch entpuppen könnte. Das wäre wohl auch kein Match, immerhin wollte ich doch kein Arschloch als Partner. Welche Frau wollte das schon? Ich musste dem Match glauben, dem Test vertrauen und darin, dass Alarr anders als mein Vater ehrenhaft war. Dass ich ihm vertrauen konnte und er mich beschützte, während ich meinen neuen Planeten erkundete.

Das hier war mein neues Zuhause, richtig? Er war mein Zuhause. Genau wie Oran und Taig. Und wie ich gehört hatte, würden diese Alien-Krieger niemals lügen, niemals fremdgehen. Sie waren Ehre und Anstand in Person. Aufseherin Egara würde mich niemals reinlegen.

Meinen neuen Männern konnte ich also vertrauen. Ich lächelte still und entspannte mich. Endlich konnte ich Vertrauen fassen. Mich verlieben. Alles von mir geben. Ich hatte bereits meine Welt, meinen Planeten für sie aufgegeben. Alles, was ich bisher gekannt hatte. Für Alarr und Taig und Oran. Meine Partner.

Ich sog Alarrs maskulinen Duft in meine Lungen und zum ersten Mal seit Jahren machte sich ein echtes, strahlendes Lächeln auf meinem Gesicht breit. Ich war frei.

Als er mich über die Schwelle in eine kleine Bungalow-Suite trug, die mit noch mehr goldenen Stoffen, leuchtenden Steinen und einem Elfenbeinbett für vier Leute dekoriert war, musste ich erleichtert seufzen.

Au ja. Das war mein neues Ich. Vorbei mit den Erdenproblemen. Vorbei mit der Wallstreet, Hochstaplern und Politik. Mir ging so ziemlich am Arsch vorbei, wer Präsident wurde oder welcher Großkonzern pleite ging. Niemand würde mich schief angucken, weil ich auf eine Privatschule ging oder in einem Penthouse in Manhattan groß geworden war. Ich war nicht länger Walter Masons Tochter. Schluss mit den Paparazzi. Schluss mit den Lügen. Keine Vergangenheit mehr. Alles war jetzt weg. Alles.

Und das war perfekt so.

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